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1. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 11

1873 - Kempten : Dannheimer
11 Theile des Bildes auszudehnen. Da rief der Knstler unwillig aus seinem Verstecke hervor: Schuster, bleib bei deinem Leisten! Lehre: Tadle nicht, was du nicht t er stehst! Alex ander d. Gr., Sohn des Knigs Philipp von Macedo-nien, war einer der gewaltigste! Kriegsfrsten im Alterthum. Der ge-lehrte Aristoteles war sein Erzieher, Homer sein Lieblingsschriftsteller. Anno 336 v. Chr. zur Regierung gelaugt beschlo er, den alten Plan der Griechen auszufhren, sich an den Persern zu rchen. An der Spize eines kleinen, aber tapsern Heeres zog er der den Helle-spont, besiegte die Heerhaufen der Perser am G anikus und bei Jssus, nahm die reiche Handelsstadt Tyrus ein, unterwarf sich gypten, wo er Alexandria grndete, auch den Tempel des Jupiter Ammou in einer Oase besuchte. Von hier aus wandte er sich nach den Euphratgegenden, besiegte den Darius Codomaunus bei Arbela, und damit fiel das ganze persische Reich in seine Hnde. Von Eroberungssucht getrieben brach er nach Indien aus, aber die Mistimmung seiner Soldaten nthigte ihn zur Umkehr. Alexander starb 323 v. Chr. in der Blte seiner Jahre infolge von Ausschweifungen. Seine Generale theilten sich in seine Eroberungen. Durch diesen Krieg wurde die griechische Sprache in Vor-derasien heimisch. Die Stadt Rom wurde 753 v. Chr. gegrndet. Im Verlause der Jahrhunderte wurde sie nicht nur die Beherrscherin von ganz Italien, sondern auch die Hauptstadt eines gewaltigen Reiches. Die Rmer hatten zuerst 7 Könige: Romulus, Numa Pompilius, Tullus Hostilius, An-cus Martins, Tarqninins d. ., Servius Tullius und Tarquinius Superbus. Lezterer wurde 510 vertrieben und konnte auch mit Hilfe des Knigs Porsenna von Etrurien seinen Thron nicht mehr gewinnen. Im Kampfe gegen ihn. zeichneten sich aus Horatius Kokles und Mu-cius Skvola. Rom war jezt eine Republik unter zwei Konsuln und wurde erst kurz vor unserer Zeitrechnung in ein Kaiserthum verwandelt. Harte innere Kmpfe zwischen den Pa!rieiern und Plebejern gab es un-zhlige (Senat, Tribunen, Capitot, Forum, Diktator, Consul, Prtor, Censor, Auguren). Zu den Mnnern, welche in der rmischen Geschichte glnzen, gehren Camillus, Feldherr gegen die Gallier, Fabricins, Feld-Herr gegen den König Pyrrhns von Epirns, Regnlns, Fabins Cunctator, Scipio, Heerfhrer gegen die Karthager, Marius, Sulla, Csar und Pompejus, auch der gelehrte Redner Cicero.

2. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 14

1873 - Kempten : Dannheimer
14 Flucht in gypten landete, lie ihn der dortige König niederhauen. Csar aber hatte noch heftige Kmpfe. Nach einer Schlacht in Klein-sten schrieb er heim: Ich tarn, sah, siegte. Die Shne des Pom-pejus mute er in Spanien berwltigen. Dann kehrte er im Triumphe nach Rom zurck und herrschte als Diktator mit Geist und Kraft. Eine Verschwrung entstand gegen ihn und am 15 Mrz 44 v. Chr. wurde er auf dem Rathhaus ermordet. Als er seinen Pflegsohn Brutus den Dolch auf sich zcken sah, rief er: Auch du, mein Sohn Brutus? Dann verhllte er sein Gesicht und sank mit 23 Wunden durchbohrt lantlos nieder. Seine Feldherrn Antonius und Lepidus und sein Neffe Octavianus chteten und schlugen seine Mrder. Bon seinem Namen stammt das Wort Kaiser. Unser siebenter Monat ist nach ihm benannt. Nach den Kmpfen mit Antonius (Seeschlacht bei Aktium, König iu Kleopatra) war Oktavian der Alleinherrscher im rmischen Reich. Ans Klugheit lie er den Senat und alle Formen der Republik fortbestehen, aber er leitete alle Staatsgeschfte und hielt sich eine starke Leibwache. Man gab ihm den Ehrentitel Angnstns, d. h. der Erhabene, Geweihte, Uuverlezliche. Unter ihm waltete Ordnung in den Provinzen und es war die goldene Zeit der rmischen Literatur. Nur tu Deutschland waren die Heere unter Drusus, Barns und Germaniklls in Anspruch genommen. Der Feldherr Agrippa und Mcenas, ein Befrderer der Gelehrsamkeit und der Wissenschaften, waren seine Minister. Seine dritte Gemahlin Livia war ein bses, rnkeschtiges Weib. Er starb zu Nola im Jahr 14 nach Chr. Geb. Habe ich meine Rolle nicht gut gespielt? fragte er zuvor. Ihm folgten auf dem Throne der grausame Tiberius, f 37, der tolle verschwenderische Caligula, der schwachsinnige Claudius, von 4154, der schwelgerische Nero, f 68. Mit diesem endigte das Haus Csars und des Angnstus. B espasian, Titus, Domitian, Trajan, Hadrian waren die nchsten Herrscher. Die Shne des Priesters Mattathias kmpften von 167130 vor Chr. heldenmtig gegen die tyrannischen Bedrckungen und Zu-muthuugen der syrischen Könige (Antiochus Epiphanes). Am berhm-

3. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 24

1873 - Kempten : Dannheimer
u wurde er beigesezt. So krftig und weise er regiert hatte, so schwach zeigte sich sein Sohn Ludwig der Fromme, welcher 843 durch den Vertrag zu Verdn sein Reich unter seine 3 Shne vertheilte wo durch Deutschland ein selbstndiges Knigreich wurde. Das Reich Karls des Groen zerfiel schon nach hundert Iah-ren. ^n Deutschland starb das karolingische Geschlecht anno 911 (Arnulf, Ludwig das Kind) aus und der frnkische Graf Konrad i wart) König der Deutschen. Dieser hatte gegen nere Feinde und mit inneren Unruhen zu kmpfen. Sein Nachfolger war der Herzog der Sachsen, Heinrich i, genannt der Finkler ober Vogelsteller, von 919 936, ein tchtiger Fürst, weise und tapfer. Er zchtigte die Wenden und Normnner, lie in allen Gauen feste Plze, ummauerte Städte oder Burgen, als Zufluchtsorte und Magazine anlegen, wodurch er den Brgerstand grndete, und fhrte be; der Reiterei zweckmige Kriegsbum.en ein. Als die Ungarn 933 einen Raubzug nach Deutschland wiederholten, schlug er sie entscheidend bei Merseburg. Ihm folgte Otto I der Groe, bis 973, (Schlacht aus dem Lechfeld 955' Adelheid), Otto 11, Otto Iii, dann dessen Vetter Her-zog Heinrich 11 von Bayern, der Heilige, bis 1024; hernach regier-ten Conrad 11, Herzog von Franken, dann Heinrich Iii und Heinrich Iv. Unterhalb der Stadt Bingen steht im Rheinstrom ein uralter Thurm, genannt der Mansth nrm. Er war einst ein Mantthurm, eine Zollstation fr die vorberfahrenden Schiffe . Uber ihn gibt es eine Volkssage. Der Erzbischof Hatto von Mainz war ein geiziger, hartherziger Mann. Bei einer Theurung 970 flehten ihn hungernde Arme um Brot, Korn und Mehl an, da seine Magazine voll angefllt waren. Der Bischof lie sie alle in eine Scheune führen, einsperren und dann das Gebude durch seine Soldknechte anznden. Wie ja icrten die Unglcklichen! Keiner konnte sich retten. Als der Bischof ihr Angstgeschrei hrte, so scherzte er hohnlachend: Hrt, wie die Kornmuse pfeifen! Da kam aber das Strafgericht Gottes der ihn. berall, wo er gieng und stand, sah er Muse. Sie schlpften in sein Bett, sprangen an der Tafel in die Schsseln und sogar am Altare verfolgten sie ihn. Um sich nun vor dem plagenden Uu-geziefer zu sichern, lie er sich mitten in die Fluten hinein auf eine vorhandene Jelsplatte dieses Bollwerk bauen. Oben in einem Gemache hoffte er Ruhe und den langentbehrten Schlaf zu finden. Doch

4. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 28

1873 - Kempten : Dannheimer
28 von der Freunde Ruf gelocket, als wre ihm das Glck gewogen. Er wollt seiner Vter Lande wiederum im Kamps erringen; aber in des Feindes Hnde fiel er durch Verrthers Schlingen. Konradin mit elf Genossen steigt so bleich hinan die Stufen und man hrt ihn hnderingend noch die Klageworte rufen: Mutter, Mutter, den gedenk ich liebend in der leztcn Stunde; welcher Schmerz wird dich durchwhlen, Mutter, ach bei solcher Kunde! Sprachs und legt das Haupt, das blonde, ans den Block. Es ist vorber ' Seufzer tnen, Zhne knirschen und der Himmel selbst wird trber. Karl von Anjou, deine Krone, blutbefleckt, wird nickt bestehen; was Gewalt und Arglist bauet, mu zerfallen und vergehen. Und die Rache wnd erwachen und das Volk wird sich ei heben und auch deiner schnden Herrschaft wird der Todessto gegeben. 33ott der A usartung der Kirche während des Mittelalters zeugen auch die Verfolgung der Waldenser und die Inquisition. Die Waldenser waren fromme, einfache, stille Leute in den Alpenthlern Piemonts und im sdlichen Frankreich. Sie forschten fleiig in der Schrift und hielten erbauliche Zusammenknfte. Ihre fertige Kennt-ni des Wortes Gottes und ihre dem Pnpstthum und der Hierarchie widersprechenden Grnndsze entzndeten den Ha der Priester. Von 1209 bis 1250 kam eine Million Waldenser, Albigenser und anderer Glanbensverwaudten um Gut und Leben. Die Inquisition, ein Ke-zergericht, wthete mehrere Jahrhnnderte lang da und dort mit Ker-ker, Folter, Martern und Scheiterhaufen. Htte die Kirche den Geist Christi, der Liebe und der Weisheit besessen, Joh. 15, 1721, so htte sie nie solche schreckliche Blutthateu und Menschenmihandlungen anstiften und dulden knnen. Im Jahre 1309 wurde Aviguou an der Rhone der Siz der Ppste. Es entstand daraus eine Spaltung, ein Schisma; 1378 gab es zu gleicher Zeit zwei, 1409 drei Ppste, wodurch ihre Macht und ihr Anse-Heu sank. Auf der Kirchenversammlung in Konstanz 14141418 wurde die Trennung beigelegt. Die Verbrennung des Hu am 6 Juli 1415, dem doch der Kaiser Sigismund einen Geleits- und Sicherheitsbrief er-theilt hatte, und des Hieronymus von Prag im Mai 1416 verursachten die verderblichen Hussitenkriege. Ziska und Procopius befehligten die Hnssiten siegreich. Der Friedensschlu in Basel beendigte den Kampf 1436. Manche edle Männer suchten schon damals eine Kir-chenreformation zu bewirken. Das Wiederaufleben der Wissenschaften im 15 Jahrhundert war fr alle Zustnde ersprielich. Der Kaiser-Friedrich 111 1440 bis 1493 that fast nichts fr Deutschlands Wohl.

5. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 39

1873 - Kempten : Dannheimer
so Der Markgras von Baden (Wimpfen 1622), der Herzog v on Braun-schwur, der Graf von Mansfeld, der König von Dnemark unterlagen ; die Heere Tillys und Wallensteins gewannen die Oberhand und haus-tcn berall unmenschlich Anno 1629 erlie der Kaiser das Resti-tutionscdckt, woruach die eingezogenen Kirchengter und Klster wieder herausgegeben werden sollten. Da wandten sich die Evangelischen um Hilfe an den Kni i Gustav Adolf von Schweden. Er landete im Juni 1630, siegte fr Magdeburg war sein Anrcken zu spt bei Bretten selb 1631 der Tilly, drang in Sddeutschlaud ein und starb den 6 November 1632 bei Ltzen den Heldentod. Wallenstein, des Verraths verdchtig, wurde den 25 Februar 1634 zu Eaer ermordet. Als die Schweden im September 1634 die Schlacht bei Nrdlingen verloren hatten, griffen auch die Franzosen noch in den Kriea ein Land und Volk litten schrecklich; Hunger, Noch und Verzweiflung, Seuchen rafften die Mehrzahl der Bewohner hinweg; hunderte von Drfern waren menschenleer oder ganz verschwunden. Zu Mnster und Osnabrck wurde im Oktober 1648 der westflische Friede un-terzeichnet. Ein hchst beklaqenswerthes Schicksal erlitt die Stadt Magdeburg an der Elbe. Der kaiserliche General T>lly hatte sie belagert; aber die Brger vertheidigten muthvoll die Wlle und harrten auf die Ankunft des Schwedenknigs Gnstav Adolf. Noch einen Sturm wollte Tilly versuchen. Derselbe gelang; die Soldaten berrumpelten die Thore und drangen ein. Die Gewehre krachten, die Kanonen donnerten, die beutegierigen Krieger plnderten und mordeten. Ein Blutbad begann, wie es die Geschichte selten erzhlt. Kein Alter, kein Geschlecht wurde verschont. Aus dcn Husern schlugen die Flammen; viele Leute verbrannten, erstickten im Rauche oder in den Kellern, wohin sie geflchtet waren. Als Tilly von einigen Offizieren auf-gefordert wurde, dem Morden und Plndern Einhalt zu thun, soll er geuert haben: Kommt in einer Stnde wieder; der Soldat will fr se ne Mhe und Gefahr auch etwas haben." An den Kaiser schrieb er: Seit Trojas und Jerusalems Zerstrung ist kein solcher Sieg gesehen werben. Von der Stadt blieb nur der Dom stehen und einige Fischerhuschen; 20000 Menschen verloren ihr Leben. Von da an war das Glck von Tilly gewichen. Bei Breitenselb wurde er geschlagen (September 1631) und am Lech durch eine Kanonenkugel ver-tounbet; er starb zu Jngolstabt.

6. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 16

1873 - Kempten : Dannheimer
16 zu erwhnen: Pontius Pilatus, Claudius Felix, Porttus Festu? und Gessius Florus, unter dem der rmisch-jdische Krieg begann. B. Geschichte des Mittelalters. Zur Zeit Christi war unser deutsches Vaterland ein un-geheures Waldland, voll Smpfe und Morste. Es war klter, nebe-liger und unfruchtbarer als es jezt ist, wo der Boden offen der Ein-Wirkung der wrmenden und belebenben Sonne ba liegt. Urochsen, Bren, Wlfe, Eber, Hirsche, Rehe und Elenthiere und allerlei wilbes Geflgel gab es in Menge. Die strme berschwemmten hufig die Thler. Auf beii Wiesen und Triften weibeten Pferde, Rinber, Schafe und Ziegen. Haber und Gerste, Hopfen und Hanf waren die Er-zeugnisse des ckerbaues, in en Grten wuchsen Rettige, Rben, wilde Obstbume. Die Bewohner, von den Rmern Germanen genannt, d. h. Kriegs- oder Waldmnner, waren groß, stark, abgehrtet, freiheitsliebend. Die rauhe Luft und die Jagd strkte ihre Glieder. Sie kleideten sich sogar in Hute. Bogen und Pfeil, Spie, Keule und Schwert waren ihre Waffen. Ihre Huser, Hfe und Weiler waren mit Pfahlwerk umzunt. Wodan, Odin, Thor, Freia, ftere, auch Sonne und Mortb wurden als Götter verehrt. Dc;t Ort der Seligen nannten sie Walhalla. Deutsche Volksstmme hieen Alemannen, Franken, Hessen, Thringer, Sachsen, Bojer, Markomannen, Gothen. Unter dem Kaiser Oktavian Augustus suchten die Rmer ihre Herrschaft in Deutschland zu erweitern. Am Rieberrhein, an bcr Ems, Weser nnb Elbe brattgen sie vor, erbauten Kastelle und unterwarfen sich Land und Leute. Dagegen schlssen die Germanen einen Bunb und erhoben sich. Der Statthalter Varus in Kln zog i. I. 9 n. Chr. mit brei Legionen gegen die aufstndischen Stmme, an deren Spize sich der Cheruskerfrst Armin stellte. Im Teutobur-ger Walde erfolgte der Kampf. Drei Tage lang wurde mit Er-Mttenmg und Tapferkeit gefochten; die Rmer erlitten eine Niederlage und ihr Anfhrer, an der Rettung verzweifelnd, strzte sich in sein Schwert. Die Deutschen schlachteten viele Gefangenen wie Opferthiere den Gttern, andere wurden als Sklaven vertheilt. Als Auguftus von der Vernichtung seines Heeres benachrichtigt wurde, rief er wie

7. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 17

1873 - Kempten : Dannheimer
17 wahnsinnig aus: Varus, Varns, gib mir meine Soldaten wieder!" In Italien herrschte groer Schrecken und Trauer. Die Deutschen rckten vor; aber Uneinigkeit trennte sie bald. Die Brner trafen viele ihrer Gefallenen noch unbeeidigt. Armin fiel anno 21 unter dem Mordstahl; seine Frau Thusuelde kam gefangen nach Italien. Deutschland hatte seinen gefhrlichsten Feind in sich selber (die Uneinigkeit). Der Untergang Jerusalems gehrt zu den entsezlich-sten Begebenheiten der Weltgeschichte. Die malose Tyrannei der rmischen Statthalter reizte die Inden zur Emprung. Im Jahr 66 n. Chr. brach der Aufstand allgemein los. Der Kaiser Nero befehligte den Feld Herrn Vespasian gegen das aufgewiegelte Volk. Das Vorrcken der Legionen kostete Strme Blut, das Land ward zur Wste, die Juden verteidigten sich mit wilder Wnth. Znlezt wurden sie im Jahre 70 nach Jerusalem zurckgedrngt und Titus, der Sohn Vespasians, der inzwischen den Kaiserthron be-stiegen, belagerte die Stadt. Vier Monate hindurch dauerte der beispiellose Kampf. Hnngersnoth, Pest und Mord unter den Par-ieicn rafften Unzhlige in der Stadt hinweg. Im, Stnrme sank die Burg Antonia und der herrliche Tempel. Mit den rauchenden Trmmern gieug auch der jdische Staat zu Grunde. Viele Ge-sangene wurden gekreuzigt, in die Bergwerke vernrtheilt, als Skla-ven verkauft. der eine Million Juden bten in dieser Zeit des Elends das Leben ein. Bon dieser Zeit an sind die Juden unter-alle Völker zerstreut. Im August des Jahres 79 n. Chr. unter dem Kaiser Titus sieng der Vesuv seine vulkanische Thtigkeit wieder an, nachdem er Jahrhunderte lang geruht hatte. Eine riesige Feuersule stieg aus seinem Krater, glhende Steine wurden emporgeschleudert, schwarze Wolken umlagerten seinen Gipfel, gewaltige Donnerschlge erdrhnten, die Erde schwankte und zitterte. Darauf ergoen sich ungeheure Massen Lava auf die Umgegend und zerstrten Grten, Weinberge, Wldchen, Obstbume, Landhuser und Hfe. Ein dichter Aschenregen fiel herab und dauerte zwei Tage. Die Mehrzahl der Bewohner flchtete. Als der Ausbruch vorber war, fand man die Städte Pompeji, Hercnlanum und Stabi mit Lava, Schlamm und Asche berschttet. Im Verlaufe der Zeit wurde die Landschaft wieder angebaut, aber man verlor die Kenntni der Lage dieser Städte. 2

8. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 18

1873 - Kempten : Dannheimer
18 Er ist vor 150 Jahren traf man zufllig auf sie. Ausgrabungen fhrten zu wichtigen Entdeckungen. Jezt sind Straen, Tempel, Huser von Pompeji blogelegt. Man fand Gerthe aller Art, Kunstwerke, Bildsulen, Schmucksachen, Mnzen, Gerippe. Reisen auf diesen Schanplaz eines furchtbaren Naturereignisses sind hufig, theils aus Neugierde, theils zu wissenschaftlichen Zwecken. Von dem Apostel Johannes wird folgendes berichtet. Da er in Ephesns wirkte, kam er einmal auf seiner Reise in eine christliche Gemeinde, bei der er einen Jngling kennen lernte, der schn von Gestalr war und vortreffliche Anlagen hatte. Diesen bergab er dem Bischof der Gemeinde zur weiteren Ausbildung. Doch der Jngling wurde leichtsinnig, sank tief, flchtete und sammelte Ruber um sich. Als Johannes dies erfahren hatte, reiste er in die Waldgegend, wo die schlimme Bande hauste, wurde angehalten und auf Verlangen vor den Hauptmann gefhrt. Wie dieser den Greisen erkannte, will er davon eilen. Doch Johannes hielt ihn zurck und bittet ihn so eindringlich, sein frevelhaftes Leben anfzu-geben und sich zu bekehren, da er einwilligte. Er wurde von den Christen wieder als Bruder aufgenommen. Diese Erzhlung, wohl eine Parabel, lehrt, wie der grte Snder, wenn er Bue thut, von Christo und der Gemeinde nicht verstoen wird. In den ersten drei Jahrhunderten zhlt man zehn Haupt-Verfolgungen, welche der die Christen ergiengen. Heftig waren die unter den Kaisern Nero, Domitian, Severus, Decius, Aurelian und Diocletian. Da die Christen den heidnischen Gzen nicht opser-ten und den Bildsulen de> Kaiser durch Ruchern keine Verehrung bezeugten, so sah man dies an als eine Verachtung der Staatsreligion und als eine Unbotmigkeit gegen die Regierung. Wo eine Verfolgung ausbrach, plnderte man die Huser der Christen; man warf diese ins Gefugni und marterte sie schrecklich. Sie wurden mit Riemen von Leder und mit Stricken gegeielt, gefoltert, verstmmelt, gekreuzigt, enthauptet, gehenkt, ersuft, verbrannt, lebendig be-graben. Ein Statthalter erklrte: Diese Christen sind nicht Werth, wie Menschen behandelt zu werden. Unter den Mrtyrern ragen hervor der Bischof Ignatius von Antiochia, Polykarp von Smyrna, die Frauen Perpetua aus Carthago und Quinta in Alexandrien, der Diakon Laurentius in Rom, der Knabe Cyrillus von Csarea.

9. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 19

1873 - Kempten : Dannheimer
19 Erst unter der Regierung des Kaisers Constantin 320 fanden die Christm Ruhe und Schnz. Im Jahre 169 u. Chr. wurde der 90jhrige Bischof von Smyrna, Polykarp, ein Schler des Apostels Johannes, vernr-theilt, lebendig verbrannt zu werden, weil er den Gzen nicht opfern wollte. Als man ihm mit freundlichen Worten zmnuthete, seinen Glauben zu verleugnen und abzuschwren, sagte der Greis: Schon 80 Jahre diene ich dem Herrn Christo. Er hat mir nie etwas zu Leide gethau, wie sollte ich ihm untreu werden? Nun wurde er zum Scheiterhaufen gefhrt. Nachdem man ihn an den Pfahl festgebunden, wurde der Holzsto angezndet. Die Umstehenden hrten die brn-fgen Gebete des Verurtheilten. Die Sage und Dichtnng erzhlt: So hell auch das Feuer aufloderte, so wollte es doch den frommen, edlen Mann nicht ergreifen. Ein Gerichtsdiener (Liktor) durchbohrte ihn darum mit einer Lanze; sein Leichnam wurde zu Asche verbrannt. Im Jahre 360 n. Chr. lie der Pi fekt oder Statthalter von Rom den Diakon Laurentius vor sich kommen und befahl ihm, die Schze der christlichen Gemeinde auszuliefern. Laurentius bat um Frist, um alles in Ordnung zu bringen. Am dritten Tage fhrte er nun die Armen, Witwen, Waisen, Krppel, welche von der Ge-meinde unterhalten wurden, vor die Statthalterei. Dann gieng er zum Prfekteu und sagte: Komm und siehe die Reichthmer unserer Kirche; der ganze Hof ist voll goldener Gessse." Als der Prfekt nur arme Leute sah, wandte er sich zornig zum Laurentius: Was ist das, verspottest du mich?" Dieser aber erklrte: Die Armen sind unsere Kleinodien. Das Gold, das du begehrst, ist nur ver-gngliches Metall und ein Reiz zu Verbrechen. Ersparte Schze besizen wir keine." Hernach lie der Prfekt den Laurentius cnt-kleiden, auf einen eisernen Rost ausgestreckt hinbinden und ihn an einem langsamen Feuer braten. Betend hauchte er seinen Geist aus. Der Kaiser Constantin begnstigte die Christen; er whlte sogar das Kreuz zu seinem Heerzeichen. Als er der seine Gegner Maxentins und Licinins gesiegt hatte und das ganze rmische Reich seinem Scepter gehorchte, verlegte er die Residenz aus der Stadt Rom nach Byzanz, das vergrert und verschnert Konstantinopel genannt wurde. Constantin suchte das Heidenthum durch Verordnungen zu beschrnken, viele alte Tempel wurden in christliche Kirchen umgewandelt. 2*

10. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 20

1873 - Kempten : Dannheimer
20 Er veranstaltete auch zur Beilegung der Arianischen Streitigkeiten die Kirchcnversammluug zu Nica 325 Durch des Kaisers persn-lichen Einflu und durch die Beredsamkeit des alexandrinischen Dia^ konus Athanasius trug die orthodoxe Richtung den Sieg davon (apo-stolisches, niznisches Glaubeusbekenntni; Gleichzeitigkeit der Osterseier) Constantin starb 337. Auch seine Shne frderten die Verbreitung der christlichen Religion. Die Feindschaft des nachherigen Kaisers. Julian schadete dem Christenthum nicht nachhaltig, da er schon nach zweijhriger Regierung in einer Schlacht gegen die Perser fiel, anno 363. Die Vlkerwanderung fllt in die Zeit 375 bis 476 n. Chr. Die Hunnen, ein rohes, wildes Nomandenvolk, rckten aus Asien heraus nach Europa und bedrngten die Alanen und Gothen, die nrdlich vom schwarzen Meer wohnten. Die leztcren wichen der die Donau und bekriegten den rmischen Kaiser Valens. Ihr König Alarich verheerte und plnderte spter Italien; cr starb 410 bei Coseuza und wurde im Busentoflu begraben. Die Angeln, Sachsen, Franken, Alamannen, Burgunder, Vandalen wechselten ihre Wohnsize. Der Hunnenknig Attila, eine Geisel Gottes, drang 451 durch Sddeutschland nach Gallien, erlitt aber von den vereinigter. Rmern, Westgothen und Franken eine Niederlage. Daraus rckte er mit dem Rest seines Heeres nach Italien, bis vor Rom, wo er sich durch den Bischof Leo von der Eroberung der Stadt abhalten lie. Mit Attilas Tod 453 zerfiel die Hunnenmacht. Anno 476 gieng das westrmische Reich unter. Odoaker strzte den Kaiser Romn-lns Augnstulns und nannte sich König von Italien. Nach ihm regierte der Lstgothe Theodorich d. Gr. ruhmvoll in Ravenna; er starb 526. Zur Zeit der Vlkerwanderung machte sich Alarich, König der Westgothen, und Attila, der Hunnenknig, einen Namen. Jener verheerte anno 410 Italien. Als er plzlich in Unteritalien starb, so leiteten die Gothen den Flu Busento bei Coseuza ab, lieen durch Gefangene ein tiefes Grab im Flubett machen, fegten den Tobten mit der Krone auf dem Haupte auf sein Schlachtro und versenkten ihn. Dann wurden die Wogen in das alte Bett zurckgeleitet und diejenigen getdtet, welche das Grab gemacht hatten, damit niemand ihres Helden Ruhesttte erfahre und stre. Attila drang im Jahr 451 aus Ungarn heraus, durchs Donauthal herauf, der den Schwarz-wald und den Rhein nach Gallien. Hier rckten ihm die vereinigten
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