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1. Der geschichtliche Unterricht in der Volksschule - S. 39

1910 - München : Kellerer
— 39 - Geschichte. 6. und 7. Schuljahr. (Lehrplan Ii.) 16. Die alten Deutschen. Lehrmittel: Bild: Germanisches Gehöfte (v. Lehmann). I. Stufe. In welchem Reiche wohnen wir? Wie nennt man die Bewohner Deutschlands mit einem Namen? Zwischen welchen 2 größeren Flüssen liegt Deutschland? (Rhein und Weichsel). Welche Beschäftigung haben die Bewohner Deutschlands? (Ackerbau, Viehzucht, Handel, Gewerbe). Welch größere Orte sind dir bekannt? Werden die Häuser weit von einander gebaut fein. Erzähle von den Häusern in der Stadt! Ob es wohl vor langer, langer Zeit auch so ausgesehen haben mag in unserm Vaterlande! Ii. Stufe. 1. Erzählung: 1. Land. Vor ungefähr 2000 Jahren bewohnten die alten Deutschen oder Germanen das Land zwischen Elbe und Rhein. Unermeßliche Wälder und große Sümpfe bedeckten das Land. Wilde Tiere, wie Auerochsen, Wölfe, Bären lebten in den Wäldern. 2. Aussehen. Die alten Deutschen waren ein rauhes Volk, waren groß und kräftig, hatten blaue Augen, blondes Haar. Dieses war öfters zu einem Knoten zusammengebunden. Ihre Kleidung bestand aus einem selbst gewirkten Unterkleide und einem Mantel aus einem Tierfell. 3. Gehöfte. Städte und Dörfer gab es nicht. Jedes Gehöfte war eine Einöde. Ringsherum lagen Felder und Wiesen. Die Häuser waren aus Baumstämmen gezimmert. Die Fugen wurden mit Lehm verstrichen oder mit Moos ausgefüllt. Die Dächer waren mit Schilfgras, Gezweige eingedeckt. Der ganze Hof war mit einem Pfahlzaun umgeben. Der alte Deutsche arbeitete nichts. Seine Beschäftigung war das Jagen und Fischen. Mit großer Lust zog er in den Krieg. Schild und Speer trug der Germane stets bei sich. Die Arbeit verrichteten die Sklaven. 4. Eigenschaft. Waren Krieg und Jagd vorbei, so lagen sie auf der Bärenhaut und unterhielten sich mit Würfelspiel. Oft verlor der Germane Haus und Hof und sogar feine Freiheit. Während des Spieles tranken sie auch sehr viel Met und Bier. Lügen kannte der alte Deutsche nicht. Sein Versprechen war ihm heilig. 2. Betrachten des Bildes: a) Haus und Hof. Woraus ist das Haus gebaut? Womit ist es eingedeckt? Was fehlt dem Hause in den Wänden?

2. Der geschichtliche Unterricht in der Volksschule - S. 40

1910 - München : Kellerer
— 40 Suche den Kamin! Zeige den Küchenherd! Wie ist dieser anders als der unserige? Zeige ein anderes Gebäude! Womit ist dieses eingedeckt? Für wen dieses wohl bestimmt ist? Erzähle, wie die Umzäunung hergestellt ist? (Pfähle nebeneinander geschlagen, Zaun geflochten). Betrachte den Baum neben dem Hause! Was fällt dir auf? (hat eine Hochbrücke zur Aussicht). Warum? b) Bewohner und ihre Arbeit. Welcher wird der Herr des Hauses sein? Welche Kleidung? Welche Waffen? Wie ist sonst sein Äußeres? Wo wird der Germane eben herkommen? Woraus kannst du schließen, daß er auf der Jagd war? Welche Personen werden ihn auf der Jagd begleitet haben? Was werden diese Männer sein? (Knechte). Welches Wild haben sie erlegt? Welche von den Männern siehst du, die nicht bei der Jagd waren? Was arbeiten diese (ackert, trägt Früchte, füttert die Hühner). Ist dieser (der die Früchte trägt) ein Germane? Wie kannst du erkennen, daß er kein Deutscher ist? (schwarzes Haar). Er ist ein Sklave; ein Römer, der im Kriege gefangen genommen wurde. Welche alte Personen siehst du auf dem Bilde? Wer wird das sein? (Vater und Mutter des Germanen). Welche Arbeit verrichten sie? Was tut dieses Mädchen hier? (zerreibt Körner). Was hat sie hier fertiggestellt? (Mehl). Was bedeutet also dieser Stein hier? (Mühle). 3. Erklärung: Warum bauten die alten Deutschen nicht aus Stein ihre Häuser? (noch keine Ziegelsteine, kein Mörtel). Warum hatten sie die jetzige Dachung nicht? Warum waren in den Wänden weder Fenster noch Türen? (kein Glas zu Fenstern, sonst im Winter zu kalt). Warum waren ihre Öfen anders als heutzutage? (keine Kacheln). Welche Handwerker Wirdes also noch nicht gegeben haben? Warum war die Umzäunung aus Pfählen und starkem Flechtwerk hergestellt? (zum Schutze vor den wilden Tieren). Welche? Wie ist die Kleidung der alten Deutschen anders als wie jetzt? Wird die alten Deutschen nicht recht gefroren haben, wenn sie im Winter so einfache Kleidung trugen? Sie trugen im Winter Felle. Gegen Kälte waren die Germanen nicht so empfindlich. Sie waren abgehärtet. Wer wohl die Kleider machte? Welche Eigenschaft am Germanen gefällt dir? Welche Eigenschaften aber gefallen dir nicht? Wie wird das Land der alten Deutschen bevölkert gewesen sein, weil es noch unermeßliche Urwälder und große Sümpfe gab? (schwach bevölkert). 4. Karte: Land zwischen Elbe und Rhein? Welche Flüsse und Gebirge? Welche Länder? Zu welchem Staate gehört nun heute dieses Land? in. Stufe. Vergleich: Der Bauernhof und das Germanengehöft. Wie gleicht mancher Bauernhof diesem Gehöfte? (manche auch aus Balken gezimmert, mit Stroh eingedeckt, einstöckig, steht öfters als Einöde auch allein). Wie ist aber unser Bauernhof schon der Bauart nach verbessert? (Die meisten sind aus Stein gemauert, mit Ziegeln gedeckt, haben Zimmer, Fenster und Türen, Öfen, Kamin).

3. Der geschichtliche Unterricht in der Volksschule - S. 6

1910 - München : Kellerer
Wie sehen wir Karl gerecht handeln? (lobte die fleißigen, tadelte die faulen, retspthmder und bestrafte seine Gegner). V. Stufe. Der Maure und sein Gastfreund, ä) Erzählung: Wie erwarb der Edelmann die Gastfreundschaft? Wie handelte der Maure klug und gerecht? Wie bezeugte der Maure sein frommes Gefühl? (half seinem Feinde). Hielt der Maure also sein Versprechen? Was tut jener Mensch, der sein Versprechen nicht hält? (lügt). b) Aufnotieren von Merkwörtern. c) Aufsatz: Wie Kaiser Karl in die Schule kam. d) Zeichnen: Die eiserne Krone mit dem eingeschmiedeten Reifen. 3. Kaiser Rarl und der Mönch. Lehrmittel: Im Klosterhofe v. Lehmann. I. Stufe. Welche Religion führte Karl in feinem Reiche ein? Was erbaute er? Was errichtete er? Wie heißt man die Leute, die im Kloster wohnen? Wie heißt man die Klostergeistlichen? Welche Klosterorden kennst du? Il Stufe. Erzählung: Karl der Große besuchte auf seinen Reisen immer Kirchen, Klöster und Schulen. Einmal kam er in das Kloster St. Goar am Rhein. Er trat in die Klosterkirche und sah an den Stufen des Hochaltars einen alten Mönch kniend beten. Nach dem Gebete führte ihn ein Engel zurück in seine Zelle. Der Kaiser ging zum Abte des Klosters und fragte ihn, wer dieser Mönch sei. Der Abt wußte aber nur den Klosternamen. Abt und Kaiser gingen nun selbst zum Mönche in die Zelle. Karl sprach zum Mönche: „Sage mir, wer du bist; denn es steht dein Herr und Kaiser vor dir!" Da fiel der Mönch auf die Knie nieder und sprach: „Ich bin Tassilo Ii., ehemals Herzog

4. Der geschichtliche Unterricht in der Volksschule - S. 7

1910 - München : Kellerer
in Bayern; Herr, ich habe viel gesündigt Wider dich, verzeihe mir!" Der Kaiser sprach: „Alles sei dir verziehen!" Der Mönch fiel zu Boden und war tot. Nacherzählen! Karte: St. Goar zwischen Koblenz und Mainz. Betrachten des Bildes: Welche Personen? Was diese tun? Was empfängt der kniende Mönch? (Segen). Wer gibt ihm den Segen? Was hält er in seiner linken Hand? Wer wird dieser Mönch sein? (Abt). Welches Erkennungszeichen hat also der Abt? (Stab). Wohin führte der Engel den alten Mönch? (Zelle). Sage mir für Zelle einen andern Ausdruck! (Zimmer). Im Kloster hat jeder Mönch ein eigenes kleines Zimmer, das man Zelle heißt. Iii. Stufe. Vergleich: Besuch in der Schule — Besuch im Kloster. a) Was besuchte der Kaiser in Aachen? Was hat er dort gesehen? Was erteilte er den fleißigen Knaben? Was den faulen? Welche Eigenschaft zeigt uns- Karl der Große, weil er Fleißige belohnte und Faule bestrafte? (gerecht). b) Was besuchte er in St. Goar? Was hat er dort gesehen? Was sollte ihm der Abt sagen? Wie fragte er den Mönch selbst? Welche Bitte richtete der Mönch an den Kaiser? (soll ihm verzeihen). Hat ihm der Kaiser verziehen? Welche Eigenschaft zeigt uns Karl der Große, weil er feinem Beleidiger verziehen hat? (friedlich, barmherzig rc.). Iv. Stufe. Wo betete der Mönch kniend? Warum wird ihn ein Engel in die Kirche geführt haben? (alt, gebrechlich, blind). Wie wird der Mönch gewesen jfein, weil ihm Gott sogar einen Engel als Führer schickte? (fromm, gottesfürchtig). Wen fragte der Kaiser um den Namen des Mönches? Was wußte der Abt nur? Was erhält also jeder, der in ein Kloster eintritt? (eigenen Namen, Klosternamen). Was kannst du daraus schließen, daß der Abt nur den Klosternamen wußte? (Mönch schon länger im Kloster als der Abt). Mußte Karl der Große dem Mönche sagen, wer vor ihm stehe? Warum? (blind, konnte den Kaiser nicht sehen). Der Mönch bat den Kaiser um Verzeihung. Was wird der Mönch dem Kaiser angetan haben? (beleidigt). Er hat den Kaiser kniefällig um Verzeihung gebeten. Wie wird deshalb die Beleidigung gewesen fein? (schwer, groß). Mit welchen Worten gestand der Mönch selbst zu, daß er viel Unrecht begangen habe? (habe viel gesündigt wider dich). Folge: Was muß jeder Mensch seinem Beleidiger tun? Wer gebietet uns das? V. Stufe. Der Sünder. a) Was begeht jener, der dem Nächsten an feiner Ehre oder feinem Eigentum schadet? (Sünde). Was muß der Beleidiger tun, wenn er Verzeihung will? (abbitten). Wen muß er um Verzeihung bitten? (Nächsten und Gott). b) Aussatz: Der Mönch von St. Goar. (Nacherzählung).

5. Der geschichtliche Unterricht in der Volksschule - S. 8

1910 - München : Kellerer
4. Tassilo Ii. I. Stufe. Zu welchem Reiche gehört Bayern? Welch großer Kaiser regierte früher in unserm Reiche? Wie hat man dieses Reich genannt? Zu welch großem Reiche wird also früher auch Bayern gehört haben? Ii. Stufe. 1- Erzählung: Als Karl der Große regierte, war Tassilo Ii. mit fünfzehn Jahren schon Herzog in Bayern. Er stammte aus dem Haufe der Agilol-finger. Er war ein frommer Regent. In Bayern führte er das Christentum ein. Viele Klöster hat er gegründet, z. B. Wessobrunn, Schäftlarn, Frauenchiemsee. Bayern hatte er als fränkisches Lehen. Nacherzählen! Welche Überschrift? „Tassilo als Regent". 2. Erklärung: Aus welchem Haufe stammte Tassilo? Stammt unser Königshaus auch von den Agilolfingem ab? Wie nennt sich unser Herrscherhaus? Wie kann man beweisen, daß Tassilo fromm war? Hat Tassilo das Herzogtum sein eigenes Land nennen können? Von wem erhielt er es zu leihen? Was war also Bayern nur, weil der fränkische Kaiser das Herzogtum Bayern verleihen konnte? Karte: Bayern zur Zeit Karls des Großen (selbst zeichnen oder Geschichtsatlas). Welche Länder gehörten damals zu Bayern? Welche Länder gehören heute nicht mehr zu Bayern? Welche andere Kreise gehören aber dazu? (Orte: Wessobrunn, Schäftlarn, Frauenchiemsee.) 1. Erzählung: Tassilo Ii. wollte nun das Herzogtum Bayern sein eigen nennen. Er wollte Karl den Großen nicht mehr als Kaiser anerkennen. Kaiser Karl zog daher gegen Tassilo zu Felde und besiegte ihn. Als Bürgschaft für den Frieden mußte Tassilo dem Kaiser zwölf Geiseln stellen. Nun wurde auch Tassilo Ii. angeklagt, daß er sich mit den Feinden des Kaisers verbunden hätte. Man konnte ihm aber das nicht nachweisen. Jetzt wurde er wegen freiwilligen Verlaffens des Heeres — Fahnenflucht oder Herisliz — angeschuldigt und zum Tode verurteilt. Karl der Große aber begnadigte ihn. Tassilo wurde in das Kloster St. Goar gesperrt. Hier wurde er Mönch. Der Tod Tassilos ist unbekannt. Er soll in hohem Alter im Kloster Lorsch bei Worms gestorben sein. Nacherzählen! Welche Überschrift? „Im Streite". 2. Erklärung: Wornach ging Tassilos Streben? (eigener Herr sein). Was fing er an, eigene Herrschaft zu erhalten? Was brachte ihm das Streben nach Unabhängigkeit ein? Was verlangte der Kaiser von ihm? Was stellen die Geiseln vor? (Bürgschaft). Wie kannst du beweisen, daß Tassilo viele Feinde hatte, die ihn beim Kaiser verklagten? Welchen zweiten Fehler beging Tassilo? Welche Strafe brachte ihm diese Untreue? Woraus kann man ersehen, daß der Kaiser nicht zu streng mit Tassilo verfuhr? Warum war der zweite Fehler

6. Der geschichtliche Unterricht in der Volksschule - S. 74

1910 - München : Kellerer
— 74 — haben Wohl die Soldaten diesen Tand? Wie schleppen die Soldaten die Beute fort? Was geschieht mit diesen armen Bauern? Beschreibe das Aussehen Gustav Adolfs, Tillys, Wallensteins, des Kurfürsten Max I., die Marketenderin, die Soldatenfamilie, Arbeiten der Soldatenfrauen, die Soldatenkinder, die Zelte. (Lager). A. Veranlassung. 3. Erklärung: Waren die Katholiken und Protestanten recht verträglich? (gespannt). Was taten die protestantischen Fürsten? Was taten auch die katholischen Fürsten? Was erbauten die Protestanten um ihren Glauben bei erwachsenen Leuten zu befestigen? Was erbauten sie, um Kinder in diesem Glauben zu unterrichten? Was geschah mit zwei protestantischen Kirchen? Wird das den Protestanten gefallen haben? Was kann leicht aus dem Hasse entspringen? (Streit). Wie begannen die Protestanten den Streit? Wie nennt man jene Handlung, wenn jemand gewaltsam in ein fremdes Haus dringt? Wie kann man jene Handlung bezeichnen, wenn man gegen die Fürsten, gegen Gesetze und gegen die bestehende Ordnung ist? (Empörung, Aufruhr, Revolution). Wie bewiesen die Böhmen, daß sie Empörer waren? (drangen in den Hradschin, stürzten kaiserliche Räte aus dem Fenster, sagten sich vom Kaiser los, Friedrich V.) Was entstand aus dieser Empörung? B. Der Krieg. a) Der böhmisch-pfälzische Krieg. War Friedrich V. rechtmäßiger König von Böhmen? Wem gehörte Böhmen? (dem Kaiser). War der Kaiser mächtig genug, sein Eigentum und sein Recht zu schützen? (Hilfe des Kurfürsten Max I. von Bayern gebraucht). Wie kann man sagen, daß die katholischen Fürsten fest zusammenhielten? In welchem Jahre? (1618). Wie wollte der Kaiser und Max I. Böhmen wieder gewinnen? (Waffengewalt). Wie hieß man den Krieg? Wo war die Schlacht? Was glaubte wohl Friedrich V., weil er während der Schlacht zu Tische saß? (glaubte, die Böhmen werden siegen). Wie mußte aber Friedrich erfahren, daß er sich sehr getäuscht habe? (sah die Böhmen auf der Flucht). Welch einzigen Ausweg hatte nur mehr Friedrich V.? Welchen Schaden die Böhmen? Welchen Vorteil brachte dieser Krieg dem Kurfürsten Max? Dem Kaiser? Welchen Spottnamen erhielt Friedrich V. b) Der dänische Krieg. Welcher König wollte den Protestanten Hilfe leisten? Zu welcher Religion wird sich auch dieser bekannt haben? Wie wurde aber das Vorhaben des dänischen Königs vereitelt? (Tilly trieb ihn zurück). Konnte also der Dänenkönig den Protestanten wirklich Hilfe bringen? c) Der schwedische Krieg. Welch anderer fremde König eilte jetzt den Protestanten zu Hilfe? Inwiefern kann man sagen, daß Gustav Adolf wirklich Hilfe gebracht hatte? (Tilly

7. Der geschichtliche Unterricht in der Volksschule - S. 70

1910 - München : Kellerer
— 70 — b) Erzählung: Der Schuhnagel (von Chr. Schmid, Nr. 105, S. 103, Unterklassenlesebuch). Welchen Versuch machte Herr von Berg? Was erreichte er dadurch? Welchen Wert für sich und die meisten Dorfbewohner? 2. Im Dienste des Lesens: Gutenberg, der Erfinder der Buchdruckerkunst. (Nr. 258, S. 277, Oberklassenlesebuch.) 26. Die Kirchenspaltung oder Reformation. Lehrmittel: Bild Luthers, der Peterskirche; Wandtafel von Meinhold: Luther verbrennt die päpstliche Bulle. I. Stufe. Welche Religion haben wir? (katholisch). Wer hat uns diesen Glauben gelehrt? (Christus). Wie heißen alle, die an Christus glauben? (Christen). Sind aber alle Christen auch Katholiken? Wie nennen sich Andersgläubige? (Protestanten). rc. Als Christus die Apostel in die ganze Welt hinaussandte, da gab es nur eine christliche Kirche. Ich will nun erzählen, wie diese Kirche getrennt wurde. ü. Stufe. 1. Erzählung: Papst Leo X. schrieb einen vollkommenen Ablaß aus. Leute, welche diesen Ablaß gewinnen wollten, mußten ein Almosen zum Bau der Peterskirche in Rom spenden. Mit der Verkündigung des Ablasses in Deutschland wurde der Dominikanerorden beauftragt. Der Dominikanermönch Johann Tetzel kam nun nach Wittenberg und predigte den Ablaß. In Wittenberg lebte der Augustinermönch Martin Luther, Professor an der Universität. Dieser schlug an der Schloßkirche zu Wittenberg 95 Lehrsätze über den Ablaß an. Davon stimmten 41 dieser Lehrsätze mit der Lehre der Kirche nicht überein. Der Papst verlangte, daß Luther seine Irrtümer widerrufe. Luther gehorchte aber dem Papste nicht. Der Papst sprach daher über Luther den Bann aus. Dieser verbrannte die päpstliche Bannbulle öffentlich vor der Stadt. Damit bekannte Luther, daß er sich selbst aus der katholischen Kirche ausschließe. Luther und seine Anhänger legten Protest ein. Sie nannten sich Protestanten. Die protestantische Religion verbreitete sich sehr rasch, namentlich in Norddeutschland. Nacherzählen! 2. Betrachten der Bilder: Luther: Welches Aussehen? Wie erkennt man an ihm die priest erliche Kleidung? Peterskirche: Wie ist der Bau? (Rundbau). Zeige den Turm! Er ist nur eine runde Kuppel. Die Peterskirche ist die größte Kirche der Erde. In derselben haben viele Tausende von Personen Platz.

8. Der geschichtliche Unterricht in der Volksschule - S. 72

1910 - München : Kellerer
— 72 — oder Wirkung? Wie mußte also anfangs die Ursache gewesen sein, da sie hätte leicht beigelegt werden können? (kleine Ursache). Sprichwort: Kleine Ursache, große Wirkung. Wenn du mit jemand Zwist hast, was sollst du da tun? (versöhnen). Was könnte aus dem kleinen Zwist leicht entstehen? (großer Streit, schlimme Folgen). V. Stufe. 1. Im Dienste der Geschichte: Erzählungen: a) Luther in Augsburg, in der Acht. Luther als Junker Jörg aus der Wartburg. Übersetzung der Bibel. Sage vom Teufel und Tintenfaß. b) Schrift: Die christliche Freiheit, Bauernkrieg. Gegensatz: (Bürgerliche Freiheit). 2. Im Dienste des sittlichen Unterrichtes: Erzählung: Der Hufnagel. Was bemerkte der Kaufmann? Gab er auf diesen kleinen Schaden etwas? Wie mußte er aber erfahren, daß diese kleine Ursache ihm großen Schaden brachte? Was merkte er sich? 27. Der 30jährige Krieg. Lehrmittel: Lagerleben z. Zt. des 30jährigen Krieges (v. Lehmann). Kurfürst Max I. vor der Schlacht am weißen Berg (v. Engleder). Gustav Adolf vor der Schlacht von Lützen (v. Loh me her). Soldaten mit Beute und gefangenen Bauern (v. Ph. Wouvermann). I. Stufe. Wer führte die Kirchenspaltung herbei? (Luther). Wie nannten sich die Anhänger Luthers? (Protestanten). Warum wohl diesen Namen? (Protest, Einspruch einlegen). Werden die Protestanten mit dem Papste und den Katholiken friedlich gelebt haben? (Streit). Wozu führt oft ein Streit zwischen zwei Völkern? (Krieg). Ii. Stufe. 1. Erzählung: Zwischen den Katholiken und Protestanten herrschte immer eine große Spannung. Die protestantischen Fürsten schlossen ein Bündnis „die Union" — die katholischen Fürsten ebenfalls ein Bündnis „die Liga". Die Protestanten in Böhmen erbauten Kirchen und Schulen. Eine Kirche wurde aber wieder niedergerissen, eine andere gesperrt. Das reizte die Protestanten zum Aufstande. Ein bewaffneter Haufen drang in das Prager Schloß („Hrad-schin") und warfen zwei Räte und einen Schreiber zum Fenster hinaus. Diese nahmen aber durch den Sturz keinen Schaden. Die Böhmen fielen von dem Kaiser ab und wählten Friedrich V. von der Pfalz zum böhmischen Könige. Der

9. Der geschichtliche Unterricht in der Volksschule - S. 73

1910 - München : Kellerer
— 73 — Kaiser rief nun den Kurfürsten Maximilian I. von Bayern um Hilfe an. Dieser zog mit seinem Feldherrn Tilly gegen Böhmen 1618. Es war der böhmischpfälzische Krieg. Am Weißen Berg bei Prag kam es zur Schlacht. Friedrich V. saß eben zu Tische. Da kam das böhmische Heer auf voller Flucht zurück. Friedrich V. mußte fliehen. Er suchte in England Schutz. Alle Länder wurden ihm genommen. Er war nur über den Winter König von Böhmen. Man hieß ihn „Winterkönig". Maximilian I. von Bayern erhielt vom Kaiser die Oberpfalz und die Kurwürde. (1623). Der Dänenkönig Christian wollte den Protestanten Hilfe leisten. Er fiel in Deutschland ein. Tilly aber zog mit einem Heere gegen den Dänenkönig und vertrieb ihn aus Deutschland. Man nennt diesen Krieg den „dänischen Krieg". Da erscholl die Kunde: Der Schwedenkönig Gustav Adolf sei an der pommerischen Küste gelandet. Tilly zog den Schweden entgegen. Er wurde aber bei Leipzig besiegt. Gustav Adolf führte nun sein Heer nach Bayern. Die Bürger mußten große Kriegssteuern bezahlen. Die Fluren wurden verwüstet, Dörfer und Städte eingeäschert. Bei Rain wollte Tilly den Schweden den Übergang über den Lech verlegen. Da traf ihn eine Kugel, welche ihm das Knie zerschmetterte. Tilly wurde nach Regensburg gebracht. Hier starb er. Sein Leichnam ruht in der Gruft zu Altötting. Der Kaiser ernannte nun Wallenstein als Feldherrn. Dieser stellte sich bei Leipzig den Schweden gegenüber. Gustav Adolf verlor das Leben. Er erhielt einen tödlichen Schuß in den Rücken. Wallenstein zog nach Böhmen zurück. Er wollte gerne König von Böhmen werden. Wallenstein schloß sogar mit den Schweden ein Bündnis. Er wurde von seinen eigenen Soldaten in Eger ermordet, weil er seinen Kaiser verraten wollte. Man heißt diesen Krieg den „schwedischen" Krieg. Nach dem Tode Wallensteins mischten sich die Franzosen auch noch in den Krieg. Sie schlossen mit den Schweden ein Bündnis gegen den Kaiser. Frankreich wollte den Kaiser nur schwächen und die deutschen Länder links des Rheines an sich reißen. Man heißt diesen Krieg den schwedisch-ftanzösischen Krieg. Die Schweden hausten schrecklich. Bürger und Bauern wurden solange gemartert, bis sie ihre Schätze offenbarten. Eine solche Marter war der „Schwedentrunk". Einem gefesselten Manne, der auf der Erde lag, wurde in den aufgesperrten Mund Jauche gegossen. Bürger und Bauern verarmten. Felder und Wiesen waren verödet, Dörfer und Städte in Schutt und Asche verwandelt. Im Lande brach die Hungersnot und die Pest aus. Ganze Dörfer sind dadurch ausgestorben. Endlich im Jahre 1648 wurde zu Münster und Osnabrück der westfälische Friede geschlossen. Die Franzosen erhielten Elsaß, die Schweden die Inseln Rügen, Usedom und Wollin und einen Teil von Pommern. Den Protestanten wurde gleiches Recht wie den Katholiken eingeräumt. 2. Betrachten der Bilder: Wie sehen die Soldaten im 30jährigen Krieg anders aus wie die Soldaten heutzutage a) nach der Kleidung? b) nach ihren Waffen? Was will der jüdische Händler bei den Soldaten? Woher

10. Der geschichtliche Unterricht in der Volksschule - S. 97

1910 - München : Kellerer
— 97 - (Gegenliebe). Was erzeugt also Liebe? Sprichwort: „Liebe erzeugt Gegenliebe". Was empfinden deine Eltern, da sie für dich so gut sorgen? (haben mich lieb). Was bist du ihnen schuldig? (auch lieben). V. Stufe. a) Im Dienste des sittlichen Unterrichtes: Erzählung: Das Rotkehlchen. Wie hielten die Leute im Hause das Vöglein lieb und wert? (gefüttert, nicht gequält). Wie erwiderte das Vöglein diese Liebe? b) Im Dienste des geschichtlichen Unterrichtes: Erzählungen: 1. Wie König Max I. arretiert wurde. 2. Der Star des Königs Max. 3. König Max nimmt sich einer verwaisten Familie an. c) Im Dienste des Lesens: Nr. 239. Maximilian Josephs Einzug in München. (S. 279 Mittelklassenlesebuch.) Nr. 276. Maximilian I. Joseph, König von Bayern. (S. 301 Oberklassenlesebuch). Nr. 241. König Max I. Joseph nimmt sich einer verwaisten Familie an. (S. 281 Mittelklassenlesebuch). d) Im Dienste des Aufsatzes: 1. Der Star des Königs Max. 2. Wie König Max arretiert wurde. 36. Cudwig Ii. und der deutsche Bruderkrieg. Lehrmittel: Bild Königs Ludwig Ii. (Mittelklassenlesebuch). I. Stufe. Von welchem Könige haben wir das letztem«! gehört? Wann wurde Bayern ein Königreich? Jetzt will ich euch von einem anderen Könige erzählen! Ii. Stufe. 1. Erzählung: König Ludwig Ii. war ein Sohn des Königs Max Ii. Schon mit 19 Jahren kam er im Jahre 1864 zur Regierung. Ludwig Ii. pflegte reich die Kunst. Herrliche Schlösser erbaute er, z. B. Herrenchiemsee, Neuschwanstein, Hohenschwangau und Linderhof. Industrieschulen, Realschulen und Prä-parandenschulen wurden errichtet. Da wurde der König plötzlich krank. Prinz Luitpold von Bayern übernahm die Regierungsverwesung. Der kranke König wurde auf Schloß Berg am Starnbergersee verbracht. Am 13. Juni 1886 fand er in diesem See seinen Tod. In die Regierungszeit Ludwig Ii. fällt der deutsche Bruderkrieg im Jahre 1866. Der deutsche Bund wurde aufgelöst. Der König von Preußen wollte die Länder Schleswig-Holstein für sich haben. Österreich wollte aber nicht dulden, daß Preußen noch größer und mächtiger werde. Haberl, Der geschichtliche Unterricht. 7
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