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konnten, übertrafen alle Erwartungen, die die Reichsleitung gehegt hatte. Allein im Februar, dem ersten Monate des unbeschränkten Ii-Boot-krreges, wurden fast 800000 Tonnen versenkt, d. i. fast das Doppelte der ^cmuorbeute und ein Drittel mehr, als man angenommen hatte. So hat sich der Pserl zum Schützen zurückgewandt. England, das uns mit dem Hunaei nrederzwmgen wollte, sieht selbst das Hungergespenst drohend aufsteigen. Hoffen ton daß die Erwartungen sich auch weiter erfüllen und die Erfolge unserer Ii-Boote uns dem Siege näher bringen und damit dem Frieden!
6. Die Beziehungen Deutschlands zu den Vereinigten Staaten von Nordamerika.
/-Die Beziehungen vor dem Kriege. Die Entwicklung unseres Umerseebootskrreges wurde in der augenfälligsten Weise beeinflußt durch das Verhältnis zu den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Zwischen uns und Nordamerika bestand seit mehr als einem Jahrhundert ein gutes Einvernehmen Friedrich der Große hatte seinerzeit den Freiheitskampf der Amerikaner begrüßt und begünstigt; er war der erste europäische Fürst gewesen, der den neuen Staat anerkannte. Seitdem wurden die freundschaftlichen Beziehungen zwischen uns und dem Freistaat als ein Vermächtnis des großen Königs von uns sorgfältig gepflegt, und beide Länder standen sich gut dabei.
2. Hmerihanifcbe Neutralität. Als der große Weltkrieg ausbrach, war die Haltung Amerikas unklar; manche bei uns hofften wohl, daß nach der Stellungnahme Japans das durch mancherlei Interessengegensätze von diesem getrennte Nordamerika zu uns herüberneigen werde. Auffällig aber war schon in den ersten Wochen nach der Kriegserklärung, mit welcher Kälte des Tones der Präsident Wilson einen von dem heißesten Gefühl tiefster sittlicher Empörung getragenen Einspruch beantwortete, den der Kaiser in Hinblick auf die völkerrechtswidrige Art der belgischen und französischen Kriegführung an ihn als das Oberhaupt des bedeutendsten neutralen Staates gerichtet hatte. Es sollte schlimmer kommen. Während eines Bürgerkrieges, der kurz vor Ausbruch des Weltkrieges Mexiko in zwei große Lager spaltete, hatte Wilson in einer feierlichen Botschaft erklärt, er glaube den besten völkerrechtlichen Grundsätzen unbedingter Neutralität zu folgen, wenn er die Lieferungen von Waffen und Kriegsmaterial an beide kriegführende mexikanische Parteien verbiete. Das war 1913. Ein Jahr später wurde diese Gepflogenheit ersichtlich nicht mehr für gut gehalten. Da entstanden in Amerika Tausende neuer Fabriken, die für die Entente Kriegsmaterial herstellten. Andere Tausende schon vorhandener Werkstätten richteten sich neu ein und stellten sich gleichfalls in den Dienst der Kriegsindustrie. Und Tag für Tag gingen Schiffe, mit allem nur erdenkbaren Kriegsgut befrachtet, nach den Ententeländern ab. Gewehre, blanke Waffen, Munition aller Art, Geschütze, Unterseebootsteile, Stacheldraht, Flugzeuge, Automobile usw. erhielten unsere Feinde in unbegrenzter Menge aus Amerika. Nur durch diese Zufuhr war ihre Verteidigung möglich und ihre Angriffskraft bedingt. Und die amerikanische Regierung tat nichts dagegen; sie schlug vielmehr alle Bedenken, die im Lande selbst entstanden, rücksichtslos nieder. Unsere Einsprüche blieben unbeachtet.
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Extrahierte Ortsnamen: England Deutschlands Nordamerika Nordamerika Nordamerika Japans Nordamerika Mexiko Amerika Amerika
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unsere Schiffe, in heldenhaftem Kampfe ehrenvoll zu Grunde gehend, unserer jungen Kriegsmarine bleibenden Ruhm erwarben. In Anbetracht der getont-tigcn deutschen Interessen, die sie zu schtzen hatte, war unsere Auslandsflotte . nur klein; an wirklich fr den Kampf verwendbaren Schiffen verfgte sie nach Ausschlu der Mittelmeerdivision nur der die beiden Panzerkreuzer Scharn-Horst" und Gneisenau" und die sechs Kleinen Kreuzer Emden", Nrnberg", Leipzig", Dresden", Knigsberg" und Karlsruhe"; dazu kam fr die Jagd auf feindliche Handelsschiffe eine Anzahl bewaffnete Handelsdampfer, sogenannte Hilfskreuzer.
Der grere Teil dieser Schiffe, nmlich die beiden Panzerkreuzer und die drei zuerst genannten Kleinen Kreuzer, bildete das ostasiatische Kreuzer-geschwader, das unter dem Befehl des Vizeadmirals Grafen v. Spee stand. Bei Ausbruch des Krieges war es nicht versammelt, sondern der die ver-schiedensten Teile des Groen Ozeans zerstreut. Graf Spee selbst befand sich mit den beiden Panzerkreuzern auf der Reise nach den deutschen Kolonien in der Sdsee und lag in jenen kritischen Tagen in der Nhe von Ponape, einer der Karolineninseln, vor Anker. Hier erhielt er schon am 1. August auf funken-telegraphischem Wege die Nachricht von dem eingetretenen Kriegszustand. Er lie seine Schiffe sofort mobilisieren und wartete das Eintreffen der Nrnberg" ab, die von der Westkste Amerikas zurckgerufen wurde. Dann stachen die drei Schiffe in See; doch trennte sich die Nrnberg" in Erledigung von Sonderauftrgen noch mehrmals vom Geschwader und zerstrte bei einer solchen Gelegenheit auf der Fanninginfek das wichtige, Australien und Amerika verbindende Kabel. Graf Spee hatte inzwischen gehrt, da unsere Samoainseln von australischen Truppen, die ein englisches Geschwader begleitete, besetzt seien; er trat in der Hoffnung, dieses Geschwader dort zu treffen, die Reise nach Apia an. Als er dort ein-traf, waren die englischen Schiffe leider verschwunden, und an Land befand sich ein berlegenes Landungskorps, dem er nicht beikommen konnte. Er mute sich daher mit schwerem Herzen zur Weiterfahrt entschlieen. Ende September erschien er unerwartet vor dem Hafen Papeete auf der franzsischen Insel Tahiti und vernichtete die dortigen Forts und Werftanlagen und ein kleines franzsisches Kanonenboot. Dann setzte er seine Fahrt nach der Westkste Sd-amerikas fort. Unterwegs stieen die beiden Kleinen Kreuzer Dresden" und Leipzig" zu seinem Geschwader. Beide Schiffe hatten bereits groe Ge-fahren glcklich bestanden. Die Leipzig" war von der Westkste Mexikos erst nordwrts, dann durch den weiten Ozean sdwrts gesteuert und hatte, trotz-dem sie selbst verfolgt wurde, der englischen Schiffahrt nach Mglichkeit Ab-brnch getan. Mitte Oktober war das Geschwader in Sicht gekommen. Die Dresden" gehrte dem ostasiatischen Geschwader nicht an; sie hatte in West-indien Dienst getan und war nach ihrer Ablsung durch die Karlsruhe" auf dem Heimwege begriffen, als der Krieg ausbrach. Sie hatte sich zuerst auf den von Sdamerika nach England fhrenden Schiffahrtsweg begeben, war dann unter den grten Gefahren und Entbehrungen und ohne irgend einen gesicherten Sttzpunkt zu besitzen, nach Sden und um das Kap Hoorn ge-fahren und hatte sich noch vor dem Eintreffen der Leipzig" drahtlos an das Geschwader herangefhlt. Mit diesem vereinigten Geschwader von fnf Schiffen kam Graf Spee Ende Oktober auf der Hhe von Valparaiso, aber auch auer
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Extrahierte Personennamen: Spee August Spee Graf_Spee
Extrahierte Ortsnamen: Sdsee Amerikas Australien Amerika Apia Dresden Leipzig Leipzig Mexikos Dresden England Leipzig Valparaiso
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?wach' die Festung zu bezwingen, hetzte England, als der Krieg ausgebrochen gegen uns auf. Auf fem Gehei stellte Japan am 20 August 1914 ferne unerhrte Forderung an uns (siehe Seite 15), die selbstverstndlich zum Kriege fuhren mute. Auch Japan trat in die Reihe unserer Feinde 5jsw!!* ^.urde etil Kampfgebiet, freilich von vornherein ein Amlich aussichtsloses. Ein kleme Schar war es, die Tsingtau verteidigen sollte kaum 5000 !mann Und diese Handvoll Menschen wurde bald ^ffachen Ubermacht von der Landseite her eingeschlossen; dazu blockierte auf
bphttop 4t e Crme ftl englisch-japanische Flotte die Bucht, an der die deutsche Festung lag. Aber alle, bte auf diesem verlorenen Posten standen dachten ebenso wie ihr Gouverneur Meyer-Waldeck, der an den Kai er das berhmt gewordene Telegramm sandte: Einstehe fr Pflichterfllung bis mm uersten." Und sie haben redlich ihre Schuldigkeit getan, diese Helden von Tsingtau wie sie ihr dankbarer Kaiser in einer an sie gerichteten Depesche nannte. Nur ganz langsam, Schritt fr Schritt, zogen sie sich vor dem ber-macht,gen Gegner ans dem offenen Gelnde in die Festung zurck. Immer wieder stieen sie m scharfen Gegenangriffen und Ausfllen vor. Sogar ihre ttemen Schiffe fetzten sie an, und ein Torpedoboot brachte einen feindlichen Kreuzer zur strecke Und trotzdem zuletzt nenn Tage hindurch vom Land und
u"d die Stadt mit Geschossen aus deu schwersten Geschtzen uber^uttet wurden, harrten sie unerschrocken hinter ihren Wllen
Su? Erst als ein Geschtz nach dem anderen auer
Gefecht gesetzt, der Schiebedars bis auf einen kleinen Rest verschossen und jedes Verteldlgungsmittel erschpft war, stieg die weie Flagge hoch: seit dem 7. November 1914 gebietet der Japaner in unserer Musterkolonie. Wir aber werden diesen feigen Diebstahl nie vergessen, weder dem Urheber, noch dem Tter 2. Die deuttcben Gebiete in der Sdtee. Viel leichter hatten es die verbndeten Japaner und Englnder mit der Eroberung der deutschen Kolonien m der Sdsee. Sie alle waren gar nicht militrisch geschtzt: nur kleme Polizeitruppeu waren vorhanden, die fr Ruhe und Ordnung sorgen sollten. So sielen denn Ende August 1914 unsere Samoainseln Widerstands-los m die Hnde der Englnder. Die Japaner bemchtigten sich einige Wochen feater der Marianen, der Karolinen und der Marschallinseln. Nur um den ^esitz von Neu-Guinea wrbe gekmpft. Jnbes war auch hier die bermacht jo groß, ba sich die Verteidiger nach tapferer Gegenwehr ergeben muten. Austratter be" vorgelagerten Inseln gelangte in den Besitz der
f 3" und Kamerun. Grere Kmpfe entwickelten sich um
2* /^kamschen Besitzungen. Freilich war auch hier die feindliche ber-macht sehr groß. Am wenigsten konnte unsere kleine Musterkolonie Togo, die von allen Seiten von feindlichem Besitz umgeben war, daran denken, sich wirkungsvoll zu verteidigen. Die 400 Weien, die hier vorhanden waren, konnten sich der von zwei Seiten herannahenden feindlichen Kolonnen nicht erwehren; am 27. August 1914 fand die schmerzvolle bergabe statt.
Auch in Kamerun war keine Schutztruppe von gengender Strke vor-Hnden Die verfgbaren 1800 Mann hatten ein Gebiet zu verteidigen, das fast 1 /2 mal so groß ist wie Deutschland. Das war natrlich unmglich.
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Extrahierte Personennamen: August Meyer-Waldeck August August
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Immerhin stellten sich die Unfern immer wieder dem Feinde entgegen und machten den bereinigten Englndern und Franzofen das Vordringen im Bufch blutsauer. Ja, sie brachten den Verbndeten wiederholt empfindliche Schlappen bei. Einzelheiten fehlen der diese Kmpfe zur Zeit noch. Wahrscheinlich haben sich die Deutschen kmpfend auf spanisches Gebiet zurckgezogen und sind dort entwaffnet worden, nachdem ihnen die Munition ausgegangen war.
4. Sdweftafrika. In Sdwestafrika stand gleichfalls nur eine schwache Schutztruppe, die nur zur Aufrechterhaltung der ffentlichen Ordnung und Sicherheit gegen die Eingeborenen bestimmt war. Sie betrug nur wenig der 3000 Mann, wurde aber durch Einziehung der wehrpflichtigen Weien und Auf-stellung eines aus Schutzgebietsburen bestehenden Sdafrikanischen Freikorps" ans etwa 5000 Mann gebracht, die in dem Oberstleutnant v. Heidebreck und nach dessen Tode in dem bekannten Oberstleutnant Franke bewhrte Fhrer hatten. Gegen diese Macht wurde von England die Sdafrikanische Union mobil gemacht, und unter ihrem ersten Minister, dem während des Burenkrieges einst in Deutschland viel gefeierten General Botha, rstete sie ein stattliches Heer aus, das mit reichlichem und modernstem Kriegsgert versehen war. Einige Hoffnung setzte man in Deutschland und in Sdwest auf einen Aufstand der alten Burenfhrer Maritz, Beyers, Dewet und anderer, die das englische Joch mit Zhneknirschen trugen. Aber es fehlte, wie einst den Burenkmpfen, fo auch dieser Aufstandsbewegung an Geschlossenheit und ausdauernder Kraft. Nacheinander unterwarfen die Regierungstruppen die burischen Abteilungen. Im Anfang des Jahres 1915 war der Aufstand im wesentlichen unterdrckt. Immerhin war durch diese Unruhen das geplante Vorgehen gegen unser Schutzgebiet ins Stocken geraten. Erst als die Bewegung abflaute, konnte Botha seinen Angriff durchfhren. Gegen seinen konzentrischen Vorsto, der von Sdosten, von Sden und von der Walfifchbai und Swakopmund aus in das Innere vorgetragen wurde, konnten die Unfern nur fchtoer- aufkommen, zumal da wegen der hinterlistigen und feigen Ermordung deutscher Beamte durch Portugiesen auch ein Strafzug nach Sdangola gemacht werden mute und dazu noch ein Eingeborenenstamm Aufstandsgelste zeigte. So zog sich denn die kleine Schar unter stndigen Gefechten nach Norden zurck und verschanzte sich sdlich von der Etoschapfanne in dem Orte Korab. Hier schlo sie der Gegner mit mehreren Abteilungen, von denen jede strker war, als die gesamte Schutz-trnppe, in weitem Umkreise ein. Da ein Widerstand sich als vllig aussichtslos erwies, entschlo sich der Gouverneur, der sich bei der kmpfenden Truppe aufhielt, zur Vermeidung unntzen Blutvergieens mit Botha zu verhandeln. Diese Verhandlungen fhrten am 9. Juli 1915 zur bergabe des Schutzgebietes und der gesamten Truppen unter gnstigen und ehrenvollen Bedingungen. Die Englnder hatten keinen Grund, diesen tragischen Abschlu der kriegerischen Ereignisse als auerordentliche Waffentat zu preisen. 65000 Mann hatte die Sdafrikanische Union mit einem Kostenaufwand von 300 Millionen Mark gegen unsere schwache Truppe ins Feld führen mssen, um den Erfolg" von Korab zu erreichen. Die kleine Schutztruppe ist von der feindlichen bermacht einfach erdrckt worden.
5. Oftafrtka. Am glcklichsten hat sich bislang unsere grte Kolonie gegen die feindlichen Angriffe gewehrt. Die Englnder begannen die Feind-
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