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Extrahierte Ortsnamen: Italien Spanien Portugal Portugal Lissabon Spanien Republik_Venedig Konstantinopel Genua Genua Genua Amerikas Eroberuna_Konstantinopels Mailand Mailand
306 Die mittlere Zeit.
gesetzen nichts vergeben werden. Demnngeachtet nahmen nachstehende Kaiser hiervon Veranlassung, in die Papstwahl sich einzumischen, obwohl zudem Otto I. selbst eidlich versprochen hatte, daß die Papstwahl frei sein und der Gewählte nur in Gegenwart eines kaiserlichen Kommissärs sich verpflichten sollte, nach Gesetz und Recht zu regieren.
5. Die Reichskleinodien waren: die goldene Krone, das vergoldete Zepter, der goldene Reichsapfel, den Otto I. vom Papste Leo Viii. J6ei der Kaiserkrönung erhielt, das Schwert Karls des Großen, das Schwert des Hl. Moritz, die vergoldeten Sporen und die Dalmatika, die der Kaiser bei der Krönung trug. Wenn der Kaiser persönlich beim Heere war, so wehte ihm die Reichsfahue voran (wie z. B. in den Schlachten Heinrichs I. und Ottos I. wider die Ungarn). Zur Zeit dieser Kaiser war auf derselben der Erzengel Michael abgebildet, unter Friedrich I. ein Adler, unter Otto Iv. ein Adler über einem Drachen schwebend, seit Sigismund der Reichsadler. Auf den „Reichs sturm-fahnen" dagegen, deren es mehrere für die einzelnen Ritterschaften gab, war das Bild des heiligen Ritters Georg. Des Kaisers Schild trug den einfachen schwarzen Adler im goldenen Feld. Die Reichsfahne war ein schwarz-roter Wimpel; die Farben waren senkrecht geteilt, bald schwär; voran, bald rot.
§ 112.
Die sali sch en (fränkischen) Kaiser, konrad Ii. (1024—1039).
Heinrich Iii. (1039—1056).
316) Da mit Heinrich dem Heiligen das Geschlecht der sächsischen Kaiser erlosch, so vereinigten die acht Herzoge Deutschlands mit den geistlichen Würdenträgern sich zur freien Wahl und erkoren angesichts des versammelten Heeres auf einer Rheininsel bei Oppenheim den Herzog Konrad von Franken zum deutscheu Könige. Der neue Herrscher fing sein Amt damit an, daß er durch das deutsche Reich ritt, um sich Kenntnis von dessen Zuständen zu verschaffen und vorkommenden Klagen abznhelfen. Um vielem Unfrieden ein Ende zu machen, erklärte er, daß die Nachkommen der Vasallen für ewige Zeiten lehensberechtigt sein sollten. Unter ihm fiel Burgund an das Deutsche Reich, doch mußte er gegen den Herzog Ernst von Schwaben und gegen Odo von Champagne, die ebenfalls Anspruch auf Burgund erhoben, Kriege führen, deren Schauplatz die deutsche Schweiz war. Ans seinem Römerzuge lernte er Kan nt den Großen kennen, der gerade als Pilgrim zu Rom war. Beide verständigten sich und Konrad gab Schleswig an Kaimt, doch nur als Reichslehen. Dagegen hatte er schwere Kämpfe mit den Slaven zu bestehen, die in Deutschland eingebrochen waren. Konrad starb zu
1039. Utrecht 1039 und wurde im Dome zu Speier begraben, dessen lose. 33au er neun Jahre vor seinem Tode begonnen hatte.
317) Heinrich Iii. oder der Schwarze kämpfte glücklich
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Extrahierte Personennamen: Otto_I. Otto_I. Leo_Viii Leo Karls Moritz Heinrichs_I. Heinrichs_I. Ottos_I. Michael Friedrich_I. Friedrich_I. Otto Georg Heinrich_Iii Heinrich Heinrich Heinrich Konrad_von_Franken Konrad Ernst_von_Schwaben Ernst Konrad_gab_Schleswig Konrad Konrad Heinrich_Iii Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Ottos Ungarn Deutschlands Oppenheim Burgund Deutsche_Reich Burgund Rom Deutschland Utrecht
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126
Dritte Periode des Mittelalters.
Die Unver- Friedrichs Ansehen und Ruhm verbreitete sich in allen Ländern Europas. Nur Italien und der Papst leisteten seinen Befehlen keine Legaten Folge. Als Friedrich in Besan^on, welches er durch seine Heirat
Bcindinelli mit Beatrix, der Erbin von Burgund (1156), empfangen hatte, einen
Reichstag hielt, erschien der Cardinal Roland Bandinelli mit einem Schreiben, worin der Papst über die Beraubung eines schwedischen Bischofs Beschwerde führte und folgenden Eingang sich erlaubte: „Glorwürdigster Sohn! Du sollst doch so billig sein zu erwägen, wie gütig deine Mutter, die heilige römische Kirche, Dich aufgenommen und was für Hoheit und Ehre sie Dir übergeben, da sie Dir die kaiserliche Krone aufgesetzt. Es reut uns dies nicht, sondern wir würden uns darüber freuen, wenn Deine Vortrefflichkeit noch größere Beneficien
von uns erhalten hätte rc." — Da das Wort Beneficien außer seiner
Bedeutung „Wohlthaten" im Mittelalter auch die Bedeutung „Lehen" hatte, so gab sich nach dem Verlesen des päpstlichen Schreibens unter den deutschen Fürsten eine allgemeine Bewegung kund, weil der Papst mit jenem Ausdruck den Kaiser als seinen Vasallen dargestellt hatte, wird gebüh- Auch Friedrich war unangenehm berührt worden und erinnerte sich
renb zurück- . „ r,
gewiesen. Mes Gemäldes im päpstlichen Palaste, welches man zwar zu entfernen versprochen, aber hängen gelassen hatte. Als nun Roland Bandinelli die allgemeine Mißstimmung erkannte, fragte er höchst verwundert, von wem denn der Kaiser sonst das Reich habe, wenn nicht vom Papste. Darüber wurde Otto von Wittelsbach so zornig, daß er sein Schwert aus der Scheide riß und dem Cardinal den Kopf gespalten hätte, wenn Friedrich nicht schützend- dazwischen getreten wäre. Dem Cardinal wurde sofortige Rückkehr nach Rom geboten und untersagt, unterwegs einen Abt oder Bischof zu besuchen, damit keinerlei Anschlag verabredet werden könne, der Papst dagegen zu einer schriftlichen Erklärung veranlaßt, daß er unter dem Ausdrucke „Beneficien" lediglich „Wohlthaten" verstanden habe.
Friedrich Da die Mailänder inzwischen Tortona wieder hergestellt und Lodi Mailänder6 ueuerdings überfallen und zerstört hatten, so beschloß Friedrich, diese schamlose Frechheit streng zu ahnden und die Reichsacht über die ungehorsame Stadt zu verhängen. Ihre Gesandten, welche unterhandeln sollten, wurden zurückgewiesen, die Stadt eingeschlossen und zur Ueber-gäbe gezwungen. Die gesammte Geistlichkeit mit Rauchfässern und anderen kirchlichen Gerätschaften voran, dann die Confuln, Rathsglieder und Edeln barfuß und barhaupt, das entblößte Schwert auf dem Rücken, zuletzt die Bürger mit Stricken um den Hals, erschienen die Mailänder vor Friedrichs Thron und baten um Gnade. Friedrich
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Friedrichs Friedrich Friedrich Beatrix Roland_Bandinelli Friedrich Friedrich Roland_Bandinelli Otto_von_Wittelsbach Otto Friedrich Friedrich Friedrich_Da Friedrich Lodi_Mailänder6 Friedrich Friedrich Friedrichs
Extrahierte Ortsnamen: Europas Italien Burgund Rom Tortona
Von der Begründung des päpstlichen Uebergewichtes rc. 127
löste sie von der Acht und behandelte sie milde; allein diese außergewöhnliche Demütigung hatte sie der deutschen Herrschaft erst recht entfremdet.
Friedrich ließ sofort durch 4 Rechtslehrer aus Bologna die kaiser- und läßt bte lichen Rechte in Italien untersuchen und feststellen und in einer glän- Re-Tst-zenden Versammlung auf den roncalifchen Feldern zu allgemeiner stellen. Kenntnis bringen: l) Alle Zölle und Einkünfte gehören dem Kaiser;
2) derselbe ist berechtigt, Herzogtümer, Markgrafschaften und Grafschaften zu vergeben, Richtet zu bestellen, die Vasallen zum Heerbann aufzufordern, auf den Römerzügen bestimmte Lieferungen von Lebensmitteln, Spann- und Fuhrdienste zu Wasser und zu Land, Pfalzen in den Städten, Grundabgaben und Kopfsteuer zu fordern; 3) die Obrigkeiten der Städte können nur mit Zustimmung des Kaisers bestellt werden, und 4) soll ein allgemeiner Landfrieden herrschen, keine Stadt die andere, kein Privatmann den andern befehden. Jeder Bürger und die gestimmte Obrigkeit wurden gehalten, diese Beschlüsse zu beschwören.
Als aber 1159 die kaiserlichen Räthe die städtischen Obrigkeiten Die widerin Mailand nach dem Willen des Kaisers ordnen wollten, stürmte der sonstige
r -r r r , . .. ' 1 Stadt Mar-
4>obei ihre Hauser und verjagte ste. Die Mailänder wurden mehrere land wird Male aufgefordert, um sich zu verantworten, erschienen aber nicht, zerstört. Darum mußte abermals die Reichsacht über sie verhängt werden. Die Mailänder fürchteten den Zorn des Kaisers und machten zwei Mordanfälle auf das Leben desselben, welche ihr Ziel glücklicherweise verfehlten. Erst als Friedrich hinlängliche Verstärkungen an sich gezogen hatte, schloß er die widerspenstige Stadt ein (1161) und zwang sie zur Uebergabe auf Gnade und Ungnade. In gleichem demütigenden Aufzuge wie vor 4 Jahren mußte die gefammte Einwohnerschaft vor Friedrich erscheinen, die Schlüssel der Stadt und aller Burgen, die Fahnen und das Caroccio überreichen. Dies war das Hauptfeldzeichen von Mailand, ein Wagen von starkem Bau, dicht mit Eisen beschlagen, mit einem hohen Mastbaum versehen, welcher an der Spitze das Zeichen des Kreuzes und das Bild des heiligen Ambrosius, des Schutzpatrons der Stadt, trug. Auf Befehl des Kaisers ward das Caroccio zertrümmert und den Bewohnern der Beschluß der Reichsversammlung von Pavia eröffnet, wonach Mailand leer stehen, alle Bewohner abziehen und sich in vier von einander entfernten Dörfern anbauen sollten. Die Bürger baten die Kaiserin Beatrix um Fürsprache und Ab- Die belei-wendung des harten Spruchs. Allein die tiefgekränkte Frau konnte e<3bigte S“i,etin
■ r, r r ™ „„ verwendet ftch
nicht verschmerzen, daß 1158 ein Volkshaufe sie in den Straßen nicht für Mailands überfallen, auf einen Esel rückwärts gesetzt, ihr statt des Mailand.
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Hauser Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Beatrix
Sott der Begründung des päpstlichen Uebergewichtes 2c. 109
§. 28. Die Krmzzüge 1096—1291.
1. Der erste Kreuzzug. Ursache und Ausgang.
(1096—1099.)
Seit Helena ihren Sohn Constantin den Großen zum Bau der Die Pilger herrlichen Wallfahrtskirche in Jerusalem veranlaßt hatte, war es im ^gen Abendlande Sitte geworden, zum Grabe Christi zu pilgern und Ber- Grabe haben gebung der Sünden an dieser ehrfurchtsvollen Stätte vom Himmel zu ^bulden ^ ^flehen. Diese Wallfahrten dauerten ziemlich unbelästigt fort, als bereits Jerusalem von den Arabern 637 erobert worden war. Später war aber die Lage der Pilger eine ungünstigere geworden, besonders als die seldschuckischen Türken das Reich der Chalifen in ihre Hand gebracht hatten. Doch, obwohl die heiligen Stätten oft auf frevelhafte Weise von den Türken entweiht, fromme Pilger aufs unbarmherzigste mißhandelt, der Gottesdienst gestört und die Priester mit Schimpfworten und Schlägen verjagt worden waren, fo hatte die Zahl der Wallfahrer nach dem gelobten Lande nicht abgenommen. Ein schwarzes Kleid, ein langer Stab, ein großer Hut und Muscheln von der Küste des gelobten Landes waren die einfache Auszeichnung jener christlichen Pilger.
Zu jener Zeit kam ein Priester aus Amiens nach Jerusalem; Peter von er hieß Peter der Eremit (Einsiedler) und war von Gestalt klein, 2tmien§ hager und unansehnlich, aber ein lebhafter Geist sprach aus dem durchdringenden Auge und dem beredten Munde. Dieser war Zeuge (1093) der Mißhandlungen, welche die Christen von den Türken erdulden mußten und bat den Patriarchen Simeon von Jerusalem, er möge ihm Briese an den Papst und die Fürsten des Abendlandes mitgeben, daß diese ausziehen und die heiligen Stätten den Händen der Ungläubigen entreißen möchten. So geschah es. Papst Urban Ii. nahm den Eremiten freundlich auf, segnete ihn und sandte ihn nach Italien und Frankreich, um die Gemüther für den heiligen Krieg vorzubereiten. Bleich und abgezehrt von vielem Fasten und ausgestandenen Beschwerden, durchzieh! das barfuß und barhaupt, gegürtet mit einem Strick, das Crucifix in der S£6enbsanb H^d, ritt Peter aus einem Esel von Ort zu Ort und öffnete die 7as Herzen der Christen, bis der Papst die Bischöse und Aeb'te zu einer Versammlung nach Piacenza und Clermont beschied. Schon in Piaeenza hatten Viele das Gelübde abgelegt, in den Kampf gegen die Ungläu- Urban n. belügen zu ziehen. Auf der Kirchenversammlung zu Clermont schilderte^ die fiir= Peter m Gegenwart Urbans in begeisternder Rede die Drangsale der Tungenton' frommen Pilger im Morgenland, und nachdem Urban selbst die unae-5piacen5a und
1 1 9 Clermont.
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Extrahierte Personennamen: Helena Constantin Peter_der_Eremit Urban Peter Urban Peter_m Urbans Urbans Urban
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Christi Amiens Jerusalem Jerusalem Italien Frankreich Piacenza Clermont Piaeenza Clermont Morgenland Clermont
172
Vierte Periode des Mittelalters.
v°?B°!el Rudolf war eben in einer Fehde mit dem Bischof von Basel begriffen, dessen Bürger während der Fastnacht einige von seinen Leuten erschlagen, andere verjagt hatten, und lag mit seinem Kriegsvolke vor der Stadt. Da weckte ihn einst in der Nacht sein Neffe Friedrich von Zollern, Burggraf zu Nürnberg, welcher für Rudolfs Wahl sehr thätig mitgewirkt hatte, und theilte ihm das Ergebnis derselben mit. Er nahm an. Der Bischof von Basel aber rief, als er die unerwartete Kunde vernahm, bestürzt aus: „Lieber Herr Gott, setze dich fest auf deinen Thron, sonst holt dich der auch herunter!" Die Belagerung von Basel ward sogleich aufgehoben; die Stadt öffnete dem König die Thore und schenkte ihm 9000 Mark Silber als Beitrag zu den Krönungs-%Sung in ^°^en' Rudolf begab sich hierauf mit einem ungeheuren Gefolge nach Aachen. Aachen, wo ihn der Erzbischof von Cöln feierlichst krönte. Als aber nach der Krönung Rudolf den Fürsten die Belehnung mit dem Scepter ertheilen sollte, fand sich dasselbe nicht vor. Da nahm der fromme König das Crucifix vom Altar, küßte es und sprach: „Dies Zeichen, in welchem die ganze Welt erlöst wurde, kann wohl ein kaiserliches Scepter vertreten!" Die Fürsten küßten das Kreuz und empfingen mit demselben die Belehnung. Auch Festlichkeiten aller Art verherrlichten die Krönung. Zum ersten Male wurde ein mit Wildpret gefüllter Ochse für das Volk gebraten; 2000 Mark Silber empfing die Volksmenge, und 5 Tage währte das Turnier.
Rudolf Ueberall, wo Rudolf erschien, kamen Scharen von Bürgern und
Frieden" her" Landleuten zu ihm und beschwerten sich über die Willkür und Wegelagerei der Herren vom Adel. Der König wußte gar wohl, wie gerecht die Klagen waren, und forderte daher von Allen, den Landfrieden zu achten und die Ruhestörer zu strafen. Im ganzen Reiche suchte er Ruhe und Ordnung wieder herzustellen. Wer des Landfriedensbruchs schuldig befunden wurde, verfiel in schwere Strafe. Viele Raubschlösser wurden gebrochen, räuberische Ritter und Reisige an Bäumen aufgehängt und andere erschlagen.
ehrt den Gleich nach der Krönung schrieb Rudolf an den Papst und ver-
stchabe/nicht sprach Alles zu erfüllen, was Otto Iv. und Friedrich Ii. gelobt hätten; krönen, darum ward er auch als rechtmäßiger König vom Papste anerkannt. Doch wollte er sich durchaus nicht in Rom krönen lassen, und als man ihn nach der Ursache fragte, antwortete er mit einer Fabel: „Es wurden viele Thiere geladen vor einen Berg, darin war eine Löwenhöhle. Der Fuchs kam auch herbei. Alle Thiere gingen in den Berg, nur der Fuchs nicht; der blieb allein draußen stehen und wartete, ob
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
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Extrahierte Personennamen: Rudolf Rudolf Friedrich_von_Zollern Friedrich Burggraf_zu_Nürnberg Rudolfs Gott Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Ueberall Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Otto Friedrich_Ii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Basel Rudolfs Basel Basel Aachen Aachen Rom
172
Vierte Periode des Mittelalters.
Rudolph Rudolph war eben in einer Fehde mit dem Bischof von Basel
vor Basel. tzegriffen, dessen Bürger während der Fastnacht einige von Rudolphs
Leuten erschlagen, andere verjagt hatten, und lag mit seinem Kriegs-
volke vor der Stadt. Da weckte ihn einst in der Nacht sein Neffe
Friedrich von Zollern, Burggraf zu Nürnberg, welcher für Rudolphs
Wahl sehr thätig mitgewirkt hatte, und theilte ihm das Ergebniß der
Frankfurter Königswahl mit. Rudolph nahm die Wahl an. Der
Bischof von Basel aber rief, als er die unerwartete Kunde vernahm,
bestürzt aus: „Lieber Herr Gott, setze dich fest auf deinen Thron, sonst
holt dich der auch herunter!" Die Belagerung von Basel ward sogleich
aufgehoben; die Stadt öffnete deni König die Thore und schenkte ihm
900 Mark Silber als Beitrag zu den Krönungskosten. Rudolph be-
Se,ne gab sich hierauf mit einem ungeheueren Gefolge nach Aachen, wo ihn
^Aachen bev Erzbischof von Cöln feierlichst krönte. Als aber nach der Krönung
Rudolph den Fürsten die Belehnung mit dem Scepter ertheilen sollte,
fand sich dasselbe nicht vor. Da nahm der fromme König das Crucifix
vom Altar, küßte es und sprach: „Dies Zeichen, in welchem die ganze
Welt erlöst wurde, kann wohl ein kaiserliches Scepter vertreten!" Die
Fürsten küßten das Kreuz und empfingen mit demselben die Belehnung.
Auch Festlichkeiten aller Art verherrlichten Rudolphs Krönung. Zum
ersten Mal wurde ein mit Wildpret gefüllter Ochse für das Bolk ge-
braten; 2000 Mark Silber empfing die Volksmenge, und 5 Tage währte
das Turnier.
Rudolph Ueberall wo Rudolph erschien, kamen Schaaren von Bürgern und
Frttd^n^her''- Landleuten zu ihm und beschwerten sich über die Willkür und Wege-
lagerei der Herren vom Adel. Der König wußte gar wohl, wie ge-
recht die Klagen waren, und forderte daher von Allen, den Landfrieden
zu achten und die Ruhestörer zu strafen. Im ganzen Reiche suchte er
Ruhe und Ordnung wieder herzustellen. Wer des Landfriedensbruchs
schuldig befunden wurde, verfiel in schwere Strafe. Viele Raubschlösser
wurden gebrochen, räuberische Ritter und Reisige an Bäumen ausge-
hängt und Andere erschlagen.
ehr, den Gleich nach der Krönung schrieb Rudolph an den Papst und ver-
Papst, läßt Alles zu erfüllen, was Otto Iv. und Friedrich Ii. gelobt hätten;
krönen. ' darum ward Rudolph auch als rechtmäßiger König von, Papste an-
erkannt. Doch wollte er sich durchaus nicht in Rom krönen lassen,
und als man ihn nach der Ursache fragte, antwortete er mit einer
Fabel: „Es wurden viele Thiere geladen vor einen Berg, darin war
eine Löwenhöhle. Der Fuchs kam auch herbei. Alle Thiere gingen
in den Berg, nur der Fuchs nicht; der blieb allein draußen stehen
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
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TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Rudolph_Rudolph Rudolphs Friedrich_von_Zollern Friedrich Rudolph Gott Rudolph Rudolph Rudolph_Ueberall Rudolph Rudolph Otto Friedrich_Ii Friedrich Rudolph
Extrahierte Ortsnamen: Basel Basel Basel Basel Aachen Bolk Rom
126
Dritte Periode des Mittelalters.
päpstlichen
Legaten
Roland
Bandinelli
wird gebüh-
rend zurück-
gewiesen.
Friedrich
demüthigt die
Mailänder
Folge. Als Friedrich in Besannen, welches er durch seine Heirath
mit Beatrix, der Erbin von Burgund (1156), empfangen hatte, einen
Reichstag hielt, erschien der Cardinal Roland Bandinelli mit einem
Schreiben, worin der Papst über die Beraubung eines schwedischen
Bischofs Beschwerde führte und folgenden Eingang sich erlaubte:
„Glorwürdigster Sohn! Du sollst doch so billig sein zu erwägen,
wie gütig Deine Mutter, die heilige römische Kirche, Dich ausgenommen
und was für Hoheit und Ehre sie Dir übergeben, da sie Dir die
kaiserliche Krone aufgesetzt. Es reut uns dies nicht, sondern wir wür-
den uns darüber freuen, wenn Deine Vortresslichkeit noch größere
Benesicien von uns erhalten hätte rc." — Da das Wort Benesicien
außer seiner Bedeutung „Wohlthaten" im Mittelalter auch die Be-
deutung „Lehen" hatte, so gab sich nach dem Verlesen des päpstlichen
Schreibens unter den deutschen Fürsten eine allgemeine Bewegung kund,
weil der Papst mit jenem Ausdruck den Kaiser als seinen Vasallen
dargestellt hatte. Auch Friedrich war unangenehm berührt worden und
erinnerte sich jenes Gemäldes im päpstlichen Palaste (S. 121), welches
man zwar zu entfernen versprochen, aber hängen gelassen hatte. Als
nun Roland Bandinelli die allgemeine Mißstimmung erkannte, fragte
er höchst verwundert, von wem denn der Kaiser sonst das Reich habe,
wenn nicht vom Papste. Darüber wurde Otto von Wittelsbach so
zornig, daß er sein Schwert aus der Scheide riß und dem Cardinal
den Kopf gespalten hätte, wenn Friedrich nicht schützend dazwischen
getreten wäre. Dem Cardinal wurde sofortige Rückkehr nach Rom
geboten und untersagt, unterwegs einen Abt oder Bischof zu besuchen,
damit keinerlei Anschlag verabredet werden könne, der Papst dagegen
zu einer schriftlichen Erklärung veranlaßt, daß er unter dem Ausdrucke
„Benesicien" lediglich „Wohlthaten" verstanden habe.
Da die Mailänder inzwischen Tortona wieder hergestellt und Lodi
neuerdings überfallen und zerstört hatten, so beschloß Friedrich, diese
schamlose Frechheit streng zu ahnden und die Reichsacht über die un-
gehorsanie Stadt zu verhängen. Ihre Gesandten, welche unterhandeln
sollten, wurden zurückgewiesen, die Stadt eingeschlossen und zur Ueber-
gabe gezwungen. Die gesammte Geistlichkeit mit Rauchfässern und
anderen kirchlichen Geräthschaften voran, dann die Consuln, Raths-
glieder und Edlen barfuß und barhaupt, das entblößte Schwert auf
dem Rücken, zuletzt die Bürger mit Stricken um den Hals, erschienen
die Mailänder vor Friedrichs Thron und baten um Gnade. Friedrich
löste sie von der Acht und behandelte sie milde; allein diese außer-
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Roland
Bandinelli Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Beatrix Roland_Bandinelli Friedrich Friedrich Roland_Bandinelli Otto_von_Wittelsbach Otto Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrichs Friedrich Friedrich
Florenz.
313
noch unruhigere Stadt als ihre mittel- und oberitalienischen Schwestern,
und in ihr hielt sich die Demokratie, wenn auch unter fortwährenden Er-
schütterungen, am längsten. Nach den Hohenstaufen war Florenz aristo-
kratische Republik; zuerst wurde der ghibellinische Adel von dem guel-
fischen mit Hilfe der Bürger gesprengt, dann übermannten die vorneh-
men Bürger mit Hilfe der gemeinen den ganzen Adel (1282), dem
später selbst die politischen Rechte entzogen wurden, so daß ein Adeliger
zuerst in das Bürgerrecht ausgenommen werden mußte, wenn er z. B.
ein öffentliches Amt begleiten wollte. Durch die Errichtung der Würde
eines Gonfaloniere der Republik (1292) verlor der Adel auch den Be-
fehl über die bewaffnete Macht und die vollziehende Gewalt. Darauf
entbrannte aber ein erbitterter Kampf zwischen den sieben obern Zünften,
den Fabrikanten, Kaufleuten, Wechslern re. (popolo grasso) und den
vierzehn niederen Zünften der gewöhnlichen Handwerker (popolo mi-
nuto), in welchem letztere 1378 mit Hilfe der Proletarier siegten und
die Republik zur reinen Demokratie umgestalteten (Aufstand der Woll-
kämmer, Oiompi). Es entstanden aber wiederholte Gegenbewegungen,
beide Parteien gewannen abwechselnd die Oberhand, während die Her-
zoge von Mailand auf Gelegenheit lauerten, um die ermüdete Repu-
blik ihrem Gebiete zu annerieren. Endlich gelangte der reichste Mann
seiner Zeit, der Kaufherr Kosimo de Medici, an die Spitze der Repu-
blik (1434—1464) und regierte ohne einen Titel in mancher Hinsicht
wie ein zweiter Perikleö. Aus seinem ungeheuren Vermögen verschönerte
er die Stadt, durch Bauten, gab Künstlern und Arbeitern Verdienst, un-
terstützte die Armen und spendete dem gemeinen Volke; viele Bürger
wußte er sich durch Anlehen zu verbinden, während er die vornehmen durch
kluge Freundlichkeit und Verschwägerung gewann. Florenz gab ihm den
Namen Vater des Vaterlandes und er verdiente denselben. Sein Sohn
Peter behauptete, obwohl minder klug und großmüthig als Kosimo, seine
Stellung (1464 —1469), aber gegen dessen beide Söhne Lorenzo und
Zulian verschworen sich die Pazzi in Florenz, wobei mehrere Herren in
Italien die Hände im Spiel hatten. Beide sollten 1478 in der Kirche
während des Gottesdienstes ermordet werden; dies Schicksal traf aber
nur den Julian, Lorenzo konnte sich retten und herrschte bis zu seinem
Tode (8. April 1492). Er hat den Beinamen der Prächtige (Ii ma-
gnifico); er legte das bürgerliche Wesen seines Großvaters bei Seite,
zeigte in jeder Beziehung eine fürstliche Herrlichkeit und setzte einen per-
manenten Rath zur Leitung aller wichtigen Staatsgeschäfte ein. Frei-
gebigkeit und Wohlthätigkeit übte er in einem Umfange, wie sie nur
ein kolossales Vermögen und ungewöhnliche Seelengröße möglich machen;
selbst ein Dichter und Kunstkenner pflegte Lorenzo Kunst und Wissenschaft
mit freigebiger Liebe, unterstützte Künstler und Gelehrte und machte da-
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste]]
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Extrahierte Personennamen: Kosimo_de_Medici Peter Julian