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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 174

1888 - Habelschwerdt : Franke
174 Vierte Periode. Vom Regierungsantritte Rudolfs von Habsburg bis zur Reformation, 1273—1517» Erster Abschnitt. Kaiser ans Verschiedenen fgcmsertt, 1273—1847* In dem Streben der Fürsten und Kaiser tritt in der nächsten Zeit folgender Unterschied hervor: a) Die Fürsten suchten, um persönliche Vorteile zu erwerben, das Kaisertum möglichst machtlos zu erhalten und wählten darum Kaiser mit geringer Hausmacht. Namentlich erlangen die Kurfürsten durch kluge Benutzung des Wahlrechtes eine bedeutende Stellung, lassen sich bei einer neuen Wahl in den Wahlkapitulationen besondere Vorteile zugestehen und geben zu den wichtigen Reichshandlungen ihre Beistimmung durch die sogenannten Willebriefe, b) Die Kaiser hingegen streben, um den Fürsten gewachsen zu sein, nach Vergrößerung ihrer Hausmacht. I. Hludolf von Kaösöurg, 1273—1291. Er war ein mäßig bemittelter schweizerischer Graf, als ihn die Wahl traf, die vorzüglich der Erzbischof Werner von Mainz und der Burggras Friedrich Iii. von Nürnberg (ein Hohenzoller) betrieben hatten. Tapfer, praktisch, volkstümlich, wurde er der Ordner des Reiches nach der Anarchie. 1. Krieg gegen Ottokar von Böhmen. Ottokar, König von Böhmen, hatte in der unruhevollen Zeit Friedrichs Ii. Österreich, das durch das Aussterben der Babenberger (1246) erledigt war, und später auch Steiermark, Kärnthen und Kram erworben. Sein Erb land Böhmen hatte er zu hoher Blüte erhoben; auch an einem Kreuzzuge gegen die Preußen hatte er teilgenommen. Ottokar weigerte sich aber, Rudolf als König anzuerkennen, und als er der wiederholten Vorladung, wegen Usurpation von Reichsgut sich zu rechtfertigen, keine Folge leistete, ward er in die Acht erklärt. Er unterwarf sich, empörte sich aber von neuem und wurde 1278 in einer Schlacht auf dem Marchfelde besiegt, wo er auch fernen Tod fand. Geschichte Österreichs. Die von Karl dem Großen gegen die Avaren gegründete Ostmark war von den Hunnen zerstört, nach deren Niederlage auf dem Lechfelde aber wieder hergestellt worden. Im Jahre 982 wurde sie Leopold aus dem Geschlechte der Babenberger übertragen. Friedrich Barbarossa vereinigte mit der Markgrafschaft Österreich das Land ob der Enns f und erhob sie zu einem Herzogtums, in dem auch die weibliche Erbfolge galt. Auch Steiermark fiel als Erbschaft an Österreich. Der Herzog Leopold der Glorreiche machte seinen Hof zum Sammelpunkte der Minnesänger (Walther L

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 175

1888 - Habelschwerdt : Franke
175 von der Vogelweide). Der letzte Babenberger fiel 1246 im Kampfe gegen die Ungarn, worauf Ottokar von Böhmen das Herzogkum in Besitz nahm. 2. Gründung der habsburgischen Hausmacht. Mit dm eroberten Ländern Österreich, Steiermark, Kram belehnte Rudolf seine beiden Söhne Albrecht und Rudolf und legte dadurch, sowie durch glückliche Verheiratung seiner sechs Töchter, den Grund zu der Macht des Hauses Habsburg. Käruthen erhielt der Graf Meinhard von Tirol. Böhmen und Mähren blieben dem Sohne Ottokars, Wenzel. 3. Thätigkeit für das Reich. Rudolfs Streben war darauf gerichtet, den Landfrieden zu sichern. In Franken, am Rhein und in Thüringen zerstörte er viele Raubburgen. Auf die Kaiserkrönung verzichtete er. Die Wahl seines Sohnes Albrecht konnte er nicht durchsetzen. Es folgte der tapfere, aber unbegüterte Graf Ii. Adolf von Wassau, 1292—1298. In seinem Streben nach Gründung einer Hausmacht war er weniger glücklich. Mit Hilfsgeldern aus England, die zu einem Kriege gegen Frankreich bestimmt waren, kaufte er Thüringen und Meißen von Albrecht dem Entarteten, konnte aber diese Länder gegen dessen Söhne Friedrich („mit der gebissenen Wange") und Diezmann nicht behaupten. Als er den bei der Wahl gegebenen Versprechungen gegen die geistlichen Fürsten nicht nachkam und durch Begünstigung der Städte sich von den anderen Ständen unabhängig zu machen suchte, entstand ein Gegenbund der Fürsten. Der König wurde abgesetzt und Albrecht von Österreich ihm gegenübergestellt. Adolf fiel nach ritterlichem Kampfe bei Göllheim, 1298. Hi. Albrecht von Ästerreich, 1298—1308, der Sohn Rudolfs, war ein strenger und thatkräftiger Mann. Sein Streben war ein doppeltes: 1. Er suchte die königliche Macht dauernd über die fürstliche zu erheben und die Krone erblich zu machen. Aber er sand Widerspruch an den rheinischen Kurfürsten, die er deswegen zur Herausgabe der Rheinzölle zwang. Auch begünstigte er ihnen gegenüber die Städte. Um die Gunst des Papstes Bonisacins Viii. bemühte er sich, indem er von dem Bündnisse mit Philipp dem Schönen von Frankreich abließ und dem Papste Zugeständnisse machte. Dieselben wurden aber gegenstandslos, da des Bonifacius zweiter Nachfolger, Klemeus V.,

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 185

1888 - Habelschwerdt : Franke
185 immer ein sehr lockerer. Daher zerfiel Burgund in eine Anzahl kleinerer Herrschaften, die größtenteils an Frankreich kamen, b) Das neuere Burgund. Von dem arelatischen Königreiche ist das Herzogtum Burgund (Bourgogne) zu unterscheiden, das im 10. Jahrhunderte gestiftet würde und das Gebiet an der oberen Saone und Seine umfaßte. Nach dem Aussterben des Herzogshauses zog es König Johann von Frankreich ein und belehnte damit seinen Sohn Philipp den Kühnen, 1363. Mit letzterem beginnt die Glanzperiode Burgunds. Er vereinigte damit die dem deutschen Reiche gehörige Freigrafschaft Burgund (Franche-Comte) und die Grafschaften Flandern und Artois, seine Nachfolger erwarben auch die Niederlande. Dieses durch' Reichtum, Handel und .blühende .Städte ausgezeichnete Land erbte 1467 Karl der Kühne. ^ f.-s £.. v~,L. //J- B. Werheiratung Marimikians. Karl der Kühne strebte nach dem Königstitel und versprach dafür Friedrichs Sohne Maximilian die Hand seiner Tochter und Erbin Maria. Inzwischen kämpfte er mit den von ihm bedrohten Schweizern und dem Herzoge von Lothringen. Von den ersteren wurde er bei Granfon und Murten besiegt, und gegen den letzteren verlor er in der Schlacht bei Nancy Krone und Leben, 1477. Obgleich nun der französische König den Versuch machte, Burgunb zu erwerben, vermählte sich boch Maria mit Maximilian; iubes konnte bteser nur bte Frauche-Comtö und bte Niederlaubc behaupten. Die Erwerbung Burgunds bildet eine neue Stufe für Habsburgs Größe und erhebt Österreich zu europäischer Bedeutung. Doch lag darin der Keim des Gegensatzes putschen der französischen und habsburgischen Macht, der seitdem die europäische Politik beherrschte. Iii. Warimikian I., 1493—1519. Er war ein tapferer, ritterlicher, hochgebildeter Fürst, rastlos thätig, doch nicht immer mit Glück. 1. Maßregeln zur Begründung des Landfriedens. Die Aufgabe einer Reform des Reiches hatte Maximilian von seinen Vorgängern geerbt. Nach vielfachen Bemühungen um eine Besserung der Zustände gelang ihm auf dem Reichstage zu Worms 1495 der Versuch, dem Reiche eine Verfassung zu geben. Es wurde ein ewiger Landfriede verkündigt, der nachstehende Maßregeln im Gefolge hatte: a) Einsetzung eines Reichskammergerichtes, welches der höchste Gerichtshof für die Rcichsstände und das Appellationsgericht für die mittelbaren Stäube war. Sein Sitz war anfangs zu Frankfurt a. M., dann zu Speier, später zu Wetzlar.

4. Theil 2 - S. 229

1880 - Stuttgart : Heitz
Wenzel. 229 den Hohenstaufen im Kampfe für ihre Freiheit gesehen haben, hatten sich mächtige Familien zu Herrschern aufgeworfen. So hatte in Mailand die Familie der Visconti die Herrschaft errungen. Aber damit nicht zufrieden, erweiterte sie dieselbe immer mehr bis nach Mittel-Italien hin und schreckte vor keiner Gewalt und Hinterlist, selbst vor keinem Morde zurück, um die Besitzungen zu vergrößern. Johanngaleazzo Visconti, der zu Wenzels Zeit lebte, nahm durch List seinen Oheim, einen grausamen Mann, der ihn selbst hatte verderben wollen, gefangen, und ließ ihn und dessen Söhne an Gift sterben. Dann bemächtigte er sich Veronas und Vicenzas, wo die Familie della Scala herrschte, die er vertrieb, verjagte die Carrara's aus Padua und breitete sein Gebiet bis gegen Venedig hin aus. Jetzt wünschte der stolze Mann auch eine äußere Würde, die seiner Macht angemessener wäre, und ging den Kaiser Wenzel an, ihm den Herzogstitel zu verleihen. Für Geld war Wenzel zu Allem erbötig, und so ernannte er ihn (1395) für 100,000 Goldgulden zum Herzog von Mailand. Das mächtige Haus der Visconti erlosch schon 1447, wo ihm das Haus Sforza im Besitz von Mailand folgte. Unter Wenzel lebte der in Gedichten oft vorkommende Eberhard der Greinet (Zänker), Graf von Würtemberg, ein rauher, kriegslustiger Mann, der für alle Städte Schwabens ein Schrecken war und wenig nach dem Kaiser fragte. Da einmal ein heftiger Krieg zwischen den Städten und den Fürsten und Herren ausbrach, die stch erlaubt hatten, die Wagen der Kaufleute der geroerbrachen Städte Nürnberg, Augsburg, Regensburg u. s. w., wenn sie von einer Stadt zur andern fuhren, auszuplündern, so schlug sich der Greiner natürlicherweise aus die Seite der Fürsten. Es kam zu einer Schlacht bei Döffingen (im Neckarkreise Würtembergs, 1388), in welcher nach einem blutigen Gemetzel zwar endlich Eberhard die Städter schlug, aber seinen Sohn Ulrich verlor. Er ließ die Leiche herbeitragen und vor sich auf den Boden niederlegen, setzte sich ihr gegenüber, und nun sah man, wie der rauhe, alte Mann, den kein Anblick menschlichen Elends hatte erweichen können, starr auf den geliebten Sohn hinblickte und Thränen die braunen Wangen herabrollten. Die städtischen Bündnisse wurden in Folge der Siege Eberhards und Ruprechts aufgelöst; doch wurde den Städten in dem Reichstagsbeschluß von Eg er (1389) zum erstenmal ausdrücklich ihre Stelle als Reichsstände neben dem Fürsten und Herrn angewiesen.

5. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 113

1917 - Hannover : Helwing
— 113 — aus südwestdeutschen und schweizerischen Städten (Vorort Ulm) und verteidigt seine städtischen Rechte mit Glück gegen seinen Hauptgegner, den Grafen Eberhard den Greiner (Zänker), auch Rauschebart genannt, von Württemberg. 1377—1389 Der große Städtekrieg in Südwestdeutschland. Sieg der Städter bei Reutlingen über Ulrich, Eberhards Sohn. 1388 Eberhards Sieg bei Döffingen. Ulrich fällt. Der Rheinische Städtebund wird von Ruprecht von der Pfalz bei Worms niedergeworfen. Wiederherstellung der fürstlichen Macht über die Städte^ y , 4. Die Schweizer Eidgenossenschaft. Die sogenannten Waldstätte Schwyz, Uri und Unterwalden erkennen von altersher als ihre Herren nur die Kaiser an, welche die in der Schweiz begüterten Grafen von Habsburg als Reichsvögte zur Wahrung der kaiserlichen Rechte ernennen. Seit die Habsburger mit Rudolf I. auf den Kaiferthron gekommen sind, wollen sie die habsburgifche Landeshoheit an Stelle der Reichshoheit sehen, es schließen nun aber die Schweizer im Jahre 1291 einen ewigen Bund oder eine Eidgenossenschaft, um ihre Reichs-Unmittelbarkeit zu sichern. Albrecht I. sucht die Habsburgische Landeshoheit wieder herzustellen (Sage vom Rütlischwur, von Geßler und Tell), sein jäher Tod vereitelt aber weitere Unternehmungen. Deshalb zieht sein Sohn Leopold, der entschlossene Bruder Friedrichs des Schönen, mit einem glänzenden Ritterheere gegen die Schweizer, wird aber besiegt in der 1315 Schlacht bei Morgarten. 1500 Ritter werden erschlagen. Bald treten Luzern, Zürich, Zug, Glarus und Bern den, Bunde bei, und dieser sogenannte Bund der 8 alten Orte siegt abermals über die Österreicher in der 1386 Schlacht bei Sempach. Opfertod Arnolds von Winkelried. Nach einer dritten Niederlage bei Näfels (1388) verzichten die Habsburger auf ihre Besitzungen in der Schweiz außer Aargau und Thurgau. — Unter Maximilian I. trennen sich die Eidgenossenschaften völlig vom Reiche; ihre Unabhängigkeit von diesem wird im Westfälischen Frieden anerkannt. B. Die großen Konzilien. Das Ansehen des Papsttums wird durch den unglücklichen Ausgang des Kampfes zwischen dem Papste Boni-fazius Viii. gegen den König Philipp Iv. von Frankreich {1285—1314) bedeutend erschüttert. Dieser hat nicht nur die von dem Papste beanspruchte Entscheidung in einem Streite zwischen Frankreich und England zurückgewiesen, sondern auch den Papst in seinen aus Frankreich ihm zufließenden Einkünften Heinze, Beschichte. 8

6. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 117

1917 - Hannover : Helwing
— 117 — 1493-1519 1495 Die Soest er Fehde zwischen dem Erzbischof von Köln und den Bürgern von Soest. Streit der Herzöge von Bayern (Agnes Bernaner.) 1460 Christian I. von Dänemark wird Herzog von Schleswig. 146g geht das Ordensland Preußen an Polen verloren. 2. Ausdehnung der habsburgischen Hausmacht durch Vermählung Maximilians, Friedrichs Iii. Sohn, mit Maria, Tochter Karls des Kühnen von Burgund. Unter einer Nebenlinie des französischen Königshauses (Herzog Philipp der Kühne S. 120) hatte sich an den Grenzen Deutschlands und Frankreichs allmählich das neu-burgundische Reich gebildet, das unter Philipp dem Guten (| 1467) den Gipfel seiner Macht erreichte: Herzogtum (Bourgogne) und Freigrasschaft (Franche-Comte) Burgund, die Niederlande bis nach Friesland mit Brügge, Gent, Brüssel, Antwerpen. Der Sohn Philipps des Guten, Karl der Kühne, 1467—1477, ein eroberungslustiger, tollkühner und stolzer Fürst, strebt nach der Königskrone und bedroht, weil er den südlichen Teil seines Reiches (Burgund) mit dem nördlichen (den Niederlanden) verbinden will, die Schweiz und Lothringen. 1476 Die Schlachten bei Granson und Murten: Karl der Kühne wird von den Schweizern geschlagen. 1477 Schlacht bei Nartet): Karl wird von den Schweizern und Lothringern besiegt und fällt. (Mut — Gut — Blut.) Ludwig Xi. von Frankreich zieht das Herzogtum Burgund (die Bourgogne) als erledigtes Lehen ein; die Niederlande und die Freigrasschaft Burgund kommen an Kaiser Friedrichs Sohn Maximilian, den Gemahl von Karls Tochter Maria (f 1482). Von jetzt ab herrscht der erbitterte Gegensatz zwischen Habsburg und Frankreich. Maximilian f., „der letzte Ritter", von glänzender Begabung und staatsmännischen Fähigkeiten, doch steigern sich sein? Pläne oft ins Ungemesfene, und selten entsprechen feine Mittel den großen Aufgaben, die er sich stellt. 1. Die Neichsreform. Im Reiche folgt Maximilian, wenn auch mitunter widerwillig, der Reformpartei, die unter Führung des edlen Erzbischofs Berthold von Mainz die Handhabung des Landfriedens und Einsetzung eines höchsten Gerichtshofes verlangt. Reichstag zu Worms. Auf Betreiben Bertholds von Mainz wird a) der Ewige Landfrieden geboten, d. H. das Fehderecht wird aufgehoben uni> alle Streitigkeiten werden auf den Rechtsweg verwiesen, deshalb

7. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 96

1917 - Hannover : Helwing
— 96 — 1152-1190 . 1142 Friede mit den Welfen zu Frankfurt: Bayern Verleiht der König nach Leopolds Tode an feinen anderen Halbbruder Heinrich Jasomirgott und vermählt demselben Heinrichs des Stolzen Witwe Gertrud; Heinrich der Löwe wird mit Sachsen belehnt; Albrecht der Bär wird in der Nordmark (bisher sächsisches Lehen) reichsunmittelbar und erweitert sie zur Mark Brandenburg. Nach seiner Rückkehr vom 2. Kreuzzuge (1147—1149) empfiehlt Konrad seinen Neffen Friedrich, den Sohn Judiths, einer Schwester Heinrichs des Stolzen, als Kaiser. Friedrich I. Barbarossa, „die Blume der Ritterschaft", kühn und kraftvoll; er wahrt das kaiserliche Ansehen gegenüber dem Papst und den der kaiserlichen Hoheit widerstrebenden lombardischen Städten. a) Friedrich ordnet die deutschen Verhältnisse. 4 Jj Um den welfisch-staufischen Streit zu schlichten, ti ^ und um Heinrichs Freundschaft zu gewinnen, entzieht Friedrich dem Markgrafen Heinrich Jasomirgott wegen Ungehorsams das Herzogtum Bayern und belehnt damit Heinrich den Löwen. Der Babenberger Heinrich Jasomirgott erhält die Mark Österreich als Herzogtum (1156). Burgunds Verhältnis zum Reich wird durch Friedrichs Heirat mit Beatrix von Burgund befestigt. Böhmen wird ein dem Kaiser lehnspflichtiges Königreich. 1158. b) Friedrichs Kampf mit den Lombarden und dem Papste. Sechs Nömerzüge. 1154—1186. Die durch Gewerbtätigkeit und Haudel reich und mächtig gewordenen Städte Ober- und Mittelitaliens haben seit Heinrich Iv. fast alle den Kaisern zustehenden Rechte sich angeeignet; sie entwickeln sich zu selbständigen Gemeinwesen und wählen sich ihre Konsuln selbst. Mailands Übergewicht. Auf dem ersten Zuge (1154—1155) empfängt Friedrich zu ^avia die lombardische Krone, gibt den Volkstribunen Arnotb'"Don Brescia (S. 81) dem Papste preis und wird nun vom Papste zum Kaiser gekrönt. Auf dem Rückzüge bahnt Otto von Wittelsbach dem Heere den Weg durch ^die von den Feinden besetzte Veroneser Klause. Auf dem zweiten Zuge (1158—1162) zwingt Friedrich Mailand durch Umlagerung zu einer demütigen Unterwerfung und läßt sich daraus auf einem Reichstage auf den rvnkali scheu Gefilden durch Lehrer des römischen Rechts in Bologna die' H"öheitsrechte (Regalien) des Kaisers den Städten gegenüber feststellen.

8. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 110

1917 - Hannover : Helwing
110 — 1347-1437 1347-1378 1348 Av^W tvs . f, Vvt*^Xa<tj /Vo 1356 sei und der päpstlichen Genehmigung und Bestätigung nicht bedürfe. Ludwig gibt nach dem Aussterben der Askanier (1319) die Mark Brandenburg an seinen Sohn Ludwig den Älteren 1323. Dieser vermählt sich 1342 mit Margareta, Maultasch, der Erbin Tirols, ohne daß deren Ehe mit Johann von Luxemburg, einem Sohne Johanns von Böhmen, kirchlich getrennt wurde. Ludwig erwirbt durch seine Gemahlin Holland, Seeland, Friesland, Hennegau. Unwille der Kurfürsten über Ludwigs wachsende Macht. Sie wühlen als Gegenkönig Karl von Luxemburg, den Bruder des geschiedenen Johann. Vor Ausbruch des Thronstreites stirbt Ludwig (1347) auf der Bärenjagd bei München. B. Die Kaiser aus dem Hause Luxemburg. Karl Iv., klug, praktisch und gelehrt, wird erst nach dem Tode eines von den Wittelsbachern ausgestellten Gegenkönigs, Günther von Schwarzburg (f 1349), und nachdem er den falschen Waldemar, den er gegen die Bayern in Brandenburg unterstützt hatte, fallen läßt, allgemein anerkannt. Der Schwarze Tod verheert Deutschland 1348—1350. Bußübungen der Geißler (Flagellanten). Verfolgung der Juden, welche die Pest verbreitet haben sollen. Gründung der Universität Prag, der ersten in Deutschland, nach dem Muster der Hochschule von Paris (Sorbonne). (Erfolgen Wien (1365), Heidelberg (1386), Köln (1388—1801). Erfurt (1392—1816). . • , :<■, Karls Erb lande Böhmen ^ind Mähren find fein Lieblingsauf enthalt und luisen die Grundlage feiner Macht. Vorzügliche Verwaltung der Länder, Blüte Prags. \ r. Zu feinen Erblanden erwirbt Karl 1353 die Qberpfal-z. ^ (von Regeusburg bis Arnberg), 1355 Schlesien und die \ Lciujitz und 1373 durch Kauf von dem bayrischen Mark-^^Hrasen Otto dem Faulen im Vertrag von Fürsten Walde " die Mark Brandenburg. Hier ist Tangermünde seine Lieblingsresidenz. Nach Karls Rückkehr von der Kaiserkrönung zu Rom (1355) wird aus den Reichstagen zu Nürnberg und Metz, die Goldene Bulle, das Grundgesetz der späteren Reichsverfassung, erlassen. Die Goldene Bulle ist der formelle Abschluß der Erklärung der Kurfürsten von 1338. Sie behandelt 1. die Wahl des deutschen Königs und 2. das Faustrecht und den Landfrieden.

9. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 109

1917 - Hannover : Helwing
— 109 1308 Albrecht wird von seinem Neffen Johann (Parriclda), dein er sein Erbe Schwaben vorenthält, der Habsburg gegenüber an der Renß ermordet. 1308-1313 Heinrich Vii. von Luxemburg (Lützelburg), hochherzig, ritterlick, wird entgegen den Bemühungen Philipps des Schönen von Frankreich für Karl von Valois durch seinen Bruder Balduin von Trier aus den Thron erhoben. _ Er gewinnt durch Vermählung seines Sohnes Johann mit Wenzels von Böhmen Erbtochter Elisabeth Böhmen für sein Haus. Burgund kommt an Frankreich. Er verfolgt die Politik der Staufen in Italien, wo er umsonst versucht, die kaiserliche Macht wiederherzustellen. Er wird von dem Dichter Dante als Retter Italiens freudig begrüßt. Er liegt begraben zu Pisa. 1314—1347 Ludwig von Bayern (Wittelsbach), von der luxemburgischen Partei gewählt. Auf seiner Seite stehen die Bürger und die Schweizer Eidgenossenschaft (S. 113). 1314—1330 Friedrich der Schöne vou Österreich, von dem Papst und Frankreich unterstützt. 1322 Ludwigs Sieg bei Mühldorf oder Ampfiug (südöstlich von Landshut in Oberbayern) mit Hülfe Friedrichs Iv. von Hohenzollern. (Sage von Seyfried Schweppermann.) Friedrich der Schöne wird gefangengenommen und in Haft auf der Transnitz in der Oberpfalz gehalten. Er wird freigelassen, um Leopold zum Frieden zu bewegen, und stellt sich wieder, als ihm das nicht gelingt. Ludwig schließt nun mit ihm den 1325 Münchener Vertrag, nach welchem Friedrich Mitregent wird. Friedrich stirbt 1330. Ludwig gerät in Streit mit dem Papste, weil cr dessen Gegner (die Ghibellinen) in Italien unterstützt und wird mit Bannfluch und Interdikt belegt. Seine Versuche, sich mit der Kirche auszusöhnen, werden durch Frankreich vereitelt. Darum erklären gegen die Eingriffe Frankreichs und die Übergriffe der Kirche zur Wahrung I der nationalen Selbständigkeit die Kurfürsten im 13381 Kurvereül zu Rensc'): Jeder ist ohne Zustimmung des Papstes rechtmäßiger König der Deutschen, der- von der Mehrzahl der Kurfürsten gewählt worden ist. — Dieser Beschluß wurde noch in demselben Jahre aus dem Reichstage zu Frankfurt dahin erweitert, daß der von den Kurfürsten gewählte deutsche König zugleich auch römischer Kaiser !) Flecken im Regierungsbezirk Koblenz aus dem linken Rheinuser, oberhalb der Lahnmündung. Von hier aus drang der Schall einer Trompete in die vier rheinischen Kurfürstentümer.

10. Teil 1 - S. 106

1908 - Hannover : Helwing
106 kämpfen wollten, stiegen sie von den Pferden, ordneten sich zu einem dichten Hausen und streckten ihre Lanzen vor. Bevor die Eidgenossen den Feind angriffen, fielen sie auf die Knie und riefen Gott um Hülfe an. Dann stürzten sie im vollen Lauf gegen den Lanzenwald, aber sie konnten nirgends einbrechen. Da sprang — wie ein altes Lied erzählt — Arnold von Winkelried vor und rief: „Liebe Eidgenossen, sorgt für mein Weib und meine Kinder; ich will euch eine Gasse machen!" Dann umfaßte er mit beiden Armen so viele Lanzenspitzen, als er konnte, und grub sie in seine Brust. Über seine Leiche hinweg stürzten nun die Eidgenossen in den Haufen der Feinde. Fürchterlich wüteten ihre Äxte, Schwerter und Morgensterne in der Ritterschar. Tausende wurden erschlagen; die übrigen eilten zu den Rossen und suchten ihr Heil in der Flucht. Die Eidgenossen hatten ihre Freiheit gerettet. 8 Kaiser Kart Iv. 1. Wie der schwarze Tod in Deutschland wütete. Karl Iv. war ein Habsburger, nüchtern und sparsam, ein kluger Kopf, der alles, was er anfing, schlau berechnete. Er liebte Kunst und Wissenschaft und hielt streng auf Recht und Ordnung in seinen Landen. Zu seiner Zeit wurde Deutschland von Heuschrecken, Hungersnot und Erdbeben heimgesucht. Den furchtbarsten Schrecken aber verbreitete die Pest, die man den schwarzen Tod nannte. Sie wurde aus Asien nach Italien und von da nach Deutschland eingeschleppt. Schwarze Beulen bedeckten den Körper des Erkrankten und brachten ihm oft schon nach wenigen Stunden den Tod. Es war ein so großes Sterben, daß z. B. in Lübeck an einem einzigen Tage 1500 Menschen hingerafft wurden. Die Bewohner ganzer Dörfer und Städte sanken ins Grab. In Hannover starben innerhalb sechs Monate 3000 Menschen. Man sah in dem schrecklichen Wüten des Todes eine Strafe Gottes. Scharen von Büßern (Geißlern) zogen durch die Lande. Sie sangen Büßlieder, geißelten sich blutig und flehten zu Gott, daß er das große Sterben wende. Andere mordeten die Juden, weil man meinte, daß sie die Brunnen und Flüsse vergiftet und dadurch die Pest veranlaßt hätten. Drei Jahre würgte der Todesengel in Deutschland und Europa. „Darnach hub die Welt wieder an, fröhlich zu sein. Die Menschen machten ihnen neue Kleider und sangen neue Weisen." 2. Karl schafft eine neue Ordnung im Reich. Im Jahre 1355 hielt der Kaiser einen Reichstag in Nürnberg. Hier beriet er wichtige Dinge mit den Fürsten. Endlich wurde beschlossen, daß die sieben Kurfürsten allein das Recht haben sollten, den Kaiser zu wählen. Bier Kurfürsten waren weltliche Fürsten (die von Böhmen, Sachsen, Pfalz, Brandenburg) und drei geistliche (Erzbischöfe von Trier, Mainz und Köln). Die Wahl sollte in Frankfurt a. M., die Krönung in Aachen stattfinden. Die Länder der Kur- fürsten durften nicht geteilt werden. Die Kurfürsten sollten jedes Jahr vier Wochen lang sich um den Kaiser versammeln und mit ihm über wichtige Angelegenheiten des Reiches beraten. Dieses Gesetz wurde aufgeschrieben und untersiegelt. Das Siegel wurde von einer goldenen Kapsel (Bulle) umschlossen. Man nennt daher das Gesetz die „goldene Bulle". § (35. Aus dem Ltädteleben im Mittelalter. l. Wie Städte in Deutschland entstanden. Wir wissen bereits, daß die ersten Städte an den Grenzen unseres Vaterlandes aus festen Heerlagern
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