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1. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 29

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Die Kosaken des Zaren. 29 19. Die Kosaken des Zaren. 1. Schilderung. In dem Weltkriege haben die Kosaken den größten Teil unserer Provinz heimgesucht und Angst und Schrecken verbreitet. Selbst Wehrlose, wie Greise, Frauen und Kinder, fielen ihrer Grausamkeit zum Opfer. Die Kosaken sind halbwilde Steppenvölker aus dem fernen Osten Rußlands. Kosak bedeutet Landstreicher, Straßenräuber. Vor etwa tausend Jahren waren die Kosaken ein Volk ohne feste Wohnsitze, das umherzog und auf Diebstahl und Raub ausging, ähnlich wie die Zigeuner, die verstreut auch bei uns in: deutschen Vaterlande noch hier und da auftauchen. Später erhielten sie vom russischen Kaiser unentgeltlich Land zur Ansiedlung an den Grenzen des weiten Reiches, z. B. am Kaukasus-Gebirge. Dafür mußten sie sich verpflichten, die Grenzgebiete gegen räuberische Einfälle anderer halbwilder Völker zu verteidigen und sich auf eigene Kosten auszurüsten, auch ihr Pferd selbst zu stellen. Im Weltkriege hat man oft von den Don- und Wolga-Kosaken gehört. Der Name bezeichnet ihren Wohnsitz an russischen Flüssen. Wenn die Kosaken auch nach und nach zu seßhaften Bauern geworden sind, so kann man sie doch noch immer als Kinder der Wildnis bezeichnen, die keine ernste Arbeit lieben und bei jeder sich darbietenden Gelegenheit ihre alte Diebs- und Räubernatur zeigen. Der Kosak kennt keine Bequemlichkeit und hält die größten Anstrengungen mit Leichtigkeit aus. Seine Sinne sind scharf wie die eines Raubtieres. Er ist klein, hat breite Schultern, eine niedrige Stirn und vorstehende Backenknochen. Kosak und Pferd sind unzertrennlich miteinander verbunden. Sein Reittier ist ein kleiner, struppiger, aber zäher Gaul, ein minderwertiges Tier. Es wird nicht durch Sporen gelenkt, sondern durch Schenkeldruck. Die Bewaffnung der Kosaken besteht meist aus einer sehr langen Lanze ohne Fähnchen, die ganz den Lanzen unserer Ulanen gleicht. Die Kosaken des Kaukasus haben jedoch statt ihrer einen großen Dolch. Außerdem hat jeder Kosak eine kurze Büchse, ähnlich unserem Karabiner, und die Nagaika. Die Nagaika ist eine kurze Lederpeitsche, an deren Enden gewöhnlich Bleikugeln eingenäht oder festgenietet sind. Diese Waffe, die im Kriege gar keinen Zweck hat, deutet schon auf die Verwendung hin, welche die Kosaken in Friedenszeiten finden. Im „heiligen" Rußland gibt es ja für Prügelstrafen jederzeit genügend Veranlassungen. Da sind irgendwo Unruhen ausgebrochen. Dann trifft die Nagaika des Kosaken den Rücken Schuldiger und Unschuldiger, Verdächtiger und Harmloser; Männer und Frauen jeden Alters bekommen sie zu kosten. Die russische Gerichtsbehörde findet es in schönster Ordnung, daß die Bewohner ganzer Bezirke dorfweise „durchgeknutet" werden. Ein andermal ist es Bauern infolge einer Mißernte unmöglich, die hohen Steuem aufzubringen. Väterchen schickt einige Regimenter Kosaken hin und

2. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 3

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Am ersten Mobilmachungstage 1914 in Königsberg. 3 der Polizei schwer fiel, den Weg für die Wagen frei zu halten. Unausgesetzt wurden patriotische Lieder gesungen und Hochrufe auf den deutschen und österreichischen Kaiser ausgebracht. Jeder Soldat, der sich zeigte, wurde stürmisch begrüßt. Alt und jung beteiligten sich in gleicher Weise an diesen Kundgebungen. Die Verteidiger des Vaterlandes, die vielleicht schon am nächsten Tage in das Feld hinausziehen mußten, konnten aus der großen Begeisterung erkennen: Diejenigen, die nicht in der Lage sind, auch zu den Waffen zu greifen, begleiten uns mit den besten Segenswünschen. * * * Am Sonntag den 2. August, dem ersten Mobilmachungstage, glich die Innenstadt einem kochenden See. Soldaten, Soldaten und nochmals Soldaten! Vielfach versah neben der Polizei Militär den Ordnungsdienst. Tausende und Abertausende von Menschen wogten in den Hauptstraßen auf und nieder. Es herrschte eine solche Begeisterung, wie sie wohl noch nie, auch nicht im Jahre 1870, Königsberg erlebt hat. Wo sich Truppen zeigten, wurden sie entblößten Hauptes von allen, die am Wege standen, mit Hurra begrüßt. 1 ! , E>, Man rief sich im Vorübergehen Begrüßungen und freundschaftlichen Trost zu, und das Band einer großen Verbrüderung, in der jeglicher Unterschied des Standes und des Besitzes schwinden, umschlang alle. Man sah zur Fahne Einberufene bald hier, bald da Halt machen, um Freunden und Bekannten zum Abschiede, vielleicht für immer, die Hand zu drücken. Andere zogen in langen Abteilungen, von wenigen Soldaten geleitet, durch die Straßen. Viele von ihnen trugen zur Hälfte noch bürgerliche Kleidung, zur Hälfte schon militärische Ausrüstung. Sie waren auf dem Wege zur nächsten Kaserne, um dort ihre Einkleidung zu vollenden. Eine große Zahl wurde in Wagen befördert; auch Privatfuhrwerke, Automobile, Pferde waren massenweise im Dienste des Heeres verwendet. Ungewohnt war es, so manchen, den man sonst nur in Amt und Würden, im Privatberuf und Bürgerkleid gesehen hatte, nun mit einem Male als Angehörigen der bewaffneten Macht zu erblicken. Während die Reservisten zu den Fahnen eilten, sah man die Linientruppen, mit Blumen geschmückt, unter dem Jubel der Bevölkerung mit klingendem Spiel nach den Bahnhöfen marschieren, um schnell an die Grenze befördert zu werden. „Die farbenfrohe Uniform*) der Friedenszeit hatte sich in die feldgraue Kleidung des Krieges verwandelt. Jetzt gab es keine rote Husaren und gelbe Dragoner und grüne Jäger mehr. Die leuchtenden Aufschläge, die blinkenden Knöpfe und silbernen Säbelkoppeln, die funkelnden Helmspitzen und die strahlenden Säbelscheiden — weg damit! Jetzt nur keine Aufsehen erregen! *) Aus: „Kriegsbuch für die Jugend und das Volk." Franckh'sche Verlagshandlung. Stuttgart.

3. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 71

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Der Kriegsfreiwillige. Da denk' ich: Weichen? Zurückgehn? — Nie! Helfe, wer kann! Auf spring' ich. Tot liegt der Hauptmann im Graben. Seinen Degen, den muß ich haben. Den reiß' ich heraus, er blitzt in der Sonne — Leute, ich führe die Kolonne! Sprung! marsch! vorwärts! Das gibt ein Klettern, ein Klirren, ein Fluchen; alle heraus aus dem Schützengraben. Aber Patronen müssen wir haben! — Niederwerfen! Patronen suchen! — Rings ist das Feld von Brüdern besät, die der eiserne Hagel niedergemäht. Gern geben die Wunden, gern geben die Toten aus ihrem Vorrat die tödlichen Boten. Habt ihr? — Feuer! — Nur ruhig zielen! Einen trifft's doch von den vielen, vielen. Vorwärts! Entgegen dem feindlichen Stoß! Hurra! Hurra! Und drauf und los! Wenn auch die blutigen Bäche rinnen — aushalten! Zeit und Boden gewinnen! — So hielten wir, bald stürmend, bald wehrend, die Russen auf, ihre Reihen verheerend ohne Artillerie, sechs Stunden und mehr — eine Kompagnie — und vor uns ein Heer. Sechs Stunden im Feuer wir hielten den Platz, und — endlicb! — am Abend kam Entsatz. Todmüde schliefen wir dann die Nacht, andere haben für uns gewacht. Aber im Traum hört' ich noch immer das surrende Sausen, das Todesgewimmer." Der Junge steht stramm wie ein eichener Pfahl, in tiefen Gedanken der General. Der legt seine Hand auf die Schulter des Helden: „Morgen wirst du dich wieder melden vor der Front bei mir, aber mit Tressen als Unteroffizier! Und das Eiserne Kreuz verbürg' ick dir. Wegtreten!" — Ein Ruck, daß die Diele kracht. — Und morgen geht's wieder in die Schlacht. I. jahlemann, Gr. Mansdorf. („Hamb. Nachrichten.")

4. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 78

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
78 Die tapferen Beamtinnen des Memeler Postamtes. 51. Die tapferen Beamtinnen des Memeler Postamtes. Ein herrliches Beispiel von unerschrockener Pflichterfüllung zeigten in den Tagen des Russeneinfalls auch die Damen des Memeler Postamtes, denen es oblag, den Nachtdienst in der verhängnisvollen Nacht vom 18. zum 19. März 1915 zu versehen. Als die Russen über den Wilhelmsplatz zogen, hielten die Damen des Postamtes es für das richtigste, zu bleiben und den Dienst weiter zu versehen, solange es irgend möglich war. Es muß ihnen hoch angerechnet werden, daß sie zu einer Zeit, in der die letzten deutschen Soldaten die schützende Nehrung erreicht hatten, zu einer Stunde, in der die Aufregung der Bürgerschaft ihren Höhepunkt erreicht hatte, in der die Russen sich bereits als Herren fühlten, treu und unerschrocken auf ihren Posten ausharrten, hiesige und auswärtige Verbindungen herstellten und ihre Ruhe voll bewahrten. Es war in der neunten Abendstunde, als auch der Oberbefehlshaber der gesamten Streitkräfte im Osten, Generalfeldmarschall v. Hindenburg, aus seinem Hauptquartier das Memeler Postamt anrief. In dem Gespräch, das er mit einer der Damen, Fräulein E. R., führte, drückte er sein Erstaunen darüber aus, daß die Damen solange ausgehalten hätten. Feldmarschall v. Hindenburg ließ sich den Namen der Dame, mit der er gesprochen, sagen. Es war zweifellos die größte Freude, die Fräulein R. je beschieden sein konnte, als später Prinz Joachim bei seinem Besuche in Memel ihr im Aufträge des Marschalls eine prächtige silberne Uhr, am Arme zu tragen, mit Worten der Anerkennung überreichte. Auch die vier anderen Damen, die in jener Donnerstagnacht den Dienst versahen, können für sich den Ruhm in Anspruch nehmen, ihre Pflicht bis zum Äußersten erfüllt zu haben. Nach „Mem. Dampfboot." 52. Königsberger Damen senden wollene Strümpfe an Hindenburg lind seine siegreichen Truppen. Dem Sieger von Tannenberg, Generaloberst von Hindenburg, wurde anfangs September 1914 ein ganzes Paket mit wollenen Strümpfen zugesandt. Diese hatten die Damen des Königsberger Fernsprech- und Telegraphenamtes in den Zwischenpausen für seinen Bedarf gestrickt. Dem Paket waren folgende Verse beigegeben: „Dies Paar für Herrn von Hindenburg, falls ihm mal selbst die Strümpfe durch. Er mag auf deutschen Liebessocken viel Tausend in die Sümpfe locken und kann beim großen Russenjagen den Strumpf durchs kalte Rußland tragen." Die Spende ist von dem großen Heerführer mit Dank angenommen worden. Bald traf von Hindenburg eine Feldpostkarte mit nachstehenden Worten ein: „Herzlichen Dank für die schönen Strümpfe, die mir gute Dienste leisten sollen."

5. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 129

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Der Eiserne Wehrmann von Königsberg. Ehrensache, in ihren Kreisen größere Geldbeträge zu sammeln und silberne und goldene Platten und Schilder mit Inschriften zu stiften. Kaum war ein halbes Jahr vergangen, da war den Wehrmann in Eisen, Silber und Gold prangen, geschmückt mit einem Brustkreuz und einer Halskette, welche goldene, mit Adlern gekrönte Schilder verbindet. Und Pfingsten 1916 war der Panzer des Wehrmanns bereits geschlossen, nachdem als würdigen Abschluß der Knauf des Schwertes eine massive Silberkrone erhalten hatte, die um einen Bernsteinblock geschnitten worden war. So hat die Opferfreudigkeit und Dankbarkeit Ostpreußens für seine gefallenen Söhne sich hier wieder in schönster Weise betätigt — zum Segen ihrer Hinterbliebenen. F. S. 2. Festspruch zur Enthüllung des Eisernen Wehrmanns. 1. Hier ward ein Wehr mann aufgericht'! Sein Wuchs ist hoch und stolz. Doch hart ist seine Haut noch nicht, sein Leib ist weiches Holz. Wenn Sturm nun biegt und Regen näßt, wie machen wir ihn wetterfest? Schläge härten! Wunden festen! Rund gehämmert hält am besten! 2. Fünfhundert Jahr vor diesem Tag ward ein Gebild' beseelt: Da hat ein Haus von Herr scher schlag sich märk'schem Volk vermählt. Klein war das Reich und Feinden bloß. Wie ward cs fest? Wie ward es groß? Schläge härten! Wunden festen! Rund gehämmert hält am besten! 3. Groß ward das Reich, und just so groß wuchs ihm die Feindschaft auf; von allen Seiten schlug sie los und hoffte leichten Kauf. Doch in der Wucht der Diebe stand zu Erz gehämmert der Gigant*)! Scbläge härten! Wunden festen! Rund gehämmert hält am besten! 4. Ostpreußen fing den ersten Streich, die Wunde klaffte schwer; doch ihm zur Rettung hob das Reich sich auf, ein Mann in Wehr! *) G i!g a n't — Riese.

6. Bilder aus dem Weltkrieg - S. uncounted

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
„Mg. Wochc." Phot. Ludeneit & Nickel, Kbg. Abb. 41. Eine Krankenstube in einem Königsberger Lazarett (neue Fort: bildungsschule). Au Nr. 55. „Kbg. Wockc." Abb. 42. Liebesarbeit des Noten Kreuzes auf dem Produktenbahnhof in Königberg. Iu Nr. 56. (In der Küche werden Brote belegt. X Frau Prof. Samter, die Leiterin.)

7. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 43

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Im Lazarett. Bei den Verwundeten von Tannenberg. 43 6. Und wir? — Wir können nur weinen und beten für sie, die da liegen bleich, blutig, zertreten — für uns! 7. Denn cd gibt kein Wort, für das Opfer zu danken, und es gibt keinen Dank für sie, die da sanken — für uns! Obertertianer Reinhold S. in Charlottenburg. 29. Im Lazarett. (Königsberg, Oktober 1914.) 's ist Mitternacht. — Ich liege fieberheiß in meines Krankenlagers Kissen. Die Wunde schmerzend brennt, die tückisch ein Schrapnell gerissen. — Aus wirren Träumen fahr' ich jäh empor, als müßt' ins Feld ich zu den Brüdern eilen. — Der Lärm der Schlacht klingt dröhnend mir ins Ohr; ich hör' Gewehre knattern und Granaten heulen — und seh' mich stürmen, meinem Zuge weit voran: Drauf, drauf! Sie sollen und sie werden weichen! Und ob wir fallen Mann für Mann, den Waldrand drüben müssen wir erreichen! — Und Bild auf Bild zuckt jagend mir durchs Hirn: zerstampfte Felder — rote Flammenmeere, — der Freund, der mir zur Seite stürzte mit durchbohrter Stirn, — einsame -Wacht im bleichen Licht der Sterrrenheere. — — Dann — ausgelöscht der Schrecken und der Graus. Im tiefen Frieden seh' mein Heimatdorf ich liegen und kehr', von banger Irrfahrt müd', nach Haus' und darf die Stirn zur lieben Hand der Mutter biegen und darf mit heil'gem Stolze ihr das Höchste weisen, was ich im Kampf errang: Das Kreuz von Eisen. — Ein Mondstrahl stiehlt durchs Fenster sich herein ------------ ein Lächeln auf den Lippen — schlaf ich — selig — ein. Karl Plenzat, „Lose Blätter aus dem Kriegstagebuche eines Ostpreußen." Tenien-Verlag zu Leipzig. 30. Bei den Verwundeten von Tannenberg. Nach Balduin Möllhausen. „Bitte, folgen Sie mir," mit weicher Stimme forderte uns die Vorsteherin eines Krankenhauses in Schöneberg-Berlin zum Besteigen des Fahrstuhles auf. „Es geht gleich nach dem Dachgarten." Lautlos setzte sich der Fahrstuhl in Bewegung. „Dann gehen Sie ruhig zu allen Verwundeten im dritten und vierten Stockwerk; die Leute freuen sich immer herzlich, wenn sie lieben Besuch bekommen — darf ich bitten."---------------

8. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 150

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
150 Die Kuren. Glauben, in dem unsere Eltern selig geworden sind und bei dem auch wir ein seliges Ende finden werden." Man kann den lettischen Volks stamm im allgemeinen als einen hübschen und wohlgebildeten bezeichnen. Sowohl Männer wie Frauen haben oft anziehende Gesichter. Die Lettinnen halten es für durchaus unschicklich, im bloßen Kopfe zu gehen. Mag demnach ein lettisches Mädchen auch das schönste Kopfhaar Haben, so bekommt die Welt doch nichts davon zu sehen. Die Sitte schreibt nämlich vor — und die ganze lettische Landbevölkerung gehorcht ihr unbedingt — das Haupthaar stets mit einem Tuche zu bedecken. Dies Tuch umschließt in einem Halbkreise die Stirn, wird unter dem Kinn zugebunden und fällt hinten in einer Spitze auf den Nacken. Die Tücher sind meist von Kattun oder leichtem wollenen Stoffe und mit bunten Blumen durchwirkt. Das junge, reizende Gesicht der Lettin blickt aus dem Tuche gleichsam wie aus einem Rahmen hervor. Fassen wir unsere Betrachtung der Kuren in ein Schlußurteil zusammen, so haben wir uns im ganzen sehr günstig über sie auszusprechen. Sie waren in der Vergangenheit sehr tapfere Heiden und sind in der Gegenwart sanfte, fügsame Christen. s7?ctd) Ludwig 03runter, „Kurland." Schilderungen von Land und Leuten. Verlag Heinrich Matches. Leipzig.

9. Bilder aus dem Weltkrieg - S. V

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
y wissen sie oft sehr wenig von der Heimat." (Müller, „Handbuch der Provinz Preußen" ) Die Abbildungen, welche zur Veranschaulichung des Textes dienen, sind in einem Anhang zusammengefaßt, um dem Leser einen besseren Gesamtüberblick über unsere Heimat und deren Ergehen im Weltkriege zu geben. Herzlicher Dank gebührt der „Königsberger Woche*)" und dem „Verkehrsverein Ostpreußen", die in der liebenswürdigsten Weise dem Herausgeber Bildstöcke zur Verfügung stellten, die Königsberger Woche für den ersten Band (Weltkrieg), der Verkehrsverein Ostpreußen für den zweiten Baud (Heimatkunde). Die Kriegsbilder verdanken zum größten Teil ihre Entstehung dem Herrn Photographen Fritz Krauskopf in Königsberg, die meisten Abbildungen zur Heimatkunde dem Herrn Hermann Schultz ebendaselbst. Herr Rektor Wieberneit in Königsberg hat für den heimatkundlicheil Teil nachstehende charakteristische Bilder aus Litauen freundlichst beigesteuert: Hausmüllerei, Seilerei, Vorbereitung des Flachsgarnes für den Webstuhl, Hühnerhof, litauisches Gehöft und die Fischerdörfer Lone und Inse. Vielen Dank bringt der Verfasser allen zum Ausdruck, die ihm die Benutzung von Schriften und die Aufnahme von Abbildungen gestatteten — die Quelle ist, soweit sie bekannt war, bei den betreffenden Lesestücken und Bildern angegeben — und ihn durch gute Ratschläge, wertvolle Mitteilungen und freundliche Auskünfte unterstützten. Zum Schluß bleibt dem Herausgeber die angenehme Pflicht, noch einige Quellen zu nennen, die ihm schätzenswertes Material für die „Übersichtlichen Zusammenstellungen" geboten haben: die Heimatkunden von Am-brassat, Armstedt & Fischer, Bandemer, Bludau, Brückmann, Lettern, Lullies, Müller, Neumann, Sahm, A. Tromnau und Zweck, die Führer durch Königsberg und Umgebung von Sahm und Woerl. Möge dieses Heimatbuch eine freundliche Aufnahme finden in Schule und Familie des engeren und weiteren Vaterlandes. Möge es die Liebe zu unserer Heimat neu beleben und stärken zum Segen unseres Vaterlandes! Im dritten Jahr des Weltkrieges (1917). F. Swillus. *) „Königsberger Woche." Illustrierte Zeitschrift. Verlag Ostpr. Druckerei it. Verlagsanstalt A.-G. Königsberg i. Pr. Bezugspreis: 1,20 -M vierteljährlich.

10. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 31

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Die Kosaken des Zaren. Ostpreußisch. 31 Der Kosak ist nicht nur ein guter Reiter und Jäger, sondern auch ein vorzüglicher Naturbeobachter. Im japanischen Kriege z. B. tamjö wiederholt vor, daß die russischen Offiziere die sehr versteckt angelegten Schützengräben der Feinde trotz ihrer Fernrohre nicht zu finden vermochten, während die Kosaken aus allerlei kleinen Anzeichen in der Natur, so aus dem Fluge der Vögel, die Sache rasch heraus hatten. Bei meinem Sammeln kam mir diese Eigenschaft der Kosaken auch sehr zu statten. Was haben mir diese munteren Gesellen nicht alles zugeschleppt, und wie geschickt stellten sie sich dabei an! Die giftigen Brillenschlangen fingen sie vom Sattel aus im Galopp mit einer Art Wurfschlinge und schleppten sie so meilenweit durch den Wüstensand bis zum Lager. Kleine, flinke, sonst kaum zu erhaschende Eidechsen kehrten sie einfach mit rasch angefertigten, langstieligen Reisigbesen zusammen. Seltene Fische fingen sie mit ihren schnell ausgezogenen und unten zugebundenen ledernen Reithosen, wenn sie weder Netz noch Angel bei der Hand hatten. Also als Naturforscher läßt sich's schon leben unter diesem eigenartigen Völkchen, aber als Gäste in unserem teuren Vaterland möchte ich die wilden Steppensöhne nicht sehen. Nach K. F. in „Kriegsbuch für die Jugend und das Volk." Franck'sche Verlagshandlung. Stuttgart. 20. Ostpreußisch. (Hindenburg.) t. Ein Meldereiter, am Helm die Hand: „Herr General — der Feind im Land! Tausende von Kosaken! Die Dörfer brennen, die Städte loh'n —" Der General winkt ab: „Schon gut, mein Sohn," und steht mit steifem Nacken. Kein Muskel spielt in dem Erzgesicht. „Nur ein paar Tausend? . . . Das lohnt sich nicht!" 2. Ein Meldereiter in blutigem Hemd, sein Ackergaul keuchend die Beine stemmt: „Ostpreußens Bürger und Bauern auf der Flucht, und der Feind hunderttausend rund!" Starr steht der General. Nur um Aug' und Mund ein leises, lachendes Lauern. „Gewehr bei Fuß. Es bleibt beim Verzicht. Hunderttausend — die genügen mir nicht." 3. Ein Meldereiter. — So reitet der Tod! Ostpreußens Himmel wie Blut so rot! „Heraus! Was bringst du dem Heere?"
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