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1. Die Weltgeschichte - S. 144

1835 - Mainz : Kupferberg
144 Wallen st eiii wird ermordet. Ferdiand Iii. n.c.g.vaiern, aller Bitten ungeachtet, keine Hilfe, entdeckt seinen 1634. verrätherischen Entschluß gegen den Kaiser dem Grafen Picco- lomini, gewinnt zu Pilsen die vornehmsten seiner Offiziere, und wird zu Eg er, durch Gallas, Altringer und Piccolomini Febr. verrathen, mit seinen Freunden ermordet. Das Kriegsglück günstig dem Kaiser, von 1634 —1641. Ferdinand Hi., König von Böhmen und Ungarn, jetzt Sept. Oberfeldbcrr, siegt in der großen Schlacht bei Nördlingen gegen Gustav Horn und Bernhard von Weimar. Der Chur- sürst von Sachsen in Böhmen mit dem schwedischen Feld- marschall Banner glücklich, schließt, während Bernhard, als 1635. Feldherr der obcrlandischen Armee, die Philipps bürg gegen die Kaiserlichen nicht zu rette» vermag, und mit Frankreich sich verbindet, zu Prag mit dem « aiser einen Separat- Frieden; aber Banner, mit Wrangcl vereint, schlagt 1636. daö kaiserlich-sächsische Heer bei Wittstock, und kehrt nach Pommern zurück. 1637. 10) Ferdinand Hi. in demselben Jahre, wo sein Vater zu Wien stirbt, zum römischen Könige gewählt und gek.'önt.— Während nun Banner mit abwechselndem Glücke von Pom« 1638. mern aus seine Streifzüge macht, siegt Bernhard bei Rhcin- feldeu, erobert Breisach, befreit Elsaß, und stirbt plötzlich 1639, seine Truppen und Eroberungen werden von den Fran- 1640. Zoscn erkauft. Auch Banner stirbt plötzlich zu Halberstadt, nach seinem raschen Zuge bis vor Regensburg hin. Das Kriegsglück wendet sich auf die schwedische Seite, 1641—48*). «) In England herrscht um diese Zeit der blutigste Bürger- krieg, indem schon der Stuart Jakob 1., der Nachfolger Elisabeths ( 1603 1625 ), durch seine unwürdigen Günstlinge (Buckingham rc.) wie durch seine Nichtachtung des Parlaments rc. große Unzufriedenheit erregt, die durch Karls I. (1625-1649) Kriege mit Spanien und Frankreich, durch seine wiederholte Auflösung des Parlaments, durch seine Hinneigung zum Katholicismus, durch das blutdürstige lange Par- lament (seit 1640) in eine Gährung übergeht, welche nach einem

2. Die Weltgeschichte - S. 145

1835 - Mainz : Kupferberg
Torstenson. Wrangel. Cromwell. Ü5 n.c.g. Sieg der Schweden (Pfuhl, Wrangel rc.) bei Wolfen-1641. büttel. Die Fricdcusuuterhaudlungen, die schon 1640 zu Regensburg begonnen, werden nach Münster und Osna- brück verlegt. Der neue schwedische Fcldmarschall Leonhard Torsten- son schlagt, während die Franzosen und Hessen bei Kempen siegen, die Kaiserlichen unter Piccolomini bei Breitenfeld,1642. nimmt Leipzig und bricht in Böhmen und Mähren ein; auch die Dänen treibt er plötzlich in Holstein und Jütland zurück, siegt bei Jank au gegen Hatzfeld und Götz, streift gegen Wien 1645. hin, und legt, nachdem Dänemark Frieden geschlossen, krän- kelnd seine Würde nieder. Wrangel sein Nachfolger. Während indessen die Franzosen (Turenue) nach ihrer Niederlage bei Mergentheim und nach ihrem Siege bei Allers- heim (Nördlingen) sich über den Rhein zurückzichen, bricht Wrangel von Böhmen in Vaiern ein, kehrt über Franken zurück, nimmt Eger, muß jedoch vor Melander von Holz- apfel weichen, und siegt bei Susmarshausen, — auä 154?, Königsmark erobert einen Tyeil von Prag; darauf Frie- den zu Münster (Franzosen)*) und Osnabrück (Schwe- den), Hauptbedingungen sind: Bürgerkrieg von einigen Jahren (1642—45) die Hinrichtung des von den Schotten 1647 dem Parlamente ausgelieferten Karls durch Oliver Cromwell 1649 zur Folge hat; England Republik, Cromwell Protector, — Navigationsacte. Nach Cromwell's Tode 0658) wird alsbald der nach Frankreich geflüchtete Sohn Karls, Karl Ii. als König 0660—1685) zurückgerufen, — ïiabeas-Corjmsiîlcte 1679; aber dessen Sohn Jakob Ii. ( 1685—88) wird wieder wegen seines Katho- licismus vertrieben, und so Wilhelm Iii. von Oranien, sein Schwiegersohn, gewählt ( 1689—1701 ). Portugal reißt sich von der spanischen Herrschaft Philipps Iv. 1640 unter dem Herzoge von Braganza (Johann Iv.) los und wird als unabhängiges Königreich im Frieden 1668 anerkannt. #) In Frankreich herrschte seit 1643 Ludwig Xiv., von Maza,-:», dem Nachfolger Richelieu’é, gebildet, stolz und eroberungssüchtig, s. die Tabelle. 10

3. Die Weltgeschichte - S. 135

1835 - Mainz : Kupferberg
Protestanten. Reichstag zu Augsburg. 133 n.s.t. Der in Schwaben ausbrechende Bauernkrieg endigt 1525. mit den Schlachten bei Ulm, Wurzach, Böblingen, Weins- berg rc. Auch der unsinnig schwärmerische Thomas Münzer in Mühlhausen wird mit seiner fanatischen Rotte aufgerieben. Torgauer Schutzbündniß der Lutherischen; im fol-1526. genden Jahre Luthers und Melauchthons Visitationsreise durch Sachsen, — erste lutherische Lehrbücher. Die Türken (Soliman Ii.) belagern Wien vergebens; 1529. Johann von Zipolia König von Ungarn. Reichstag zu Speier: Wormser Edict; Protestation der Lutherischen — Protestanten*). Der Kaiser erscheint drohend; daher das Vertheidi- gungsbündniß der Protestanten zu Rodach, und nachdem Luther zu Marburg mit Zwiugli, der schon 1518 in der Schweiz seine Reformation begonnen, sich nicht vereint, — die Schwabacher und Torgauer Artikel. Reichstag zu Augsburg: Confession der Prote-1530. stanten (durch Melanchthon); Confutatiou dsr Katholischen; Apologie der Confession. Die Protestanten, unzufrieden mit dem Reichsabschiede, entfernen sich. Ein allgemeines Concil soll entscheiden. Speier Sitz des Kammergerichtes. 5) Ferdinand I., König von Ungarn und Böhmen, 1531. Karls Bruder, gegen den Willen der protestantischen Stande zu Köln gewählt und zu Aachen gekrönt. Daher der schmal- kaldische Bund der Protestanten. Karl, wegen der drohen- #) Um dieselbe Zeit wird in Schweden durch Gustav Erich son Wasa, der deu tyrannischen Christian H. von Dänemark (Stockholmer Blutbad 1520j nach wunderbaren Schicksalen verdrängt, und Stockholm 1523 erobert, die lutherische Reformation eingeführt. — Eben so sagt sich Heinrichen!, von England (1509—1547) etwas später (I534)vom Pabste los, und zieht die Kirchengüter ein; und unter seinem Sohne Eduard Vi. schreitet die Resormation weiter; aber seine älteste Tochter Maria, Gemalin Philipps Ii. von Spanien, 1553—58, stellt, nachdem sie die Johanna Gray w. ermordet, die katholische Kirche wieder her; Elisabeth, ihre Schwester, führt indessen den Protestantismus wieder ein, Episcopal-Kirche, s. die Tabelle.

4. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 395

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 145. Italien. Spanien. Portugal. 395 stitut, dessen Beamte die Könige einsetzten, um die Macht des Adels und der Geistlichkeit zu brechen. Die den Verurteilten himveggenommenen Güter fielen an die spanische Krone. 403) Portugal war ursprünglich eine spanische Grafschaft, welche Heinrich vonburgund für seine Verdienste im Kampfe gegen die Mauren als Lehen erhielt. Aber schon Heinrichs I. toolrn, Alfons I. der Eroberer, betrachtete sich als unabhängig und vergrößerte das Reich, indem er den Ungläubigen mit Hilfe der Kreuzfahrer (s. § 117, Anm. 2) Lissabon entriß, i Unter Alfons Iii. wurde Algarbien damit vereinigt, sowie ansehnliche Landstriche, die den Mauren abgenommen wurden. erhielt Portugal den gegenwärtigen Umfang. Dazu kamen noch Besitzungen in der Neuen Welt, wodurch Handel und Schiffahrt zu einet' Blüte sich entwickelten, auf welche Spanien eifersüchtig werden konnte. Anmerkungen. 1. An der Spitze der Republik Venedig stand ein Herzog oder Doge (Dodsche — dux), dessen Gewalt jedoch sehr beschränkt war. Ihm zur Seite stand ein Kleiner Rat (Signoria), aus sechs Adeligen (Nobili) gebildet. Den Großen Rat bildeten anfänglich alle Nobili. Als die Zahl derselben aber 450 betrug, schloß man das Adelsbnch des Großen Rates (das Goldene Bnch) ab und beschränkte dadurch die Zahl der Mitglieder. Neben allen diesen bestand aber noch die furchtbarste Behörde, der Rat der Zehner, welcher als Gerichtshof die Verbrechen gegen den Staat aufzuspüren und zu bestrafen hatte. Er hatte unumschränkte Gewalt über Leben und Freiheit. Der berühmteste Doge war Enrico Dandolo, der 41. in der Reihe, welcher an der Spitze der venetianischen Flotte Konstantinopel eroberte (1202), Kandi'a und eine Anzahl jonischer Inseln erwarb. Lange Kämpfe führte Venedig mit Genua, das so mächtig war, daß es 1298 zu einem Kampfe auf leoen und ob kam. Damals siegte Genua, eroberte 60 Galeeren und führte 5000 Gefangene fort. Aber zuletzt unterlag Genua uuter dem ™ Ä”' t.nbrea Sontarini, nach 130jährigent Kamps (1381). Die Macht Venedigs sank nach der Entdeckung Amerikas und der Eroberuna Konstantinopels. a , ^ajj.er Heinrich Vii. hatte auf feinem Römerznge den ©hinnen Matteo Visconti in Mailand zum kaiserlichen Statt-Halter gesetzt (1311) Die Macht blieb in der Hand seiner Familie, irach dem Erloschen derselben bemächtigte sich Franz Sforza, ein berühmter Eondottrere oder Söldnerführer und Schwiegersohn des Visconti, der Herrschaft. Ihm glückte die Eroberung Genuas (1468) und von ihm vererbte sich die herzogliche Würde auf seine Nach- Reichlichen £ari V" feinem Sohne Philipp Ii. Mailand als 3. Der berühmteste unter den Mediceern ist Eosimo bei Me-der sich aus die Seite der Volkspartei schlug, beshalb aus zehn ?V <Ql aöu 4. Republik verbannt, balb aber wieber zurückgerufen würde (1464) und von ba an den Staat noch 30 Jahre leitete. Sein Brnber

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 117

1868 - Mainz : Kunze
Von der Reformation bis zum westfälischen Frieden. 117 sie. Allein die Ehe ward eine höchst unglückliche. Während der Kur- fürst Alles daran setzte, sein durch die Kriegsjahre höchst verarmtes Land wieder zu heben, fand Charlotte nur an äußerem Prunk und kostspieligen Vergnügungen Wohlgefallen und fühlte sich tief gekränkt, wenn aus weiser Sparsamkeit der Gemahl ihre Lieblingsneigungen un- erfüllt ließ. Die gegenseitige Abneigung ward immer größer, und zuletzt erfolgte eine Scheidung (1656). Charlotte zog sich nach Cassel zurück und lebte daselbst noch bis 1686. In ihrem Testamente be- dachte sie ihre treuen Diener reichlich; andern hinterließ sie — ihren letzten Unwillen und befahl ihnen darüber zu weinen. Einer ihrer Kammerfrauen vermachte sie Nichts, weil sie bei ihren Lebzeiten zuviel Besoldung gehabt habe, und ihrem Geheimschreiber 50 Gulden, weil er sein Lebtag überflüssig gewesen sei. Da wir schon oben die Geschichte der bedeutendsten Frauen Gustav Frankreichs und Englands berührt haben, so bleibt uns nur noch übrig die beiden schwedischen Frauen näher kennen zu lernen, welche Gustav Eleonore Adolf zunächst stehen, seine Gemahlin und seine Tochter. Marie Eleo- nore, eine geborne brandenburgische Prinzessin, vermählte sich 1620 mit Gustav Adolf und folgte ihm nach Deutschland, als er für die prote- stantische Sache das Schwert zog. Sie soll eine schöne Frau gewesen sein und durch ihre Bevorzugung Gustavs den Polenkönig Wladislaus, welcher ebenfalls um ihre Hand angehalten hatte, so sehr erzürnt haben, daß derselbe seitdem ein Todfeind ihres Vaters und ihres Ge- mahls war. Als 1631 Gustav seinen feierlichen Einzug in Frankfurt hielt, drückte sie ihren Gemahl fest in ihre Arme und sprach: „Nun ist der große Gustav endlich ein Gefangener worden." Während gleichzeitige Chronisten eine sehr günstige Schilderung von Gustav Adolf hinterlassen, weil er dem katholischen Glauben überall Achtung erwiesen habe, fügen dieselbe eine sehr ungünstige von seiner Gemahlin bei. Der Prior des Klosters Seligenstadt am Main erzählt: „Als Eleonore zu Seligenstadt einzog, hatte sie einen Affen bei sich, welcher zu Pferde saß, wie ein Kapuziner gekleidet und geschoren war und einen Rosen- kranz in der Hand hielt — ein Aufzug, der eines lächerlichen Weibes würdig war!" Vor der Schlacht bei Lützen nahm Eleonore Abschied von ihrem Gemahl; den Leichnam sandte sie nach Stockholm, das Herz ließ sie in eine goldne Kapsel legen und nahm es selbst mit. Ihre einzige Tochter Christine hat durch ihre gründliche Gelehrsamkeit*), und seine Tochter Christine 1332—1654. *) Eine ebenso berühmte deutsche gelehrte Dame jener Zeit war Anna Maria von Schurmann aus Köln. Sie war Dichterin und Künstlerin

6. Geschichte des Mittelalters - S. 236

1867 - Mainz : Kunze
236 Vierte Periode des Mittelalters. Die Frauen gewinnen bet Hofe durch Anna vonbretagne eine einfluß- reiche Stel- lung. trug, und zum großen Jubel ein zärtliches Lied auf die Neuvermählte sang. Endlich erschien ein Kameel mit einem Sarazenen, welcher beim Herumreiten allerlei ausländische Vögel aus einem Korbe zog und auf die Tafel warf. Mau nannte dergleichen Schauspiele Entremets. Am dritten Tage des Festes kam ein Thurm, aus dessen.fenstern 6 Bären den Baß brummten, denen 12 Wölfe und Böcke mit Pfeifen und Flöten und dann Esel folgten, die köstlich sangen. Dann tanzten die Affen einen maurischen Tanz um den Thurm. Hiernach folgte ein Wall- fisch, aus dem 12 wilde Männer sprangen und mit einander kämpften. Wie die Straßburger Chronik erzählt, trugen Carl und Margaretha goldene Kleider; auch war der Festsaal mit goldenen Tüchern behängen. Das Essen wurde täglich auf 800 großen silbernen Platten aufge- tragen^). Die Veränderungen im Hofleben übten auch Einfluß auf die Stellung des weiblichen Geschlechts. Früher waren die Frauen in einer dem Manne mehr untergeordneten Stellung gewesen, wie das ans manchen Gebräuchen ersichtlich ist (S. 165). Könige gingen ihren Bräuten und Frauen nur bis an die Treppe oder das Thor entgegen, wo diese niederknieten. Wollten die Frauen Etwas erbitten, so redeten sie erst, wenn sie knieten. Sie redeten den König mit „Monseigneur“ an; die Frauen wurden nicht Madame, sondern Dame genannt. Erst im 15. Jahrhundert wurde Madame die ehrende Bezeichnung einer Rittersfrau; solche, deren Männer noch nicht den Ritterschlag empfangen hatten, wurden Dainoiselles ober Denioiselles angeredet. Als Ludwig Xi. als Dauphin 1456 bei Philipp von Burgund Schutz suchte, kamen dessen Gemahlin und Schwiegertochter ihm bis aus äußerste Schloß- thor entgegen und knieten vor ihm nieder. Philipp bot der Herzogin den Arm, allein sie lehnte diese ihr nicht gebührende Ehre ab, führte ihn in seine Gemächer und verbeugte sich tief, als sie sich von ihm ver- abschiedete. Dies änderte sich vorzugsweise durch Anna von Bretagne, die Gemahlin der französischen Könige, Carls Viii. und Ludwigs Xii. Sie behielt zunächst die Einkünfte und Verwaltung ihres Erblandes für sich und sah auf eine glänzende Hofhaltung, welche der ihres Gemahls *) Uebrigens herrschte im Allgemeinen im 15. Jahrhundert bei allen Hoch- zeiten eine verschwenderische Pracht und Ausgelassenheit. 1493 feierte der Bäcker Veit Gundlinger zu Augsburg die Hochzeit seiner Tochter. An 60 Tischen speisten 720 Hochzeitsgäste; an jedem Tische saßen 12 Männer, Junggesellen, Frauen oder Jungfrauen. Die Hochzeit dauerte 8 Tage, es wurde so gegessen, getrunken, getanzt und geneckt, daß ain 7. Tage schon Viele wie todt hinfielen-

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 117

1876 - Mainz : Kunze
Von der Reformation bis zum westfälischen Frieden. 117 Wohlgefallen und fühlte sich tief gekränkt, wenn aus weiser Spar-samkeit der Gemahl ihre Lieblingsneigungen unerfüllt ließ. Die gegen- von Hessen seitige Abneigung ward immer größer, und zuletzt erfolgte eine Schei-düng (1656). Charlotte zog sich nach Cassel zurück und lebte daselbst Gemahl ge-noch bis 1689. In ihrem Testamente bedachte sie ihre treuen Diener ^tcbeil reichlich; andern hinterließ sie — ihren letzten Unwillen und befahl ihnen darüber zu weinen. Einer ihrer Kammerfrauen vermachte sie nichts, weil sie bei ihren Lebzeiten zu viel Besoldung gehabt habe, und ihrem Geheimschreiber 50 Gulden, weil er sein Lebtag überflüssig gewesen sei. _ Gustav Da wir schon oben die Geschichte der bedeutendsten Frauen Adolfs Ge- Frankreichs und Englands berührt haben, so bleibt uns nur noch übrig die beiden schwedischen Frauen näher kennen zu lernen, welche Gustav Adolf zunächst stehen, seine Gemahlin und seine Tochter. Marie Eleonore, eine geborene brandenburgifche Prinzessin, vermählte sich 1620 mit Gustav Adolf und folgte ihm nach Deutschland, als er für die protestantische Sache das Schwert zog. Sie soll eine schöne Frau gewesen sein und durch ihre Bevorzugung Gustavs den Polenkönig, welcher ebenfalls um ihre Hand angehalten hatte, so sehr erzürnt haben, daß derselbe seitdem ein Todfeind ihres Vaters und ihres Gemahls war. Als 1631 Gustav seinen feierlichen Einzug in Frankfurt hielt, drückte sie ihren Gemahl fest in ihre Arme und sprach: „Nun ist der große Gustav endlich ein Gefangener geworden." Während gleichzeitige Chronisten eine sehr günstige Schilderung von Gustav Adolf hinterlassen, weil er dem katholischen Glauben überall Achtung erwiesen habe, fügen dieselben eine sehr ungünstige von seiner Gemahlin bei. Der Prior des Klosters Seligenstadt am Main erzählt: „Als Eleonore zu Seligenstadt einzog, hatte sie einen Affen bei sich, welcher zu Pferde saß, wie ein Kapuziner gekleidet und geschoren war und einen Rosenkranz in der Hand hielt — ein Aufzug, der eines lächerlichen Weibes würdig war!" Vor der Schlacht bei Lützen nahm Eleonore Abschied von ihrem Gemahl; den Leichnam sandte sie nach Stockholm, das Herz ließ sie in ^ eine goldene Kapsel legen und nahm es selbst mit. Ihre einzige Tochter Tochter Christine hat durch ihre gründliche Gelehrsamkeit*), ihren männ- te^ti"e *) Eine ebenso berühmte deutsche gelehrte Dame jener Zeit war Anna Maria von Schurmann aus Köln. Sie war Dichterin und Künstlerin und verstand 14 Sprachen. Dabei war sie sehr bescheiden, heiter und lebenslustig. Von ihren Büchern ist ihre Biographie das anziehendste. Sie starb 1678.

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 333

1876 - Mainz : Kunze
Zeittafel. Erste und zweite Periode. 333 1564—1576 Maximilian Ii. römischer Kaiser. 1567 Herzog Alba in den Niederlanden. 1572 Die Pariser Bluthochzeit. Karl Ix. 1576—1612 Rudolf Ii. römischer Kaiser- 1579 Abfall der 7 nördlichen Provinzen der Niederlande von Spanien. 1581 Portugal fällt an Spanien. 1583 Einführung des gregorianischen Kalenders. 1584 Wilhelm von Oranten wird ermordet. 1587 Hinrichtung der Königin Maria Stuart. 1588 Die unüberwindliche Flotte wird vernichtet. 1589 Das Haus Bourbon besteigt den französischen Thron. 1598 Heinrich Iv. gibt das Edikt von Nantes. 1603 Das Hans Stuart Besteigt den englischen Thron. 1605 Guy Fawkes zettelt die Pulververschwörnng an. 1610 Heinrich Iv. ermordet. 1612—1619 Regierung des Kaisers Matthias. 1618 Anfang des dreißigjährigen Krieges-1619—1637 Regierung des Kaisers Ferdinand Ii. 1619 Friedrich V. von der Pfalz wird zum König von Böhmen gewählt. 1620 Schlacht am weißen Berge bei Prag. 1624 Richelieu, Premierminister in Frankreich f 1642. 1626 Wallenstein Besiegt den Grasen von Mansfeld an der Dessauer Brücke. Tilly schlägt den dänischen König bei Lutter am Bareuberg. 1629 Friede zu Lübeck. — Das Restitutionsedict. 1630 Walleusteiu wird ans dem Reichstage zu Regensburg abgesetzt. — Gustav Adols landet in Pommern. 1631 Zerstörung Magdeburgs. — Gustav Adolf Besiegt Tilly Bei Breitenfeld. 1632 Gustav Adolf und Wallenstein Bei Nürnberg. — Gustav Adolf siegt und fallt Bei Lützen. 1634 Wallenstein wird in Eger ermordet. — Niederlage der Schweden Bei Nördlingen. 1635 Prager Friede. 1637—1657 Regierung des Kaisers Ferdinand Iii. 1639 Bernhard von Weimar f. 1640—1688 Regierung des großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm. 1640 Das Haus Braganza Besteigt den portugiesischen Thron. 1643—1715 Ludwig Xiv. von Frankreich. 1648 Der westfälische Friede. Zweite Weriode, 1648—1789. 33om westfälischen Frieden bis zur ersten französischen Revolution. 1649 Hinrichtung des englischen Königs Karl I. England eine Republik Bis 1660. 1653 Oliver Cromwell Protektor von England (i 1658).

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 116

1876 - Mainz : Kunze
116 Erste Periode der neueren Geschichte. welche für ihren minderjährigen Wilhelm V. 1630 ein Bündnis mit dem Schwedenkönige einging. Als Wilhelm volljährig ward, blieb er und Amalie ^fem Bündnisse stets treu. Hessen hat es Wilhelms vortrefflicher Elisabeth. Gemahlin Amalie Elisabeth zu danken, daß es im westfälischen Frieden nicht unansehnliche Zugeständnisse erhielt. Die Landgräfin Amalie Elisabeth war eine geborene Gräfin von Hanau und, wie Schiller in seiner Geschichte des dreißigjährigen Krieges sagt, durch eine liebenswürdige Bildung und durch die Grazie ihrer Sitten die Zierde ihres Geschlechts, durch häusliche Tugenden das Muster eines guten Weibes, durch Weisheit und Standhaftigkeit, durch Verstand und Muth eine große Fürstin. Diese vortrefflichen Eigenschaften wußte niemand höher zu schätzen als ihr Gemahl. Darum bestellte er sie auch auf feinem Sterbebette zur Vormünderin feiner Kinder;*) zu einer höchst stürmischen Zeit (1637) trat Amalie Elisabeth die Regierung an, und mit männlichem Geiste, seltener Thatkraft und Unerschrockenheit wußte sie sich gegen ihre Feinde zu behaupten, die neue Lehre zu schützen und die Ehre ihres Fürstenhauses zu bewahren. Sie hatte sich durch ihren Edelmuth so hohes Ansehen erworben, daß der Herzog von Longueville, erster französischer Bevollmächtigter in Münster, zu den andern Gesandten sagte: „Ii saut faire beaucoup aux faveurs d’une Dame si vertueuse comme est Madame la Landgrave. Pourquoi, Messieurs, surmontez vous-meme et donnez toute satisfaction ä Madame en ce qu’elle desire/‘ Darum vorzüglich ward Hessen beim Abschlüsse des westfälischen Friedens mit am besten bedacht. 1650 legte Amalie Elisabeth mit dem Bewußtsein, ihre Pflichten treu erfüllt, ihr Land vergrößert, demselben eine bessere Verfassung gegeben und den Besitz Hessens ihrem Fürstenhause gesichert zu haben, die Regierung in die Hände ihres Sohnes. Ein Jahr später starb sie. Ihre Tochter Charlotte war von raschem, entschlossenem Sinne und sand nur an solchen Beschäftigungen Geschmack, welche Muth, Unerschrockenheit und Kraftanstrengung erheischten, am Reiten, Fechten und Jagen. Die feine Bildung und der reine Seelenadel der Mutter waren ihr nicht zu Theil geworden. Wider Willen der warnenden Mutter begehrte sie der Kurfürst von der Pfalz zur Frau und erhielt sie. Allein die Ehe ward eine höchst unglückliche. Während der Kurfürst Alles daran setzte, sein durch die Kriegsjahre höchst verarmtes Land wieder zu heben, sand Charlotte nur an äußerem Prunk und kostspieligen Vergnügungen *) Bernhard von Weimar hielt nachmals um Amaliens Hand an; sein früher Tod 1639 vereitelte seinen Plan.

10. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 313

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Florenz. 313 noch unruhigere Stadt als ihre mittel- und oberitalienischen Schwestern, und in ihr hielt sich die Demokratie, wenn auch unter fortwährenden Er- schütterungen, am längsten. Nach den Hohenstaufen war Florenz aristo- kratische Republik; zuerst wurde der ghibellinische Adel von dem guel- fischen mit Hilfe der Bürger gesprengt, dann übermannten die vorneh- men Bürger mit Hilfe der gemeinen den ganzen Adel (1282), dem später selbst die politischen Rechte entzogen wurden, so daß ein Adeliger zuerst in das Bürgerrecht ausgenommen werden mußte, wenn er z. B. ein öffentliches Amt begleiten wollte. Durch die Errichtung der Würde eines Gonfaloniere der Republik (1292) verlor der Adel auch den Be- fehl über die bewaffnete Macht und die vollziehende Gewalt. Darauf entbrannte aber ein erbitterter Kampf zwischen den sieben obern Zünften, den Fabrikanten, Kaufleuten, Wechslern re. (popolo grasso) und den vierzehn niederen Zünften der gewöhnlichen Handwerker (popolo mi- nuto), in welchem letztere 1378 mit Hilfe der Proletarier siegten und die Republik zur reinen Demokratie umgestalteten (Aufstand der Woll- kämmer, Oiompi). Es entstanden aber wiederholte Gegenbewegungen, beide Parteien gewannen abwechselnd die Oberhand, während die Her- zoge von Mailand auf Gelegenheit lauerten, um die ermüdete Repu- blik ihrem Gebiete zu annerieren. Endlich gelangte der reichste Mann seiner Zeit, der Kaufherr Kosimo de Medici, an die Spitze der Repu- blik (1434—1464) und regierte ohne einen Titel in mancher Hinsicht wie ein zweiter Perikleö. Aus seinem ungeheuren Vermögen verschönerte er die Stadt, durch Bauten, gab Künstlern und Arbeitern Verdienst, un- terstützte die Armen und spendete dem gemeinen Volke; viele Bürger wußte er sich durch Anlehen zu verbinden, während er die vornehmen durch kluge Freundlichkeit und Verschwägerung gewann. Florenz gab ihm den Namen Vater des Vaterlandes und er verdiente denselben. Sein Sohn Peter behauptete, obwohl minder klug und großmüthig als Kosimo, seine Stellung (1464 —1469), aber gegen dessen beide Söhne Lorenzo und Zulian verschworen sich die Pazzi in Florenz, wobei mehrere Herren in Italien die Hände im Spiel hatten. Beide sollten 1478 in der Kirche während des Gottesdienstes ermordet werden; dies Schicksal traf aber nur den Julian, Lorenzo konnte sich retten und herrschte bis zu seinem Tode (8. April 1492). Er hat den Beinamen der Prächtige (Ii ma- gnifico); er legte das bürgerliche Wesen seines Großvaters bei Seite, zeigte in jeder Beziehung eine fürstliche Herrlichkeit und setzte einen per- manenten Rath zur Leitung aller wichtigen Staatsgeschäfte ein. Frei- gebigkeit und Wohlthätigkeit übte er in einem Umfange, wie sie nur ein kolossales Vermögen und ungewöhnliche Seelengröße möglich machen; selbst ein Dichter und Kunstkenner pflegte Lorenzo Kunst und Wissenschaft mit freigebiger Liebe, unterstützte Künstler und Gelehrte und machte da-
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