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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 46

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
46 in den Wäldern und ksang in das römische Lager hinüber, daß es den Römern durch Mark und Bein gieng. Am andern Tage begann das entsetzliche Gemetzel von neuem; aber die Deutschen wurden gänzlich vernichtet. 0£>r König Teutobod gerieth in Gefangenschaft. 3. Die Cimbern waren unterdessen über die Alpen und die Etsch nach Italien gezogen. Ein römisches Heer, welches man ihnen entgegen schickte, wurde geschlagen. Zogen die Cimbern jetzt rasch nach Rom, so war es verloren. Statt dessen pflegten sie jedoch der Ruhe und ließen sich die schönen Früchte und Weine wohlschmecken. So gewann Marius Zeit, mit seinem Heer aus Gallien nach Italien zu eilen. Es kam im August zur Schlacht bei Verona. Marius stellte sein Heer so, daß den Deutschen die heiße Sonne ins Gesicht schien, und der Wind ihnen den Staub ins Auge trieb. Die Deutschen stritten mit großer Tapferkeit, wurden aber dennoch besiegt. Diejenigen, welche in den voroersten Reihen standen, konnten nicht fliehen, weil sie sich mit ihren Gürteln an einander gekettet hatten, und wurden deshalb alle niedergehauen. Die Fliehenden, von den Römern bis an die Wagenburg verfolgt, fielen hier von den Beilen der aus den Wagen stehenden Weiber, dann entbrannte ein furchtbarer Kampf zwischen den Siegern und den deutschen Weibern. Als diese zuletzt alles verloren sahen, erwürgten sie ihre Kinder und töbteten sich dann selbst. Nur wenige Deutsche entkamen. An 140,000 sollen in dieser Schlackt umgekommen sein, 60,000 geriethen in Gefangenschaft. Als die Kunde von dem Siege nach Rom gelangte, entstand ein unendlicher Jubel. Marius zog triumphierend ein, von dem Volke fast vergöttert. 22. Pompejus (60). 1. Pompejus kämpfte schon als Jüngling sehr tapfer untrc dem Befehle seines Vaters. In seinem 23. Lebensjahre wurde er von Sulla, der damals die größte Macht in Rom besaß, zum Imperator ernannt. Es war dies ein Ehrentitel, der nur selten und nur den tüchtigsten Feldherrn beigelegt wurde. Pompejus erhielt ihn für die Unterstützung, die er dem Sulla geleistet hatte, als dieser gegen den Besieger der Cimbern und Teutonen, Marius, kämpfte. Nachdem er sodann auch in Sicilien und Afrika siegreich gekämpft hatte, nannte ihn Sulla den „Großen". Nach Sullas Tode wurde er nach Spanien geschickt, um die Anhänger des Marius unter Sertorins zu bekriegen, was ihm aber erst gelang, als Sertorins durch Meuchelmord gefallen war. 2. Während dieser Zeit war in Italien der sogenannte Sklav en-krieg aufgebrochen. Die Gefangenen der Römer mußten theils das Feld bebauen, theils wurden sie in eigenen Schulen zu Gladiatoren, d. H. Fechtern ausgebildet, die dann auf Leben und Tod bei öffentlichen Schauspielen zur Belustigung des Volkes kämpften. In der Fechter -schule zu Kapua erhob sich der Thrazier Spartakus und überredete 70 Fechter, ihr Leben für die Freiheit zu wagen. Sie töbteten die Hüter,

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 50

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
50 dann den Feldherrn ohne Heer schlagen," äußerte er. Pompejus Truppen in Spanien wurden geschlagen. Als Cäsar darauf nach Rom zurückkehrte, trat er sehr milde auf, daß alle erstaunten und ihn zum Konsul wählten. Nun erst dachte er daran, Pompejus, der unterdessen ein Heer in Griechenland gesammelt hatte, aufzusuchen^ Die erste Schlacht fiel für Cäsar unglücklich aus; er mußte sich in eine öde Gegend zurückziehen, wo ihm Hungersnoth drohte. Bald darauf zog er nach Thessalien, und in der Ebene Pharsalus kam es 48 v. Chr. zur entscheidenden Schlacht, in welcher Cäsar trotz der Uebermacht seines Gegners siegte. Pompejus floh nach Aegypten. Der junge König von Aegypten, Ptolomäus, ließ ihn auf den Rath seiner Minister ermorden. Drei Tage später erschien Cäsar vor dem Hafen von Alerandria. Man brachte ihm Pompejus Haupt und Siegelring. Mit Abscheu wandte sich Cäsar ab, und Thränen der Wehmuth traten ihm in die Augen. Den Streit, der über die Thronfolge in Aegypten entstand, schlichtete Cäsar, indem er die Schwester des Ptolomäus, Kleopatra, zur Regentin ernannte. 5. Ehe Cäsar nach Rom zurückkehrte, schlug er noch den Sohn des Mithridates in Asien. Der Sieg wurde so schnell errungen, daß Cäsar seinen Siegesbericht nach Rom in drei Worte faßte: „Ich kam, sah und siegte!" In Rom überhäufte er seine Anhänger mit Ehrenstellen, setzte dann nach Afrika über und brachte den Anhängern des Pompejus eine vollständige Niederlage bei. Die Söhne des Pompejus sammelten, nachdem sie in Afrika geschlagen waren, ein Heer in Spanien. Cäsar zog dahin, und bei Munda (45 v. Chr.) entspann sich der blutigste und erbittertste Kampf des ganzen Bürgerkrieges. Hier hatte Cäsar, wie er selbst gestand, zum ersten Mal für sein Leben gekämpft, mehr als für den Sieg. Seine Heere wichen schon. Da rief er: „Schämt ihr euch nicht, den Cäsar, euern Feldherrn in die Hände zweier Knaben zu liefern?" Mit Schwert und Schild stürzte er sich in Die feindlichen Reihen mit den Worten: „So sei denn dieser Tag der letzte meines Lebens!" Dies wirkte! Mit beispielloser Wuth erfochten die Soldaten den Sieg. 25. Cäsar als Alleinherrscher (44). 1. Zn Rom feierte Cäsar seiner Siege wegen herrliche Triumphzüge. Er selbst fuhr in einem Wagen mit 4 weißen Rossen, von 72 Liktoren begleitet. Die erbeuteten Schätze, die dabei zur Schau getragen und hernach in die Staatskaffe niedergelegt wurden, hatten einen Werth von 88 Millionen Thalern. Hernach beschenkte er Volk und Soldaten aufs freigebigste. Jeder Soldat bekam 1000 Thaler, ein Haupmann das Doppelte; an 150,000 arme Bürger ließ er Oel, Korn sowie auch Geld vertheilen. Außerdem bewirtete er das Volk an 22,000 Tischen und ließ Spiele zu Wasser und zu Lande aufführen. Der Senat überhäufte Cäsar mit Ehrenbezeugungen, er ernannte ihn zum Diktator

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 97

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 97 - dort festgesetzt und drohte seine Herrschaft weiter auszubreiten. Cäsar beschloß, ihn nach Deutschland zurückzutreiben. Ais es zum entscheidenden Kampfe kommen sollte, da fürchteten sich die römischen Soldaten vor der Wildheit und der gewaltigen Kraft der Deutschen, so daß sie dem Seldherrn nicht ins Gefecht folgen mochten. Doch Cäsar verstand es, % Ehrgefühl zu entflammen; angeführt von einem so großen Meister &er Kriegskunst, gewannen sie den Sieg. Rriooist floh mit wenigen, kje dem Tode entgangen waren, über den Rhein. Danach unterwarf sich Cäsar durch Gewalt und List innerhalb acht Jahren ganz Gallien, auch alle deutschen Völkerschaften, die sich auf der linken Rheinfeite ^gesiedelt hatten. Zweimal ging er sogar über den Rhein, um in das innere Deutschland vorzubringen; allein er wagte es doch nicht, das Mutige Volk in seinen bichten unwegsamen Wäldern anzugreifen, und kehrte daher bald wieder zurück. Cäsar war der erste Römer, der unser Vaterland betreten hat; wenn er hier auch nichts ausrichtete, so brachte es ihm doch den Ruhm, in bisher ganz unbekannte£änder vorgedrungen 3u sein. Der wichtigste Vorteil aber, den er von diesen Kämpfen hatte, daß er sich dort ein treffliches krieggeübtes Heer bildete, das für den geliebten Feldherrn in jede Gefahr zu gehen entschlossen war. 7. Der zweite Bürgerkrieg (48). Da ward Pompe jus bange. 3toarrief er, alsmanauf Ofars große löaffenmacht hinwies,prahlerisch Qus: „Ich brauche nur mit dem Fuße auf den Boden zu stampfen, und Mnz Italien wird sich für mich bewaffnen." Aber er brachte doch den Senat bahin, daß dieser Cäsar befahl, sein Heer sofort zu entlassen und Qk einfacher Bürger nach Rom zu kommen. Und Cäsar kam, aber seinem Heere; er kam, mit Pompejus den Kampf um die Alleinherrschaft zu beginnen. „Der Würfel ist gefallen", rief er aus, er Italiens Grenze überschritt, und damit war der Bürgerkrieg ^öffnet. Rasch drang Cäsar vor, und noch ehe sein Gegner sich fassen sonnte, ftanb er siegreich vor den Toren Roms, während Pompejus ln größter (Eile von dannen floh, bemächtigte sich Casar der Stadt und Machte ganz Italien in seine Gewalt. Dann setzte er nach Griechen* tonb über, wo pompejus unterbessen ein Heer gesammelt hatte. (Es *^r ein stürmischer Tag, als er das Schiff bestieg, das ihn über das ^driatische Meer tragen sollte. Dem Steuermann bangte vor den hochgehenden Wellen; er wollte umlenken. Rber Cäsar rief ihm mutig zu: »ttur vorwärts, Fährmann! Du fährst Cäsar und sein Glück." (Er erreichte das andere Ufer und besiegte bald seinen Gegner in einer großen Schlacht (bei pharfälus). Der geschlagene Pompejus floh ^ndrs, Erzählungen aus der Weltgeschichte. I. 7

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 114

1905 - Leipzig : Voigtländer
—114 - Kämpfe, neue Siege. Ein König in Asien hatte sich erhoben; Cäsar zog ihm entgegen und schlug ihn so leicht und rasch, daß er darüber nach Rom nur die Worte schrieb: „Ich kam, ich sah, ich siegte." Pompejus Anhänger stellten starke Heere in Afrika und Spanien auf; es kam zu blutigen Schlachten, aber aus allen ging Cäsar als Sieger hervor. / 8. Casars Herrschaft und Ende. Nun kehrte Cäsar nach Rom zurück und feierte nach so ruhmreichen Taten glanzvolle Triumphe. Seine Soldaten erhielten aus der unermeßlichen Beute, die er in den vielen Kriegen gemacht hatte, reiche Belohnungen; jedem einzelnen schenkte er 3000 Mark. Unter das Volk ließ er Geld, Korn und Öl austeilen, und zu seiner Belustigung Kampfspiele zu Wasser und zu Lande ausführen. Einmal fochten 1200 Menschen gegen 40 Elefanten, und zum Schlüsse der Festlichkeiten bewirtete er das Volk an 22 000 Tischen aufs köstlichste. Das ganze römische Reich war ihm jetzt untertan ; mit der vollen Macht eines Königs herrschte er darüber. Und er regierte klug und milde und traf viele gute und nützliche Einrichtungen. Von ihm rührt derju lianischekalender her, der noch heute unsrer Zeitrechnung zu Grunde liegt. Aber es gab doch manche Bürger, die es nicht dulden mochten, daß ein einziger Mann über sie Herr sei. Sie schwuren Cäsar den Tod. An ihrer Spitze stand Brutus, ein Mann, dem Cäsar die größten Wohltaten erwiesen hatte. Er glaubte sich um das Vaterlaub verbient zu machen, wenn er es von dem neuen Herrscher befreite, wie ja ein älterer Brutus der Königsherrschaft ein Ende gemacht hatte (s. Nr. 41). Mitten in einer Senatsversammlung stürzten die Mörber mit Dolchen über Cäsar her. Einige Augenblicke verteibigte er sich herzhaft; als er aber, schon ganz mit Blut bebeckt, auch den Brutus, seinen Freunb, auf sich einbringen sah, rief er schmerzlich: „Auch bu, mein Sohn Brutus?" Er hüllte sich in feinen Mantel und sank von vielen Wunben burchbohrt tot nieber (44 v. Chr.). 9. Rom ein Kaiserreich. Dies war das Ende des großen Cäsar. Aber seine Mörber erreichten nicht, was sie erstrebten. Das römische Volk war so verborben, daß es sich nicht mehr selber regieren konnte: es beburste eines Herrschers. Alsbalb traten tvieber ehrgeizige Männer hervor, die eifrig nach solcher Herrschaft trachteten. Unter ihnen befanb sich der junge Oetaviänus, der Schwesterenkel Cäsars, den biefer zu seinem Erben eingesetzt hatte. Durch große Schlauheit und Freigebigkeit wußte er sich die Gunst des Volkes zu erwerben und allmählich eine Macht zu gewinnen, die ihn feinen Nebenbuhlern überlegen machte. Abermals kam es zu heftigen Kämpfen, zu Mutigem

5. Die Weltgeschichte - S. 83

1835 - Mainz : Kupferberg
Marius und S y l l a. 85 5. Marins, zu Ni sechsten Male Consul, hebt sich zum Partcihaupte empor; verbindet sich mit den gemeinsten Demagogen, und unterstützt deren Gesetzesvorschläge. - Blutige Auftritte in Rom. Memmius ermordet. Marius selbst muß die aristokratische Partei gegen die auf dem Capitole cinge- sehlossenen Demagogen führen'; sie werden erschlagen. 6. Vundesgenossen-Krieg 91 bis 88. Der Volks- tribun Livius lirusus verspricht den Bnndesgenosien das römische Bürgerrecht :c. , wird ermordet. Daher die Verbin- dung der Marser, Samniter, Peligner :c. zu einem Bundes- staate mit römischen Einrichtungen (Senat von fünfhundert Männern, zwei Konsuln rc.) und der Hauptstadt Corfinulin. Römische Armeen ziehen gegen sie; aber die Verbündeten siegen mehrmals unter ihrem tapferen Q. Pompaedius Silo, und erhalten, von Marius und Splla gedrängt, größtcntheils daö römische Bürgerrecht. 7. Erstcr Mithridatisch er Krieg (88 bis 84), verbunden mit dem ersten Bürgerkriege unter den Par- teien des Marius und Sylla, der niederen Demokratie gegen die tyrannische Aristokratie, von 88 bis 80. Sylla, zum Feldherrn gegen Mithridates Vl. von Pontus, den unver- söhnlichen Feind der Römer, gewählt, wird durch den neidi- schen Marius und dessen Anhänger, nach den blutigsten Auf- tritten in Rom, zur Flucht genöthigt; aber er kehrt mir seinem Heere zurück, schlägt den Marius und dringt verheerend in Rom ein. Marius geächtet, flieht nach mancherlei Gefahren (Minturnä) nach Afrika (Karthago's Trümmer), während Sylla in Rom den Cornel. Cinna und Octavius als Cou- suln zurückläßt und in den mithridatischen Krieg eilt; er bela- gert , erobert und züchtigt das mit Mithridates verbundene Athen, siegt bei Chäroncia und geht dann nach Asien über. Aber in Rom neue Unruhen durch Cinna, den Anhänger des Marius, und durch Octavius, den Anhänger Sylla's; jener siegt, ruft den Marius heran, und dieser kommt, rückt mit seinen Bardianern in Rom ein, und übt nun blutige Rache aus; stirbt aber als Consul im folgenden Jahre. 6* / 100. 88. 87. 86.

6. Die Weltgeschichte - S. 92

1835 - Mainz : Kupferberg
92 Pertinar. Phil. Arabs. n.c.g deutschen Völker, bei der gänzlichen moralischen Entar- tung aller Stände und Classen, bei der Ueberzahl der Barbaren in den römischen Heeren den Staat seinem unvermeidlichen Untergange entgegen führen. 102. 18) Helviduis Pertinax beschrankt die zügellosen Präto- rianer (16000 seit Vitellins ), daher schnell ermordet. 193 19) Didius Julianus, erkauft sich den feilgebotenen Thron; alsbald verhaßt; nach sechs und sechzig Tagen hingc- richtct. 193. 20) Septimius Sevems durch das pannonische Heer Kai- ser; tapfer, streng, selbst gegen die Prätorianer, besiegt seine Gegner bei Jssus und Lyon, rächt sich in Nom an dem feilen Senate, eilt gegen die Parther, übt Gerechtigkeit in Rom, geht mit seinen Söhnen nach Britannien gegen die Kalcdonicr (sein Erdwall), und stirbt in Eboracum (Port). 211. 21) Cavacalla, nach der Ermordung seines Bruders Geta, wüthender Tyrann (20000 Menschen ermordet), be- handelt die Senatoren als Sklaven, durchplündert die Pro- vinzen, zieht eitel gegen die Barbaren (Gcnuanicus, Parthi- cus), ermordet. 217. 22) S. Macrinus, durch das Heer wegeu seiner Strenge alsbald erschlagen. 218. 23) Ileliofjabas's, vorher Priester des Sonnengottes zu Emcsa, in seinen eckclhaften Thorhciten und Grausamkeiten schnell wieder ermordet. 222. 24) Alexander Severus, edelsinnig, gerecht (sein Rath), besiegt die Perser (Sasianiden-Dynastie durch Ardschir Babc- can oder Artarerrcs 226), von den Soldaten bei Mainz erschlagen. 235. 25) Maximinus Tkrax , roh, mißtrauisch , grausam, be- zwingt seine Gegenkaiser in Afrika (Gordianus), vor Aquileja ermordet. 238. 26) Gordianus, tapfer und gerecht, glücklich, auf seinem Zuge gegen die Perser (Sapor) ermordet. 244. 27) Philippus Arabs schließt Frieden mit den Persern, feiert das tausendjährige römische Reich (247), fällt gegen

7. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 76

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
76 Zweiter Zeitraum. §.18. Rom. *09 Lucius Junkus Brutus und Cajus Tarquinius Colla- v-eh. tinus, der Lucretia Gemahl, waren Roms erste Eonsuln. Nur für ein Jahr war ihre Wahl gültig; dreimal durste sie hin- ter einander erneuert werden, dann aber mußte wenigsteus ein Jahr zwischen einer nochmaligen Wahl verfließen. Doch der vertriebene König Tarquinius machte mehr als einen Versuch, den verlorenen Thron wieder zu gewinnen. Zuerst brachte er eine Verschwörung in Roin zu Stande, woran sogar die beiden Söhne des Brutus, Titus und Tiberius, und die Neffen des Collatinus Theil nahmen; sie ward aber entdeckt durch einen Sklaven, Namens Vindex oder Vindicius, und sammtliche Verschworne, patricische Jünglinge von ausschweifenden Sitten, wurden öffentlich enthauptet, wobei Bru- tus selbst gegenwärtig blieb. Collatinus, dem Hause der Tarqui- nier verwandt, mußte deshalb seine Würde niederlegen und Rom verlassen, doch gab man ihm ein Geschenk von 25 Talenten aus dem öffentlichen Schatze; Publius Valerius, mit dem Beina- men Pubilcola, Volkssreund, trat an seine Stelle. Den Palast des Tarquinius machte man der Erde gleich, verwandelte seine Fel- der in einem Kampfplatz der römischen Jugend, campus Mariius, nachdem man die darauf befindlichen Baume und Früchte in die Tiber geworfen. Die etruskischen Städte, Veji und Tarquinii, übergaben sodann Aruns, dem ältesten Sohne des Königs, ein Heer zur.bekämpfung des von ihnen gehaßten und gefürchteten Roms. In einer blutigen Schlacht behaupteten sich zwar die Rö'- mer, aber Brutus siel, indem er, den Tarquinier Aruns durchboh- rend, von selbigem gleichfalls durchbohrt ward. Der gefährlichste Angriff drohete ihnen aber von P o r s e n n a , dem Könige aller Städte Etruriens. Ein starkes Heer von Etruskern, Lateinern und römi- schen Ausgewanderten erstürmte den Berg Janiculus, würde, ohne die heldenmüthige Tapferkeit des Horatius Cocles, über die hölzerne Pfahlbrücke der Tiber in Rom eingedrungen seyn, äng- stigte selbiges alsdann durch eine harte Belagerung, wovon es je- doch die, wahrscheinlich poetisch ausgeschmückte, Kühnheit des Mu- cius Scävola rettete, sowie auch Elö lia, eine heldensinnige römi- sche Jungfrau, den Porsenna zur Mäßigung stimmte. Er machte Friede, doch mußten die Römer den Vejentern alle früheren Eroberungen zu- 507 rückgeben und durften kein anderes Eisen, als was sie zum Acker- v. «h. bau brauchten, besitzen. Nochmals rief Sex tus Tarquinius die Sabiner und sein Schwager Octavius Manilius die Lateiner zum Kriege gegen die Römer auf. Innerer Zwist waltete unter den Patriciern und den von Wucher hart bedräng- »99 (Crl Plebejern, welche deshalb den Kriegsdienst verweigerten, den äußern Feinden eine willkommene Botschaft. Die Errichtung der

8. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 83

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Rom. 83 siche Zins auf ein Awölftheil des Eapktals, also 8^ Procent, fest- ^52 gesetzt, und sechs Jahre spater ermäßigte man selbigen auf 4£ Procent. Die Gallier blieben unversöhnliche Feinde der Rö- mer und wiederholten ihre Einsalle fast jährlich, wobei es nicht sel- ten zu feierlichen Zweikämpfen kam. Der junge Tit. Man lins erhielt den Beinamen Torquatus, weil er von seinem erlegten Gegner eine goldene Halskette, torques, erbeutete, und Marc. Valerius wurde Corvinus beigenannt, weil ihm, der Sage 350 nach, in einem gleichen Falle ein Rabe, corvus, beigestanden ha- be. Die Römer gingen immer siegreich davon und erstarkten zu größern Unternehmungen, wohin der erste Krieg gegen die iio Samniter gehört. Diese griffen die Sidiciner an, deren 343 Hauptstadt, Teanum, nahe an der Ostküste von Eampanien lag. Die Einwohner Eapua's, der Hauptstadt Campaniens, eilten ihnen zwar zu Hülse, unterlagen aber den tapfer» Samnitern, denen sie, durch Weichlichkeit entnervt, keineswegs gewachsen waren. Ver;a- gend baten sie die Römer um Beistand, welchen diese, wegen ih- res Bündnisses mit den Samnitern, verweigerten. Als aber die Eampaner ihr Gebiet für römisches Eigenthum erklärten, verbot der römische Senat den Samnitern die Fortsetzung der Feindselig- keiten, und so entbrannte der Krieg zwischen beiden Völkern. Zwei römische Heere brachen auf und erfochten einen schweren und blu- tigen Sieg am Gaurusgebirge, unweit des Lukrinec See's, wor- auf ein 17jahriger Friede erfolgte, sogar ein Vertheidigungs- bündniß ward geschloffen, und zwei Jahre nachher focht ein sam- 340 nitisch-römisches Heer gegen die Lateiner, die mit veraltetem Groll gegen die Römer ankämpsten. Der Streit war um Sein oder Richtseyn, darum über alle maßen grimmig. Manlius Tor- quatus ließ den eigenes Sohn enthaupten, weil er die römische Kriegszucht verletzt und ohne Befehl gekämpft hatte. In der ent- scheidenden Schlacht wich der Flügel, welchen Publ. Decius Mus befehligte; er weihete sich den unterirdischen Göttern, oder dem-Tode, sprengte unter die Feinde, riß seine Krieger dadurch zur Begeisterung fort, und der Sieg ward errungen. Bei Min- turnä erlagen die letzten Trümmer des lateinischen Heeres und La- 338 tiums Unterjochung war entschieden. Durch den plebeji- schen Diktator Quint. P ublilius Philo warf das Volk noch die letzten Bollwerke der Patricier nieder, denn die Volksbeschlüffe (plebiscita) erhielten für alle Römer verbindende Kraft; alles, was das Volk beschließen würde, genehmigte der Senat im Vor- aus; einer der Censoren sollte immer aus den Plebejern und auch die Prätur selbigen nicht mehr vorenthalten seyn. Von jetzt an endeten die Zwistigkeiten des früher» Kastengeistes und großartige Römertugend trat an dessen Stelle. 6 *

9. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 117

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
V Des freien Noms Steigen und Sinken. 117 Einen noch deutlichem Beweis von Roms sittlichem Verfalle lieferte der Krieg gegen Jugurtha, König von Numidien. Verratherisch hatte dieser feine Neffen, Adherbal und Hiempsal, aus dem Wege geräumt und das Reich an sich gerissen. Rom wollte die Sache der Unterdrückten führen, schickte Heere nach ii? Afrika, welche 8 Jahre hindurch, wegen der Bestechlichkeit der *>• ei> Feldherren und der Zügellosigkeit der Soldaten, schimpfliche Nieder- lagen erlitten, bis endlich der erfahrene und strenge Qu. Cacilius Metellus mit der wieder hergestellten Kriegszucht auch den Sieg zu den römischen Waffen zurück brachte. Beinahe hatte er den 109 Krieg geendigt, da erschlich sich sein Unterfeldherr, Caj. Marius, aus dem Bauernstände abstammend, den Oberbefehl, bekam den Jugurtha in seine Gewalt und feierte zu Rom einen herrlichen Triumph wegen des glücklich beendigten jugurthinischen Krieges. Doch hier ward der Saame zu den blutigen Bürger- kriegen ausgestreut, denn sein Quästor C. Sulla, ein Patricier, ioe hatte des Jugurtha Gefangennehmung durch deffen Schwiegerva- ter Bocchus, König von Mauritanien, bewirkt, was ihm der eifersüchtige Marius nie verzieh, und der Zunder bitterer Feindschaft lag nun in verhängnisvoller Bereitschaft. Ein neuer Feind erschien an den römischen Grenzen, die Cimbern und Teutonen; fünf römische Heere waren bereits von ihnen geschlagen und schon gedachte man zu Rom der Zeiten Hannibals. Da ward Marius der Retter des Vaterlandes durch seinen Doppelsi'eg über die Teutonen bei Aqua Sextia (Ast) 102 und über die Cimbern bei Verona. Der Bund esgen0s- i,,i scn krieg erschütterte hierauf Italien, indem die eroberten Staa- ten bei den gleich über sie vertheilten Lasten auch die ihnen bis 90 jetzt -verweigerten Ehren und Würden verlangten, und dieses ihr Verlangen mit den Waffen in der Hand geltend machten. We- der Cnej. Pompejus, der Vater, noch Marius und Sulla konn- ten die unter der Anführung des Silo Popadius tapfer kämpfenden italischen Bundesgenoffen zur Ruhe zwingen und der Senat mußte endlich ihre gerechte Forderung bewilligen. 88 Der Krieg gegen Mithra-dates, König von Pontus (s. §. 22.), welcher durch eine weit verbreitete Verschwörung 150,000, nach andern 80,000 Römer an einem Tage in den verschiedenen asiatischen Provinzen hatte niedermetzeln laffen, brachte auch den glimmenden Brand der Bürgerkriege zum Ausbruche. Die Führung des mithradatischen Kriegs ward dem Sulla übertragen; Marius, selbst als Greis noch vom Ehrgeize gestachelt, verband sich mit dem Tribun P. Sulpicius, in deffen Solde 3000 Gla- diatoren standen, und nöthigte den Senat ihm jenen Oberbefehl zu verleihen. Sulla, nicht gemeint vom Platze zu weichen, verei- nigte sich mit seinen Legionen zu Nola, führte sie nach Rom, richtete ein fürchterliches Blutbad unter den Anhängern des Ma-

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 162

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 162 — trachteten darnach, die bisherigen Staatseinrichtungen umzustürzen und der Alleinherrschaft sich zu bemächtigen. Ein ganzes Jahrhundert hindurch erschütterten diese furchtbaren Kämpfe den Staat. 63. Marius und Sulla. 1. Zwei römische Feldherren. — Der erste förmliche Bürgerkrieg entstand zwischen Marius und Sulla. Beide waren Feldherren, die durch die glänzendsten Waffenthaten hervorragten. Aber auch unersättlicher Ehrgeiz und wilde Grausamkeit erfüllte sie beide. Sonst waren sie sehr von einander verschieden. Mar lus stammte aus einer armen Bauernfamilie und besaß gar keine Bildung. Aber so hart und rauh seine Sitten waren, als Soldat kam ihm keiner gleich. Durch Kühnheit und Tapferkeit schwang er sich vom gemeinen Manne zum Oberfeldherrn empor. Nun erfocht er eine Reihe herrlicher Siege. Als einst die Ci m b e rn und Teutonen (s. Nr. 71), wilde deutsche Völkerschaften, von Norden her gegen Rom heranzogen, wurde er der Retter seines Vaterlandes. Dadurch erlangte er das höchste Ansehen; vor allem wurde er der Liebling des geringen Volkes, weil er aus dessen Mitte hervorgegangen war und sich stets zu ihm hielt. Sulla dagegen war von vornehmem Stande, in den Wissenschaften gebildet und als Feldherr durch Glück und Klugheit ausgezeichnet. Ihm hing die Partei der Vornehmen an; und da jetzt ein neuer großer Feldzug bevorstand, so übertrug sie ihm den Oberbefehl des Heeres. Dies wurde die Ursache zum Bürgerkriege. 2. Marius Flucht und Rache. — Denn Marius, der sich für den ersten Mann in Rom hielt, erhob sich jetzt gegen Sulla, um ihm mit Gewalt die Feldherrnstelle zu entreißen. Er erregte einen Volksausstand; aber Sulla, an der Spitze seines Heeres, siegte, und Marius, in die Acht erklärt, konnte nur durch eilige Flucht dem Tode entgehen. Er rettete sich unter vielen Gefahren nach Afrika. Doch kaum war nun Sulla in den Krieg abgegangen, so kehrte Marius nach Italien zurück, sammelte aus Sklaven und allerlei verlaufenem, beutegierigem Volk ein Heer und drang an der Spitze dieser zügellosen Scharen in Rom ein. Mit entsetzlicher Grausamkeit wütete er nun gegen alle, die es mit Sulla gehalten. Tausende von ihnen ließ er vor
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