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Italien einzufallen, während die Teutonen mit der cimbrischen Kernschaar der Ambronen über die Westalpen Vordringen wollten. Uni die Teutonen vom Einfalle in Italien abzuhalten, bezog Marius, nachdem er das zuchtlose Heer wieder an soldatischen Gehorsam gewöhnt hatte, ein festes Lager an der Mündung der Isere, wodurch er ihnen die beiden einzigen gangbaren Strassen verlegte, folgte ihnen dann bis Aquae Sextiae und besiegte sie in einer Schlacht, in der fast der ganze Schwarm vernichtet wurde, 102. Den gefangenen germanischen Frauen wurde ihre Bitte, als Dienerinnen der Vesta verwandt zu werden, nicht gewährt. Dann eilte er nach Oberitalien, wo sein Mitconsul Q. Lutatius Catulus die Ostpässe den anstürmenden Cimbern preisgegeben hatte, und schlug sie im Verein mit seinem Collegen auf einem von ihnen selbst gewählten Schlachtfelde bei Vercellae auf den raudischen Feldern, 30. Juli 101.
3. Der Re volutions versuch des Marius und die Reform des Drusus.
§. 125. 1. Der Revolutionsversuch des Marius,
100. C. Marius, nach den Siegen über die Teutonen und Cimbern als zweiter Camillus und als dritter Gründer Roms gefeiert, wurde jetzt natürlich der Volksmann, von dem man glaubte, er werde das verunglückte Unternehmen der Gracchen mit besserem Erfolge wieder aufnehmen. Er hatte das Kriegswesen nicht blos durch Verbesserung der Waffen, sondern auch dadurch umgestaltet, dass er durch Aufnahme der niedrigsten Volksklassen in den Waffendienst einen eigenen Soldatenstand schuf, der weit mehr als das frühere Bürgerheer vom Feldherrn abhängig war und von seiner Fürsorge Belohnungen und Gnadengehalte erwartete. Daher wurde der Feldherr jetzt auch gleichsam eine Macht im Staate. Um das sechste Consulat für das J. 100 zu erlangen, verband er sich mit den Führern der Popularpartei L. Apulejus Satur-ninus, welcher zum zweiten Male Tribun, und C. Servilius Glaucia, welcher Prätor zu werden wünschte.
Das niedere Volk stimmten sie zunächst günstig durch das Gesetz, dass der Getreidepreis für die Armen von 6 Vs As auf 5/g As herabgesetzt werden solle. Dann wurde das alte
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Zwei Jahre später schmückte der numidische Häuptling den Triumphzug seines Besiegers. Daraus wurde er in den Kellerraum des römischen Staatsgefängnisses hinabgestoßen, wo man ihn Hungers sterben ließ. Numidien blieb als Königreich unter römischer Oberhoheit bestehen.
2. Per Cimbcrnkrieg (113—101).
§ 45. Als die Römer den Versuch machten, über die Nordgrenze Italiens hinaus vorzudringen, um eine Verbindung des italischen Gebietes mit ihrer Provinz Macedonien herzustellen, stießen sie auf die Cimbern, einen germanischen Stamm. Diese waren mit Weib und Kind von der Mündung der Elbe her ausgezogen und in einer langen Wanderung, welche das erste Vorspiel der späteren großen germanischen Völkerwanderung bildet, bis in die Donaugegend gelangt. Im Verein mit den Teutonen, einem anderen germanischen Stamme, schlugen sie in Kärnten ein römisches Heer. Die Cimbern wanderten daraus in regellosem Zuge durch die Schweiz und das südliche Gallien, vernichteten hier abermals ein römisches Heer und drangen dann in Spanien ein. Nach vergeblichen Versuchen, hier Land zu erobern, stürmten sie über die Pyrenäen nach Gallien zurück und vereinigten sich an der Seine wieder mit den Teutonen. Beide Stämme beschlossen nun, nach Italien einzudringen, die Teutonen über die Westalpen, die Cimbern über die Ostalpen. Ganz Italien zitterte vor dem Einfalle der nordischen Barbaren. In dieser Not wurde Marius der Retter des Staates. Obwohl die Wiederwahl desselben Konsuls nach Ablauf seines Amtsjahrs gesetzlick untersagt war, erhielt er dennoch das Konsulat, welches jetzt der Emporkömmling aus Arptnum fünfmal nach einander bekleidete. Um die Teutonen vom Einfalle in Italien abzuhalten, verlegte er ihnen die gangbarste Straße an der Jsere, welche ehemals Hannibal gezogen war, und folgte ihnen dann bis Aquä Sextiä (j. Aix, umv. Marseille). Erst als er feine Soldaten an den Anblick der riesigen Gestalten und an das schreckliche Schlachtgeheul der Barbaren gewöhnt hatte, wagte er den Angriff und gewann einen vollständigen Sieg, 102. Als die Frauen der Teutonen die Niederlage und Flucht der Männer sahen, stürzten sie sich, bis zum Tode kämpfend, mitten in das Schlachtgewühl. Marius eilte jetzt nach Oberitalien, wo fein Mitkonfnl Qnintus Lututius Eätulus die Pässe der Ostalpen beim Anstürme der Cimbern preisgegeben hatte, und lieferte mit ihm vereint den Cimbern auf einem zwischen beiden Gegnern vereinbarten Schlachtfelde bei Vercellä auf
Stein, Geschichte für die Mittelstufe I. 6
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Extrahierte Personennamen: Marius Marius Hannibal Marius Marius Qnintus_Lututius_Eätulus
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getroffen. Das Heer aber eroberte die Stadt und begann, da der Papst die verlangten Summen zur Zahlung des Soldes verweigerte, eine furchtbare Plnderung (1527).. Der Kaiser suchte durch Schreiben an die christlichen Fürsten den Verdacht der Teilnahme an diesen Greueln von sich abzuwenden und gewhrte dem in der Engelsburg belagerten Papste gegen Zahlung einer Geldsumme seine Freiheit wieder.
Die Bourbonschen Truppen lieen, von einem franzsischen Heere bedrngt, von Rom ab und wandten sich gegen Neapel, welches von den Franzosen zu Lande und von einer genuesischen Flotte unter dem See-Helden Andreas Doria zur See eingeschlossen war. Da Doria mit seiner Flotte, nachdem ihm die Unabhngigkeit Genuas zugesichert war. auf die Seite der Kaiserlichen bertrat und zudem im Heere der Be-lagerer Seuchen wteten, so muten die Franzosen eiligst von Neapel abziehen. Auch das andere franzsische Heer, welches im Gebiete von Mailand stand, wurde geschlagen. Daher bequemte sich denn König Franz zum Frieden, welcher von seiner Mutter Luise von Savoyen und von Karls Tante Margareta zu Eambray in Flandern abgeschlossen wurde (1529). Nach diesem Damenfrieden" sollte Frankreich im Besitze des Herzogtums Burgund bleiben. Franz zahlte fr seine beiden Shne, welche er im Madrider Frieden als Geiseln gestellt hatte, 2 Millionen Kronen und verzichtete auf Neapel. Das deutsche Reich behielt Mailand, womit spter Franz Sforza gegen Zahlung eines Tributs belehnt wurde. Bald nach dem Abschlsse des Friedens fand auch zwischen Karl und dem Papste Clemens Vii. eine Einigung statt. Zu Bologna wurde Karl mit der lombardischen und 1530 mit der Kaiserkrone gekrnt. Seitdem ist kein deutscher Kaiser mehr in Italien gekrnt worden. Bon der Krnung begab er sich zum Reichstage nach Augsburg, um der weiteren Ausbreitung der Reformation und dem Vordringen der Trken Einhalt zu tun. Denn nur die Bedrngnis des deutschen Reiches hatte ihn zum schnellen Abschlu des wenig vor-teilhaften Friedens zu Cambray bestimmt.
3. Der Trkenkrieg und der Nrnberger Religionsfriede (1532). Der Sultan Suleiman Ii., nach der Weltherrschaft strebend, suchte sein Reich nach Westen auszudehnen und machte einen Angriff auf Ungarn, welches als das natrliche Mittelglied zwischen dem Osten und % Westen Europas fr ihn ein wichtiger Besitz sein mute. Der junge König Ludwig, welcher seinem Bater Wladyslaw in der Regierung gefolgt war, wurde 1526 bei Mohacz an der Donau geschlagen und
Stein, Lehrbuch der Geschichte f. ob. Kl. Ii. 15
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Extrahierte Ortsnamen: Engelsburg Rom Neapel Genuas Neapel Mailand Karls Flandern Frankreich Burgund Neapel Mailand Bologna Italien Augsburg Ungarn Westen_Europas Donau
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4. Karls erster Zug an die Kste von Nordafrika (1535). Nach Beendigung des Trkenkrieges wandte sich der Kaiser wieder den auerdeutschen Verhltnissen zu, welche ihn zehn Jahre lang fast ununter-brechen beschftigten. Chaireddin Barbarossa, ein khner lesbischer Seeruber, hatte sich in Algier als Vasall des Sultans festgesetzt. Durch die Besiegung und Vertreibung des Beherrschers von Tunis, Muley Hassan, erweiterte er sein Gebiet, beunruhigte von hier aus als Befehls-Haber einer trkischen Flotte die Ksten Italiens und Spaniens und entri den Johannitern Malta, welches ihnen der Kaiser, nachdem ihnen Rhodus durch Suleiman genommen war (1522), mit der Verpflichtung des Kampfes gegen die Unglubigen berwiesen hatte. Zur Steuerung dieses Unwesens unternahm Karl einen Kreuzzug gegen Tunis, erstrmte Chaireddins Festung (Coletta, schlug sein Heer vor den Mauern von Tunis und eroberte diese Stadt mit Hilfe der dortigen Christensklaven. Das eroberte Gebiet gab er dem Muley Hassan als spanisches Lehen zurck; er selbst behielt nur Goletta. Die Johanniter wurden in dem Besitze von Malta besttigt.
5. Der dritte Krieg mit Franz I (15361538). Bei dem Ableben des kinderlosen Herzogs Franz Sforza von Mailand erneuerte der franzsische König feine Ansprche auf Mailand und trat mit den Trken, den Feinden der Christenheit, in ein offenes Bndnis. Karl machte einen Einfall in das sdliche Frankreich, mute sich aber nach einer vergeblichen Belagerung Marseilles wieder zurckziehen. Durch Vermittlung des Papstes wurde zu Nizza ein Waffenstillstand geschlossen, wonach jeder das besetzte Gebiet behalten sollte (1538).
6. Der zweite Zug Karls an die Kste von Nordafrika (1541). Die Plnderungen der Korsaren an der spanischen und italienischen Kste gaben zu einem Kriege gegen Algier Veranlassung. Die Landung gelang glcklich, allein ein Sturm und ein Ausfall der Trken brachten das Heer in die klglichste Lage. Nur mit Mhe konnte es sich wieder einschiffen und erreichte erst unter manchen Gefahren die spanische Kste.
7. Der vierte Krieg mit Franz I. (154244). Franz I. wollte sich den unglcklichen Ausgang des Unternehmens gegen Algier zu nutze machen, um Mailand wieder zu gewinnen. Er verband sich daher mit den Trken, den Dnen und dem Herzog Wilhelm von Cleve, welcher im Besitze des ihm durch die Stnde und den Herzog von Geldern bertragenen geldrischen Landes vom Kaiser bedroht wurde. Der Kaiser unterwarf den Herzog durch Eroberung seiner Feste Dren und ntigte ihn, Geldern herauszugeben. Im folgenden Jahre drang er, von dem englischen Könige Heinrich Viii., welcher ein Hilfsheer von Boulogne sandte, untersttzt, auf dem Wege gegen Paris bis Epernay
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Karl bei der Bewerbung um die deutsche Krone der seinen Nebenbuhler Franz den Sieg davon getragen hatte. Auerdem mute die gewaltige bermacht des Habsburgischen Hauses, welches jetzt mit seiner groen Lndermasse Frankreich im Sden und Osten umschlo, fr Franz I. gefahrdrohend erscheinen: der franzsische Einflu in den italienischen Verhltnissen, den Franz eben erst durch den Sieg bei Marignano wiederhergestellt hatte (s. S. 189), mute vernichtet werden, wenn Neapel und Mailand in den Hnden Habsburgs waren. Franz suchte daher Neapel und Mailand, worauf ja schon frher die franzsischen Könige Erbansprche geltend machten (s. S. 188), fr sich zu retten. Zugleich wollte er Navarra und Burgund behaupten. Von Navarra, welches frher unter einem Herzog aus dem franzsischen Knigshause stand, hatte Ferdinand der Katholische den sdlichen Teil, Ober-Navarra, erobert (1512) und es, obgleich er die Herausgabe im Frieden ver-sprechen, dennoch zurckbehalten. Das Herzogtum Burgund war im Frieden zu Seulis (Deport. Oise, 1493) stillschweigend bei Frankreich verblieben, jedoch hatte Maximilian I. nicht frmlich Verzicht darauf geleistet. Da nun Karl sein Anrecht auf Burgund wieder geltend machte und Navarra besetzt hielt, so war zu befrchten, da Frankreich seiner natrlichen Grenzwehr verlustig gehe. So entbrannte denn hauptschlich um den Besitz der vier Lnder Burgund, Mailand, Neapel und Navarra der Krieg. Karl schlo durch Vermittelung des Kardinals Wolsey, des angesehensten Mannes am englischen Hofe, ein Bndnis mit England und wute auch den Papst Leo X. fr sich zu gewinnen.
1. Erster Krieg mit Franzi. (15211526). Die Franzosen begannen den Krieg mit einem Einfalle in Italien, aber sie muten beim Anrcken der deutschen Landsknechte, welche der tapfere Condottiere Georg Frundsberg fhrte, Mailand und Genua rumen. Zum Unglck fr den franzsischen König fiel noch sein bedeutendster Vasall, der Connetable Karl von Bourbon, weil er wegen einer Beleidigung gegen die Knigin-Mutter seiner Wrde als Kronfeldherr entsetzt war. von ihm ab und trat zum Kaiser der. Dieser nahm ihn mit Freuden auf und stellte ihn nebst dem spanischen Marquis von Pescara an die Spitze des Heeres. Die Franzosen wurden jetzt ganz aus Italien vertrieben und verloren auf dem Rckzge beim bergange der die Sesia den tapferen und frommen Bayard, den Ritter ohne Furcht und Tadel". Aber ein Einfall der kaiserlichen Heere in Frankreich scheiterte an der Belagerung des gut verteidigten Marseille; das Landvolk
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Neapel Mailand Habsburgs Neapel Mailand Navarra Burgund Navarra Ober-Navarra Burgund Frankreich Burgund Navarra Frankreich Burgund Mailand Neapel Navarra England Italien Mailand Genua Pescara Italien Frankreich Marseille
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Kanzler Rainald von Dassel die Auffassung, als seien dem Kaiser vom Papste Benefizien (Lehen) verliehen worden, zurck. Der Streit wurde zwar wieder beigelegt, indem der Papst erklrte, er habe das Wort bene-ficium nicht im Sinne von Lehen aufgefat; indes da der Kaiser mit Umgehung des Wormser Konkordats die Bischofssthle willkrlich besetzte, so fehlte es nicht an Grund zu neuen Zerwrfnissen.
Zweiter Zug nach Italien (1158 -1162). Die Mailnder hatten Lodi zerstrt. Um ihren bermut zu strafen, zog Friedrich nach Italien, schlo Mailand ein und nahm es nach kurzer Belagerung. Der Rat und die Edlen muten ihm barfu den Eid des Gehorsams leisten, die Brger muten Treue schwren und fr die frei gewhlten Konsuln die kaiserliche Besttigung einholen. Um durch genaue gesetzliche Be-stimmungen die Ruhe wiederherzustellen, lie er auf einem Reichstage in den roncalischen Feldern (bei Piacenza) durch vier Rechtsgelehrte der Universitt Bologna und 28 Beigeordnete aus den Stdten fest-fetzen, da in allen lombardischen Stdten Podestas als kaiserliche Statt-Halter und Konsuln vom Kaiser eingesetzt werden, und da alle Regalien, wie Heerbannsteuer, Zlle, Marktrecht, Mnzrecht, dem Kaiser zustehen sollten. Dann schlichtete er den Streit der die Mathildischen Gter, indem er dieselben seinem mtterlichen Oheim Wels Vi. von Bayern bertrug. Die Spannung zwischen dem Papste und dem Kaiser wurde immer grer, weil jener alle Hoheitsrechte in Rom fr sich allein be-anfpruchte. Da Friedrich sich weigerte, diese Ansprche anzuerkennen, so trat der Papst Alexander Iii. bereits offen mit den Lombarden in Unterhandlung und lie durch einen Kardinal den Bann der den Kaiser aussprechen (1160). Die Mailnder weigerten sich, die neuen kaiserlichen Konsuln anzunehmen, weil ihnen nach den bei der bergabe der Stadt getroffenen Bestimmungen die Ernennung der Konsuln selbst zustehe und der Kaiser nur das Besttigungsrecht habe. Dieser wollte die Beschlsse des roncalischen Reichstags auch auf die Mailnder ausdehnen, sprach der die widerspenstige Stadt die Acht aus und schritt zu ihrer Belagerung. Nach zweijhriger Einschlieung ergab sich Mailand in demtigender Form auf Gnade und Ungnade (1162). Die Stadtmauern und alle ffentlichen Gebude mit Ausnahme der Kirchen wurden niedergerissen. Die Einwohner muten sich in vier getrennten Flecken niederlassen.
Nach der Bezwingung Mailands kehrte Friedrich nach Deutschland zurck, begab sich aber im folgenden Jahre abermals, jedoch ohne Heer, nach Italien.
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Extrahierte Ortsnamen: Italien Italien Mailand Piacenza Bologna Rom Mailand Mailands Deutschland Italien
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Dritter Zug nach Italien (1166-1168). In Rom hatte nach Hadrians Iv. Tode eine streitige Papstwahl stattgefunden, indem die Mehrzahl der Kardinle den gelehrten und einsichtsvollen Alexander Iii., die auf feiten des Knigs stehende Minderzahl Viktor Iv. whlte. Friedrich, welcher den Einflu auf die Papstwahl, wie ihn die Ottonen gebt hatten, wiederherzustellen suchte, begnstigte den letzteren und lie ihn auf einer Synode deutscher und italischer Bischfe fr den recht-migen Papst erklären. Nach Viktors Tode stellte er. hauptschlich auf Betreiben seines von der kaiserlichen Allgewalt durchdrungenen Kanzlers Rainald, den er auch zum Erzbischof von Kln erhoben hatte. P a s ch a l i s Iii. als Gegenpapst auf. Er suchte sogar die deutschen Bischfe zur Ber-werfung Alexanders zu zwingen, setzte widerstrebende Bischfe ab und andere, z. B. Christian v. Mainz, an ihre Stelle. Um den Gegenpapst ein-zusetzen, zog er dann 1166 gegen Rom. Die Erzbischfe Rainald von Kln und Christian von Mainz, welche er vorausgesandt hatte, erfochten bei Tusculum einen glnzenden Sieg der die Rmer und zwangen Alexander, nach Benevent zu fliehen. Unter dem Eindrucke dieses Sieges lie Friedrich seine Gemahlin (Beatrix) von Paschalis als Kaiserin krnen. Da aber im Heere eine Seuche ausbrach, der viele Edle, unter andern auch der Kanzler Rainald von Kln, zum Opfer fielen, so zog er sich nach der Lombardei zurck. Hier hatten schon frher mehrere Städte zur Verteidigung gegen die bergriffe der kaiserlichen Beamten unter dem Vortritte Mailands auf Anregung des Papstes Alexander den lombardischen Bund geschlosseu. Friedrich erklrte die verbndeten Städte in die Acht, mute aber, da der Anhang der Verbndeten immer grer wurde und sein Heer sehr zusammengeschmolzen war. wie ein Flchtling der die Westalpen zurckkehren und ward (in Susa an der Dora Riparia) nur durch die Selbstaufopferung eines seiner Getreuen vor der Rache der nachsetzenden Lombarden gerettet.
Ii. Niedergang der Kuisermacht in Italien. 11681177.
Vierter Zug nach Italien (1174-1178). Die Lombarden, durch des Kaisers Flucht ermutigt, erbauten eine Feste, die sie ihm zu Trutz und dem Papste Alexander zu Ehren Alessandria nannten, be-festigten das neuaufgebaute Mailand und schlssen mit dem griechischen Kaiser und dem Normannenknige Wilhelm Ii. ein Bndnis. Daher unternahm Friedrich einen neuen Zug nach Italien und belagerte Alessandria. Aber sein Heer war schwach, und sprlich und langsam
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Regalien verweigerten, so berfiel er sie bei Cortenuova (unro. des Oglio, westl. von Brescia) und vernichtete ihr Heer vollstndig (1237). Die Folge dieses Sieges war, da sich fast alle lombardischen Städte ergaben. Der Sieger verlangte jetzt von den Mailndern unbedingte Unterwerfung und wies jeden Vermittlungsversuch des Papstes zurck. Daher rstete sich Mailand zum Kampfe auf Leben und Tod. Als nun dem Kaiser die Eroberung des umlagerten Brescia milang und sein Sohn Enzio (Heinz) sich mit der Erbin von Sardinien vermhlte und sich König von Sardinien nannte, obschon die Ppste schon seit langer Zeit Ansprche auf diese Insel erhoben, so trat auch Gregor Ix. offen auf die Seite der Lombarden. So entbrannte der dritte groe Kampf zwischen der ppstlichen und kaiserlichen Macht, welcher mit noch grerer Erbitterung als die beiden frheren Kmpfe unter Heinrich Iv. und Friedrich Barbarossa gefhrt wurde. Der Papst erneuerte den Bann der den Kaiser, und es entstand wieder, wie ehedem unter Heinrich Iv., ein heftiger in Schriften und Gegenschriften gefhrter Meinungskampf. Das Ziel des Kampfes trat immer deutlicher hervor: die gegeukaiser-liche oder welsische Partei strebte dahin, jeden fremdherrlichen Einflu in Italien auszuschlieen, die Ghibellinen wollten die weltliche Herrschaft des Papstes brechen. Vergebens forderte der Papst die deutschen Fürsten auf, einen neuen König zu whlen, ja er bot dem franzsischen König Ludwig Ix. fr seinen Bruder die Krone an. Erzrnt hierber brach der Kaiser in den Kirchenstaat ein und bedrohte den Papst selbst in seiner Hauptstadt. In dieser Verlegenheit berief Gregor eine Kirchen-Versammlung nach Rom. Aber der Kaiser lie die auf genuesischen Schiffen zum Konzil reisenden Prlaten berfallen und hielt sie in gefnglicher Haft. Schon rckte er abermals vor Rom. als Gregor in seinem hundertsten Lebensjahre starb (1241).
Whrend Friedrich in Italien um die Geltendmachung seiner Rechte stritt, wre seine Anwesenheit in Deutschland mehr denn je ntig gewesen. Die Mongolen nmlich, welche Temudschin (120627), gewhnlich Dschingischan d. h. Haupt aller Stmme genannt, zu einem mchtigen, von den uersten Grenzen Chinas bis in das sdliche Rußland sich er-streckenden Reiche geeinigt hatte, waren nach dem Tode ihres Herrschers raubend und sengend in das stliche Deutschland eingefallen. Sie siegten zwar bei Liegnitz 1241 der den schleichen Herzog Heinrich den Frommen, wandten sich aber bald wieder nach Osten. Sie eroberten Tibet, strzten das Kalifat von Bagdad, unterwarfen das sdliche China und hielten Rußland 200 Jahre lang unter ihrer Botmigkeit. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts erstreckte sich ihr Reich von der chinesischen Mauer bis
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Teil der Brgerschaft, und die Verfassung artete immer mehr in eine Oligarchie aus. Durch mehrere Verschwrungen gegen die Verfassung ward die Signoria veranlat, den Rat der Zehn einzusetzen, welcher jedem Versuche zum Umstrze der Verfassung vorbeugen sollte. Drei Mitglieder dieses Zehnerrats erhielten als Staatsinquisitoren die unumschrnkte Gerichtsbarkeit bei allen politischen Verbrechen, so da sie jeden Verdchtigen vorladen und, falls sie selbst nur in ihrem Urteile einig waren, zum Tode oder zu lebenslnglicher Gefangenschaft in den furchtbaren Bleikammern verurteilen konnten.
2. Florenz. Hier war ein langer Versassuugskampf des Adels mit den hheren und niederen Znften endlich zu Gunsten der Znfte entschieden und eine Republik mit vorwiegend demokratischer Frbung hergestellt. Da aber die Brgerschaft Umtriebe des Adels frchtete, so rumte sie der Familie der Medici, welche durch Wechselgeschfte einen auerordentlichen Reichtum gewonnen hatte, eine fast frstliche Stellung ein. Cofimo (Cosmus) von Medici (142861) behauptete diese Stellung, ohne ein ffentliches Amt zu bekleiden, durch Wohlttigkeit. Freigebigkeit und einen frstlichen Aufwand und ward mit dem Ehrennamen eines Vaters des Vaterlandes geehrt. Sein Enkel Lorenzo der Prchtige (1469- 92) erbte mit dem Titel eines Principe diese Macht, verschnerte die Stadt durch Meisterwerke der bildenden Knste (Firenze la bella) und begnstigte die Wissenschaften (platonische Akademie) mit frstlicher Gromut. Sein Sohn wurde von dem durch den Dominikanermnch Savonarola aufgewiegelten Volke verbannt. Savonarola stellte dann eine vollstndig demokratische Republik auf theokratifcher Grundlage her, eiferte gegen den reichen Besitzstand der Kirche und fhrte in dem vordem so genuschtige Florenz eine fast klsterliche Lebensstrenge ein. Durch feine schonungslosen Angriffe auf die bestehenden Verhltnisse in Staat und Kirche zog er sich den Bann des Papstes (Alexanders Vi.) und den Ha des vornehmen Teiles der Brgerfchaft zu. Er wurde endlich in Haft gebracht und zum Feuer-tobe verurteilt (1498). Erst vierzehn Jahre spter gewannen die Medici in Florenz ihren alten Einflu wieber.
3. Mailanb. Hier herrschten die Visconti, benen Kaiser Hein-rich Vii. die Statthalterschaft bertragen hatte. Der letzte mnnliche Sprosse aus diesem Hause vermhlte seine Tochter mit dem venetianischen Sldnerfhrer (Condottiere) Franz Sforza, der sich dann nach dem Tode seines Schwiegervaters zum Herrn von Mailand zu machen wute (1450). Sein zweiter Nachfolger war sein Enkel Galeazzo, fr
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Extrahierte Personennamen: Cofimo_(Cosmus)_von_Medici Savonarola Alexanders Mailanb Franz_Sforza Franz Galeazzo
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den bei seiner Jugend sein Oheim Ludovico Sforza, genannt Moro, die Regierung fhrte.
4. In Neapel kam beim Aussterben des Hauses Anjou (1435) ein Zweig des Hauses Aragouien zur Regierung, welches bereits Sicilien besa. Aber Neapel und Sicilien blieben getrennte Knigreiche.
5. Der Kirchenstaat zerfiel während der sogenannten babylonischen Gefangenschaft der Ppste (130577) in mehrere fast unabhngige Gebiete. Erst als Gregor Xi. von Avignon seinen Sitz wieder nach Rom verlegte (1377), kehrten geordnetere Zustnde zurck. Aber die unwrdige Persnlichkeit des weltlich gesinnten Alexander Vi. (um 1500) schwchte auf lange Zeit die Achtung vor dem kirchlichen Oberhaupte. Die abgetrennten Teile des Kirchenstaates wurden erst unter dem kriege-rifchen Julius Ii. (150313) wieder unterworfen.
Kriege in Italien gegen Mailand, Neapel, Venedig.
99. 1. Eroberung Mailands durch Ludwig Xii. und sein Zug gegen Neapel. Der franzsische König Ludwig Xii. machte als Erbe des Hauses Anjou Ansprche auf Neapel geltend und leitete zugleich von seiner Gromutter (Valentine Visconti) ein Erbrecht auf Mailand ab. Daher fiel er. von den Venetianern untersttzt, in Mailand ein, besiegte den Herzog Ludovico Moro und lie ihn gefangen nach Frankreich entfhren. Dann verband er sich mit dem Könige Ferdinand dem Katholischen von Aragonien, welcher damals im Besitze Siciliens war und gleichfalls Erbansprche auf Neapel erhob, zur Er-oberung dieses Landes. Auch diese gelang leicht; aber bei der Teilung der Beute kam es zu Streitigkeiten, und endlich vertrieb der spanische Feldherr Gonsalvo von Cordova die Franzosen ganz aus Neapel und behauptete das Land fr Spanien (1504).
2. Die Ligue zu Cambray gegen Venedig. Ludwig Xii. machte jetzt, um sich fr seine Verluste in Neapel zu entschdigen, als Herr von Mailand auf mehrere ehemals den Mailndern von den Ve-netianern entrissene Gebiete Anspruch und vereinigte sich mit dem Könige Ferdinand von Aragonien und dem Papste Julius Ii. zu der Ligue von Cambray (Dep. Nord, 1508). Auch Kaiser Maximilian trat dem Bunde bei, um die Venetianer zu zchtigen, weil sie ihn, als er seinen Rmer-zug antreten wollte, den Weg versperrten, so da er die Kaiserkrone nicht gewinnen konnte und sich mit dem Titel erwhlter rmischer Kaiser'
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Extrahierte Personennamen: Ludovico_Sforza Gregor_Xi Gregor Alexander_Vi Alexander Julius_Ii Ludwig_Xii Ludwig Ludwig_Xii Ludwig Valentine_Visconti Ludovico_Moro Ferdinand Gonsalvo_von_Cordova Ludwig_Xii Ludwig Ferdinand Julius_Ii Cambray Maximilian Maximilian