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1. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 438

1877 - Leipzig : Teubner
Gar um und Gemüsen findet sich bei Colninella (tut 10. Buche de cultu hortorum), ein Garten- und Wirthschaftskalender bei demselben (11, 3.). Gamm, eine ans bent Blute und den Eingeweiden gewisser Seefische (namentlich des scombcr) bereitete Sauce, womit man die Austern beträufelte, ober welche man auch als Reizmittel genoß, etwa wie unsern Caviar. Plin. 31, 7, 43. Hör. sät. 2, 8, 46. Garumna, Garumia, o rccqowcig, j. Garonne, Hauptstrom Aquitaniens, strömt von beupyrenäeu kommend in norbwestlicher Richtung, ist 2000 ©tabien weit schiffbar und erlangt bei Burbigala (Borbeaux) eine seeähnliche Breite, so daß Ebbe und Flut bemerkbar sinb. Die wichtigsten Nebenflüsse fittb rechts: Tarnis, j. Tarn, mit dem Beronius, j. Aveyron, Oltis, j. Lot, Dnranins, j. Dorbogne, Carantönus, j. Charente. An den Quellen des Flusses wohnten die Garumni. Caes. b. g. 3, 27. Strab. 4, 193 f. Gauda, Mastanabals Sohn, Masiniffa's Enkel, körperlich und geistig gleich schwach. Sali. Jug. 65. Gaugamela, t« rccvyüinqxci, Ort in der assyrischen Landschaft Aturia, wo die letzte Schlacht zwischen Dareios und Alexanber vorfiel (331), minber richtig auch Schlacht bei Arbela genannt. Arr. 3, 8, 7. 6, 11, 5. Plut. Alex. 31. (Naurus monsj Gaurani montes, ein vuleani-sches Gebirge ^Cainpaniens zwischen Cnntae und Neapolis bei Puteoli, mit ausgebrannten, zu Seen geworbenen Kratern, so besonbers dem Averuer See. Dort befindet sich auch die ayoqu rov 'Htpai-ozov, die Solsatara. Strab. 5, 246. Die Abhänge tragen die edelsten Reben des Falerner- und Maf-fiker-Weiues. ^Bekannt durch den Sieg des Confuls Valerius Corvus über die ©amniten. Liv. 7, 32 ff. Gausäpe, leinenes Zeug, welches durch besondere Bearbeitung auf der einen ©eite zottig war. Bald aber machte man gausape auch aus Wolle (Plin. 8, 48.) und verwendete diesen Stoff zur Anfertigung der paenula (daher gausapina, Mart. 14, 145.). Außerdem gebrauchte man diesen Stoff zu Abwischtüchern (Hör. sät. 2, 8, 11.), Tafel-lüchern (Mart. 14, 138.), Ueberzügen kostbarer Tische u. s. w. Gaza, rd£u, 1) Stadt in der persischen Provinz Sogbiana (wahrscheinlich bei der j. Wüste Ghaz zu suchen), würde von den Makeboniem geplündert, die Einwohner niebergehauen. Arr. 4, 2, 13. — 2) Gaza ober Gazaka, Hauptstabt der ntebischen Lanbschast Atcopatene und Sommer-resibeuz der mebischen Könige am Spautasee, 450 Millien nordwestlich von Ekbatana. Strab. 11, 523. ! — 3) Berühmte Hafenstabt Palästinas, j. Ghazza, nach Strabon 7, nach Arriau 20 Stabien vom Meere entfernt und südliche Grenzfestung aus einer Höhe im Laube der Philister, oft genannt in der Bibel. Nach fünfmonatlicher Belagerung eroberte Alexanber der Große die Stadt. Arr. 2, 26, 2 ff. I 27, 6 ff. Diod. Sic. 17, 48. Curt. 4, 5, 7 ff. König j Alexanber Jaunäus zerstörte sie nach einjähriger Belagerung 96 v. C.; wiederhergestellt, wurde sie 65 it. C. von den Juden zerstört. Auch später ist G. wichtig geblieben. Gebet. Das Gebet Dankgebet lncavog), begrünbet in dem Gefühle menschlicher Abhängigkeit von den Göttern und in der Ueberzeugung von ihrer Macht und Bereitwilligkeit zu helfen, — Gebet. würde an die einzelne» Götter, in deren besonderer Macht und unter deren besonderem Schutze man zu stehen glaubte, oder auch an sämmtliche Götter zugleich gerichtet, theils um für einzelne Fülle ihre Hülse zu erflehen, theils um für empfangene Wohlthaten zu loben und zu bauten, oder um überhaupt die Anerkennung menschlicher Abhängigkeit vom göttlichen Willen auszusprechen. Eine feste Gewähr für die Erhörung gab es nicht, obgleich mau dem Gebete besonders frommer Menschen bei Griechen und Römern eine außerordentliche Wirkung zuschrieb (s. Aiakos); auch fand der Heide in seinem Gebete nie den, bei dem Christen auf den Glauben an die barmherzige Liebe Gottes in feinem Sohne begründeten Trost; die Ergebung des Griechen und Römers beruhte vorzugsweise auf der Vorstellung von der Macht der Götter. Bei Homer, wo meistens Bittgebete um eine einzelne Gnade in einem speziellen Falle vorkommen, hat das Gebet eine bestimmte, feste Form; nach der Anrede der Gottheit folgt meist die Bitte nebst der Begründung eines Anspruchs aus Erhörung, indem man sich auf früheren Beistand sowie auf dargebrachte Opfer u. dgl. beruft. Ii. 5, 115. 1, 39. 451. Vor dem Gebete wurden Waschungen als Symbol innerer Reinigung vorgenommen (Ii. 6, 266. Od. 2, 261. Ov. fast. 4, 778.), während desselben erhob man die Hände. Weitn man zu Meergottheiten betete, so streckte man gewöhnlich die Hände gegen das Meer (11. 1, 351., vgl. dagegen Od. 9, 526.), wenn zu einem unterirdischen Gotte, so gegen die Erde. Ii. 9, 568. Im Tempel wandte man sich gegen den Altar und das Bild des Gottes, ober man umfaßte den Altar. Platon sagt, daß jebes Unternehmen mit der Anrufung der Götter beginnen solle, und daß es für einen tugendhaften Mann das schönste sei, wenn er die Götter durch Opfer verehre und durch Gebete und Gelübbe fortwährende Gemeinschaft mit ihnen unterhalte. Gewöhnlich würde eine Dreizahl von Göttern angerufen. Der Römer verhüllte sich gewöhnlich beim Gebete, inbem er die Toga schleierartig über dem Hiuterkopse itt die Hohe zog, während beim griech. Ritus mit unbedecktem Haupte gebetet und geopfert ward. Griechen und Römer gaben ihren öffentlichen Angelegenheiten eine religiöse Weihe; so eröffneten die Griechen mit einem Gebet an Zeus die politischen Versammlungen, Kriegsunternehmuugen, die Spiele, das Theater it. s. w. Aehuliches thaten die Römer bei Beginn ihrer Comitieif, Senats sitzuugen, Volksmusterungen. — Eine besondere Art des Gebetes war die Verwünschung oder der Fluch kqkl, dirae, exsecrationes), der entweder von Einzelnen bei tiefer persönlicher Verletzung (Oidipus gegen feine Söhne) ober of-sictell von dem Staate durch die Priester über den Frevler (Alkibiades) ausgesprochen wurde, indem man von den Göttern, besonbers beit unterirdischen, das Verberben desselben erflehte. In Athen wandten sich die Priester bei dem Ausspruche des feierlichen Fluches gegen Abenb und schwangen blutrothe Gewänber durch die Luft. Die Römer verfluchten feierlich eine zu erobernde Stadt, nachdem sie vorher die Götter evocirt hatten. Vgl. v. Lasaulx, über die Gebete der Gr. u. R. (1842) und über den Fluch bei Gr. it. R. (1843).

2. Römische Geschichte von 133 bis Augustus - S. 18

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
1 8 Ii. Die Begründung der Monarchie 2. Die Zeit Lasars. a) Das erste Triumvirat. Cassius Dio1 Xxxvii 52. 54—57. Nach seiner Prätur war Cäsar Statthalter von Lusitanien. Obwohl er nun nach müheloser Beseitigung des dort stets in Blüte stehenden Räuberunwesens ein ruhiges Leben hätte führen sönnen, wollte er das doch nicht; denn bei feiner Ruhmbegierde eiferte er dem Pompejus und den anderen Männern nach, die vor ihm Großes vollbracht hatten. Dabei trug er sich nicht mit geringen Gedanken, sondern hoffte, wenn er jetzt etwas Tüchtiges leiste, sogleich zum Konsul gewählt zu werden und dann ganz hervorragende Taten verrichten zu können. Rls Cäsar nach Rom gekommen war und sich um das Konsulat bewarb, wußte er unter anderen besonders Pompejus und Trassus in hohem Maße für sich einzunehmen. Dbwohl diese selbst damals noch miteinander in Feindschaft lebten, ihre gesonderten Parteien hatten und sich auf alle nur mögliche Weise entgegenarbeiteten, gewann er beide für sich und wurde von ihnen allen einstimmig gewählt. Damit begnügte sich Cäsar aber nicht, sondern suchte Pompejus und Trassus miteinander auszusöhnen, nicht weil ihm daran lag, daß sie in (Eintracht lebten, sondern weil er sah, daß sie sehr mächtige Männer waren, und weil er wußte, daß er ohne die fjilfe beider oder eines von ihnen nie zu großem (Einfluß gelangen werde. Gewänne er aber nur einen von ihnen, dann würde er den anderen zum Heinde haben und könnte von diesem mehr geschädigt als von seinem Verbündeten gefördert werden. Kls Pompejus und Trassus, nachdem erst einmal ein Anfang dazu gemacht worden, jeder aus besonderen Gründen zur Aussöhnung miteinander gelangt waren, nahmen sie auch Täsar in diese Interessengemeinschaft auf. Pompejus besaß nämlich nicht mehr die Stellung, die er erhofft hatte, auf der anderen Seite aber sah er die Macht des Trassus und den Rufftieg Cäsars; er mußte also fürchten, von ihnen völlig gestürzt zu werden, dagegen hoffte er, durch ein Bündnis mit ihnen seine alte Macht zurückzugewinnen. Trassus aber wollte auf Grund seiner Abstammung und seines Reichtums eine überlegene Stellung einnehmen. Da er jedoch einmal weit hinter Pompejus zurückstand und andererseits annahm, daß Täsar zu großer Macht gelangen werde, wollte er zwischen beiden ein gewisses Gleichgewichtsverhältnis herstellen, um keinen zu mächtig werden zu lassen. Ihn leitete dabei die Erwartung, jene würden als gleich starke Nebenbuhler einander ^(Taffius Dio Cocceianus. ! Griechischer Historiker um 150 bis um 235. üerfa&t? eine römische (Beschichte von der Ankunft des isneas bis 229 n. Thr. in 80 Büchern. (Erhalten sind Buch Xxxvi—lx für die Seit von 68 v. (Ehr. bis 47 n.r(Thr.

3. Römische Geschichte - S. 47

1881 - Leipzig : Teubner
Calvinus u. Postumius. Pontius. Caudin. Pässe. 47 seinen beiltragenden Liktoren. Weder die Fürsprache des Senates noch die Bitten des alten Vaters des Fabius, eines hochangesehenen Mannes, vermochten den starren Sinn des Diktators zu besänftigen; er befahl den Magister Eqnitum zu verhaften. Jetzt erklärte der alte Vater, daß er die Hilfe des Gesamtvolkes anspreche, und so ging es in die Volksversammlung. Aber auch hier vermochten die Fabier nichts; der Diktator beharrte auf seinem Rechte, damit die Kriegszucht nicht zu Schanden gehe. Da warfen sich Vater und Sohn gnadeflehend dem Diktator zu Füßen. „Jetzt steht alles gut!" rief dieser, „die Kriegszucht steht oben, die Heiligkeit des Oberbefehls steht oben! Ich schenke den Strafbaren dem römischen Volke, ich lasse Gnade vor Recht ergehen." Er sprach den Fabius vom Tode los, aber entsetzte ihn seines Amtes. Das Heer war gegen den harten Papirius so erzürnt, daß es sich absichtlich schlagen ließ; als der Diktator aber, dadurch belehrt, mildere Saiten aufspannte, erfocht es einen großen Sieg. Die Samniter waren bald so in Bedrängnis gebracht, daß sie um Frieden baten; sie erhielten nur einen Waffenstillstand auf kurze Zeit. Im I. 321 begann der Krieg wieder mit aller Macht. Damals waren Konsuln T. Veturius Calvinus und Spurius Postumius. Diese wollten mitten durch Samnium nach Apulien ziehen, weil alles Kriegsvolk der Samniter in Apulien stände. Aber das war eine falsche Nachricht, die ihnen der sam-nitische Feldherr Pontius hatte zukommen lassen, um sie in die Falle zu locken. Die Römer kamen in der Nähe von Caudium durch einen feuchten Wiesengrund, der rings von hohen und steilen Waldhügeln umschlossen und nur durch zwei tiefe Einschnitte am Ein- und Ausgang zugänglich war. Das waren die eaudinischen Pässe. Ohne Bedenken rückten die Römer in das Thal; als sie aber an den Ausgang kamen, fanden sie die Schlucht durch Baumstämme und Felsstücke versperrt. Auf den Höhen sah man feindliche Truppen. Eiligst zog man zum Eingang zurück; und auch dieser war jetzt verschlossen, und ringsum standen die Feinde.

4. Römische Geschichte - S. 153

1881 - Leipzig : Teubner
Cäsars Vorbereitungen zum Kriege in Afrika. 153 Er unterdrückte mit rascher Energie die Unruhen, w'elche während seiner Abwesenheit in Italien durch ehrsüchtige und leichtsinnige Männer verursacht worden waren, und rüstete sich dann zu einem Kriegszug nach Afrika. Er hatte durch sein langes Verweilen im Osten den geschlagenen Pompejanern Zeit gelassen, sich wieder zu sammeln und in Afrika ein Heer von 14 Legionen und einer zahlreichen Reiterei zusammen zu bringen. Unter den Truppen des Cäsar, welche nach Afrika geführt werden sollten, entstand eine Meuterei; sie waren mißvergnügt, weil sie wieder in den Krieg sollten und daß ihnen die Geldgeschenke, die ihnen der Feldherr versprochen, noch nicht ansgezahlt worden waren. Als sie in Campanien eingeschifft werden sollten, weigerten sie sich zu gehorchen, sie jagten die Abgeordneten, die ihnen Cäsar von Rom aus geschickt, in die Flucht und zogen unter mancherlei Frevel auf Rom los. Sie lagerten sich drohend auf dem Marsfeld und verlangten, daß Cäsar selbst zu ihnen komme, damit sie mit ihm unterhandelten. Cäsar trat mit ernster Würde unter sie und fragte nach ihrem Begehr. Sie riefen: „Ten Abschied!" Cäsar antwortete kurz: „Ihr seid entlassen, Quiriten," und befchied sie auf den Tag, wo er mit den andern Truppen seinen Triumph halten werde, nach Rom, damit sie die ihnen bestimmten Gelder und Äcker in Empfang nehmen könnten. Cäsar hatte sonst seine Truppen gewöhnlich Kameraden genannt; daß er sie jetzt Quiriten anredete, wodurch er sie als Bürger bezeichnete, die nicht mehr unter den Waffen standen, brachte sie mit einem Schlag außer Fassung, daß sie bestürzt und lautlos dastanden. Sie hatten den Abschied nicht gewünscht, sondern nur einen höheren Lohn ertrotzen wollen. Voll Rene baten sie ihn jetzt, er möge sie nicht verstoßen, und als er sich zum Weggehen abwandte und namentlich über den Undank der stets bevorzugten 10. Legion klagte, traten die Veteranen dieser Legion an ihn heran und baten ihn demütig, er möge sie dezimieren, je den 10. Mann töten lassen. Cäsar nahm sie wieder in Gnaden an, und sie ließen sich willig nach Afrika übersetzen.

5. Römische Geschichte - S. 157

1881 - Leipzig : Teubner
C. Cassius Longinus. M. Brutus. 157 Parther nur von einem römischenköuig besiegt werden könnten, und verlangte von dem Senat, daß er dem Imperator gestatte, außerhalb Italiens den Königstitel zu führen, in der Hoffnung, daß man dem glücklichen Sieger nach seiner Rückkehr auch in Rom den königlichen Namen nicht länger versagen werde. Am 15. März (an den Iden des Märzes) des I. 44 sollte der Senat über diesen Vorschlag entscheiden. Aber dieser Tag brachte ihm den Tod durch Mörderhand. Man darf übrigens nicht glauben, daß das Streben nach dem Königtum dem Cäsar den Tod gebracht. Die Ver-schwornen beschönigten zwar ihr Verbrechen damit, daß sie Rom vor dem Königtum hätten bewahren, daß sie die Freiheit und die Republik gegen einen Tyrannen hätten schützen wollen; aber die eigentlichen Beweggründe waren gemeiner, selbstsüchtiger Art; Haß und Rachsucht trieb die Undankbaren zur Verschwörung gegen das Leben ihres Wohlthäters. Zum Teil waren es frühere Freunde Cäsars, die sich nicht genug belohnt glaubten, zum Teil begnadigte Pompejaner, welche von ihm mit Ämtern und Würden beehrt worden waren und doch sich hintangesetzt wähnten. Der eigentliche Urheber der Verschwörung war C. Cassius Longinus, ein Pompejaner, dem Cäsar das Leben geschenkt, ein hagerer, von Leidenschaften verzehrter Mann mit bleichem Gesicht und finsterem verschlossenem Charakter. Dieser zog andere Unzufriedene an sich, doch wollten sie nur unter der Bedingung an der Verschwörung teil nehmen, daß auch M. Brutus, der wegen seines reinen edlen Charakters in allgemeinem Ansehen stand, für die Sache gewonnen würde. Brutus war auch Pompejaner gewesen, aber danach von Cäsar ganz besonders geliebt und begünstigt worden. Es war daher, zumal bei seinem ehrenwerten Charakter, ein schweres Werk, ihn zur Ermordung Cäsars zu verleiten. Die Verschworenen gaben sich alle Mühe, dem schwärmerischen Manne den Gedanken beizubringen, daß er die Republik retten müsse. Sie schrieben an die Statue des älteren Brutus, der die Könige vertrieben: „O daß du noch lebtest!" sie streuten Zettel auf seinen Prätoreusitz mit den Worten: „Brutus, du schläfst!"

6. Römische Geschichte - S. 167

1881 - Leipzig : Teubner
Tod des Antonius. Ende der Kleopatra. 167 Wasser ihren Untergang gefunden, hörte der Widerstand auf. Die Flotte des Antonius war völlig besiegt (2. Septbr. 31). Das Landheer an der nahen Küste wartete noch sieben Tage vergebens auf die Rückkehr des mit Kleopatra nach Ägypten geeilten Feldherrn; da ergab es sich an Oetavian. Erst im nächsten Jahre zog Octavian durch Asien gegen Ägypten. Als er die Grenze Ägyptens überschritten hatte und auf Alexandrien losmarschierte, ging ihm Antonius mit einer Flotte und einem Landheer entgegen; aber die Flotte trat auf die Seite des Octavian, und das Landheer wurde geschlagen. Er sah sich verraten von seinen eigenen Leuten und von Kleopatra, die jetzt den Octavianus in ihre Netze zu ziehen hoffte. Und trotzdem konnte sich Antonius dem bösen Zauber der Verräterin nicht entziehen. Als er flüchtend nach Alexandrien zurückkam, hatte sie sich in ein Grabgewölbe, das sie für sich und ihre Schätze gebaut, eingeschlossen und ließ ihm melden, daß sie sich getötet habe. Das konnte der Unglückliche nicht überleben. Er befahl feinem treuen Sklaven Eros, ihm das Schwert in die Brust zu stoßen; als dieser aber das Schwert gegen die eigene Brust kehrte, durchbohrte sich Antonius mit eigener Hand. Als er, in seinem Blute daliegend, erfuhr, daß Kleopatra noch lebe, ließ er sich zu ihr tragen, um sie noch einmal zu sehen. Die Thüren der Gruft wurden nicht geöffnet, sondern er ward von Kleopatra und ihren Dienerinnen an Seilen in den oberen Teil des Gebäudes mit Mühe hinausgezogen. Er starb nach wenig Augenblicken zu ihren Füßen, in einem Alter von 53 Jahren. Auf den kalten Octavian, der nach Alexandrien gekommen, machten die Künste der Kleopatra keinen Eindruck. Als sie merkte, daß er sich ihrer bemächtigen und sie nach Rom zum Triumphe mitnehmen wolle, beschloß sie zu sterben. Sie starb durch Gift, aber in welcher Weise, das ist unbekannt. Mau fand sie entseelt in fürstlichem Schmucke auf 1 ihrem Ruhebette. Ihre vertraute Dienerin Iris lag tot zu ihren Füßen, eine andere ordnete sterbend noch das Diadem an der Stirne ihrer Gebieterin. An einem Arme sah

7. Römische Geschichte - S. 17

1881 - Leipzig : Teubner
Gabii erobert. Tempel des Jupiter Capitolinus. 17 er den Beinamen Superbus erhielt, d. H. der Übermütige, der Gewaltthätige. Das niedere Volk drückte er durch ungerechte Stenern und durch schwere Frondienste, die Vornehmen und Reichen, die ihm verdächtig waren, tötete er, verbannte er und beraubte sie ihres Vermögens; der Senat wurde nicht mehr versammelt und befragt. Es war eine grausame Willkürherrschaft. Aber dieser despotische König erhob Rom mehr als alle seine Vorgänger zu Macht und Glanz. Er dehnte die Herrschaft Roms über den ganzen latinischen Bund aus. Gabii, eine der mächtigsten Städte Latiums, hatte Tarquiuius sieben Jahre lang vergebens belagert, da wandte er sich zu List und Trug. Sein jüngster Sohn Sextns kam mit blutig geschlagenem Leib nach Gabii und klagte den Bürgern, er sei von seinem Vater grausam mißhandelt worden. Die Gabiuer nahmen ihn freundlich auf und schenkten ihm ihr Vertrauen. Er führte in der Folge eine gabinifche Jünglingsschar gegen die Truppen seines Vaters hinaus, und diese ließen sich, der Verabredung gemäß, absichtlich schlagen. Zuletzt gaben ihm die Gabiner den Oberbefehl über ihre ganze Streitmacht. Nun meldete er durch einen Getreuen seinem Vater, die Stadt sei in seiner Gewalt, was er weiter thun sollte. Der König führte den Boten in feinen Garten und schlug, ohne ein Wort zu sprechen, im Auf- und Abgehen, wie in Gedanken versunken, hier und da die höchsten Mohnköpfe ab. Sextus verstand die Weisung seines Vaters. Er räumte die Häupter der Bürgerschaft durch falsche Anklage und Meuchelmord aus dem Wege, und nachdem er so die Stadt ihrer Führer beraubt, lieferte er sie dein Vater ohne Schwertstreich in die Hände. Das niedere Volk ward durch die Verteilung des Vermögens der Gemordeten für die Tarquiuier gewonnen. Seine Hauptstadt verschönerte Tarqninius durch großartige und prachtvolle Bauten. Er vollendete den Kloakenbau seines Vaters und ließ durch hetruskische Werkmeister den großen Tempel des Jupiter aus dem Capitolinm erbauen, welcher immer als der heilige Mittelpunkt des Stoll, Erzählungen. Ii. 2

8. Römische Geschichte - S. 24

1881 - Leipzig : Teubner
24 C. M. Scävola. Clölia. verloren. Da schlich sich ein vornehmer römischer Jüngling, Cajus Mucius, in das feindliche Lager, um den König, den Bedränger seiner Vaterstadt, zu ermorden. Er kam glücklich bis zu dem königlichen Tribunal, wo eben der König seinen Truppen den Sold auszahlen ließ. Da der Schreiber neben dem König ganz besonders beschäftigt war und an ihn sich vorzugsweise die Soldaten wendeten, so hielt Mucins diesen für den König und stieß ihn nieder. Er wurde ergriffen und erklärte dem König offen und trotzig, daß er ihn habe ermorden wollen; noch eine ganze Reihe anderer römischer Jünglinge werde mit derselben Absicht nach ihm erscheinen. Um näheren Aufschluß zu erlangen, befahl der erschreckte König, den Jüngling durch Feuersqual zu foltern. Da streckte Mucins die rechte Hand in das Feuer eines danebenstehenden Opserherdes und sprach: „Sieh her und lerne, wie wenig denen der Körper gilt, die hohen Ruhm vor Augen haben." Ohne ein Zeichen von Schmerz brannte er sich die Hand ab. Entsetzt ließ der König den heldenmütigen Jüngling von dem Feuer wegreißen und schenkte ihm voll Bewunderung die Freiheit. Wie zum Danke, offenbarte ihm Mucius, daß noch 300 römische Jünglinge sich gegen sein Leben verschworen hätten. Er kehrte ungekränkt nach Rom zurück und erhielt den ehrenden Beinamen Scävola, d. H. Linkhand. Durch die Mitteilung des Mucius erschreckt, bot Por-seuua den Römern den Frieden an, unter der Bedingung, daß sie den Tarquiuius wieder als König aufnähmen. Da der Senat dies entschieden ablehnte, ließ er den Tarquiuius fallen und gab einen milden Frieden. Die Römer mußten 10 Jünglinge und 10 Jungfrauen als Geiseln stellen. Darunter war eine vornehme Jungfrau, Namens Clölia, welche die Wachen täuschte und mutig mit den übrigen Mädchen über den Tiber schwamm, um sich wieder nach Hause zu retten. Porsenna forderte die Jungfrauen zurück, schenkte aber der Clölia, um ihren Mut zu ehren, die Freiheit wieder und erlaubte ihr noch, einen Teil der Geiseln mit sich zu nehmen. Sie wählte Jungfrauen, die am ersten

9. Römische Geschichte - S. 101

1881 - Leipzig : Teubner
Fulvius Flaccus. Opimius. 101 opferte, mit dem Opferfleisch entgegen und rief ihnen frech zu: „Ihr schlechten Bürger, macht Platz den guten!" Voll Zorn stieß ihn einer von des Gracchus Freunden mit dem Schwerte nieder. Es entstand ein ungeheurer Tumult. Gracchus mißbilligte den Mord und schalt die Seinigen, daß sie den Gegnern nun Anlaß zu größerer Gewaltthat gegeben; er versuchte zu reden, um das Volk zu beschwichtigen und die Verantwortung des Mordes von sich abzulehnen. Dabei gewahrte er nicht, daß er einem eben zum Volke sprechenden Tribunen in die Rede fiel, nach einem alten Gesetz ein schweres Verbrechen, das seine Feinde auszubeuten gedachten. Als Cajns auf seinem Wege nach Hause auf dem Forum zu der Bildsäule seines Vaters kam, blieb er lange stehen, ohne ein Wort zu reden; dann ging er weinend und seufzend weiter, begleitet von seinen Freunden, die ihm gelobten, ihn nicht zu verlassen, und die Nacht um sein Haus wachten. Die ganze Stadt war voll Aufruhr. In der Frühe des nächsten Morgens besetzte Fulvius Flaccus, ein Führer der Volkspartei, den Aventinns, der Konsul Opimius, ein stolzer harter Aristokrat, das Capitol und das Forum. Der Senat war in der Kurie versammelt; die Leiche des Liktors ward herbeigetragen, und die Senatoren klagten laut über den Mord und faßten den Beschluß, den Aufstand mit Gewalt zu unterdrücken. Zu dem Zweck übertrugen sie den Konsuln eine unumschränkte Gewalt mit der üblichen Formel: „Die Konsuln sollen Sorge tragen, daß der Staat keinen Schaden leide". Gracchus hatte sich auf den Aventinns begeben, schweigend, unbewaffnet, in der einfachen Toga. Als er sein Hans verließ, trat ihm seine Gattin Licinia mit ihrem Kindlein an der Thüre entgegen und sprach: „Nicht zur Reduerbühue, o Cajus, entlasse ich dich heute, nicht zu ruhmvollem Krieg; nein, den Mördern des Tiberins giebst du dich hin, un-bewaffnet, in edler Absicht, damit du lieber Böses leidest, als thuest. Aber du wirst umkommen ohne allen Gewinn für das Gemeinwohl. Die schlechte Sache hat gesiegt, mit

10. Geschichte des Altertums - S. 75

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kapitel X. Die Herausbildung der Monarchie. 75 § 2. Cäsars Hlleinbcrrtchaft. Zum zweiten Male war das Wohl und Wehe des ungeheuren römischen Reiches, dessen Grenzen noch ausgedehnter geworden waren, in die Hand eines Mannes gelegt. Aber Cäsar war ein viel bedeutenderer Mensch und ein größerer Staatsmann, als Sulla es gewesen war. 1. Die Ordnung des Reiches. Cäsar war das Oberhaupt des Staates als Diktator. Er ließ sich aber auch Imperator nennen, und auf Münzen ließ er sein Bild prägen. Sterbender Gallier. Originalmarmorwerk. Rom. Kapitol. Nach Originalphotographie. Alle Beamte und Verwaltungen ließ er, wie sie gewesen waren. Aber sie dursten nur tun, was er bestimmte. Die Parteien versöhnte er, indem er eine allgemeine Verzeihung allen Parteien zuteil werden ließ. Um der verarmten Bevölkerung aufzuhelfen, gründete er, wie die Gracchen angefangen hatten, Ackerbaukolonien über Italien und die Provinzen hin. Durch eine Reihe von Gesetzen suchte er auch sonst der verschuldeten Bevölkerung aufzuhelfen. Um die Schuldverhältnisse zu ordnen, gab er eine Verbesserung des Kalenders, der nach ihm der Julianische hieß. 2. Die kriegerische Kraft des Reiches. Noch immer war das römische Reich gewaltig genug, einen so schweren Bürgerkrieg ertragen zu können. Cäsar schützte die Grenzen durch Besatzungen
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