Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lesebuch für ein- und zweiklassige Volksschulen - S. 194

1902 - Braunschweig Leipzig : Wollermann
194 4. Das sind dieselben Topf’ und Krüge, oft an der Heimat Born gefüllt! Wenn am Missouri alles schwiege, sie malten euch der Heimat Bild: 5. Des Dorfes steingefasste Quelle, zu der ihr schöpfend euch gebückt, des Herdes traute Feuerstelle, das Wandgesims, das sie geschmückt. 6. Bald zieren sie im fernen Westen des leichten Bretterhauses Wand; bald reicht sie müden braunen Gästen voll frischen Trunkes eure Hand. 7. Es trinkt daraus der Tscherokese, ermattet, von der Jagd bestaubt; nicht mehr von deutscher Rebenlese tragt ihr sie heim, mit Grün belaubt. 8. O sprecht, warum zogt ihr von dannen ? Das Neckarthal hat Wein und Korn; der Schwarzwald steht voll finstrer Tannen; im Spessart klingt des Älplers Horn. 9. Wie wird es in den fremden Wäldern euch nach der Heimatberge Grün, nach Deutschlands gelben Weizenfeldern, nach seinen Rebenhügeln ziehn! 10. Wie wird das Bild der alten Tage durch eure Träume glänzend wehn! Gleich einer stillen, frommen Sage wird es euch vor der Seele stehn. 11 11. Der Bootsmann winkt! — Zieht hin in Frieden! Gott schütz’ euch, Mann und Weib und Greis! Sei Freude eurer Brust beschieden und euren Feldern Reis und Mais! Ferdinand Freiligrath.

2. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 27

1873 - Harburg : Elkan
— 27 — ihn mit dem Tode bedrohte, steckte er ruhig seine linke Hand ins Feuer. Solcher Heldenmuth bewog Porsenna zum Frieden. ch §. 37. Kämpfe zwischen den Patriciern und Plebejern. a* Als Rom von außen nicht mehr bedroht wnrde, entstand eine heftige Spaltung zwischen den alten, vornehmen Geschlechtern (Patriciern) und den geringeren, ärmeren Neubürgern (Plebejern). Die ersteren ver- langten alle Priester- und Beamtenstellen, sowie die sämmtlichen im Kriege gewonnenen Gemeindeländereien für sich; sie vertrieben die plebejischen Pächter und ließen jene Ländereien durch Feldsklaven bearbeiten; sie liehen den Kleinbürgern Gelder nur gegen übermäßige Zinsen (8—10°/o), und wenn dieselben nicht bezahlen konnten, wurden sie mit Leib und Gut Eigenthum ihrer Gläubiger. Um diesem Drucke zu entgehen, zogen die Plebejer nach dem Iv2 St. entfernten heiligen Berge (494), um dort eine neue Stadt zu gründen. Menenius, vom Senate abgesandt, bewog sie durch die Fabel vom Magen und den Gliedern zur Rückkehr, nachdem ihre Schuldenlast erleichtert und ihnen die Wahl von Volkstribunen oder Schirmvögten bewilligt war. Diese waren unverletzlich, durften gegen alle Beschlüsse der Konsuln und des Senats Einspruch erheben und selbst die Aushebung zum Kriegsdiensteund die Besteuerung hindern. Ihnen standen als Gehülfen 2 Ae di len zur Seite, welche namentlich die Auf- sicht über den Marktverkehr batten. Später wurden noch 2 neue Beamte, die Quästoren oder Verwalter der Kriegskassc, eingesetzt. Als einige Jahre später eine Hungersnoth entstand, schlug der Senator Coriolan vor, dem Volke nur unter der Bedingung Getreide aus den öffentlichen Schatzhäusern zu liefern, daß cs auf die Tribunen verzichte. Er wurde verbannt und führte nun rackedürstend ein feindliches Heer gegen Rom; seiner Gemahlin und seiner Mutter gelang es jedoch, ihn zur Umkehr zu bewegen. b. 50 Jahre später forderten die Plebejer feste geschriebene Gesetze und Antheil am Gemeindeland. Die Patricier gaben ihrem Drängen nach, ließen die Gesetze entwerfen und auf 12 Kupfertafeln eingraben, wütheten aber bald nachher mit Kerker, Bann und Henkerbeil gegen die Führer des Volks. Eine Schändlichkeit des Richters App ins Claudius brachte den Zorn der Plebe- jer zum Ausbruch. Er wollte die schöne Virginia zu seiner Sklavin machen; als er sie aber in öffentlicher Gerichtssitzung dem Vater absprach, stieß dieser ihr den Dolch ins Herz. Da zogen die Plebejer zum 2. Male auf den heiligen Berg und die Patricier mußten abermals ihre Forderungen bewilligen. Bald darauf setzten die Plebejer durch, daß beide Stände gültige Ehen mit einander schließen konnten, bei denen die Kinder dem Stande des Vaters folgten. Statt der Konsuln wurden etwa 100 I. lang von jedem Stande 3 oder 4 Militär- tribunen (Kriegsoberste) gewählt. Einen Ersatz verschafften sich die Patricier in dem Amte der beiden Censoren, welche die Verzeichnisse der Senatoren, Ritter und Bürger und die Aufsicht über die Sitten führten. 1' §♦ 38. a. Die Gallier (390). Die Römer breiteten ihre Macht durch glückliche Kriege gegen ihre Nachbarn immer weiter aus; dagegen wurden sie von den Galliern unter Vrennus an der Allia völlig ^schlagen. Voller Schrecken verließen die Frauen und Kinder die Stadt, j'o Greise erlitten auf dem Forum den Tod; die Männer aber verthei- lten unter dem tapfern Manlius das Kapitol (Die heiligen Gänse), ^cach 7 Monaten zwang sie der Hunger, den Abzug der Gallier durch

3. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 90

1873 - Harburg : Elkan
90 französischen Kronprinzen Franz vermählt worden. Nach dessen Tode wurde sie, 19 I. alt, auf den schottischen Thron gerufen (1561). So unmuthig und schön sie war, so entfremdete sie sich doch bald die Herzen der Schotten durch ihre Unbesonnenheit und ihre Liebe zur katholischen Kirche. Sie vermählte sich mit dem Grafen Darnley und nach dessen Ermordung mit dem Grafen Both well, dem man die schwere That schuld gab. Die empörten Schotten jagten Bothwell aus dem Lande und setzten Maria gefangen. Zur Thronentsagung gezwungen, floh sie nach England (1568). Elisabeth ließ sie wegen der Ermordung ihres 2. Gatten und besonders wegen ihrer Verbindungen mit den englischen Katholiken gefangen halten. Weil der Papst die Absetzung Elisabeths aussprach und die Katholiken sich wiederholt zu Mariens Befreiung ver- schworen, ließ sich Elisabeth von ihren Räthen bewegen, das Todesurtheil auszusprechen. Nach 19jähriger Gefangenschaft fiel im Schlosse Fothe- ringhay das Haupt der unglücklichen Nebenbuhlerin (1587). — b. Eli- sabeths kühne Seehelden (Franz Drake re.) plünderten die reichen Küsten und Handelsschiffe der Spanier, und noch schwerer fühlte sich Philipp durch ihre Unterstützung der Niederländer und die Hinrichtung der schot- tischen Königin beleidigt. Furchtbare Rache zu nehmen, sandte er unter dem Herzoge von Medina Sidonia die Armada, eine Flotte von 130 großen Kriegsschiffen, in den Kanal; ein zahlreiches Landungsheer stand an der belgischen Küste bereit. Begeistert rüstete sich das englische Volk auf den Ruf seiner „jungfräulichen" Königin zum Kampfe, und die spanischen Kolosse erlagen den englischen Geschwindseglern und den Stürmen. — c. Elisabeth ernannte den Sohn der Maria Stuart, Ja- kob I., zu ihrem Nachfolger und führte dadurch die Vereinigung von England und Schottland herbei. — Unter ihrer Regierung lebte der größte Dichter der neuen Zeit, William Shakespeare, geb. 1564, t 1610. (Von 1649—1660 war England eine Republik. Oliver Crom- well). t §♦ 136. Gustav Wasa, der Befreier Schwedens. Die dä- nischen Könige herrschten seit 1397 (kalmarische Union) auch über Schwe- den und Norwegen. Unter Christian Ii., dem „Nero des Nordens", versuchten die Schweden vergeblich, das dänische Joch abzuwerfen; rache- dürstcnd ließ der Tyrann 94 hochgestellte Personen auf dem Marktplätze von Stockholm ermorden (1520). Gustav Wasa, der kurz zuvor aus seiner Haft in Dänemark entkommen war, rettete sein Leben, indem er unter großen Gefahren zu den Dalekarliern (— Thalmänner im N.) floh. An ihrer Spitze trat er den Dänen entgegen und schlug sie zum Lande hinaus. Das dankbare Volk verlieh ihm die Krone. Er regierte weise und gerecht und führte die evangelische Lehre ein. L. Vom dreißigjährigen Kriege bis auf Friedrich den Großen. 1648—1740. §♦ 137. Anlaß des Krieges, a. Die ersten Nachfolger Karls V., Ferdinand I. und Maximilian Ii., erhielten durch ihre Milde den Frieden

4. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 89

1873 - Harburg : Elkan
89 blutigen Kriegen ihren Glauben vertheidigt; da bot die herrschsüchtige Mutter des Königs Karl Ix., Katharina v. M edici, dem Führer der- selben, dem jungen König H e i n r i ch v o n N a v a r r a (a. d. spanischen Grenze) ihre Tochter Margaretha zur Gemahlin. Unmittelbar nach der Hochzeit, am Vorabend des Bartholomäustages (24. Aug. 1572), wurden auf Befehl Katharinas und Karls in Paris über 3000 Reformierte ermordet, unter ihnen der greise Admiral Coligny; in ganz Frankreich fielen in den nächsten Tagen über 30,000. — b. Nachdem Karl unter den fürchter- lichsten Gewissensbissen gestorben und sein Nachfolger Heinrich Iii. von einem Dominikanermönch ermordet war, gelangte Heinrich von Na- varra (Iv.) auf den Thron. (Ein Vater des Volks: „Jeder Bauer sollte des Sonntags sein Huhn im Topfe haben." Zum Minister Sülly: „Wenn Ihr mir nicht mehr widersprecht, werde ich glauben, daß Ihr mich nicht mehr liebt." Zum spanischen Gesandten: „Habt Ihr auch Kinder? Nun, da erlaubt Ihr schon, daß ich meinen Ritt vollende.") Um die Katholiken zu beruhigen, trat er zu ihrem Bekenntniß über; weil er aber im Edikt von Nantes den Reformierten freie Religionsübung zusicherte, siel er auf Anstiften der Jesuiten durch den Dolch des Meuchel- mörders Ravaillac (1610). t §. 134. Abfall der Niederlande (1564—1609). Philippii. von Spanien hatte von Karl V. 1556 die Niederlande erhalten (§. 131), und er beschloß, auch hier den evangelischen Glauben auszurotten. Der Regentin, seiner Schwester Margaretha v. Parma, setzte er den harten Kardinal Granvella zur Seite, der die schrecklichen Glaubens- oder Jn- guisitions-Gerichte einführte. Dreihundert adelige Männer, die sog. Geusen (d. i. Bettler) verbanden sich zum Kampfe; aber ihre Truppen wurden geschlagen. Weil die Regentin nicht die äußerste Strenge übte, sandte Philipp den grausamen Herzog von Alba mit 10,000 mordwil- ligen Soldaten (1567). Ueber 100,000 Reformierte verließen das Land, und 20,000, unter ihnen die Grafen Egmont und Hoorne, ende- ten auf dem Blutgerüste. Aber mit Todesverachtung kämpfte das Volk unter Wilhelm von Oranien für seine Freiheit. Nach 6 Jahren wurde Alba freilich zurückgerufen; doch der Krieg dauerte mit gleicher Unmenschlichkeit fort. Philipp setzte einen Preis von 25,000 Thlr. auf Oraniens Kopf, und 1584 wurde er auf Anstiften der Jesuiten von einem Franzosen ermordet. Sein Sohn, der 17jährige Moritz, übernahm den Oberbefehl und 1609 mußten die Spanier die Freiheit der 7 nördlichen Provinzen (der Generalstaaten) anerkennen. Die südlichen (Belgien) wurden 1713 an Oestreich abgetreten. 1' §♦ 135. Elisabeth von England (1558—1603) und Maria Stuart, a. Unter Heinrichs Viii. Tochter, der katholischen Maria (1553—1558), hatten auch in England die Scheiterhaufen gelodert; ihre Schwester Elisabeth führte dagegen die Reformation zum Siege. Der Handel, Ackerbau und Wohlstand des Landes stiegen unter ihrer kraftvollen und klugen Regierung zu hoher Blüte; aber sie befleckte ihren Ruhm durch die Hinrichtung der Maria Stuart. Diese, die Tochter . Jakobs V. v. Schottland, war in Frankreich erzogen und sehr jung an den

5. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 133

1889 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
133 Iii der Glaser das Glas so leicht, wie ein Buchbinder mit einem Messer ein Stück Pappe. Kein andrer Körper ist so rxin durchsichtig wie er. (Man pflegt seine Durchsichtigkeit Wasser zu nennen;/ daher die Redensart: „vom reinsten Wasser".) Am wertvollsten aber wird der Diamant durch den Glanz oder das „Feuer", das durch seine sehr- starke Lichtbrechungs- und Znrückstrahlungskraft entsteht. Bald prangt er wie das Tautröpfchen in allen sieben Regenbogenfarben; bald strahlt er nur reines weißes Licht aus; dann wieder wirft er nur rote, gelbe oder blaue Strahlen von sich. 2. Gewinnung. Man findet die Diamanten besonders in Ostindien, Brasilien, neuerdings auch in Australien und Südafrika. Gewöhnlich liegen sie im Flußsande; in Brasilien fand man sie anfangs häufig auf der Erdoberfläche; setzt aber muß man sie auch hier ausgraben. In der heißen Jahreszeit wird der Flußsand ausgegraben und aufgeschichtet. Mit Eintritt der Regenzeit beginnt dann die Diamantwäsche. Dazu hat man große Schuppen, deren Fußboden mit 10 m langen Brettern belegt ist. Die Bretter stehen etwas schräg. Nachdem sie mit dem Sande bestreut sind, leitet man vom obern Ende etwas Wasser darüber hinweg. Die leichteren Steine werden dabei fortgespült, die schweren aber, und mit ihnen der Diamant, bleiben liegen und werden von den Arbeiter« untersucht. (Hatte früher ein Neger das Glück, einen mindestens 17 Karat (3—4 g) schweren Diamanten zu finden, so erhielt er seine Frei- heit.) Die gefundenen Edelsteine werden später durch 12 Siebe gesiebt, von denen jedes folgende kleinere Löcher als das vorhergehende hat. Aus diese Weise erhält man der Größe nach 12 verschiedene Sorten. In neuerer Zeit sind die Diamantenfelder in Südafrika das Ziel vieler Glücksritter geworden. 3. Wert. Die Seltenheit und die vorzüglichen Eigenschaften (Härte, Durchsichtigkeit, Glanz) verleihen dem Diamanten solchen Wert, das; 1 g im rohen Zustande schon mit 100—150 Jl bezahlt wird. Zur Erhöhung des Glanzes und Farbcnspiels werden die Diamanten auf einer Mctallschcibc mit ihrem eignen Staub (zerschlagene trübe Diamanten) geschlissen. Sie verlieren dadurch säst die Halste ihres Gewichts, gewinnen aber bedeutend an Schönheit. Der Sitz der größten Diamantschlcifcrei der Welt ist Amsterdam. Geschliffene Diamanten haben den 5—6sachcu Wert und werden, wcnn sie besonders groß sind und durch ihr „Wasser" und „Feuer" sich auszeichnen, mit Millionen bezahlt. Der „Regent" im preußischen Kronschatze wird beispielsweise auf 6 Milt. Jl geschätzt. Der größte aller geschliffenen Diamanten, der 57 g schwere „Berg des Lichts" befindet sich seit 1850 im Besitze der Königin von England, vorher war er im Besitze des Großmoguls von Delhi. Dieser und der in der russischen Krone befindliche große Diamant „Orloff" bildeten ehe- dem die Augen eines indischen Götzenbildes, welches den Brahma vorstellen sollte. 2. Die Steinkohle. 1. Entstehung. Die Steinkohlen sind verkohlte Pflanzen. Uber ihre Entstehung aber sind die Meinungen noch sehr verschieden. Am meisten ist wohl folgende Ansicht verbreitet: Vor vielen lausend Jahren wurde unsre Erde noch viel mehr durch das Feuer im Innern er- wärmt, als das jetzt der Fall ist. Dazu kamen reichliche Niederschlüge an Tau und Regen, und in der warmen, feuchten Temperatur schoß eine Pflanzenwelt empor, welche unsre deutschen Waldbäume an Höhe und Dicke noch übertraf. Da wuchsen selbst die Farnkräuter, Bärlapp- gewächse und Kalmusstengel zu baumhohen Stämmen heran, und der Schuppenbaum er- reichte sogar eine Höhe von 80—35 m. In der Grafschaft Glatz hat mau einen verkohlten Baum von 5 m Umsang gesunden, und im botanischen Garten zu Breslau zeigt man sogar einen solchen, dessen Umfang mehr als das Doppelte beträgt. Zur Zeit dieser Pflanzeu- welt trat eine mächtige Umwälzung auf dem Erdbälle eiu; hier hob sich die Erddccke meilen- weit empor und begrub c.llek unter sich, Tier und Pflanze; dort trat das Meer über die Ufer und verschlang weite Länderstreckcn. So wurden die riesigen Wälder jener Zeit mit hohen Erdschichten bedeckt; die Holzmassen fingen an, nach und nach zu verkohlen und verwandelten sich im Laufe der Jahrtausende in schwarze, glänzende Kohlen. 2. Gewinnung. Steinkohlenlager finden sich in der Rheinprovinz, in West- falen, in Schlesien, Böhmen, Sachsen und besonders in England. Die Kohlen liegen gewöhnlich sehr tief unter der Erde. Auf dem europäischen Festlande ist das Saar- brücker Steinkohlenlager das größte. Es ist 70 km lang, stellenweise 15 km breit und 2—3va km dick. Das größte Kohlenbergwerk der Welt ist bei Newcastle in

6. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 5

1889 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
16. Z>er W rocken (Blocksberg) ist 1140 m hoch. Von Wernigerode und Jlsen- burg führen gebahnte Wege auf seinen Gipfel. Zu beiden Seiten begleiten uns hier hohe Tannen und riesige Felsblöcke, die einst als „Brocken" von dem ehemaligen Granitfelsen hoch oben herabstürzten. Hier und da taucht vor unsern Augen eine menschliche Wohnung auf, von schwarzen, rußigen Gestalten bewohnt: es ist eine Köhlerhütte. Dicht dabei dampft der Meiler. Je höher wir kommen, desto feuchter und kälter wird die Luft. An die Stelle der schlanken Tannen treten daher krüppelhafte, mit langen Flechten besetzte Bäumchen, deren Gezweig infolge der starken Weststürme vorzugsweise nach Osten gerichtet ist. Aus dem Gipfel des Brockens bedecken nur Moos, Gras, niederes Gesträuch, Heidekraut und „Hexenbesen" (Brockenanemouc) den nworigen Boden. Ein schönes Gasthaus ladet uns zur Einkehr ein; dicht bei demselben steht ein Aussichtsturm. Aber nicht allzuoft läßt der Brocken den Harz- wanderer eine schöne Fernsicht genießen. Er ist ein gar mürrischer, launischer Gesell, der auch im Sommer am liebsten die „Nachtmütze" aufsetzt oder „braut", wie der Volksmund sagt, wenn „der Alte" sich plötzlich in seinen dichten Wolkenmantel hüllt. Ringsum auf der Brockenspitze liegen eine Menge Felsen von mancherlei Gestalt und Namen umher. Da giebt es einen Hexenaltar, eine Teufelskanzel, ein Hexenwasch- becken, einen Hexenbrunnen w., lauter Namen, die uns die Sage von der Walpurgis- nacht ins Gedächtnis zurückrufen. 17. Wik zunehmender Koste nimmt die Wärme ab. Wenn die umliegenden Thäler und Felder längst ihr Frühlingsklcid angezogen haben, dann erglänzt der Brocken meist noch lange — oft bis in den Juni hinein — in einer weithinlcuchtcnden, diamante- nen Schneckronc. Man sollte eigentlich meinen, auf den Bergen müßte der Schnee früher schmelzen als in den Thälern und Ebenen, da die Berggipfel ja der Sonne näher liegen als jene. Dem ist aber nicht so. Auf hohen Bergen cst cs bedeutend kälter als in der Ebene, und je höher man steigt, desto kälter wird cs. Die Luft erhält nämlich ihre Wärme von den sie durcheilenden Sonnenstrahlen nur zum kleinsten Teile. Die meiste Wärme empfängt sie durch Wärmeausstrahlung der (von der Sonne erwärmten) Erdoberfläche. Da nun die unteren und dichteren Luftschichten der erwärmten Erde näher sind als die obern und dünnern Luftschichten, so erklärt sich daraus, daß die untern Luftschichten wärmer sind als die obern. Je höher aber die erwärmte Lust emporsteigt, desto mehr erkaltet sic, und die wenigen in sic hineinreichenden Berggipfel vermögen sie nicht mehr zu erwärmen. Schon in einer Höhe von etwas über 4 km herrscht (selbst in der heißen Zone) ewige Eiskältc. Daher sind anch die höchsten Berggipfel das ganze Jahr hindurch mit „ewigem Schnee" bedeckt, ob- wohl die Sonne sie ebensogut, ja noch besser beschcint als die Ebenen und Thäler. 18. Der Hhüringer Wnld. Seine höchsten Punkte sind der Schneekopf, der Beerberg und der schöne Jnselsberg, „der Brocken des Thüringer Wnldes". Vom Jnselsberge aus hat man eine wundervolle Aussicht auf das ganze Waldgebirge. Die schönsten Punkte des Thüringer Waldes sind das liebliche Schwarzathal zwischen Blankenburg und Schwarzburg und das Nordwestende mit dem Annathal und der Wartburg bei Eisenach. (S. 30.) Über den Kamm des Gebirges führt der sog. „Nenn- stieg", ein alter Waldweg, der ehemals die Grenze zwischen dem Franken- und Sach- senlande bildete. Der herrliche Wald des Gebirges ist für die Bewohner eine reiche Nahrungsquelle. Hier erklingen Axt und Säge der Holzhauer, dampfen zahlreiche Meiler, ertönt das Rufen der Beerensammler. In verborgenem Versteck lauert der Vogelfänger. Er hat es besonders aus die Finken abgesehen, die er auf die Leimrute oder ins Garn lockt. Zu Hause weiß er sie vorzüglich singen zu lehren, und für edle Sänger erhält er dann einen Preis von 30—40 Ji. — Im Innern der Erde hat das Gebirge nicht minder reiche Schätze. Da giebt es großartige Schieferbrüche, wo jährlich große Mengen Dechsch'iefer und Millionen von Schiefertafeln und Schiefer- stiften gewonnen werden, wie z. B. in Lehesten. Auch Eisenerze werden durch Berg- werke zu Tage gefördert, dann in Schmelz- und Hüttenwerken gereinigt und in Draht- und Blechhämmern, Gewehrfabriken (Suhl) und Messerschmieden (Steinbach) weiter verarbeitet.

7. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 7

1889 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
— 7 — Ii Jura vorgelagerten Bergkegel, wie der Hohenstaufen und Hohenzollern, erhöhen durch ihre mit Burgen oder Ruinen gekrönten Gipfel den Schmuck der Landschaft. 25. Der: Schwcrrzrocud steigt als eine mächtige Gebirgswand steil aus der Rheinebene empor, senkt sich aber im Osten allmählich zur rauhen Alp hinab. Das Klima ist — den verschiedenen Höhenstusen des Gebirges entsprechend — ein sehr ver- schiedenes. Die Vorberge im Rheinthale sind sonnig und haben ein mildes Klima. Da- her wird hier das Auge durch Obstgärten, Rebenhügel und prächtige Laubwaldungen ergötzt. Weiter oben weht eine rauhere Luft, die dem Laubwalde nicht mehr zusagt. Daher beginnen hier die finsteren Tannenwälder, die bei Regenwetter eine beinahe schwarze Farbe annehmen und dem Gebirge den Namen gegeben haben. Auch wollen hier kaum noch Hafer und Kartoffeln gedeihen. Höher hinauf hört aller Ackerbau auf, und die Nadel- ^ Hölzer schrumpfen bald zu niederem Krummholz zusammen. Aus den Hochebenen, auf^-^-^- denen selbst im Sommer ein winterliches Klima herrscht, ragen kahle Bergeskuppen por, von denen der Feldberg am höchsten ist (1500 m). Die Hochebenen sind von tiefen Schluchten und zahlreichen Seen unterbrochen. Am bekanntesten ist der Mnmmelsee, der nach der Sage von Nixen bewohnt ist. In den zahlreichen Thälern des Schwarzwaldes sieht man schmucke Städte und ansehnlichedörfer; im Gebirge dagegen bestehen die Dörfer ans vereinzelt liegenden niederen Häusern und Hütten. Diese sind aus Holz erbaut und mit einem weitüberspringenden Schindel- oder Strohdache bedeckt. Der Reichtum des Schwarzwälders ist der Wald. Die mächtigen Baumstänime werden zu Flößen vereinigt und auf dem Neckar und Rhein nach Holland gebracht. Auch daheim wird nicht gefeiert. Dort sitzen in ihren niederen Hütten die fleißigen Arbeiter und Arbei- terinnen und flechten Strohhnte, aber auch die weltberühniten „Schwarzwälder Uhren" werden hier von kunstgeübter Hand angefertigt. — Die Thäler des Schwarzwaldes zeichnen sich durch berühmte Heilquellen aus (Baden-Baden, Wildbad re.). 26. Die ober-rheinische Tiefebene (S. 9) ist in ihrem südlichen Teile vielfach mit Sand und Gerölle angefüllt und daher wenig fruchtbar. Dagegen birgt der arm- selige Boden Bergkrystall („Rheindiamanten") und selbst etwas Gold, das in Gestalt winzig kleiner Blättchen aus dem Sande hervorgewaschen wird. Mitten in der Ebene liegt der „Kaiserstuhl", eine Gruppe von 40 — 50 Bergkuppen, deren Abhänge und Thäler mit üppigen Obstbäumen, Wäldern, Wiesen und Feldern bedeckt sind. Je wei- ter nach Norden, desto fruchtbarer wird die Ebene. Nicht mit Unrecht konnte daher der Pfalzgraf in Worms sprechen: „Goldne Saaten in den Thälern, ans den Bergen edler Wein". Die Ebene, durch Berge gegen die rauhen Winde geschützt, hat das mil- deste Klima in ganz Deutschland. Schon anfangs April stehen daher Kirschen, Pflaumen und Aprikosen in voller Blüte, und im Juni hat man bereits reife Kirschen. Zu den schönsten Stellen der Ebene gehört vor allem die „Bergstraße", die sich am Fuße des Odenwaldes durch Obst- und Nußbaumhaine von Heidelberg bis nach Darmstadt hin zieht und der Gegend das Aussehen eines großen Obstgartens verleiht. 27. Die bayrische Kochebene. a. Klima. Die bayrische Hochebene (zwischen den Alpen und der Donau) ist die höchstgelegene Ebene Deutschlands. Schon dieser Umstand läßt aus ein rauhes Klima schließen. (Warum? S. 5.) Verschärft aber wird dieses rauhe Klima besonders noch dadurch, daß die warmen Südwinde durch die Alpen zurückgehalten werden, während die kalten Nordwinde ungehindert in die Ebene eindringen können. Auffallend ist die außerordentliche.unbeständigkeit der Witterung in der bayrischen Hochebene. Die Winter sind eisig kalt; die Sommer nicht selten drückend heiß. (Warum? Land- und Seeklima S. 19.) Aber selbst bei der größten Hitze fegt meist ganz plötzlich ein kalter Windstoß durch die Ebene, der fast fedcn Tag Regen bringt. (Warum? S. Niederschläge S. 3.) b. Boden und Pr odukte. Im Süden, wo die Hochebene 11—800 m über dem Meere liegt, wird das Getreide nicht reis, das Gras dagegen wächst sehr üppig und begünstigt die Vieh

8. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 94

1896 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
94 d. Klima. 33. Deutschland erfreut sich eines milden, gemäßigten Klimas. Im allge- meinen herrschen die West- und Südwestwinde vor. Da diese aus einer Würmern Gegend und vom Meere Herkommen, so bringen sie uns nicht nur Wärme, son- dern auch häufig Regen. Die Ost- und Nordostwinde dagegen, die glücklicher- weise nicht allzuhäusig eintreten, wehen über die ausgedehnten Ländermassen Ruß- lands hin und bringen uns daher meistens trockne Kälte im Winter oder lästige Hitze im Sommer. Im Winter herrscht namentlich der Südwestwind vor. Er spendet uns dann vom noch warmen atlantischen Meere her Wärme. Beim Fortzuge nach Nordost erkaltet er aber allmählich, da er seine Wärme an den winterkalten Boden abgiebt. Daher kommt es, daß in Deutschland die Wärme nicht nach Norden, sondern nach Nordosten hin abnimmt. So ist z. B. der Rhein durchschnittlich nur 26 Tage, die Oder aber 70 Tage im Jahre mit Eis bedeckt. Je weiter ein Ort bei uns nach Nordosten liegt, desto größer wird außerdem auch der Unterschied zwischen Winter und Sommer. (S. 102.) Die Stadt Berlin hat z. B. kältere Winter und heißere Sommer als die Stadt Trier. Der Süden Deutschlands ist im allgemeinen nur wenig wärmer als der Norden; die Ursache davon ist in der weit höhern Lage Süddeutschlands zu suchen. Daher ist es z. B. in München durchschnittlich kälter als in Berlin. Ii. Die Staaten Deutschlands. 1. Das Königreich Preußen. (352 T. qkm — 32 M. E. — Vs kath.) Der Norden und fast der ganze Osten liegen in dem großen norddeutschen Tieflande, das von dem nördlichen und südlichen Landrücken durchzogen wird. (S. 87.) Der Süden und Westen sind gebirgig. Die wichtigsten Gebirge sind: die Sudeten, der Harz, der Thüringer Wald, das Weserbergland und das rheinische Schiefergebirge (S. 88—89). Die größten Flüsse sind: Weichsel, Oder, Elbe, Weser und Rhein (S. 91—93). Das König- reich Preußen zerfällt in 12 Provinzen. a. Provinz Ostpreußen. (37 T. qkm — 2 M. E. — V? kath.) 1. Das Küstengebiet. Die Küste Ostpreußens ist eine Haffküste. An ihrer Bildung sind häufige Nordweststürme besouders beteiligt. (S. 87.) Durch die kurische Nehrung wird das kurische Haff, durch die frische Nehrung das frische Hass von der Ostsee getrennt. Die kurische Nehrung ist etwa 100 km lang und V*—4 km breit. Wer von Norden her diesen Landstreifen betritt, erblickt nichts als einzelne, verkrüppelte Kiefern und 50 bis 60 m hohe Sandberge. Mit diesen treibt der Wind sein Spiel, und wenn man sie betritt, sinkt man tief ein. Ehedem war die Nehrung mit üppigen Wäldern bestanden. Als aber die Russen im siebenjährigen Kriege die dichten Wälder lichteten, da trieb der Westwind den Dünensand immer weiter vor sich gegen das Haff hin, und Wälder und Wiesen, ja, selbst ganze Dörfer wurden vom Sande verschüttet. Nur bei dem Dorfe Schwarzort findet man noch einen ausgedehnten Hochwald. Doch auch in diesen dringen die wandernden Dünen — jährlich etwa 6 m nach Osten vorrückend — von Jahr zu Jahr tiefer ein. Nach einigen Jahrzehnten wird sehr wahrscheinlich nicht nur der Wald, sondern auch das Dorf selbst von ihnen begraben worden sein.

9. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 89

1896 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
89 Die Luft erhält nämlich ihre Wärme von den Sonnenstrahlen nur zum kleinsten Teile. Die meiste Wärme empfängt sie durch Wärmeausstrahlung der (von der Sonne erwärmten) Erdoberfläche. Wo nun die Luft in Massenberührung mit dem Boden ist wie in der Niederung, da nimmt sie von ihm auch viel Wärme auf. Je höher aber die erwärmte Luft emporsteigt, desto mehr erkaltet sie, und die wenigen in sie hineinreichenden Berggipfel vermögen sie nicht mehr zu erwärmen. Schon in einer Höhe von etwas über 4 km herrscht (selbst in der heißen Zone) ewige Eiskälte. Daher sind auch die höchsten Berggipfel das ganze Jahr hindurch mit „ewigem Schnee" bedeckt. An die Stelle der schlanken Tannen treten daher weiter oben krüppelhafte, mit langen Flechten besetzte Bäumchen. Ihr Gezweig ist infolge der starken West- stürme vorzugsweise nach Osten gerichtet. Auf dem Gipfel des Brockens bedecken nur Moos, Gras, niederes Gesträuch, Heidekraut und „Hexenbesen" (Brockenane- mone) den moorigen Boden. Ein schönes Gasthaus ladet uns zur Einkehr ein. Vor dem Hause steht ein Aussichtsturm. Aber nicht allzuoft läßt der Brocken den Harz- wandrer eine schöne Fernsicht genießen. Er ist ein gar mürrischer, launischer Gesell. Auch im Sommer setzt er am liebsten die „Nachtmütze" auf und „braut", wie der Volksmund sagt, wenn sich der „Alte" plötzlich in seinen dichten Wolkenmantel hüllt. Ringsum auf der Brockenspitze liegen eine Menge Felsen von mancherlei Gestalt und Namen umher. Da giebt es einen Hexenaltar, eine Tenfelskanzel, ein Hexenwaschbecken, einen Hexenbrunnen u. s. w., lauter Namen, die uns die Sage von der Walpurgisnacht ins Gedächtnis zurückrufen. 16. Der Thüringer Wald. Seine höchsten Punkte sind der Schneekopf, der Beerberg und der schöne Jnselsberg, „der Brocken des Thüringer Waldes". Über den Kamm des Gebirges führt der „Rennstieg". Das ist ein alter Waldweg, der ehemals die Grenze zwischen dem Thüringer- und dem Frankenlande bildete. Der herrliche Wald des Gebirges ist für die Bewohner eine reiche Nahrungsquelle. Im Innern der Erde hat das Gebirge nicht minder reiche Schätze. Da giebt es großartige Schieferbrüche, wo jährlich große Mengen Dachschiefer gebrochen und Millionen von Schiefertafeln und Schieferstiften gewonnen werden, wie z. B. in Lehesten (testen). Auch Eisenerze werden hier zu Tage gefördert und in Hütten- werken gepocht, geschlämmt und geschmolzen. In Draht und Blechhämmern wird dann das Eisen weiter verarbeitet. Durch seine Gewehrfabriken ist besonders Suhl, durch seine Messerschmieden Steinbach bekannt. 17. Der Teutoburger Wald erstreckt sich von Südost nach Nordwest. Er ist mit prächtigen Buchenwaldungen bestanden. 3/4 Stunden von Detmold liegt die Grotenburg, eine Höhe, auf der 1875 zur Erinnerung an die Römerschlacht (9 n. Chr.) das berühmte Hermannsdenkmal errichtet worden ist. (S. 113.) 18. Das rheinische Schiefcrgebirge hat seinen Namen von seinem Haupt- gestein, dem Schiefer, erhalten. Es wird durch den Rhein in eine Ost- und West- hälfte geschieden. Zu der Westhälfte gehören der Hunsrück (hun — hoch), die Eifel und das hohe Venn (hohes Moor). Am Südwestende des Hunsrücks liegt das Saarbrückener Kohlengebirge, das sehr reich an Steinkohlen ist. Zur Osthälfte des Schiefergebirges gehören der Taunus, der Westerwald mit dem Sieben- gebirge und das Sauerland (Süderland). Das Siebengebirge hat seinen Namen von den sieben seiner Bergkegeln, die dem Auge, wenn man von Köln aus kommt, zuerst sichtbar werden. Der steilste von ihnen ist der dicht an den Rhein heran- tretende Drachenfels. Auf diesem hauste der Sage nach ehemals der Drache, den Siegfried erschlug. 19. Das süddeutsche Gebirgsland setzt sich aus dem Böhmer Walde, dem Fichtelgebirge, dem deutschen Jura, dem Schwarzwalde, dem Odenwalde und dem Wasgau zusammen. Zwischen dem Schwarzwalde und dem Wasgau liegt die oberrheinische Tiefebene, südlich von der Donau bis zu den Alpen hin die bayrische Hochebene.

10. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 90

1896 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
20. Das Fichtelgebirge hat seinen Namen von den großen Fichtenwaldungen, die auf ihm wachsen. Es ist ein wichtiger Knotenpunkt des deutschen Mittelgebirges. 4 Gebirge schließen sich an das Fichtelgebirge an: Erzgebirge, Böhmer Wald, schwäbisch-fränkischer Jura und Thüringer Wald mit dem Frankenwalde. 4 Flüsse haben auf ihm ihre Quelle: Main, Saale, Eger, Naab. 21. Der Böhmer Wald bildet einen Grenzwall zwischen Böhmen und Bayern. Er besitzt einen ungeheuern Waldreichtum, namentlich im südlichen Teile. Die Be- wohner nähren sich durch Holzfällen, Flößerei, Holz- und Glasindustrie. 22. Der deutsche Jura setzt sich aus dem fränkischen und schwäbischen Jura zusammen. Beide sind durch die Altmühl getrennt. Der schwäbische Jura führt in seiner Mitte auch den Namen „rauhe Alb". Er bildet eine 30—40 km breite, kalksteinfelsige Hochebene, über die jahraus, jahrein rauhe, kalte Winde fegen. Einen grellen Gegensatz zu den rauhen Höhen bilden die lieblichen Thäler mit ihren Wäldern, Wiesen und freundlichen Dörfern. Vor dem Nordwestrande er- heben sich zwei geschichtlich bekannte Berge: der Hohenstaufen und der Hohen- zollern. Ans dem Hohenzollern erblickt man das Stammschloß der Hohenzollern. * 23. Der Schwarzwald steigt als eine mächtige Gebirgswand steil ans der Rheinebene empor, senkt sich aber im Osten allmählich zur rauhen Alb hinab. Das Klima ist — den verschiedenen Höhenstnfen des Gebirges entsprechend — ein sehr verschiedenes. Die Vorberge im Rheinthale sind sonnig und haben ein mildes Klima. Daher wird hier das Auge durch Obstgärten, Rebenhügel und prächtige Laubwal- dungen ergötzt. Weiter oben weht eine rauhere Luft, die dem Laubwalde nicht mehr zusagt. Daher beginnen hier die finstern Tannenwälder, die bei Regenwetter eine beinahe schwarze Farbe annehmen und dem Gebirge den Namen gegeben haben. Auch wollen hier kaum noch Hafer und Kartoffeln gedeihen. Höher hinauf hört aller Ackerbau aus, und die Nadelhölzer schrumpfen bald zu niederm Krummholze zusammen. Auf den Hochebenen herrscht selbst im Sommer ein winterliches Klima. Aus ihnen ragen kahle Bergknppen empor, von denen der Feldberg am höchsten ist (1500 m). Auch sind sie von tiefen Schluchten und zahlreichen Seen unter- brochen. In den zahlreichen Thälern des Schwarzwaldes sieht man schmucke Städte Schwarzwald.
   bis 10 von 17 weiter»  »»
17 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 17 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 0
5 2
6 0
7 6
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 6
19 2
20 1
21 1
22 0
23 0
24 1
25 0
26 2
27 1
28 0
29 0
30 0
31 2
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 6
38 8
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 7
1 47
2 0
3 7
4 2
5 7
6 4
7 0
8 1
9 3
10 3
11 27
12 8
13 0
14 2
15 14
16 42
17 81
18 2
19 109
20 3
21 85
22 1
23 41
24 32
25 0
26 3
27 3
28 19
29 19
30 0
31 2
32 5
33 4
34 15
35 0
36 7
37 6
38 15
39 15
40 3
41 2
42 14
43 1
44 1
45 7
46 0
47 7
48 10
49 10
50 21
51 19
52 1
53 0
54 21
55 2
56 0
57 5
58 4
59 6
60 4
61 6
62 8
63 1
64 15
65 3
66 3
67 7
68 5
69 5
70 52
71 4
72 13
73 0
74 3
75 15
76 14
77 102
78 0
79 10
80 2
81 3
82 60
83 9
84 30
85 17
86 6
87 16
88 1
89 0
90 2
91 12
92 31
93 1
94 45
95 10
96 3
97 6
98 4
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 5
1 14
2 6
3 6
4 0
5 2
6 20
7 1
8 0
9 2
10 2
11 2
12 30
13 12
14 29
15 4
16 1
17 1
18 0
19 0
20 0
21 1
22 0
23 0
24 41
25 7
26 5
27 1
28 21
29 0
30 4
31 1
32 11
33 24
34 27
35 4
36 24
37 4
38 15
39 4
40 1
41 1
42 11
43 14
44 1
45 0
46 11
47 4
48 1
49 2
50 6
51 33
52 2
53 1
54 0
55 0
56 1
57 0
58 2
59 34
60 1
61 5
62 2
63 1
64 5
65 3
66 6
67 0
68 0
69 0
70 8
71 6
72 1
73 1
74 0
75 15
76 1
77 3
78 7
79 2
80 0
81 82
82 0
83 9
84 11
85 1
86 0
87 2
88 1
89 18
90 3
91 1
92 0
93 3
94 5
95 37
96 14
97 7
98 1
99 1
100 13
101 1
102 19
103 2
104 1
105 1
106 2
107 88
108 0
109 2
110 19
111 3
112 1
113 3
114 8
115 0
116 5
117 2
118 0
119 12
120 1
121 2
122 3
123 6
124 113
125 13
126 3
127 6
128 1
129 5
130 8
131 89
132 1
133 28
134 3
135 6
136 13
137 5
138 0
139 23
140 1
141 4
142 10
143 11
144 1
145 1
146 2
147 3
148 0
149 0
150 1
151 3
152 9
153 1
154 2
155 4
156 7
157 4
158 0
159 3
160 0
161 3
162 2
163 0
164 38
165 0
166 9
167 1
168 18
169 3
170 2
171 1
172 3
173 12
174 4
175 39
176 3
177 20
178 0
179 16
180 18
181 1
182 6
183 16
184 3
185 0
186 1
187 0
188 13
189 2
190 0
191 0
192 0
193 4
194 0
195 5
196 13
197 1
198 1
199 5