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1. Geschichte des Altertums - S. 338

1889 - Wiesbaden : Kunze
338 Dritter Abschnitt. Dritter Zeitraum. worden, wie Konstantin für das Christentum gewonnen wurde. Um dieselbe Zeit scheint auch seine Mutter Helena den christlichen Glauben angenommen zu haben. Ihre Bekehrung war aufrichtig und vollkommen, und herrliche Tugenden waren die Frucht derselben. Ihr Sohn erwies ihr die größte Ehre, ließ sie in allen Provinzen des Reiches als Augusta (Kaiserin) ausrufen und Münzen prägen, auf denen sie Flavia Julia Helena heißt. Die fromme Frau war schon bejahrt, als sie die christliche Wahrheit erkannte, aber ihr Feuereifer ersetzte, was sie durch ihre späte Bekehrung versäumt hatte. Unein-gedenk ihrer Würde, setzte sie sich unter das gemeine Volk, um ihre Gebete in der Kirche zu verrichten und dem Gottesdienst beizuwohnen. Die Schätze des Reiches benutzte sie nur zu guten Werken: sie war die Mutter aller Unglücklichen, ließ viele Kirchen bauen und bereicherte sie mit kostbaren Gefäßen. Schon achtzig Jahre alt, unternahm Helena 326 noch eine Reife nach Palästina, um die durch Christi Leiden und Sterben verherrlichten Stätten zu besuchen. Dabei hegte sie das glühende Verlangen, das heilige Grab aufzufinden, und ihr Wunsch wurde erfüllt. Auf ihren Befehl riß man einen Tempel nieder, durch welchen die Heiden die heilige Stätte entweiht hatten, räumte die Erde weg und fand endlich das heilige Grab. Es fanden sich, wie die Sage berichtet, drei Kreuze samt den Nägeln, mit denen der Leib des Herrn angeschlagen worden war, und die Inschrift, die über dem Kreuz gestanden hatte. Da diese aber vom Kreuze getrennt lag, so wußte man das Kreuz Christi von den beiden anderen nicht zu unterscheiden. Man brachte es daher zu einer Sterbenden. die durch dessen Berührung ihre Gesundheit wiedererlangt haben soll, wodurch das rechte Kreuz erkannt wurde. Nun ließ Helena an der Stätte eine prächtige Kirche bauen, welche die Kirche des heiligen Grabes heißt. Seitdem pilgerten Tausende, dahin, um am Grabe des Erlösers zu beten und Vergebung der Sünden zu erflehen. Nachdem Helena auch die anderen heiligen Stätten besucht und viele Werke der Barmherzigkeit geübt hatte, kehrte sie nach Rom zurück, wo sie im Jahre 328 starb. Ihre irdischen Überreste ruhen in einem ihr zu Ehren erbauten Turm in einer Urne, und Konstantin ließ zu Konstantinopel ein Kreuz mit zwei Bildsäulen errichten, von denen eine ihn selbst, die andere seine Mutter vorstellte. Monika, die Mutter des Augustinus. Auch der frommen Monika, der Mutter des Augustinus, sei hier gedacht. Sie wurde im Jahre 322 geboren und erhielt eine christliche Erziehung. Zur Jungsrau herangewachsen, vermählte sie sich mit Patricius, einem

2. Geschichte des Altertums - S. 59

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kapitel Iv. Die Entwickelung römischer Kultur. 59 Marsfeld, auf und marschierte nach dem Marktplatz von Rom auf der Triumphstraße entlang. An der Spitze gingen die höchsten Magistratsbeamten und die Senatoren. Dann folgten die schönsten Beutestücke und Darstellungen des besiegten Landes. Dann wurden die Ehrengeschenke für den Feldherrn daher getragen. Auf diese folgten die Opfer für die Götter (weiße Stiere) und die Gefangenen, von denen in der Regel die Vornehmsten getötet wurden. Nun kam der Triumphwagen mit dem Feldherrn, dem seine Liktoren (die Beilträger), d. H. seine Leibwache, unmittelbar voranschritten. Der Feldherr stand auf einem von vier Schimmeln gezogenen Wagen in dem Gewände des kapitolinischen Jupiter, der goldgestickten Purpurtunika und einer ebensolchen Purpurtoga. In einer Hand hielt er das elfenbeinerne Adlerzepter, in der anderen einen Lorbeer- oder Palmenzweig. Das Haupt Zierte ein Lorbeerkranz; über ihn hielt ein Sklave den goldenen Kranz des höchsten Gottes. Nun kamen die höheren Ossiziere, denen endlich das Heer selbst folgte. Die Soldaten fangen meistens fröhliche Lieder. Ein großes Festmahl und Opfer schloß das Fest. Auch eine Flotte hatten die Rötrrer. Aber sie selbst waren zu wasser- Die gtotte. scheu und dienten nicht gern als Seeleute. Dazu bestimmten sie meist Bundesgenossen oder arme Leute, die kein volles Bürgerrecht hatten. Trotzdem hat die römische Flotte oft große Siege erfochten. 4. Die Religion. Das Wort Religion ist ein römisches und heißt eigentlich Verpflichtung. Man glaubte sich die Götter günstig zu stimmen, wenn man im Verkehr möglichst genau alle Vorschriften befolge. Nichts wurde unternommen, ohne Verehrung, den Willen der Götter erkundet zu haben. Auch in der Familie herrschte dieser fromme Sinn. Der Hausvater war in der Familie der Priester. Im Hause opferte man in der älteren Zeit keine Tiere. Die Römer aßen überhaupt nur an Festtagen Fleisch, sonst gewöhnlich nur Kohl und Mehlbrei. Die Hausgötter bekamen ein Schrotbrot und Salz geopfert, den Hauptgöttern des Staates wurdeu Tiere dargebracht. Jede Gottheit hatte ihr bestimmtes Tier, und zwar war Gattung, Geschlecht, Alter, Farbe genau vorgeschrieben. Von dem geopferten Tiere bekamen die Götter in der Regel Herz, Leber, Lunge, Galle und Netzhaut; das Fleisch aßen die Opfernden. Götterbilder hatten die Römer ursprünglich nicht. Man verehrte die Götter in bestimmten Gegenständen (Symbolen), z. B. den Kriegsgott Mars Die ©atter. in einer Lanze, den Himmelsgott Jupiter in einem Stein. Die römischen Göttervorstellungen und die der italienischen Stämme überhaupt sind von Anfang au mit den griechischen nahe verwandt gewesen. Als die griechische Kultur immer mehr sich ausbreitete, sind die römischen Götter schließlich dieselben geworden wie die griechischen. So ist der höchste römische Gott Jupiter gleich dem griechischen Zeus, seine Gattin Juno gleich der Hera, der Kriegsgott Mars gleich dem Ares, der Meergott Neptun gleich dem

3. Griechische und römische Geschichte für die 5. Klasse - S. 17

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
uere Ansicht des Pantheon. Agrippa, der Feldherr des Kaisers Augustus, r 12 v. Chr., erbaute das Pantheon als Tempel, der verschiedenen Gttern geweiht war und zugleich zur Verherrlichung des Geschlechtes der Julier diente. Im Jahre 110 n. Chr. brannte das Gebude nieder. Kaiser Hadrian lie einen Rundbau mit halbkugelfrmiger Kuppel errichten, der heute als christliche Kirche benutzt wird. 17 t

4. Griechische und römische Geschichte - S. 57

1911 - Leipzig : Hirt
36. Vierte Periode. Die Kaiserzeit. 57 fand; die allgemeine Bildung befrderte das Verstndnis der christ-lichen Lehren; die griechische Sprache, in der die Schriften des Neuen Testaments geschrieben sind, war in den stlichen Provinzen die herrschende und wurde im ganzen Reiche von den Gebildeten verstanden. 2. Entstehung und Ausbreitung des Christentums. Da sandte Gott seinen Sohn Jesum Christum, den Heiland der Welt, der von sich sagen konnte: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben." Er ist der Mittelpunkt der Weltgeschichte: er brachte die Wahrheit, die das Altertum vergebens gesucht hatte, er lehrte besser als Sokrates und besser als alle Gesetzgeber den Menschen ihre Pflichten. Nachdem seine Lehre durch den Kreuzestod besiegelt und durch die Auferstehung besttigt war, wurde sie seit dem ersten Psingstseste durch die Apostel und ihre Schler im Morgenlande und Abendlande verbreitet. 3. Das Leben der ersten Christen. In den ltesten Christengemeinden bewies die Religion der Liebe, da ihr Reich nicht von dieser Welt sei. Sie wetteiferten miteinander in heiliger Hingabe an den Erlser, in werkttiger Nchstenliebe, welche die Unterschiede der Stnde milderte, und in freiwilliger Entsagung, die im Hinblick auf das Jenseits die Nichtigkeit dieses Lebens erkannte. Bald aber zogen sich die Christen die Feindschaft der Heiden zu, besonders in der Hauptstadt des Reiches. Denn sie behaupteten die alleinige Wahrheit ihrer den Heiden nicht verstndlichen Religion; sie weigerten sich, den Bildern der Kaiser gttliche Ehre zu erweisen; sie wandten sich mit Abscheu von den Heid-nischen Opfern und Spielen; sie erregten Verdacht durch ihre gottes-dienstlichen Zusammenknfte, die sie, um ungestrt zu sein, in den Kata-komben (unterirdischen Hallen, die zu Begrbnissttten dienten, Bild 33) abzuhalten pflegten. Der Ha der Heiden artete in frmliche Ver-folgungen aus, die aber, da die Staudhaftigkeit der Mrtyrer auch bei den Heiden die hchste Bewunderung erregte, dem Christentum nur immer neue Anhnger zufhrten. 4. Die Gotteshuser. Als sich der Gottesdienst aus den Kata-komben ans Licht des Tages wagen konnte, erbauten die Christen als Ver-sammluugsorte der Gemeinden gerumige Kirchen, die nach ihrer hnlich-keit mit den rmischen Markthallen Basiliken genannt wurden. (Bild 35, 36 und 37.) Die Innenwnde schmckten sie mit farbenprchtigen Mosaik-bildern, die der andchtigen Gemeinde die heiligen Gestalten in groen, einfachen Zgen zeigten (Bild 38). Seit dem 7. Jahrhundert pflegte man neben die Kirche einen Glockenturm zu setzen. In der Umgebung der Kirche lagen die Grabsttten. Doch wurden die Leichen der Bischse und anderer geistlichen, auch weltlichen Wrdentrger vielfach in der Kirche selbst beigesetzt, meist in kostbaren Sarkophagen (Steinsrgen). (Bild 39.) Auer dieser Beisetzung lieen die Christen von jeher nur das Begrabeu, nicht das Verbrennen der Leichen zu (vgl. 4, 8).

5. Griechische und römische Geschichte - S. 16

1915 - Düsseldorf : Schwann
16 Die Unterwelt ist eine freudlose Sttte; der Held Achilles wollte lieber der rmste Mann auf Erden sein, als der König im Totenreich. Die Seelen schweben wie Schatten der einer nebligen Wiese einher. Nur die besonders Gerechten wohnen gttergleich im Gefilde des Elmums oder auf der Insel der Seligen". Sie ist umflossen von Lethe, dem Strome der Vergessenheit; aus ihm trinken die gerechten Seelen, damit sie alles Leid vergessen, das sie auf Erden erduldet haben. Die Frevler dagegen erleiden ewige Strafen im Tartarus. Dies ist der tiefste Abgrund der Unter-welt und so weit unter der Erde, als der Himmel sich der ihr wlbt. Schrecklich ist bei manchen die Strafe; ein Verbrecher, namens Sisyphus, mu z. B. einen Felsblock bergan schieben, aber immerfort entrollt ihm der gewaltige Stein wieder abwrts. 21. Tempel und Priester. Der sulenumgebene Tempel galt nur als Wohnsttte des Gottes, nicht auch als Versammlungs-ort der Glubigen. Er war deshalb nicht groß. Von Osten, dem Aufgange der Sonne, her trat man durch eine Vorhalle ein. An den Tempelwnden standen oder hingen Weihegeschenke, nament-lich goldene und silberne Gefe, auch Beutestcke siegreicher Feld-Herren. Im Hintergrunde, gegenber dem offenen Eingange, ragte das Gtterbild empor; es war in lterer Zeit aus Holz, spter aus Bronze, Marmor oder edlem Metall. Vor dem Bilde, hinter dem die Schatzkammer des Tempels war, stand ein Altar, * gewhnlich ein rund oder viereckig behaltener Stein. Die Priester waren keine Lehrer der Religion und bildeten auch keinen besonderen Stand, sondern galten nur als Tempel-diener und Verwalter des Tempelgutes. Sie sind etwa mit den jdischen Leviten zu vergleichen. Ihr Amt wurde durch Wahl oder Los, auch wohl fr eine bestimmte Zeit vergeben. Ein langes weies oder purpurfarbenes Gewand und lang wallendes Haar waren ihr Abzeichen. 22. Die gewhnliche Gtterverehrung. Die allgemeinste Art, die Götter zu verehren, war das Gebet. Wer beten wollte, beugte das rechte Knie und erhob die Arme zum Himmel; die offenen Handflchen kehrte er dabei wie zum Empfange der gtt-lichen Gabe nach oben. Man betete morgens, abends und vor der Mahlzeit; auch ffentliche Verhandlungen wurden nie vor-genommen, ohne da die Gunst der Götter erfleht wurde. Vor jedem Trnke go man etwas aus dem Becher als fromme Spende auf den Boden; wer an einem Gtterbilde vorberging, grte es ^ durch eine Handbewegung. Alles Auffllige in der Natur, wie Donner und Blitz, jedes pltzliche Vorkommnis im tglichen Leben, wie Stolpern beim

6. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte, Römer und Germanen - S. 9

1914 - Düsseldorf : Schwann
— 9 — an dessen Ufer. Doch muß erst ihr Leichnam auf Erden bestattet sein; im Notfälle genügt es, eine Hand voll Erde auf ihn zu werfen. Für einen Obolus (13 Pf.) setzt der alte, schweigsame Fährmann Charon die Seelen über den Styx. Diese Münze bekommen daher die Toten mit ins Grab; sie wird ihnen unter die Zunge gelegt. Am Eingang ins eigentliche Totenreich hält ein schrecklicher dreiköpfiger Hund, der Cerberus, Wache; er läßt alle hinein, aber niemanden mehr hinaus. Die Unterwelt ist eine freudlose Stätte. Wie Schatten schweben die Seelen über einer nebligen Wiese einher. Nur die besonders Gerechten wohnen göttergleich im Gefilde des Elysiums oder auf der „Insel der Seligen". Sie ist umflossen von Lethe, dem Strome der Vergessenheit; aus ihm trinken die gerechten Seelen, damit sie alles Leid vergessen, das sie auf Erden erduldet haben. Die Frevler dagegen erleiden ewige Strafen im Tartarus. Dies ist der tiefste Abgrund der Unterwelt und so weit unter der Erde, als der Himmel sich über ihr wölbt. § 14. Der Gottesdienst. Die Griechen erbauten ihren Göttern prachtvolle Tempel. Der von Säulen umgebene Tempel galt nur als Wohnstätte des Gottes, nicht auch als Versammlungsort der Gläubigen; er war deshalb nicht groß. An den Wänden standen oder hingen Weihgeschenke, namentlich goldene und silberne Gefäße. Gegenüber dem offenen Eingänge ragte das Götterbild empor; es war in älterer Zeit aus Holz, später aus Bronze, Marmor oder edlem Metall. Vor dem Bilde, hinter dem die Schatzkammer des Tempels war, stand ein Opferaltar, gewöhnlich ein rund oder viereckig behauener Stein. Den Dienst bei den Göttern besorgten die P r i e st e r und Priesterinnen. Diese bildeten keinen besonderenstand, sondern galten nur als Tempeldiener und Verwalter des Tempelgutes. Ein langes weißes oder purpurfarbenes Gewand und langwallendes Haar waren ihr Abzeichen. Die allgemeinste Art, die Götter zu verehren, war das Gebet. Wer beten wollte, beugte das rechte Knie und erhob die Arme zum Himmel; die offenen Handflächen kehrte er dabei wie zum Empfange der göttlichen Gabe nach oben. Man betete morgens, abends und vor der Mahlzeit; auch öffentliche Verhandlungen wurden nie vorgenommen, ohne daß die Gunst der Götter erfleht wurde?) 1) Gedichte: Fischer, „Kleobis und Biton." Schiller, „Klage der Ceres" und „Das Eleusische Fest." — Vgl. Lehmanns Wandbild „Griechische Tempelweihe" (Leipzig, Wachsmuth).

7. Geschichte der Griechen und Römer - S. 122

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
122 Xvii. Oktavianus Augustus und sein Haus. Ganz anders war sein Nachfolger, der jugendliche Gjus. Man nennt ihn gewhnlich Caligula, das heit Stiefelchen; den Namen hatten ihm die Soldaten gegeben, wie er als Kind im Heerlager in Soldatenstiefelchen einherging. Ihm stieg die auerordentliche Gewalt, die er so frh erlangte, ungeheuer zu Kopfe. Er wollte nicht erst nach seinem Tode zum Gott erhoben werden, sondern schon bei seinen Lebzeiten diese Ehre genieen. Nach seinem Befehle muten ihm in allen Stdten des Reiches Standbilder errichtet und vor diesen Opfer dargebracht werden. Er fetzte sich gern neben Jupiter als ein gleich Mchtiger: das hinderte ihn aber nicht, sich vor ihm zu verkriechen, wenn es donnerte. Ungeheure Summen verschwendete dieser Herrscher fr Prachtbauten. Um das Geld dafr zu erhalten, lie er viele reiche Leute umbringen und zog ihr Vermgen ein. Nach vierjhriger Regierung wurde er ermordet. Noch schlimmer trieb es der letzte Kaiser aus dem Hause des Augustus, Nero. Auch er fhrte prchtige Bauten auf. Dabei kam ihm sehr zu statten, da in der Stadt eine riesige Feuersbrunst ent-stand, die einen groen Teil in Asche legte. Man sagte ihm nach, er selbst habe sie anlegen lassen. Nach seiner Angabe waren die in Rom wohnenden Christen daran schuld, und er lie sie grausam bestrafen. In Brennstoff gehllt, wurden sie in seinen Grten an Bume gebunden und muten den Feuertod erleide; das waren die lebenden Fackeln des Nero. Nichts war ihm heilig; er lie seine Mutter, seine Frau und seinen Lehrer ermorden. Der Herr des Erdkreises trat auch ffentlich im Zirkus als Wagen-lenk er auf, und da er eine schne Stimme zu besitzen meinte, bereiste er das gebildete Griechenland, um als Schauspieler und Snger dort Beifall zu erwerben. Allgemein atmete man auf, als ihn im Jahre 68 nach Christus ein Aufstand zwang, sich selbst das Leben zu nehmen. Neunundneunzig Jahre haben Augustus und sein Haus das Reich regiert. Die einzelnen Teile waren während dieser Zeit zu einem Ganzen zusammengewachsen. Das Treiben der beiden bsen Herrscher hatte in den Provinzen wenig Schaden angerichtet; man sprte es nur in Rom und Italien stark.

8. Praktisches Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 107

1906 - Leipzig : Wunderlich
— 107 — zu tun, führte er Nachtwachen und ein Feuerlöschwesen ein. Um den häufigen Überschwemmungen zu wehren, ließ er das Tiberbett erweitern und reinigen. Darauf versorgte er die volkreiche Stadt durch eiue großartige Wasserleitung mit gutem Trinkwasser. Rom verschönerte er durch zahlreiche Gebäude, die aus Marmor aufgeführt wurden. Mit Recht konnte er sich rühmen: „Ich übernahm eine Stadt aus Back- und Ziegelsteinen und hinterließ eine Stadt aus Marmor." 400 Tempel, unzählige Marmorpaläste, Säulenhallen, Triumphbogen, Denkmäler und Bildsäulen schmückten die Weltstadt. Über alle erhob sich ans dem Palatinischen Hügel die kaiserliche Burg. So zeigte Rom immer mehr, daß es die Haupt- und Residenzstadt des mächtigen Römerreiches bildete, den länder- und oölkerbeherrschenden Mittelpunkt. Kunst und Wissenschaft fanden eifrige Pflege. Griechische Lehrer unterrichteten die römischen Jünglinge. Niemals gab es in Rom mehr und größere Dichter, Redner und Geschichtschreiber als in diesem goldenen Zeitalter des Augustus. Die griechische Bildung ward Allgemeingut aller Gebildeten des Reiches und einte die Bürger. Bei allen Friedenswerken vergaß Augustus die Ausbildung des Heerwesens nicht. Mit ihm endete die Zeit der Eroberungsund Angriffskriege. Er begnügte sich im allgemeinen mit dem Schutze der Greuzländer und richtete deshalb ein stehendesheer ein. Es wurde auf die Grenzprovinzen verteilt. Dort wohnten die einzelnen Legionen in verschanzten Lagern, aus denen meist in der Folge Städte erwuchsen (wie Straßburg, Mainz, Köln usw.). Die Soldaten dienten meist 20 Jahre und hatten ihre Familien bei sich, bebauten im Frieden ihre Felder und übten sich nur zeitweise in Märschen und im Waffendienste. Die Bewohner Italiens waren von der Wehrpflicht befreit. Die ausgedienten Soldaten erhielten das Bürgerrecht. In Italien ließ Augustus nur etwa 10 000 Mann stehen. Dadurch wollte er einerseits das Land und den Kaiser schützen, anderseits keine Soldatenherrschaft aufkommen lassen. Doch hat er seinen Zweck nicht erreicht. Eine lange segensreiche Friedenstätigkeit war Augustus beschieden. Doch blieb ihm auch bitterer Schmerz nicht erspart. Großen Kummer bereitete ihm die Niederlage des Varus im Teutoburger Walde. Noch größeres Herzeleid brachte seine ränkevolle Gemahlin über ihn. Sie räumte ihre Stiefkinder aus dem Wege, damit ihr Sohn Tiberius nach Augustus Kaiser würde. So war er am Ende seines Lebens nicht zufrieden. Sein Leben erschien ihm wie ein Schauspiel. „Habe ich die Rolle meines Lebens gut gespielt?" fragte er seine Freunde. „Ja", antworteten sie. „Nun, so klatscht mir Beifall, denn sie ist zu Ende," sprach er. So starb Augustus, den man für den Glücklichsten hielt. „Sei glücklich wie Augustus", rief man fortan jedem neuen Kaiser bei seiner Thronbesteigung zu.

9. Das Altertum - S. 95

1905 - Leipzig : Voigtländer
59. Die flavischen Kaiser (6996). 60. Die guten Kaiser (96180). 95 Unterwerfung Britanniens. Auch die (Eroberung Sdwestdeutsch-lans wurde begonnen und durch einen noch heute erkennbaren Grenzwall (h'mes) mit Graben, Palisaden, Ivachthusern und Standlagern (Saalburg bei Hornburg) gesichert. Da die Unterworfenen den zehnten Teil ihrer jhrlichen Einknfte zu entrichten Hatten, so wurde das eroberte Gebiet das Zehntland genannt. Ruch Hier erwuchsen aus den rmischen Kriegs-lagern allmhlich blhende Städte, so Konstanz, Baden-Baden, Wiesbaden. Dominitianus wurde unter Mitwissen seiner (Battin durch Verschwrer ermordet. 60. Die guten Katfer (96180). Die fnf folgenden Kaiser regierten vortrefflich. 1. Nerva (9698), ein milder, gerechter Greis, adoptierte den nerva Spanier Trajnus. 2. Trajanus (96117), der beste Mrst", erweiterte die rmische Trajan Herrschaft der die untere Donau und durch einen Zug gegen die Parther auch der den Euphrat hinaus, so da unter ihm das Reich die grte Ausdehnung hatte. (Ein Denkmal seiner (Eroberungen ist die Tr aj anssule in Rom (Tafel Vi, 7). Zu seiner Zeit lebte der Geschichtschreiber Tacitus (um 100). Sptere Kaiser pflegte man bei ihrem Regierungsantritt mit den Worten zu beglckwnschen: Mgest du glcklicher sein als Rugustus und besser als Crajan!" Ruch Crajan verfolgte die Christen- unter ihm starb der Bischof Fristen-Simeon von Jerusalem den Kreuzestod, und der Bischof 3gntius Derfol9u"3 von Antiochien wurde in Rom den wilden Tieren vorgeworfen. 3. Hadrianus (117138) gab die (Eroberungen jenfeit des (Euphrat Hadrian auf, sicherte aber das rmische Britannien durch den piktenwall. (Er durchreiste fast das ganze Reich, meist zu gutz, und besserte Verwaltung und Rechtspflege. (Eine Zeitlang begleitete ihn der schne Rnttnous. Hadrian erbaute in Rom das Hadrians-Mausoleum (jetzt (Engelsburg Bauten genannt, Tafel Iv, 10), eine prachtvolle Villa in Tivoli bei Rom und einen korinthischen Zeustempel am $u^e der Rltropolis in Rthen. 4. fttticmtnus Pius, d.h. der fromme (138161), regierte friedlich ntomnus und milde; unter ihm konnten selbst die Christen ein ruhiges Leben führen. Pms 5. tttarcus Huxeltus (161180), der Philosoph", war weise marc flurei und gewissenhaft; von seinem edlen Sinne zeugen seine Selbstbetrach-tungen'. Trotzdem erneuerte er die dhristenverfolgungen; unter ihm starb der Bischof po 1 ykrp von Smqrna den Seuertod. Marc Rurel kmpfte an der Donaugrenze mit wechselndem (Erfolge; er starb im

10. Geschichte der Griechen und Römer - S. 12

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
12 V. Die Griechen und ihre Götter. brannt. Das brige ward fr den Opfernden und die Seinigen zum Schmause zubereitet. Wenn eine ganze Stadt einem Gott opferte, so geschah das durch eine Massenschlachtung, eine Hekatombe. 'a wurden den Opfertieren die Hrner vergoldet und die Stirnen mit Bndern und Krnzen geschmckt. Unter Fltenspiel empfingen sie den Todes-streich; ihr Blut netzte den Altar. Nun erhielt erst der Gott seinen Anteil, das brige wurde dann am Spiee fr die Festteilnehmer gebraten. Da die Götter die Menschen in allem ihrem Tun leiteten, so muten sie auch wissen, was ihnen gut sei und was ihnen die Zukunft bringen wrde. Darum fragte man sie gern um Rat und Auskunft. Es gab in alter Zeit viele Stellen, wo das geschehen konnte; sie hieen Orakel. Doch wurden bald einige besonders berhmt. Eines davon war das des Zeus zu Dodna. Da waren eherne Becken an den heiligen Eichen aufgehngt und unten rieselte ein heiliger Quell. Aus dem Rauschen der Bume, dem Klingen der Becken und dem Murmeln des Quells lasen barfige Priester die Antwort des Gottes. Ihnen gab man ein Bleitfelchen ab, auf das die Frage geschrieben war. Nach einiger Zeit kam dann die Antwort. Weit berhmter aber war bald das Orakel des Apollo zu Delphi. Dort strmten aus einem Felsenspalt betubende Dmpfe. Diese Stelle galt als der Mittelpunkt der Erde, und der ihr erhob sich ein prchtiger Tempel. Auf einen goldeuen Dreifu wurde eine Jungfrau, die Pythia, der den Spalt gesetzt. Durch die Dmpfe betubt, stie sie allerhand Laute aus, die von den Priestern gedeutet und in Verse gebracht wurden. Bei diesem Deuten wirkte natrlich die Klugheit der Priester vor allen Dingen mit. Diese hielten das, was sie da zusammenstellten, fr Eingebungen des Gottes, wenigstens in lterer Zeit. Allerdings liebte es' der Gott, seine Antwort zweideutig zu erteilen. Mag auch viel Aberglaube dabei gewesen sein: das Orakel hat jedenfalls sehr viel Nutzen gebracht; sonst htte es sich nicht Jahrhunderte hindurch des grten Ansehens erfreuen knnen. Das lag daran, da die Priester die Verhltnisse kannten und darum oft wirklich gute Ratschlge geben konnten. Da fragte denn der einzelne Brger, da fragten auch die Obrigkeiten der Städte, da fragten sogar auswrtige Könige. Und war der Rat zum guten ausgeschlagen, dann zeigte man sich dankbar und weihte dem Gott kostbare Geschenke. Jede Stadt, die etwas auf sich hielt, hatte bei dem Heiligtum ihr Schatzhaus, wo die Geschenke der Gemeinde und ihrer Brger aufgestellt waren, und eines war prchtiger als das andere. An jedem stand
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