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1. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 213

1860 - Stuttgart : Hallberger
213 104. Asten. Asien ist die Geburtsstätte der Menschheit, die Wiege der Völker, der Ursitz aller Gesittung. Die ganze alte Geschichte hat in Asten ihren Angel- punkt, von Asien aus sind die Völker vorgedrungen über Nordafrika und Eu- ropa und haben die Bildung nach Westen getragen bis nach Amerika; wie die Kultur des letzteren eine Tochter ist der europäischen, so ist Europa eine Toch- ter von Asien. Ehe man noch wußte, daß ein Festland Europa als An- hängsel des großen asiatischen Kontinents vorhanden sei, vielleicht ehe. noch ein Hirt oder Jäger über die Wolga und den Ural hinausgedrungen war, blüheten im Orient schon Weltreiche, herrschten mächtige Könige in prächtigen Palästen und großen Städten über Millionen von Unterthanen, forschten schon Weise in den Geheimnissen der Sterne, ließen schon Priester zur Ehre der Götter ober - und unterirdische Tempelhallen bauen, kämpften schon Völker mit Völ- kern auf Leben und Tod. Aber diese frühe und glänzende Bildung ist auf Einem Punkte stehen geblieben, das Völkerleben hat sich unter dem Despotis- mus der Herrscher verknöchert, die Asiaten sind alte unmündige Kinder. Schon 400 Jahre vor Christo, als die mächtigen Perserkönige das kleine Griechenvolk mit dein Gewicht ihrer Heere zertrümmern wollten, zeigte sichs, daß asiatischer Glanz in seiner Hohlheit und Nichtigkeit zerrann vor europäi- scher Kraft. Der schönste, begabteste, kraftvollste Menschenftamm, der kau- kasische, ist wohl in Asien geboren, aber erst in Europa zur Entwickelung sei- ner Kraft gelangt. Und das Christenthum, das ein neues Leben in die ver- sunkene Menschheit brachte, ist wohl auf asiatischem Boden entsprossen, aber das junge Pflänzchen mußte von Asien nach Europa getragen werden, um hier zum großen, schattigen Baume mit Blüthen und Früchten reich geschmückt empor zu wachsen. Der Bildungsstrom, der von Europa jetzt nach allen Gegenden der Erde sich ergießt, wendet sich aber auch nach Osten zu seinem Quelllande zurück, und es scheinen zwei große Nationen, die Engländer und die Russen, von der Vorsehung dazu ausersehen, die asiatischen Völker aus ihrem Schlaf aufzu- rütteln und neues Leben in den starren Massen anzufachen. Freilich, zur Höhe des europäischen Lebens wird sich Asien nimmer emporschwingen, denn himmel- hohe Berge, ungeheure Steppen und Sandwüsten, unfruchtbare Hochflächen trennen hier die Menschen weit mehr, als in Europa, wo die Nationen mehr und mehr zu Einer großen Völkerfamilie zusammenschmelzen. Die Hochflächen der Tartarei und Mongolei werden immer von Nomadenhorden durchzogen werden, und das sibirische Tiefland, allein schon so groß als ganz Europa, ist nur im Süden kulturfähig, und der nördliche Theil leidet unter der strengen

2. Die Kämpfe mit Hendrik Witboi 1894 und Witbois Ende - S. 14

1912 - Leipzig : Voigtländer
er würde mit seinen Leuten gleich nachkommen. Indessen hatte ich mir die Richtung, in welcher der Dolmetscher gekommen mar, gemerkt, ging ihr nach und traf hinter dem Hause den (Dberhäuptling mit zwei seiner Großleute auf einer Bans sitzend. Als ich zur Begrüßung auf ihn zuging, wollte er sich erheben; die anscheinend etwas wacklige Bank brach, und alle drei kollerten zu meinen $üfzen. Damit war die zum Empfang des Weißen erstrebte würde zu Wasser geworden. 3m Schuiiofale eröffneten wir dann die Verhandlung damit, öaß wir uns gegenseitig erklärten, wir hätten uns nichts zu sagen. Anscheinend wollte der (Dberhäuptling zunächst mich aushorchen. Nach vergeblichen Bemühungen, ihn zum Sprechen zu bringen, schlug ich Schluß der Versammlung und Wiederzusammenkunft nachmittags im Hause des Missionars vor. hier eröffneten wir jedoch die Unterhaltung abermals mit der gegenseitigen Versicherung, daß wir uns nichts zu sagen hätten. Ms ich dann mit der Bemerkung Eindruck zu machen gedachte, der Deutsche Kaiser habe mich gesandt, um seine, des ©berhäuptlings, Worte zu hören, erhielt ich zu meinem Staunen die Antwort: „Ais vom Deutschen Kaiser gesandt, hat sich hier schon mancher vorgestellt, aber nie haben die Hereros etwas davon gehabt." Jetzt gab ich die Hoffnung auf und wollte auch diese Versammlung schließen. Der als Dolmetscher waltende Missionar viehe, der seine Leute kannte, hielt mich indessen mit der Bemerkung zurück, der (Dberhäuptling werde jetzt gleich loslegen. Und so kam's denn auch. Es gab kaum eine Sünde, die der (Dberhäuptling nicht der Windhuker Regierung aufs Konto gesetzt hätte. Es fehlte nur noch, wie Bülotv in seinem Buche „Drei Jahre im Lande Hendrik witbois" r) richtig bemerkt, daß er auch den mangelnden Regenfall deren Sündenregister zugeschrieben hätte. Ich beruhigte, so gut ich konnte, und sparte auch mit 3ufunstshoffnungen nicht. Im allgemeinen trennten wir uns schließlich in bester Freundschaft. ctber jetzt braute sich im Osten des Schutzgebietes ein Gewitter zusammen, das neben einem noch fortdauernden ’) $• 3- v. Büloro, Deutsch-Süöroestafrifa. Drei 3ahre im Lande Hendrik witbois. 2. flufl. Berlin 1897. (E. 5. mittler & Sohn. 14

3. Deutschlands Kolonien - S. 64

1902 - Berlin : Heymann
64 Deutsch-Südwestafrika. r Betracht kommen kann. Das Klima gestattet dem Europäer selbst zu arbeiten und ohne Schaden für seine Gesundheit dauernd im Lande zu verbleiben. Mehrere Gesellschaften haben sich daher die Einführung deutscher Siedler zur Aufgabe gemacht. Verwaltung. Das Schutzgebiet ist einem Gouverneur unterstellt izur Zeit Oberst- leutnant Lentwein). Zu seiner Verfügung steht auch die aus 17 Ossi- Zieren, 8 Aerzten und über 700 Unteroffizieren und Mannschaften be- stehende Kaiserliche Schutztruppe. Das gesamte Land ist für die Zwecke der Verwaltung in sechs Bezirkshauptmannschaften eiugeteilt: Windhoek, Omaruru, Keetmanshoop, Gibeon, Swakopmund und Outjo. Diesen sind wiederum je eine Anzahl von Ortspolizeibehörden untergeordnet. Der Sitz des Gouverneurs und die Hauptstadt des Landes ist Windhuk lost Windhoek geschrieben) am nördlichen Abhang der Auasberge. Andere bedeutende Ortschaften sind Rehoboth, der Hauptsitz der Bastards, Hoachanas, Okahandja, Großbarmen, Gobabis, Gibeon, Marienthal, Grootfontein, Keetmanshoop, Warmbad, Bethanien, Jnachab, Berseba, Swakopmund, Omaruru, Otyimbingwe, Tsaobis, Okombahe, Outyo, Waterbel g u. s, w. b) Aus den Kerichten der Reifenden und Forscher. Der Sturm auf die Nankluft. st Die Stunde der Entscheidung naht. Um Uhr nachts tritt die Z. Kompagnie im Hauptlager an. Waffenklirren — unterdrücktes Sprechen — die Glieder ordnen sich; da kommt der Major. Eine Hände- druck noch, ein ernstes „Auf Wiedersehen!" und fort geht es in die Nacht hinaus. Ein schwerer Marsch in der Dunkelheit; lautlos eilt die Kolonne vorwärts, der Spitze nach, die Lalnpe, der sich uns anschließen durfte, führt. Ab und zu hört man einen dumpfen Fall und leisen Fluch, wenn wieder einer der Leute über einen Stein oder Baumstamm gefallen ist. Die Nacht ist stockdunkel, der Boden mit Felstrümmern und spitzen Steinen bedeckt. Endlich, um 5 Uhr morgens, sind wir an der Fels- schlucht, und der Aufstieg beginnt. Mit umgehängtem Gewehr wird ge- klettert, oft sind die Abstürze so hoch und steil, daß einer auf des anderen Schulter steigen muß, um den nächsten Absatz zu erreichen; der letzte wird dann an Gewehrriemen heraufgezogen. „Mit Schwert und Pflug

4. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 510

1819 - Nürnberg : Campe
America. 5io und guten Gewinn versprechen. Aber auch die Indianer sind reiche Viehwirthe und Wallfischfanger. Der Handel in America kommt immer mehr in Auf- nahme. Die Nord - Americaner besonders versenden schon ihre Schiffe durch die ganze Welt. In den Hufen von Eu- ropa, Africa, Asien sieht man nord-americanische Fahrzeuge, und sie kommen selbst bis nach China und Japan. Auch haben die Nord-Americaner schon eine ansehnliche Seemacht, die vor keiner andern sich fürchtet, und sich allenthalben in Respect zu setzen weiß. In den nord-americanffchen Frei- staaten bleibt man aber auch in andern Stücken nicht hinter uns Europäern zurück. Ma har dort Scyulen, Universitä- ten und andere Lehranstalten wie bei uns, auch fehlt es nicht an Büchern, an Schriftstellern, an Buchdruckereien und an politischen und gelehrten Zeitungen. Zu welcher Religion bekennt man sich aber in America? — Die spanischen und portugiesischen Kolonisten sind katho- lisch; die englischen protestantisch. In den nord-america- nischen Freistaaten befinden sich nächstdem eine Menge Quä- ker, welche buchstäblich die Vorschriften des Evangeliums befolgen, und sehr brave und ehrliche Leute seyn sollen, ob sie gleich vor niemand den Hut abnehmen und zu allen Menschen Du sagen. — Unter den Indianern sind viele zuk christlichen Religion bekehrt worden; die meisten aber sind noch blinde Helden. Oie Hauptsprachen der Americaner sind die canadische, die mexikanische, die peruanische, die brasilische; es sollen aber nächst diesen noch gegen tausend andere Mundarten im Gebrauch seyn. In den europäischen Kolonien werden die Sprachen des Mutterlandes gesprochen. In Brasilien also spricht man portugiesisch, in Mexico spanisch, in den nord- americanischen Freistaaten englisch. »

5. Für Oberklassen - S. 494

1893 - Altenburg : Bonde
494 Ausdruck kaufmännischer Gewinnsucht. Da sieht man die Vertreter fremder Nationen, den stolzen Engländer mit rötlichem Haar und scharf- gebogener Nase, den schwarzäugigen Italiener, den beweglichen Franzosen, den sonnverbrannten Spanier, den schlauen Iren, den gemütlichen Deutschen, im blauen Kittel und mit dem Wanderstabe in der Hand. Dazwischen gewahrt man überall die Neger, deren Vorfahren einst aus dem heissen Afrika als Sklaven hierher geschleppt worden sind. Jetzt hat die Sklaverei zwar aufgehört, aber jene Unglücklichen werden von den Amerikanern mit grenzenloser Verachtung behandelt. Unglaublich schnell ist New-York infolge seiner günstigen Lage zum ersten Handelsplatz der Neuen Welt emporgeblüht. Im Jahre 1700 hatte die Stadt 4500, im Jairre 1800 schon gegen 60 000, und jetzt zählt sie über eine Million Einwohner. 350. Die Auswanderer. 1. Ich kann den Blick nicht von euch wenden; Ich muß euch anschau'n immerdar: Wie reicht ihr mit geschäft'gen Händen Dem Schiffer eure Habe dar! 2. Ihr Männer, die ihr vondemnacken Die Körbe langt, mit Brot beschwert, Das ihr aus deutschem Korn gebacken, Geröstet habt auf deutschem Herd; 3. Und ihr, im Schmuck der langen Zöpfe, .Ihr Schwarzwaldmädchen, braun und schlank, Wie sorgsam stellt ihrkrüg' und Töpfe Auf der Schaluppe grüne Bank! 4. Das sind dieselben Töpf' und Krüge, Oft an der Heimat Born gefüllt! Wenn am Missouri alles schwiege, Sie malten euch der Heimat Bild' 5. Des Dorfes steingefaßte Quelle, Zu der ihr schöpfend euch gebückt, Des Herdes traute Feuerstelle, Das Wandgesims, das sie geschmückt. 6. Bald zieren sie im fernen Westen Des leichten Bretterhauses Wand; Bald reicht sie müden braunen Gästen, Voll frischen Trunkes, eure Hand. 7. Es trinkt daraus dertscherokese, Ermattet, von der Jagd bestaubt; Nicht mehr von deutscher Rebenlese Tragt ihr sie heim, mit Grün belaubt. 8. O sprecht! warum zog't ihr von dannen? Das Neckarthal hat Wein und Korn; Der Schwarzwald steht voll finstrer Tannen, Im Spessart klingt des Älplers Horn. 9. Wie wird es in den fremden Wäldern Euch nach der Heimatberge Grün, Nach Deutschlands gelben Weizen feldern, Nach seinen Rebenhügeln zieh'n! 10. Wie wird das Bild der alten Tage Durch eure Träume glänzend weh'n! Gleich einer stillen, frommen Sage Wird es euch vor der Seele steh'n. 11. Der Bootsmann winkt! — Zieht hin in Frieden: Gott schütz' euch, Mann und Weib und Greis! Sei Freude eurer Brust beschieden, Und euren Feldern Reis und Mais!

6. Für Oberklassen - S. 458

1893 - Altenburg : Bonde
458 mentes. Unter allen Schrecknissen, welche mit dem Transporte gefangener Neger dnrch die Wüste verbunden sind, sinkt ihnen doch der Mut nicht. Jeden Abend, wenn die Karawane Halt macht, schmücken sich die Neger- weiber mit allerlei kleinen Zieraten und vereinigen sich dann, um ihre heimischen Lieder zu singen, wobei sie zugleich auf einen großen, getrock- neten, ausgehöhlten Kürbis schlagen, und selbst den Männern, die unter Tanzende Neger. der schweren Last heißer Arbeitstage und unter der Peitsche des Sklaven- züchters seufzen, ist ein Tanz am Abende ein größeres Bedürfnis, als dem hungrigen Kinde ein Butterbrot. Am bedeutendsten tritt der Negerstamm vielleicht in den klugen Fulahs von Guinea, in den kühnen Nubiern, den wilden Gallas und den mann- haft stattlichen Kaffern hervor. Dagegen stehen wohl die räuberischen Buschmänner und die Hottentotten am niedrigsten. Die Sprache der

7. Theil 2 - S. 240

1864 - Mainz : Kirchheim
240 / <&• Dächer amphitheatralisch eingerichtet, so daß das Dach des Ortsvorstandes über alle anderen hervorragt. Hier versammeln sich auch, wie bei uns im Wirthshause, die Männer, um über allerlei wichtige Dinge sich zu besprechen. Solch' behagliches Schwatzen ist ihnen das Liebste, und sie verstehen es recht, faul mit Genuß zu sein. Die Frauen wandeln indeß in ihren langen, weißen Gewändern und Schleiern in Baumgängen aus und nieder. Sie bewegen sich mit einförmiger Ruhe und flüstern kaum zusammen, so daß sie dem Fremden, vor dem sie scheu verschwinden, fast, wie Gespenster, erscheinen. Lebhafte Kna- den spielen im Dorfe und zeichnen sich durch seltsame Mützen und weitab- stehende Ohren aus, welche zum Hören weit tauglicher sind, als die unsrigen. Das tartarische Wesen tritt uns am mächtigsten entgegen in Bagtscheh- S arai, der Hauptstadt der alten Tartaren-Khäzs, deren Glanz und Herrlich- keit noch in Palästen und Moscheen zu späteren Geschlechtern redet. Dickt an die Stadt stößt ein Zigeunerlager, das größte, das vielleicht auf der Erde zu sehen ist. Hier wird die Zeit verraucht, verschlafen oder in abenteuerlichen Melodien vergeigt. Unweit dieser Zigeunerwohnungen, die an Schmutz nur etwa von der Kleidung ihrer Bewohner noch übertroffen werden, liegt das Kloster zur Himmelfahrt, wohin alljährlich die ganze christliche Bevölkerung der Insel wallfahrtet. Die gegenwärtige Hauptstadt der Krim, Sympheropol, zeigt ein buntscheckiges Bild aller möglichen Trachten und Lebensweisen. Durchschneidet man das Land nach Osten, so kommt man nach der Hafenstadt Kassa, deren Berühmtheit durch Handel aber heut zu Tage auf Kertsch, am Eingänge des asowschen Meeres, als schwaches Bild übergegangen ist. Nordwärts^ von dieser Stadt dehnt sich eine Steppe aus, deren gefahrvolle Pfade nur von ganz leichtem Fuhrwerke befahren werden können. Im Norden läuft sie in eine Landzunge aus, die sich zwischen dem asowschen und faulen Meere hinein- zieht. Wie lachend die Südseite der Krim, so traurig ist ihre Nordseite. Wei- ter nordwärts liegt die Festung Perekop aus dem Isthmus gleiches Na- mens, welcher die Krim mit dem übrigen Rußland verbindet. Wandert man wiederum landeinwärts, so begegnet man Wüsteneien, die vom Schiffe der Wüste, dem Kameele, und von zahlreichen Karavanen durchzogen werden; ferner unermeßlichen Getreidefeldern und neben tartarischen Dörfern fremden, namentlich deutschen Niederlassungen. Als eine Merkwürdigkeit sind die Ko- lonien .der Mennoniten hervorzuheben, und auch Abkömmlinge jener Wieder- täufer finden sich hier, die einst in Münster einen blutdürstigen Schneider zum Propheten und Könige erwählten. Die Krim ist ein reichbegabtes und schön ausgestattetes Land, aber es ist verwüstet durch seine Schicksale, die siebenzig verschiedene Volksstämme in dasselbe einführten. 16. Griechenland und die jonischen Inseln. Griechenland, das Jahrhunderte hindurch ein Theil des türkischen Rei- ches war, ist ein äußerst gebirgiges Land und besteht aus vielen Inseln, der

8. Handbuch der alten Geschichte - S. 9

1799 - Altona : Hammerich
Einleitung. 9 reer nördlich zurück gedrängt, die Rhipäeit wurden die nördlich sie abfondernden Gebir- ge , und den Eingang zur Unterwelt vermu- thete man an der Mündung des fabelhaften Eridanus. x) — Den nord - weltlichen Rand des Okeanos dagegen bewohnten itn Zeitalter des Aefchylos und Herodotos die Kyneten. oder Kynefier; allein sie wurden bald nachher von den ihnen öftlich wohnenden Kelten ver- drängt, die endlich den ganzen Iveften der Erdfläche einnahmen. Im Norden indefs wur- de den Hyperboreern nur ein fchmaler Rand geladen , gedrängt zuerft von den Thrakern, fpäter von den Skythen, in Virgils Zeitalter den äufserften Menfchen im Norden. Im Olten lernte man nun auch neue Einwohner kennen, die Erde öffnete fleh hier nach und nach bis an den Ganges , und Inder wurden die öftlichen Grenzvölker. Im Süden blieben die von der Sonne gebrannten Aethiopen, doch aber auf den äufserften fiidlichen Rand gedrängt. In- defs fchwankten die Grenzen diefer vier Haupt- völker am Okeanos; und wie man um die ftreitigen Marken in Nord-Welt undnord-Oft durch Keltofkythen und Indof kythen fleh ver- glich, fo fchweiften in Süd-Oft bald Aethiopen nach Afien, bald Inder oder indifche Araber über den Scheideftrom Nilus nach Libyen hin. Auch war man eben nicht fo ganz genau im Gebrauche diefer Nahmen: man vermifchte oft i) Mehrere diefer Säger danken wohl ihren Urfprung den erdichtenden Phönicierrt, die durch folehe Er- zählungen andere Völker abfchrecken wollten, ih- rer Meerfahrt zu folgen und ihrem Handel Abbruch zu thvm. '

9. Naturgeschichte der Mineralien, Pflanzen und Thiere und insbesondere des Menschen - S. 203

1844 - München : Königl. Central-Schulbücherverl.
203 sehbare Menge von Menschen einander sind, so sind sie doch auch von einander sehr verschieden. Ein Unterschied, der am meisten in die Augen fällt, ist die Farbe. Einige Völker sind im Gesichte und am ganzeü Leibe schwarz, andere braungelb, noch andere kupserroth, und wieder andere, zu denen auch wir gehören, weiß, jedoch mit röthlichen Wangen. Wiewohl die Menschen an Farbe so verschieden sind, so stammen sie doch alle von einem Menschenpaare ab, von den ersten Menschen im Paradiese, die auch weiß von Farbe waren; die dunklere Farbe so vieler ihrer Nachkommen rührt von der großen Sonnenhitze in jenen Ländern her, worin sie wohnen. Es haben ja schon die Landleute, die sich viel der Sonne aus- setzen, eine bräunere.farbe als die Städter. Wer auch nur eine Reise in jene entfernten heißen Länder macht, kommt schon gebräunter zurück. Die Men- schen aller Völker, so verschieden sie auch an Gestalt und Farbe sind, hat der gütige Schöpfer mit Ver- nunft begabt; alle, seyen sie nun so weiß, als wä- ren sie aus Elfenbein, oder so schwarz, als wären sie aus Ebenholz gebildet, sind nach Gottes Ebenbild geschaffen. 3. Mehrere Millionen Menschen, die einerley Sprache reden, machen zusammen ein Volk aus. Durch die verschiedenen Sprachen werden die Men- schen in verschiedene Völker getrennt; die Menschen aber, die einerley Sprache reden, zu Einem Volke vereinigt. Wenn zwey Menschen von dem nämlichen Volke und Lande einander in einem fernen Welttheile antreffen, so erkennen sie einander sogleich an der Sprache und begrüßen sich freudig als Landsleute. Die Sprache ist gleichsam das unsichtbare Band, Sch u!bu ch : o rso; iunj

10. Theil 1 = 5. Schulj. - S. 5

1875 - Leipzig : Siegismund u. Volkening
Das deutsche Volk in der Geschichte. -U-l-t c r t h » m u n d M i t t e! Ñ ! t c r. Deutsche Kreilieit. deutscher Kott, . deutscher Ktauöe ohne Spott, deutsches Kerz und deutscher Stuhl find vier Kelden allzumal. strnbt. // Die alten Deutschen. 1. Tie Titten der alten Deutschen. Groß, stark und schön waren die alten Deutschen. Wie Riesen blickten sie über andere Menschen hin. Weiß und rein war die Farbe ^ ihrer Haut; in üppiger Fülle floß das goldgelbe, blonde Haar bei Männern und Frauen hernieder, und aus den großen, blauen « Augen blickten Muth und edler Freiheitsstolz. Das Leben in der freien Natur war ihr Element; Krieg und Jagd trieben die Männer; Ackerbau und Viehzucht überließ man den Sklaven. und Weibern. Freiheit war ihnen das höchste Gut, und wer hätte sie diesen Män- nern entreißen mögen, 4*1 -immer mit Witdheit in -den Freifleits- -kämpfen erschienen; die mit Ungestüm in die Schlacht wie zum Tanze sprangen; -b-ie—-ihre- Jugend so -lsnge mit einem Schmrdzeichrn-4r-- -ch-ing-ew^—bts- -sie- einen Feind erschlagen hauen-^ die auf dem Schilde über die Gletscher und Eisberge rutschten, Ströme ableiteten zum Grabe ihrer Könige, Flüsse mit ihren Schilden aufzuhalten suchten? Doch lag bei aller ungebändigten Naturkraft in den alten Germanen tiefer, einfacher Sinn, ein kindlich sittliches Leben, die größte Zucht und unbefleckte Keuschheit. „Dort lächelte niemand", sagt der ernste Römer Tacitus, „über das Laster; bei ihnen vermochte die gute Sitte mehr, als in Rom das strengste Gesetz." Die Fülle der Kraft galt unsern Urvätern so hoch, daß siekranke Kinder lieber töteten, als zu Krüppeln heranwachsen ließen, und daß
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