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1. Das Altertum - S. 80

1897 - Leipzig : Voigtländer
80 (Eingang), ostium (Gang), atrium (Hof), um dieses herum die Zimmer, dahinter das tablinum (Staatszimmer), dahinter das peristylium lsulenhos) mit dem viridarium (Garten); daneben der Speisesaal und die Kche. (Tafel Iv, 2 und 3.) Die Bildnerei wurde wesentlich nach griechischen Mustern und von griechischen Knstlern gebt. Die rmische Kleidung ist der griechischen hnlich und besteht aus den 2 Hauptstcken: tunica (Untergewand) und toga (Obergewand). Aus dem Gebiete der Dichtkunst sind die Komdiendichter Plau-tus und Terentius zu nennen. Die Redekunst hatte in den letzten Zeiten der Republik ihren voll-endeten Meister in M. Tullius Cicero. Von seinen Reden sind noch der fnfzig auf uns gekommen. Auch philosophische Schriften hat er verfat. In allen seinen Schriften weist er umfassende wissenschaftliche Bildung und die hchste Vollendung der sprachlichen Darstellung auf, die je ein rmischer Schriftsteller erreicht hat. Inder Geschichtschreibung haben sich Sallust und Csar aus-gezeichnet. Sallust schilderte den Krieg des Jugurtha und die Verschw-rung des Catilina. Csar erzhlte seinen gallischen Krieg" schmucklos, aber klar und lebendig. Dritte Periode. Rom als Kaiserreich, 30 v. Chr. 476 n. Chr. (Ausgang der alten Welt und Anfnge der christlich-germanischen Welt.) 57. (56.) Kaiser Auguftus. 1. Auguftus (30 v. 14 n. Chr.) stellte nach der Verwirrung der Brgerkriege Ordnung und Frieden im Staate her, so da der Janustempel eine Zeit lang geschlossen blie. Durch Eroberung der Donaulnder (Mtien, Noricum, Pannonien) wurde die Donau die Nordgrenze des rmischen Reiches. Da der Kaiser Auguftus krftig und milde zugleich regierte, konnte seine Herrschaft als eine glckliche" gepriesen werden. Durch Pracht-bauten verschnerte er Rom, das sich aus einer Backsteinstadt in eine Marmorstadt umwandelte. Erhalten ist noch das Pantheon, ein Rundbau mit Kuppel. Die rmische Litteratur hatte unter ihm ihr goldenes Zeit-alter. Unter seiner Regierung blhten die Dichtervergil, Horaz und Ovid, sowie der Geschichtschreiber Livius. 2. Armin, Germamens Befreier. Unter dem Kaiser Auguftus begann dann der Eroberungskrieg der Rmer gegen Germanien. Des Kaisers Stiefsohn Drusus unternahm drei Feldzge (129v.chr.), legte

2. Die Weltgeschichte - S. 81

1835 - Mainz : Kupferberg
Kriege in Spanien. 81 Die immer mehr entstehenden Provinzen werden von einjährigen Statthaltern (gewesenen Prätoren oder Consuln) mit einem Legaten und Quästor verwaltet, und die Staatseinkünfte von dem Ritterstande gepachtet. Bei den fortdauernden Kriegen- wird der Kriegsdienst ein ausschließliches Geschäft vieler Bürger; und schon in dieser Periode verschwindet, vorzüglich seit den asiatischen Eroberungen, die alte Ein- fachheit der Sitten. — Das Studium der griechischen Sprache und Litreratur beginnt während der punischen Kriege, besonders durch die immer mehr nach Italien kommenden Griechen (Sitte der Reicheren, ihre Söhne durch griechische Sklaven erziehen zu lassen), und Paullus Aemilius legt nach seinem macedonischen Feldzuge die erste Büchersamm- lnng a:.. In der Poesie, worin die Römer nur Nachbildner der Griechen bleiben, gehören hierher: Ennius (sein historisches Epos), Aec. Plautus lind Tcrcntius Afer ( Komödien ). Iv. Von der Zerstörung Karthago's bis zur Schlacht bei Actium, bis zun: Ende der Republi(, von 146 bis 3i v. C. G. oder 608 — 723 n. R. E. # Die glücklichen Eroberungen entwickeln immer mehr das Streben nach Weltherrschaft, führen aber mit uner- meßlichen Schapen auch L n r u s und S i t t e n v e r d e r b e n nach R o m. Der Soldat, bei den beständigen Feldzügen eines bürgerlichen Lebens entwöhnt, ergibt sich in der Heimath den zügellosesten Aus sch w e i f u u g e n. Die früheren Parte i- kämpfe brechen zwischen den reichen Optimaten, welche die alleinige B e n u p u n g der S t a a t s l ä n d e r e i e n e d u r ch ihre vielen Sklaven), sowie die Verwaltung der höheren Sraatsämter ausschließcnd sich anmaßen, und zwischen den Aermercn, an deren Spipe die Volkstribunen stehen, wieder aus. Feile Bestechungen sind an der Tagesord- nung; der Druck der Bundesgenossen und der Provinzen reizt zu Empörungen. Blutige Bürgerkriege führen die Staatsgewalt in die Hände Einzelner, bis endlich im Kampfe um die Alleinherrschaft die entartete Republik in eine Monarchie umgewandelt wird. 1. Blutige Kriege in Spanien bis 133. Die wie- derholten Siege der Römer (Hk. I\ Cato) mit ihren harten Bedrückungen empören immer wieder von neuem die Spanier. Viriathus, der tapfere Anführer der Lusitanier, erregt den 6

3. Grundriß der Alten Geschichte - S. 91

1835 - Berlin : Trautwein
Ii. Rom als Republik. L. 264-133. 91 nur im Allgemeinen an griechischen Mustern sich bildend in der Be- redsamkeit und Geschichte/ Len glänzendsten Thetlen ihrer Literatur, als Nachdildner und zum Thcil nur als Uebersetzer in der Poesie und auf wissenschaftlichem Gebiete. Bekanntschaft mit der griechi- schen Sprache und Literatur begann seit der Unterwerfung Unter/ italien's und wurde zunächst befördert durch Livius Andronicus, ei- nen kriegsgefangenen Griechen, wahrscheinlich aus Tarent (24t)/ welcher die Odyssee und mehrere griechische Dramen in ein rauhes Latein übertrug/ mehr noch durch nähere Verbindung mit Grie- chenland selbst und durch den Aufenthalt gelehrter und geistreicher Griechen in Rom, namentlich vieler Achäer und (155) der atheni- schen Gesandten Carneadeö, Critolaus und Diogenes, welche, zu- gleich Philosophen, Redner und Staatsmänner, griechische Rhetorik in Rom einheimisch machten und Eröffnung zahlreicher Schulen der- selben veranlagen, trotz des strengen Tadels mancher Altrömer und mehrmaliger Verweisung der Rhetoren. Die bedeutendsten Werke der römischen Literatur dieser Zeit sind poetisch: Q> Ennius aus Rudiä in Calabrien (240 — 169) wurde durch eine poetische Dar- stellung der römischen Geschichte der Schöpfer des römischen Epos, bearbeitete griechische Dramen und führte durch Uebersetzung grie- chischer Lehrgedichte die didactische Poesie in die römische Literatur ein. Vater der Comödie wurde M. Accius Plautus aus Sarsina in Umbrien (st. 184), indem er griechische Comödien in römische umbildete, welche sich besonders durch Keckheit (oft auch Gemein- heit) des Witzes, Raschheit der Handlung und treffende Charakte- ristik auszeichnen. P. Terentius Afer aus Carthago (st- i4ä) bildete, mit weniger Comik, aber in richtiger und feingebildeter Sprache seine Comödien griechischen Mustern zum Theil durch Uebersetzung nach. Die den Römern eigenthümliche Satire bildete zuerst C. Lu- cilius (um 120) au§. Die Geschichtschreibung wurde durch die, aller Kunst entbehrenden, Annalen römischer Staatsmänner, na mentlich des Fabius Pictor (um 200), nur wenig, etwas mehr durch Cato's des altern römische Geschichte — Origine« genannt, weil sie die Ursprünge der italischen Völker und Städte berücksichtigte — weiter gebildet. Seine zahlreichen, körnigen und schmucklosen Re- den bczeichncten den Anfang der Literatur der Beredsamkeit, welche für den Römer bald Inbegriff aller höher» Bildung und Wissen- schaft wurde. Zahlreiche Werke griechischer Kunst, besonders der Sculptur, wurden zwar, zuerst von Marcellus aus Syracuö und von Mummius aus Corinth, nach Rom gebracht, vermochten aber kaum Kunstsinn, viel weniger Kunstthatigkeit zu wecken.

4. Grundriß der Alten Geschichte - S. 103

1835 - Berlin : Trautwein
Ii. Rom als Republik. C. 133-31. 103 styls. Sein Zeitgenosse M. Terentius Varro (li6 — 27) war der gelehrteste Römer seiner Zeit/ zugleich Geschichtschreiber, namens lich in seinen Antiquitäten der menschlichen und der göttlichen Dinge/ Philosoph / Naturforscher, Grammatiker/ in seinem Werke über die lateinische Sprache, und Schriftsteller über die Landwirth- schaft. Die Geschichtschreibung wurde zunächst durch zahlreiche Annalen/ Selbstdiographien und Denkwürdigkeiten bereichert/ und die Reihe der großen römischen Historiker eröffnet Casar durch seine mit unvergleichlicher kunstloser Einfachheit und Klarheit ge, schriebenen Denkwürdigkeiten über den gallischen und den Bürger- krieg. Crispus Sallustius (86 — 35)/ welcher die Verderbtheit sei- ner Zeit, der er selbst nicht zu widerstehn vermochte/ meisterhaft darstellte/ eiferte in seiner Geschichte des jugurthinischen Krieges und der catilinarischen Verschwörung und einer Geschichte Rom's von 79 bis 67 mit großer Kunst und Erfolg dem Thucydides nach. Die Rechtswissenschaft wurde durch Manilius (Consul 99) und an- dere angesehene Staatsmänner begründet. Unter den Dichtern dieser Zeit bewährte der Ritter T. Lucretius Carus (geb. 95) in seinem Lehrgedichte über die Natur der Dinge wahrhaft poetischen Geist. Die Reihe der ausgezeichneten Lyriker beginnt mit Catullus aus Verona (geb. 87), welcher theils elegische, den Griechen nach- gebildete, theils mehr epigrammatische Gedichte verfaßte. Die Baukunst vermehrte nicht allein die Zahl der Landstraßen, son- dern sie verschönerte auch, aber meist durch griechische Künstler geübt, Rom mit Säulenhallen, Grabmälern, Tempeln und Thea- tern und besonders seit Luculls Zeit mit prachtvollen Privat- gebäuden. Dritter Zeitraum. Das römische Reich unter Kaisern. (3l y. Chr. — 476 n. Chr.). Erste Abtheilung. Bis auf die Thronbesteigung Diocletian's und die Theilung der Reichsverwaltung unter mehrere Herrscher (284). §. 1. Die Regierung der octavisch, livischen Dynastie und der Flavier und die glücklichste Zeit des römi, schen Kaiserreichs') (34 v. Chr. — 189 n. Chr.). Cäsar Octavianus* 2) (31 v. Chr.— 14 n. Chr.), Prim ceps (des Senats) und seit 27 Augustus beigenannt, besaß ') Quellen: Vcllejus N, 88—131 ( — 30 n. Cl>r.). Tacikus An. ualeu I — Vi (14 — 37), Xi —Xvi (47 — 66), Historie,> 1 —V. (69—71). 2) Löbell, über das Principal des Augustus, in v. Rauiner's histor. Taschenbuche, 5. Jahrg. 1334.

5. Das Alterthum - S. 199

1876 - Berlin : Weidmann
Bildung und Kunst. 199 keine rein nationale Bildung entfaltet, sondern verdankte überhaupt feinere Bildung den Griechen. Griechischer Geist begann seit dem ersten, mehr noch seit dem zweiten punischen Kriege sich Bahn zu brechen, ward durch grosse Männer der Aristokratie, wie die Scipionen, Flamininus, L. Aemilius Paulus u. A. beschützt und befördert, und griechische Sprache ward bald für die vornehme Welt Unterhaltungs-, selbst Schriftsprache, in der hervorragende Männer Geschichte und Memoiren verfassten. Die national-römische Poesie nimmt nur einen kurzen, bedeutenden Ansatz in einem freien römischen Bürger, Gnaeus Nae vius (zw. 264—199)1), der in seinem bellum Punicum den ersten punischen Krieg besang, den er selbst kämpfend durchlebt, und ausserdem im Lustspiel und Trauerspiel sich versuchte. Aber schon neben ihm, als sein Zeitgenosse, steht Livius Andronicus (von 272—207), ein gebildeter Sklave, später Freigelassener, der pedantisch die griechischen Vorbilder in lateinische Ueber Setzungen und Nachbildungen zwang. Geistvoller und mit mehr dichterischem Feuer schrieb Quintus Ennius, 239—169, der Vertraute und Client des grossen Scipio. Aus Messapien stammend, schon von Geburt halb Grieche, halb Lateiner, eignete er sich besonders, die griechische Form dem lateinischen Inhalte anzupassen. So schrieb er die römische Geschichte in einem nur noch in Bruchstücken vorhandenen Gedichte „Annales“ zuerst in Hexametern und gab so statt des alten nationalen saturnischen Masses den Römern das Metrum für alle späteren grossen Gedichte2). Auch Tragödien nach dem Vorbilde des Euripides und Comödien nach dem der späteren griechischen Lustspieldichter, namentlich Menanders (§ 108), verfasste er. Er gilt für den Vater der römischen Poesie. Am wirkungsvollsten erwies sich bei den Römern die Comödie, und ihr gehören die bedeutendsten und originellsten Dichter dieses Zeitraums an. Der ältere Meister derselben ist Titus Maccius Plautus, aus Umbrien stammend und zu Rom in den ärmlichsten Verhältnissen umhergeworfen, gest. 184 v. Chr., der mit derbem Humor auch römische Verhältnisse darstellte. Seit dem 2. Jahrhundert aber hebt sich mit der Theilnahme der grossen Geschlechter die Achtung, in der die Poesie steht; sie wird feiner, wenngleich nicht genialer. Repräsentant dieser weiteren Ausbildung ist Publius Terentius Afer, 196—159, ein karthagischer Sklave, dann Freigelassener in Rom, an dessen wohlgeglätteten Stücken hochgestellte Männer wie der jüngere Scipio einen fast unmittelbaren Antheil hatten. Einige andere, weniger hervortretende Namen, wie Marcus Pacuvius (219—129) und Lucius Attius (170—103), von denen nur noch Bruchstücke erhalten sind, stehen als Tragödiendichter neben ihm. Immer aber blieb die Poesie bei den Römern dem praktischen Leben tief untergeordnet. Eher galt die Geschichtschreibung eines edlen Römers würdig, und so schrieben zuerst in griechischer ‘) Gell. N. A. Xvii, 21,45. Cic. Brut. 15, 60. 2) Hör. ep. Ii, 1,155 ff.

6. Das Alterthum - S. 243

1876 - Berlin : Weidmann
Literatur und Kunst. Resultat und Rückblick. 243 echten Römersinns ist Gaius Sallustius Crispus, 86—35, Caesars Zeitgenosse, der den Jugurthinischen Krieg, die Catilinarische Verschwörung und die Geschichte seiner Zeit1) bis 67 v. Chr. schrieb. Mit der Geschichte der Griechen machte durch seine Biographien berühmter Männer die Römer Cornelius Nepos (100 — c. 20 v. Chr.) bekannt. — Die Poesie galt als Zeitvertreib und Bildungszugabe der Grossen; dem Volke blieb der Mimus2), die possenhafte, populäre Charakterdarstellung, die an die Stelle der alten Bauernschwänke, der A teil anen, getreten war. Neben diesem, dem kecken Uebermuth entsprungen, aber doch ebenfalls nicht die römische Gravität verleugnend, steht die Satire (satura, satira), eine echt national-römische Schöpfung, die schon Ennius (§ 156) cultivirt, die aber durch Gaius Lucilius, 148—102, zum humoristischen Sittengemälde ausgebildet ward. Origineller noch und mit noch mehr Strenge trat in dieser Dichtungsart Marcus T e -r entius Varro auf, 116—27 v. Chr., von dem aber, wie vom Lucilius, nur noch Bruchstücke vorhanden sind. Ueber die breite Unbedeutendheit der übrigen Kunstdichtung heben sich nur noch: vor Allem Titus Lucretius Carus, 99 — 55, durch sein, im Geist der epicureischen Philosophie abgefasstes Lehrgedicht vom Wesen der Dinge3), und neben ihm der leichtfertige, aber anmuthige Lyriker Quintus Valerius Catullus, 87—54, aus Verona. — Was die bildenden Künste anbetrifft, so eigneten sich die Römer die von den Griechen geschaffenen Formen an und verwendeten sie in zahlreichen, dem Schmuck wie dem Nutzen dienenden Bauten4). § 178. Resultat und Rückblick. Das römische Revolutionszeitalter ist die Auflösung des antiken Lebens. Nicht bloss die antike Religion, Sitte und Weltanschauung geht unter; auch die Form des antiken Staates, die durchaus von dem Begriff der Stadtgemeinde ausging und ihn so lange als möglich festhielt (§ 84), wich der Unmöglichkeit, den Kreis der Erde wie den Kreis einer Ringmauer und ihres Weichbildes zu regieren. Es entstand die neue Gestalt eines Reiches, doch nicht gleich der früher auftretenden orientalischen Despotie, da das Erbe alter Freiheit und Männerwürde trotz aller Entartung unverwüstlich blieb. Den ganzen Procefs dieser letzten staatlichen Entwickelung Roms sehen wir an wenige grosse und charaktervolle Gestalten — Summus auctor divus Iulius Tac. Germ. 28. Cie Brut. 75 (§ 261); gravis auctor linguae latinae Gell. Iv, 16. J) historiarum libri V, nur in Bruchstücken vorhanden. 2) Der be- rühmteste Dichter: Laberius. 3) De rerum natura libri Vi. 4) Siehe den späteren, die röm. Bauten behandelnden Paragr. 16*

7. Geschichte der Alten Welt - S. 182

1860 - Freiburg : Herder
182 Geschichte der alten Wett. erhaltenen Werke des Krispus Sallustius, des Kornelius Nepos, T. Livins und die Commentarien Casars beweisen. Dichtkunst. § 561. Auch die Poesie der Römer ist gänzlich von dem griechi- schen Elemente durchdrungen; die römische Religion hatte keine My- then, die religiösen Gesänge waren uralt und erbten unverändert von einem Geschlechte zum andern fort; auch die Lieder, welche in alter Zeit bei Familienfesten zu Ehren der Vorfahren gesungen wurden, fanden keinen Dichter, der sie in ein Epos umschuf, sowie die soge- nannten At ella neu, eine Art dramatischer Poffen, nicht zu einer römischen Komödie führten (Livius Andronikus, ein griechischer Freigelassener, En. Nävius, ein Kampaner, M. Attius Plautus, ein armer Umbrer, P. Terentius Afer, ein karthagischer Freigelasse- ner, arbeiteten ihre Komödien nach griechischem Muster aus). Die Spott lie der, mit welchen selbst die triumphierenden Feldherrn von ihren Soldaten nicht verschont wurden und die sogenannten fcscenni- nischen Lieder bei Volksfesten gaben der Satire den Ursprung, jenem Lehrgedichte, welches die menschlichen Verkehrtheiten lächerlich macht (Lu- cilius, der Freund des jüngern Scipio Afrikanus, Horatius Flak- kus, zur Zeit des Augustus). Ennius, ein Grieche aus dem kam- panischen Rudiä, von dem ältern Scipio beschützt, schrieb Dramen, wahrscheinlich nur Umarbeitungen griechischer, besonders euripidischer Stücke; sehr geschätzt waren dagegen seine „Anuales“, eine epische Be- handlung der römischen Geschichte. Unter Augustus verfaßte P. Vir- gilius Maro die „Aeneis“, das vollendetste Epos der lateinischen Sprache, das auch in den Schulen des Mittelalters ein Lieblingsbuch blieb. Die lyrische Poesie blühte gleichzeitig aus; Katullus, Ti- bullus und Propertius sahen noch die letzten Jahre der Republik, Q. Horatius Flakkus, der in seinen Oden dem Fluge des Pindar zu folgen strebt, focht bei Philippi in dem Heere des Brutus, huldigte aber später dem Augustus aufrichtig und lehrte in seinen Satiren und Episteln die praktische Lebensweisheit als Jünger der Schule des Aristipp. Weichliche Sinnlichkeit und üppige Phantasie bei vielseitiger Bildung und außerordentlicher Gewandtheit im Versbau kennzeichnen den P. Ovidius Naso, den Augustus mit Verbannung bestrafte, obgleich Ovidius nur der Herold der Ansichten war, welche in der vor- nehmen römischen Welt herrschten. Weltweis- § 562. Auch die griechische Philosophie fand bei den Römern heit. Aufnahme, jedoch weniger in ihrer spekulativen als in ihrer praktischen Richtung, die sie durch Epikur (gest. 270 v. Ehr.) und Zeno (gest. 260 v. Ehr.) erhalten hatte. Der erste behandelte die Philosophie als die Kunst sich ein glückliches Leben zu schaffen, das Glück des Lebens aber fand er in der Lust, welche die unerschütterliche Gemüthsruhe verleiht; die Götter, behauptete er, bekümmern sich nicht um die Menschen, der Tod aber sei darum nicht zu fürchten, weil mit ihm alle Empfindung aufhöre. Die Stoa. In Zenos Philosophie (der stoischen, von der Stoa Pökile so genannt, in welcher er zu Athen lehrte) ist die Tugend das höchste Gut, sie besteht in dem vernünftigen naturgemäßen Leben, in der Verachtung der soge- nannten Leiden und Güter. Dieser Philosophie huldigten besonders die Männer, welche über den Verfall und Untergang der Republik trauerten und in sittlichem Stolze Ersatz für die verlorne politische Freiheit suchten.

8. Für die unteren und mittleren Gymnasial-Classen - S. 36

1848 - Jena : Frommann
-«.Mas 30 I Vierter Abschnitt. Geschichte des römischen Reichs von Augustus bis zum Untergang des abendländischen Kaiser- thums. 30 v. Chr. bis 476 n. Chr. (Fünfter Zeitraum, bis iño n. Chr., blühender Zu- stand der äußeren Macht.) §. 34. Morn wir- eine Monarchie, Lo v. Chr. Octavia uns, nun Cäsar Augustus (Imperator), vereinigt die ersten Staatsämter in seiner Person, und regiert, unter dem Schein der Republik, als Oberherr nach Mäcenas und Agrippa's Rath. Prätorische Cohorten. Heere in den Provinzen vertheilt. Verminderter Einfluß des Senats. Glück- liche Kriege. Anlegung neuer Städte in Spanien, Gallien u. s. w. (Niederlage des Varus, vergl. §. 41.) Goldnes Zeitalter der römischen Sprache. Sallust, Corn. Nepos, Livius, Virgil, Horaz, Ovid, Catull, Tibull, Proper; u. a. Frieden und Ruhe im Reiche, der Janustempel zum dritten Male geschlossen. Verschlimmerung der Sitten August's (Sitlengesetze), zunehmende Pracht und Verschwendung. Des Augustus muthmaßlicher Nachfolger Marcellus, der Gemahl der Julia, stirbt eines verdächtigen Todes. Eben so nach dem Tode des Drusus (H. 41.), des Sohns der Livia, auch des Augustus Enkel, Söhne der Julia, welche selbst verbannt wird: so daß endlich der Lieblingssohn der Livia, Tiberius, des Augustus Nachfolger werden muß. Augu- stus stirbt zu Nola, 14 n. Chr. Geb. tz. 35. Die Mniftt -es Mugnstifchen Hanfes, 14— 68*. Tiberius (14—37 n. Chr.) erschleicht sich erst bei dem knechtischen Senate die Gewalt, welche er nachher durch die grausamste Tyrannei erhält und befestigt (Gesetz über Maje- stätsverbrechen), indem er den edlen Germanicus, den er als Nachfolger annehmen müssen (vergl. §. 41.), aus dem

9. Römische Geschichte - S. 78

1889 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
freilich — wenn man diese nicht lieber nur als Vorläufer ansehen i ~ ®rte^en' die Sprache selbst ist anfangs zum Teil noch griechisch. Poesie. Das zuvor bei den Volksspielen angewendete Bühnenspiel verdiente nicht den Namen „Drama". Ein solches kam jetzt gleichzeitig mit dem durch die nationale Erhebung bedingten Nationalepos (vergl. über die Möglichkeit alter Epen oben S. 84 die Quellenkunde) auf. Dichlst" Livius Andronicus (römischer Bürgername des Audro- mkos), ein Tarentrner, noch jung als Gefangener nach Rom 272. geführt, Sklave des M. Livius Salinator, Lehrer des Griechischen und Lateinischen bei den Knaben jenes und anderer Opti-207. maten; freigelassen macht er u. a. das Danklied (für Sena Gallica) int Auftrag des Staates, übersetzte die Odyssee ins Lateinische und führte das griechische Drama in Rom ein. — Über das Ungefüge seiner eigenen Kompositionen ragen hinaus die Dichtungen des ersten echten Römers oder Lateiners (wenn auch aus einer Latinerstadt Campaniens), des Vaters der nationalen Dichtkunst Gn. Nävius, eines jüngeren Zeitgenossen des obigen und sein Schüler — in der Form wenigstens: Er wagt die fabula praetexata (das römische Nationalschauspiel) und giebt eine Art von Nationalepos (bellum Punicum. eine metrische Chronik). 239-169. Q. Ennius — gewöhnlich als Vater der römischen Dichtkunst oder als römischer Homer bezeichnet — aus Rudiä, von wo ihn Cato nach Rom brachte, schrieb erfolglose Komödien, dichtete berühmte Tragödien (Stoffe aus deu griechischen Sagenkreisen) dem Euri-pides nach (aufgeklärter Standpunkt), ferner Satnrä („vermischte Gedichte"), besonders aber die Annales (römische Geschichte mit vielem griechischen Beiwerk). Er führte den Hexameter ein. Ein (handwerksmäßiger?) Komödienbearbeiter war gleich dem gefeierten 200-168. Jnsubrer Statins Cäcilius T. Maccius Plautus aus Sarsiua in Umbrien. 130 Stücke, geschickt gemacht, besonders in der Sprache 254-184. und im Rhythmus. Die fabula togata. das dem Stoffe nach iss. latinische Lustspiel, begann Titinius. — P. Tereutius (Sklave iss. aus Afrika) bringt das in der Sprache elegante, in der Anlage und dem Inhalt maßhaltende Lustspiel zur Geltung. Prosa, insbesondere Geschichtsschreibung (Annalistik). In dieser zeigt sich besonders deutlich der Zusammenhang der Litteratur mit dem erwachten Nationalgefühl. Sk°-K$ Fabius Pictor schrieb in griechischer Sprachev) römische schreiend) Annalen. L. Cincius Alimentns. — In lateinischer Sprache 149' *) Quintilian kennt eine lateinische Bearbeitung.

10. Römische Geschichte - S. 141

1889 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 141 — M. Aurelius Antouiuus 161—180. Er erhebt den Senat zu einer Art von konstitutioneller Thatkraft im Bedeutung als mitentscheidenden Faktor der Regierung und Bulngrble§©e'-Gesetzgebung. Er sucht — mit anderen — durch Philosophie nat8)-(selbst schriftstellerisch) das Römertum innerlich zu heben. Im Osten empört sich Avidius Cassius. An den Grenzen drohen Aufstands, im Osten die Parther (L. Berns kämpft gegen sie), beson- Parther" ' ders aber im Norden die Germanen'(Markomannen, Qnaden an der Donau). Hierhin geht M. Aurelius selbst zweimal; nentneg. ^ nicht erfolglos; doch vor dem Abschluß stirbt er im Lager bei m-so. Vindobona. Tod. m Geistiges Leben, Litteratur und Kunst. Etwa die Zeit von Tiberins bis Marc Aurel bildet in der römischen Litteraturgeschichte das silberne Zeitalter. Noch dem ersten nachchristlichen Jahrhundert gehören an: Z^ite Biüte- Die Geschichtschreiber: Vellejus Patereulus (auch Litteratur. Valerius Maximus — siehe die Quellen S._4); auf der Grenze beider Jahrhunderte der bedeutendste aller Schriftsteller des silbernen Zeitalters: G. Cornelius Tacitus, desgleichen der Biograph G. Snetonins Tranqnillns; in der Mitte der Geograph Pomponins Mela; Natur- und Altertumsforscher Pliuius Se-cuudus Major: verwandt A. Cornelius Celsus; landwirtschaftlicher Schriftsteller Colnmella. Die rhetorischen Schriftsteller M. Fabins Quiucti-liauus und Annaeus Seueca; der gleichnamige Philosoph, des vorigen Sohn, Neros Lehrer (auch der Tragödiendichter?). Die Dichter: Phädrns (Fabel — der römische Äsop s. o. T. I S. 92), Lucanus, Silius Jtalicus, Valerius Flaccus, Statius, Persius, Petrouius, Juveualis und Martialis (Satire). Dem zweiten Jahrhundert gehören an: Der Freund des Tacitus G. Pliuius Cäcilius Secuudus Minor — ausgezeichnet wie jener als Redner (und Verfasser von Briefen); der Lehrer der Beredsamkeit Fronto. Die Geschichtschreiber L. Annaeus Florus, Justinus, A. Gel-lius (s. o. S. 4). — Vespasiau fördert das wissenschaftliche Leben in Rom durch Besoldung von Gelehrten, s. o. S. 138. Charakteristisch ist auch hier das Wachsen des Einflusses des provinzialen Römertums (Corduba in Spanien n. a.). — Die bildenden Künste erleben ebenfalls eine Nachblüte: Prachtbauten (Nero, goldenes Hans. Vespasian, Kolosseum), Siegesdenkmale (Titus, Trajan). Bildhauerei (Zeit des Hadrian —
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