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1. Griechische Geschichte - S. 506

1882 - Nördlingen : Beck
506 Tie Gallier in Griechenland (280 v. Chr.). größte Verwirrung in ganz Griechenland, Macebonien und Thracien hervorgerufen hatten, kam jetzt über diese Lünber unsägliches Elenb und teilweise gänzliche Verwüstung durch dieselben gallischen Völkerschaften, welche einhnnbert und zehn Jahre zuvor in Mittelitalien eingebrochen waren und die vctabt Rom zerstört hatten. Dieselben saßen jetzt schon lange in den Säubern, welche im Norden und Norbwesten von Macebonien liegen, und immer neue Horben waren ihnen ans ihren alten Wohnsitzen nachgezogen. Im I. 280 brachen drei Heerhaufen biefer Gallier, welche bei den Griechen Celten heißen, auf, um Thracien, Macedonien und Jllyrien anszn-plüuberu. Ptolemäus Kerannos, welcher eben erst König von Macebonien geworben war, verlor im Kampfe mit dem Haufen, der sich über sein Land ergoß, Thron und Leben und das Laub würde mit Ausschluß der festen Ltäbte fürchterlich verwüstet. Dasselbe Schicksal kam über Thessalien und brohte dem gesamten Griechenland. Diese Gefahr veranlaßte die Böotier, Phocier, Ätoler, Athener u. a. sich mit vereinter Heeresmacht in den Thermopylen aufzustellen. Tie Peloponnesier versagten ihre Beteiligung, weil der Lanbweg zu ihnen leicht gesperrt sei und die Barbaren keine Schiffe hätten, um auf die Halbinsel überzusetzen. Als nun die Gallier einen Verheeruugszug ius Land der Ätoler machten, um den Heerhaufen derselben von der Teilnahme an der Verteidigung der Thermopylen abzuziehen, kehrte dieser nach der Heimat zurück und brachte den eingedrnngenen Galliern eine schwere Niederlage bei; und ebensowenig vermochte ihr Hauptheer durch die Pässe der Thermopylen zu dringen. Da öffnete ein ähnlicher Verrat, wie der des Ephialtes, den Barbaren bensetbeit Weg, auf welchem Leonibas umgangen worben war. Die Bewohner der Stadt Heraklea nämlich und die Äniauen, welche in jenen Gegenben ihre Wohnsitze hatten, suchten der entsetzlichen Horden, die bei ihnen hausten, um jeden Preis los zu werden und führten darum vierzig-tausend Gallier jenen Weg, wodurch diese den im Engpasse stehenden Griechen in den Rücken kamen, so daß dieselben eilends ans die nahe liegenden Schiffe flüchten mußten. Da nun das Land offen stand, zog der durch die Thermopylen eingebrochene Haufe gerabeit Wegs nach Delphi, um das noch immer reiche Heiligtum Apollos zu plünbern. Aber Phocier, Lokrer und Ätoler verteibigten basselbe mit mannhafter Tapferkeit; und heftiger Frost mit Schneegestöber half bei diesem Kampfe gegen die Barbaren. Die Phantasie der Griechen hat zu dem Unwetter noch Blitz und Donner und Felsstücke, welche vom Berge abstürzenb in die wilbeu Horben einschlugen, und zu den Waffenthaten der Verteibiger die Er sch ei-

2. Griechische Geschichte - S. 516

1882 - Nördlingen : Beck
516 Die Politik Philipps des Dritten von Macedonien. Karthago verwirklichen zu können; aber seine Thaten entsprachen seinen Ansprüchen nicht — seine matte Kriegsführung bedeckte ihn mit Schmach und mit Leichtigkeit vermochte die diplomatische Kunst der Römer ihm in Griechenland Feinde zu erwecken, die ihn beschäftigten, bis jene selbst über Hannibal triumphiert hatten. Umsonst schloß gegen dieses Bündnis der Ätoler und anderer Staaten mit Rom Philopömen, von dem nationalen Gedanken geleitet, mit der achäischen Eidgenossenschaft sich an Philipp an — umsonst nötigten die beiden durch einen Sieg, den sie über jenen von Rom doch nur wenig unterstützten Sonderbund erfochten, diesen zu einem Friedensschlüsse: die Haltung Philipps gab den Römern immer wieder Anlaß sich in die griechischen Angelegenheiten mit dem Scheine des Schutzes vou Recht und Freiheit zu mengen, ja machte selbst die Fortsetzung der bundesstaatlichen Eintracht zwischen Macedonien und dem achäischen Bunde znr Unmöglichkeit. So war es leicht begreiflich, daß die Achäer unthätig blieben, als uach der Niederwerfung Hannibals Rom verbündet mit den wilden, kriegerischen Ätolern seine Waffen gegen Macedonien kehrte. Die Schlacht von Kynoskephalä machte das ehemalige Reich Alexanders in der That zu einem Vasallenstaat der Römer und zwang dem Könige einen Frieden auf, der ihn anf die Grenzen seines Landes beschränkte und zu politischer Ohnmacht verurteilte. Griechenland, seines Bedrückers ledig geworden, jubelte verblendet über seine Befreiung, die sich doch nur als der Beginn einer ueueu drückenderen Unterwerfung erweisen sollte. Zunächst freilich schien eiue neue Zeit der Freiheit und Selbstregieruug angebrochen zu sein, als die römischen Truppen, scheinbar zufrieden mit dem Ruhm für eiue Idee gekämpft zu haben, den griechischen Boden verließen — bald aber begannen die Ätoler gereizt durch den vermeintlichen Undank Roms, von dem sie sich für ihre Bundesgenossenschaft nicht genügend belohnt glaubten, die Könige von Macedonien und Syrien zum Kriege gegen Rom zu reizen und die Griechen selbst gegeneinander zu verhetzen. Bei diesen letzteren Kämpfen, die hauptsächlich in Sparta spielten, erwarb sich Philopömen die größten Verdienste, indem er Sparta aus der Gewalt der Ätoler und seines Tyrannen Nabis befreite und gegen die Ziele der römischen Politik zu einem Mitglied der achäischen Eidgenossenschaft machte. Die Ätoler dagegen, von Philipp bald irrt Stiche gelassen, ja befehdet und durch die Niederlagen des Königs Antiochns von Syrien vollends aller Hilfe beraubt, wurden in kurzer Zeit von Rom besiegt und politisch vernichtet. Ihr Beispiel hätte die Achäer belehren können, den Römern keinen

3. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 15

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 15 — entschlossen, nicht zu weichen, nicht zu fliehen oder nur zurückzugehen, obwohl auf beiden Seiten viele Krieger erschlagen zu Boden sanken. Von grimmiger Wut entflammt, setzten sie den Kampf fort, denn den Goten war es klar, daß sie ihren letzten Kampf kämpften, und die Römer hielten es für schimpflich, hinter ihren Gegnern zurückzustehen. Endlich sandten die Goten einige ihrer angesehensten Männer zu Narses und ließen ihm kund thun, sie sähen ein, daß sie wider den Willen Gottes den Kampf führten. Darum seien sie bereit, für die Zukunft die Waffen niederzulegen. Sie baten also die Römer, sie möchten sie ungestört abziehen lassen. Narses legte die Forderung der Goten seinen Feldherren zur Beratung vor. Da sprach einer von ihnen: „Männer von Klugheit und Mäßigung lassen es genug sein am Siege. Wer darüber hinausgehen will, der möchte wohl Unglück erleiden." Narses stimmte dieser Meinung bei. So wurde denn ein Vertrag abgeschlossen, wonach alle Goten, die am Leben geblieben waren, versprachen, sogleich Italien zu verlassen und keinen Krieg mehr mit den Römern zu sühren. 12. Alboin wird feinem Vater lischfähig. Als Alboin, Auduius Sohn, siegreich vom Feldzug gegen die Gepiden heimkehrte, wollten die Langobarden, daß er auch seines Vaters Tischgenoß würde. Audoin aber verwarf dies, weil nach der Gewohnheit des Volks der Königssohn nicht eher mit dem Vater speisen dürfe, als bis er von einem auswärtigen König gewappnet worden sei. Sobald dies Alboin hörte, ritt er, nur von vierzig Jünglingen begleitet, zu Turisend, dem Gepidenkönig, dessen Sohn Turismod er eben erlegt hatte, und erzählte ihm, aus welcher Ursache er käme. Turiseud nahm ihn freundlich auf, lud ihn zu Gast und setzte ihn zu seiner Rechten bei der Mahlzeit,

4. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 11

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 11 — Hand Futter genommen!" Denn er hatte eine Henne von außergewöhnlicher Größe, welche Roma hieß. Der Diener nahm den Irrtum des Kaisers wahr und bemerkte ihm. die Stadt Rom sei von Alarich erobert worden Der Kaiser soll darauf geantwortet haben: „Ich glaubte, o Freund, meine Henne Roma sei ums Leben gekommen." Alarich aber zog von Rom mit seinen Schätzen nach Unteritalien, um von da nach Sizilien und Afrika hinüberzugehen. Da überraschte ihn ein plötzlicher Tod. Er wurde von den Seinen in dem Flußbette des Busenio mit vielen Schätzen bestattet, und damit niemand die Stätte verrate, töteten sie die Sklaven, die das Grab bereitet hatten. 7. Attilas Schwert. Ein Hirt weidete in Ungarn feine Herde und sah, wie eine seiner Kühe hinkte. Da er nun die Ursache der fcharsen Wunde nicht finden konnte, ging er bekümmert den Blutspuren nach und entdeckte endlich ein Schwert, woraus die grasende Kuh unvorsichtig getreten war. Der Hirt grub das Schwert aus und brachte es dem König Attila. Attila aber freute sich und glaubte in feinem hohen Sinn, er habe das Schwert des Kriegsgottes empfangen und sei zum Herrn der Welt bestimmt. 8. Odoaker. Rugische Jünglinge, die um Kriegsdienste nach Italien wanderten, kamen unterwegs in Norieum an der einsamen Bethütte des heiligen Severinus vorüber und klopften an, seinen Segen mitzunehmen. Einer derselben war in schlechte Felle gekleidet, aber von hochstattlichem Wuchs, so daß er sich unter den Eingang der

5. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 13

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 13 — 10. Gelimer. Wo ist dein Reich, o Gelimer, das große Bandalenreich? Dein Heer, es irrt zerstrent umher; wo fliehst du hin so bleich? Und als er zu den Manrusiern kam, die hatten nicht Brot, nicht Wein; wie man dieähren vomfelde nahm, so mußten sie Speise sein. Aus einem Berge wohnet' er, da war an Wasser not, auch nahete der Griechen Heer und drohte rings mit Tod. Und einen Boten sandt' er hin zum Feind, als nah' er kam, und bat um eine Laute sür ihn, um ein Brot und einen Schwamm. Pharas, des Heeres Hüter, fragt: „Sonst sprach er nichts dabei? — Er soll sie haben; aber sagt, wozu will er die drei?" „Das Brot will esseu Gelimer, weil keines er gesehn, seitdem mit wunden Füßen er in die Berge mußte gehn. Den Schwamm mit Wasser will er dann, zu waschen die Augen sein; es kam schon lange kein Wasser daran, als seine Thränen allein. Die Laute soll ein Trost ihm sein in dieser schweren Zeit, drauf will er spielen und singen darein ein Lied von seinem Leid!" A. Kopisch. 11. Die Schlacht am Vesuv. Am Morgen begann die Schlacht. Allen sichtbar, den Schild vorhaltend und die Lanze zum Stoß vorstreckend, stand Tejas vor seinem Heere. Wenig Waffengenossen waren ihm zur Seite. Als die Römer den König erblickten, meinten sie, der Kampf werde sogleich ein Ende nehmen, wenn der Führer falle. Daher drangen

6. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 9

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 9 — 5. Das Grab im Busento. Nächtlich am Busento lispeln, bei Cosenza, dumpfe Lieder, aus deu Wassern schallt es Antwort, und in Wirbeln klingt es wieder. Und den Fluß hinauf, hinunter ziehn die Schatten tapfrer Goten, die den Alarich beweinen, ihres Volkes besten Toten. Allzufrüh und fern der Heimat mußten hier sie ihn begraben, während noch die Jugendlocken seine Schultern blond umgaben. Und am Ufer des Busento reihten sie sich um die Wette, um die Strömung abzuleiten, gruben sie ein frisches Bette. In der wogenleeren Höhlung wühlten sie empor die Erde, senkten tief hinein den Leichnam mit der Rüstung auf dem Pferde. Deckten dann mit Erde wieder ihn und seine stolze Habe, daß die hohen Stromgewächse wüchsen ans dem Heldengrabe. Abgelenkt zum zweiteumale, ward der Fluß herbeigezogen: mächtig in ihr altes Bette schäumteu die Busentowogen. Und es sang ein Chor von Männern: „Schlkf in deinen Heldenehren! Keines Römers schnöde Habsucht soll dir je das Grab versehren!" Sangen's, und die Lobgesänge tönten fort im Gotenheere; wälze sie, Busentowelle, wälze sie von Meer zu Meere! Platen. 6. Alarich in Italien. Alarich zog vor Rom. Die Römer schickten Gesandte in sein Lager und ließen ihm sagen, die ungeheuere Masse des römischen Volkes sei bewaffnet und zum Kampfe entschlossen. Da lachte Alarich und rief höhnend aus:„Je dichter das Gras, um so leichter das

7. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 10

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 10 — Mähen!" Und nur unter der Bedingung wollte er von der Belagerung abstehen, wenn er alles Gold, das in der Stadt sei und alles Silber erhielte, und was an kostbarem Hausrat in der Stadt sich vorfinde und alle Sklaven barbarischer Abkunft. Einer der Gesandten wagte zu fragen, was er denn den Bewohnern der Stadt lassen wolle. „Das Leben," antwortete Alarich. Die Gesandten kehrten nach Rom zurück. Hier verzweifelte man aber an allem Widerstand und schickte eine neue Gesandtschaft an Alarich. Nachdem man hin und her geredet hatte, kam man überein, das; die Stadt 5000 Pfund Gold, 30000 Pfund Silber, 4000 seidene Gewänder, 3000 purpurgefärbte Felle und 3000 Pfund Pseffer den Belagerern übergeben sollte. In den Staatskassen war kein Geld, darum mußten die Römer nach Abschätzung zu dieser Steuer beitragen. Da man aber das Geforderte nicht zusammenbringen konnte, nahm man nicht nur den Götterbildern den goldenen Zierrat, sondern ließ auch die goldenen und silbernen Statuen einschmelzen. Darunter befand sich auch das Bild der Tapferkeit. Das Geld wurde den Westgoten ausgeliefert, und sie zogen ab. Danach zog Alarich gegen das feste Ravenna, um den Sohn des Theodosius in seine Gewalt zu bringen. Aber er konnte die durch Sümpfe und feste Mauern geschützte Stadt nicht erobern. Um nun den Kaiser zu zwingen, ihm und seinem Volke Wohnsitze im römischen Reiche anzuweisen und mit ihm Freundschaft und Waffenbrüderschaft zu halten, zog Alarich aufs neue gegen Rom. Mit leichter Mühe wurde die Stadt erobert. Die Goten drangen ein und plünderten, warfen aber nicht, wie sonst feindliche Völker pflegen, Brandfackeln in die Stadt. Auch duldete Alarich nicht, daß die Kirchen geschädigt wurden. In Ravenna aber, so wird erzählt, meldete einer der kaiserlichen Diener, dem die Aufsicht über das Federvieh oblag, dem Kaiser, Roma sei verloren. „Aber sie hat ja eben noch ans meiner

8. Aus alten Zeiten - S. 161

1883 - Hannover : Hahn
— 161 — (November), in welcher selbst jetzt, da diese Länder angebaut sind, ein Reisender den Weg scheut: alle diese Hindernisse besiegte der kühne und ausharrende Mut Hannibals. Leicht und schnell überstieg er die Pyrenäen; in zehn Tagen durchzog er ganz Gallien: als er aber die Alpen hinanstieg, schienen Kälte und Hunger seiner Kühnheit ein Ziel zu setzen. — Er gab Befehl, die steilen mit Eis bedeckten Anhöhen hinanzuklettern: viele stürzten zurück. Nicht selten griffen oben auf den glättesten Wegen und an den steilsten Abhängen verborgene Feinde an oder wälzten von den Höhen Baumstämme und Felsblöcke gegen sie hinab: und ganze Reihen der Karthager mit Pferden und Gepäck stürzten die Abgründe hinunter. — Endlich nach neuntägigem Klettern, wobei mehrere Tausend Menschen und der größte Teil der Lasttiere umgekommen waren, erreichte Hannibal den Gipfel der Alpen und ließ hier über den Wolken, auf den ewigen Schnee- und Eisfeldern fein Heer zwei Tage ruhen. Doch das Hinabsteigen hatte fast noch größere Schwierigkeiten als das Hinaufklettern. Viele stürzten die steilen Abhänge hinunter. Oft rissen sich Schneebälle am Gipfel los, wuchsen im Fortrollen zu Lawinen an und begruben ganze Scharen unter sich. Eine Kluft, die die Karthager nicht hinunter- und auch nicht umgehen konnten, mußte ausgehauen werden. Als das Heer in den schönen Gefilden Italiens anlangte, war nur noch die kleinere Hälfte vorhanden: 59 000 Mann hatte Hannibal die Pyrenäen hinaufgeführt, und jetzt am Fuße der Alpen in Italien zählte er nur noch 26 000. 3. Ein römisches Heer eilt ihm entgegen und wird am Fluß Ticinus geschlagen. Hannibal geht über den Po. Ein zweites trifft auf ihn. Er weiß eine günstige Stellung zu gewinnen, so daß ein kalter Wind Regen und Schnee den Römern ins Gesicht treibt, und fast das ganze römische Heer wird aufgerieben. Ganz Oberitalien geht zu dem Sieger Über; und mehr noch als durch Waffengewalt gewann es Hannibal durch schonende Milde. Mit dem Frühling des nächsten Jahres drang er in das mittlere Italien ein. Der Fluß Arno hatte die Gegend überschwemmt: das hielt den Hannibal nicht aus. Drei Tage und drei Nächte mußten die Soldaten ohne Schlaf bis an die Kniee im Wasser waten, die Lasttiere blieben im Schlamme stecken, und Hannibal selbst verlor durch Erhitzung und plötzliche Erkältung ein Auge. — Kaum aber ist er auf dem Trocknen, so weiß er den neuen römischen Feldherrn durch verstellte Flucht in einen Hinterhalt zu locken. 6000 Römer werden gefangen, 15 000 ermordet, und der Feldherr tötet sich selbst. Hannibal zog weiter, hinter Rom weg, plünderte alles ans und stand schon im südlichen Italien. Da wählten die Römer einen alten, äußerst bedächtigen Mann, den Fabius, zum Feldherrn. Dieser ließ sich durch Hannibals Kriegslisten nicht täuschen, besetzte alle Berge mit der äußersten Sorgfalt und suchte dem Hannibal die Zufuhr abzuschneiden. Die römischen Soldaten indes waren unzufrieden West ermann, Unterstufe des Geschichtsunterrichts. \ |

9. Aus alten Zeiten - S. 164

1883 - Hannover : Hahn
— 164 — Karthagos. Da ward Hannibal zurückberufen. Traurig wie einer, der vom Vaterlands scheidet, verließ der große Feldherr Italien, das Land seiner Siege, das er in der That erobert hatte und das er, von seinen Mitbürgern verladen, aufgeben mußte. Er landete in Afrika und ging dem Scipio entgegen. Doch erkannte er bald, daß sein Sieger ihm überlegen sei. Er bot also Frieden an, und im Angesichte beider Heere traten die beiden größten Feldherren ihrer Zeit hervor und unterhandelten. Aber vergebens! Der Römer verlangte gänzliche Unterwerfung. Jetzt sollte eine Schlacht entscheiden. Hannibal bot die höchste Kraft seiner Klugheit und Geistesgegenwart auf. Die Stellung des Heeres war musterhaft, wie Scipio selbst eingestand. Aber seine Soldaten waren entnervte, zusammengeraffte Scharen: seine altgeübten Krieger waren in Italien gefallen. An 20 000 waren gefangen, und eben so viel wurden ermordet. Die Karthager mußten sich jede Bedingung gefallen lassen. Sie mußten alles außer ihrem Gebiet in Afrika den Römern abtreten: Spanien, Sizilien, Sardinien. Alle römischen Kriegsgefangenen mußten sie umsonst ausliefern, alle abgerichteten Elefanten hergeben und versprachen, nie wieder dergleichen abzurichten. Alle Kriegsschiffe bis auf zehn sollten sie verbrennen, keinen Krieg ohne Einwilligung der Römer anfangen, und endlich sollten sie den Römern die Kosten des ganzen Krieges, über 30 Millionen Mark, bezahlen. Als zur Abtragung dieser Summe eine Kopssteuer angeordnet ward, weinte alles. Hannibal aber lachte bitter und rief: „Damals hättet ihr weinen sollen, als ihr vor den Feinden flöhet, euch die Waffen genommen, die Sckiffe verbrannt wurden!" 6. So sehr nun Karthago auch gedemütigt war, so konnte doch Hannibal nicht ruhen. In Asien herrschte damals ein eroberungssüchtiger König Anüochns. An diesen schickte Hannibal heimlich Gesandte, sich mit den unzufriedenen Griechen gegen die Römer zu verbinden und diese in ihrem eigenen Lande, in Italien, anzugreifen. Allein die Unterhandlung ward verraten. Römische Gesandte erschienen in Karthago und verlangten die Auslieferung Hannibals. Die Karthager hatten sich diesem Verlangen wohl fügen müssen; Hannibal aber entrann in der Nacht, bestieg ein Schiff, das für ähnliche Fälle schon längst bereit lag und setzte nach der kleinen Insel Eeocina über. Hier lagen einige karthagische Kaufmannsschiffe. Man empfing ihn mit Jubel, wunderte sich aber, ihn hier zu sehen. Doch er kam jedem Verdachte durch die Erdichtung zuvor, er gehe als Gesandter nach Tyrus, der Mutterstadt Karthagos. Indes konnte leicht ein Schiff absegeln und nach Karthago Nachricht von seinem Aufenthalt bringen. „Hört," sprach er daher zu den Schiffern, „ruckt eure Schiffe zusammen und spannt die Segel aus, damit wir beschirmt vor der Abendsonne im Schatten trinken können." Es geschah. Man veranstaltete ein Mahl, und Hannibal nötigte fleißig zum Trinken. Als alle berauscht fest schliefen, lösete er sein Schiff und ruderte mit seinen wenigen Getreuen davon nach Asien zum Antiochus.

10. Aus alten Zeiten - S. 165

1883 - Hannover : Hahn
— 165 — Dieser, teils durch seine Ruhmsucht, teils durch die Aufforderungen Hannibals und der Griechen gereizt, beschloß sogleich Krieg gegen Rom. Doch ward der Krieg nicht so lebhaft fortgeführt wie begonnen. Antiochus zauderte, achtete nicht auf Hannibals Ratschläge, ließ die beste Gelegenheit zum Siege ungenutzt vorbeigehen und 'ward endlich geschlagen. Er mußte einen schimpflichen Frieden machen, worin ihm auch zur Bedingung gemacht ward, den Hannibal an die Römer auszuliefern. Antiochus wollte es. Aber Hannibal entfloh nach dem nordwestlichen Teil Kleinasiens zu dem König von Bithynien. Auch an diesen schickten die Römer Gesandte und erklärten es für eine Feindseligkeit gegen Rom, wenn er dem erbittertsten Feinde Roms Schutz gewährte. Der erschrockene König ließ Hannibals Haus mit Wachen umringen. Die Wege zur Flucht waren gesperrt. Nur ein einziges Rettungsmittel blieb ihm, um in Rom nicht als Sklave aufgeführt zu werden — ein lang verwahrtes Fläschchen mit Gift. Er zog es hervor, indem die Bewaffneten hereintraten, und trank es aus mit den Worten: „So will ich denn die Römer von ihrer Angst befreien, wenn sie den Tod eines alten Mannes nicht abwarten können." So starb der größte Feldherr der alten Welt. 26. Armin. jöie Römer hatten sich in Gallien und an den Ufern des Rheins festgesetzt. Zur Zeit des Kaisers Augustus aber suchten sie weiter in 'das Innere Deutschlands vorzudringen. Drusus, ein tapferer Feldherr, unternahm mehrere Kriegszüge landeinwärts, auf welchen er bis an die Weser und Elbe vorrückte. In den durchstreiften Gegenden legten die Römer feste Schlösser und Lagerplätze an. Nickt einander benachbart lagen diese, sondern zerstreut, wie sie der Zufall in ihre Hand gebracht hatte. Hier standen römische Soldaten im Winterquartier und gründeten Ansiedelungen. Schon nahmen die Deutschen ihre Sitten an. Zu den Märkten stellten sie sich ein und lebten mit den Römern in friedlichem Verkehr. Doch nicht ganz hatten sie die väterlichen Sitten, ihre angeborene Art, ihre Freiheit und die Macht ihrer Waffen vergessen. Während sie allmählich und mit größter Behutsamkeit an die neuen Verhältnisse gewöhnt wurden, empfanden sie die Veränderung ihrer Lebensweise nicht drückend; ja, sie fühlten selbst nicht, daß sie anders wurden. Als aber Quintilius Varus die Verwaltung des Landes übernahm und das Volk mit einem Mal umzuwandeln sich entschloß, Befehle wie an Unfreie erteilte, wie von Untergebenen Geld forderte, und Ruten und Beile vor sich hertragen ließ, da ertrugen die Deutschen sein Beginnen nicht. Die Häuptlinge sehnten sich nach der verlorenen Herrschaft zurück, das Volk aber zog die gewohnte Verfassung fremder Zwingherrschast vor.
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