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1. Die alte Geschichte - S. 31

1872 - Münster : Coppenrath
T _ _ geschwungen, sie dort an der Sonne angezndet und so das himmlische Feuer auf die Erde gebracht. Diese Sage beweiset, da die Kenntni des Feuers, dessen Erfinder unbekannt war, ins tiefste Alterthum zurckgeht. Wie sehr die alten Völker den Nutzen des Feuers zu schtzen wuten, geht auch aus der Verehrung hervor, die sie demselben erwiesen. Zu Rom mute in allen Zeiten ein besonderer Orden Priesterinnen, Vesta-linnen genannt, in einem Tempel Tag und Nacht ein unun-terbrochenes Feuer unterhalten. Die Perser und andere Völker ! verehren es geradezu als die wohlthtigste Gottheit und ordne-ten fr den Dienst derselben besondere Priester an, die man : Feuerpriester nannte. Zunchst brauchten es wohl die Meisten zu der Znberei-| >ung ihrer Speisen. Jetzt konnten sie sich aus dem Mehle einen Kuchen backen. Die Israeliten backten ihn unter glhender Asche. Sonderbar ist die Art und Weise, wie neuenldeckte | Völker sich des Feuers bedienten. Die Einwohner der Insel | Otaheiti, einer der Societts-Jnseln, die zu Australien gehren, gruben ein Loch in die Erde, in welchem Steine durch Feuer glhend gemacht wurden. War die gehrige Hitze da, so wurde das Feuer herausgenommen, der Braten hineingelegt und fest zugedeckt, so da das Fleisch bald mrbe und ebar wurde. Statt der Brhe diente ein wenig salziges Meerwasser. In Indien fand man ein Ges von Birkenrinde, welches ftatt eines Kussels diente. Hierin wurde vermittelst hineingeworfener glhender Steine das Wasser und dadurch das Fleisch gekocht. Der berhmte portugiesische Seefahrer Magelh^eus, der im sechzehnten Jahrhundert lebte, soll auf einer der Marianen Inseln, die stlich von China liegen, ein Volk angetroffen haben, das noch gar keinen Begriff vom Feuer hatte. Als er mit seinen chiffsgefhrten ein Feuer anmachte, staunten sie wie der ein Wunder. Sie meinten, es sei ein wildes Thier, welches Holz fresse. Nur mit Angst traten sie etwas nher und stierten mit groen Augen das Wunderthier an. Pltzlich ergriff die Flamme I

2. Die alte Geschichte - S. 82

1872 - Münster : Coppenrath
82 vorsichtig am Ufer und schwammen von einer Kste zur anderen, oder wagten sich doch nur so weit auf's Meer, da sie immer die Kste im Auge behielten, aus Furcht, das Land nicht wieder finden zu knnen. Fr den mglichen Fall, da ein pltzlicher Sturm das Schiff aus dem Angesichte des festen Landes ver-schlage, nahmen sie wohl Vgel aus ihrem Lande mit sich auf's Schiff. Diese lieen sie alsdann fliegen und folgten der Nich-tung ihres Fluges. Sie setzten nmlich voraus, da sie aus natrlichem Hange ihrem Vaterlands wieder zufliegen wrden. Es wurde auch nur bei hellem Tage geschifft. Denn wie leicht htte in stockfinsterer Nacht auf dem brausenden Meere das Schiff auf verborgene Klippen, auf Sandbnke gerathen knnen. Die Phnizier waren die ersten, welche die Schiffahrt auch auf offener See bei Nacht sowohl als bei Tage wagten. Die prachtvollen Zedern des Libanon gaben ihnen das nthige Holz zum Baue der Schiffe. Sie hatten deren zwei Arten: lange und runde. Die ersteren waren schmal und zugespitzt und fhrten den Namen Argo, d. i. Schnellsegler. Sie wurden vorzglich zum Kriege gebraucht. Die anderen hieen Gauloi, runde, weil sie fr die Ladung der Waaren einen weiten Bauch und platten Boden hatten. Diese waren Kauffahrtei-schiffe und gingen nur langsam. Mit solchen Schiffen wagten sich die Phnizier khn hinaus auf das offen vor ihnen liegende mittellndische Meer. Bei Tage diente ihnen der Stand der Sonne, bei Nacht der gestirnte Himmel zum Wegweiser. Unter dem zahllosen Heere der Sterne, die der uns am Firmamente leuchten, zeichnen sich einige durch ihren Glanz aus und behalten fast immer denselben Platz, ohne jemals unterzugehen. Diese Sterne, und die unter denselben nach jener Richtung hin liegenden Lnder merkte man sich zu-vor und fand sich dann auf dem Meere leicht wieder zurecht. Wie aber, wenn die Witterung trbe, der Himmel dster umwlkt war? Dann hielt sich auch der Phnizier vorsichtig

3. Die alte Geschichte - S. 90

1872 - Münster : Coppenrath
Die Waylonier und Assyrier. 31. Wohnsitz und Cnltur derselben. Auf dem Hochgebirge von Armenien entspringen, unweit von einander, zwei mchtige Strme, der Euphrat und Tigris. Vor der Mndung vereinigen sie sich zu einem Strome, der jetzt Schat-el-Arab heit und sich in mehren Armen in den persischen Meerbusen ergiet. Auf ihrer weiten Bahn neben einander nhern sich die Zwillingstrme bei Ktesiphon bis auf wenige Meilen und umschlieen dann eine groe fruchtbare Ebene, die von den Semiten, den Nachkommen des Sein, Si-near oder Sennaar, von den Griechen aber nach der Haupt-stadt Babylon Babylouieu genannt wurde. Hier, unter einem stets heiteren Himmel, trug der Boden wohl zwei- bis dreihundertsltige Frucht. Die Bltter des Weizens wurden vier Finger breit, die Hirse scho zur Hhe eines Baumes auf' der Palmbaum trug die wohlschmeckendsten Datteln im reichen Ueberflu. Die edelsten Obstarten, Getreide und sonstigen Frchte, die wir jetzt in Europa habeu, stammen grtentheils dorther. Solche Fruchtbarkeit verdankt jene Ebene den jhr" lichen Uebeischwemmungen beider Flsse. Denn wie in Aegyp" ten, so ist auch hier der Regen eine Seltenheit. Sobald aber der Schnee auf dem Hochgebirge Armeniens schmilzt, treten beide weit der ihre Ufer hinaus und befruchten dadurch das Land fr den Sommer. Dieser Wohlthat der Natur ist der Flei der Menschen zu Hlfe gekommen. Das ganze Land ist von Kanlen durchschnitten, Seen sind ausgegraben, nni das der" flssige Wasser in sich aufzunehmen, Dmme aufgeworfen, wohl zur Leitung des Wassers, als auch zum Schutze gegen Sturmslutheu. Aus den Wohnungen, die hinter diesen Dmmen aufgeschlagen wurden, entstanden die ersten, ltesten Städte.

4. Die alte Geschichte - S. 66

1872 - Münster : Coppenrath
66 Der wunderbar erhaltene Knabe wuchs zum Manne heran, und sah mit Entsetzen das Elend seiner Mitbrder, der Jsrae-Ilten. Und als einst in seiner Gegenwart ein Aegyptier auf das Grausamste einen Israeliten mihandelte, wurde der feu-rige Moses von pltzlichem Unwillen und Zorn berwltigt und erschlug den Aegyptier. Nun floh er aus Aegypten der die Ostspitze des arabischen Meerbusens nach Midian, wo er Jahre lang die Heerde des Hirtenfrsten Jelhro htete. Hier auf den stillen Triften der arabischen Wste, im Angesichte der himmelanstrebenden Berge Horeb und Sinai, erhob sich der Geist des einsamen Flchtlings zu frommen Betrachtungen, Wnschen und Hoffnungen fr die Erlsung seines Volkes aus der harten gyptischen Knechtschaft. Und es erschien ihm der Gott seiner Vter in einem brennenden Dornbusche und machte ihn stark, nach Aegypten zurckzukehren, um sein Volk hinaus in das Land der Verheiung zu führen. Aber das Herz des Pharao war verstockt. Erst nach zehn harten Plagen lie er die Israeliten ziehen. Eine wunderbare Wolkensule bei Tage und eine Feuersule bei Nacht leiteten den Zug. Sie kamen an das rothe Meer. Und das Meer theilte sich vor ihnen, und sie zogen trockenen Fues hindurch. Hinter ihnen hergeeilt kam Pharao mit einem furchtbaren Heere. | Jetzt reuete es ihn, da er sie hatte ziehen lassen. Mit Ge- j walt wollte er sie zurckfhren. Und als er ihnen durch das i getheilte Meer folgen wollte und schon in der Mitte war, da pltzlich schlugen die Wogen brausend zusammen, da Ro und Reiter untergingen. Moses aber fhrte sein gerettetes Volk in die Wste, welche von der Grenze Aegyptens bis gegen die Ausflsse des Euphrat fast zweihundert Stunden weit sich hin-zieht. Mitten in diesem Sandmeere erhebt sich der Verg Sinai, von dessen Gipfel hinab Gott den Israeliten unter schreck^ lichem Donner und Blitz die heiligen zehn Gebote gab, die ltesten geschriebenen Gesetze, die wir noch brig haben. Nach diesen sollten sie handeln und zu einem besseren Volke sich her-

5. Die alte Geschichte - S. 67

1872 - Münster : Coppenrath
L . 67 anbilden. Zur Aufbewahrung der Gesetztaieln lie Moses eine hlzerne reich mit Gold verzierte Lade machen, die den Namen Bundeslade fhrte, lieber derselben wurde ein prachtvolles tragbares Zelt ausgeschlagen, Stifts Htte genannt. Ungeachtet dieser und anderer Verordnungen, welche Gott durch Moses zur Begrndung der Wohlfahrt und zur Erhal-tung der Macht seines auserwhlten Volkes gab, verlie dasselbe doch wieder seinen Herrn und fiel in schndliche Abgtterei. In seiner Halsstarrigkeit und Widerspenstigkeit ging es so weit, da nicht selten das Leben des Moses und Aaron in die uerste ! Gefahr kam. Wie htte ein so bses Volk es verdient, das schne Land der Verheiung in Besttz zu nehmen! All' die 1600,000 Männer, welche aus Aegypten gezogen waren, nur Josua und Kaleb ausgenommen, fanden ihren Tod in der Wste, ohne es auch nur von weitem gesehen zu haben. Mo-'es fhrte die Israeliten bis an die Grenze des Landes; aber auch der Greis selbst sollte nicht dahin gelangen, weil er nur ein einziges Mal in seinem Vertrauen auf Gott gewankt hatte. Sem Auge erblickte zwar noch aus der Ferne die reizenben Fluren, welche er feinem Volke fo lange verheien hatte: aber er ging heim zu feinen Vtern, bevor fein Fu das neue Va-terlanb betrat. Niernanb wei, wie und wo er gestorben ist. Mehr als breitaufenb Jahre stnb feitbem verflossen, und noch lebt sein Name weithin, wie keines Sterblichen Name, in der Verehrung der Völker fort. 21. Einzug in Palstina unter Josue. Die Richter. Whrenb der vierzig Jahre in der Wste war ein ganz neues und besseres Geschlecht aufgewachsen. Dieses fhrte Josue (Jofua) unter mancherlei Wunbern und Zeichen stegenb hinein. Der Jorbanstu theilte sich, und es ging trockenen Fues hinburch. Die Mauern der Stadt Jericho, der vornehmsten renzreftung des Landes, strzten auf den Schall der Posaunen tracheub zusammen. Die heibnifchen Einwohner des Landes, die 5* tt

6. Die alte Geschichte - S. 240

1872 - Münster : Coppenrath
Die Wmer. 74. Beschreibung Italiens. Unfern der Grenze des sbwestlichen Theiles von Deutsch" lanb, vom sblichen Abhange der Alpen aus, erstreckt sich fast in der Form eines Neiterstiefels weit in das mittellnbische Meer hinein die reizenbe Halbinsel Italien, welche man wohl den Garten von Enropa nennt. Hier wechseln die lieblichsten Thler mit himmelhohen Bergen; eine Gebirgskette, die Apen-ninen, zieht sich von Norben nach Sben der Lnge nach das ganze Land hinburch. Viele Bche ergieen sich von beiben Seiten des Gebirges, aber sie erreichen, ba die Halbinsel nur schmal ist, zu Mb das Meer, und bantm finb die wenigsten schiffbar. Nur in Oberitalien, wo vom sblichen Abhnge der Alpen die Gewsser zusammenstrmen, bilbet sich ein groer schiffbarer Flu, der Pabus ober Po. Dieser ist der König der Strme. Er kommt majesttisch ans den Alpen hervor, burchzieht von Westen nach Osten ganz Oberitalien, und, nach-bem er sich auf feiner weiten Bahn auf beiben Seiten mit vielen Flssen und Bachen verstrkt hat, strzt er sich enblich durch sieben Mnbuugeu in das abriatifche Meer. Eine milde heitere Luft erhlt die Bewohner stark und gefuttb und lt auf ihren Feibern die kstlichsten Frchte zur Reife kommen, die bei uns gar nicht wachsen, ober boch nur unter der zartesten Pflege in Treibhusern durch beu Wechsel der Jahreszeiten gebracht werben knnen. Wegen solcher Flle des Lieb-reizes und des Segens war die apemiinifche Halbinsel von jeher nicht nur der Stolz seiner Bewohner, sonbern auch das Land der Sehnsucht fr den Fremden. Nach der Dichtung der Alten soll biefe sogar der Gott Saturnus selbst zu feiner Herrschaft auserkoren, und hiernach das gesegnete Laub feinen ltesten Namen, Satnrnra, erhalten haben. Auch fr den Handel

7. Die alte Geschichte - S. 326

1872 - Münster : Coppenrath
326 Abhrtung. Er war beraus stark gebauet, von frchterlichem Ansehen und harten, rauhen Sitten. Durch wilde Khnheit und Tapferkeit hatte er sich von der untersten Stufe zur Feld-Herrenwrde hinaufgeschwungen. Das gemeine Volk liebte ihn der alles, weil der groe Kriegesheld aus seiner eigenen Mitte war und sich stets zu ihm hielt. Er kannte keine Furcht, er scheute keine Gefahr. Nur Ehrgeiz war seine Leidenschaft, und nichts war ihm heilig, wenn es galt, diese zu befriedigen. Durch Verlumdung des Metellus schwang er sich selbst zum Cousul und Feldherrn empor. Sofort warb er zum erftenmale ein Heer aus der niedrigsten, bisher nicht dienstfhigen Volksklasse, zog nach Afrika und erfocht hier Sieg auf Sieg. Sein Unterfeld-Herr, Sulla, brachte es durch List dahin, da ihm Bocchus selbst den Jugurtha auslieferte. Er wurde wie ein wildes Thier in Ketten nach Rom abgefhrt und hier in einen finsteren Kerker geworfen, in welchem man ihn verhungern lie. Sein Land fiel an Bocchus und die Nachkommen des Masinifsa. 106t Krieg mit den Cimbern und Teutonen (113-101 vor Chr.). Wari u s. Eine zweite noch grere Ehre war dem stolzen Marlus aufgespart. Whrend er noch in Afrika gegen Jugurtha kmpft und siegte, kam die Nachricht nach Nom: es sei ein furchtbares Volk im Anzge, mit blauen Augen und goldgelben Haaren, von riesenmiger Gre, in nie gesehenem Kriegesschmucke, ans einem Lande, wo es sehr kalt und immer Nacht sei. Es waren die Cimbern und Teutonen, wahrscheinlich deutsche Völker von den Ufern der Nord- und Ostsee, die, durch Hunger und berschwemmung gezwungen, zu Hunderttausenden mit Weib und Kind die Heimath verlieen und neue Wohnsitze suchten-Erst fielen sie in Gallien und Spanien ein und schlugen alle gegen sie ausgesaudten Cousulu; dann nherten sie sich in F61 getrennten Haufen Italien selbst. Ganz Rom gerteth hierber

8. Die alte Geschichte - S. 303

1872 - Münster : Coppenrath
303 male ein ganzes Heer setzen, Menschen, Pferde, Elephanten, Wagen und G?pck, und das gerade in der kalten Herbstzeit, wo alles um so schrecklicher war, zumal fr die an die Gluth-sonne Afrikas und Spaniens gewohnten Krieger. Betroffen stand das Heer vor den Alpen. Sie zu der-1 steigen, schien unmglich. Nur Hannibal zagte nicht. Er ver-| sammelte seine Soldaten um sich und hielt an sie eine krftige, ermunternde Rede, die allen Unmuth entfernte. Sie fingen ge-troft an, mit ihm hinanzuklettern. Aber kaum waren sie etwas hher gekommen, da begann erst recht das Elend. Sie konnten auf den glatten Eismassen keinen festen Fu fassen; bald glitt der eine, bald der andere aus und strzte jhlings den Berg hinunter. Bald meinten sie, aus festen Boden zu treten; aber siehe, es ist nur leichter Schnee, oben der einer Felsenklippe zusammengefroren, unten der Abgrund, in welchen die Unglcklichen strzen. Dann fllt ein Elephant, dann rollt ein Wagen zurck und reit Alles hinter sich mit fort in's Verderben. 1 Dazu strzen die wilden Bewohner aus den Schluchten und Hhlen hervor und berfallen die mden Kletternden. Verzweiflung sah man auf allen Gesichtern. Hannibal sprach berall I seinen mden Soldaten Muth ein: Bald haben wir die Spitze erreicht, bergunter wird es besser gehen!" Nach tausend Mhseligkeiten hatten sie endlich diese erreicht und standen oben auf dem Cenis. Hier, in diesen luftigen Schneegefilden, lie er seine ausgehungerten und fast erstarrten Soldaten ausruhen. Von den eisigen Wolkenhhen hinab zeigte er ihnen in weiter 1 Ferne die sonnenhellen Fluren des schnen Italiens. Da be-kam das Heer frischen Muth und sing getrost an hinabzusteigen. Aber die Schwierigkeiten hierbei waren fast noch grer. Sie konnten sich auf dem glatten, abschssigen Boden gar nicht halten. Jeder Tritt war unsicher, war lebensgefhrlich. Jeden Augenblick sah man neues Unglck. Endlich, nach Verlauf von fnfzehn schrecklichen Tagen, hatten die bleichen Krieger die Ebene Italiens erreicht.

9. Die alte Geschichte - S. 307

1872 - Münster : Coppenrath
Fabius. Dieser that gegen die Soldaten recht groß und wich-tig, als knne er den Hannibal gar leicht verjagen, wenn er nur einmal Anfhrer wre. Und wirklich bekam er bald mit Fabius gleiche Gewalt. Der vorsichtige Fabius ober theilte sein Heer mit ihm, damit dieser fr sich mache, was er wolle. Voll Freude eilte Minutius sogleich den Berg hinunter, um den Hannibal zu verjagen. Hannibal freuete sich nicht weniger und zog sich zurck. Das hielt Minutius fr Flucht, und haftig zog er hinter ihm her. Aber ehe er sich's versah, war er in den Bergen eingeschlossen, alle Ausgangspsse fand er besetzt. Da jammerte er und sah betrbt nach dem Berge hin und sehnte sich zum Fabius zurck. Denn er wre gewi hier mit seinem Heere umgekommen, wenn ihm nicht der alte Fabius, der die Gefahr von den Hhen aus bemerkt hatte, eiligst zu Hlfe gekommen wre. Sobald Hannibal diesen herankommen sah, zog er sich zurck und sprach: Endlich hat doch die Wetter-wlke, die immer drohend aus demjberge lag, ein Ungewitter gebracht!" Der Erlsete erkannte nun beschmt seinen Fehler. Gerhrt sprach er zu seinen Soldaten: Sehet, Fabius hat uns gerettet. Auf, lasset uns zu ihm gehen, ihm als unserem Retter, als unserem Vater, danken!" Und alle kehrten reuig zum Heere des Fabius zurck, der sie gtig wieder unter seinen Oberbefehl aufnahm. Der biedere Feldherr behielt seitdem den frheren Spottnamen Cuncttor als Ehrennamen. Schlacht bei Cann (216). Fr das folgende Jahr 216 whlten die Rmer zwei neue Consuln, Aemillus Pau-lus und Terentlus Varro. Letzterer war ein verwegener grosprecherischer Mann, der durch eine groe Schlacht dem ganzen Kriege auf einmal ein Ende zu machen gedachte. Voll ungestmer Hitze schickte er sich sogleich hierzu an. Der bedchtige Aemilius mute folgen. Da freuete sich Hannibal, er lie nicht lange auf sich warten. An den Ufern des Aufidus (Ofanto), bei dem Flecken Cann in Apulien, begann die Schlacht, die frchterlichste im ganzen Kriege. An diesem einen Tage fielen 20*

10. Die alte Geschichte - S. 362

1872 - Münster : Coppenrath
362 unsterblichen Götter ein Recht hatten. Mit innerer Erbitterung sahen die Deutschen solche Neuerungen, mit jedem Tage ver-mehrte sich die Zahl der Unzufriedenen. Da stand ein junger Fürst aus dem Cherusker-Volke am Harze als Netter deutscher Freiheit auf. Es war Hermann oder Arminlus, wie ihn die Rmer nannten, des Fürsten Siegmar Sohn. & hatte frher, wie mancher andere Deutsche, rmische Krieges-dienste genommen und war sogar mit dem Brgerrechte und der Ritterwrde beschenkt worden. Doch nie neigte sich sein Sinn zu den Rmern. Mit vermehrtem Hasse kehrte er von Rom, wo er die Schwche und Verworfenheit der stolzen Welt-berwinder kennen gelernt hatte, in seine Heimath zurck. H^r sah er mit Ingrimm die Schmach seines Volkes und fate den Entschlu, dasselbe zu befreien. Seinem wohl berlegten Plane folgte rasche That. Um Varus vom Rheine weg in das innere Deutschland zu locken, meldet man ihm Aufstand und Krieges" lrm von Vlkern an der Weser. Die deutschen Volkshupter, die Varus sich geneigt glaubt, die aber schon lngst fr He^ mann's khnen Plan gewonnen sind, rathen ihm, hinzuziehen und die Emprung zu dmpfen. Sie selbst versprechen ihm, mit ihren Vlkern zu ihm zu stoen, und beurlauben sich. Der sorglose Varus geht tu alle Schlingen, welche ihm gelegt wer-den. Er bricht mit drei Legionen, einem Heere mit den Hlfs" truppen von 40,000 Mann auf und dringt in den Tento-brg er Wald (im Lippe-Detmoldfchen). Nirgends findet er gebahnten Weg, berall dicht berwachsenes, undurchdringliches Gehlz. Heftig herabstrmender Regen, schlpfriger, sumpfiger Boden hemmten die Schritte seiner schwerbewaffneten Krieger-Frchterliche Strme brausen in den Gipfeln der Bume und vermehren den Schrecken. Da verlt Hermann den Hinter-halt, aus welchem er die Bewegungen der Rmer bisher beob-achtet hatte. Auch die brigen Fürsten langen mit ihren Vl-kern an; Varus wird von allen Seiten umringt! Drei Tage und drei Nchte kmpfte der Ueberlistete mit seinen vor Hnn* gor und Ermattung erschpften Soldaten gegen Feind und
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