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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 161

1902 - Karlsruhe : Lang
Aus der allgemeinen Geschichte. I. pie Kulturvölker des Morgenlandes.*) 1. Von den Ägyptern. Im östlichen Teile von Nordafrika, im Norden vom Mittelmeere, im Osten vom Roten Meere, im Süden von Nubien, int Westen von der Libyschen Wüste begrenzt, liegt Ägypten. Durch die etwa 15 Meilen breite Landenge von Suez, die das Mittelländische Meer von dem Roten scheidet, hing Ägypten mit Arabien, also das afrikanische Festland mit dem asiatischen zusammen, bis im Jahre 1869 die Landenge durchstochen und beide Meere durch den Suezkanal verbunden wurden. Das alte Ägypten war ein Landstrich von ungefähr 120 Meilen Länge und 75 bis 90 Meilen Breite, seiner ganzen Länge nach von dem Nilflusse durchströmt. Dem Nil verdankte Ägypten schon im Altertum feine Fruchtbarkeit. Er tritt nämlich alljährlich zu bestimmten Zeiten aus seinen Usern, überschwemmt das Land und läßt da einen äußerst fruchtbaren Schlamm zurück. Die Überschwemmung beginnt in der Zeit des längsten Tages und erreicht den höchsten Wasserstand Ende September. Ende Oktober ist der Fluß wieder in sein gewöhnliches Bett zurückgekehrt, und nun beginnt die Einsaat, die bis zum Mai des folgenden Jahres tausendfältige Frucht brächte, wenn die gegenwärtigen Bewohner noch den nämlichen Fleiß auf den Anbau der Felder verwendeten wie die alten Ägypter. Im Altertum wurde das Land eingeteilt in Oberägypten mit der Hunderttorigen Königsstadt Theben, Mittelägypten mit der Hauptstadt Memphis, in deren Nähe sich vierzig Pyramiden *) Kulturvölker nennen wir diejenigen Völker, welche durch ihr geistiges Leben, ihre Kunst und Wissenschaft, ihre Tätigkeit im Handel und Gewerbe dazu beigetragen haben, die Bildung und Gesittung der Menschen zu fördern. Von den Babyloniern und Assyriern reden wir hier nicht, weil sie nicht in unmittelbare Berührung gekommen sind mit den Kulturvölkern an den Ufern des Mittelmeeres, denen wir einen Teil unserer Bildung verdanken. Die Gefchichte der Juden ist, soweit sie hier heranzuziehen wäre, aus dem Religionsunterrichte bekannt, weshalb wir sie mit Rücksicht ans den beschränkten Raum füglich übergehen können. Berger-Stehle, Erzählungen aus der Weltgeschichte. 11

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 196

1902 - Karlsruhe : Lang
— 196 — Tibet, China und auf einem chinesischen Schisse auch die Sundasee. Nach seiner Heimkehr schrieb er aus, was er im fernen Osten gesehen, erlebt, und was er von andern über die Beschaffenheit der Ostländer vernommen hatte. Durch seine Schriften erhielt man im Abendlande zuerst nähere Kenntnis von der Ostküste Afrikas und vom Vorhandensein der Insel Madagaskar. Den Priester Johannes konnte auch er iu Asien nicht finden. Um das Jahr 1400 entdeckten und eroberten die Portugiesen, die Kanarischen Inseln und die Azoren; sünszig Jahre später besuchten Schiffe, die der portugiesische Prinz Heinrich der See-sahrer ausgesandt hatte, die Kapverdischen Inseln, die Mündung des Senegal und Gambia, sowie die Goldküste. Von einem Negerkönige vernahmen die Portugiesen, daß sern im Osten, hinter deu Negerländern, ein christlicher König, namens Oganne, herrsche. Nun meinte man, die Spur des Priesters Johannes wieder zu haben, und der König von Portugal entsandte den Bartholomäus Diaz mit zwei Schiffen, um ihn auszusuchen. Diaz segelte längs der afrikanischen Westküste hin, wurde aber bald durch Meeresströmungen und Winde von ihr weg in die offene See getrieben, und erst nach langem Umherirren gelangte er wieder an eine Küste. Als er seine Fahrt in östlicher Richtung fortsetzen wollte, empörte sich das Schiffsvolk und zwang ihn zur Umkehr. Jetzt erst sah er die Südspitze Afrikas, die er umschifft hatte, ohne es zu wissen. Er nannte sie das stürmische Vorgebirge; sein König aber ordnete an, daß sie das Vorgebirge der guten Hoffuung genannt werde. Inzwischen hatten zwei Mönche im Austrage des Königs zu Jerusalem bei Pilgern Erkundigungen eingezogen und erfahren, daß in Abessinien ein christlicher König mit Namen Johannes herrsche. Sie reisten nun dahin und fanden das lange gesuchte christliche Reich. Der Beherrscher desselben hielt sie gefangen; allein sie fanden Gelegenheit, Nachricht in ihre Heimat zu senden. Nun gebot der König von Portugal, daß Vasco de Gama mit drei Schiffen nach Abessinien sahre; er umschiffte das Vorgebirge der guten Hoffnung und versolgte die Ostküste Afrikas bis iu die Nähe des Äquators. Hier fand er Schiffleute, die sich erboten, ihn nach Indien zu führen. Er nahm das Anerbieten an und landete (1498) an der Küste von Malabar. Damit war der Seeweg nach Indien entdeckt; nicht hundert Jahre darnach sichren die Schiffe der Franzosen, Spanier, Holländer, Engländer bis in die Gewässer des fernen asiatischen Ostens; zahlreiche Niederlassungen zu Schutz und Förderung der Handelsunternehmungen wurden gegründet, gewaltige Länderstrecken, größer als die größten europäischen Reiche, erobert und ausgebeutet.

3. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 63

1902 - Karlsruhe : Lang
63 — und legten neue Druckereien an. So druckte Johann Mente! in Straßburg schon (1466) eine ganze Bibel in deutscher Sprache, und im Jahre 1470 finden sich Buchdruckereien in Köln, Augsburg, Paris, Venedig, Rom, Neapel. ' Bis zum Jahre 1500 verbreitete sich die Buchdruckerkunst über ganz Europa; mehr als 30 000 Werke, darunter gegen zwanzig verschiedene deutsche Übersetzungen der Bibel, verließen die Presse. Xv. pstö aste Weich. 1. Das Reichsgebiet in verschiedenen Zeiten. Grenzen. Das Reich Karls des Großen umfaßte das ganze heutige Frankreich, in Spanien das Land zwischen den Pyrenäen und dem untern Laufe des Ebro, die Jufel Korsika, die nördliche Hälfte der italienischen Halbinsel, die Schweiz, Holland. Belgien, Österreich bis zur Theiß und Raab und das deutsche Reich bis zur Elbe. Die Nordgrenze gegen die Dänen bildeten die Eider und die Schlei: die Grenze im Osten ist durch eine Linie zu bezeichnen, die den Flüssen Trave, Elbe, Mulde, dann dem Böhmerwald bis zu seinem südlichen Ende solgt; hier wendet sie sich etwas nördlich von der Donau gegen Osten bis zur Theiß, folgt dann südlich dem Laufe der Theiß bis zur Donau, weiterhin westlich dem Laufe der Sau und wendet sich zuletzt südlich bis zur Ostküste des adriatischen Meeres. Von der Eidermündung westlich folgt die Reichsgrenze der Küste der Nordsee, des Kanals, des atlantischen Ozeans bis zum Meerbusen von Biskaya; hier wendet sie sich östlich in der Richtung der Pyrenäen, darauf südwestlich bis zum Ebro, dessen Laus sie bis zur Mündung folgt. Von hier ab ist die Küste des Mittelmeeres die Grenze bis zur Mündung des Garigliauo südlich von Rom. Die Grenzlinie zieht sich dann quer über die italienische Halbinsel und solgt zuletzt der Küste des adriatischen Meeres. Dieses gewaltige Gebiet wurde durch den Vertrag von Verduu von den Enkeln Karls des Großen in drei Reiche geteilt, unter denen das östliche damals Ostfranken hieß und später dt'u Namen Deutschland erhielt. Dieses Reich war im Westen durch eine Linie begrenzt, die denr^ Rhein von feiner Mündung bis Basel folgt und sich dann quer durch die Schweiz nach dem St. Gotthard richtet. Von hier geht die Grenze dem Hauptzug der Alpen nach, wendet sich dann südlich, durchschneidet Oberitalien zwischen der Adda und dem Oglio und folgt zuletzt dem Po bis zu seiner Mündung. Die übrigen Grenzen im Norden, Osten und Süden waren die nämlichen, wie in der Zeit Karls des Großen. Durch den Vertrag von Mersen wurden die Länder Elsaß und Lothringen hinzugefügt, d. h. das Gebiet, das im Westen von einer Linie begrenzt wird, die man in ziemlich gerader Richtung von der Scheldemündung bis Basel zieht. Unter den sächsischen Kaisern wurde das Reichsgebiet nach Osten bis zur Oder und zum Riesengebirge ausgedehnt; unter den letzten Karolingern war jedoch im Südosten so viel Land an die Ungarn und Slaven verloren worden, daß die Grenzen ungefähr- mit der östlichen Grenzlinie der deutschen Länder des österreichischen Kaiserstaates zusammenfallen. Otto der Große gewann das Königreich Italien, das sich von den Alpen bis zum Garigliauo erstreckte. Der erste Kaiser aus dem fränkischen Hause, Konrad Ii., vermehrte das Reichsgebiet im Südwesten; er erwarb nämlich das bnrgnndisch-

4. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 163

1902 - Karlsruhe : Lang
* — 163 — hölzernen Sarge beigesetzt. Die Gräber itmreji in Felsen eingearbeitete Kammern. Solche ägyptische Leichen — man nennt sie Mumien — haben sich unzählige bis auf den heutigen Tag so unversehrt erhalten, daß ihre Leibesgestalt und selbst ihre Gesichtszüge noch völlig erkennbar sind. Die Ägypter waren für die Erhaltung ihrer Leichen darum so besorgt, weil sie glaubten, die Seelen der Abgeschiedenen müßten viele Jahre durch die Körper von anderen Geschöpfen, von Tieren oder auch Menschen wandern und dann in ihre ursprünglichen Leiber wieder zurückkehren. Die Ägypter waren Heiden. Sie verehrten die Sonne, den Mond, die Erde unter verschiedenen Namen und stellten sich dieselben vor in menschlicher Gestalt, denkend, fühlend, handelnd wie Menschen. Auch Tiere, wie das Krokodil, die Katze, sowie der Ibis und andere Vögel wurden heilig gehalten. In Memphis wurde in einem prachtvollen Tempel der Apis verehrt, ein Stier von schwarzer Farbe mit einem viereckigen Weißen Flecke auf der Stirne. Starb er, so war großes Wehklagen durch ganz Ägypten, und es wurde ein neuer Apis gesucht, dessen Auffindung durch Freudenfeste gefeiert wurde. Schon mehr als zweitausend Jahre vor Christi Geburt hatten die Ägypter ein geordnetes Staatswesen; ungefähr vierzehnhundert Jahre vor Christi Geburt machte der ägyptische König Sesostris Kriegszüge nach Asien und eroberte weite Länderstrecken. Achthundert Jahre danach wurde Ägypten von dem Perserkönige Kambyses erobert und blieb zweihundert Jahre lang eine Provinz des Persischen Reiches. Daraus unterwarf Alexander der Große das Land und gründete an der westlichen Nilmündung die Stadt Alexandria. Nach Alexanders Tode wurde einer seiner Generale, Ptolemäns, König von Ägypten, dessen Nachkommen bis dreißig Jahre vor Christi Geburt den Thron innehatten. Durch den Kaiser Angustus wurde Ägypten eine Provinz des römischen Reiches. 2. Von den Phöniziern. Phönizien war ein Strich Landes an der Ostküste des Mittelländischen Meeres, ungefähr gleichweit von der Nordküste Ägyptens und der Südküste Kleinasiens entfernt. Seine Länge betrug etwa 30 Meilen, die Breite — vom Meere bis an den Fuß des Berges Libanon — nicht über fünf. Der Boden war wenig fruchtbar und kouute zur Ernährung einer großen Volksmenge nicht ausreichen. Darum waren die Phönizier auf den Fischfang, die Schiffahrt und den Handel angewiesen. Für Schiffahrt und Handel insbesondere hatte ihr Land die günstigste Lage. An den Meeresküsten befanden sich vortreffliche Häfen, besonders bei den 11*

5. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 164

1902 - Karlsruhe : Lang
— 164 — * Städten Zljrus und Sidon; von diesen Städten war die ägyptische Küste etwa 35 Meilen,*) die kleinasiatische um ein geringes weiter entsernt. Von Sidon bis zur Insel Cypern betrug die Entfernung etwa 30 Meilen und von hier bis zur Insel Rhodus das Doppelte. Von der Insel Rhodus aber konnte man mit ganz kurzen Fahrten von Insel zu Insel durch den Archipelagus Kreta und Griechenland und von hier aus mit Leichtigkeit Italien, Sizilien, Sardinien und die Küstenländer am Nordrande des Mittelländischen Meeres erreichen. Fast noch weniger Schwierigkeit machte die Fahrt längs der Nordküste von Afrika bis zu der Meerenge von Gibraltar oder, wie man damals jagte, bis zu den Säulen des Herkules. So lange die Schiffe noch unvollkommen waren, fuhren die Phönizier nur an den Küsten hin; später bauten sie größere Schiffe, zu denen ihnen die Cedern des Libanon vortreffliches Bauholz lieferten, und lernten die Fahrt zur Nachtzeit nach dem Stande der Gestirne richten. Nun befuhren sie das offene Meer, wagten sich sogar hinaus in den Atlantischen Ozean und drangen bis nach England und selbst in die Nordsee und Ostsee vor. Phönizische Seefahrer-haben schon 700 Jahre vor Christi Geburt, vom Roten Meere ausführend, das Kap der guten Hoffnung besucht und ganz Asrika umschifft. Überall legten sie an den Küsten des Festlandes und auf den Inseln Niederlassungen an, in die von den Einwohnern der benachbarten Länder alle möglichen Erzeugnisse des Bodens und des Gewerbsleißes zusammengebracht und von den Phöniziern gekauft und eingetauscht wurden. Auch mit den Euphratländern und selbst mit Indien hatten die Phönizier einen Handelsverkehr. Vom Mittelmeere führte eine Karawanenstraße an den Euphrat und den Persischen Meerbusen, aus der Tausende von Kamelen die Erzeugnisse Indiens: Elfenbein, Perlen, Gewürze, Goldkörner, Zinn nach Tyrus und Sidon brachten. Die Phönizier-waren aber nicht nur tüchtige Seefahrer und Handelsleute, sondern sie übertrafen auch alle Völker der alten Welt an Gewerb-fleiß. _ In den phönizifchen Städten waren zahllose Fabriken; dort fertigte man Gegenstände aus Glas, dessen Erfinder die Phönizier waren, Geräte, Waffen, Schmucksachen aus Bronze, zu der das Kupfer aus den spanischen, von Phöniziern angelegten und mit Verwendung von Sklaven betriebenen Bergwerken, das Zinn ans Britannien und Indien geholt wurde, Schmuckgegenstände aus Elfenbein und Bernstein, den die Phönizier an der Ostseeküste eintauschten. Das berühmteste Erzeugnis des phöni-zischen Gewerbfleißes waren die Purpurstoffe, aus seiner Wolle gewebt und mit dem Laste der Purpurschnecke, welche an der Küste von Palästina häufig war, gelblich, hochrot oder blaurot *) Etwa soweit als Basel von Mannheim und Mainz.

6. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 206

1902 - Karlsruhe : Lang
— 206 — rückte ein türkisches Heer von 200000 Mann heran. Eugen konnte dieser Übermacht nur ungefähr 60000 Mann entgegenstellen. Gleichwohl beschloß er den Angriff und errang nach heißem Kampfe einen glänzenden Sieg (1717). Wenige Tage darauf wurde Belgrad übergeben?) Der Sultan mußte im Frieden non Passarowitz (1718) das Banat, Belgrad und Serbien abtreten.**) Prinz Eugen war nicht nur ein großer Feldherr und Staatsmann, sondern auch ein Freund der Künste und Wissenschaften. In seinem prachtvollen Palaste Belvedere bei Wien legte er eine reiche Bibliothek und eine Sammlung von kostbaren Gemälden an; seine wenigen freien Stunden verwendete er auf das Studium und auf den Umgang mit großen Gelehrten und Künstlern. Hochbetagt starb er im Jahre 1736. Ix. Don Weter dem Großen und Kart dem Zwölften. Vor zweihundert Jahren hatte das russische Reich in Europa noch nicht die Ausdehnung wie heutzutage und grenzte auch nirgends an das deutsche Reich. Seine Westgrenze lies vielmehr von dem westlichen Busen des Weißen Meeres in ziemlich gerader Linie bis zum mittleren Lause des Dnjepr, wandte sich dann östlich zum Don und folgte diesem letzteren Flusse bis zu seiner Mündung. Zwischen Rußlands Westgrenze und der deutschen Ostgrenze lag das Königreich Polen. Die Länder an der Ostsee Finnland, Estland, Jngermanland, Livland, gehörten zu Schweden. Die Ostgrenze des europäischen Rußland war der Ural, und schon damals erstreckte sich die russische Herrschaft über das ganze nördliche Asien. Die Hauptstadt dieses so gewaltigen Reiches war Moskau; sein Herrscher führte den Titel Zar und war unbeschränkter Herr und Gebieter seiner Untertanen, die auf einer niederen Bildungsstufe standen, etwa wie heutzutage die Tataren.***) *) Diese Schlacht besingt das Volkslied: Prinz Eugen, der edle Ritter Siehe im Anhang. **) Seit dem Frieden von Pafsarowitz haben die Türken keinen Angriffskrieg mehr geführt. e>ie hatten Mühe genug, sich der Russen zu erwehren, die seit den Zeiten Peters des Großen zu wiederholten Malen das türkische Reich angriffen, einzelne Provinzen losrissen und die Türkei zweimal (1829 und 1878) dem Untergange nahe brachten. Im Jahre 1821 erhoben sich die Griechen, die Bewohner des südlichen Teiles der Halbinsel, und errangen, von den europäischen Mächten unterstützt, in siebenjährigem Kampfe ihre Freiheit: 1830 wnrde, Griechenland zum Königreiche (Hauptstadt Athen) erklärt und 1833 der'bayerische Prinz Otto zum König eingesetzt. Nachdem Otto durch eilte Revolution (1862) verjagt worden war, beriefen die Griechen den Prinzen Georg von Dänemark auf den Thron. ***) Seit dem Jahre 1000 wurde Rußland von Konstantinopel aus zum Christentums bekehrt und für die griechische Kirche gewonnen. Bis ans Peter den Großen hatte die russische Kirche eigene Patriarchen. Durch Peter wurde die geistliche und weltliche Obergewalt in der Hand des Zaren vereinigt.

7. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 218

1902 - Karlsruhe : Lang
— 218 — zurück, gründete Schulen und andere Unterrichtsanstalten und trug eifrig Sorge für das Aufblühen von Gewerbe und Handel. In allen diesen Bestrebungen schaltete er freilich als völlig unbeschränkter,^ niemand verantwortlicher Herrscher; allein dies war unerläßlich, wenn Frankreich nicht zugrunde gehen sollte. Sein unersättlicher Ehrgeiz trieb ihn jedoch auch an, nach der Wiederherstellung des Reiches Karls des Großen und nach der Herrschaft über ganz Europa zu streben. Darum führte er, solange er Kaiser war, unablässig Krieg, raubte Krouen und Länder und übte gegen die Besiegten eine empörende Willkür-Herrschaft.*) Schon in den Zeiten der Republik war das linke Rheinufer, Holland, Belgien, £bet'= und Mittelitalien von Frankreich erobert worden; nach den siegreichen Feldzügen gegen Österreich (1805 und 1809) und Preußen (1806 und 1807) erstreckte sich Frankreichs Herrschast über ganz Westdeutschland. Im Jahre 1808 brachte Kaiser Napoleon den durch sein Alter schwachsinnigen König von Spanien durch List und Drohungen dazu, ihm sein Königreich abzutreten. Er machte seinen Bruder Joseph zum König von Spanien. Allein die Spanier erhoben sich gegen den ausgezwungenen König und kämpften, von den Engländern unterstützt, mit solchem Ersolge, daß die Franzosen nie zum ruhigen Besitze der Halbinsel kamen. Im Jahre 1810 vermählte sich Napoleon mit Marie Louise, der Tochter des Kaisers Franz I. von Österreich, und als ihm 1811 ein Sohn geboren wurde, gab er ihm den Titel eines Königs von Rom. Er war auf dein Gipfel seines Glückes angelangt. Der Kaiser Alexander von Rußland wollte sich nicht dazu verstehen, sein Reich der Kontinentalsperre zu unterwerfen. Darum erklärte ihm Napoleon den Krieg und überschritt mit einem gewaltigen Heere im Juni 1812 die russische Grenze. Die Russen zogen sich vor ihm zurück, und ohne Kamps bemächtigte er sich *) Unter seiner Regierung zog sich die französische Nord- und West-grenze von der Mündung der Trave bis zur Elbmündung und dann längs der Küste der Nordsee und des Atlantischen Ozeans bis zum Westende der Pyrenäen; die Südgrenze längs der Pyrenäen und der Küste des Mittel-meeres bis zum Garigliano; die Ostgrenze folgte dem Zuge der Apenninen, wendete sich zum mittleren Po, dann nördlich zum St. Gotthard, von hier westlich bis zu dem Ausflusse der Rhoue aus dem Genfersee, folgte dann dem Jura und von Basel bis Wesel dem Rhein und wendete sich hieraus in ziemlich gerader Linie nordöstlich bis zur Trave. Außerdem war Korsika, seit 1809 Kärnten, Krain, Friaul, die westliche Hälste von Kroatien und ganz Dalmatieu sranzösisches Gebiet. Von Frankreich abhängig und znr Heerfolge verpflichtet waren das Königreich Italien (die Osthälfte von Cber- und Mittelitalien), das Königreich Neapel, die Schweiz und der Rheinbund (S. 114) und kurze Zeit auch Spanien.

8. Das Altertum - S. 11

1897 - Leipzig : Voigtländer
11 und Seeverkehr wies die Lage ihres Landes hin. Ihre Schiffahrt erstreckte sich der das ganze Mittelmeer bis nach dem silberreichen Spanien und ging weiter durch die Sulen des Herkules (Strae von Gibraltar) sowohl sdlich, der Westkste von Afrika entlang (kanarische Inseln, Madeira), als gegen Norden, wo sie Zinn in England holten; selbst mit der Ostseekste traten sie in Verbindungt^m den dort gefundenen Bernstein einzutauschen. Gen Osten fuhren sie vom Roten Meere und vom persischen Meerbusen aus bis nach Indien, und im Auftrage des Knigs Necho von gypten haben ph-nizische Seefahrer ggnz Afrika umschifft. Zur Befrderung ihres Handels grndeten die Phnizier an den Meeresfristen und auf den Inseln zahlreiche Kolonieen. unter welchen namentlich (das um 850 v. Chr. entstandene) K arthago in Afrika blhend und mchtig gewordenist. Ihr Landhandel durch Karawanen^rstreckte sich sdlich nach Arabien, stlich nach Syrien und Babylonien, nrdlich bis nach Armenien (s. Karte I). Handelsgegenstnde waren: aus Arabien Weihrauch, Gold, Edelsteine und Perlen; aus Indien Elfenbein, Ebenholz, Zimt; aus Palstina Weizen. Honig, l und Balsam; aus Armenien Pferde und Maultiere; aus Spanien Gold, Silber, Eisen, Blei, Wein, Wolle; von der O stseekste Bernstein. 2. Kunstflei, Erfindungen. Auch durch G ew erb slei und wichtige Erfindungen thaten sich die Phnizier hervor. Sie verstanden sich auf den Erzgu und die Bildschnitzerei und fertigten mancherlei Gert und Schmucksachen aus Gold, Elfenbein und Bernstein. Ihre Webereien lieferten die kstlichsten buntgewirkten Teppiche, und die mit dem^fle^er farpurschnecke gefrbten Gewebe wurden zu den prachtvollsten Gewndern verarbeimt^Die Purpurfrberei wie die Glasbereituna sollen sie durch Zufall erfunden haben. Endlich hat man ihnen die Erfi n d uu g e u der Buchstabenschrift, der Rechenkunst und des geprgten Geldes (?) zugeschrieben. 9. (11.) Geschichte der Phnizier. 1. Der phnizische Stdtebund. So klein das Land der Phnizier war, bildete es nicht einmal einen einheitlich zusammenhngenden Staat, sondern zerfiel in eine Anzahl selbstndiger Städte. die zum Schutze ihres Handels und zur Abwehr feindlicher Angriffe sich'spter zu einem Bunde vereinigten. Haupt dieses Stdtebundes war zuerst Sidon, nachher Tnrus. Sidons Glanz reicht in die lteste Zeit hinauf; um dasj^r 1000'B. Chr. war Tyrus zur hchsten Blte emporgestiegen. Der Altstadt auftem Festlande gegenber erhob sich aus einer nahe gelegenen Felseninsel das von Sidon aus gegrndete und daher die Tochter Sidons" genannte meerbeherrschende Neu-Tyrus, das an Macht und Glanz die Mutterstadt bertraf. Die Bibel nennt es den Markt der Völker , seine Kaufleute Fürsten", seine Hndler die Geehrten der Erde . 2. Phnizien unter der Fremdherrschaft. Als die Atfjunter Salmanassar erobernd bis zum Mittellndischen Meere vordrangen, mute sich auch Phuizieu der assyrischen Herrschaft unterwerfen. Nur Jnsel-Tyrus widerstand trotz fnfjhriger Belagerung. Nach dem Untergang des assyrischen -Jteicheserobertederbabylonischeknignebnkadnezar auchphnizien.

9. Das Altertum - S. 59

1897 - Leipzig : Voigtländer
59 maleret und viele andere; dadurch wurde das groe Lnderaebiet das dem Geiste unterthan wurde und spter Teile des rmischen Reicks T rl ? schttet mit Tausenden von Kunstwerken. ^ ^ form^ "der- der,?itb6tt"erflmft bub die Malerei nicht zurck, doch sind ihre Werke fast smtlich untergegangen. 9 , , ?*Ut in Grbern, hat man jngst einean-abs herrlicher Bildnisse gefunden, in Wachsfarben auf ^Mftmn rnalt r i t griechischen Altertums war Melles, ein Zeitgenosse Alexan^dtzr. Die Redekunst blhte namentlich in Athen noch fort. Noch beim Unter- 5:la:s.":" * z~w-;, '5!!^yr^Srr^>,^ Sessfsasss: Drittes Kapitel. Geschichte der Rmer. 39. Hic Rmer und das alte Italien. (Karte Iv.) des Mittelmeeres, in Italien das,w^?ft! gelegenen Halbinsel smaft. sss zu einem festgefqten Reicke d 1 rbttert umgebenden Lnder gleichen, durch seine staatlichen und reckimpl nr^" ^ u"b ^^er ohne- panien mit der Stadt Capua- an der Tiber, Cam- 2- inmitten von Statten kstlich'vm Satium): Samninm.

10. Das Altertum - S. 19

1897 - Leipzig : Voigtländer
19 Kultur, ausgezeichnet in der Weltgeschichte dadurch, da sie, wie kein anderes Volk, alle dem Menschen inwohnenden natrlichen Anlagen und Krfte zur reichsten Ausbildung und schnsten Entfaltung brachten. 2. Griechenland. Das Land, welches die alten Griechen bewohnten, war die Halbinsel Griechenland im Sdosten Europas, der sdliche Teil der Balkanhalbinsel, an Flcheninhalt nicht grer, als das heutige _ Osten nur durch das inselreiche gische Meer < (den Archipelgus) von Asien geschieden, im Sden vom Mittelmeer, im X Westen vom jonischen Meer begrenzt, im Norden durch (Mrge ab- \ geschlossen, ist 'Griechenland ein See- und ein Gebiraslaiu zugleich. Nicht allein, da es auf drei Seiten vom Meere umgrtet wird; das Meer bildet auch durch zahlreiche tiefe Einschnitte ins Land eine Menge von Halb-inseln, Landzungen, Hafenbuchten, Vorgebirgen, und giebt dadurch dem Lande einen Kstenumri von unverhltnismig groer Ausdehnung. Im Innern ist Griechenland nach allen Richtungen von Gebirgen durchzogen. Unter diesen treten am meisten hervor: der im Nordosten als mchtiger Grenz-wchter.3000 Meter hoch emporsteigende Gtterberg ltlffii>; weiter sdlich das O ta gebirge, welches im Osten am Meere den denkwrdigen Engpa der T h ermopyle n bildet; im mittleren Lande berragt der vielgipselige Parna die brigen Berge, der Helikon ist als Musensitz berhmt; die"m-liche Halbinsel endlich wird von dem wild zerrissenen, rauhen Taygetus durchschnitten. Durch die zahlreichen Gebirgszge wie durch die tiefen Einschnitte des Meeres, durch den steten Wechsel von Berg, Ebene und Thal ist das Land mannigfach gegliedert und in eine Menge kleiner Gebiete von sehr verschiedener Beschaffenheit'wistenland und Binnenland, Acker- und Weideland zc.) gesondert. Der Boden, mehr karg als ppig, meist ohne ausreichende Bewsse-rung, erfordert rstige Arheit^elohnt sie aber auch mit einer groen Mannigfaltigkeit edelster Frchte, da bei stets heiterem Himmel njnildes sdliches . Klima die Fruchtbarkeit frdert. 3. Die griechischen Landschaften. Das alte Griechenland (Hellas im weiteren Sinne) wurde eingeteilt in Nord-, Mittel-, Sdgriechen-Und und die Inseln. A. Nordgriechenland zerfiel in die beiden Landschaften: Epirus im W. und Thessalien im O. B. Mittelgriechenland. auch Hellas (im engeren Sinne) genannt, umfate von W. nach O. folgende Land- fchaften: f 1. Akarnanien; j 2. tolien; 2*
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