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1. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 85

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Das Note Kreuz. Liebesarbeit des Noten Kreuzes. 85 den Kirsch- oder Heidelbeerkuchen zum Vesperkaffee mochten wieder alle. Wer will sich da wundern, wenn zur Grießsuppe abends keine Eßlust da war? Grieieießsuppe! So allerlei Aufschnitt, der schmeckte noch eher. Freilich gab's manchmal unruhige Träume und vielmals Bauchweh. Und dann kam auf einmal ein harter Mann, Krieg geheißen, der jagte die großen und kleinen Kinder von den vielen süßen und guten Dingen hinweg. Schmalhans wurde Küchenmeister und alle lernten, daß Hunger der beste Koch ist. Hei, wie schmeckten ihnen jetzt die derbe Kost und die Schwarzbrotschnitte! Ja, Kinder, das haben wir früher alle nicht gewußt, daß wir im Schlaraffenland lebten! Nicht wahr? Wally Eggert in: „Für unsere Kleinen." Beilage der „Königsb. Hausfrau." 55. Das Rote Kreuz. Das Rote Kreuz ist ein großer Verein, der vor allem die Leiden des Krieges zu lindern sucht. Sein Abzeichen ist ein rotes Kreuz auf weißem Felde. Dieses Zeichen tragen nicht nur die Personen, sondern auch die Gebäude, Plätze und Gegenstände, die im Dienste jenes Vereins stehen. Sie dürfen im Kriege nicht beschossen werden, wenn sie das rote Kreuz tragen. Doch unsere Feinde kehren sich nicht immer darnach. Die Mitglieder des Roten Kreuzes helfen die Verwundeten aufsuchen, verbinden und verpflegen. Namentlich in den Lazaretten sind sie tätig. Auch sammeln sie Liebesgaben aller Art und schicken sie ins Feld. Durchziehenden Truppen reichen sie Erfrischungen. Im Frieden unterstützt der Verein arme und hilfsbedürftige ^annlien. Schiffels, „Kriegserzählungen für die Kleinen." Verlag Georg Fischer. Wittlich. 56. Liebesarbeit des Roten Kreuzes auf dem Produktenbahnhof in Königsberg. (Verband- und Crfrischungsstelle vom Roten Kreuz.) Nach Oskar Schwonder. An einem Sonntagnachmittag im März 1915 bestiegen wir am Kaiser Wilhelmplatz zu Königsberg einen elektrischen Wagen und fuhren bis zum Nassen Garten, dem gegenüber sich der Produktenbahnhof befindet. Wir kamen auf dem Bahnhof in dem Augenblicke an, als gerade ein endlos langer Soldatenzug abgefertigt wurde. Die -Waggons waren von außen mit Hunderten von Kreidebildern verziert. Mit Gesang und Tücherschwenken, das wir lebhaft erwiderten, fuhren unsere Braven, von treuer Liebe bis zuletzt umhegt, einer ungewissen Zukunft entgegen. Wir aber vertieften uns nunmehr, von einer liebenswürdigen Vorstandsdame des Roten Kreuzes geführt, in die Einzelarbeiten der außerordentlich umfangreichen Liebesarbeit, die an dieser Stätte unsern Tapfern und damit dem deutschen Vaterlande geleistet wird. Die Verband- und Erfrischungsstelle vom Roten Kreuz, die hier am

2. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 79

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Das Feldpaket. 79 Die übrigen von den Damen des Königsberger Fernsprech- und Telegraphenamtes gestrickten Strümpfe wurden nebst Schokolade und Zigarren an die 8. Armee gesandt. Auch dieser Gabe waren Verse beigefügt wie: „Mit diesen Socken, stark wie Eisen, kannst Du getrost bis Moskau reisen, und ist der Krieg dann endlich aus, schenk' sie dem bösen Nikolaus." ((0ftmu6. g,9« 53. Das Feldpaket. Agnes Harder. r. Wer wird wohl meine Strümpfe tragen, die ich so sorgsam hab' gestrickt? Sie werden ihn gewiß nicht plagen, sie haben sicher nicht gedrückt! Sind deutscher Fleiß! In Jugendtagen setzt' ich schon meine Ehre dran. Wer wird wohl meine Strümpfe tragen? Ich wünscht' — ein deutscher Landwehrmann! 2. Wen wird mein Weihnachtslichtlein grüßen, das oben in der Kiste lag? In seinem Glanz wird sich erschließen manch ein vergangner Weihnachtstag! Mag Wehmut dann den Schmerz versüßen, daß Weib und Kind so fern, so fern. — Wen wird mein Weihnachtslichtlein grüßen? Ein Vaterherz? — Ich wußt’ es gern! 3. Du schlichter Band im schwarzen Kleide, du liebes Neues Testament, wer liest dich, sich zur Augenweide, wenn hell der Stern vom Himmel brennt? Wem nimmst du banges Herzeleide im fernen Osten auf der Wacht? Du schlichter Band im schwarzen Kleide, hast du den Knaben fest gemacht? 4. So wandre, liebe Weihnachtskiste, verschnürt, vernagelt, rot beklebt! Wenn ich auch gar zu gerne wüßte, wer lächelnd deinen Deckel hebt: — Es kommt schon in die rechten Hände das Buch, der Strumpf, das Weihnachtslicht! Es gibt an unsrer Front am Ende unrechte Hände wirklich nicht!

3. Der Weltkrieg 1914/15 in der Volksschule - S. 92

1915 - Paderborn : Schöningh
— 92 — Was spricht er? ... Er zieht die Lippen kr aus. Sucht er die Heimat, das Elternhaus? Die Schwester hebt ihn. Sein Atem fliegt: Sein Auge bohrt sich in ihrem Blick, Aus seinen Augen lächelt ein Glück. „Weißt du's schon, Mutter, wir haben gesiegt!" „Ich weiß." Sie netzt seine Lippen mit Wein. „3ht habt eure Sache brav gemacht." „Ich trug meinen Leutnant aus der Schlacht. Ich allein. Er war verwundet. Der Donner, der Rauch. Mutter, das kann die Kühnsten verwirren. Er hatte den Splitter hier vorn an der Stirn. Verwundet war er . . . Mutter, ich auch." ,,^hr werdet gesund. Kommt, gebt mir die Hand." Die Schwester faßt den Fiebernden fest, An die junge Brust seinen Kopf gepreßt. „Mutter, wo ist mein Leutenant?" Die Schwester weiß es; sie darf es nicht sagen. An feuerspeienden Höhen vorbei Hat er einen — Toten geschleppt und getragen Uber Stoppeln und Acker. Da traf ihn das Blei. „Mutter, mein Leutnant . . .?" „Er ist geborgen." „Werb' ich ihn wieb er sehen?" „ Sicherlich, morgen." Tiefe Stille im bunfelnben Saal. Nur der Schwestern weiße Hauben Flattern vorüber wie schwebenbe Tauben. Da — bet schreit er mit einem Mal. Wöhrenb die knochige, zitternbe Hand ©rüßenb fährt an den blut'gen Verbanb, Wöhrenb der Tod übers Herz ihm strich: „Herr Leutnant .. . Herr Leutnant, — ich melde mich!" Rudolf Presber. Soldatengrab. Bestrahlt von letzter Sonne Glühn Ein Hügel tief im Saatengrün. Von treuen Hänben aufgericht' Aus Birkenholz ein Kreuzlein schlicht. Daran zum Zeichen letzter (Ehr' Helm, Waffenrock und ein Gewehr.

4. Realienbuch - S. XI

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Xi angewendet werden. Die Kleidung bestand aus einem wollenen Unterkleide ohne Ärmel und einem runden oder viereckigen Stück Tuch. Man ging in der Regel barfuß; nur im Kriege banden sich die Männer eine Sohle unter den Fuß. Alle Tage einmal hatten die Männer ein gemeinschaftliches Mahl auf dem Markte. Das Hauptgericht war eine schwarze Suppe, die ans Blut und Schweinefleisch bestand und nur mit Essig und Salz gewürzt war. Davon mußte jeder eine be- stimmte Portion essen. Einst kostete ein auswärtiger König das Mahl. Man fragte ihn, wie es geschmeckt habe. „Nicht gut," antwortete er. „Das glaube ich wohl,' sagte der Koch, „denn es hat am Gewürz gefehlt: an Arbeit, Hunger und Durst. Das ist die Würze des Mahls für die Spartaner." e. Erziehung der Jugend. Die Kinder sah Lykurg als Eigentum des Staates an. Darum hatte nach ihm der Staat das Recht, sie zu erziehen. Vor allem kam es ihm darauf an, sie kräftig und gewandt zu machen und zum Ge- horsam zu gewöhnen. Schwächliche Kinder wurden gleich nach der Geburt in eine Felsschlucht geworfen, wo sie verhungern mußten. Die Gesunden blieben bis zum siebenten Jahr bei der Mutter, dann kamen sie in öffentliche Gebäude und unter strenge Aufsicht. Hier wurden Übungen im Laufen, Springen, Ringen, Speer- und Diskuswerfen vorgenommen und Wasfentänze aufgeführt. Die Knaben gingen alle nackt und schliefen an der Erde auf Heu oder Stroh. Täglich mußten sie in einem Flusse baden. Ihre Kost war so kärglich, daß sie kaum satt wurden. Das Stehlen war ihnen als Übung in der Kriegslist erlaubt. Wer sich aber dabei ertappen ließ, wurde mit Geißeln blutig gepeitscht. Dies geschah auch lährlich einmal mit allen Knaben in einem Tempel. Dabei durften sie keinen Laut hören lassen, ja nicht einmal die Miene verziehen. Manche sanken ohne Klagelaut tot nieder. Dem Greise mußte jeder Jüngling die größte Achtung er- weisen. Trat ein Greis ein, so mußte der Jüngling aufstehen; wurde er gefragt, so mußte er eine kurze und bündige Antwort geben. Außerdem hatte jeder Er- wachsene das Recht, einen ungezogenen Buben auf der Straße zu züchtigen. 2. Rriegsckienkl. Mit dem zwanzigsten Jahre trat der Jüngling in das Heer. Im Alter von 30 Jahren wurde er den Vollbürgern zugezählt. Diese lebten allezeit „wie im Kriege und im Lager". Je 15 Mann bildeten eine Zelt- oder Tischgenoffenschast. Bis zum 60. Jahre war jeder dienstpflichtig. — Vor dem Auszuge zu einem Kriege bekränzten die Spartaner das Haupt, salbten das Haar und legten ein purpurnes Gewand an, damit das Blut darauf nicht zu sehen sein sollte. Die Gefallenen wurden mit Olivenzweigen bekränzt und mit großen Ehren bestattet. Den Feigen bedeckte Schande sein Leben lang. „Mit ihm oder auf ihm!" sagte eine Mutter zu ihrem Sohne, als sie ihm den Schild übergab, mit dem er in den Krieg ziehen wollte. Und als eine andere Mutter hörte, daß ihr Sohn zwar gesiegt habe, im Kampfe aber gefallen sei, sagte sie: „Nun, dazu habe ich ihn ja geboren und erzogen, daß er für sein Vaterland zu sterben wisse." 6. Die olympischen Spiele. Alle vier Jahre feierte ganz Griechenland in Olympia zu Ehren des Gottes Zeus ein großes Fest. Zu dieser Zeit war Friede im ganzen Lande, und aus allen Gegenden strömten die Menschen zu dem Feste herbei. Da wurden dann dem „Vater der Götter und Menschen" Opfer gebracht und Loblieder gesungen.

5. Realienbuch - S. 96

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
I 96 Gegenden gab es mehr Wölfe als Schafe. Der König gebot daher, die Wolfe niederzuschießen, und zahlte für jeden erlegten Wolf 2—6 Taler. Wüste Gegenden ließ er durch Ansiedler ans Schwaben, Franken und Niedersachsen bebauen. Auf seineu Domänen in Litauen befreite er alle Bauern von der Hörigkeit. Für die Bauern der Edelleute konnte er diese Befreiung nicht durchsetzen. In einer Verfügung aber verbot er den Amtleuten, ihre Bediensteten (Fronarbeiter) mit Stock- oder Peitschenschlägen zur Arbeit anzutreiben. Jeder Übertreter sollte das erste Mal mit sechswöchigem Karren, das zweite Mal mit dem Strange bestraft werden. In Berlin gründete er eine große Tuch- fabrik; denn sei» Heer sollte nur mit inländischem Tuch gekleidet werden. Auch verbot er seinen Untertanen, anderes als inländisches Tuch zu tragen. Einmal begegnete ihm vor der Stadt eine Frau. die ein ausländisches Kattuukleid trug. In seinem Zorn befahl er seinen Dienern, ihr das Kleid vom Leibe zu reißen. An seinem Hose duldete er überhaupt nichts Ausländisches. Ganz besonders aber eiferte er gegen die französische Mode, die damals flitterhafte Kleider und einen langen Haarbeutel (Perücke im Beutel) vorschrieb. Er führte eine einfache „deutsche" Tracht ein, und die Wolkenperücke vertauschte er mit dem steifen Zopfe. Um die Bildung des Volkes zu heben, ließ er nach und nach über 1800 Landschulen anlegen. Jedes Kind sollte vom 6. bis zum 12. Jahre die Schule besuchen, und wenn es nicht lesen und schreiben gelernt hatte, sollte es nicht konfirmiert werden. Für arme Kranke ließ er in Berlin die Charitee er- bauen, ein großes Krankenhaus, in dem gleich im ersten Jahre 300 Kranke Pflege fanden. 8. "Cod. Schon in seinem 52. Jahre raffte ihn der Tod hinweg. Seinem Sohn und Nachfolger hinterließ er ein trefflich eingeübtes Heer von 83000 Mann und einen Staatsschatz von 26 Millionen Mark. — Das Land war durch ihn um Vorpommern, das er den Schweden abnahm, vergrößert worden. 4. friedricb der Große. 1740—1786. a. Jugend. 1. Erste Kindheit. Friedrich wurde am 24. Januar 1712 geboren. Sein Vater wollte aus ihm einen tüchtigen Soldaten, einen guten Christen und einen sparsamen Wirt machen. Damit er ein tüchtiger Soldat werde, mußte er von klein auf Uniform tragen, und Trommel, Säbel und Gewehr waren seine Spiel- sachen. Als er kaum fünf Jahre war, bildete ihm sein Vater eine Kompagnie von 110 adeligen Knaben, mit denen er soldatische Spiele übte, und vom 10. Jahre an mußte er öfter als gemeiner Soldat mit Flinte und Tasche vor dem Schlosse Schilbwache stehen. 2. Zwiespalt zwilchen Vater und Sohn. Dem Kronprinzen wurden jedoch die straffen, soldatischen Spiele bald zuwider. Dazu kam noch, daß ihm durch seinen französischen Erzieher große Liebe zur französischen Dichtkunst eingeflößt war. Auch ergötzte er sich gern mit Flötenspiel. Das waren lauter Dinge, die sein Vater durchaus nicht leiden konnte. Fritz trieb sie daher im geheimen; aber der König merkte es doch zuweilen und schalt ihn dann heftig aus, ja drohte ihm auch wohl mit aufgehobenem Krückstöcke. Trotzdem ließ der

6. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 48

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
48 7. Aufnahme der Salzburger. 1729 verlangte der Erzbischof von Salzburg von seinen evangelischen Untertanen, daß sie katholisch werden oder auswandern sollten. Die meisten entschlossen sich zur Auswanderung. Friedrich Wilhelm nahm diese Unglücklichen freudig in sein Land auf, gab ihnen (in Ostpreußen, wo zur Zeit seines Vaters ganze Dörfer infolge der Pest ausgestorben waren) Ländereien, Vieh und Ackergerät und tat alles mögliche, ihnen die neue Heimat lieb zu machen. In dem Briefe eines ausgewanderten Salzburgers heißt es: Gesund und wohlbehalten sind wir hier angekommen. Bis Berlin hatten wir etwa 100 Meilen, von dort bis Königsberg 80 und bis hierher dann noch 15 Meilen zu wan- dern. Jetzt sind wir in dem Dorfe Schallmeiken einquartiert, wo viele neue Wohnhäuser erbaut sind und im Frühjahre noch viel mehr erbaut werden sollen. Von unserem Könige haben wir Getreide, Fleisch, Speck, Mehl, Schmalz und Geld erhalten, so daß wir keine Not leiden. Auch auf der Reise hat man uns Kleider, Geld und Bücher geschenkt. Jeder, der im Salzburgischen ein Bauer gewesen ist, soll hier eine Hufe Land, das sind 30 Morgen, zugeteilt erhalten. Der Boden liegt hier etwas hoch und kalt, aber ist doch nicht unfruchtbar. Die Preise für Lebensmittel sind hier sehr niedrig. So kostet ein Scheffel Weizen nur y2 Taler und ein Pfund Fleisch nicht mehr als 5—9 Pfennig. Du siehst also, lieber Bruder, daß Gott uns gnädig bis hierher geholfen hat, und ich hoffe, er wird uns auch weiter helfen. Seid alle freudig gegrüßt und in den Schutz Gottes empfohlen usw. 8. Als Landesvater. Noch aus dem Dreißigjährigen Kriege her gab es in Stadt und Land viel wüst liegende Häuser. Das konnte der König nicht mit ansehen, und um die Leute zum Häuserban zu ermuntern, gab er ihnen Geld und erließ ihnen auf 15 Jahre alle Steuern. Sehr viel tat er auch für die Verschönerung Berlins. Er wies den Leuten Bauplätze an und gab ihnen freies Bauholz und einen Teil der Baukosten. Dann aber hieß es: „Der Kerl hat Geld, muß bauen." Wer etwa Einwendungen machen wollte, den wies er streng zurück mit den Worten: „Räsonnier' er nicht!" Für das platte Land waren damals die Wölfe noch eine schreckliche Plage; denn in manchen Gegenden gab es mehr Wölfe als Schafe. Der König gebot daher, die Wölfe niederzuschießen, und zahlte für jeden erlegten Wolf 2—6 Taler. Auf seinen Domänen in Litauen befreite er alle Bauern von der Hörigkeit. Für die Bauern der Edelleute konnte er diese Befreiung nicht durchsetzen. In einer Ver- fügung aber verbot er den Amtleuten, ihre Bediensteten (Fronarbeiter) mit Stock- oder Peitschenschlägen zur Arbeit anzutreiben. Jeder Übertreter sollte das erstemal mit sechswöchigem Karren, das zweitemal mit dem Strange bestraft werden. Um dem Wollenwebergeschäft aufzuhelfen, ließ er sein Heer nur mit inländischem Tuche kleiden und verbot auch seinen Untertanen, anderes als inländisches Tuch zu tragen. Einmal begegnete ihm vor der Stadt eine Frau, die ein ausländisches Kattunkleid trug. In seinem Zorn befahl er seinen Dienern, ihr das Kleid vom Leibe zu reißen. An seinem Hofe duldete er überhaupt nichts Ausländisches. Ganz besonders eiferte er gegen die französische Mode, die damals flitterhafte Kleider und einen langen Haarbeutei (Perücke im Beutel) vorschrieb. Er führte eine einfache „deutsche" Tracht ein, und die Wolkenperücke vertauschte er mit dem steifen Zopfe. Beamte, die Unterschieife gemacht hatten, ließ er hängen, gleichviel, ob vornehm oder gering. Um die Bildung des Volkes zu erhöhen, ließ er nach und nach über 1800 Landschulen anlegen. Jedes Kind sollte vom 6. bis zum 12. Jahre die Schule besuchen, und wenn es nicht lesen und schreiben gelernt hatte, sollte es nicht konfirmiert werden. Zuweilen ging er auch selbst in die Schule und sah zu, was die Kinder gelernt hatten. (Deutsche Jugend 5: Schulprüfung König

7. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 57

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 57 — Der alte Fritz. 2. Die letzte Regierungszeit. Bis in sein höchstes Alter war Friedrich für sein Land tätig, und eine seiner größten Sorgen war jetzt, seinem Lande den Frieden zu erhalten. Gegen jedermann war er leutselig, und so war er denn der Liebling seines ganzen Volkes geworden. Gewöhnlich nannte man ihn den „alten Fritz". So oft er in die Stadt geritten kam, war es ein festliches Er- eignis für die Berliner. Die Bürger traten aus den Türen und grüßten ehr- erbietig, und er erwiderte jeden Gruß, indem er den Hut abzog. Nicht selten liefen viele Kinder vor und neben ihm her, riefen ihm Lebehochs zu, warfen ihre Mützen jubelnd empor, wischten ihm auch wohl den Staub von den Stiefeln und trieben sonst allerlei Possen. Friedrich störte nie ihre Freude; nm wenn sie sein Pferd neckten, daß es scheu ward, stieß er wohl einige Drohungen aus und ritt dann ruhig weiter. Als es einst die Buben gar zu arg machten, erhob er seinen Kriickstock und gebot ihnen drohend: „Schert euch in die Schule, ihr Buben!" Diese aber riefen ihm jubelnd zu: „Ätsch, der will König sein und weiß nicht einmal, daß am Mittwoch nachmittag keine Schule ist!" (Deutsche Jugend 3: Mittwoch nachmittag.) 3. Tod. Friedrichs Bedeutung. Am 17. August 1786 starb Friedrich. Unter ihm hatte Preußen bedeutend an Macht und Land gewonnen. Er hat sein Land zu einer Großmacht erhoben, wofür ihm von seinem dankbaren Volke der Bei- name „der Große" beigelegt wurde.
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