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1. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in der Volksschule - S. 5

1879 - Berlin : Mrose
die Wohnungen. Auf ähnliche Weise kamen sie dazu, sich Kleidung zu verfertigen. Sie benutzten zu diesem Zwecke die Blätter der Bäume und die Felle der erlegten Thiere. 3. Gewerbe und Wissenschaften gab es jedoch noch nicht: Jeder verfertigte Das, was er brauchte, selbst. 4. Ebensowenig kannte man Gesetze: das Recht des Stärkeren herrschte überall. Die Juden z. B. erhielten erst 50’0 Jahre nach Abraham durch Moses Gesetze. 5. Die Religion entwickelte sich allmälig aus dem Gefühle der Furcht vor schädlichen und gewaltigen Naturkräften (Tonner, Sturm) und aus Dankbarkeit über wohlthätige Ereignisse und Dinge (Regen, Sonne rc.). 6. Diejenigen Völker, welche hauptsächlich von erlegten Thieren leben, nennt man Jägervölker. Sie stehen auf der niedrigsten Kulturstufe. Weil sie ihr Leben nur durch Kampf und Tödtung fristen, bildet sich in ihrem Karakter besonders Muth und Wildheit und List aber auch Grausamkeit aus. Die meisten Völker waren in ihrer Jugendzeit Jäger. Schon bedeutend höher stehen die Völker, welche die Thiere zähmen, anstatt sie zu todten. Solche Völker heißen Hirtenoderno maden (Umherziehende). Ihr Karakter ist milder, weil sie meist nur kämpfen und tödten, um sich und ihre Heerden zu schützen. Indeß, ver-möge ihres unsteten Umherziehens können sich auch bei ihnen keine Gewerbe, Künste und Wissenschaften ausbilden. Ein anschauliches Bild vou dem Leben und Treiben der Nomaden des Alterthums bieten uns in der neuern Zeit die Kaffern in Südafrika und viele Steppenvölker in Asien. Die Kulturvölker. 1. Eine höhere Bildung kaun nur da entstehen, wo viele Menschen zusammen wohnen. Bei dein Jäger- und Hirtenleben war Dies nicht möglich, weil schon eine Familie zu ihrem Lebensunterhalt große Jagd-nnd Weideplätze nöthig hatte. Erst dann konnten viele Familien aus einem kleineren Raume bei einander leben, als man ansing den Boden zu bearbeiten, so daß er zehn- und hundertfältige Frucht brachte.

2. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in der Volksschule - S. 77

1879 - Berlin : Mrose
— 77 — Gregor Vii. dadurch, daß er die Investitur der Bischöfe (Belehnung derselben) für ein Recht des Papstes erklärte, und daß er das Zölibat (die Ehelosigkeit) der Geistlichen einführte (1075, also um 1100). Alle Bischöfe wurden dadurch Vasalleu des Papstes, und die Geistlichen von den Laien schärfer getrennt. Auf den höchsten Gipfel indeß erhob Innozenz Iii. die päpstliche Macht. Er trat als Statthalter Christi auf, und lehrte, daß der Papst Herrscher der ganzen Menschheit sei. Den König von Frankreich Philipp August that er in den Bann, setzte den König Johann von England ab, und rottete die Albigenser in Frankreich aus, weil sie andersgläubig waren (um 1200). Ein ganzes Jahrhundert hindurch blieb die päpstliche Macht auf dieser Höhe (von 1200—1300). Dam: aber begann sie zu sinken, besonders durch den Streit zwischen Bo-nifazius Viii. und Philipp dem Schönen von Frankreich. Bonifazius nämlich hatte Philipp in den Bann gethan; dieser jedoch erklärte den Papst für einen Verbrecher, und ließ ihn sogar gefangen nehmen. Von da an unterwarfen sich die Könige dem Banne nicht mehr: sie hatten ihre Macht kennen gelernt. Auch schadete es dem päpstlichen Ansehen sehr, daß es lange Zeit hindurch 2, ja 3 Päpste gab (um 1400). Aranlireich Feudalstaat Anfang der Monarchie Monarchie Karl der Kahle Philipp August Philipp d. Schöne um 900. um 1200. um 1300. Der erste König von Frankreich war Karl der Kahle, Ludwig des Frommen So.'hn (bis 877). Mein oriren. Mit dem Ohre: Karl, Philipp, Philipp; dann — Karl der Kahle, Philipp August, Philipp d. Schöne. — Mit dem Verstände: der erste und letzte hat einen Beinahmen: der Kahle, der Schöne. Philipp August war Zeitgenoß Friedrich Ii. und Innozenz Iii.; Philipp der Schöne — Boni-sazins des Viii. Philipp August steht noch unter dem Papst — Philipp d. Schöne schon über demselben.

3. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in der Volksschule - S. 87

1879 - Berlin : Mrose
Die Eroberung von Preußen, sowie von Lieffand (durch den Ordeu der Schwertbrüder) halte man übrigens auch als einen K r e u z z u g angesehen. Ebenso gehört die Ausrottung der Albigenser hierher. Die Albigenser lebten im südlichen Frankreich. Sie zeichneten sich durch Einfachheit und Sittenreinheit aus, und hielten sich an die ursprünglichen Lehren Christi. Doch verwarfen sie die Trinität, die Auferstehung Christi 2c. und wurden deshalb vorn Papste in den Bann gethan. Endlich ordnete Innozenz Iii. einen Kreuzzug gegen sie an: 120 9. Hunderttausende wurden getödtet und die übrigen verfolgt, bis sie sich bekehrten. Mit biesen Bekehrungen beauftragte man die Dominikanermönche. Daraus entstaub das I u q u i s i t i o n s g e -richt (um 1216). Die Drben der Franziskaner (1209) und Dominikaner (1216) waren zur Zeit Innozenz Iii. entstauben. Sie werben unter dem Namen Bett elorben zusammengefaßt, weil sie sich verpflichteten, ihren Unterhalt durch Betteln zu erwerben. Ein britter Bettelorden noch war der Drben der Augustiner, entstanden um 1250. Folgen der Kreuzzüge. — 1. Religiöse Folgen. — Der eigentliche Zweck: Besiegung der Muhamebaner, war nicht erreicht. Man hatte umsonst basür 6 Millionen Christen geopfert. Aber die Herrschaft des Papstes war durch die Kreitz- Memoriren. Der Kreuzzug gegen die Albigenser 1209, gegen die Preußen und Lieslänber 1228; also beide fallen, wie der Krenzzug der lateinischen Ritter (1204), zwischen den 3. und 4. Krenzzug, ober zwischen Friebr. Barb. und Friebr. Ii. — An die Zahl 1216 fnüpfen sich viele historische Ereignisse: Innozenz Iii. Tod, Friebr. Ii. Regierungsantritt, die Beenbigung bet Albigenserkriege, die Stiftung des Donnnikanerorbens.

4. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in der Volksschule - S. 112

1879 - Berlin : Mrose
— 112 — Politische Begebenheiten während dieser Zeit. Deutschland. Repetition: (Hermann) Klodwig 500). (Karl 800 Friedrich 1200). (Rudolf 1300 Max 1500). Karl V. 1500 (Friedrich d. Gr. 1740). Maximilians Sohn Philipp vermählte sich mit der Prinzessin von Spaniens und so erbte deren Sohn Karl V. Amerika, Spanien und Österreich. Auch wurde er deutscher Kaiser. Man sagte deshalb, daß in seinem Reiche die Sonne nicht untergehe. In Amerika wurden unter seiner Regierung mehre Eroberungen und Entdeckungen vollführt. Während Karl V. den Reichstag zu Worms hielt, eroberte Ferdinand Kort es (Cortez) Me'chiko (Mejico) 1521. Mechiko liegt in Mittelamerika am atlantischen Meere. Wenn man von da noch weiter (nach Westen) geht, so kommt man an den großen Ozean, und indem man südwärts der Küste folgt (abwärts auf der Karte) nach Peru. Zeit der Peru wurde von Franz Pizarro entdeckt — fast um die- Augsburg. selbe Zeit (1524), und 1531 erobert. i5go.'°" Der letzte Herrscher von Mejiko hieß Montezuma und von Peru Atahuälpa. Zu erwähnen ist noch, daß der Portugiese Magellan (Magelhaens, Mageliansch) zum erstenmal die Erde umschiffte, gleichfalls zu der Zeit, wo Kortes Mechiko eroberte: um 1521 (1519—1521). In Europa dagegen hatte Karl V. besonders mit Franz I. von Frankreich zu kämpfen. Er besiegte denselben jedoch in 4 Kriegen (1515—1544), und befestigte dadurch seine Herrschaft über Italien. Memorireu. Das Jahr 1519 ist ein Gedächtnißjahr: 1519 starb Max; Karl V. und Soliman kamen zur Regierung, Magellan beginnt seine Erdumsegelung. — Von den beiden Hauptgegnern Karls starb der eine (Franz I.) etwa 10 Jahre vor, und der andere (Soliman) 10 Jahr nach der Abdankung Karls (1547, 155 6, 1566).

5. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in der Volksschule - S. 116

1879 - Berlin : Mrose
— 116 — Schon Heinrich Iv. hatte gestrebt, Frankreich zur ersten Macht in Europa zu erheben; allein er wurde von Rävalliak (Ravaillac) 1610 ermordet, und sein Sohn Ludwig Xiii. war ein schwacher, unthätiger Regent. Er überließ die Regierung ganz seinem Minister (Rischliö). Dieser nahm den großen Vasallen den letzten Rest ihrer Selbständigkeit, damit der König unbeschränkt über Alles gebieten könne; unterwarf die Protestanten, weil sie es mit den Vasallen hielten, und besiegte durch den Beistand der Schweden und der deutschen Protestanten Oestreich. Auch beförderte er Künste und Wissenschaften. So stiftete er z. B. die Akademie zu Paris. Da er aber Frankreichs Größe nicht auf Tugend, sondern auf List und Gewalt gründete, legte er zugleich den Grund zu dem künftigen Verderben desselben. Ganz ähnlich wie er handelte Ludwig Xiv., der 1643 auf Ludwig Xiii. folgte. Unter ihm erreichte die französische Poesie ihren Blütepunkt durch die Dichter Kornetj, Raßin, Moliär (Corneille, Racine, Moliere). Auch große Staatsmänner bildeten sich unter seiner Herrschaft ans, z. B. der Finanzminister Kolbär (Colbert) und der Kriegsminister Lürooä (Louvois); ferner ausgezeichnete Feldherren: Türenn, Köngdee (Turenne, Conde) u. s. w. Ludwig Xiv. verfeinerte auch das Leben dadurch, daß er die Simichen des ganzen Landes um sich versammelte, und eilt glänzendes Hofleben einführte. Die französischen Sitten und Moden herrschten seitdem in ganz Europa. Das Alles aber that er nicht aus Humanität, sondern aus Egoismus. Er handelte nach dem Grundsatz: „Der Staat bin ich"; d. H.: Ich bin nicht des Volkes wegen, sondern das Volk ist meinetwegen da; oder — was zu meinem Vortheil gereicht, ist Recht. Ebenso verfuhr er mit den benachbarten Nationen. Ihnen gegenüber galt ihm der Spruch: die Welt ist Frank- reich.

6. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in der Volksschule - S. 65

1879 - Berlin : Mrose
— 65 — Die nordischen Völker blieben noch länger ihrem alten Glauben treu; sie wurden erst später Christen; etwa um 1000. Karl d. Gr. als Regeut. Karl verstand nicht allein zu erobern, sondern auch zu regieren. Er gab seinem Volke gute Gesetze, sorgte dafür, daß Jeder denselben gehorchen mußte, und beförderte die Bildung des Geistes und Herzens seiner Unterthanen. So begünstigte er die Anlegung von Schulen (Klosterschulen); ließ Singlehrer aus Italien kommen, deutsche Lieder sammeln, und eine deutsche Grammatik ausarbeiten. Zu diesem Zwecke berief er gelehrte Männer an seinen Hof, z.b. Alkuin aus England, ferner Eginhard,.Angilbert u.a. Karl starb 814, zu Aachen, und wurde daselbst im Dome begraben. Aus ihn folgte sein Sohn Ludwig der Fromme 814 bis 840. Ludwig besaß nicht den Geist und die Kraft seines Vaters. Er sorgte hauptsächlich für die Bereicherung der Kircken und Klöster. Das Reich zerstückelteer dadurch, daß er es unter seine Söhne (Lothar, Pipin und Ludwig nebst Karl dem Kahlen) theilte. Die Söhne führten dieser Theilung wegen Kriege mit ihrem Vater, und (von 840—843) untereinander. Endlich schlossen sie einen Vertrag: den Vertrag zu Wer-döng (Verdun) 843, durch welchen Karl's Reich in 3 Theile zerfiel: in Deutschland, Frankreich und Italien. Deutschland bekam Ludwig der Deutsche, Frankreich Karl, und Italien Loth ar. Memoriren. Karl mit seinen Nachfolgern sind: Karl, Ludwig, Ludwig, Karl (Karl d. Große, Ludwig der Fromme, Ludwig der Deutsche, Karl der Dicke). Dann folgte in Deutschland noch Arnulf von Kärnthen und Ludwig das Kind (L. der Fromme, der Deutsche, das Kind). Der Jahreszahl wegen ist wichtig Ludwig der Fromme -von 814—840; nämlich 814 Tod Karl des Gr.; 840 Theilung des Reiches, 880 (882) Wiedervereinigung von Frankreich und Deutschland, 888 neue Trennung (40, 80, 88). Ferner bemerke man Arnulf 888—899 (88, 99) und Ludwig das Kind 899—911 (99, 9). Fricke, Weltgeschichte 5

7. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in der Volksschule - S. 66

1879 - Berlin : Mrose
— 66 — 888 v. Chr. Gründung Karthago's. Lothar erhielt außerdem noch einen Strich Landes zwischen Frankreich und Deutschland (Lotharingien) nebst dem Kaisertitel. Italien jedoch kam nach Lothars Tode an Frankreich; auch wählten 882 die Franzosen Karl den Dicken (Karl des Deutschen Sohn) zum König, und so wurde das fränkische Reich noch einmal vereinigt. Erst seit Karl des Dicken Absetzung 888 blieb die Trennung von Frankreich und Deutschland dauernd. Ii. Beschaffenheit (Kultur) der Germanen. In der Kindheits- oder Waldperiode der Germanen kann man die beiden zugleich geographischen Unterabtheilungen annehmen: die Zeit der Völkerwanderung: 400, und die Zeit Kar Fs d. Gr.: 800. a. Völkerwanderung d.h. einige Jahrhundert vor und nach ihr. Die Germanen dieser Zeit sind als Barbaren zu bezeichnen. Sie wohnten in künstlichen Höhlen, d. h. in Hütten, welche ans Lehm erbaut waren. Ihre Kleidung bestand aus Fellen, und ihre Nahrung beschränkte sich meist ans das Fleisch der erlegten Thiere. Angebaut wurde in einigen Gegenden Hafer, Gerste und Rüben. Pferde, Rind er, Schweine und Hunde waren die Hausthiere. Arbeitstheilung kannten sie noch nicht; jede Familie besorgte Alles, was sie nöthig hatte: der Mann kämpfte gegen Thiere und Menschen; die Frau that die Hausarbeit; und die Leibeignen alles Übrige. Die Freien waren gleich. Kriegsgefangene wurden leibeigen. Man kannte weder Rang noch Stand. Die Germanen bildeten also keinen Staat, auch nicht einmal ein Volk, sondern nur einzelne Stämme. Später traten je zehn Familien zu einer Zehnerschast zusammen, und 10 Zehnerschaften zu einer Hundertschaft. — Die Häupter dieser Familien versammelten sich gewöhnlich jeden Neu- oder Vollmond zu gemeinschaftlichen Berathungen.—

8. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in der Volksschule - S. 91

1879 - Berlin : Mrose
— 91 — Überhaupt brachten Fürsten und Städte immer mehr die Landeshoheit an sich, und die Kaiser sorgten mehr für ihren Privatbesitz, als für das Reich. So beförderte z. B. Kaiser Karl Iv. (1346—1370) in seinem Lande (Böhmen) Handel und Gewerbe, stiftete 1348 eine Universität in Prag u. f. w.; aber um das Reich kümmerte er sich wenig. Nur brachte er zu Staude, daß künftig die Kaiser durch 7 deutsche Fürsten ohne Zustimmung des Papstes gewählt werden sollten (goldne Bulle 1356). Doch um Dies durchzusetzen, machte er die Geistlichkeit unabhängig von der weltlichen Macht, und den 7 Kurfürsten gab er fast völlige Landeshoheit. So wurde Deutschland durch die goldne Bulle wirklich iu unabhängige Staaten aufgelöst, welche den Kaiser nur dem Namen nach anerkannten. Von dieser Zeit an trennten sich mehrere Länder ganz von Deutschland: Böhmen, Ungarn, Mailand. Auch wollte der Herzog von Lothringen: Karl der Kühne, den bürg und ischen Kreis mit seinen Staaten vereinigen, und daraus ein unabhängiges Königreich bilden, allein er wurde von den Schweizern bei Grans on und Murten und dann bei Ranzig (Nancy) 147 7 geschlagen und so blieb zufällig Lothringen und ein Theil von Burgund noch bei Deutschland. Dies Alles geschah unter der Regierung des schwachen, Entdeckung unthätigen Kaisers Friedrich Iii. 1439—1493. rika etwa Ganz das Gegentheil von Friedrich Iii. war sein Sohn 1493. Maximilian: 1493 —1519. Er ist durch seine muthigen Thaten selbst in jder Sage bekannt geworden. Matt nennt ihn wohl den letzten ritterlichen Kaiser. Deutschland theilte er in 10 Kreise, und setzte ein eit allgemeinen Gerichtshof (das Reichskammergericht) ein. Von den 7 Kurfürsten waren 4 weltlich: Brandenburg, Sachsen; Pfalz Böhmen; und 3 geistlich, nämlich die Bischöfe am Rhein: Köln, Trier, Mainz. Später kam nocb Baiern (1648), Braunschweig (1710) und Hessen (1802) hinzu.

9. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in der Volksschule - S. 102

1879 - Berlin : Mrose
— 102 - Die Reformation. Wesentliche Ursachen der Reformation: 1) Die fortgeschrittene geistige und moralische Bildung der Völker; und im Gegensatz dazu 2) Die Sittenverderbnis der Geistlichen. Gelegentliche Ursachen: 1) Tezels Ablaßhandel, und im Kampf dagegen 2) Luthers Auftreten. I. Religionsverbesserungen. Denkende Geistliche, ja selbst ganze Konzilien, hatten schon längst nach einer Reformation der Kirche an Haupt und Gliedern verlangt, und einzelne Männer versuchten sie, in's Werk zu setzen, z. B. Wikless, Huß, Savonarola. Doch fanden sie noch keine Unterstützung, und büßten ihr Unternehmen größten-theils mit dem Tode. Huß wurde 1414 in Koftnitz (Konstanz am Bodensee), und Savonarola 1498 in Florenz verbrannt. Auch gelehrte Männer schrieben gegen die kirchlichen Misbräuche z. B. Reuchlin in Tübingen, und Erasmus von Rotterdam (um 1500). [Hier muß bemerkt werben, daß durchaus nicht von der jetzigen katholischen Kirche die Rede ist. Alle die genannten Männer waren Katholiken, und die meisten von ihnen, so wie Luther, sehr kirchlich gesinnt] Ereignissen merke man sich die Zehner: 17, 18, 56. Die Jahrhunderte folgen regelmäßig 15, 16,17,18. — Die oben angegebenen bedeutenden Namen mnß man können — die unbedeutendem kennen, vorzüglich um die ganze Reihe der Kaiser als Anschauung vor Augen zu haben. Es ist genug, sie einige Mal aufmerksam durchzulesen. Nach den Hohenstaufen kam das Zwischenreich (Wilhelm von Holland, Richard von kornwall, Alfons von Kastilien), dann die Kaiser aus verschiedenen Häusern: Rudolf von Habsburg, Adolf von Nassau, Albrecht von Oesterreich, zusammen von 1273—1308; Heinrich von Luxemburg 1313, Ludwig von Baiern mit Friedrich dem Schönen 1330 und allein noch bis 1346, Karl Iv. 1375, Wenzel 1400, Ruprecht 1410, Sigismund 1437. Hierauf ununterbrochen das Haus Habsburg: Albrecht Ii. — 1439; Friedrich Iii. — 1493, Maximilian I. — 1519, Karl V. — 1556, Ferdinand I. — 1564, Maximilian Ii. — 1576, Rudolf Ii. 1612, Mathias — 1619, Ferdinand Ii. — 1637, Ferdinand Ui. — 1657, Leopold — 1705, Josef I. — 1711, Karl Vi. — 1740, Maria Theresia — 1780, Josef Ii. — 1790, Leopold Ii. — 1792, Franz Ii. — 1806, — Wilhelm von 1871.

10. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in der Volksschule - S. 103

1879 - Berlin : Mrose
- 103 — Einen wirklichen Erfolg hatte erst Martin Luther. Er ist (10. Nov.) 1483 zu Eisleben geboren, studirte in Erfurt, wurde daselbst Dominikanermönch und dann Professor der Theologie zu Wittenberg: 1508. Im Jahre 1517 trat er öffentlich gegen den Dominikanermönch Tezel auf, welcher im Lande umherreiste und päpstlichen Ablaß für Geld verkaufte. Luther schlug 95 Lehrsätze gegen den Ablaßhandel und andere kirchliche Mis-bräuche zu Wittenberg öffentlich an, ohne eine Kirchentrennung zu beabsichtigen. Da er aber über diese 95sätze von mehren Geistlichen (z. B. von dem Professor Dr. Eck) angegriffen wurde, verfaßte er zu feiner Vertheidigung Schriften in welchen er auch päpstliche Lehren tadelte, und nun verhängte der Papst (Leox.) den Bann über ihn: 1520; Luther aber verbrannte die Bannbulle. Das Jahr 1520 war also der eigentliche Anfang der Kirchentrennung. Luther nämlich fand großen Anhang bei den Bürgern, Gelehrten, und Adlichen; sogar einige Fürsten nahmen die neue Lehre an, und sagten sich von der Herrschaft des Papstes los. Inzwischen war Kaiser Maximilian I. gestorben (1519), und sein Sohn: Karl V., Kaiser geworden. Dieser berief einen Reichstag nach Worms: 1521, und belegte Luther, als er nicht widerrufen wollte, mit der Reichsacht. Allein Luther wurde von seinem Landesherrn dem Kurfürsten Friedrich dem Weisen beschützt. Friedrich ließ ihn, bis die Gefahr vorüber war, auf der Wartburg wohnen, wo Luther die Bibel in's Deutsche übersetzte. Bei diesem wichtigen Werke unterstützte ihn der gelehrte Memoriren: Die Vorläufer der Reformation hießen also: Wikleff' Hnß, Savonarola; Reuchlin und Erasmus. Die Zahl 1414 ist leicht zu behalten, darum muß man sie zur Gedächtniszahl machen. Wikleff starb 1414. Luther trat etwa 100 Jahr nach 1414 auf rc.
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