76
Dritte Periode. 1096—1273.
mit der englischen Zsabella zu Worms und auf einem großen
Neichsfeste zu Mainz (1235) verlieh er dem Enkel Heinrichs des
Löwen, Otto dem Kinde, dessen Alodien als ein erbliches Her,
zogthum Braunschweig,Lüneburg und machte außer andern Ge,
setzen auch einen Reichsfrieden bekannt. Zm Jahre 1236 begann
er, besonders unterstützt durch den später mit furchtbarer Grau,
samkeit wüthenden Ezelin von Romano, den meist in Belagerun,
gen bestehenden Krieg gegen die Mehrzahl der lombardi,
schen Städte, welche sich höchstens zur Beschwörung des kost,
nitzer Friedens verstehen wollten, und besiegte sie bei Corte nuova
1237. Allein seine Forderung unbedingter Unterwerfung verhin,
beute die Beendigung des Kampfes, und die Besitznahme des
vom päbstlichen Stuhle angcsprochenen Sardiniens durch seinen
Sohn Enzio (1238) reizte den Pabst, sich 1239 mit dem Lom,
barden zu verbinden und den Bann gegen ihn auszusprechen,
und auch durch die Eroberung des größten Theils des Kirchen,
staats konnte er denselben nicht zur Nachgiebigkeit bewegen. Der
nach dem baldigen Tode Cölestin'siv. (1241) erst 1243 gewählte
Znnocenz Iv. (Sinibald Fiesco, Graf von Lavagna) entfloh
aus Rom, sprach auf einer Kirchenversammlung zu Lyon
1245 Bann und Absetzung über den Kaiser aus und bewirkte in
Deutschland — welches kurz zuvor durch den Sieg der Mon,
golen bei Liegnitz (1241) mit großer Gefahr bedroht worden
war — die Wahl des Landgrafen Heinrich's Raspe von Thürin,
gen (des Pfaffenkönigs) zum Gegenkönige, welcher, von.frie-
drich's Sohne Konrad bedrängt, schon 1247 starb, und dessen
Nachfolger, Graf Wilhelm von Holland, sich ebensowenig geltend
zu machen vermochte. Gegen das um sich greifende Faustrecht
schützten sich Hamburg und Lübeck 1241 durch ein Bündniß; in
unbekannter Zeit desselben Zahrh.'s entstand die Hanse, welche
Erweiterung des Handels in fremden Ländern und Erwerbung
von Monopolen, gegenseitigen Beistand und schiedsrichterliche Aus,
gleichung der Streitigkeiten ihrer Mitglieder bezweckte, und süd,
deutsche Städte schützten sich 1247 durch den rheinischen Städte,
bund. Friedrich starb zu Firenzuola, selbst von seinem vertrau-
ten Kanzler Peter von Vinea verlassen und seines, von den Bo,
lognesern gefangenen, Sohnes Enzio's beraubt.
Konrad Iv. (1250 — 1254) setzte sich in den Besitz seiner-
italienischen Erblande; für seinen unmündigen Sohir Konradin
i• >
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrichs Heinrichs Otto Sinibald_Fiesco Lavagna Konrad Konrad Graf_Wilhelm_von_Holland Wilhelm Friedrich Friedrich Peter_von_Vinea Konrad_Iv Konrad Konradin Konradin
Extrahierte Ortsnamen: Worms Mainz Rom Deutschland Liegnitz Hamburg
110
Vierte Periode. 1273 — 1492.
mußte aber 1330 nach Deutschland zurückkehren, weil er selbst
durch willkürliches Verfahren und Gcldforderungen die Zahl sei»
ner Gegner vermehrt hatte. Nachdem er, durch den Bann nie»
dergedrückt, vergeblich sich um Versöhnung mit dem heftigen Io,
Hann Xxii. und dessen durch den König von Frankreich zurück,
gehaltenen Nachfolger Benedict Xii. (1334—1342) bemüht hatte,
erklärte 1338 ein Reichstag zu Frankfurt das päbstlichc Versah,
ren gegen ihn für unverschuldet und ungiltig, die Kurfürsten
verbanden sich im Kurverein zu Rense zur Behauptung ihrer
Wahlrechte, und ein neuer Reichstag zu Frankfurt erklärte, daß
die kaiserliche Würde und Gewalt unmittelbar von Gott komme
und der von der Mehrzahl der Kurfürsten Gewählte auch ohne
pabstliche Bestätigung Reichsoberhaupt sei. Allein dadurch, daß
er aus kaiserlicher Machtvollkommenheit die Ehe der Grafinn
Margaretha Maultasch von Tyrol mit Johann Heinrich, Jo,
hann's von Böhmen zweitem Sohne und nachmals Markgrafen
von Mähren, 1342 trennte und jene mit seinem Sohne Ludwig,
welchem er 1324 Brandenburg verliehen (S. §. 2. Anhang),
vermählte, erregte er allgemeine Unzufriedenheit, und Pabst Cle,
mens Vi. (1342—1352) erneuerte Bann und Interdikt und be,
wog fünf Kurfürsten den ältesten Sohn Iohann's von Böhmen,
den Markgrafen Karl von Mähren, zum Könige zu wählen.
Karl Iv. (1347—1378), der zweite luxemburgische Kai,
ser, ein sehr gebildeter, mehr gewandter Unterhandlung als den
Waffen vertrauender Fürst, erst nach dem Tode Ludwigs und
des von der baierschcn Partei ausgestellten Gegenkönigs Gün,
ther's von Schwarzburg (st. 1349) allgemein anerkannt, be,
nutzte die Königswürde nur für das von ihm väterlich regierte
Böhmen, welchem er bessere Gesetze und Gerichte, neue Städte
und eine Universität zu Prag gab, und mit welchem er bis 1355
Schlesien als Lehn oder unmittelbares Besitzthum, 1368 die Nie,
derlausitz — die Oberlausitz hatte schon Johann 1319 erworben —
und 1374 die 1373 erworbene Mark Brandenburg vereinigte.
In der goldenen Bulle machte er 1356 das bisherige Her,
kommen bei der deutschen Königswahl gesetzlich, bestimmte die
Vorrechte der Kurfürsten und gab Verordnungen gegen das Faust,
recht. Mecklenburg, Luxemburg, Bar, Jülich und Berg erhob
er zu Herzogthümern. Nach Italien zog er das erste Mal nur,
um die Königs- und Kaiserkrone (1355) zu empfangen, ein
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Benedict_Xii Gott Margaretha_Maultasch_von_Tyrol Johann_Heinrich Johann Heinrich Ludwig Ludwig Karl_von_Mähren Karl Karl_Iv Karl Ludwigs Ludwigs Johann
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Hann Frankreich Frankfurt Frankfurt Brandenburg Schwarzburg Brandenburg Luxemburg Berg Italien
111
§. 2. Deuschland. 1378 — 1493.
zwektes Mal (1368) um Geld zu erpressen; die arelatischc Krone
ließ er 1365 sich aufsetzen, ohne die einst mit derselben verbun-
denen Rechte anzusprechen.
§.2. Deutschland 1378—1493. Wachsthum der schweizer.
Eidsgenossenschaft. Das Pabstthum, die große Kir-
chenspaltung und die allgemeinen Concilien des
fünfzehnten Jahrhunderts.
Wenzel (1378 — 1400. 1419), Karl's ältester, früh verbil-
deter Sohn, auch Besitzer von Böhmen und Schlesien (und 1395
durch seines Bruders Johannas Tod auch von der Lausitz) —
während Siegmund Brandenburg erhielt und Zohann (st. 1395)
die Neumark, Schweidnitz, die Niederlausih und Görlitz — stei-
gerte durch träge Gleichgiltigkeit die Verwirrungen in Süd-
Deutschland so sehr, daß Fürsten, Städte und Adel endlich in
Eidsgcnossenschaften zu gegenseitigem Beistände gegen äußere
Angriffe und Bedrückungen und zu richterlicher Entscheidung der
eigenen Streitigkeiten sich vereinigten. Dem schon 1376 entstan-
denen schwäbischen Städtcbunde und der gleichzeitig gebildeten
Adelseinigung der Schlegler oder Martinsvögel folgten ähnliche
Vereine, die Gesellschaft vom Löwen, von den Hörnern und von
St. Georg, und die kleinern Landesherrn traten diesen Verbin-
dungen bei. Graf Eberhard Ii. (der Greiner) von Würtemberg
bewirkte 1382 im ehinger Landfrieden eine Vereinigung der (habs-
burgischen) Fürsten, der Rittergesellschaften und des Städtebun-
des, und Wenzel setzte, um sein Ansehn geltend zu machen und
zu behaupten, an deren Stelle durch die Heidelberger Einigung
1384 einen allgemeinen Landfrieden für Süd-Deutschland. Al-
lcin durch Begünstigung der Städte reizte er die Unzufriedenheit
der Fürsten und Herrn und veranlagte, selbst fast immer in Böh-
men sich aufhaltend, 1387 den großen Städtekricg, in wel-
chem das nicht gut angeführte und geübte städtische Kriegsvolk
bei Döffingen von Eberhard Ii. von Würtemberg und bei Worms
vom Kurfürsten Rupert von der Pfalz (st. 1390) 1388 geschla-
gen wurde. Wenzel verordnet zwar 1389 einen sechsjährigen
allgemeinen Landfrieden, vermochte aber nicht durch Aufrechthal-
tung desselben einen geordneten Zustand zu begründen. Die
schweizerischen Eidsgenossen, vermehrt 1332 durch Lucern,
1351 Zürich, 1352 Glarus und Zug und 1353 durch Bern, wel-
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Extrahierte Personennamen: Siegmund_Brandenburg Georg Eberhard_Ii Eberhard_Ii Rupert
Extrahierte Ortsnamen: Deuschland Deutschland Schweidnitz Niederlausih Süd-
Deutschland Würtemberg Würtemberg Worms Lucern Glarus
113
§. 2. Deutschland. 1378 — 1493.
wahrend Gregor Xii. abdankte, aber durch die übereilte Wahl
eines neuen Pabstes, Martin's V. (Colonna), (1417) die gehoffte
Reform der Kirche an Haupt und Gliedern verhinderte und nur
die Unterordnung des Pabstes unter die Concilien und regelmä-
ßige Berufung solcher aussprach. Die Verbrennung des prager
Universitätslehrers und Predigers Johann Huß, welcher nach
dem Vorgänge des Engländers Wycliffe's (st. 1384) gegen viele
kirchliche Mißbräuche gepredigt hatte, auf dem Concil (1415) trotz
kaiserlichen Geleits, veranlaßte einen Aufstand seiner zahlreichen
Anhänger, welche nach Wenzel's Tode (1419) Siegmund anzuer-
kennen verweigerten, und den Hussitenkrieg (1419 — 1434).
Die Hussiten, obwohl getheilt in die gemaßigtern Calixtiner oder
Utraquisten und die fanatischen Taboriten, trieben unter der An-
führung Ziskas (st. 1424), dann des kleinen Procop's, des Hauptes
der Orphanitcn, und des großen, des Hauptes der Taboriten, meh-
rere Reichsheere zurück und verheerten mit der unmenschlichsten
Grausamkeit die benachbarten Lander, bis das vonl Pabst Eu-
gen Iv. ungern 1431 versammelte Concil von Basel durch
Bewilligung des Abendmalkelchs in den prager Compactaten 1433
die Calixtiner für die Herstellung des Friedens gewann und diese
1434 die Taboriten und Orphaniten bei Böhmisch-Brod besieg-
ten. Siegmund, welcher 1433 auch die Kaiserkrone empfangen
hatte, wurde endlich 1436 durch den Vergleich von Jglau als
König von Böhmen anerkannt.
Nach der kurzen Negierung seines Schwiegersohns und Nach»
folgers auch in Böhmen undungarn, Albrecht's Ii. von Oester-
reich (1438 —1439), welcher die Errichtung eines allgemeinen
Landfriedens beabsichtigte, und dem erst nach dem Tode ein Sohn,
Ladislaus, geboren wurde, wurde dessen Vetter, der Herzog von
Oesterreich-Steiermark Friedrich Iii. (1440 — 1493), zum Kö-
nige gewählt und 1452 zum Kaiser gekrönt. Ohne Kraft und
Thatsgkeit, kümmerte er sich wenig um das durch Krieg und Faust-
recht zerrüttete Deutschland. Das baseler Concil hatte durch
reformatorische Beschlüsse die Gewalt und Einkünfte des Pabstes
beschrankt, 1439 den Pabst Eugen Iv., welcher es auflöste und ein
anderes nach Ferrara ausschrieb, sogar abgesetzt und Felix V. ge-
wählt; allein Friedrich Iii. wurde durch die Besorgniß einer-
neuen Kirchenspaltung und die Gewandtheit seines Geheimschrei-
bers Aeneas Sylvius Piccolominis, nachmaligen Papstes Pius Ii.
8
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
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TM Hauptwörter (200): [T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten]]
Extrahierte Personennamen: Gregor_Xii Gregor Martin's_V._(Colonna Johann_Huß Johann Siegmund_anzuer- Siegmund Ladislaus Friedrich_Iii Friedrich Pabst_Eugen_Iv. Eugen_Iv. Felix_V. Felix_V. Friedrich_Iii Friedrich Sylvius_Piccolominis
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Basel Oester- Ladislaus Deutschland Ferrara
114
Vierte Periode. 1273 —1492.
(1458—1461), von der Billigung des Geschehenen abgehalten,
er ließ sich sogar bewegen, in den wiener Concordaten 1448 die
früher» Anmaßungen des pabstlichen Hofes anzuerkennen, bewirkte
durch Aufkündigung des Geleits 1449 die Auflösung des Con-
cils, und die frühere Stellung des Pabstthums schien hergestellt.
Den Schweizern, welche, von Siegmund beauftragt, fast alle
helvetischen Besitzungen des geächteten Herzogs Friedrichs erobert
hatten, suchte Friedrich dieselben im Bunde mit Zürich, welches
über die toggenburgische Erbschaft mit den Eidsgenossen zerfallen,
und mit Frankreich wieder zu entreißen; allein die Züricher wur-
den 1448 an der Sil besiegt, die hcldenmüthige Aufopferung ei-
ner Schweizerschaar bei S. Jacob an der Dirs (1443) gegen
das vom Dauphin herbeigeführte große Söldnerheer (Armagnacs)
bewog diesen zum Frieden, und Friedrich mußte den Eidsgenos-
scn 1449 förmlich ihre Eroberungen bestätigen. Durch den Tod
des jungen Ladislaus (1457) und seines Bruders Albrecht's (1463)
erwarb er zwar ganz Oesterreich; allein vergeblich strebte er nach
dem Besitze der Königreiche des erstern, er mußte Georg Podie-
brad in Böhmen und Matthias Corvinus in Ungarn als König
anerkennen und wurde vom letzter» sogar 1485 aus Wien ver-
trieben. Die Vermählung seines (1486 zum römischen Könige
gewählten) Sohnes Maximilians mit Maria von Burgund be-
reitete dagegen die Macht seines Hauses vor*).
*) Durch die zum Theil unbedeutende Persönlichkeit der Kaiser und ihr
eigensüchtiges Streben, die Kaiserwürde nur zur Begründung oder Vergröße-
rung einer Hausmacht zu benutzen, nahm die schon begonnene Auslösung des
Reiches in viele einzelne Gebiete, welche jetzt immer mehr zu Ganzen in sich
vereinigt wurden, zu, und die Landeshoheit bildete sich ungeachtet der auch
gegen sie gerichteten Vereinigungen des Adels und der Städte weiter aus. Die
Reichstage beschäftigten sich, aber selten mit durchgreisendein Erfolge, mit der
Abfassung von Reichsgesetzen, Anordnungen über die Reichsjustiz und die Siche-
rung des Landfriedens und einer Reform der Kriegsverfassung. Wohlstand und
Macht der Städte, in welchen in dieser Periode fast durchgehende die Hand-
werker und Kaufleute Theil an der Regierung erhielten und deren Abgeordnete
zuerst von Rudolf von Habsburg bisweilen, später gewöhnlich, aber stets nach
Gutbefinden der Kaiser, zu den Reichstagen berufen wurden, stiegen bedeutend,
und die Blülhe des deutschen Städtewesens zeigt sich theils in den Städwver-
bindungen des südlichen Deutschland's, besonders aber in der Hanse. Bereits
gegen '1460 umfaßte sie 52 Städte (unter diesen Hamburg, Lübeck, Brenlen,
Riga, Königsberg, Magdeburg, Hannover, Braunschweig und Amsterdam), und
die Zahl derselben stieg, die verbündeten ungerechnet, später bis gegen 80. Sie
theilce sich erst in drei, dann in vier Quartiere: das wendische mit dem Haupt-
orte Lübeck, das westphälische mit Cöln, das sächsische mit Braunschweig und
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
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Extrahierte Personennamen: Siegmund Friedrichs Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Ladislaus Georg_Podie- Matthias_Corvinus Maximilians Maria_von_Burgund Maria Rudolf_von_Habsburg Rudolf
Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs Frankreich Oesterreich Ungarn Wien Maximilians Hamburg Riga Königsberg Magdeburg Hannover Braunschweig Amsterdam
§. 10. Ungarn, Rußland u. Polen.
95
§. 10. Ungarn, Rußland und Polen.
Koloman, König von Ungarn (1095—1114), des heili-
gen Ladislaus Neffe, wegen seiner Kenntnisse der Bücherliebende
genannt, zeigte sich klug und entschlossen gegen die Kreuzfahrer,
vollendete die Unterwerfung Kroatiens, eroberte Dalmatien (1103
— 1105) und machte sich durch Gesetze um Kirchenzucht und Ge-
richtswesen verdient. Die Geschichte Ungarn's unter seinen nicht
ausgezeichneten Nachfolgern wird meist durch Thronstreitigkei-
ten und innere Zerrüttungen, Kriege mit russischen Fürsten,
mit den Griechen und mit den Venetianern über Dalmatien an-
gefüllt; jedoch hob sich um die Mitte des 12. Iahrh.'s der Land-
und Bergbau durch deutsche und niederländische Einwanderer,
welche, durch manche Vorrechte begünstigt, sich besonders in Sie-
benbürgen niederließen. Andreas Ii. (1205 —1235), welcher
1217 nach Palästina zog (S. §. 3.), verringerte das während
der frühern Unruhen schon sehr gesunkene königliche Ansehn durch
Schwäche und Verschwendung noch mehr und mußte namentlich
1222 in der goldenen Bulle dem Adel Vieles *) gewähren. Un-
ter seinem Nachfolger Bela Iv. (1235 —1270) wurde das Land
von den Mongolen (1241. 1242) aufs furchtbarste verheert;
jedoch suchte der König sogleich durch Ansiedlung von Deutschen
und Slaven, Begünstigung der Städte und Befestigung seines
Ansehns das Reich wieder zu heben. Mit Andreas Iii. (1290
—1301), unter dessen Regierung Ungarn durch Unruhen zerrüt-
tet wurde, erlosch der arpadsche Mannsstamm.
In dem schon beim Anfänge dieser Periode durch Streit
und Krieg zwischen den allmälig bis auf fünfzig sich vermehren-
den Fürstenthümern und durch Angriffe der Komanen, Bulgaren
und Ungarn zum Theil verödeten Rußland vereinigte Georg
Dolgoruki, Fürst von Susdal (fr 1157) mit seinen ausgedehnten
nordöstlichen Besitzungen 1155 den Besitz Kiew's und der groß-
fürstlichen Würde. Von seinen Söhnen, unter welche er seine
Länder theilte, errichtete Andreas ein neues Großfürstenthum
*) Nämlich die persönliche Freiheit des nicht gerichtlich Ucberführten, Ab-
gabenfreiheit des Grundeigenthums, Unverletzlichkeit desselben und das Recht des
Widerstandes bei Verletzung dieser Artikel durch den König. Der Geistlichkeit
wurde in einem besonder» königlichen Decrete Befreiung von weltlicher Ge-
richtsbarkeit und allen Abgaben zugcstchert.
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Extrahierte Personennamen: Koloman Ladislaus_Neffe Ladislaus Andreas_Ii Andreas_Iii Georg
Dolgoruki Andreas
131
§. 5. England u. Schottland.
düng über die Rechte der dreizehn Thronbewerber (zu welchen
namentlich Johann Baliol und Robert Bruce gehörten) übertru-
gen, so erklärte er 1292 Baliol zum Könige und empfing den
Lehnseid von ihm, trieb ihn aber durch die wiederholte Forde-
rung persönlicher Verantwortung am englischen Hofe 1295 zum
Bündnisse mit Frankreich. Zwar nöthigte ihn Eduard durch die
Schlacht bei Dunbar (1296), dem Throne zu entsagen, und un-
terdrückte den Anfangs glücklichen Aufstand der Schotten unter
Wilhelm Wallace 1303 durch dessen Gefangennehmung und Hin-
richtung; allein nach Baliol's Tode (1306) wurde Robert Bruce's
gleichnamiger Sohn als König anerkannt, und er behauptete sich,
weil Eduard den Erfolg seiner Siege selbst durch Grausamkeit
vereitelte *). Sein schwacher und vergnügungssüchtiger Sohn
Eduard Ii. (1307 — 1327) veranlaßt durch gänzliche Hingebung
an einen übermüthigen Günstling, Peter Gaveston aus Guienne,
solche Unzufriedenheit, daß die Großen ihn nöthigten, die Negie-
rung 1311 mit einem Ausschüsse von Baronen und Prä-
laten zu theilen; den damals verbannten und bald zurückkehren-
den Günstling ließ Graf Thomas von Lancaster, das Haupt der
Barone, 1312 hinrichtcn. Der unglückliche Krieg gegen die
Schotten, welche den König durch ihren Sieg bei Bannokburn
oder Stirling (1314) zuni Waffenstillstände nöthigten, erhöhte die
Anmaßungen der Barone, und sie erzwangen 1321 die Entfer-
nung eines neuen Günstlings, Hugo Spenser's, und des Va-
ters desselben. Zwar ließ Eduard den besiegten Grafen von Lan-
caster 1322 hinrichten, und die Spenser's kehrten zurück; allein
seine herrsch- und ränkesüchtige Gemahlin» Isabella entfernte
sich mit ihrem Günstlinge Roger Mortimer 1325 nach Frankreich,
*) Durch seine Kriege wurde Eduard oster zur Versammlung der Ba-
rone, Prälaren und -Abgeordneten der Ritter und Städte (von welchen er sich
lieber Geld bewilligen lassen als erpressen wollte, und deren Abgeordnete seit
1295 regelmäßig zu den Reichstagen berufen wurden) genöthigt; als er abc-,
mit dem Bewilligten nicht ausreichend, dasselbe mit gewalttbätigcr Willkür zu
vermehren suchte, so nöthigte ihn die allgemeine nnzusriedenheit auch der Ba-
rone 1297 zur Besiätigung der Magna Charta und zum Versprechen keine
Steuer ohne gemeinsame Beistinimung der Prälaten, Barone, Ritter und Bür-
ger zu erheben. Das Versprochene wurde noch oster verletzt, aber des Parla-
ments vornehmstes Recht war anerkannt. Anfangs noch ohne Theilnahme an
der Gesetzgebung, knüpften die Städte jedoch ihre Geldbewilligungen an Ab-
stellung von Beschwerden, unter Eduard I. naincnllich über Mangel und Miß-
brauche in der Justiz.
9*
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Extrahierte Personennamen: Johann_Baliol Johann Robert_Bruce Eduard Eduard Wilhelm_Wallace Wilhelm Robert_Bruce's Eduard Eduard Eduard_Ii Eduard Peter_Gaveston Thomas_von_Lancaster Stirling Hugo_Spenser's Eduard Eduard Isabella Roger_Mortimer Eduard Eduard Eduard_I.
Extrahierte Ortsnamen: England Schottland Frankreich Frankreich
146
Vierte Periode. 1273 —1492.
den Thron erhoben. Unternehmende Kriegslust mit Empfänglich-
keit für Geistesbildung in hohem Grade vereinigend, kämpfte er
heldenmüthig gegen die Osmancn, unterwarf die Moldau und
Walachei seiner Oberherrschaft, erwarb auf Lebenszeit durch Krieg
gegen Böhmen 1478 Mähren, Schlesien und die Lausitz, ero-
berte nach wiederholtem Kampfe gegen Kaiser Friedrich Iii. einen
Theil der Länder desselben und behauptete sich gegen innere Un-
ruhen, welche er durch Auflegung neuer Abgaben und willkürli-
ches Verfahren selbst anregte. Den Erfolg seiner Kriege beför-
derte er durch Verbesserung des Kriegswesens, namentlich durch
Errichtung einer stehenden Infanterie, der schwarzen Legion.
Mehrerer Sprachen kundig, genau bekannt mit den römischen
Classikern, berief er viele Gelehrte, besonders aus Italien, des-
sen Sitte und Bildung auch durch seine neapolitanische Gemahlinn
Beatrix nach Ungarn verpflanzt wurde, an seinen sehr glänzenden
Hof, errichtete eine Universität (1465) und eine zahlreiche Biblio-
thek zu Ofen und begünstigte die Künste, besonders Musik und
Baukunst, ebenso wie Ackerbau und Gewerbe. Durch die Un-
thatigkeit und Schwäche seines Nachfolgers, Wladislav's Ii.,
welcher, ein Sohn Kasimivs Iv. von Polen, schon 1471 durch
Wahl auf Georg Podicbrad in Böhmen gefolgt war, sank Ungarn
wieder, indem die Anmaßungen der Magnaten stiegen und
Gewaltthaten der Mächtigen gegen die Schwächer» allgemein
wurden *).
Servien erreichte seine größte Macht unter Stephan Duschan
(1335—1356), welcher fast ganz Makedonien und Bosnien un-
terwarf und Bulgarien zinspflichtig machte, sich zum Kaiser oder
Zaren von Nomanien, Slavonien und Albanien von dem von
*) Karl Robert hatte durch Bereicherung der ihm zugcncigtcn Geistlich-
feit, seltene Versammlung der Reichstage und Beschränkung des Adels das Kö-
nigthum zu heben gesucht, Handel und Städte begünstigt und eine neue Münz-
ordnung erlassen. Sein Sohn Ludwig grenzte geistliche und weltliche Gerichts-
barkeit gegen einander ab und bestimnlte die Abgabe des Bauern an den Grund-
herrn aus ein Neuntel des Grundertrags. Abgeordnete der (befestigten und
vrivilegirten) Städte erschienen zuerst 17,05 auf den, Reichstage zu Ofen; so
daß die Reichsvcrsammlungen seitdem aus den Magnaten ( Prälaten und Ba-
ronen) und den Ständen (Abgeordneten des nicdern Adels und der Städte)
bestanden. Das Gerichtswesen wurde auch durch Siegmund verbessert und
durch Matthias Cvrvinus, welcher die Verordnungen seiner Vorgänger über das
gerichtliche Verfahren sammeln und verbessern ließ. Auch erneuerte und erwei-
terte er die alte Würde des Palatinos, als Stellvertreters des abwesenden,
rind Vormunds des minderjährigen Königs und obersten Richters und Feldherrn.
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Iii Friedrich Beatrix Kasimivs Georg_Podicbrad Stephan_Duschan Karl_Robert Karl Ludwig Ludwig Siegmund Matthias_Cvrvinus
78
Dritte Periode. 1096—1273.
Anhang.
1. Die wichtigsten Länder des deutschen Reichs,
namentlich Brandenburg.
In Franken wurde das Herzogihum nach dem Aussterben der
fränkischen Kaiser, welche dasselbe besessen hatten, unter viele geist-
liche und weltliche Großen getheilt: den Pfalzgrafen am Rhein,
welchem die meisten Besitzungen jenes Hauses untergeben waren,
den Erzbischof von Mainz, die Bischöfe von Bamberg und Würz-
burg u. a. Das Herzogthum Schwaben*) hörte mit dem Erlö-
schen des hohenstaufischen Hauses auf, und es zerfiel in viele reichs-
unmittelbare Gebiete, namentlich der Grafen von Würtemberg,
der zahringischen Markgrafen ven Baden und der diesen verwand-
ten Grafen von Habsburg, mehrerer Städte, wie Augsburg, Ulm,
und einer zahlreichen Reichsritterschaft. Das ehemalige Königreich
Burgund stand in eben so loser Verbindung mit dem deutschen
Reiche als die Macht des Kaisers über dasselbe beschränkt war, und
es zerfiel in die Freigrafschaft Burgund, Savoyen, Provence, Vienne,
(Daupbinl) und andere Gebiete. In Vaiern**) erhielt die Macht
des, dasselbe seit 1180 besitzenden, wittelsbachischen Hauses das Her,
zogthum, mit welchem Kaiser Friedrich Ii. 121.5 die Pfalzgrafschaft
am Rhein verband; durch einetheilung 1255 schieden sich von ein-
ander Nieder-Baiern und Ober-Baiern mit der Rheinpfalz und
bald vergrößert durch den größten Theil der (nachmals so benann-
ten) Oberpfalz, eine Hinterlassenschaft Conradiu's. Vom Herzog-
thum Karnthen, welches gegen 1000 (wahrscheinlich 985) von Baiern
getrennt worden war, löste sich allmälig Steiermark ab, wurde 1180
zum Herzogthum erhoben und 1192 mit Oesterreich verbunden, so
auch 1234 Kram, welches, früher zu Karnthen gehörend, im i2ten
kommen von sieben Kur- ober Wahlfürsten zu Frankfurt gewählt, lieber all-
gemeine Angelegenheiten, namentlich Gesetze, beschloß er mit ven Neichsstänven
aus Reichs- und Hofragen; die Gerichtsbarkeit übte er selbst in Fürstcngerich-
ten über Fürsten, sonst durch seine Pfalzgrafen, Hofrichtcr und seine Hos- und
Landgerichte. Seine Einkünfte verminderten sich sehr, da er zur Bestreitung
von Kriegslasten Reichsgüter, Bogteien, Zölle und Münze verkaufen, verleihen
oder verpfänden mußte. Aus dem Bestreben, durch Zusammenstellung der Rechts,
saue das Geschäft des Richters zu erleichtern, gingen mehrere Rechtsbücher her-
vor, nanientlich der Sachsenspiegel, abgefaßt um 1220 vom sächsischen Ritter-
Eike (Eccard) von Revgow, und durch Zusätze vermehrt im südlichen Deutsch-
land bald als Schwabenfpiegel im Umlauf.
*) Pfister, pragmatische Geschichte von Schwaben. A Bde. 1803 ff.
Pfister, Uebersicht der Geschichte von Schwaben. 18l3.
**) Männert, Geschichte Bayern's. 2 Bde. 1826.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ii Friedrich Kriegslasten_Reichsgüter Pfister Pfister
174
Vierte Periode.
Vom Regierungsantritte Rudolfs von Habsburg bis zur Reformation, 1273—1517»
Erster Abschnitt.
Kaiser ans Verschiedenen fgcmsertt, 1273—1847*
In dem Streben der Fürsten und Kaiser tritt in der nächsten Zeit folgender Unterschied hervor: a) Die Fürsten suchten, um persönliche Vorteile zu erwerben, das Kaisertum möglichst machtlos zu erhalten und wählten darum Kaiser mit geringer Hausmacht. Namentlich erlangen die Kurfürsten durch kluge Benutzung des Wahlrechtes eine bedeutende Stellung, lassen sich bei einer neuen Wahl in den Wahlkapitulationen besondere Vorteile zugestehen und geben zu den wichtigen Reichshandlungen ihre Beistimmung durch die sogenannten Willebriefe, b) Die Kaiser hingegen streben, um den Fürsten gewachsen zu sein, nach Vergrößerung ihrer Hausmacht.
I. Hludolf von Kaösöurg, 1273—1291. Er war ein mäßig bemittelter schweizerischer Graf, als ihn die Wahl traf, die vorzüglich der Erzbischof Werner von Mainz und der Burggras Friedrich Iii. von Nürnberg (ein Hohenzoller) betrieben hatten. Tapfer, praktisch, volkstümlich, wurde er der Ordner des Reiches nach der Anarchie.
1. Krieg gegen Ottokar von Böhmen. Ottokar, König von Böhmen, hatte in der unruhevollen Zeit Friedrichs Ii. Österreich, das durch das Aussterben der Babenberger (1246) erledigt war, und später auch Steiermark, Kärnthen und Kram erworben. Sein Erb land Böhmen hatte er zu hoher Blüte erhoben; auch an einem Kreuzzuge gegen die Preußen hatte er teilgenommen. Ottokar weigerte sich aber, Rudolf als König anzuerkennen, und als er der wiederholten Vorladung, wegen Usurpation von Reichsgut sich zu rechtfertigen, keine Folge leistete, ward er in die Acht erklärt. Er unterwarf sich, empörte sich aber von neuem und wurde 1278 in einer Schlacht auf dem Marchfelde besiegt, wo er auch fernen Tod fand.
Geschichte Österreichs. Die von Karl dem Großen gegen die Avaren gegründete Ostmark war von den Hunnen zerstört, nach deren Niederlage auf dem Lechfelde aber wieder hergestellt worden. Im Jahre 982 wurde sie Leopold aus dem Geschlechte der Babenberger übertragen. Friedrich Barbarossa vereinigte mit der Markgrafschaft Österreich das Land ob der Enns f und erhob sie zu einem Herzogtums, in dem auch die weibliche Erbfolge galt. Auch Steiermark fiel als Erbschaft an Österreich. Der Herzog Leopold der Glorreiche machte seinen Hof zum Sammelpunkte der Minnesänger (Walther
L
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten]]
Extrahierte Personennamen: Rudolfs_von_Habsburg Rudolfs Hludolf_von_Kaösöurg Werner_von_Mainz Friedrich_Iii Friedrich Ottokar_von_Böhmen Ottokar Ottokar Ottokar Friedrichs Ottokar Ottokar Rudolf Rudolf Karl_dem_Großen Karl Leopold Leopold Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Leopold Leopold