Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 4

1873 - Kempten : Dannheimer
4 Spiegel der Zukunft. Die Beschftigung mit ihr gibt nicht nur eine sehr angenehme Unterhaltung, sondern auch eine hchst nzliche Belehrung. Kenntnisse in der Geschichte sind ein Zengni der Bildung; sie ist ein Lehrfach von ausgezeichneter Bedeutung. A. Geschichte des Alterthums. Zu den ltesten Kulturvlkern der Erde gehrten die gypter. Ihr Land, das Nilthal und die Deltaebene, war sehr fruchtbar und sorgfltig angebaut. Vom Juli bis Oktober tritt der Nilstrom der seine Ufer und verwandelt das Thal gleichsam in einen See, dngt den Boden und befrdert das Wachsthum der Pflanzungen. Vom November bis Februar ist das Thal ein grner Garten, dann ein Staubgefilde. Die Priester zeichneten sich ans als Gelehrte, durch Schreibe-, Bau-, Arzueikunst und andere Wissenschaften. Die Könige hieen Pharaonen, Shne der Sonne. Die Pyramiden, noch etwa 40 an der Zahl, die Obelisken und Hieroglyphen, die Katakomben, die Sphinxstatuen siud merkwrdige Denkmale und berreste ihrer einstigen Bildung. Die Leichen wurden cinbalsamirt; man heit sie Mumien. Die Volksmasse war aber versunken in Aberglauben. Die gypter beteten an den Osiris, die Isis, den Horns, den Apis unter einem Stierbilde, den Typhon; sogar Krokodilen, Hunden, Kazen, dem Ichneumon und Ibis, dem Sperber erwiesen sie gttliche Ber-ehrnng. Sais in Umergrpten, On und Memphis in Mittelgypten, Theben in Obergypten, waren blhende Städte. Im Westen lag der knstliche See Mns und das Labyrinth. Cairo, Alexandria, Damiette und Suez liegen im heutigen gypten. (Khedive.) Die Inder sind eine uralte, asiatische Nation. Sie bewohn-teil wie heute noch die Hindu die gesegneten Lnderstrecken sdlich oin Himalayagebirge, die Gefilde am Indus, Ganges, Ner-budda und Godaveri. Die zahlreiche Bevlkerung war in 4 Kasten oder erblich: Stnde abgetheilt, die sich durch Rang, Rechte und Be-schftignng streng von einander unterschieden: 1 Priester oder Brah-mancv, 2 Krieger, 3 Handelsleute, Gewerbetreibende und Ackerbauer, 4 Dienende oder Sudras. Als unrein galten die gedrckten und verachteten Parias. Die Inder hatten ku?.streiche Bauten, selbst un.

2. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 24

1873 - Kempten : Dannheimer
u wurde er beigesezt. So krftig und weise er regiert hatte, so schwach zeigte sich sein Sohn Ludwig der Fromme, welcher 843 durch den Vertrag zu Verdn sein Reich unter seine 3 Shne vertheilte wo durch Deutschland ein selbstndiges Knigreich wurde. Das Reich Karls des Groen zerfiel schon nach hundert Iah-ren. ^n Deutschland starb das karolingische Geschlecht anno 911 (Arnulf, Ludwig das Kind) aus und der frnkische Graf Konrad i wart) König der Deutschen. Dieser hatte gegen nere Feinde und mit inneren Unruhen zu kmpfen. Sein Nachfolger war der Herzog der Sachsen, Heinrich i, genannt der Finkler ober Vogelsteller, von 919 936, ein tchtiger Fürst, weise und tapfer. Er zchtigte die Wenden und Normnner, lie in allen Gauen feste Plze, ummauerte Städte oder Burgen, als Zufluchtsorte und Magazine anlegen, wodurch er den Brgerstand grndete, und fhrte be; der Reiterei zweckmige Kriegsbum.en ein. Als die Ungarn 933 einen Raubzug nach Deutschland wiederholten, schlug er sie entscheidend bei Merseburg. Ihm folgte Otto I der Groe, bis 973, (Schlacht aus dem Lechfeld 955' Adelheid), Otto 11, Otto Iii, dann dessen Vetter Her-zog Heinrich 11 von Bayern, der Heilige, bis 1024; hernach regier-ten Conrad 11, Herzog von Franken, dann Heinrich Iii und Heinrich Iv. Unterhalb der Stadt Bingen steht im Rheinstrom ein uralter Thurm, genannt der Mansth nrm. Er war einst ein Mantthurm, eine Zollstation fr die vorberfahrenden Schiffe . Uber ihn gibt es eine Volkssage. Der Erzbischof Hatto von Mainz war ein geiziger, hartherziger Mann. Bei einer Theurung 970 flehten ihn hungernde Arme um Brot, Korn und Mehl an, da seine Magazine voll angefllt waren. Der Bischof lie sie alle in eine Scheune führen, einsperren und dann das Gebude durch seine Soldknechte anznden. Wie ja icrten die Unglcklichen! Keiner konnte sich retten. Als der Bischof ihr Angstgeschrei hrte, so scherzte er hohnlachend: Hrt, wie die Kornmuse pfeifen! Da kam aber das Strafgericht Gottes der ihn. berall, wo er gieng und stand, sah er Muse. Sie schlpften in sein Bett, sprangen an der Tafel in die Schsseln und sogar am Altare verfolgten sie ihn. Um sich nun vor dem plagenden Uu-geziefer zu sichern, lie er sich mitten in die Fluten hinein auf eine vorhandene Jelsplatte dieses Bollwerk bauen. Oben in einem Gemache hoffte er Ruhe und den langentbehrten Schlaf zu finden. Doch

3. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 39

1873 - Kempten : Dannheimer
so Der Markgras von Baden (Wimpfen 1622), der Herzog v on Braun-schwur, der Graf von Mansfeld, der König von Dnemark unterlagen ; die Heere Tillys und Wallensteins gewannen die Oberhand und haus-tcn berall unmenschlich Anno 1629 erlie der Kaiser das Resti-tutionscdckt, woruach die eingezogenen Kirchengter und Klster wieder herausgegeben werden sollten. Da wandten sich die Evangelischen um Hilfe an den Kni i Gustav Adolf von Schweden. Er landete im Juni 1630, siegte fr Magdeburg war sein Anrcken zu spt bei Bretten selb 1631 der Tilly, drang in Sddeutschlaud ein und starb den 6 November 1632 bei Ltzen den Heldentod. Wallenstein, des Verraths verdchtig, wurde den 25 Februar 1634 zu Eaer ermordet. Als die Schweden im September 1634 die Schlacht bei Nrdlingen verloren hatten, griffen auch die Franzosen noch in den Kriea ein Land und Volk litten schrecklich; Hunger, Noch und Verzweiflung, Seuchen rafften die Mehrzahl der Bewohner hinweg; hunderte von Drfern waren menschenleer oder ganz verschwunden. Zu Mnster und Osnabrck wurde im Oktober 1648 der westflische Friede un-terzeichnet. Ein hchst beklaqenswerthes Schicksal erlitt die Stadt Magdeburg an der Elbe. Der kaiserliche General T>lly hatte sie belagert; aber die Brger vertheidigten muthvoll die Wlle und harrten auf die Ankunft des Schwedenknigs Gnstav Adolf. Noch einen Sturm wollte Tilly versuchen. Derselbe gelang; die Soldaten berrumpelten die Thore und drangen ein. Die Gewehre krachten, die Kanonen donnerten, die beutegierigen Krieger plnderten und mordeten. Ein Blutbad begann, wie es die Geschichte selten erzhlt. Kein Alter, kein Geschlecht wurde verschont. Aus dcn Husern schlugen die Flammen; viele Leute verbrannten, erstickten im Rauche oder in den Kellern, wohin sie geflchtet waren. Als Tilly von einigen Offizieren auf-gefordert wurde, dem Morden und Plndern Einhalt zu thun, soll er geuert haben: Kommt in einer Stnde wieder; der Soldat will fr se ne Mhe und Gefahr auch etwas haben." An den Kaiser schrieb er: Seit Trojas und Jerusalems Zerstrung ist kein solcher Sieg gesehen werben. Von der Stadt blieb nur der Dom stehen und einige Fischerhuschen; 20000 Menschen verloren ihr Leben. Von da an war das Glck von Tilly gewichen. Bei Breitenselb wurde er geschlagen (September 1631) und am Lech durch eine Kanonenkugel ver-tounbet; er starb zu Jngolstabt.

4. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 16

1873 - Kempten : Dannheimer
16 zu erwhnen: Pontius Pilatus, Claudius Felix, Porttus Festu? und Gessius Florus, unter dem der rmisch-jdische Krieg begann. B. Geschichte des Mittelalters. Zur Zeit Christi war unser deutsches Vaterland ein un-geheures Waldland, voll Smpfe und Morste. Es war klter, nebe-liger und unfruchtbarer als es jezt ist, wo der Boden offen der Ein-Wirkung der wrmenden und belebenben Sonne ba liegt. Urochsen, Bren, Wlfe, Eber, Hirsche, Rehe und Elenthiere und allerlei wilbes Geflgel gab es in Menge. Die strme berschwemmten hufig die Thler. Auf beii Wiesen und Triften weibeten Pferde, Rinber, Schafe und Ziegen. Haber und Gerste, Hopfen und Hanf waren die Er-zeugnisse des ckerbaues, in en Grten wuchsen Rettige, Rben, wilde Obstbume. Die Bewohner, von den Rmern Germanen genannt, d. h. Kriegs- oder Waldmnner, waren groß, stark, abgehrtet, freiheitsliebend. Die rauhe Luft und die Jagd strkte ihre Glieder. Sie kleideten sich sogar in Hute. Bogen und Pfeil, Spie, Keule und Schwert waren ihre Waffen. Ihre Huser, Hfe und Weiler waren mit Pfahlwerk umzunt. Wodan, Odin, Thor, Freia, ftere, auch Sonne und Mortb wurden als Götter verehrt. Dc;t Ort der Seligen nannten sie Walhalla. Deutsche Volksstmme hieen Alemannen, Franken, Hessen, Thringer, Sachsen, Bojer, Markomannen, Gothen. Unter dem Kaiser Oktavian Augustus suchten die Rmer ihre Herrschaft in Deutschland zu erweitern. Am Rieberrhein, an bcr Ems, Weser nnb Elbe brattgen sie vor, erbauten Kastelle und unterwarfen sich Land und Leute. Dagegen schlssen die Germanen einen Bunb und erhoben sich. Der Statthalter Varus in Kln zog i. I. 9 n. Chr. mit brei Legionen gegen die aufstndischen Stmme, an deren Spize sich der Cheruskerfrst Armin stellte. Im Teutobur-ger Walde erfolgte der Kampf. Drei Tage lang wurde mit Er-Mttenmg und Tapferkeit gefochten; die Rmer erlitten eine Niederlage und ihr Anfhrer, an der Rettung verzweifelnd, strzte sich in sein Schwert. Die Deutschen schlachteten viele Gefangenen wie Opferthiere den Gttern, andere wurden als Sklaven vertheilt. Als Auguftus von der Vernichtung seines Heeres benachrichtigt wurde, rief er wie

5. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 37

1873 - Kempten : Dannheimer
80 Der Markgraf von Baden (Wimpfen 1622), der Herzog von Braun-schw-i i, der Graf von Mansfeld, der König von Dnemark unterlagen ; die Heere Tillys und Wallensteins gewannen die Oberhand und hausten berall unmenschlich Anno 1629 erlie der Kaiser das Resti-tutionsedikt, wornach die eingezogenen Kirchengter und Klster wieder herausgegeben werden sollten. Da wandten sich die Evangelischen um Hilfe an den Knu Gustav Adolf von Schweden. Er landete im Jani 1630, siegte fr Magdeburg war sein Anrcken zu spt bei Breitenfeld 1631 der Tilly, drang in Sddeutschland ein und starb den 6 November 1632 bei Ltzen den Heldentod. Wallenstein, des Verraths verdchtig, wurde den 25 Februar 1634 zu E er ermordet. Als die Schweden im September 1634 die Schlacht bei Nrdlingen verloren hatten, griffen auch die Franzosen noch in den Kriea ein Land und Volk litten schrecklich; Hunger, Noih und Verzweiflung, Seuchen rafften die Mehrzahl der Bewohner hinweg; hunderte von Drfern waren menschenleer oder ganz verschwunden. Zu Mnster und Osnabrck wurde im Oktober 1648 der westflische Friede uu-terzeichuet. Ein hchst beklagenswerthes Schicksal erlitt die Stadt Magde-brg an der Elbe. Der kaiserliche General T.lly hatte sie belagert; aber die Brger vertheidigten mnthvoll die Wlle und harrten auf die Ankunft de5 Schwedenknigs Gnstav Adolf. Noch einen Sturm wollte Tilly versuchen. Derselbe gelang; die Soldaten berrumpelten die Thore und drangen ein. Die Gewehre krachten, die Kanonen donnerten, die beutegierigen Krieger plnderten und mordeten. Ein Blntbad begann, wie es die Geschichte selten erzhlt. Kein Alter, kein Geschlecht wurde verschont. Aus den Husern schlugen die Flammen ; viele Leute verbrannten, erstickten im Rauche oder in den Kellern, wohin sie geflchtet waren. Als Tilly von einigen Offizieren auf-gefordert wurde, dem Morden und Plndern Einhalt zu thuu, soll er geuert haben: Kommt in einer Stnde wieder; der Soldat will fr se ne Mhe und Gefahr auch etwas haben." An den Kaiser schrieb er: Seit Trojas und Jerusalems Zerstrung ist kein solcher Sieg gesehen worden. Von der Stadt blieb nur der Dom stehen und einige Fischerhuschen; 20000 Menschen verloren ihr Leben. Von da an war das Glck von Tilly gewichen. Bei Breitenfeld wurde er geschla-gen (September 1631) und am Lech durch eine Kanonenkugel ver-mundet; er starb zu Ingolstadt.

6. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 100

1834 - Kempten : Dannheimer
100 Der neuen Zeit I. Periode. ,54» durch die Jesuiten, die seit 1540 dem Umsichgreifen des Lutherthumes Grenzen setzen sollten, wie auch durch das 1545 Concilium zu Trient (von 1545—1563), das jede Ab- weichung von den bisherigen Glaubenssätzen mit dem Ban- ne belegte, nicht wenig angefacht, iss» Aus Verdruß und Körperschwäche legte endlich Karl der V. die Regierung nieder, nachdem er seinem Sohne Philipp dem Ii. die spanische Monarchie, und sei- nem Bruder Ferdinand die deutsche Kaiserkrone über- geben hatte. (§. 124.) Auf Ferdinand folgten in schnellem Wechsel Maximilian der Ii., auf diesen Rudolph i6i2 der Ii-, und endlich Kaiser Mathias, unter welchem der schreckliche 30jahrige Krieg ausbrach, welcher von 46'8 1618—1648 dauerte, und das deutsche Vaterland auf eine nie erhörte Weise verheerte. §. 119. Der dreißigjährige Krieg. Kaiser Mathias ließ in Böhmen eine protestanti- i6i8 sche Kirche niederreißen, eine andere verschließen. Auf die Beschwerde der Protestanten über dieß Verfahren antwortete der Kaiser mit Drohungen. Die Böhmen 45i8 hierüber aufgebracht, stürmten am 23. Mai 1618 das Schloß in Prag, warfen die königlichen Räthe zum Fen- ster hinaus, und verjagten die Jesuiten aus dem Lande. Der Krieg war nunmehr entschieden. Schnell sam- melten die Böhmen ein Heer, kündigten dem Hause Oe- sterreich den Gehorsam auf, schlugen dessen Truppen, und rückten selbst in das Herz der österreichischen Staaten ein. Auch Mähren, Schlesien, die Lausitz re. schloßen sich an die rebellischen Böhmen an. i6i» In diesen gefahrvollen Zeiten starb Kaiser Mathias; 20mär;ihm folgte" Ferdinand der Ii., ein heftiger Feind der Pro- testanten. Dieser hatte zwar die empörten Lander in kurzer Zeit zum Gehorsame gebracht; da er aber in denselben die evangelische Religionsübung unterdrückte, und durch das sogenannte Restitutions-Edikt die Freiheit und Macht der protestantischen Fürsten in Deutschland gefährdete, riefen diese den schwedischen König Gustav Adolph um Hilfe an. Dieser große Fürst landete, der Einladung folgend, am 1630 24. Juni 1630 mit 15,000 abgehärteten Schweden auf der

7. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 101

1834 - Kempten : Dannheimer
101 Von Karl V. bis Ferdinand Iii. Insel Rügen und sodann in Pommern. Obschon an- fangs von seinen Feinden verachtet, ward er, im Bun- de mit Hessen-Cassel, Chursachsen, und Frank- reich, bald der Schrecken derselben. Cr schlug am 7ten Sept. 1631 den nie besiegten Lilly bei Breitenfeld iszi (nördlich von Leipzig), und am 1. Nov. des folgenden Jah- res den stolzen Wallenstein bei Lützen (süd-westlich von ^32 Leipzig), auf das Haupt. Aber der letzte Sieg war theuer erkauft; Gustav Adolph fiel in der Schlacht, wahrscheinlich durch den Schuß eines Meuchelmörders. Unmittelbar nach des Königs Tod ergriff der Herzog Bernhard von Weimar das Kommando, stellte das schwankende Treffen wieder her, und verschaffte den Schwe- den den Sieg. Mit Eifer setzte er den Krieg, an welchem nun auch Frankreich nähern Antheil nahm, ununterbro- chen fort, wahrend im Rath der schwedische Reichskanzler Axel Oxelstierna mit Umsicht waltete. Als am 8. Juli 1639 Herzog Bernhard von Weimar »039 an einer plötzlich en Krankheit sein Heldenleben geen- digt hatte, traten die schwedischen Feldherren Banner, Wrangel und Torsten so hn an die Spitze der Schwe- den. Der letzte gewann endlich, nach einigen frühern Miß- geschicken seines Heeres, am 23. Oct. 1642 die blutige i«42 Schlacht bei Leipzig gegen Piccolomini, wodurch Oe- sterreichs Macht entschieden gebrochen wurde. tz. 120. Westphälischer Friede. Indeß war Kaiser Ferdinand Ii. gestorben, und sein 1r37 Sohn Ferdinand der Iii., ein Fürst von großen Da-'^^' lenten und gemäßigten Gesinnungen, auf den deut- schen Thron gehoben worden. Dieser bot endlich die Hand zum Frieden. Nach langen Unterhandlungen ward derselbe am 24. October 1648 zu Münster und Osna-i648 brück im westfälischen Kreise unterzeichnet, und von der Lage jener Städte der westphälische Friede genannt. Die Hauptbedingungen waren: die Protestan- ten (Lutheraner und Reformirte) erhalten freie Reli- gionsübung und gleiche Rechte mit den Katholiken; Schweden bekommt die Insel Rügen und einen großen Theil von Pommern rc.; Frankreich das Elsaß und

8. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 67

1834 - Kempten : Dannheimer
Von Karl dem Großen bis Gottfried von Bouillon. s,7 bern in Spanien das Land zwischen dem Ebro und den Py-ns renäen; es erhielt den Namen spanische Mark. Zehn Jahre später nahm er dem rebellischen Herzoge von7ss Bayern Thassilo dem Ii. sein Reich, und incorporirte es dem großen Franken-Staate. Im Jahre 795 ließ er die wr berühmte Fossa Carolina beginnen, um Rhein und Donau k. zu vereinigen. Bald darauf schlug er die A varen, die öst- lichen Nachbarn und Bundesgenossen der Bojer, bis795 hinter die Naab und Th eis in Ungarn zurück. Im Nor- den Deutschlands bekriegte er die Jüten, die Bundesge- nossen der immer rebellirenden Sachsen, jagte sie auf ihre Halbinsel zurück, und machte die Eider zu Deutsch-"7 lands Nordgrenze. Jetzt marschirte er nach Rom, um Papst Leo den Iii., welchen die empörten Römer verjagt hatten, wieder einzuse- tzen. Eben siel das Weihnachtsfest ein. Der Papst wartete des Gottesdienstes; Karl lag in tiefer Andacht auf den Kniecn vor den Stufen des Altars. Plötzlich ergriff Leo eine kostbare Krone, setzte sie auf das Haupt des Königs, und erklärte ihn feierlich zum römischen Kaiser. 800 So wurde das westliche Kaiserthum wieder hergestellt. Karl lebte noch 14 Jahre, und starb endlich am 28. Jenner 814 zum Leidwesen des ganzen Volkes in einem Alter von su 72 Jahren zu Aachen, wo sein ehrwürdiges Grab mahl noch zu sehen ist. §. 81. Ludwig der Fromme. Ludwig, Karls Sohn und Nachfolger (814—840), war 314 gutmüthig, und verdiente sich dadurch den Beinamen des Frommen; aber jene Eigenschaften, wodurch ein groß- ßes Reich zusammen gehalten wird, besaß er keines- wegs. Sein ganzes Regentenleben trübte Familien-Un- friede, durch Theilungen des Reiches veranlaßt. Schon in den ersten Jahren seiner Regierung hatte er das fränkische Staatsgebiet auf dem Tage zu Aachen un-8,7 ter seine drei Söhne: Lothar, Pipin und Ludwig ge- theilt. Da er nun später seinem Sohne zweiter Ehe, Karl dem Kahlen, auch einen Theil des Reiches zuwenden wollte, ergriffen die Brüder erster Ehe gegen den eige-330 neu Vater die Waffen. Zweimal wurde Ludwig gefangen; aber jedesmal rettete ihn deutsche Treue wieder. Endlich 5 '

9. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 173

1834 - Kempten : Dannheimer
173 zweite Periode. §. 195. Schweden. Durch die große Niederlage bei Pultawa, die Karl der Xii- von Zaar Peter dem I. im Jahre 1709 erlitten nos hatte (§. 154.), war Schwedens Macht im Norden von Europa gebrochen, und Rußlands Uebergewicht daselbst fest gegründet worden. Von Karls des Xii. Tod in den Laufgraben von Friedrichshall (30. Nov. 18*18) *7(a bis zum Beginne der französischen Revolution folg- ten in Schweden rühmlose Regenten. König Gustav der Iii. (von 1771—1792) war eben im 1771 Begriffe, gegen das empörte Frankreich zu Felde zu zie- hen, als ihn am 16. März 1792 Ankerström auf einem 1702 Maskenballe zu Gefle ermordete. Ihm folgte sein noch "Mrz. minderjähriger Sohn Gustav der Iv., für welchen bis zum 1. Nov. 1796 der Herzog von Südermanland, des nsñ verstorbenen Königs Bruder, die vormundschaftliche Regie- rung führte. Sobald Gustav volljährig geworden war, und die Regierung angetreten hatte, reizte er durch sein unkluges, kriegerisches Wesen die größten Mächte gegen sich auf. Er beleidigte Preußen, beleidigte Frankreich, und verlor im September 1807 an letztere Macht P ommern und Rü- i8<n gen. Da er aber aus Haß gegen Napoleon in dem Bündnisse mit Großbritannien fest beharrte, veran- laßte er Rußland und Dänemark, Schweden den Krieg zu erklären. Ein russisches Heer unter Buxhöfden brach in Finn- land ein, und eroberte diese schöne Provinz, welche Kaiser Alexander, um seine Grenzen zu sichern, am 16. März 1808 *8ns dem russischen Reiche einverleibte. Der Verlust von Finn-"^". land und die drückenden Kriegsauflagen erregten all- gemeine Unzufriedenheit, die endlich so weit gedieh, daß die Großen des Reiches am 13. März 1809 den isoq König Gustav entthronten, und seine Nachkommenschaft "Mrr. aus immer von der Erbfolge ausschloßen. §. 196. Beschluß. Jetzt übernahm der Herzog von Südermanland die Regentschaft, und bestieg darauf, nachdem er am 7. Juni 1809 eine neue Verfassung bestätiget hatte, als 7. Juni Karl der Xiii. den schwedischen Thron. Da aber der Kö-

10. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 57

1834 - Kempten : Dannheimer
57 Bon Theodosius bis Muhamed. jagten sie die Vandalen, und errichteten das große west- gothische Reich, das vom atlantischen Meere bis »i» zur Loire in Gallien reichte, und Tolosa (Toulouse) zur Hauptstadt hatte. Die Suevcn, die in Hispanicn zurückgeblieben waren, wurden von den Gothen unterjocht; die Vandalen aber setzten unter ihrem Könige Geiser ich nach Afrika über, 42s eroberten die dortigen römischen Besitzungen, und gründeten auf Karthagos Trümmern das mächtige vandalische44a Reich. §♦ 71. Neue Ein- und Auswanderungen. Britannien wurde seit dem Abzüge der Römer von»27 den wilden Kaledoniern unausgesetzt angefallen und durchgeplündert. Die Britten, unvermögend, den rohen und kriegerischen Nachbarn Widerstand zu leisten, riefen die Sachsen und Angeln, deutsche Völkerschaften an der Nordsee, zur Hilfe herbei. Diese folgten dem Rufe unter 449 ihren Führern Hengist und Horsa, jagten die Räuber in ihre Gebirge zurück, behielten aber das befreite Land für sich, und stifteten dort sieben kleine Königreiche. 450 Die Britten, mißvergnügt über die Treulosigkeit ihrer Beschützer, verließen zu Tausenden ihr Vaterland, und bega- den sich in das nordwestliche Gallien, wo sich in45« Bretagne noch bis jetzt ihr Name erhalten hat. Britan- nien erhielt nach seinen neuern Bewohnern den Namen 'Angel-Sachsen, Angel-Land, Engel-Land, ver- kürzt England. In den nord-östlichen Theil von Deutschland, der durch diese Auswanderungen sehr entvölkert worden war, zogen vom Osten der Weichsel her neue Völker, genannt»ss Wenden und Slaven. Sie dehnten sich von der Oder ostwärts bis an die Grenzen von Asien aus. §. 72. Weltreich der Hunnen. Aber alle diese neu gestifteten Reiche schienen dem At- tila, König der Hunnen, erliegen zu müssen. Dieser furcht- bare Mann, seiner Greuelthaten wegen die Zuchtruthe Gottes genannt, hatte sich die einzelnen hunnischen Horden von der Wolga bis zur Th eis hin unterworfen, und zog 444
   bis 10 von 12 weiter»  »»
12 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 12 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 6
3 0
4 2
5 0
6 0
7 0
8 0
9 1
10 1
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 1
23 0
24 0
25 1
26 0
27 0
28 0
29 0
30 1
31 1
32 0
33 0
34 1
35 0
36 2
37 4
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 1
44 0
45 1
46 3
47 0
48 3
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 1
8 1
9 2
10 0
11 1
12 0
13 0
14 0
15 0
16 2
17 3
18 0
19 0
20 1
21 0
22 2
23 3
24 0
25 1
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 1
33 0
34 4
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 1
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 1
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 1
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 1
62 0
63 0
64 0
65 3
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 1
79 0
80 0
81 0
82 0
83 3
84 0
85 3
86 2
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 2
93 0
94 1
95 1
96 0
97 0
98 3
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 2
1 0
2 6
3 0
4 7
5 0
6 0
7 5
8 5
9 31
10 11
11 0
12 1
13 2
14 0
15 7
16 25
17 0
18 0
19 27
20 1
21 6
22 4
23 1
24 1
25 0
26 4
27 6
28 0
29 6
30 6
31 9
32 0
33 31
34 2
35 0
36 0
37 6
38 0
39 5
40 9
41 0
42 0
43 1
44 9
45 2
46 0
47 1
48 14
49 6
50 0
51 2
52 1
53 2
54 3
55 6
56 4
57 4
58 7
59 34
60 0
61 7
62 2
63 10
64 4
65 2
66 0
67 3
68 4
69 0
70 1
71 5
72 1
73 12
74 5
75 4
76 3
77 9
78 6
79 18
80 6
81 33
82 0
83 0
84 0
85 20
86 0
87 3
88 14
89 1
90 0
91 19
92 4
93 3
94 0
95 0
96 0
97 4
98 16
99 0
100 18
101 0
102 2
103 31
104 0
105 3
106 0
107 1
108 3
109 5
110 3
111 0
112 2
113 0
114 2
115 5
116 2
117 0
118 3
119 0
120 3
121 4
122 3
123 1
124 1
125 1
126 8
127 9
128 5
129 4
130 0
131 6
132 8
133 1
134 1
135 0
136 11
137 1
138 1
139 0
140 6
141 1
142 0
143 13
144 2
145 5
146 4
147 5
148 3
149 0
150 12
151 6
152 3
153 1
154 0
155 9
156 5
157 7
158 8
159 0
160 0
161 5
162 3
163 5
164 0
165 13
166 3
167 0
168 0
169 2
170 6
171 9
172 8
173 10
174 6
175 19
176 14
177 40
178 5
179 8
180 0
181 14
182 33
183 15
184 11
185 1
186 6
187 9
188 1
189 19
190 1
191 13
192 16
193 1
194 3
195 3
196 1
197 11
198 3
199 2