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1. Geschichte des Alterthums - S. 63

1850 - Regensburg : Manz
Das mosaische Gesetz enthält d. Bestimmungen eines Bundes. 63 3. Das Gesetz war ein Bunde§vertrag des Volkes mit Ie- hovah. Mit dem Blute der Opferthiere ward dieser Bund als Vor- bild eines ewigen Opfers geschlossen. In Kraft dieses Bun- des sollten die Israeliten in den Besitz von Kanaan kommen, des beständigen göttlichen Schutzes theilhaftig werden, dafür aber auch jene Verpflichtungen befolgen, die das Gesetz ent- hielt, und die sie selbst zu erfüllen gelobten. 4. Bestandtheile des Gesetzes. Das Gesetz bestand sowohl seinem Endzwecke nach aus mehreren Theilen, als wurde es auch noch nach den Bedürf- nissen erweitert, welche sich in dem langen Aufenthalte der Israeliten in der Wüste und bei ihrer vielfachen Auflehnung wider einzelne Bestimmungen ergeben hatten. a) Der Dekalog und die Gebote der Carität. An der Spitze des aus 613 Geboten bestehenden Gesetzes stand der sogenannte Dekalog, die 10 Gebote, mit welchen besondere Verpflichtungen der Carität gegen Sclaven und Scla- vinen, gegen Fremde, selbst gegen Thiere in Verbindung ge- setzt wurden, deren Humanität alle Bestimmungen der übrigen Völker des Alterthums weit übertrifft. Das Gesetz war für Alle und gestattete keine Vorrechte. Die Freiheit des Einzelnen, das Leben und das Eigenthum standen unter seinem besondern Schutze. Wittwen, Waisen und Arme, welche die Gesetzgebungen der übri- gen Völker meist ohne Schutz und Hülfe ließen, wurden gegen Wucher und Unterdrückung, die Fürsten gegen üble Nachrede geschützt. Bei den Gerichten ward strenge auf Wahrheit ge- drungen und Lügen, wie Geschenke anzunehmen, verpönt. Auch die Fremdlinge sollten nicht betrübt werden, Sclaven nur 6 Jahre dienen, im siebenten frei sehn. Wer einen Menschen in der Absicht schlug, ihn zu tödten, verfiel selbst der Todesstrafe; ebenso, wer seinem Vater oder seiner Mutter fluchte, wer seinen Knecht oder seine Magd schlug, daß sie starben; wer Zauberei, Götzendienst und dergleichen trieb. Wer einen Sclaven ver- stümmelte, mußte ihn frei lassen. Es verbot das Gesetz, den Aeghptern und den Idumäern zu fluchen, obwohl es die Is- raeliten besonders von den ersten so strenge schied.

2. Geschichte des Alterthums - S. 380

1850 - Regensburg : Manz
380 Augustus, der Vater des Vaterlandes und Gott. wandert, ertrug er ruhig, wenn Böses von ihm gesprochen wurde; er war zufrieden, wenn man ihm nichts Böses that. Als ihn das Volk in Antium mit dem Titel: Vater des Vaterlandes begrüßte, schlug er es aus. Als es aber im Namen des Senates und Vol- kes Valerius Messala that, antwortete Augustus, alle seine Wünsche sehen erfüllt, und vergoß Thränen der Freude. Zur Karte von Rom : n. 25. Pantheon ; n. 26. Mausoleum Augusti ; n. 27. Mausoleum Adriani; n. 29. Colosseum! n. 30. Circus Neronis (nachher Set. Peterskirche); n. 31. Thermae Caracallae; n. 32. Thermae Titi; n. 33. Die constantinischebasilica Lateranen- sts, bischofliche Kirche von Rom; n. 34. Kaiserpalaste auf dem Pa- latinus; n. 35. Tempel auf dem Capito!. 5. Augustus als Gott verehrt. Niemand verstand es besfer, sich die Wohlthaten des Frie«

3. Geschichte des Alterthums - S. 381

1850 - Regensburg : Manz
Großartiges der römischen Civilisation. 381 dens von den Unterthanen bezahlen zu lassen, als Augustus, dessen ganzes Leben schlaue Berechnung und ein Spiel war, das er mit Andern trieb. Die Städte Kleinasiens errichteten ihm Tem- pel und verehrten ihn gleich einem Gotte. Die Orakel nann- ten ihn Apollo's Sohn, den Herrn der Welt; wie Romulus erschienen ihm bei seinem ersten Consulate zwölf Geier als glück- liches Augurium. Er mußte verbieten, daß man ihm in Rom einen Tempel errichte, und gestattete seine Verehrung nur in Verbindung mit Rom: Romae et Caesari. Die ihm unter- worfenen Könige verbanden sich, den dem olympischen Zeus zu Ehren begonnenen Tempel in Athen zu Ehren des Augustus zu vollenden. Als er starb, versicherte ein Senator, der eine Mil- lion Sesterzien empfangen, er habe ihn zum Himmel ausfahren sehen. Unter ihm errichtete Vipsanius Agrippa das herrliche Pantheon, allen falschen Göttern des bezwungenen Erdkreises zur Ehre. Nur der wahre Gott des Himmels und der Erde ging auch dießmal wiever leer aus. Als des Augustus Enkel, Casus, bei Judäa'vorüberfuhr, ohne in Jerusalem für das Heil des Volkes zu beten, belobte ihn dafür der Princeps,- der die Herrschaft des Herodes über Pie Juden duldete, obwohl er selbst von ihr meinte, es sey besser ein Schwein, als ein Unterthan des Herodes zu sehn. 6. Großartiges der römischen Civilisation. Es war jedoch an der römischen Civilisation, wie sie sich jetzt über die Erde ausbreitete, durchweg etwas Großartiges. Ein glänzendes Zeitalter der Dichtkunst war unter Augustus angebrochen. Virgil dichtete seine Aeneis und Idyllen, Horatius Flaccuus schrieb seine Briefe, Satyren, und Oden, Catulluö, Ti- bullus Propertius ihre Elegien, Ovidius seine Liebesgedichte. Lu- cretius Carus verfaßte sein philosophisches Lehrgedicht von der Natur der Dinge, das aber an Vollendung hinter Virgil's Georgicon nachsieht. Die Geschichtschreibung erlangte schnell nach einander durch Julius Cäsar, C. Sallustius Crispus, Titus Livius und mehrere Andere auch unter den Römern Meister- werke. Dagegen aber wurde von Andern in dem Aufschwünge der Literatur und Kunst eher eine Ausartung des ächten Römer- geistes, als eine Erhebung desselben erblickt; und die schönen Verse Virgil's, welche einen Vorwurf gegen diese ästhetischen

4. Geschichte des Alterthums - S. 412

1850 - Regensburg : Manz
412 Die Juden. Herodes, genannt der- Große. Erlösung von Aberglauben und Unglauben, von geistiger und weltlicher Tyrannei, war jetzt wie zu Abrahams und Moses Zei- ten nur von den Juden zu erwarten. §- 2. Die Juden und der Erlöser des Menschengeschlechtes. 1. Die Juden verfallen der Herrschaft des Herodes, genannt der Große. (44 v. Ehr. — 2 n. Ehr.) Aber auch mit diesen schien es aus, auch für sie schien nach 2000jährigem Bestände die Zeit der Ruhe, der Auflösung ge- kommen zu seyn. Der Jdumäer Herodes, des Autipaters Sohn, hatte dem C. Cassius in der Erhebung seiner unerschwinglichen Steuern zum Kampfe gegen Antonius geholfen und dafür die Anwart- schaft auf Cölesyrien erlangt; dann schloß er sich an Antonius au, und wurde von ihm als König von Judäa anerkannt. Hierauf rottete er die Dynastie der Asmonäer aus und erlangte für ein Geschenk von 800 Talenten auch die Gunst des Octa- vianus Augustus. So immer mit der stea^den Partei es hal- tend, schloß er sich zuletzt in niederträchtwer Schmeichelei an den letzten und glücklichen Sieger an, gab ihm zu Ehren in Jerusalem Fechterspiele, wie sie dem Zeus oder Poseidon zu Ehren gehalten wurden, baute Städte, die er mit des Augustus Namen belegte, in Rhodos den Tempel des pythischen Apollo, in Sichern einen dem Augustus zu Ehren, in Jerusalem aber den großen Jehovatempel auf, dessen Umfang das Doppelte des früheren Tempels des Nehemia hatte. Da er, verkommen in weltlichen Interessen, nur seinem eigenen Ich diente, war ihm der Gott des Himmels so gleichgültig als der pythische Apollo; aber neben dem großen Ruhme, den er durch seine Bauten er- langte, ward er gleichsam Vermittler zwischen jüdischer und heidnischer Cultur und vermochte er die eigene Nichtigkeit mit dem Scheine der Unparteilichkeit, ja selbst der Frömmigkeit zu bedecken.

5. Geschichte des Alterthums - S. 416

1850 - Regensburg : Manz
416 Der Orient u. Occident sind voll Erwartung eines Erlösers. Tu modo nascenti puero, quo ferrea primum Desinet, ac tolo surget gens aurea mundo, Casta fave Lucina: tuus jam regnat Apollo. 9. Der Orient ist voll Erwartung eines Erlösers. Aber auch der Orient schloß sich der Sehnsucht eines Er- lösers an. Ein neues Weltaller brach nach den Berechnungen der Hindus eben jetzt an. Am Schlüße der hl. Periode von 4320 Mondsjahren erwarteten die Indus einen Erlöser und Frie- denskönig , welcher, aus dem Schooße der Jungfrau geboren, die Last der Gottlosigkeit von den Menschen abnehmen und der Herrschaft der bösen Geister ein Ende machen würde. Der indische Kaiser Vikramaditya (um 56 v. Ehr.) hatte, aufmerk- sam gemacht durch die Weissagungen von der Geburt eines Wun- derkindes , selbst Gesandte ausgeschickt, um zu erforschen, ob wirklich ein solcher Himmelssohn geboren worden sei. Auch Zoro- asters Lehre wies auf einen solchen Retter und Erlöser hin, und die geistige Aufregung, welche darüber im Orient herrschte, hat noch etwas später der größte Historiker unter den Römern, Tacitus, ungeachtet seiner blinden Abneigung gegen die Juden, beurkundet. 10. Johannes der Täufer, der Vorläufer des Messias, der letzte und größte der Propheten. Gerade damals lebte der letzte und der größte der Pro- pheten, Johannes, des Priesters Zacharias Sohn. Ihm war vielleicht von allen die härteste Aufgabe zu Theil geworden, das von den Römern und dem Geschlechte des Herodes unter- drückte, in Secten und Parteien zerrissene, und von Eigendün- kel und Selbstsucht erfüllte Volk, welches nur mehr Sinn für- weltliche Größe hatte, zur Buße zu ermahnen. Er ertheilte denjenigen, in welchen die Erkenntniß der wunderbaren Führ- ungen des israelitischen Volkes aufgegaugen war, und die nun in demüthiger Zerknirschung die weitere Erfüllung der vorhan- denen Weissagungen erwarteten, die Taufe als äußeres Zeichen einer jnnern Tilgung ihrer Schuld und wies sie selbst auf Den- jenigen hin, den schon Moses seinem Volke als Propheten be- zeichnet hatte, und den er selbst das Lamm Gottes nannte, dessen Wege zu bereiten, er gekommen sei. Ohne Wissenschaft-

6. Geschichte des Alterthums - S. 418

1850 - Regensburg : Manz
418 Leben und Tod Jesn. Was aber kein Sterblicher zu thun vermag', das that Er. Bekannte Er von Sich selbst, Er und der Vater seien Eins und Ihm seh alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden, so war es in Kraft dieser Wahrheit, daß Er Sünden vergab, und die Gewalt dies zu thun oder nicht zu thun, den Seinigen ertheilte. Derselbe, der dies thun konnte, mußte auch Herr der Natur seyn und zeigte Sich auch als solchen, als auf Sein Gebot „die Lahmen gingen, die Blinden sahen, die Tauben hör- ten, die Aussätzigen gereinigt wurden, die Todten auferstanden, die Armen und Verlassenen die Botschaft des Heils empfingen." Allein von allen diesen Wundern war keines größer und keines so unbegreiflich als das Wunder der Allmacht und Liebe, daß Gott selbst die menschliche Gestalt angenommen hatte, um alles menschliche Leiden auf Sich zu nehmen und, selbst von keiner Sünde befleckt, jede Genugthnung zu leisten, welche kein Mensch zu leisten im Stande gewesen wäre. Er verlangte einen thä- tigen Glauben als Bedingung der Erlösung und der Selig- keit. Dieser erhielt eine innere und unumstößliche Wahrheit erst durch die Gnade, welche vorauswirkend ihm die Herzen der Menschen gewinnen sollte; bekräftigt aber wurde derselbe gleich sehr durch die Wunder, wie durch das Beispiel des Erlösers. Er war Seinem himmlischen Vater gehorsam bis zum Tode des Kreuzes; Er lebte in Armuth, so daß Er nicht hatte, worauf Er Sein Haupt zu legen vermochte. Die Reinheit Seines Wandels war von der Art, daß Er Seinen grimmigsten Feinden gegenüber sagen konnte: wer von euch kann Mich einer Sünde zeihen? 12. Der Tod Jesu. Für Seine Menschwerdung zur Versöhnung Gottes mit dem Menschen, für die Sanftmuth und Geduld, womit Er den Hohn Seiner Feinde und ihre Nachstellungen ertragen, wurde Ihm zu- letzt der furchtbarste, schimpflichste und blutigste Tod zu Theil. Gerade die Wächter des alten Bundes, die Hohenpriester und Schriftgelehrten bestachen den Judas Jschariot und nahmen Ihn in der Nacht gefangen, in welcher Er zur bleibenden Vereinig- ung Seiner Kirche mit Ihm und zum ewigen Gedächtnisse Seines Leidens und Todes das unblutige Opfer des neuen Bun- des in den Gestalten des Brodes und Weines dargebracht hatte. Auf ein falsches Zeugniß hin von dem jüdischen hohen Rathe

7. Geschichte des Alterthums - S. 419

1850 - Regensburg : Manz
419 Juden u. Heiden verbünden sich zu Jesu Tod. vernrtheilt, wurde Er von demselben dem römischen Landpfle- ger Pontius Pilatus ausgeliefert. Von diesem wurde Er unschul- dig befunden, aber nicht nur der gräßlichen Strafe der Geißelung überliefert, sondern selbst auch auf das stürmische Mordverlan- gen der Juden statt eines Straßenräubers von Pilatns zum Kreuzestode verurtheilt. Dieser aber ward unter solchen Qua- len verhängt, daß der Erlöser bereits in der dritten Stun- de, nachdem Er zwischen zwei Mördern an das Kren; ge- heftet worden war, für Seine Feinde betend und den eigenen Geist dem himmlischen Vater empfehlend, unter dem Hohne Seiner Feinde und im Aufruhre der Elemente starb. Gemein- sam hatten Juden und Heiden Ihn dem Tode überliefert, Pi- latus und Herodes Antipas sich um diesen Preis mit einander versöhnt. Während aber die Juden das. unschuldig vergossene Blut über sich und ihre Kinder herabriefen, hatte Ihn Pilatus am Kreuze als König der Juden und der dienstthuende Cen- turio als den Gerechten anerkannt. Er aber, der Seine Kirche für die Rettung künftiger Geschlechter begründet hatte, und Seine Jünger zur Gewinnung der Lebenden aussandte, über- nahm es selbst zu den Todten niederzusteigen und denen, die in Erwartung der Erlösung gestorben waren, diese zu bringen. Ihn hielten daun auch nicht die Riegel des Todes zurück; sondern nachdem Er diesen durch die eigene Auferstehung über- wältigt hatte, stieg Er auch vor den Augen Seiner Jünger zum Himmel empor, die Ausspendung des heiligen Geistes wie Seine eigene Wiederkehr verheißend. 13. Jesus ist Erlöser der jüdischen und heidnischen Welt. Aus der Mitte des Volkes hatte Er Sich zwölf Jünger, einfache Männer, ausgewählt, als Zeugen dessen, was Er that, als Verwalter der kirchlichen Gewalt, der Sacramente und der Lehre, die Er begründete. Er hatte ihnen die Ge- walt ertheilt Sünden zu vergeben oder zu behalten, gab ihnen an dem Apostel Petrus ein gemeinsames Haupt, gründete damit die christliche (katholische) Kirche und entsandte zuletzt die von Ihm Geweihten in alle Welt, zu lehren und zu taufen. Ihre Lehre bestand aber in nichts anderm, als was sie gesehen und was sie von Ihm selbst vernommen hatten. ' Ver- nommen hatten sie die Offenbarung von dem dreieinigen Gotte, 27*

8. Geschichte des Alterthums - S. 297

1850 - Regensburg : Manz
Die Juden unter den Nachfolgern Alexanders. 297 aufgebrochen war, und der hohe Priester Jaddus ihm in festlichem Schmucke entgegen zog, erkannte er in ihm den Mann, der ihm einst im Traumgesichte erschienen war und ihn zur Eroberung Asiens aufgefordert hatte. Er soll die Juden mit ausgezeichneter Güte behandelt haben. Aber während des verwirrungsvollen Kampfes nach seinem Tode ward Judäa bald diesem, bald jenem Sieger zu Theil, und erst durch die Schlacht bei Jpsos (301) kam es unter ägyptische Oberherrschaft, unter welcher es nicht ohne vie- len Wechsel bis gegen das Jahr 203 blieb. 3. Durch die Ptolemäer wie durch die Seleuciden vermögen sich die Juden über Asien auszubreiten. Es war zugleich der Politik der Seleuciden wie der Pto- lemäer angemessen, die Juden, als Bewohner eines wichtigen Gränzlandes für sich zu gewinnen. Beide begünstigten ihre Ansiedelungen in ihren Städten und ertheilten ihnen besondere Vorrechte. Ptolemäos Ii. lließ selbst die heiligen Schriften der Ju- den durch 70 Dollmetscher übersetzen, und es trug der Aufent- halt der Juden in Alexandria wesentlich bei, nicht nur die Griechen mit dem Judenthume bekannt zu machen, sondern auch eine eigenthümliche Literatur (Philo) hervorzurufen und die den Juden inwohnende Erwartung eines Erlösers auch anderen Völkern mitzutheilen. 4. Das Volk harrt in Zurückgezogenheit auf die Erfüllung der Verheißungen. Seit ihrer Gefangenschaft in Babylon hatten die Juden nicht nur an den politischen Ereignissen wenig, ja fast keinen Antheil genommen, sondern auch im Gegensätze zu früheren Zeiten statt in das Heidenthum zurückzufallen, in Erwartung baldiger Erfüllung der ihnen zu Theil gewordenen Verheißun- gen ihre Tage zugebracht. Die herrlichen Ermahnungen zur Ge- duld und Ausdauer, welche das um d. I. 300 verfaßte Buch Sirach's enthält, galten für das ganze Volk und dienten als Vorbereitung für die bald eintretenden betrübten Zeiten. „Willst du den Dienst Gottes antreten, so halte auf Gerechtigkeit und Gottesfurcht und mache dich auf Anstrengungen gefaßt." Sei demüthig von Herzen und leide. Neige dein Ohr, um Worte der Weisheit zu vernehmen, und übereile dich nicht zur Zeit

9. Geschichte des Alterthums - S. 298

1850 - Regensburg : Manz
298 Zurückgezogenheit der Juden. der Trübsal. Trage was Gott dir auferlegt. Vereinige dich mit Gott und harre aus, damit dein Leben zuletzt zunehme. Alles was dir widerfährt, nimm an. Halte aus im Schmerze und sey geduldig in Demüth; denn Silber und Gold werden durch Feuer geprüft, die Lieblinge Gottes aber im Ofen der Demüthigung. Vertrau auf Gott, so wird Er Sich deiner an- nehmen. Geh den rechten Weg und hoffe auf Ihn. Erhalte dich in Seiner Furcht und werde alt darin." — Auch das Buch der Weisheit, das nicht irdische, sondern himmlische Weisheit lehrt, ist in jener Zeit zusammengestellt worden. Und was Sirach lehrte, war in den Büchern Judith, Esther, Tobias theils an Einzelnen in Erfüllung gegangen, theils zur allgemeinen Anschauung gekommen: die Hülfe, die Gott denen leistet, die auf Ihn vertrauend muthig in Trübsalen aushgrren. Der letzte der Propheten, Malachias, hatte zur Zeit Nehemias gelebt, und es klang nun das Prophetenwort, das sie so schauderhaft an sich selbst in Erfüllung hatten gehen sehen, kräftig in ihrem In- nern fort. Auch als Antiochus der Große 203 Palästina dem Ptolemäos Eupator entrissen hatte, blieb dieser Zustand der Dinge, bis Antiochus Iv. (Epiphaues, 176 — 164) zur Regier- ung kam. 5. Antiochus Epiphaues will die Juden hellenisiren. Dieser faßte den Entschluß, den Unterschied zwischen Juden und Griechen gewaltsam aufzuheben, griechische Sitten, Denk- und Lebensweise einzuführen und dadurch das, was er den jüdi- schen Aberglauben nannte, auszurotteu. Da er das Gesetz der Juden nicht verstand und es mit dem Glauben und der Phi- losophie der Griechen in schreiendem Gegensätze stand, hielt er jedwedes Mittel der Gewalt, jeden Ausbruch der fanatischen Intoleranz unter der Maske religiöser Aufklärung für recht und erlaubt. Er selbst opferte, um die sogenannten Vorurtheile der Juden zu brechen, Schweine auf dem Tempelaltare, zwang die Juden dasselbe zu thun, ihrem Cultus zu entsagen und den der hellenischen Götter anzunehmen. Ein vielfacher Abfall er- folgte. Der Verlust zeitlicher Güter und der königlichen Gnade schien besonders den Vornehmen viel zu bedeutend, als daß nicht das Gesetz hätte preisgegeben werden sollen; noch kurze Zeit,

10. Geschichte des Alterthums - S. 423

1850 - Regensburg : Manz
r Erste Verfolgung. Entstehung der Evangelienbücher. 423 fast ohne Ausnahme alle, damit die Prophezeiung des Erlösers erfüllend, die Welt werde die Seinigen, wie Ihn selbst verfolgen. 3. Erste Verfolgung durch die Juden. Die erste Verfolgung des Christenthums ging von Jerusa- lem und durch diejenigen aus, welche den Heiland, selbst dem Tode überliefert hatten. Erst wurden Petrus und Johannes gegeißelt, Stephanus gesteinigt; später (44) der hl. Petrus durch Herodes Agrippa ins Gefängniß geworfen und wunderbar aus demselben befreit. Der hl. Jakobus» genannt der Gerechte, welcher vorzüglich gegen einen todten Glauben ohne gute Werke eiferte, wurde um das Jahr 62 in Jerusalem enthauptet. Der hl. Paulus entrann der Wuth der Juden nur dadurch, daß er als/römischer Bürger ihren Gerichten nicht verfallen war, aber nun aus dem Kerker der Juden in den Kerker der Römer kam. Wo sie nur immer konnten, traten die Juden bald als Anklä- ger der Christen bei den Römern auf, während diese selbst sie mit den Juden vermengend, unter Claudius sie aus Rom vertrieben. Gerade diese Verfolgung durch die Juden erleichterte aber die Aus- scheidung der aus dem Judenthume übergetretenen Christen vom mosaischen Gesetze und bewog die Apostel nach dem Vorgänge des durch eine ungemeine Klarheit, Besonnenheit und Begeisterung ausgezeichneten Apostels Paulus 'sich mit der frohen Botschaft des Heiles immer mehr an die Heiden zu wenden. 4. Die Evangelien sind später als die Gründung der katholi- schen Kirche. Erst jetzt und somit lange nach Begründung der christli- chen Kirche und nachdem diese bereits ihre inneren Einrichtungen getroffen und zur Selbstständigkeit sich erhoben hatte, entstanden die Evangelienbücher, Apostelbriefe und übrigen Schriften des neuen Testamentes. Aus den vielen Schriften, welche in einem nur jener Zeit eigenthümlichen Griechisch geschrieben wurden, schied die Kirche 2 von Aposteln und 2 von Apostelschülern ge- schriebene Evangelien von mehreren falschen (Apokryphen) aus, nicht deßhalb, weil sie etwa alles erzählten, was der Heiland gethan oder gesagt hatte, sondern weil sie sich als unter höherer Eingebung niedergeschrieben erwiesen, die anderen aber irrthümlich waren.
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