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nahm Sohlen uni) Schwert und machte sich auf den Weg nach Athen. Unterwegs trat ihm, sobald er in das Gebiet von Epidaurus kam, in finsterem Walde der Räuber Peri-ph etes entgegen, der auch nach seiner schweren eisernen Keule derkeulenschwingerhieß; Theseuserschlug ihn und führte hinfort seine Keule. Auf dem Isthmus von Korinth, in dem Fichtenwalde des Poseidon, traf er auf den Sinis oder Fichtenbeuger. Dieser tödtete die Fremden, indem er sie ein die Spitzen niedergebeugter Fichten band und dann in die Lüfte schnellte. Theseus nahm ihm ans dieselbe Weise das Leben und stiftete später an dieser Stelle dem Poseidon die isthmischen Spiele. An der Grenze von Megara saß ans dem skironischen Felsen der Riese Skiron, und wenn ein Wanderer ans dem schmalen Pfade an ihm vorbeikam, zwang er ihn, ihm die Füße zu waschen; während er aber dies Geschäft verrichtete, stieß er ihn mit dem Fuße den steilen Fels hinab in das Meer. Unser junger Held warf den Missethäter den Fels hinab. Jenseits Eleusis hauste der grausame Damastes oder Prokrustes (Ausrecker), der die Fremden in eine Bettstelle legte, und waren sie zu kurz, so zog er ihre Glieder aus einander, daß sie starben, waren sie zu lang, so hieb er oben und unten ab, was überstand. Theseus legte ihn selbst auf das grausame Lager und hieb ihm, da sein riesiger Leib weit überstand, die Glieder zusammen, daß er jämmerlich umkam.
Damals schaltete in dem Hause des Aigeus, der uuter-deß alt geworden, die bekannte Zauberin Medeia, welche ihm versprochen hatte, ihm durch ihre Künste die Kraft der Jugend wiederzugeben. Als der junge Theseus als Fremdling in das Haus des Vaters trat, erkannte ihn die Zauberin, und da sie befürchtete, der Sohn möchte sie bald aus dem Hause treiben, so überredete sie den schwachen Greis, den Fremdling, der nichts Gutes im Schilde führe, durch Gift zu todten. Als sie daher beim Mahle saßen, wurde dem Gaste ein vergifteter Trank vorgesetzt. Um den Vater zu überraschen, zog Theseus sein Schwert und schnitt damit das Fleisch an. Da erkannte der Alte mit Freude und Schreck den
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(Utis), Niemand nennen mich Vater und Mutter und alle meine Gesellen." „Den Niemand fresse ich zuletzt nach seinen Gefährten, das soll ihm sein Gastgeschenk sein!" So rief der Wütherich und fiel rücklings nieder; er dehnte sich schnarchend in tiefem Schlaf. Jetzt fchob Odysseus schnell den Pfahl in die glimmende Asche, und als er Funken sprühte, stieß er mit den vier stärksten seiner Genossen die glühende Spitze dem Kyklopen in das Auge; er selbst schwang sich oben auf den Pfahl und drückte ihn und drehte ihn tief ein, daß das Blut des brennenden Augapfels ringsum hervorquoll und die Wurzeln des Auges zischten, wie glühendes Eisen im Wasser. Schrecklich brüllte der Riese; er rieß den Pfahl aus dem Auge und warf ihn tobend von sich. Durch sein Geschrei herbeigerufen, kamen die Kyklopen umher vor die Höhle und fragten, was ihm geschehen, ob ihn jemand tobten wolle mit List oder Gewalt. „Niem and bringt mich um/' rief derkyklop, „Niemand thut es mit Arglist!" „Nun, wenn Niemand dir etwas zu Leide thut und du schreist doch so entsetzlich, so bist du von Wahnsinn geschlagen; gegen die Krankheit vermögen wir nichts." So riefen die Kyklopen und gingen nach Hause.
Der geblendete Kyklop tastete sich seufzend und stöhnend bis zur Thür, hob den Stein weg und setzte sich mit ausgebreiteten Armen in den Eingang, um die Fremden zu fangen, wenn sie etwa hinausschlüpfen wollten. Während dem band Odyfsens je drei starke Widder mit Weidenruthen zusammen und jedesmal unter den mittelsten einen seiner Gefährten. Er selbst hängte sich unter den Leib des stärksten und größten Widders, und als nun der Tag anbrach, wurden sie von den Thieren hinausgetragen, ohne daß Polyphem es merkte; denn er tastete blos auf den Rücken der Thiere umher. Als der Widder des Odysseus, schwer beladen von dem Gewichte des unheilsinnenden Helden, zuletzt von allen an dem Kyklopen vorbeiging, sprach dieser, ihn betastend: -„Lieber Widder, warum gehst du denn heute zuletzt aus der Höhle, sonst warst du doch immer der erste; gewiß bedauerst du deinen armen Herrn, dem der schlimme Niemand mit Arglist das Auge geblendet hat. Doch wenn er mir in der Höhle unter die Hände
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erklären von allen, die er je gesehen. Aber Solon sprach: „Herr, der glücklichste Mann, den ich je gesehen, ist Tellus von Athen." Den König nahm das Wunder, und er fragte voll Eifers: „Uud warum hältst du den Tellus für den glücklichsten Menschen?" Solon antwortete: „Tellus, ein Bürger von Athen, lebte zu einer Zeit, wo seine Vaterstadt im blühendsten Zustande war, er hatte edle und vortreffliche Söhne, die alle wieder Kinder hatten, und die waren alle am Leben. Und nachdem er so, nach menschlichem Maße, ein glückliches Leben geführt, ward ihm auch eiu glänzendes Ende. Denn als die Athener wider ihre Nachbarn, die Megarenfer, in den Krieg gingen, da zog er mit, und durch feine Tapferkeit wurde der Feind besiegt, und er felber starb siegend den schönsten Tod. Seine Mitbürger bestatteten ihn auf öffentliche Kosten an der Stelle, wo er gefallen, und erwiesen ihm große Ehre."
Als derkönig das hörte, ward er eifriger, und er fragte, wer beim der zweite nach jenem fei; denn er glaubte doch wenigstens die zweite Stelle zu erhalten. Aber Solon antwortete: „Nach Tellns halte ich für die Glücklichsten die beiden Brüder Kleobis und Biton, zwei Jünglinge aus Argos. Diese besaßen soviel, als sie zum Leben bedurften, nrtb hatten eine große Leibesstärke, so daß sie in einem Wettkampf den Ehrenpreis davontrugen. Und dann erzählt man von ihnen Folgendes: Die Argiver feierten ein Fest ihrer Göttin Hera, deren Tempel 45 Stadien von der Stadt entfernt lag. An diesem Feste mußte die Mutter der Jünglinge, welche Priesterin der Göttin war, durchaus nach dem Tempel fahren; aber die Rinder, welche den Wagen ziehen sollten, kamen nicht zu rechter Zeit von dem Felde. Da nun keine Zeit zu verlieren war, so spannten sich die beiden Jünglinge selbst an das Joch und zogen den Wagen nach dem Tempel. Ans dem Wagen saß die Mutter, und das ganze Volk begleitete sie und pries sie glücklich, daß sie solche Söhne hatte, und lobte die Jünglinge wegen ihrer kindlichen Liebe. Als sie an dem Ziele angekommen waren, trat die Mutter, das Herz voll Freude, vor das Bild der Göttin und betete, daß sie dem Kleobis und Biton, ihren Kindern, welche ihr so große Ehre erwiesen hatten, das
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ihnen unerwartet liebe Bundesgenossen, 1000 Platäer, die wollten die Gefahr mit ihnen theilen. Hierdurch ermnthigt, bestimmten sie den nächsten Tag zur Schlacht; es war der 12. September 490. Die Perser hatten bei ihrer großen Zahl eine sehr ausgedehnte Schlachtreihe; um daher nicht überflügelt zu werden, mußte Miltiades seine Schlachtreihe auch weit auseinanderziehen. Dadurch wurde das Mitteltreffen sehr schwach; die beiden Flügel aber hatte er um so stärker besetzt. Die Athener begannen den Angriff. Sie durcheilten die Ebene, einen Raum von mehr als einer Viertelstunde, im Sturmschritt, damit sie möglichst schnell an den Feind zum Nahekampfe herankämen und die persischen Reiter und Schützen ihnen in der Ebene nicht schadeten. Die Perser blieben ruhig stehen und hielten den kleinen Haufen für verrückt, der im Laufe daherrannte, als könne er seinen Untergang nicht erwarten.
In dem nun folgenden Kampfe wurde das schwache Mitteltreffen der Athener zurückgedrängt und durchbrochen; ihre beiden Flügel aber siegten, und nachdem sie ihre Gegner in die Flucht gejagt, wandten sie sich von beiden Seiten gegen die Mitte und fielen dort den Persern in den Rücken. Bald waren die Perser auch hier in voller Flucht zu ihren Schiffen. An den Schiffen kam es noch zu einem schweren Kampfe, in welchem mancher tapfere Athener fiel, auch der Polemarch Kallimachos. Einem Bruder des Dichters Aeschylos, Namens Kynegeiros, wurde die Hand mit einem Beil abgehauen, als er ein Schiff am Knauf des Hiutertheiles faßte, um es zurückzuhalten. Die Perser zogen, mit Verlust von sieben, alle ihre Schiffe in die See und fuhren davon. Plötzlich wandten sie zum Schreck der nachschauenden Sieger um das Vorgebirge Suuiou, um aus Athen selbst loszugehen. In aller Eile mar-fchirten daher die Athener noch desselben Tages nach Athen. Als am folgenden Morgen die Perser in der Nähe Athens erschienen, sahen sie das athenische Heer zum Schutze der Stadt ausgestellt und fuhren davon, nach Asien zurück. Hip-pias, auf der persischen Flotte, nahm hoffnunglos Abschied von den Bergen seiner Heimat; er starb an einer Krankheit
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nicht zu glauben und lieber zuversichtliche Männer aus ihrer Mitte abzuschicken, die sich überzeugen könnten, wie die Sachen ständen. Das thaten die Spartaner; den Athenern aber ließ Themistokles sagen, sie sollten die spartanischen Abgeordneten zurückhalten, bis er und seine Mitgesandten wieder eingetroffen wären. Endlich kamen auch diese Mitgesandten in Sparta an und meldeten dem Themistokles, die Mauer habe schon eine solche Höhe erreicht, daß man sich hinter derselben vertheidigen könne. Nun trat er vor die Ephoren, die Obrigkeit, welche damals in Sparta die größte Macht hatte, und erklärte, die Athener hätten selbst Einsicht genug, um zu erkennen, was ihnen fromme; sie hätten die Spartaner nicht gefragt, als sie zweimal ihre Stadt verlassen und dem Feinde Preisgegeben, und jetzt hätten sie auch ihre Mauern aufgebaut, ohne einen Rath der Spartaner nöthig zu haben. Die Spartaner ärgerten sich, als sie sich so hinters Licht geführt sahen; aber sie mußten den Themistokles ungekränkt ziehen lassen, da ihre eigenen Gesandten noch in Athen waren.
Nachdem Themistokles den Athenern ihre Hauptstadt wieder befestigt, umgab er auch ihre Hafenstadt Peiraieus (Piräus), welche ungefähr 1% Stunden von Athen entfernt lag, mit gewaltigen Befestigungswerken. Die drei Stunden lange Mauer, aus großen Quadern bestehend, hatte eine Höhe von 30 Fuß und war so breit, daß auf derselben zwei Wagen nebeneinander herfahren konnten. Diese Seefestung mit der in ihr aufbewahrten Flotte sollte das Hauptbollwerk für Athens Macht sein; sie schien dem Themistokles wichtiger als die Hauptstadt. Wahrscheinlich hatte er schon im Sinn, beide Städte durch Verbindungsmauern zu einer großen Festung zu machen; allein die Ungunst des Geschickes vergönnte ihm die Ausführung dieses Gedankens nicht. Erst Kimon baute die beiden s. g. langen Mauern, und Perikles fügte noch eine dritte hinzu.
Seit der Schlacht bei Platäa hatten die Perser ihre Eroberungszüge nach Griechenland aufgegeben, und bei Mykale hatten die Griechen schon begonnen, die Perser in ihrem eigenen Bereiche aufzusuchen. Die persische Flotte war aus
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ten, deren Anführer Aristeides und Kimon ihnen mit Milde und Freundlichkeit entgegenkamen. Zuletzt baten sie den Aristeides, er möge über sie den Oberbefehl übernehmen. Aristeides erklärte sich gern dazu bereit, denn er sah darin eine Erweiterung der athenischen Macht; doch verlangte er von den Ioniern irgend eine That, welche ihnen den Rücktritt zu Sparta unmöglich mache. Da fuhren zwei Schisfshaupt-leute der Ionier mit ihren Trieren der eine von der Linken, der andre von der Rechten der aus dem Hafen von Byzanz heraussegelnden Triere des Pausauias in die Seite und bohrten sie mit den Schiffsschnäbeln an. Pausanias gerieth in den äußersten Zorn und drohte ihnen und ihren Städten das Schlimmste; sie aber verlachten und verhöhnten ihn. Seitdem war die griechische Flotte vor Byzanz in zwei Lager getheilt; auf der einen Seite lagen die Spartaner und Pe-loponnesier, aus der andern die Athener mit den Ioniern. Die Obrigkeit von Sparta, welche von dem Treiben des Pausanias Kunde erhalten, rief ihn zurück, um ihn in Anklagezustand zu versetzen, und schickte einen andern Befehlshaber nach Byzanz. Der aber vermochte die Sache nicht mehr gut zu machen und fuhr mit dem kleinen Geschwader der Peloponnesier nach Hanse. Seitdem zog sich Sparta ganz von dem Meere zurück und überließ den Athenern die weitere Kriegsführung und die Herrschaft zur See.
Der Bund mit den Ioniern für die Fortsetzung des Krieges erhielt von den Athenern eine feste Organisation, deren Herstellung dem Aristeides übertragen ward. Dieser schien wegen seines milden und gerechten Sinnes für ein solch Geschäft der geeignetste Mann, und er hat sein Amt mit der größten Gewissenhaftigkeit und Uneigennützigkeit verwaltet, so daß er ärmer von demselben zurückkam, als er ausgegangen war. Es mußte eine stets schlagfertige Flotte und eine Kriegskasse geschaffen werden. Aristeides bestimmte, wieviel Schiffe und Mannschaften und Geld jede einzelne Stadt zu liefern hatte. Die Bundeskasse ward nach Delos verlegt, wo für den gefammten jonischen Stamm die heiligste Cultusstätte des Apollon war, und hier hielten auch die Ab-
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aber aus dem eigenen Munde des Pansanias das Gestünd-niß des Verrathes zu hören, veranstalteten diese Folgendes. Der Jüngling mußte wie ein Schutzflehender nach Taina-ron gehen zu dem Heiligthum des Poseidon und sich an dem Tempel eine Hütte bauen, die durch einequerwand abgetheilt war. Hinter der Querwand versteckten sich die Ephoren, und als nun Pansanias kam und den Jüngling fragte, warum er als Schutzflehender sich hier niedergelafsen, hörten sie die Vorwürfe des Jünglings, die Versprechungen des Pausa-nias und das Eingeständniß seines Verrathes.
Nun waren die Ephoren von der Schuld des Pausanias genugsam überzeugt und trafen Anstalten zu feiner Verhaftung. Als sie ihm auf der Straße entgegengingen, um ihn zu ergreifen, merkte er aus der Miene eines Ephoren, was sie beabsichtigten, und sprang in den benachbarten Tempel der Athene. Die Spartaner vermauerten die Thüren, um ihn auszuhungern; seine hochbetagte Mutter soll den ersten Ziegelstein in die Pforte gelegt haben, um zu zeigen, was dem Verräther geschehen müsse, und dann still davongegangen sein. Als Pansanias dem Verscheiden nahe war, führte man ihn aus dem Heiligthum, damit er es durch feinen Tod nicht entweihe. Vor dem Tempel gab er den Geist ans (um 469). Anfangs wollte man seinen Leib in den Kaiadas, den Schlund der Verbrecher, werfen; aber man beschloß doch, ihn in der Nähe zu verscharren. Später begrub man ihn aus Geheiß des delphischen Gottes an der Stelle, wo er gestorben war.
Das Geschick des Pansanias wirkte auch ein auf das des Themistokles. Die Spartaner haßten ihn, weil er sie bei dem Mauerbau so sehr hintergangen, und sie fürchteten zugleich seinen unruhigen Geist, der stets bemüht war, Athen auf Kosten von Sparta in die Höhe zu bringen. Darum unterstützten sie seine Feinde in Athen auf alle Weise, die es denn auch zuletzt dahin brachten, daß er durch den Ostrakis-mos verbannt ward (um 471). Er begab sich nach Argos. Als nun die Sserrätherei des Pausanias entdeckt ward, behaupteten die Spartaner, aus dessen Briefschaften ersehen zu haben, daß Themistokles Theil an dem Verrathe genommen.
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hütete, und der Koriuthier brachte es seinem kinderlosen König. Der zog den Knaben mit seiner Gemahlin Merope als eigeneskindanfnnd nannteihn Wegenseiner geschwollenen Füße Oidipns, d. H. Schwellfuß. So wuchs denn der von den eigenen Eltern Verstoßene unter liebevoller Pflege fremder Hände fröhlich auf als der Erbe eines glänzenden Thrones. Da griff plötzlich, als er schon zum Jüngling herangereift war, ein unbedeutender Vorfall in sein Jugendglück ein. Bei einem fröhlichen Gelage nannte ein korinthischer Jüngling ihn ein untergeschobenes Kind. Dieser Vorwurf nagte an seinem Herzen und trieb ihn, nach Delphi zu gehen, um nach seinen Eltern zu forschen. Das Orakel mahnte ihn ab, nach seinen Eltern zu suchen, er werde seinen Vater erschlagen und seine Mntterheirathen. Daerdaskoriuthifcheköuigspaar noch immer für seine Eltern hielt, so ging er nicht nach Korinth zurück, sondern wandte in der Gegend von Daulis, wo ein düsterer Hohlweg von der korinthischen Straße gen Theben ablenkt, seine Schritte nach dieser Stadt hin. In diesem Hohlweg begegnete ihm auf einem Wagen der König Laios, der nach Delphi fuhr, um den Gott zu befragen. Der Wagenlenker und der Alte wollten den einfachen Wandersmann gewaltsam aus dem Wege drängen; aber Oidipus erschlug tu raschem Zorn den Wagenlenker, und als nun beim Vorübergehen an dem Wagen Laios ihn auf das Haupt schlug, versetzte er auch diesem einen Schlag, daß er todt vom Wagen stürzte. Und einmal in Zorn versetzt, erschlug er auch alle Begleiter des fremden Mannes bis auf Einen, der unvermerkt entfloh; es war der Selave, der den Oidipns früher hatte aussetzen sollen. So hatte Oidipns, ohne es zu ahnen, seinen eigenen Vater ermordet.
Ohne sich viel Gedanken über seinen Mord zu machen, zog Oidipus weiter gen Theben. Hier war damals große Noth. Die Sph i n x, ein Ungeheuer mit Kopf und Brust einer Jungfrau und dem geflügelten Rumpf eines Löwen, faß auf einem Felsen in der Nähe von Theben und gab das Räthsel auf: Welch Geschöpf hat eine Stimme, ist am Morgen vier-füßig, am Mittag zweifüßig und am Abend dreifüßig?
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66 Iv. Lebensbilder aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte.
müsse, den Boden gut zu bebauen, ließ Hopfen- und Obstbau Pflegen. Fremde Waren, die ins Land wollten, wurden hoch besteuert. Die Märker sollten vor allem von dem leben, was sie selbst bauten. Geld sollte ins Land kommen, nicht aus dem Lande hinausgehen.
Um zu altem Kulturboden neuen hinzuzuerwerben, ließ der König die großen Havelbrüche, das Rhin- und Havelländische Luch, austrocknen. Er legte in dem neugewonnenen Land die königliche Domäne Königshorst an. Da wurde nun eine ländliche Musteranstalt geschaffen, wo Bauerntöchter alle Verbesserungen in der Landwirtschaft kennen lernen konnten. Z. B. wurde nach holländischem Vorbild Butter und Käse bereitet, das Vieh gepflegt. So
wurde diese Anstalt eilt Segen für das ganze Land.
Ebenso kümmerte sich der König um die Städte. Er ordnete ihre Verwaltung und sah überall nach dem Rechten. Wo alte, schlechte Häuser standen, wurden sie niedergerissen und neue gebaut. Kouuteu
die Besitzer nicht bauen, weil sie zu arm waren, so baute der König selbst.
Besonders in Berlin und Potsdam entstanden neue Straßen und öffentliche Gebäude. Potsdam wurde feine Lieblingsstadt.
Er ließ viele Privathäuser hier bauen, besonders das „holländische Viertel", ebenso bante er drei bedeutende Kirchen, darunter die berühmte Garnisonkirche mit dem schönen, ehrwürdigen Glockenspiel.
Neben dieser großartigen Tätigkeit im Frieden sorgte der König anch für die Verteidigung des Landes. Er vermehrte das brandenburgisch-preußische Heer ganz außerordentlich. Sein bester General war Leopold von Anhalt-Dessau, der unter dem Namen „der alte Dessauer" bekannt geworden ist. Der König trug selbst stets Uniform. Seine Soldaten liebte er sehr, obwohl er sie streng behandelte. Dicht bei seinem Schloß in Potsdam war der große Exerzier- und Paradeplatz. In Potsdam stand auch seine Lieblingstruppe, die Riesengarde, für die er viel Geld ausgab.
Tabakskollegium Friedrich Wilhelms I. im Jagdschloß Königs-Wusterhausen. Jetziger Zustand.
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Extrahierte Personennamen: Leopold_von_Anhalt-Dessau Leopold Friedrich_Wilhelms_I. Friedrich Wilhelms_I.
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Potsdam Potsdam Potsdam Jagdschloß_Königs-Wusterhausen