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41. Urzeit und Mittelalter - S. 203

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 203 — tforeit geinben und 93ebrücfern Befreien, Sbitwen und Sbaifen in ihrer «Rot fdbitoen, ungerechte Kriege öermeiben, feinen ungerechten ©olb neunten, für die Rettung jebe§ Unfcfjulbigen einen Bweifampf Befielen, bent ftai|er in allen weltlichen Gingen gehörten und öor ©ott und Staffen un= fträflicf) wanbeln. 2)iefe Diittergelübbe mufjte der Knappe Befchworen. darauf gab ihm ein öornehmer fftitter, meiften§ fein ©rjie^er, bret ©djläge mit feinem ©djwerte, inbem er fagte: „^m tarnen ®ottesr be§ Beiligen «flächael und be§ hem9en ®eor9 mac^e id) bic^ 5um fitter." hiernach fe^te ficf) der neue «Ritter den £elm auf, ergriff @<f|ttb und Same, f^mang fic^ in öoßer Lüftung auf fein Srofe und tummelte e§ öor der glänjenben Sserfammlung. (Sin fro^e§ geft Befd)Iof3 biefe geier, die ©djwertleite. 4. 9lttterlid)e3 Scbctt- Unbehaglicf) war ba§ Seben auf den «Burgen im «Sinter. $a e§ noch feine ©la§fenfter gab, fo brangen «Regen, ©cfinee und Sßiub in die bumpfigen ßimmer. ©ie würden burd) weite Kamine, welche wenig "'«Kärme au§ftraf)lten gezeigt; meiften? gelten jtdj nur die grauen in den t)ei$Baren ßimmern ober Kemenaten auf. ©limmenbe £otzfpähne ober mattleucfjtenbe ^er^en erhellten notbürftig die 9täume. ©eiten berliefj der «Ritter die 93urg; mit ©^ac^fpielen und Strinfeit öertrieb er fidj die langen Ssinterabenbe. «Kehr Arbeit gab e§ für die ^itterfrau; benn sie mufjte die ®inber erjiefjen, die «Jjiägbe anftelten und ü6er die «Ra()rung§= öorräte wachen, ©ehnfüchtig erwartete man den Sommer, £>a 50g der «Burgherr mit feinem (befolge und feiner gamilie auf die ^agb. ®ie grauen trugen abgeridjtete galfen auf der £anb um bamit Ssögel §u fangen, ©ine «ü?eute öon Bellenben £unben folgte ihnen, Knappen trugen die Ssaffen nach- 3uerft ging§ gu den öerbecften ©ruben, worin man Sären, Sbölfe und Sbilbfchweine fing, ©obann lief? man burd) die £unbe die fd^netten ^irfcfje, die grunjenben ©Ber und anbere jagbbare £iere auffcheuchen. £ro|* der guten Ssaffen gab e§ boch mitunter recht ernftüche Kämpfe mit angefchoffenen ^Bäreit und ©Bern. Sü?it reicher «Beute Belaben fehrten sie heim. grolje gefte gab e§ ju «ßcihnachten, Dftern und «ßfingften, Bei Sinbtaufen, ©d) wertleiten und |jod)äeiten; 6e= fonber§ die Vermählungen würden am glänjenbften gefeiert, we§ha^ auch den «Ramen ^odjjeit Behielten. 3afjlmdjc (Säfte erfchienen öon nah und fern, welche reid) Bewirtet würden. 91ud) ärinnefänger, fahrenbe ©änger und anbere ©pielleute erfchienen, um die zahlreichen ®äfte zu unterhalten. gm ©ornmer 30g dann aud) der Witter §u den Sritter* fpielen, um auf ihnen feine Straft und ©efchicflidjfeit zu zeigen und bafür den foftbaren S)an! au§ den Rauben der ©belbamen in ©mpfang 3u nehmen.

42. Urzeit und Mittelalter - S. 224

1896 - Leipzig : Wunderlich
224 ___ Raubritter fef)r ftreng; fo j. S3, ®aifer griebrid) Rotbart «Iis aber die £o§enftaufen au§geftorben waren, ba toasten die beutfc^en gürften feinen Ä'önig; e§ gab alfo aucf) feinen ®aifer. ®iefe 3eit nennt man bafjer die faiferlofe ßett ober die gtinfdjenfjerrfcfyaft. ©ie bauerte von 1254 bi§ 1273. % toaltete der ©peer blinblings, und e§ fiegte die £0?acf)t der gau)t über ba§ Rec^t. $)e§tregen nennt man biefe 3eü auc£) die 3eit be§ gauftred}t§. ®ie Raubritter fonnten ungeftraft bte ®aufleute Überfällen, berauben und in§ Sßurgberlies trerfen. $te gelben nahmen fein ©nbe. 2lee§ machte man ju einer Urfac|e der gef)be. ©o befefc bete einft ein Ritter die ©tabt granffurt, mil einft eine granffurterin nicfjt mit einem feiner Sberttmnbtett getankt §atte. B. jßrfpmtjung. 1 Urfadjcit bc$ 9fottf>rittertam$* a. Q§ gab unter den Rittern biele arme Ritter, wie 23alt§er von ^>abenicf>ts, der mit ^Seter üon 5lmien§ den boreiligen 3u9 anfüljrte. ©iefe trollten aud) fo biel 5luftt>anb machen ttüe iljre reichen ßameraben. ®a sie nichts berbienten, fo legten sie fid) auf den Raub, ©omit trieb sie die £rägf)eit und die ©enufjfudejt gu der Sßegelagerei. ©in $>id)terbe§ Ümttelalters (Ulrid) von Sicfjtenftein), fagt von ifjnen: ©obalb der Stag anf)ebt, nimmt der Ritter feinen ^und an§ ©eil und gieljt §inau§ in den Söalb, und ba§ Ssilb gu erjagen. Sbenn die Sagb ein (£nbe fjat, dann fe|rt er f)eim, legt fic£> auf den Sifdj, läfjt fid) ein 33rettfpiel bringen, fpielt und trinft bt§ 3j^itternacf)t, bi§ er trunfen bom 2bein und feiner felbft nicfjt meljr mächtig gu Söett ge§t. $er Sbeitt ist eg etngig, den der Ritter nod) liebt. Jag und Radjt liegt er beim Sseine, ba ist er fd)ön und frof), ba ist er jung und ftarf, ba prüft er Ritterfdjaft und lac§t und fingt, fpringt und tanjt. b. 3>ie Ritter burften mit einanber gelben führen, trenn sie biefe anfagten. 93ei dem 2lu§fed)ten der gelben aber faf) man e§ auf bte Pünberung und 2fu§raubung der dauern ab. Ssiele Ritter fagten baljer felbft megeit der geringften Urfacfjen die gefjbe an, toie 5. Sö. der Ritter, der mit der ©tabt granffurt am 9j?ain eine gefybe führte. c. Radjbent die ^o^enftaufen ausgeftorben tuaren, tt>ä§lten die ®eutfde)en feinen ®önig. (£§ gab bafter feinen Richter im Sanbe, und die Raubritter fonnten ungeftraft die größten ©djanbt^aten boflbringen. 3n der faiferlofen 3e^ naljm ba§ Raubrittertnm gang und gar über= fjanb, fo ba§ ein Römer £!eutfd§Ianb rticfjt mit Unrecht mit einer Räubers f)öf)Ie berglid). 2. £ynufircdjt» ®ie 3eit der 3tü^fc^ert^errfc^aft Ijeifjt die 3e^ gauftredjtes. ©ie trar eine der fdjlimmften 3e^n für unfer 23aterlanb; benn trer die ftärffte gauft fjatte, befam ftetg Recfjt. (£§ fjiefj ba: ©etralt ge^t bor Redjt. Sbetl die raubgierigen Ritter U)iadjt genug befaßen, plünberten

43. Urzeit und Mittelalter - S. 229

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 229 — 3. «Ritbülfg (Sorge fiir Orbmmg im «Reitfje. Racf)dem S^ubolf von £jab8burg den ®önig von ©ö^nten befiegt und bamit feinen £f)ron befeftigt und feine £au8mad)t begrünbet fjatte,juqte er im Reiche Drbnung ju fdjaffen, Rec|t und ©ere^ttgfext bor ©ewalt m fdmfeen. ©r fagte: „Run gebenfe id) mit ©ottes $ilfe dem Jc|on lange *u ©runbe gerichteten gemeinen Sbefen den grieben §u der)d)aften und die bis ba^in Unterbrücften gegen die ©emalttljätigfeit und ba8 gauftrec&t in @d>u| ju nehmen, mo*u id) mir der ©tänbe (b. h- der dürften) fräftige 9j?itmir!ung berfpredje." Dem Sßorte folgte die Stjat. 2öo|in frubotf fam, ftrafte er die £rieben§ftörer und Räuber mit etferner «Strenge. üdcit einem ^jeere 50g er im Sanbe umher, belagerte und jer= ftörte die Raubburgen, in £f)üringen allein 66 und am Rhein 70. ©aber finbet man in Thüringen und am Rheine auäj fo biete S3urgntinen. Die Raubritter mürben beftraft, obgleich sie von 2lbel waren, benn fhuboif pflegte $u fagen: „3d) ha*te Lilien Sjienfdjen für ablig, der die Firmen beraubt und die ©eredjtigfeit nidjt fennt." Wuf dem Reichstage ju Erfurt mürben 29 Raubritter hingerid)tet, nicht geregnet atte die, bte bei der ©rftürmung der Bürgen um§ Seben gefommen waren. Rubolf fc&onte niemanb, and) nicht den ©rafen von Sbürttemberg; biefer hanbelte nach feinem ©prud)e: „©ottes greunb und alter 2selt geinb." Merbtngs mar biefer ©raf der geinb aller Sbelt, benn er befel)bete fortmährenb ©täbte. Rubolf mad)te aucf) feinen Raubjügen ein (Snbe. 5lber gar nid)t lange nacf) (1286) der Demütigung begann ©bewarb von Sbürttem^ berg neue gefjben, für meld)e gebüfyrenbe ©träfe au§blieb.^ Seiber finb es nur h^e ©rrfotge gemefen, die Rubolf auf dem ©ebiete feiner £anbfrieben§beftrebungen errungen hat- ®°nüt die fcf)äblid)en und fd)änblid)en gelben geminbert mürben, erlief Rubolf ein in beutfetjer ©prad)e gefcf)riebene3 ©efetj über den Sanbfrieben. @r lieft e8 in beutf^er ©prad)e auffdjreiben, bamit es jebermann berfte^en fönnte. Sser aber den Sanbfrieben nid)t hielt, berfiel in Sicht und Sann. Racl) Italien 50g Rubolf nicht; mit Recht fagte er: „3$ fef)e tnohl die gufjtapfen berer, die glüdlid) h™eingefommen finb, nicht aber berer, die wot)l behalten wieber ^erau§gefommen finb." ©0 blieb feine ®raft dem Reiche erhalten und er warb fo der „3ßieberf)erftetler Deutfd)lanb8." Rubolf § Seutfeligfeit. Rubolf mar leutfelig und berührte mit hod) und niebrig, reich arnt- früher erzählt man folgenbe ©e* fchichtchen. «18 Rubolf einft in Sd?ain§ mar, ging er bei großer ßätte aus. Um fid) §u märmen, trat er in bas £jau8 eines S8äcfer8 und ftellte sich an den Mofen. Die Söäcferfrau hielt ihn für einen gemeinen ©ol= baten, meil Rubolf gau§ einfad^e Kleiber anhatte, ©ie mar ungehalten barüber, bafj ein gan§ frember 9jienfcf) fidj wagte, ihr |>au8 §u betreten. 2118 Rubolf fagte, er fei ein alter ©olbat und biene bei Rubolf, warb sie immer gorniger und fdjimpfte fogar auf den Sönig. Rubolf lieft fidj aber nidjt au8 feiner Ruhe herau§bringen; bies ärgerte die grau fo, baft
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