Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte, Römer und Germanen - S. 1

1914 - Düsseldorf : Schwann
Das Altertum. 1. Die Geschichte schließt alles in sich, was unter den Menschen geschehen ist. Wir teilen sie ein in die drei großen Abschnitte Altertum, Mittelalter und Neuzeit. Sie geht aus vom Morgenlande. Von dort her hat sich das Menschengeschlecht in uralten Zeiten allmählich über die ganze Erde verbreitet. Mit Ausnahme der Israeliten haben die alten Völker den Glauben an den einen wahren Gott verloren und sind Heiden geworden. Die lange Zeit bis zum Zusammenbruche ihres Heidentums, der einige Jahrhunderte nach Christus erfolgt ist, nennen wir das Altertum. 2. Die wichtigsten Völker des Altertums haben in den sonnigen Ländern gewohnt, die das Mittelländische Meer umschließen. Sie waren geschieden nach den drei Erdteilen der „alten Welt", nämlich Asien, Afrika und Europa. In Asien geht die erste Entwicklung der menschlichen Gesittung aus von den Babyloniern und den Assyrern, in Afrika von den Ägyptern. In unserm Erdteile Europa treten später die Griechen und Me 9t öm er hervor. Sie haben für den Fortschritt der Menschheit die größte Bedeutung; wenn wir von der Geschichte des Altertums reden, meinen wir daher gewöhnlich nur ihre Geschichte. Beide Völker sind für uns klassisch, d. h. mustergültig: die Griechen sind die Lehrmeister der Menschen geworden in Wissenschaft und Kunst; die Römer dagegen haben Vorbildliches geleistet auf dem Gebiete des R e ch t e s und der Staatsverwaltung. Hauptsächlich wir Deutschen haben im Laufe der Zeit viel von beiden Völkern gelernt; unsere Geschichte ist ohne die ihrige nicht gut zu verstehen. Deshalb müssen wir uns mit der Geschichte der Griechen und der Römer in der Schule besonders beschäftigen. — „Ringe, Deutscher, nach römischer Kraft und griechischer Schönheit'" (Schiller). Voos-Z urbonsen, Geschichte für Mädchen-Mittelschulen, Teil Ii. 1

2. Urzeit und Mittelalter - S. 133

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 133 — legenljeiten fcfjritt er in einem golbburcfytoirften J^leibe und mit (Sbel= fteinen befehlen ©d)üf)en einher, mäljrenb er auf dem Raupte die au§ ©olb= und (Sbelfteinen berfertigte ®rone trug. Sbie ®arl in feiner ®leis bung felbft fefjr einfarf) mar, fo fonnte er e§ aucf) nid)t leiben, bafj feine Umgebung ficf) in foftbare au§Iänbifcf)e ©toffe fleibete. ©inft befcf)Iof3 er feine pu£füd}tigen £ofieute gu beftrafen; sie erfcfjienen mit feibenen Kleibern gefcfjmücft, ifjre |jüte fjatten sie mit $fanenfebern gegiert, ifjre (Stiefel mit gierlicijen ^ßurpurftreifen Verbrämt und fidj in <permelin= pelge gefüllt, toäljrenb der ®önig nur einen einfachen ©cfyafpelg trug. £ro£dem e§ ein falter Regentag toar, ritt er mit ifjnen plö^Ucf) auf die $agb. ©tunbenlang burcfyftreifte er mit feinem foftbar gelleibeten ®e= folge ba§ ®i(ficf)t der Sbälber. Ssöflig burdjnäfjt und mit gerriffenen Kleibern festen sie gurücf, mäfjrenb ®arl§ ©cf)afpelg unberfe^rt geblieben mar. ®a fragte sie der ®cmig fpöttifcf), tuelcfje Reibung nun nütjüdjer gemefen märe, die feinige, foeldje er für einen ©filling gefauft, ober die irrige, toelcfje biele Rimberte gefoftet Ijabe. c. ©eine £eben§tt>eife. gn ©peife und £ranf ttar er mäftig, befonbers im Srinfen, und ü£runfenf)eit berabfcfjeute er auf? äufjerfte. 91m liebften mar if)m der Ssilbbraten, melden die Säger am Ssratfpie^e über dem offenen £>erbfeuer gebraten Ratten. 2bäf)renb der Stafel f)örte er gern Sftufif ober einen Ssorlefer, melier die ®efcf)ic£)ten und Saaten der 911ten bortrug. d. ©ein 28o§ltljätigfeit§fiun. Ster djriftlicfjen Religion ttiar er mit frommer Siebe und (££)rfurcf)t gugetf)an. ®en cfyriftlicfjen Sirenen machte er reiche ®efcf)enfe. ^n der llr.terftütjung der Firmen und im ©eben von 9ilmofen mar er gu allen geiten frommen (£ifer§. Unt aucf) den (griffen im 9ftorgenlanbe Unterftii^ung und ^öeiftanb gewähren gu fönnen, fudjte er die greunbfcfyaft der Könige von ©t)rien, 91gt)pten und andern Sänbern gu gewinnen. e. ®te toeife (Ergießung feiner ®inber. ©eine ©öfyte und Söcfjter lie£ er guerft in den Sbiffenfcfjaften unterrichten, auf beren (£r= lernung er felbft biel gleifj bermanbte. £Rac^ der ©itte der granfen mußten die ©öfjne reiten, ficf) in den Söaffen und auf der ^ngb üben, die £öcf)ter aber ficj) mit Ssoharbeit abgeben und mit ©pinnrocfen und ©pinbel befcf)äftigen, bamit sie fic£) nic^t an Shiüfjiggang gewöhnten. 9?iemaf§ fpeifte er gu §aufe oljne feine ®iuber, nie machte er o|ne sie eine freife; feine ©öl)ne ritten il)m gur ©eite, feine Softer folgten iljm, und eine ©cf)ar von Seibwädjtern tuar gu iljrer 93efcf)üf$ung beftellt. f. ©ein @nbe. 91m ©nbe feines 2eben§ berief er feinen ©of)n Subttng gu ficfy, berfammelte die ©rofjen feine§ 33olfe§ gu 91ac(}en und frönte ityn felbft gum Sfaifer. hierauf gog er ficf) von den £jerrfd}erge= fcfjäfteu gurücf, ba er fd§on burcf) Filter und ßranffyeit gebeugt mar. üftad) furger 3eit aber befiel tfyn eine fernere ®ranff)eit, melcfje feinen 5£ob f)erbeifü§rte. 9j?an falbte feinen Seicfjnam ei,n und beftattete iijn in

3. Urzeit und Mittelalter - S. 97

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 97 — tiernen den bloßen Seiß tuunbfgingen, um tf)r gleifch famt den Süften und ©egierben gu ertöten. 3^ac£)dem alle ©trafen berfünbet finb, der= neigen fid) ake nacf) Dfien und entfernen fid). Üirußte ein ©ruber eine ^etfe antreten, fo empfängt er jefjt bom 91bte den freifefegen und wirb nun entlaffen, inbem man alltäglich für feine 2öot)Ifaf)rt Betet. ©on allen Shüftern toirb er §mar freunblidj auf= genommen, beherbergt und bemirtet, e§ roerben ihm fofort die $üße ge= roafctjen und die Pforten geöffnet, aber bod^ |at er fonft mannigfache ©efd)tt)erben und ©efa^ren ju überminben. ©elbft ba§ ist fcfyon eine große ©efa^r für fein (Seelenheil, daß er auf benfelben mandje§ ©öfe fe^en und hören mußte. Stommt er mieber j^urüd, fo barf er nid)t§ er= gälten, fonbern er muß feine ©rüber bitten, für it)n ju beten, ba er mit der fünblidjen Sselt in ©erührung gefommen fei. $ftac£)dem fic£) die Sjiöndje au§ dem Sapitelfaale entfernt Ratten, teilt ihnen der $rior die Arbeiten ju, roeldje sie §u berrid)ten haben, benn Müßiggang ist aller ßafter Anfang, und sie finb in§ Softer ein= getreten, um allem ßafter ein @nbe gu madjen. 2)ie meiften ©rüber tnerben in der Sanbmirtfc£)aft befdjäftigt, benn ba§ Slofter gebietet über teilen ©runbbefitj, den ihm reiche und ebelgefinnte Seute burd) ©djen* fungen und «Stiftungen bermacht haben. ßmartoar ba§ gefdjenfteßanb an= fang§ nur 28albmitbni§, aber die unermüblidjen Üd?önche f>aben ba§ 28alb= lanb in gruchtlanb umgetuanbelt, haben die Slder befäet und ©arten an= gelegt. ©on ^a^r §u $al)r rotteten sie ba§ üppige ®orngeftrüpp au§ und fällten unfrudjtbare ©äume. ©orgfam bebauten sie nun den urbar= gemachten ©oben, neue ©etreibearten und ©erbefferungen be§ 5lderbaue§ führten sie ein und baburd) ftifteten sie reifen ©egen, benn die ©eutfcfjen ahmten biefe treffliche Sseife, den 5lder §u bebauen und ihm fein ©er= mögen abjujmingen, nad). 5lnbere Üd?önd)e pflegten den ©arten, morin sie ($emüfe= und Slrgneipflan^en, Kräuter, Sbeinreben und berebelte Dbftbäume anpflanjten und mit ihren reifen grüßten die großen Seilereien und ©orrat§fam= mern füllten. ©iele ©rüber maren aud) in den ®em erben befd£)äftigt, nämlich in der Stühle, ©äderei, ©rauerei u. f. m. Sunftfertige §änbe ttrib= meten fid^ der Jpol§fchni|erei und Malerei, bantit dem £1 öfter der tvofyu gefällige ©d)mud von ©ilbern und anberm ßierat nicht mangelte. Sluch der Sonfunft tuibmete mancher feine $eit und feine ©aben, benn e§> tuirb nicht bloß gefungen, fonbern an gefttagen fouen auch Sbohlflänge auf der §arfe und den (£t)tnbeln die geier be§ ©otte§= bienfte§ mürbiger und einbrud§boeer geftalten. ®te lanbmirtfdjaftlichen und gewerblichen Arbeiten galten al§ nieb= rige Arbeiten, meld)e be§|alb gewöhnlich von den ^jalbmönchen berrid)tet mürben. 31m t)öcf)ften achtete man die Arbeiten in der £efe= und ©d)reib= ftube. §ier fanben die gelehrten Sjiöndje die foftbaren ©ücherfchätje au§ Si). gronle, fcraft. Se^rbuä) der ©eutföett ©efcfii^te. 1. Xeil. 7

4. Urzeit und Mittelalter - S. 158

1896 - Leipzig : Wunderlich
-T- 158 — fprengte mitten in die Ungarn hinein nnb mar fo bas Sßorbüb für feine Krieger. Tie _ beutfdjen ßrieger berfangten von ihrem gührer, bafs er ihr ^jergog fei, b. h- der Sdiann, der im Kampfe bor ihnen ijer jie^t. ®urc§ biefe grofce Tapferfeit feuerte Dtto I. feine ©otbaten mefjr an, al§ burd) feine 2infprache, die er mit den Sborten fchtofj: „9hm Iafct uns Heber mit dem <Sd)merte als mit der Bunge den Sßetteampf Beginnen;" b. ©eine grömmigfeit gefaßt uns gleichfalls; benn efje Dtto I. den feineren ®ampf mit den milben Ungarn Begann, hielt er einen iöufc und Ssettag ab und flehte ©oft um den (Sieg. !??ad} dem (Stege bergafj er nidjt, dem Senfer der ©d/lachten 5u banfen. c. mx Billigen audj, bafc er unter den fjeibnifcfjen Sbenben bas S§riftentum ausbreitete, mie Sari der ©rofje unter den (Sachen. Tafj ^ierbei feine Srarfgrafen, mie 5. ©ero mit großer £ärte und ©emalt berfuhren, bies gefällt uns gmar nid)t, aber ohne gmang hätten fid) die Ssenben lüo^I aud) nicht Befe^rt, und folange die Sbenben noch Reiben maren, fonnte Dtto I. nidjt baran benfeu, bafs sie ihm und feinen ©rafen gehorchen mürben. d. einer feiner größten 33orgüge mar feine griebfertigleit und Swilbe gegen feinen 23ruber £einrid). Sdiefer Beneibete feinen altem Sbruber Dtto megeu der ®önigsfrone und liefj fidt) burd) feinen 9?eib fogar bagu Bemegen, fid) gegen feinen ©ruber gu berfdjmören. 21 Ber Dtto Befjergigte mas ß^riftus ju feinen Jüngern fagte: 9tid)t Blofe fieben= mal, fonbern fiebgig mal fiebenmal foht ihr euerm S3ruber, der an eud) gefünbigt ^at bergeben. Turd) biefe grofee ©nabe und geinbestiebe fammelte Dtto I. enblich feurige itof)ten auf bas |jaupt feines reumütigen Sörubers Heinrich und biefer Blieb fortan feinem föniglidjen Söruber gefjorfam. ©rft hie£ es: 2bo 9?eib und £anf ist, ba ist Unorbnung und eitel Böfes Ting. Tann aber fonnte man fagen: (Siehe, lt>ie fein und liebiid) ist es, menn 33rüber einträchtig Bei einanber mof)nen. (Seit biefer Beit hielt £einrid), mas der (Sprud) fagt: ®^ret den ®önig! 3. S'tc S'eutfdjeit mtb btc Ungarin Tie Ungarn !amen aus Bloßer Sraubiuff und ätforbgier nach Teutfdjlanb. Tie mehrlofen Ssemoijner §u überfauen, ihnen atfes gu rauben, sie gu quälen und gu martern, ein Blühenbes Sanb ins Ungtücf gu ftürgen ba gu ernten mo sie nicht gefäet hatten; bas machte ihnen greube. Tie Ungarn maren aljo ein gang milbes und rof)es Solf, dem nichts heilig mar, bas nur gerftören, aber nichts aufbauen fonnte. Ter Ungarn ©reuelthaten und ©raufamfeiten müffen mir berabfcheuen und berurteilen. ©S mar daher für sie eine gerechte (Strafe, bafs sie 933 an der Unftrut und 955 auf dem Secfjfelbe boßftänbig aufs ^jaupt ge= fragen mürben. Tie Teutfd)en Befanben fid) den Ungarn gegenüber in der ffiot* me^r. ^hr ^ie9 mar ein Ssertheibigungsfampf, in melchem sie £aus

5. Urzeit und Mittelalter - S. 79

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 79 — £anbel§gefd)äfte er nun Beforgte. 93alb aber fanb er im £anbel und ©eirinn leine Sbefriebigung me^r. @r fing an 5« grübeln und gu finnen. 9iuf feinen Reifen hatte er ba§ ©fjriftentum und ba§ ^ubentum fennen gelernt. 2bd^I ^atte er eingefe^en, bafj biefe beiben Religionen höljer al§ ba§ £>eibentum der 2iraber ftänben; aber bennoä) gefiel tf)nt !eine biefer Religionen gang und gar, tne§f)alb er eine neue Religion fid) auggufinnen bornaljm. Ilm ungeftört barüber nad)benfen gu fönnenr gog er fid) in die (Sinfamfeit, in eine £>tfl)le bei 5d?effn, gurücf. (Srft nadf) langer $eit glaubte er mit feiner Vorbereitung fertig gu fein. (£r fagte gu feinen Ssemanbten, der ©ngel ©abriel träre il)m erfd)ienen und hätte iljm gefagt, bafj ihn ©ott, 51ua|, gu feinem Propheten au§er!oren ^ätte. S3ei feinen S3ertt>anbten und ©tammeggenoffen fanb er jeboc£> toenig gläubige Anhänger; ja, al§ Üjjjofyammeb öffentlich auftrat und feine Sehre berfünbete, ba h^ten biefe, treil sie glaubten, bafj ihnen nun der einträgliche Sdienft der Saaba genommen tträrbe, ba§ Sßolf gegen den neuen falfdjen Propheten auf, fo bafj er au§ Efteffa fließen mufjte (622). ©tefe gluctjt (£jebfd)ra) gilt für die 9jiol)ammebaner al§ Slnfang ifjrer 3eitrecf)nung und al§ «Stiftung ihrer Religion. £sn Srebina (bollftänbig: Sdcebina al nabi, b. f). ©tabt be§ Sßropheien; borljer sie anber§) fanb 35(obammeb eine fictjere 3uflucht§ftätte nnb fe^e £ef)re rafd) eine grofje Verbreitung, ^tnmer me|r tt>ucl)§ die Sa|l feiner ©laubigen, aucf) außerhalb der (Stadt 9j?ebina. 28a§ die ^ßrebigt nic^t betrirfte, ba§ bohbra^te ba§ ©dtjtrert; benn burdj ©eiralt den neuen ©lauben gu berbreiten, ba§ »rar ja ein £>auptfa£ der neuen ©otfd^aft. Rach ad^t Sauren belagerte 3ftoi)ommeb mit 10 000 Kriegern die ©tabt üüieffa, die ihn einft bertrieben hatte. nahm ®tabt, gerftörte die ©ö^enbilber be§ Tempels mit 21u§nahme be§ fd^lrargen ©teine§ und lief} fid) dann alä £errfd)er und prophet hu^igen. ©eine tobe£mutigen ßriegsfdjaren unterwarfen h^auf e™en arabifd^en ©tamm nacf) dem andern, bi§ enblirf) gang Arabien dem neuen ©lauben und Propheten gehorchte, gehn Sahre ker 51ndt)t au§ Üdfeffa ftarb 9jcol)ammeb, al§ er eben im ^Begriffe ftanb, die neue ©laubenslehre in§ 91u§lanb gu tragen, äftebina ist fein ©rab und biefes bilbet nod) heute e™en Sßaflfahrtsort für die Xroslemin, b. h- Üdiufelmann. c. !Srohammeb§ Sehre. (£§ ist fein ©ott aujjer dem einigen, all? mächtigen und barm^ergigen Sxhaf), und 9jjo|ammeb ist fein prophet. 93iofe§ und @hriftu§ fittb nur Heinere Propheten. ©ott und feinen ©tatthalter auf ®rben mu^ man unbebingt gehorchen, ©ott aber lrihr ba| die von 9jiol)ammeb berlünbete Se^re über die gange (Srbe berbreitet Irerbe. Sda^er mufj jeber ©laubige (Sroslem) für die 21u§breitung be§ ^§lam (Ergebung in ©otte§ Sbiken) mit dem ©cjjtnerte, dem ©d^lüffel be§ ^immel§, fämpfen. gurc^t bor dem Jobe barf fein ©lärtbiger fennen; benn ©ott Ijat jebem fein ©i^icefal borljerbeftimmt. Riemanb bermag biefem gu entrinnen. 28er burd) ba§ ©d^tnert fallen foil, fann

6. Urzeit und Mittelalter - S. 92

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 92 — grüner gab e§ unter uralten Bäumen blutige Opfer; niefjt bloß Stiere, fonbern fogar ^enfc§en üerbluteten auf dem Opferfteine. (Sin (Scfimaus fdjloß fic3£) an biefe Opfer. 9?acf) der ©nfü^rung be§ S^riftentums biente man ©ott in ßird^en mit ©efang, ©ebet und ^rebigt. Slujjerbem fuc^te man burdj atter§anb fromme Sberfe fic^ ba§ Sbofjtgefatfen ©otte§ 311 erro erben. grüner erbliche man in einem ätforbe feine Übeltat, fobatb man leinen ©au= ober Stamm= ober Mfögenoffen erfcfjfug. $ie §eibnifd6en griefen töteten au§ fdjnöber ©etbgier die djriftlidjen ©taubenäboten, dann fefjrten sie itjre Ssaffen au§ dem gleichen ©runbe gegeneinanber. ®ie f)eibnifc§en Reffen Ratten gar §u gerne den Ssinfrieb umgebrac§t, al§ biefer die ®onar§eic§e fällte. Ssiete anbere ©laubensboten, die bor 33oni= fatht§ nac§ ©eutfdjlanb gefommen waren, mürben rote Sbonifatius er= morbet. ®ie ©fjriften aber teerten: „$u fouft nidjt töten!“ 9?un galt jeber £otfcf)Iag ati Sünbe, felbft die Opferung toon ®rieq§qefanaenen roarb al§ 9jiorb tierboten. ®ie ®eut|"djen gelten borbem fe§r die! auf die Blutrache; aber die ©Triften lehrten: „Diäcfjet eucf) fetber nidjt!" Sa, Ssinfrieb fprac^ fogar §u feinen Begleitern, die fic§ öerteibigen wollten: „Serqettet nicfit $8öfe§ mit Sööfem!" ®urcf) biefe neuen djriftlidjen 2lnfd)auungen und (Sitten rourben die rof)en fjeibnifcfjen (Sitten und ©ebräudje attmäfjlid) öerebett. 2)a§ (£f)itften= tum fjat Diet baju beigetragen, die Sftofjeit, Sbilbfjeit, ©emütlofigfeit und ©efü§Hoftg!eit unterer Borfaljren ju mitbern und ju befettigen. greilicfj ging die§ nic^t fdjnett und nic^t bei allen, aber im Saufe der ßeit der= fehlte ba§ reine Sbort ©otte§, die feine £ucf)t der djriftlidjen Sütenge= bote nicf)t die Sbirfung an den ©eutfdjen. ?lud) in anberer £>infic§t ljat ba§ (£§riftentum fegen§reid)e golgen für ©eutfcfjlanb gehabt. ($§emat§ bilbeten $agb und ®rieg die Sieb= ling§bef<f)äftigung der freien ©eutfdjen, roä^renb sie die Arbeiten be§ 2lcferbaue§ und der ©eroerbe beradjteten. ®a§ ®§rl[tentum aber lefjrte, ba§ die Arbeit nicl)t fdjänbe. (Selbft die frommen siftönd)e nährten fidj burcf) die Arbeit ifyrer |jänbe, und sie unterroiefen die ©eutfd)en in bielen Arbeiten. So roar e§ ba§ ß^riftentum, ba§ den ®eutfdjen die 2öa^r= f)eit berfünbete: „Arbeit ist be§ 93ürger§ gierbe," ba§ i^nen den Sötice und Sinn für die Söürbe frieblidjer Arbeit öffnete. £)ierburdj rourbe audj biel für die Smberung der früheren rofyen Sitten gewonnen, benn der 9mfjiggang, der Anfang aller Safter, rourbe al§ Safter erfannt und bemgemäfj beljanbelt. @fjemal§ Ratten die ®eutfcf)en roenig auf Bilbnng gegeben. Sf)re gan§e 33ilbung beftanb in der Seibe§pftege und in der (Erlernung der 2baffenfü§rung. Sson der ©infü^rung be§ ^riftentum§ an aber gab man me§r auf Bitbung, benn die ®unft be§ Sefens und St^reibens rourbe von der ^irc^e gepflegt, und batb gab e§ biele fcfjreibfunbige

7. Urzeit und Mittelalter - S. 118

1896 - Leipzig : Wunderlich
118 — 5. Ssöng urteile« tuir übet* ^cfibcrin$? a. ©§ mar fobensmertunb ebel, ba£ ®efiberiu§ feine £öcf)ter imb Gnfef aufnafjm und befd)it£te. 2iuc^ miiffen mir e§ biüigen, baft er feine enterfiten Csnfel in i§re (Srbfcinber eingufe|en ficf) bemühte, benn der <Sd)mad)en und Unmüitbigen foff man ficf) annefjmen. b. ®ocf) mar e§ unrecht, bafj er beit $apft mit ©emaft gu jmingen fudfjte, feine Onfex gu granfenfönigen gu falben. c. ©afj er ficf) feiner ©nfel megen mit bent mächtigen granfenfönige in einen ßrieg ftürgte, mar unffug Pon if)m, ba er miffen mufjte, bafj biefer ®rieg, menn er gu feinen Ungnnften ausfiel, i§m die ®rone foften fonnte, gumaf er ficf) nicfjt burcf) 3topfer!eit au§geicf)nete, mie un§ die ©age Dom eifernen ®arf lefjrt. <So erfuhr er die 2saf)rf)eit der @prid)= mörter an ficf): „£joc§mut fommt Por dem gaffe. griebe ernätjrt, Un= friebe pergef)rt." 6. urteilen mir über die Mauren und &a$fett? 'Sie Skauren maren af§ io?of)ammebaner die gehonten geinbe der cfjriftfidjen granfett. (Sie erachteten e§ ba§er aucf) nidjt für ein $er= firemen, den (£ib der £reue, den sie ifjneit gefcfjrooren Ratten, gu galten. Gmeidjen (Sinnes maren die tuilben ttrbemofjner der Ißprenäen, die fet= tifdjen 93a§fen, mefcfje die fränfifcf)e 9?acf)f)ut üerräterifdjermeife über= fielen und niebermachten. (Sef)r anfdjauficf) fcfjitbert un§ die (Sage Pon 9?oianb die maurifdje £reufofigfeit, im ©egenfaije gur frcinfifdjen £apfer= feit und ©erabljeit. a. ©anefon§ 33errat, üftad)dem ®arl einen Steil S>panteit§ ficfj unterworfen und beffen 23emof)ner gitm ©fauben an ©ott und feine fjeifigen 2fpoftef befefjrt fjatte, 50g er gurücf nacf) ^ampefona. $n (Sara= goffa aber maren bamals gmei maurif^e Könige, die der (Sultan Pon Söabtjfon bortf)in gefcfjicft fjatte. (Sie maren dem ®aifer ®arf untertänig geworben und bienten ifjnt fcfjeinbar gern in affen (Stücfen, aber sie meinten e§ nid)t efjrficf). 9ff§ nun Sari in ^3ampefona meifte, fc^icfte er ifjnen den ©aitefon §11, der gu den groöff beften Scannen be§ granfeit= reiches gehörte, aber Untreue im .Jpergen trug, und lieft ifjnen fagen, baft sie ficf) taufen taffen ober if)nt Tribut fcfjfcfen fottten. ©ie Sftauren überfanbten barauf dem ®aifer breiftig 9?offe, mit ©ofb und (Silber und feinen ©emcinbent belaben, Piergig fftoffe mit dem füfteften und reinften Sseine und ebenfopiel aucf) für die andern Kämpfer. Sdern ©anefon aber boten sie gmangig froffe, mit ©ofb und (Silber und feinen ©emänbern belaben, menn er die Krieger ®arf§ be§ ©roften in ifjre ©eroaft liefern mottte. ®arein mittigte der böfe ©anelon und empfing den Sofjn. hierauf lehrte ©anelon §um S'önig S'arl §urücf und gab i^m die (Sdjäfce, meldje die maurifcf)en Könige i()rem Dber^errn barbrac^ten, und fagte aucf) dem Könige, ba^ l^önig 'tdzarfilies (£!§rift merben roolfe und ficf) fdjon Porbereite, in§ granfenreicf) §u ^’arl gu ge^en, um bort bei
   bis 7 von 7
7 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 7 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 8
1 1
2 0
3 0
4 6
5 2
6 0
7 1
8 0
9 2
10 3
11 2
12 0
13 0
14 2
15 0
16 2
17 0
18 0
19 8
20 4
21 0
22 2
23 1
24 1
25 0
26 1
27 0
28 0
29 3
30 0
31 0
32 26
33 1
34 0
35 0
36 1
37 29
38 1
39 1
40 0
41 0
42 0
43 1
44 0
45 4
46 4
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 2
17 7
18 0
19 0
20 0
21 1
22 1
23 0
24 0
25 1
26 1
27 1
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 1
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 1
40 6
41 0
42 1
43 2
44 0
45 2
46 0
47 0
48 0
49 0
50 1
51 0
52 0
53 7
54 1
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 1
67 1
68 0
69 0
70 0
71 1
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 0
82 0
83 1
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 3
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1
1 18
2 0
3 5
4 0
5 1
6 0
7 0
8 0
9 0
10 3
11 1
12 1
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 1
29 0
30 0
31 0
32 0
33 7
34 0
35 0
36 0
37 1
38 0
39 0
40 0
41 1
42 1
43 0
44 0
45 0
46 2
47 0
48 2
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 1
57 0
58 0
59 5
60 0
61 0
62 2
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 1
72 1
73 0
74 1
75 1
76 1
77 0
78 0
79 0
80 0
81 5
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 2
90 0
91 5
92 25
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 2
100 7
101 0
102 2
103 0
104 0
105 1
106 1
107 0
108 0
109 1
110 2
111 1
112 0
113 0
114 0
115 1
116 1
117 0
118 0
119 0
120 4
121 1
122 0
123 0
124 0
125 0
126 0
127 3
128 0
129 0
130 0
131 2
132 0
133 0
134 0
135 0
136 7
137 1
138 0
139 0
140 1
141 0
142 0
143 0
144 0
145 2
146 0
147 0
148 0
149 5
150 0
151 0
152 1
153 0
154 0
155 0
156 1
157 0
158 0
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 1
165 0
166 5
167 0
168 3
169 0
170 0
171 0
172 0
173 4
174 0
175 6
176 0
177 2
178 0
179 3
180 0
181 0
182 0
183 2
184 0
185 1
186 0
187 0
188 0
189 2
190 1
191 0
192 0
193 0
194 0
195 0
196 2
197 0
198 0
199 0