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1. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 215

1897 - Breslau : Handel
3. Friedrich Hi. (I.) 215 Zahl der Bewohner betrug 1 500 000. Mit Recht konnte Friedrich der Große nach einem halben Jahrhundert an der Gruft des Ahnen sagen: „Der hat viel gethan!" 3. Iriedrich Iii. (I.) (1688-1713). Erhebung Preußens zum Königreich, a) Gründe zur Erwerbung 1688 der Königskrone. Schon der Große Kurfürst war von Ludwig Xiv. ^ aufgefordert worden, die Königswürde anzunehmen. Auch Friedrich Iii. und legten mehrere Monarchen dies nahe. Übertraf sein Staat doch an 1701 Flächeninhalt und Machtmitteln weitaus alle Kurlande und konnte ^3 sich mit mehreren Königreichen messen. Es war darum nur naturgemäß, daß Friedrich Iii., im Besitz königlicher Macht, auch nach dem Titel strebte. Und in der That ging sein Sehnen und Trachten nach nichts Geringerem, als nach der Königskrone. Friedrich Iii. war ein Freund der Prachtentfaltung. Sein Hof, an welchem der Richtung der Zeit gemäß französisches Wesen sich breit machte, gab an Glanz kaum dem Ludwigs Xiv. nach. Bei den zahlreichen Hofsesten wurde in Berlin, wie in allen andern Residenzen peinlich auf die Beachtung der Rangordnung und der durch sie bedingten äußeren Formen gehalten. Dasselbe geschah bei Verhandlungen mit auswärtigen Mächten, sowie bei Fülstenznsammenkünsten. Mit kleinlichen Rangstreitigkeiten und zahllosen Förmlichkeiten vergeudete man viel Zeit. Die kurfürstlichen Gesandten, ja Friedrich Iii. selbst, sahen sich oft zurückgesetzt. Ereignete es sich doch einst, daß demselben bei einer Zusammenkunft mit seinem Setter, dem Könige Wilhelm Iii. von England, der Lehnsessel verweigert wurde — die Hofordnung gestattete einen solchen nur Königen. Schon der Wunsch, sich und seinen Staatsmännern lästige Zurücksetzungen zu ersparen, ließ die Erwerbung der Königskrone notwendig erscheinen. Auch die Würde des Staates hieß dieselbe erstreben. Bereits drei Fürsten hatten zur Zeit Friedrichs Iii. Rangerhöhungen erfahren, und zwar zum nicht geringen Teil durch seine Unterstützung. Sein oben genannter Vetter Wilhelm von Oranien hatte den englischen Thron bestiegen; sein Nachbar in Sachsen, August Ii. der Starke, war nach seinem Übertritt zum Katholizismus durch Wahl König von Polen geworden; für seinen Schwiegervater, den Herzog von Hannover, war eine nennte Knr geschaffen worden, und derselbe hatte Aussichten auf den englischen Thron. Der Umstand, daß der brandenburgische Kurfürst in Preußen souverän war, erleichterte die Erreichung des Ziels. Nichts stand im Wege, jenes Herzogtum zum Königreiche zu erklären, während dies für die dem Reichsverbande angehörenden Länder aus Rücksicht auf den Kaiser nicht wohl thunlich war. b) Der Krouvertrag. Bevor Friedrich Iii. sich zum Könige ausrufen ließ, wollte er sich darüber vergewissern, daß die mächtigeren Monarchen Europas, insbesondere der Kaiser, der noch immer als weltliches Oberhaupt der Christenheit galt, ihn als solchen auch anerkennen würden.

2. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 58

1897 - Breslau : Handel
58 B. Aus der römischen Geschichte. Als Oktavianus nach Ägypten kam, ging das dort stehende römische Heer zu ihm über. Antonius gab sich selbst den Tod, und auch Kleopatra ließ sich durch den Biß einer Natter töten, nachdem sie erkannt hatte, daß. Oktavian sie als Gefangene nach Rom führen würde. Ägypten wurde eine römische Provinz, und Oktavian war Herr des römischen Reiches- 8. Die Kaiserzeit. a) Augustus. Die Umwandlung Roms aus einer Republik in eine Monarchie» Oktavianus hatte die große Macht, die er besaß, nicht durch kriegerische Tüchtigkeit erlangt, sondern durch rechtzeitige und kluge Benutzung aller günstigen Umstände, und vor allem durch die Schlauheit, mit der er seine wahren Absichten zu verbergen verstand. Das Schicksal Cäsars hatte ihn belehrt, daß das römische Volk zwar die Alleinherrschaft ertrug, aber nicht die äußeren Zeichen derselben, denn der Königstitel war den Römern..seit alten Zeiten verhaßt. Darum ließ sich Oktavian zwar alle hohen Ämter der Republik übertragen, um so die höchste Gewalt in seiner Person zu vereinigen, aber immer nur auf 10, später auf 5 Jahre. Den Titel „Diktator" lehnte er beharrlich ab. Als Imperator hatte er den Oberbefehl über die gesamte Land- und Seemacht. Als Censor hatte er die Oberaufsicht über die Sitten und das Vermögen der Bürger und das Recht, die erledigten Senatorenstellen zu besetzen. Als Tribun konnte er die Thätigkeit aller Obrigkeiten hemmen, und seine Person war unverletzlich. Später bekam er 'das Recht der Gesetzgebung und war nun mit einer Machtfülle bekleidet, ..wie kaum ein Herrscher der heutigen Zeit. Die republikanischen Würden und Ämter bestanden alle fort, aber ohne wirkliche Amtsgewalt. Im Jahre 17 v. Chr. bekam er den Titel „Angustus", d. i. der Erhabene; er selbst nannte sich Cäsar, woraus die deutsche Bezeichnung „Kaiser" entstanden ist. Zustand des römischen Reiches unter Angustus. a) Roms äußere Größe. Umfang des römischen Reiches. Das römische Reich war zu einem ungeheuern Umfange herangewachsen. Es umfaßte alle Länder um das Mittelmeer. Von der Nordsee und der Donau bis zum Rande der Sahara und den Wasserfällen des Nils,^ vom atlantischen Ozean bis an den Euphrat waren alle Länder und Völker dem römischen Volke und seinem Kaiser Unterthan. Ein Gesetz, ein Recht, die gleichen Grundsätze der Verwaltung herrschten von einem Ende dieses ungeheuren Reiches bis zum andern. Unter den 6 000 Städten des Reiches nahmen Rom, Antiochia und Alexandrien die ersten Stellen ein. Die Zahl der Einwohner schätzte man auf 120 Millionen; doch waren davon nur So Millionen freie Bürger, neben welchen 30 Millionen Freigelassene und 60 Millionen Sklaven keine politischen Rechte genossen. Für die Sicherheit der Provinzen sorgte ein Heer von fast 400000 Mann; zur Beschützung des Mittelmeeres lagen starke Kriegsflotten in den Höfen von Frejus, Misenum und Ravenna.

3. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 59

1897 - Breslau : Handel
8. Die Kaiserzeit. 59 Die Stadt Rom war in jeder Beziehung der Mittelpunkt des großen Reiches. Sie zählte zu Augustus' Zeiten 2 Millionen Einwohner. So wenig wie an Größe wurde sie an Pracht von einer andern römischen Stadt übertroffen. Kunstvolle Bauten, Denkmäler und Bildsäulen schmückten Straßen und öffentliche Plätze. Man zählte allein 400 Tempel. Augustus selbst that für Verschönerung der Stadt so viel, daß man zu sagen pflegte, er habe eine Stadt von Ziegelsteinen vorgefunden und eine Stadt aus Marmor hinterlassen. Von Rom aus führten nach allen Weltgegenden kunstvolle, gut gehaltene Landstraßen, die sich in den Provinzen verzweigten und Handel und Verkehr bedeutend erleichterten. Geistige Bildung. Während früher die Römer wenig Sinn für Kunst und Wissenschaft gezeigt hatten, war dies seit dem Ende der pnnischen Kriege anders geworden. Die Bekanntschaft mit den fein gebildeten und kunstsinnigen Griechen war auf die Römer nicht ohne Einfluß geblieben. Man nahm sich die Griechen zu Lehrern und ihre Werke zu Mustern. Die vornehmen jungen Römer setzten eine Ehre darein, Kenner der griechischen Sprache und Litteratur zu sein. Durch den Schutz, welchen Augustus den Künsten und Wissenschaften angedeihen ließ, hat er sich bleibenden Ruhm erworben. Besonders war es ein Freund des Augustus, der geistreiche und feingebildete Mäccnas, der den Kaiser in diesen Bestrebungen unterstützte und selbst Dichter, Gelehrte und Künstler freigebig belohnte. Zur Zeit des Augustus lebten der Geschichtsschreiber Livius, die Dichter Virgil, Horaz und Ovid. Die Werke dieser und noch anderer Männer verschafften der Regierung des Augustus den Namen „des goldenen Zeitalters". b) Anzeichen des innern Verfalls. Religiöser und sittlicher Niedergang. Während das römische Reich nach außen an Macht und Ansehen unerreicht dastand, zeigten sich in den innern Verhältnissen bereits die Spuren eines beginnenden Verfalls. Die Religion ,hatte längst allen Einfluß auf die Gemüter verloren. Sinnenlust und Prunksucht, Üppigkeit und Schwelgerei waren die Götzen, denen die Reichen und Vornehmen dienten. Die hohen Beamten waren von unersättlicher Habsucht erfüllt und saugten die Provinzen aufs unbarmherzigste aus. Die Masse des niederen Volkes war durch die Greuel der Bürgerkriege und die Zuchtlosigkeit des Soldatenlebens in gänzliche Roheit versunken. Arbeiten wollte auch der ärmste römische Bürger nicht mehr; er lungerte müßig umher und fristete sein Leben von den Geld-und Getreidespenden des Staates und derjenigen Reichen, denen er bei den Wahlen seine Stimme verkaufte. Alle Klaffen der Bevölkerung aber wußten keinen höhern Genuß, als die blutigen Tierhetzen und Gladiatvrenspiele. Augustus erkannte sehr wohl, daß für den Fortbestand der römischen Weltherrschaft die größte Gefahr in der sittlichen Entartung der Römer liege. Er suchte daher der allgemeinen Sittenverderbnis durch strenge Gesetze zusteuern, aber vergebens; das Übel war schon zu tief eingewurzelt. Die Spiele. Wie bei den Griechen, so wurden auch bei den Römern seit den ältesten Zeiten an den Festen der Götter öffentliche Spiele abgehalten. Seit den Zeiten der Bürgerkriege hatten diese Spiele den religiösen Charakter verloren und waren zu einer rohen Belustigung des Volkes ausgeartet. Sie fanden auf großen Plätzen statt, welche ringsum von terrassenförmig sich erhebenden gemauerten Sitzreihen umgeben waren (Amphitheater). Die beliebtesten Spiele waren die Gladiatorenkämpfe und die Tierhetzen. Die Gladiatoren waren Sklaven, Kriegsgefangene ober verurteilte Verbrecher. Sie mußten mit Schwert, Dolch oder Lanze auf Tod und Leben miteinander streiten. Bei den Tierkämpfen rangen entweder

4. G. G. Bredows Leitfaden für die Weltgeschichte - S. 30

1889 - Hannover : Norddt. Verl.-Anst. Goedel
30 I. Alte Geschichte. Die Rmer. 8. Heidentum und Christentum. a, Der Verfall des Heidentums. Die alten Rmer waren tapfer, einfach, unbestechlich und liebten ihr Vaterland der alles. Als sie aber durch groe Siege mchtig und durch ungeheure Beute berreich geworden waren, da trat ppigkeit an die Stelle der Ge-ngsamkeit und Sitteulostgkeit an Stelle des sittenstrengen Wesens. Stattliche Landhuser (Villen) erhoben sich auerhalb der Stadt, um-geben von weiten Grten mit Teichen und Seeen, die oft durch eigne Kanle mit Meerwasser gespeist wurden. Zur Bedienung hielten sich die Reichen ein Heer von Sklaven. Zu den Mahlzeiten muten die seltensten Leckerbissen aus der ganzen Welt beschafft werden: Pfauen aus Samos, Hhner aus Phrygien, Austern aus Tarent, Datteln aus gypten. Selbst aus Nachtigallzungen bereitete man ein Gericht. Eine einzige Mahlzeit des reichen Lucllus, der zur Csars Zeit lebte, kostete 30 000 Mark, und eine jolche nannte Lucullus noch eine einfache. Schauspieler, Gaukler und Seiltnzer verkrzten den Gsten beim Mahle die Zeit. Bei der Verschwendung der Groen wollte auch das Volk nur genieen: es verlangte Brot von den Reichen und zur Unterhaltung ffentliche Spiele. Um die Gunst des Volkes zu gewinnen, mute mancher, der nach Macht und Ansehen strebte, diesem Wunsche nachkommen. Solches hren wir z. B. von Csar. Besonders waren beim Volke die Gladiatrenkmpse und die Tierhetzen beliebt. Die Gladiatoren, d. h. Schwertkmpfer, waren Sklaven, Kriegs-gefangene oder zum Tode verurteilte Verbrecher. In eigens ein-gerichteten Schulen wurden die Gladiatoren von Fechtmeistern aus-gebildet. Angesichts einer nach Tausenden zhlenden Volksmenge kmpften diese Unglcklichen ums Leben. Beifall lohnte den Sieger, lauter Tadel traf den Feigen. Durch mehrfache Siege konnte ein Gladiator sich Leben und Freiheit erkmpfen. Wie entmenscht mute aber die Menge sein, die an dem flieenden Herzblut, an klaffenden Wunden ihre Augenweide hatte! Die Entartung des Volkes zeigte sich auch bei den Tierhetzen. Fr ungeheure Summen herbeigeschaffte reiende Tiere, durch Hunger und Durst, mit Feuer und Stacheln wtend gemacht, wurden gegen-einander gehetzt oder auch auf schlecht bewaffnete oder ganz wehrlose Menschen losgelassen. Unter Pompejus wurden in einer einzigen Vorstellung 18 Elefanten, 500 Lwen und 410 andere afrikanische Tiere gettet. Wie groß die Zahl der gefallenen Menschen gewesen, wird verschwiegen. Der Kampfplatz, die Arena, konnte durch Kanle und Rhren in einen See verwandelt werden, damit dem schaulustigen Volke auch der Anblick einer Seeschlacht vorgefhrt werden knne. Dabei begngte man sich nicht mit einer der Wirk-lichkeit hnlichen Auffhrung fr die armen Kmpfer war es blutiger Ernst! Das waren die Spiele" der Rmer. b. Die Christenverfolgungen In die Zeit des Verfalls des Heidentums fllt der Anfang des Christentums, anfnglich von den

5. G. G. Bredows Leitfaden für die Weltgeschichte - S. 20

1889 - Hannover : Norddt. Verl.-Anst. Goedel
20 I. Alte Geschichte. Die.rmer. die Nichtachtung des Senats erregten allgemeinen Unwillen. Dieser warb zur offenen Emprung, als die Kunbe nach Rom kam von einer Frevelthat, welche, des Tarquinius jngster Sohn, Sextns, whrenb der Belagerung Arbeas an Lucretia, der tugenbhaften Gattin des Tarquinius Collatmus begangen, und ba diese, emprt der die ihr wiberfahrene Schmach, sich selbst den Tod gegeben habe. Die Ent-rstung des Volkes benutzte Lucius Iunius Brutus (b. h. der Dumme), ein Schwestersohn des Knigs, der bnrch seinen erheuchelten Blbstnn dem Dolche besselben entronnen war. Dieser brachte die Absetzung des Knigs und die Verbannung der Familie besselben zustanbe. Tarquinius Superbus warb vertrieben, und die knigliche Regierung gnzlich aufgehoben, 510 vor Christo. Alle Versuche des Tarquinius, das Knigtum wieber zu gewinnen, milangen. Eine Verschwrung der Znglinge in Rom warb entbeckt. Der feinbliche Angriff des Knigs Porsenna von Etrrien, den Tarquinius aufgereizt hatte, brohte schon der Stadt Gefahr; aber die Helbenthaten einzelner Rmer retteten Rom. Hortins Codes verteibigte allein die Tiberbrcke und Hinberte, ba der Feind in die Stadt kam. Mcius Scvola ging in das feinbliche Lager, den König zu erworben. Er ermorbete aus Versehen den Schreiber des Knigs, und als ihm Verbrennen bnrch Feuer gebroht warb, steckte er ruhig die rechte Hand in ein baftehenbes Kohlenbecken, ba die Glut sie verzehrte, Erstaunen und Grausen ergriff die Umstehenben, und der König, voll Achtung und Scheu, trug den Rmern einen billigen Frieden an. Zum Unterpfanbe des Friebens nahm er Geiseln, unter benen mehrere junge Mbchen waren; diese aber berlisteten die Wachen und schwammen durch die Tiber nach Rom. Sie wrben zwar von den Rmern wieber ausgeliefert; boch schenkte der König den meisten die Freiheit. Tarquinius warb von den Brgern Roms nicht wieber aufgenommen. Jetzt wrbe Rom eine Republik mit 2 Konsuln an der Spitze, die jhrlich aus dem Senate gewhlt wrben. 2. Kampf der Patrizier und Plebejer. a. Die Auswanderung der Plebejer. Nach der Abschaffung des Knigtums blieb die Macht in den Hnben der Patrizier. Diese bebrckten die Plebejer auf arge Weise. Sie muten von ihrem ge-ringen Eigentum Grunbsteuer entrichten, waren ohne Solb zum Kriegsbienst mit eigener Ausrstung verpflichtet; die vielen Kriege fhrten zur Verarmung, und wenn der Plebejer dem reichen Patrizier die hohen Zinsen nicht zu zahlen vermochte, so wrbe er mit Leib und Gut, mit Weib und Kind Eigentum des reichen Patriziers, seines Schulbherrn. Enblich warb der Unwille so groß, ba alle Plebejer die Stadt verlieen und nach dem heiligen Berge, l3/2 Stnnben von Rom, auswanberten, um bort eine neue Stadt zu grnben (494 v. Chr). Der Klugheit des Menenius Agr'ippa gelang es,

6. G. G. Bredows Leitfaden für die Weltgeschichte - S. 28

1889 - Hannover : Norddt. Verl.-Anst. Goedel
28 I. Alte Geschichte. Die Rmer. wute er sich in Rom so zu betragen, da ihn alle fr einen Stutzer hielten, der sich durchaus nicht um Volksliebe und Kriegsruhm kmmere Nachdem er aber im stillen der Liebe des Volkes sich versichert hatte, trat er unerwartet auf und warb ffentlich um ein Amt, das bisher nur die ltesten ehrwrdigsten Ratsherren bekleidet hatten: und siehe! der Jngling ward einigen wrdigen Greisen vorgezogen und vom Volke zum Oberpriester erwhlt. Seit der Zeit lernte man ihn m Rom nher kennen und frchten, und bald bemerkten Pompejus und Crassus, bisher die angesehensten Männer in Rom, da ihr An-sehen sich verliere, denn Csar wute zugleich auch das Volk durch reiche Geschenke fr sich zu gewinnen. Sie hielten es daher fr das geratenste, um den Csar nicht zum Gegner zu haben, ihn mit sich zu verbinden und die Macht des rmischen Staates unter sich drei zu teilen (Triumvirat). Volk und Senat besttigten, was sie im geheimen verabredet hatten. So ging Csar nach Frankreich (Gallien), eroberte es und machte Streifzge gegen die Deutschen unter Ariomst und nach England. Dadurch erwarb er sich Ruhm und Geld und durch sein leutseliges Betragen ein treues Heer. Crassus zog nach Asien und fiel im Kriege mit den Parthern. Pompejus erhielt zu seiner Provinz Spanien, blieb aber gegen Vertrag und Gesetze meist in Rom und lie die Provinz in seinem Namen durch andere ver-walten; ja, er lie sich zuletzt sogar zum Statthalter in Spanien und zum hchsten Beamten in Rom zu gleicher Zeit ernennen. Da forderte Csar ein gleiches fr sich; er wollte auch Statthalter in Frankreich fein und zugleich die hchste obrigkeitliche Stelle in Rom haben. Dies hinderte Pompejus. Nun rckte Csar mit seinen treuen Soldaten aus Gallien ein. Pompejus mute aus Italien fliehen; er ward bei Pharflus im nrdlichen Griechenland geschlagen und bei seiner Landung in gypten meuchlings erstochen, 48 vor Christi Geburt. _ Auch die brigen Anhnger des Pompejus, in Afrika und in Spanien, wurden in mehreren Schlachten nach und nach besiegt. Um den Mchtigen sammeln sich gern Schmeichler, und Schmeichler verderben auch wohl den Besten. Csar wenigstens, seit er keinen Feind mehr frchten zu mssen glaubte, ward stolzer in seinem Be-tragen, setzte edle Männer zurck, erhob niedrige und beleidigte vor-zglich durch das Streben nach dem in Rom so verhaten Knigstitel. Daher konnte auch seine glnzende Freigebigkeit die innere Unzufriedenheit nicht unterdrcken; es bildete sich eine Verschwrung von 60 Republikanern gegen ihn, an deren Spitze Brutus und Cassius traten, und im Zahre 44 v. Chr., den 15. Mrz, ward Csar bei einer Sitzung im Rate an der Bildsule des Pompejus ermordet. Aus seinen Antrieb ward der Kalender verbessert (der julianische). 7. Das . Triumvirat. Augustus. a. Das 2. Triumvirat Doch auch Brutus mute aus Rom fliehen; fein Heer ward geschlagen, und er ttete sich selbst, 42 v. Chr. Jetzt teilten Octavin, Antonius und Lepidus das rmische

7. G. G. Bredows Leitfaden für die Weltgeschichte - S. 29

1889 - Hannover : Norddt. Verl.-Anst. Goedel
7. Das 2. Triumvirat. Augustus. 29 Reich unter sich: zweites Triumvirat, 43 v. Chr. Octavian nahm Europa, Lepidus Afrika und Antonius Asien. Hier lernte dieser die schne und kluge Knigin von gypten, Klepatra, kennen, die ihn fr sich so einzunehmen wute, da er nur fr sie lebte und darber die Wohlfahrt des rmischen Reiches ganz verga. Streitigkeiten mit Octavian riefen ihn nach Italien zurck; doch vershnte er sich bald und heiratete, nach dem Wunsche des Volkes, die Schwester des Octavian, die schne und tugendhafte Octavia. Diese brachte den Antonius auf eine kurze Zeit von seinen Aus-schweifungen zurck und erhielt den Frieden zwischen Bruder und Ge-mahl. Lepidus war indessen von seinen Kollegen verdrngt worden. Als nun Antonius wieder nach Asien zurckgekehrt war, verga der Treulose seiner liebenswrdigen Gemahlin an dem schwelgerischen Hofe der Klepatra; ja er ging endlich so weit, da er seinen Teil des rmischen Reichs unter die Shne der Klepatra verteilte. Octavia hatte jeden Schimpf ruhig ertragen, der sie allein getroffen hatte; dies aber traf das ganze rmische Volk, und begierig ergriff Octavian diese Gelegenheit zum Kriege gegen Antonius. Es kam bei Actinm zur Schlacht, 31 v. Chr.; Klepatra floh treulos, Antonius folgte feig, und sein tapferes Heer ergab sich dem Octavian. Dieser setzte nach gypten der, Antonius ward zum zweiten Male geschlagen; Antonius und Klepatra tteten sich selbst, 30 v. Chr., und gypten wurde rmische Provinz. 1>. Augustus. Octavian, nach dieser Zeit gewhnlich Augustus genannt, war von dem ermordeten Csar zum Sohne angenommen worden, und da auch seine Nachfolger zu dieser Familie gehrten, ward der Name Csar" Titel des Regenten Roms, durch die deutsche Aussprache in Kaiser umgendert. So wurde 30 v. Chr. aus dem Freistaate nach 480 jhriger Dauer eine Monarchie unter dem Kaiser Augustus. (30 vor bis 14 nach Chr.) Augustus regierte nun als Oberherr in dem jetzt 2 Millionen Ein-wohner zhlenden Rom und in dem ganzen rmischen Reiche, doch ohne darum ein glcklicher Mann zu sein; es fehlte ihm Friede in seinem Hause. Er hatte eine bse Frau, L'ivia, die ihm nach und nach alle, die er lieb hatte, sogar seine Kinder, heimlich mordete und ihn endlich zwang, ihren verhaten Sohn Tiberius, des Augustus Stiefsohn, zum Nachfolger zu ernennen. Dieser Tiberius war ein heimtckischer, grausamer Fürst, und nicht besser waren seine Nachfolger, z. B. Cal'igula, Claudius, Nero. Einige gute Kaiser seit 100 nach Christo hielten das Reich noch krftig empor. Aber nach ihrer Zeit, seit 200, regierten meist grausame, ausschweifende, rohe Kaiser, bei deren Schandthaten das menschliche Gefhl sich emprt; die wenigsten starben eines natrlichen Todes; das Reich war in fortdauerndem Aufruhr, bis es endlich ganz zerstckelt wurde. Unter Augustus wurde Christus geboren, unter Tiberius starb er, 33 Zahre alt. Auch wurde unter Augustus das sdliche Deutsch-laud bis an die Donau erobert und zur rmischen Provinz gemacht.
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