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1. Einrcißende Sittenverderbnis. Durch die punischen Kriege hatte Rom sein Gebiet bedeutend vergrößert, im ersten Sizilien, im zweiten Spanien und im dritten Karthago gewonnen. Außerdem hatte es die großen Inseln Sardinien und Korsika, sowie Griechenland und Macedonien erobert. Karthago und Korinth sanken gleichzeitig in Schutt und Asche. Sodann setzten die ländergierigen Römer ihren Fuß aus Asien und nahmen ein Gebiet nach dem andern in Besitz. Ungeheure Schätze flössen aus diesen Provinzen nach Rom. Der Reichtum der ganzen Welt häufte sich hier an. Griechenlands Kunstschätze zierten fortan die stolze Tiberstadt. Das Morgenland sandte sein Gold, Elfenbein, seinen Purpur, um die Häuser der römischen Patrizier zu schmücken. Die seltensten und teuersten Speisen fanden in Rom reißenden Absatz. Die Genußsucht und Verschwendung nahm furchtbar überhand. Für ein einziges Abendessen bezahlte einst der berühmte Feinschmecker Lncullus 70 000 Jt. Um der Völlerei frönen zu können, reizten sie sich mit Vogelfedern zum Erbrechen. Man begoß sogar die Bäume mit Wein und fütterte die Fische mit Sklaven. Man scheute jedwede Arbeit und gab sich nur dem Müßiggänge und dem Vergnügen hin. Selbst das Volk verlangte nur Brot und Spiele und jubelte dem zu, der ihm diese bot.
2. Fechterspiele. Am beliebtesten waren die Fechterspiele. In diesen mußten Sklaven, Kriegsgefangene und Verbrecher sich gegenseitig töten, indem man sie mit glühenden Eisenstäben und Peitschenhieben gegeneinander trieb. Allmählich ließ man die Fechter oder Gladiatoren gegen wilde Tiere kämpfen; in einem einzigen Fechterspiele wurden allein 18 Elefanten, 500 Löwen und 400 andere wilde Tiere getötet; die Zahl der hierbei ums Leben gekommenen Menschen anzugeben, hielt man gar nicht für nötig.
3. Sklavenwesen. Alle Arbeit lastete auf den Schultern der Sklaven, an denen es ja nicht fehlte, da die zahlreichen Kriegsgefangenen sämtlich zur Sklaverei verurteilt wurden. Manches Haus in Rom besaß mehrere Hundert Sklaven. Ihre Behandlung wurde von Jahr zu Jahr roher. Stets mit Ketten an den Füßen gefesselt, wurden sie bei den geringsten Versehen unbarmherzig geschlagen und grausam gemartert. Kein Wunder, daß sich die Sklaven einst wider ihre Herren empörten.
4. Entstehung der Bürgerkriege. Ungeheurer Reichtum war auf der einen Seite, furchtbare Armut auf der andern. Nie befand sich das Volk in einer entsetzlicheren Lage als damals in Rom. Es wurde von den unersättlichen Patriziern bis aufs Blut ausgebeutet und mußte noch dazu fein Leben in den Kriegen, durch welche sich die Vornehmen in Rom immer mehr bereicherten, opfern. Darum standen sich jetzt Patrizier und Plebejer todfeind gegenüber. Hierzu kam, daß einzelne ehrgeizige Männer nach der Alleinherrschaft strebten. So brachen jetzt in Rom die blutigsten Bürgerkriege aus, die je die Welt gesehen hat. Marius, der Besieger der Cimbern und Teutonen, der dritte Gründer Roms, ließ einst jeden, auf den er zeigte, niederstoßen. Sein Gegner Sulla aber verfertigte die berüchtigten Ächtungs- oder Mordlisten und bezahlte für den Kopf eines Geächteten
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Extrahierte Personennamen: Marius Marius Sulla
Extrahierte Ortsnamen: Rom Sizilien Spanien Karthago Sardinien Korsika Griechenland Macedonien Karthago Korinth Asien Rom Griechenlands Rom Lncullus Rom Rom Rom Rom Roms
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Kaufleute zugleich, und bei den alten Germanen galt der Handel als unanständiges Gewerbe.^ Von Cypern Kupferinsel) holten sie Kupfer, von Spanien Gold und Silber, von Ägypten Getreide, ja sie schafften die Schätze Indiens und Arabiens herbei, wie z.b. Gewürze, Weihrauch, Gold, Elfenbein und Edelsteine und brachten sie nach allen Ländern des Mittelmeeres. Sie wagten sich sogar mit ihren dickbauchigen, schwerfälligen, aber um so sicherern und tragkräftigeren Ruder-Segelschiffen in den Atlantischen Ozean und segelten bis an die zinnreichen britischen Inseln und weiter bis in die Nordsee, wo sie den Bernstein eintauschten. Im Auftrage eines ägyptischen Königs umschifften sie selbst ganz Afrika. Neben dem (See-Handel trieben sie auch emsig Karawanenhandel. Ihre langen Kamelzüge holten aus Armenien Sklaven und Pferde, aus Arabien Weihrauch und andere Spezereien, aus Babylonien und Persien Leinwand und Seide, aus Indien Gewürze u.s.w. Mit Sklaven, die sie teils billig eintauschten, teils auch raubten, trieben sie einen äußerst schwunghaften Handel. \ Sie spannten ein dichtes Handelsnetz über alle Länder. Die Mittelpunkte desselben waren Tyrus und Sidon, die Hauptstapelplätze für den gesamten Handel des Altertums, bis durch Alexander den Großen in Ägypten Alexandria gegründet wurde. Ungeheure Reichtümer häuften sie auf. Mit Recht ruft daher Jefaias 23,8 aus: „Ihre Kaufleute sind Fürsten, und ihre Krämer sind die Herrlichsten im Lande." Sie hatten schon geprägtes Geld mit Tierbildern im Gebrauche und kannten auch Bankgeschäfte. So kann man sie mit Recht die Engländer des Altertums nennen. Gleich diesen legten sie überall in den fremden Gebieten Niederlassungen an, indem ganze Scharen Phönizier sich in den fruchtbaren fremden Ländern anbauten und mit dem Mutterlande in stetem Verkehr und Handel blieben. An den Küsten des Mittelmeeres erblühten bald sehr viele phönizische Kolonieen, z.b. auf Cypern, Kreta, Sizilien, Malta, in Spanien Cadix, Malaga u.s.w. Die wichtigste von allen war jedoch Karthago (= Neustadt) an der Nordküste Afrikas. Dieselbe wurde um 880 von der Prinzessin Dido gegründet und wuchs allmählich zu einem mächtigen Staate empor.
2. Gewerbfleiß. Die Phönizier waren jedoch nicht bloß schlaue Großhändler und kühne Seefahrer, sondern auch geschickte Handwerker. Schon in alten Zeiten trieben sie in ihrem Heimatlande, sowie in den Niederlassungen Bergbau und verstanden die Metalle zu schmelzen und zu allerhand nützlichen Geräten, Schmucksachen und bronzenen Waffen zu verarbeiten. Wolle und Baumwolle spannen sie und fertigten daraus kunstreiche Gewebe, welche sie mit dem Safte der Purpurschnecke rot färbten. Die Purpurfärberei war ihre eigene Erfindung und wurde von ihnen sehr vervollkommnet, denn sie stellten den wundervoll glänzenden und unverwüstlichen Purpur in etwa 50 Farbenabstufungen her. Doch waren die Purpurgewänder so teuer, daß sie nur Fürsten, Priester und reiche Leute tragen konnten, während die andern höchstens den Saum des Kleides mit schmalen Purpurstreifen zierten. Um 1 Pfund Wolle zu färben, brauchte man ja allein 6 Pfund rohe Schneckenmasse. <"Jm Mittetatter ging die Kunst der Purpurfärberei ganz verloren und die Scharlachsartie, die aus den Blattinsekten der Cochenillen gewonnen wurde, trat an die Stelle des Purpurs, während man sich jetzt
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Extrahierte Personennamen: Cypern_Kupferinsel Alexander Alexander Gewerbfleiß
Die Wcrb^toniev und Assyrer'.
1. Das Land. Zwischen dem Euphrat und Tigris lag Mesopotamien, d. H. Zwischenstromland. Im Frühjahre überschwemmten beide Flüsse die Ebene. Schon früh leiteten die Bewohner die wilden Wasser in zahlreichen Kanälen durchs ganze Land und erhöhten dadurch die natürliche Fruchtbarkeit des fetten Bodens noch bedeutend. So ward dieser Landstrich gleich Ägypten eine unerschöpfliche Kornkammer und zugleich ein Palmenhain, dicht besät von großen Städten und kleineren Orten. Im Süden wohnten am Euphrat die Babylonier, im Nordosten am Tigris die Assyrer; beide Völker gehörten samt den Arabern, Hebräern und Phöniziern zu den Semiten.
2. Babylon, die Hauptstadt der Babylonier, lag auf beiden Euphratufern, welche durch eine mächtige Brücke miteinander verbunden waren. Ein künstliches Meer, umgeben von einem hohen Damme, schützte im Südosten die Stadt vor feindlichen Überfällen. Dahinter ragte die 25 m breite Ringmauer turmhoch (100 m) in die Luft. Hundert Thore aus Erz vermittelten den Verkehr und führten auf die schnurgeraden Straßen. Zwischen der äußeren Ring- und der inneren Doppelmauer befand sich fruchtbares Acker- und Gartenland. So hatte die Riesenstadt Babylon (d. H. Gottespforte) einen Umfang von etwa 70 km. / In der Mitte erhob sich der fast 200 m hohe Belusturm, der babylonische Turm der heiligen Schrift. Sieben Stockwerke, die in bunter Pracht schimmerten, zählte der Riesenbau, auf dessen Zinne ein Tempel des Sonnengottes Bel thronte. Ebenso großartig war der große Tempel Babylons, sowie die Königsburg. Weithin sichtbar waren die hängenden Gärten, welche Nebnkadnezar seiner aus dem Berglonde stammenden Gemahlin Semiramis zu Liebe erbaut hatte. Sie erhoben sich terrassenförmig auf gewölbten Hallen bis zu einer Höhe von 300 Fuß und trugen die stärksten Bäume. Ein Springbrunnen speiste die weite Anlage mit Wasser. Von weitem schien der Wunderbau frei in der Luft zu schweben, und er wurde deshalb zu den sieben Wunderwerken der Welt gezählt.
3. Kultur. Das Zwischenstromland ist einer der ältesten Kultursitze der Menschheit. Schon in uralter Zeit entstanden hier wohlgeordnete und blühende Staaten mit hoher Kultur, welche namentlich von den Phöniziern nach Westen zu verbreitet wurde. Die aus gebrannten Backsteinen aufgeführten Bauwerke waren gleich den ägyptischen riesenhaft. Der Landbau stand in höchster Blüte und lieferte Getreide, Datteln, Wolle, Baumwolle und Seide. Unter den Gewerben standen die Weberei und Purpurfärberei, die Elfenbeinschnitzerei und Metallbearbeitung obenan. Schon früh entwickelte sich hier ein lebhafter Handel zu Wasser und zu Lande. Die Priester, Chaldäer oder Magier genannt, waren namentlich in der Himmels- und Sternkunde hochgelehrt. Sie berechneten schon das Jahr zu 365% Tagen und teilten es in Monate, Tage, Stunden, Minuten und Sekunden. Sie erfanden Sonnen- und Wasseruhren und Maße, Gewichte und Münzen. Sie besaßen auch schon Schriftzeichen, welche Keilform hatten. Noch jetzt findet man in den Ruinen Babylons zahlreiche Thontäfelchen oder Säulen mit solchen Keilinschriften, welche uns treue Kunde von jenen Zeiten geben. Denn auch unseren Gelehrten ist es endlich gelungen, diese rätselhaften
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