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als ich bedachte, wie kurz das Menschenleben ist; denn von allen diesen Leuten wird über hundert Jahre keiner mehr am Leben sein."
Am nächsten Morgen begann der Uebergang über die beiden Brücken. Vor Sonnenaufgang verbrannten die Magier auf denselben allerlei Rauchwerk und bestreuten den Weg mit Myrten. Sowie der Sonnengott leuchtend heraufstieg, goß Xerxes aus einer goldenen Schale eine Spende ins Meer und flehte zu dem Gotte, daß kein Unfall ihm auf dem Wege begegnen möge. Darauf warf er die Schale ins Meer und dazu einen goldenen Becher und ein persisches Schwert. Ueber die nördliche Brücke gingen das Fußvolk und die Reiter, voran die 10,000 Unsterblichen, über die südliche das Lastvieh und der Troß. Sieben Tage und sieben Nächte dauerte der Zug ununterbrochen, bis alle hinüber waren. Dann zogen Landheer und Flotte zusammen längs der thra-kischen Küste hin bis Doris kos in der weiten Ebene an der Mündung des Hebros. Hier wurden sämmtliche Schiffe ans Land gezogen und eine Zählung der Truppen vorgenommen in folgender Weise. Man drängte 10,000 Mann auf einem Raume dicht zusammen, umzog ihn mit einer Umzäunung und füllte ihn dann, wenn er geleert, immer aufs neue mit Menschen. Nach Herodot wurde der Raum 170 mal gefüllt, woraus sich eine Zahl von 1,700,000 Mann ergibt. Dazu rechnet er dann noch die Reiter, die Mannschaften der Schiffe und sonstiges Kriegsvolk und bekommt im Ganzen ein Heer von
2.641.000 Mann. Nach Zurechnung vou den Dienern und Sclaven, den Marketendern und sonstigem Troß ergibt sich eine Menschenmenge von 5,283,000. Eine solche Masse ist unglaublich, sie hätte nicht verproviantirt werden können. Wir müssen annehmen, daß Herodot irrthümlich jene
1.700.000 Mann allein dem Fußvolk zugewiesen hat, während in Wahrheit auch die übrigen Mannschaften des Landheeres und der Flotte mit inbegriffen waren. Damit stimmt auch ungefähr die Angabe des Diodor; dieser rechnet
800.000 Mann asiatischer Truppen, 200,000 Mann aus Thrakien und Makedonien und 1 Million Schiffsvolk.
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2. die der Geld Wirtschaft, auf welcher das Geld zum Bezahlen dient, d. h. der allgemeine Wertmesser geworden ist.
Das Geld ist
1. Courant aus den Edelmetallen Gold und Silber geprägt,
2. Scheidemünze aus minderwertigem Metall (Kupfer, Nickel) zum Kleinverkehr,
3. Papiergeld, das der ausstellende Staat oder von ihm genehmigte Banken jederzeit mit barem Gelde einzulösen verpflichtet sind. (Eine Art Papiergeld des Privatmannes ist der Wechsel.)
Die Staaten bestimmen die Währung, d. h. das Zahlungsmittel, in welchem die Bezahlung gröfserer Summen (von einer bestimmten Höhe an) verlangt werden kann; daher£rold-, Silber- oder Doppelwährung. — Sind die Finanzen eines Staates so zerrüttet, dafs er sein Papiergeld nicht mehr einlösen kann, so tritt Papierwährung ein, d. h. jeder mufs Papiergeld annehmen.
Das Wertverhältnis von Silber zu Gold schwankt nach den vorhandenen Mengen; jetzt ist es etwa 1 : 18'A>; bis 1873 war es lange Zeit 1:15; 1500 1:11.
3. Der Wohlstand mufs steigen auch durch Vermehrung der Arbeitskräfte eines Volkes, d.h. durch die Vermehrung der Bevölkerung.
Diese geht verschieden schnell vor sich: bei den europäischen Völkern beträgt sie durchschnittlich jährlich noch nicht 1 pct.; doch vermehren sich die nördlichen Völker stärker als die südlichen. Es verdoppelt sich die Bevölkerung
bei 1 pct. in 69,6 Jahren,
2 35
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In der Regel tritt bei steigender Bevölkerung und steigendem Wohlstände, der die Ansprüche an das Leben höher macht, eine
stetige Verlangsamung der Vermehrung ein (wie in England und Frankreich), doch folgt auf Zeiten verlangsamter Vermehrung mitunter wieder eine Beschleunigung (z. B. in Preußen).
Das Verhältnis der Geschlechter in der Bevölkerung ist nahezu ein gleiches; doch finden mehr männliche Geburten als weibliche statt (106 : 100); gröfsere Sterblichkeit des männlichen Geschlechts gleicht die
Zahlen der Erwachsenen aus; in höherem Alter überwiegen die Frauen.
4. Die Vermehrung der Bevölkerung kann aber auch zur Übervölkerung führen, der freiwillige Auswanderung oder systematische Gründung von Ko-lonieen nur z. t. abhilft. Ihre Gefährlichkeit steigert sich in dem Mafse als die Arbeitslöhne bei der Fülle der Arbeitskräfte sinken und nicht nur die unteren Klassen verarmen, d.h. ein Proletariat entsteht, sondern auch bei der Schwierigkeit, eine gesicherte und auskömmliche Lebensstellung zu finden, der Mittelstand, auf dem jeder Staat beruht, sich verringert und Reichtum sich in den Händen einer verhältnismäfsig geringen Zahl von Familien anhäuft, die oft durch egoistischen Luxus die Ansprüche aller an das Leben steigern und so vermehrte Unzufriedenheit in den unteren Ständen hervor-lufen. Aus diesen Verhältnissen, die freilich ihre letzte Erklärung mit in dem Umstande finden, dafs die Natur die Menschen mit verschiedener Begabung geboren werden läfst, entspringt die sog. sociale Frage, d. h. die Frage, wie jene Ungleichheit möglichst ausgeglichen werden kann. — Den Kommunisten (Socialisten, I^ollektivisten) gegenüber, die auf eine
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78
Für den ältesten und adeligsten Stamm der Sueben halten sich die
Semnonen, und der folgende religiöse Brauch bestätigt auch ihr hohes
Alter: An einem bestimmten Tage versammeln sich Gesandte aller ver-
wandten Stämme bei ihnen in einem alten, unheimlichen Walde, der
schon jahrhundertelang durch den Gottesdienst ihrer Vorfahren ge-
heiligt ist, und eröffnen mit einem Menschenopfer für das ganze Volk
ein grauenhaft barbarisches Götterfest.
Noch allerlei andere Gebräuche zeigen, wie sehr sie jenen Wald
verehren. Nur in Ketten betreten sie ihn, demütig vor dem allmäch-
tigen Gotte. Wer zufällig ausgleitet, darf nicht aufstehen und sich
nicht erheben lassen, sondern wälzt sich auf dem Boden hinaus. Sie
glauben nämlich, daß aus diesem Walde ihrem Volke die erste Offen-
barung des Göttlichen gekommen, daß hier der allmächtigste Gott
wohne, dem alles untertan und gehorsam. Diese Ansicht findet um so
mehr Glauben, weil die Semnonen so vom Glück begünstigt sind.
Hundert Gaue bewohnen sie allein, und wegen dieser großen Macht
gelten sie als die Führer der Sueben.
Dagegen achtet man die Langobarden, gerade weil sie ein kleiner
Stamm sind und trotzdem mitten unter so vielen, übermächtigen Nach-
barn sich nicht ducken, sondern sich in waghalsigen Kämpfen ihre
Selbständigkeit bewahren.
Von den Raudignern, Avionen, Angeln, Verinern, Endosen, Suar-
donen und Nuithonen, die dann noch dort hinter den Flüssen in schüt-
zenden Wäldern hausen, ist im einzelnen nicht viel zu sagen. Bemer-
kenswert ist nur der allen gemeinsame Kult der Göttin Nertheus —
das ist der gebärenden Erde —, von der sie glauben, daß sie sich um
jedes einzelnen Menschen Tun und Treiben kümmere und jeden Stamm
zuweilen besuche.
In einem heiligen Haine auf einer Insel des Nordmeers (Rügen)
steht für gewöhnlich ihr heiliger Wagen, mit Tüchern verhangen. Nur
ein Priester darf ihn berühren. Er ahnt auch, wenn die Göttin in ihr
Heiligtum tritt, und begleitet dann ihren Wagen, den Kühe ziehen
müssen, unter allen möglichen Zeichen der Verehrung. Frohe Feste
begrüßen überall der Göttin Ankunft und dauern, so lange sie bleibt.
Kampf und Waffen ruhen; alles Eisen wird verschlossen, als wüßte man
von nichts als Frieden und liebte nichts als ein ruhiges Glück, bis
dann die Göttin, der Menschen satt, von dem Priester wieder in den
heiligen Hain gebracht wird. An einem geheimen, versteckten See
werden dann Wagen und Decken und, wenn man es glauben will, auch
die Göttin gewaschen. Die Sklaven, die dies zu tun haben, verschlingt
sogleich der See. Daher umspinnt schaurig mystisches Dunkel die
Gottheit, deren Anblick den Tod bringt.
Die eben genannten Suebenstämme wohnen zum Teil in Gegenden,
die uns noch völlig fremd sind.
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Die Römer. Land und Leute.
53
Are Aömer.
§ 45. Land und Leute. 1. Italien, das Land der Römer, ist von einheitlichem Bodenbau. Es besteht aus dem Kalksteingebirge des Apennin, der vom lignrischen Meerbusen bis zur Straße von Messina in vielen kleinen Ketten die Halbinsel durchzieht. Sie erreichen ihre höchste Höhe in den Abruzzen auf der Grenze des ehemaligen Picennm und des Sabinerlandes. Dem Apennin angegliedert ist am adriatischen Meere die fruchtbare Kreidetafel von Apulien und Kalabrien mit dem Sporn Italiens, dem Mons Gärganns, und am tyrrhenischen das breite Vorland des Subapennin. Dieses ist ein von mehreren größeren Ebenen durchsetztes Bergland, stellt sich aber dem übrigen Italien gegenüber trotzdem als Einheit dar, von dem es scharf getrennt ist durch die Längsthaler seiner Flüsse, des Ärnus, Tiber, Liris (Garig-liäuo) und Voltüruus. Sie vermitteln bis auf den heutigen Tag am Südwestrande des Apennin entlang die Verbindung der alten Landschaften Etrurien, Latium und Kampänien von Florenz bis nach Neapel am Fuße des feuerspeienden Vesuv. Vulkanischen Vorgängen verdankt ein großer Teil des Vorlandes seinen Ursprung. So ist das Gestein des Albanergebirges aus der Erde hervorgequollen, so sind die Ebenen von Latium und Kampanien ehemalige, mit vulkanischen Auswurfstoffen angefüllte Meeresteile, so wird eine Reihe von Seen durch ihre trichterförmige Gestalt deutlich als Kraterseen gekennzeichnet. Nicht vulkanischen Ursprungs ist der trasimeuische See, das natürliche Sammelbecken der Sumpfstrecken zwischen Arno und Tiber, die heute im Chiänakanal eine künstliche Ableitung erhalten haben. Ein anderes großes Sumpfgebiet ist das der pomptinischen (pontinischen) Sümpfe in Latium.
2. Der Subapennin bildet die Stirnseite von Italien, ist aber mit den Berglandschaften des Apennin wie mit seinem Rückgrat verbunden. Wer den einen Teil des Landes besaß, strebte auch nach dem andern. Im Gegensatz zu den Griechen erweckte daher in den Bewohnern Italiens schon die Natur ihres Landes den Sinn für ein großes Vaterland. Dessen Längsausdehnung fiel zusammen mit der Ausdehnung des Apennin: im Süden reichte es bis zum ionischen Meere und im Nordosten bis zum Rubikon, dem Grenzflüsse Umbriens. Dieses Gebiet machte an Umfang etwa die Hälfte des heutigen Königreichs Italien aus, das ungefähr halb so groß ist wie das Deutsche Reich. Nördlich davon lag
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Stiefsohne Drusus übertragen. Dieser suchte die Gallier durch Freundlichkeit und Leutseligkeit für sich zu gewinnen, und nachdem ihm dies gelungen war, unternahm er in den Jahren 12—9 v.chr. 12-9 vier Feldzüge gegen die Germanen, um auch sie unter die Bot-v. Chr. Mäßigkeit der Römer zu bringen. Im ersten Feldzuge verheerte er das rechte Rheiuuser von der Mündung der Lahn bis an die Nordsee, also die Gebiete der Sigamberu, Tenchtherer 'und Usipier. Als sich mit diesen Stämmen die Brnkterer und Chanken verbanden, Zog er ab, baute zwischen dem Rhein und der Mel den sog. Drususkaual, suhr durch denselben in die Nordsee und kam nun von der Küste her gegen die Brnkterer gezogen, besiegte sie, mußte aber wegen des herannahenden Winters in die Standquartiere am Rhein zurückkehren.
Im zweiten Feldzuge ging er bei Xanten über den Rhein, besiegte die Usipier und drang nach Osten bis an die Weser vor, deren Überschreitung ihm jedoch die Tapferkeit der Cherusker unmöglich machte. Da sich auch die in seinem Rücken bis zum Rheine hin wohnenden Stämme empört hatten, so trat er zwecks Bewältigung des Aufstandes den Rückzug an, gerieth aber aus demselben durch einen von den aufständischen Stämmen ins Werk gesetzten Ueberfall in große Gefahr, aus welcher ihn die Deutschen selbst durch ihre allzugroße Beutegier, sowie die Tapferkeit seines Heeres erretteten. Darauf legte er aus dem rechten Rheinufer die Burg Alifo au, den ersten militärisch festen Punkt der.römer in Großgermanien, wofür ihm der Kaiser einen Triumph zuerkannte.
Im dritten Feldzuge unterwarf Drusus die Sigamberu und die Chatten; um die unterworfenen Länder zu behaupten, ließ er vom Rhein aus einen Befestiguugswall über Neuwied, Homburg und Bntzbach bis an die Ohm führen; den Rhein sicherte er durch fünfzig Castelle, von denen Mainz das wichtigste war. Auch den Taunus befestigte er auf diese Weise. Bekannt sind das Römercastell auf der Saalburg bei Usingen, das Mainz gegenüber liegende, noch jetzt so genannte „Castel" und die Castelle von Rüdesheim und Bonn.
Im vierten Feldzuge kämpfte Drusus wiederholt gegen die Chatten, zog dann nördlich durch das Gebiet der Cherusker bis an die Elbe. Dort foll ihn ein riesengroßes Weib ausgehalten und ihm zugerufen haben: „Wohin, du Unersättlicher? Nicht alles zu sehen ist dir vom Schicksal vergönnt! Kehre um, denn schon bist du am Ziel deiner Thaten und Tage!" Drusus er-
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Karte Iv.
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„ unter Kaiser Augustus
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ia3. Die, Zahlen bedeuten das Jahr der Erwerbung
Winter, Lehrbuch der Alten Geschichte.
x.v~ U\\ s
Bfbhcihek La.'rssaneunrs ^ Donauwörth
Bruck und Verlag von K. Oldenbourg in München.
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Extrahierte Personennamen: Augustus Augustus
Extrahierte Ortsnamen: Bfbhcihek_La Donauwörth
Bruck München
Vierter Abschnitt.
Von 133 31 v. Chr. Von den Grocchischen Unruhen bis M Schlacht vonaktinm. Das Reootntionsmtalter Roms. Grndung des Laiserrnches.
69.
Die Reichen und die Armen in Rom. Tie Gracchetu
Whrend die Rmer ihre Herrschaft von den Sulen des Herkules bis nach Kleinasien ausgedehnt und ihren Einflu auf die gesamten Lnder der damaligen gesitteten Welt erstreckt hatten, war im Innern ihres Staates eine groe Vernderung eingetreten. Statt des alter Adels der Geburt, der Patrizier, deren Vorrechte durch den Stnde-kmpf beseitigt worden waren ( 55), hatte sich ein neuer Adel, die sogenanntenoptima ten (nobiles),herausgebildet, der alle diefamilien, patrizischer und plebejischer Abstammung, umfate, die dem Staate die hchsten Beamten, die dilen, Prtoren und Konsuln, gaben. Diese jhrlich neu besetzten mter waren zwar an sich unbesoldet, aber ba regelmig die gewesenen Prtoren und Konsuln als Proprtoren und Prokonsuln mit fast unbeschrnkter Gewalt in die Provinzen gingen, so fanben sie hier reichlich Gelegenheit, auf Kosten der Regierten in kurzer Zeit groe Reichtmer zu erwerben. Neben biesem Amtsabel gelangten auch die rmischen Grokaufleute durch Gelbgeschfte in Rom und in den Provinzen, durch Steuerpachtungen, durch Fabrikarbeit, zu der sie Sklaven verwenbeten, zu groen Reichtmern und einer bevorzugten Stellung im Staate: sie bilbeten den Ritterstanb. Die Nobiles und die Ritter waren die Grogrundbesitzer in Italien. Sie kauften die buerlichen Grundstcke zusammen und trieben auf ihren groen Gtern Weidewirtschaft und Weinbau, weil der Ackerbau bei den reichen Zufuhren von Getreibe aus Sizilien und Afrika ^nicht mehr lohnenb genug war; ober sie legten groe Gehege, Seen und Lustgrten zur Besriebigung ihrer Prachtliebe und
Maller, Site Btschichle. o
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