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1. Das Altertum - S. 20

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
20 kehren und den Tempel wieder aufzubauen (538). Auch feilt Sohn Kamb^ses (530522) vertrat hnliche Anschauungen wie sein Vater, wenn er auch nach der Unterwerfung gyptens (525) rcksichtslos gegen Priester und Tempel vorging. Dieser babylonischen Strmung gegenber bildete sich unter dem persischen Adel eine nationale Gegen-strmnng aus, die nachkambyses' Tode den Dareios (521485) auf den Thron brachte. Von jetzt ab suhlten sich die Perserknige religis und politisch von der Vergangenheit getrennt; Babylon trat hinter den neuen Residenzen Susa und Persepolis zurck; der alte Orient hatte sich berlebt. Kulturgeschichtliches. a) Weltanschauung. 1. In Vorderasien: Die Weltanschauung, die sich von Baby-lonien der Vorderasien verbreitete, gipfelte in der Idee, da die Götter die Gebieter der Natur und Menschenwelt seien. Da nun der gestirnte Himmel als die wichtigste Selbstoffenbarung der Götter galt, so kam man allmhlich dazu, alles Gttliche am Himmel zu lokalisieren. Zahl-los wie die Gestirne waren nach altsumerischem Glauben die Götter und Gttinnen; doch genossen einzelne von ihnen besonders hohe Verehrung, vor allem die Vertreter der am strksten in die Augen fallenden Himmels-krper und die Schutzgottheiten der groen Städte. In der semitischen Periode verringerte sich die Zahl der kultfhigen Gottheiten ganz wesent-lich. und die Zahl der groen Götter" belief sich durchschnittlich auf nicht mehr als zwlf. An ihrer Spitze stand in Babylonien Marduk. in Afsyrien Assur; die Schpfung der Welt und der Menschen galt als ihr Werk. Die Priester dieser Götter sahen es als ihre wichtigste Auf-gbe an, den gttlichen Willen zu erforschen; dazu bedienten sie sich der Mantik und Astrologie. Keine wichtige Staatshandlung wurde unter-nommen, ohne vorher die Götter zu befragen; in dieser Hinsicht waren die Babylonier die aberglubischsten Menschen. Die baby-lonische Religion bot, so sehr sie auch den Kult der Götter betonte, doch keinen Trost fr das Sterben: das Jenseits betrachtete man als einen Ort. an welchem strenge, unerbittliche Gottheiten die Totenschatten eingekerkert hielten, und ein Rest von Lebensfreude nur denjenigen bewahrt blieb, deren Grab von frommen Angehrigen mit Opfern bedacht wurde. Nur einigen wenigen Tugendhaften soll die Gunst der Götter ein ewiges Leben verschafft haben, so dem Utnapischtim, d. h. dem babylonischen

2. Das Altertum - S. 127

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
127 - Auf die Rmer waren die Tarentiner seit dem 1. Samniterkrieg nicht gut zu sprechen. Nach der Niederlage der Samniten sahen sie in Rom mit Recht ihren Hauptfeind. Wahrscheinlich kurz vor 300 hatten sie einen Vertrag mit Rom geschlossen, wonach dessen Kriegsschiffen der Tarentinische G^lf gesperrt war. Diese dursten nicht der das am Westende des Golfs gelegene Lazinische Vorgebirge hinausfahren. Als nun das am Golf gelegene Thurii von Lukanern angegriffen wurde, wandte es sich an Rom um Hilfe. Die wurde bereitwilligst gewhrt, ^mtiaffung und in kurzer Zeit war die Stadt befreit und von rmischen Truppen des Tarentin. besetzt. Das bedeutete eine unmittelbare Bedrohung Tareuts und seines 28^272 Handels, zumal die Rmer auch eine kleine Kriegsflotte in Thurii sta=__---- tionierten. Roms Absichten traten noch unverhllter zutage; seine^Kriegs-schiffe kreuzten sogar vor Tarent. Kein Wunder, wenn jetzt die Handels-republik zu den Waffen griff. (282) Die rmische Flotte wurde ge-schlagen und Thurii erobert. Durch eine Gesandtschaft, die Shne forderte und arg beschimpft wurde, erreichte Rom nur, da Tarent vor der Welt als Anstisterin des Krieges dastand. Auch jetzt wieder mute Tarent fremde Hilfe in Anspruch nehmen, Es wandte sich an den Schwiegersohn des Agathokles (f 289), den /! König Pyrrhus von Epirus, der als Feldherr einen berhmten Namen hatte. Er kam um so lieber, als er hoffte, sich bei dieser Gelegenheit ein groes westhellenisches Reich grnden zu knnen. Sein Sieg bei gc6iacf)t 6ei Heraklea (280) vertrieb die Rmer aus ganz Sditalien. Hirt nicht Herama. 230 von den Brgern verraten zu werden, ahmte die rmisch-kampanische Besatzung Rhegions das Beispiel der Mamertiner (d. h. Marsshne) nach, einer kampanischen Sldnerschar des Agathokles, die nach dem Tode des sizilischen Tyrannen die Brger schaft Meffanas ber-rumpelt und sich zu Herren der Stadt gemacht hatte. Kampanien zu erobern gelang Pyrrhos nicht. Mehr Glck hatte er in Apnlien; hier schlug er 279 die Rmer bei Asculum. Doch ^scuwm*'279 fofit er gesagt haben: Wenn wir noch einen solchen Sieg der die Rmer davontragen, sind wir gnzlich verloren" (Pyrrhussieg); so schwer hatte er den Sieg erkaufen mffen. Da war es doch lohnender, dem Rufe der sizilischen Städte zu folgen, die durch ihn Befreiung erhofften von der Grausamkeit ihrer Tyrannen und den Angriffen der Mamer-tiner und Karthager. Als daher die Rmer durch C. Fabrius den Frieden anboten, wre es sehr wahrscheinlich zu einer Einigung ge-kommen, wenn nicht im letzten Augenblick noch die Karthager dazwischen-. getreten wren.

3. Das Altertum - S. 26

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
26 d) Staat, Gesellschaft, Verkehr. Die Staatsform Babyloniens und Assyriens war ein absolutes Knigtum, dessen Machtbefugnisse aber an den Privilegien der Tempel und den Rechten der Vollbrger gewisse Grenzen hatte. Der König stellte zwar die Rechtsnormen auf. hatte aber auch die Pflicht, sich danach zu richten. Schon in ltester babylonischer Zeit rhmten sich die Könige der Pflege des Rechtes; aber erst durch König Hammnrabi von Babylon erhielten das Familien-, Handels- und Strafrecht ihre genaue Kodifi-zierung und wurde Babylon der vornehmlichste Rechtsstaat des Orients. Der Grundgedanke des Gesetzbuches Hammurabis ist die Sicherstellung von Person und Eigentum, oder wie der Gesetzgeber es ausdrckt: da der Schwache dem Starken nicht Gewalt antue, und Waisen und Witwen gesichert seien".1) Ich habe dem Wasser nicht gewehrt zu seiner Zeit, Ich habe gegen flieendes Wasser nicht einen Damm aufgeworfen, Ich habe das Feuer nicht gelscht zu seiner Stunde, Ich habe keine Herden von den Tempelgtern verscheucht, Ich habe keinem Gott gewehrt bei seinen Prozessionen, Ich bin rein, ich bin rein, ich bin rein, ich bin rein. Ich habe getan, was die Menschen .... Und worber die Götter sich freuen. Ich habe Gott zufriedengestellt durch das, was er liebt: Ich habe dem Hungernden Brot gegeben Und dem Drstenden Wasser Und dem Nackenden Kleider Und dem Schifflosen eine Fhre, Ich habe den Gttern Opfer dargebracht, Und den Verstorbenen Totenopfer, Rettet mich doch, schtzt mich doch, Und zeugt nicht wider mich vor dem groen Gott! Ich bin reinen Mundes und reiner Hnde, Einer, zu dem Willkommen!" gesagt wird von denen, die ihn sehen. !) Ans dem Gesetzbuche des Hammurabi: 22. Gesetzt, jemand hat einen Raub verbt und ist darauf gefat worden, so wird der Betreffende gettet. 23. Gesetzt, der Ruber ist nicht gefat worden, so soll der Beraubte das, was ihm abhanden gekommen ist, vor einem Gotte genau angeben; dann werden die Ortschaft und der Polizeiprfekt, in deren Bezirk oder Gebiet der Raub stattgefunden hat, das, was ihm abhanden gekommen ist. ihm ersetzen. 55. Gesetzt, jemand hat seinen Graben zur Bewsserung aufgetan, ist (aber) nachlssig gewesen, soda er verschuldet hat, da das Wasser das Feld seines Nachbarn fortgerissen hat, so soll er Getreide entsprechend seinem Nachbarn darmeffen.

4. Das Altertum - S. 27

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
27 Die Grundlage des wirtschaftlichen Lebens bildeten in Babylonien Ackerbau und Viehzucht; die Kosten der Bewirtschaftung des Landes brachten die Bauern vielfach in Abhngigkeit von Kapitalisten und Tempeln, da diese zugleich Bankinstitute waren. Als Wertmesser dienten die Edelmetalle, Gold nud Silber, die in einem festen Verhltnisse von 59. Gesetzt, jemand hat ohne Erlaubnis des Eigentmers eines Gar-tens in jemandes Garten einen Baum gefllt, so soll er J/.2 Mine Silber dar-wgen. 128. Gesetzt, jemand hat eine Ehefrau genommen, jedoch einen Vertrag in Beziehung auf sie nicht abgeschlossen, so gilt das betreffende Weib gar nicht als Ehefrau. 138. Gesetzt, jemand will seine erste Gattin, die ihm Kinder nicht geboren hat, verstoen, so soll er ihr Geld im vollen Betrage ihres Mahl-schatzes geben, auch soll er die Mitgift, die sie aus ihrem Vaterhause gebracht hat, ihr im vollen Betrage erstatten: dann darf er sie verstoen. 145. Gesetzt, jemand hat eine Ehefrau genommen, jedoch sie hat ihm keine Kinder geschenkt, deshalb hat er sich vorgenommen, eine Neben-srau zu nehmen, so darf der Betreffende eine Nebenfrau nehmen; in sein Haus darf er sie einfhren; die betreffende Nebenfrau darf sich aber mit der Ehe-srau keinesfalls gleichstellen. 14^. Gesetzt, das betreffende Weib hat sich nicht damit einverstanden erklrt, im Hause ihres Ehemannes wohnen zu bleiben, so soll er ihre Mit-gift, die sie aus ihrem Vaterhause gebracht hat, ihr im vollen Betrage er-statten, erst dann soll sie davongehen. 168. Gesetzt, jemand hat sich vorgenommen, ein Kind von sich zu enterben und zu den Richtern gesagt: Mein Kind will ich enterben", so sollen die Richter das. was in seinem Falle dahinter steckt, untersuchen; dann darf, gesetzt, das Kind hat eine schwere Missetat, die geeignet ist, es zu enterben, nicht verbt, der Vater sein Kind auf keinen Fall enterben. 218. Gesetzt, ein Arzt hat jemandem eine schwere Verletzung mittels des bronzenen Operationsmessers beigebracht und dadurch den Tod des Be-treffenden veranlat, oder er hat jemandes Trnenfistel mittels des bronzenen Operationsmesfers geffnet und dadurch das Auge des Betreffenden zerstrt, so wird man ihm die Hand abschneiden. Aus dem Epilog zum Gesetze Hammurabis: Ter Unterdrckte, der in eine Rechtssache verwickelt wird, mge vor das Bildnis von mir, dem gesetzgebenden Könige, kommen und dann mein be-schriebenes Denkmal sich vorlesen lassen; meine kostbaren Worte mge er dann hren, und mein Denkmal mge alsdann die Rechtssache ihn erkennen lassen: sein Recht mge er finden, sein Herz mge er aufatmen lassen, und also mge er dann sagen: Hummitrabi srwabr ist ein Herr, der wie ein leiblicher Vater fr das Volk ist! Dem Worte Marduks, seines Herrn, hat er sich gefgt und dadurch Marduks Triumph oben und unten erreicht, das Herz Marduks, seines Herrn, erfreut und Gedeihen dem Volke fr immerdar bereitet; auch hat er das Land auf rechtem Wege geleitet."

5. Das Altertum - S. 202

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
202 nehmen Rmer.') Zur Zeit des Augustus verengert sich der Begriff der Humanitt zu Menschenliebe, Philanthropie, und bei ihren Verfechtern tritt allmhlich in der Zeit zunehmender sittlicher Verderbnis an Stelle der Kultursreudigkeit die Weltflucht; der Selbstmord wurde verteidigt und gebt, und neben den christlichen Einsiedlern gab es in den solgenden Jahrhunderten groe Scharen heidnischer Asketen. Je tiefer die Sittlichkeit sank, um so hher wurden von den Sittenlehrern die sittlichen Ideale geschraubt. Alles wurde unter dem Gesichts-Winkel der Moral betrachtet, selbst Literatur und Geschichtsschreibung. Pflichtenlehre. So sllte die Philosophie eine Ltke aus, da die antike Religion das sittliche Leben des Menschen garnicht in ihren Bereich gezogen hatte. Neros stoischer Lehrer Seneka schrieb Moralische Briese" u. a. Bcher, die ohne Bedenken von den christlichen Schriftstellern benutzt werden konnten; in seinen Abhandlungen der das Wohltun findet sich das Wort: Geben ist seliger als Nehmen". Als Lehrer der Philosophie behandelte der volkstmliche Epiktet die Pflichten des Menschen gegen den gtigen und weisen Gott, gegen sich und seinen Mitmenschen. Er bte auf hoch und niedrig starken Einflu aus. Tacitus wollte seinen Landsleuten in der Germania" ein Vorbild hinstellen, und die lehrhafte, biographische und anekdotenhafte Geschichtsdarstellung, die nach Recht und Unrecht und nach Nutzanwendungen fucht, verbreitete sich schnell (z. Bsp. Plutarch). Selbst ein Kaiser. Mark Aurel, stellte moralische Selbstbetrachtungen" an. Fremde Noch eine zweite groe Lcke gab es in der antiken Religion; das Religionen, seelische Leben des einzelnen stand in keiner Verbindung mit der Gottheit. das Gefhl fand keine Bercksichtigung. Die Sehnsucht der Zeit suchte ihre Besriedigung in allerlei Geheimkulten oder in sremden Religionen. Besonders der persische, monotheistisch gefrbte Mithrasdienst fand durch die Soldaten im Westen groe Verbreitung. Diokletian und andere Kaiser waren eifrige Anhnger dieses Gottes, der unbesiegten Sonne , deren Lichtetest spterhin durch das christliche Weihnachtssest abgelst wurde. Im 2. Jahrhundert n. Chr. trieb serner die griechische Philosophie Neuplatonilche in der Form des Neupiatontstttus noch einmal und zwar zum letzten Mystik. Male Blten. Es galt das Sehnen der Welt zu stillen. Der Haupt-Vlotin Vertreter dieser Philosophie war der gypter Plottn, dessen Werke von seinem Schler Porphyrtos gesammelt wurden. Grundlage ist Platos Er-kenntnislehre: Unser Denken kann nur das von den Sinnen Wahrgenommene, die Vorstellungen, verarbeiten, aber nicht das bersinnliche und Gttliche i) vgl. hvescheit und mze im mittelalterlichen Rittertum.

6. Das Altertum - S. 192

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
192 daran trug Varus. Er war nach Vellejus^) der Typus eines rmischen Legaten dieser Zeit mit allen seinen Fehlern und Vorzgen. Der Cheruskerfrst Arminius, der Fhrer der Ausstndischen, war rmischer Ritter und hatte, wie viele andere Germanen seit Drnsus, im rmischen Heere gedient. Er berredete Varus zu einem Heereszug Teutoburger *n unwirtliche Gegenden. Die rmischen Legionen wurden berfallen Mb. und vllig vernichtet (9 u. Chr.). Varus strzte sich in sein Schwert, i) n. Chr. Der Ort der Schlacht ist ungewi; wenn Tacitus recht htte, wre er in der Nhe des Teutoburger Waldes zu suchen (beim heutigen Det-mold). Germanische Kriegslieder verkndeten noch lange nachher den Ruhm des Arminius. In Rom dagegen verursachte die Niederlage einen ungeheuren Schrecken (Varus, Varus, gib mir meine Legionen wieder"); man glaubte an eine Wiederholung der Ereignisse aus der Kimbernzeit und beschrnkte sich daher auf die Verteidigung der Rheingrenze. Nachfolgefrage und Ende des Augustus (14 n. Chr.). Schon frhzeitig war Augustus daraus bedacht, seiner Familie die Nachfolge zu erhalten. Doch starben von den in Aussicht genommenen Thronerben nacheinander sein Schwiegersohn Agrippa (12 v. Chr.), sein lterer Stief-shn Drnsus (9 t). Chr.) sowie die beiden Shne Agrippas und Julias. Da mute er seinen tchtigen, ihm persnlich aber verhaten jngeren Stiefsohn Tiberius adoptieren. Dieser wurde noch mehr verbittert, als er seine glckliche Ehe mit Agrippas Tochter Vipsania auflsen mute, um aus politischen Grnden seine frhere Schwiegermutter, des Augustus leichtlebige Tochter Julia, zu heiraten; auerdem mute er unter Zurck-fetzuug des eigenen Sohnes seinen Neffen Germanikus adoptieren, weil dieser Sohn des Drufus vermhlt war mit Agnppina. die als Tochter Agrippas und Julias eine direkte Enkelin des Kaisers war. Tiberius ging frei- 1) ein Mann von milber Natur, ruhigem Charakter, krperlich wie geistig etwas unbeweglich, mehr an die Mue des Lagerlebens als an bett ^elbbienft gewhnt; wie wenig er Verchter des Geldes war, bezeugte Syrien das er verwaltet hatte: arm war er in das reiche Land gekommen, reich verlie er ein armes Land. Als er das Heer, welches in Germanien staub, befehligte, kam er auf den Gedanken, es gbe ba Menschen, die auer der Sprache und den Gliebmaen nichts vou einem Menschen htten, und wer sich mit dem Schwerte nicht bewltigen lasse, dem knne man mit dem Rechte beikommen. Mit solchen Vorstzen kam er in die Mitte von Germanien und verbrachte die Sommerzeit mit Rechtsprechen und orbnungsmigen Verhandlungen vor seinem Richterstuhle, als wre er unter Menschen, die sich der Sigkeit des Friebens erfreuten". Mit ihm stimmen anbere rmische Geschichtsschreiber, Florus und Dio Cassius, berein. Vgl. die interessante Monographie Koepp Die Rmer in Deutschland. 1905.

7. Das Altertum - S. 194

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
194 Charakter Kaum ein Kaiser ist so verschieden beurteilt worden wie Tiberius.l) des T^berius. Tatschlich machten die Erfahrungen, besonders .die reuet in der eigenen Familie und das Intrigenspiel um die Erbfolge den Tiberius immer vorsichtiger und mitrauischer, so da schlielich nur die Pro-vinzen, die in der Ferne nicht unter seinem Wesen zu leiden hatten, dem tchtigen Kaiser ihre Anerkennung nicht vorenthielten. Nachdem er sich verbittert in die Einsamkeit von Capri zurckgezogen hatte, ver-traute er nur noch einem Menschen, dem Prtorianer-Obersten Sej5n. Ende Ws er diesen noch rechtzeitig als Verschwrer entlarvte (31), wurde er be "llcnu'3utn Shrcinn; damals kamen die ersten Majesttsprozesse aus. 2) Niemand trauerte, als der alte Kaiser im Jahre 37 bei Misenunt starb. Die Prtorianer erhoben des Germanikus Sohn Gajus, der von Caligula. den Soldaten in seiner Jugend den Beinamen Caligula, d. h. Sol-37-41 batenstiefetchen, erhalten hatte, ans den Thron. Da er unfhig zum Regieren war und Spuren von Verrcktheit (Csarenwahnsinn) zeigte, ermordeten sie ihn jedoch nach kurzer Zeit und ersetzten ihn durch seinen Claudius Onkel Claudius, der besser zum Gelehrten oder zu einem guten 41~54 Verwaltuugsbeamten, schlecht aber zum Herrscher taugte. Trotzdem hat die rmische uere und innere Politik unter seiner Regierung ansehnliche Ersolge zu verzeichnen. So wurden Britann ien und Thrazien rmische Provinzen. Die Justiz wurde verbessert, der Handel und die Bodenkultur gefrdert. Seine verworfene Gemahlin Agrippina (die jngere), eine Schwester Calignlas, vergiftete ihn und brachte dadurch 9tero. 54-68 ihren Sohn aus erster Ehe Nero auf den Thron. Nero regierte an-fangs gut, doch lenkte et bald in die Bahn des Caligula ein. Seine Mutter, feine Gemahlin, feinen Stiefbruder und seinen Lehrer (Seneca) i) Vellejus berichtet von der Beliebtheit des Prinzen: Ein Schauspiel wie das. welches ich genossen habe, scheint der sterbliche Mensch nicht erfassen zu knnen. Wie jedermann aus vollem Herzen mehr sich selbst als ihm Glck wnschte in dem volkreichsten Teile Italiens und durch das ganze weite Gallien, wo sich der alte Feldherr wieder sehen lie, der durch Verdienste und Taten ein Csar war, bevor ihm der Titel gegeben ward; wie nun erst den Soldaten bei seinem Anblick die Freudentrnen flssen, ... das alles lt sich nicht mit Worten ausdrcken und mchte vielleicht kaum Glauben finden." Von dem Kaiser aber berichtet Dio Cassius: Er schrieb hufig in sen Worten an Germanikus und an Agrippina: der seine Taten jedoch empfand er keineswegs Freude: er frchtete sie vielmehr doppelt, weil er nun auch die Heere auf seiner Seite htte. Er konnte allerdings nicht glau-ben, da Germanikus wirklich so (loyal) dachte, wie er zu denken schien. War er sich doch selbst dessen bewut, da seine eigenen Handlungen nicht seinen Worten entsprachen." 2) In der alten Zeit gab es nur eine Majestt des Volkes.

8. Das Altertum - S. 148

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
- 148 Ursache des offen halten; die Rmer versprachen sich nichts Gutes fr ihren Handel Krieges. b)n Sieg der beiden Landmchte Syrien und Makedonien der die See- und Handelsmacht gypten, mit der Rom bisher in gutem Ein- vernehmen gestanden hatte. Whrend man Syrien zunchst vllig freie Hand lie, um die Gegner zu teilen, erklrte man im Jahre 200 Philipp Iii. von Makedonien um fo lieber den Krieg, als man ihm fein Bndnis Bundes-mit Hannibal noch nicht vergessen hatte. Natrliche Bundesgenoffen der genossen, ^mer waren die freien Stdje und Kleinstaaten, besonders Pergamon und Rhodos. Mit Rom hielt es auch der aitolische Bund, wohingegen der achische Bund unter dem tchtigen Buudesfeldherrn Philopoimen, dem "^letzten Griechen," sich Makedonien anschlo und erst nach dem Einmarsch der Rmer in Thessalien zu ihnen bertrat. Der Krieg wurde 197 entschieden durch den Sieg des T. Quin ctius. Flamininns der Philipp Iii. bei der thessalischeu Hgelkette Kyuos-Schlacht bei kep halai (d. h. Hundskpfe). Philipp mute eine hohe Kriegsentschdigung den fii)n0s zahlen, alle Kriegsschiffe ausliefern und auf alle anermakedomfchen fc197ac Besitzungen verzichten. Im folgenden Jahre verkndete der fr griechische Kultur begeisterte Feldherr bei den Jsthmischen Spielen die Freiheit aller Griechen. Doch waren vor allem die Aitoler mit der Neu-o^M^M zufrieden; sie hatten eine vllige Vernichtung Makedoniensgewnscht. . ^ Veranlassung Der Krieg gegen Syrien (192189)* Vergeblich hatten die des Krieges ^mer in ihren Verhandlungen versucht. Syrien aus Asien zu beschrnken; sie hatten nicht hindern knnen, da die gyptischen Besitzungen an der Sdkste Kleinasiens und in Thrakien syrisch wurden. Nach Hanmbals Plan sollte sich Syrien verbnden mit Makedonien, Griechenland und Karthago, in Spanien den Ausstand schren und in Italien einen gemeinsamen Vernichtnngskamps gegen Rom führen. Als aber die Altoler im Jahre 192 den König Antiochns von Syrien zu ihrem Bundes-feldherrn whlten und ihn einlden, griechisches ! zu besetzen, griff er voreilig zu. Rom erklrte den Krieg. Schlachtbeid-N Antiochns^ll. wurde 190 bei den Thermopylen geschlagen Thermopylen ^ nach Asien zurck. Hier hatte L. Cornelius Snpiv den ""nesia i?'Oberbefehl; als Berater war ihm fein Bruder, der Sieger von Zama beigegeben. Er besiegte den König vollstndig bei Magnesia. Syrien mute hohe Kriegskosten zahlen, sast alle Kriegsschiffe ausliefern und \ den gesamten kleinasiatifchen Besitz abtreten. Rhodos') und vor allem \-- !) Lykien und tlw. Karlen. H

9. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte, Römer und Germanen - S. 1

1914 - Düsseldorf : Schwann
Das Altertum. 1. Die Geschichte schließt alles in sich, was unter den Menschen geschehen ist. Wir teilen sie ein in die drei großen Abschnitte Altertum, Mittelalter und Neuzeit. Sie geht aus vom Morgenlande. Von dort her hat sich das Menschengeschlecht in uralten Zeiten allmählich über die ganze Erde verbreitet. Mit Ausnahme der Israeliten haben die alten Völker den Glauben an den einen wahren Gott verloren und sind Heiden geworden. Die lange Zeit bis zum Zusammenbruche ihres Heidentums, der einige Jahrhunderte nach Christus erfolgt ist, nennen wir das Altertum. 2. Die wichtigsten Völker des Altertums haben in den sonnigen Ländern gewohnt, die das Mittelländische Meer umschließen. Sie waren geschieden nach den drei Erdteilen der „alten Welt", nämlich Asien, Afrika und Europa. In Asien geht die erste Entwicklung der menschlichen Gesittung aus von den Babyloniern und den Assyrern, in Afrika von den Ägyptern. In unserm Erdteile Europa treten später die Griechen und Me 9t öm er hervor. Sie haben für den Fortschritt der Menschheit die größte Bedeutung; wenn wir von der Geschichte des Altertums reden, meinen wir daher gewöhnlich nur ihre Geschichte. Beide Völker sind für uns klassisch, d. h. mustergültig: die Griechen sind die Lehrmeister der Menschen geworden in Wissenschaft und Kunst; die Römer dagegen haben Vorbildliches geleistet auf dem Gebiete des R e ch t e s und der Staatsverwaltung. Hauptsächlich wir Deutschen haben im Laufe der Zeit viel von beiden Völkern gelernt; unsere Geschichte ist ohne die ihrige nicht gut zu verstehen. Deshalb müssen wir uns mit der Geschichte der Griechen und der Römer in der Schule besonders beschäftigen. — „Ringe, Deutscher, nach römischer Kraft und griechischer Schönheit'" (Schiller). Voos-Z urbonsen, Geschichte für Mädchen-Mittelschulen, Teil Ii. 1

10. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte, Römer und Germanen - S. 9

1914 - Düsseldorf : Schwann
— 9 — an dessen Ufer. Doch muß erst ihr Leichnam auf Erden bestattet sein; im Notfälle genügt es, eine Hand voll Erde auf ihn zu werfen. Für einen Obolus (13 Pf.) setzt der alte, schweigsame Fährmann Charon die Seelen über den Styx. Diese Münze bekommen daher die Toten mit ins Grab; sie wird ihnen unter die Zunge gelegt. Am Eingang ins eigentliche Totenreich hält ein schrecklicher dreiköpfiger Hund, der Cerberus, Wache; er läßt alle hinein, aber niemanden mehr hinaus. Die Unterwelt ist eine freudlose Stätte. Wie Schatten schweben die Seelen über einer nebligen Wiese einher. Nur die besonders Gerechten wohnen göttergleich im Gefilde des Elysiums oder auf der „Insel der Seligen". Sie ist umflossen von Lethe, dem Strome der Vergessenheit; aus ihm trinken die gerechten Seelen, damit sie alles Leid vergessen, das sie auf Erden erduldet haben. Die Frevler dagegen erleiden ewige Strafen im Tartarus. Dies ist der tiefste Abgrund der Unterwelt und so weit unter der Erde, als der Himmel sich über ihr wölbt. § 14. Der Gottesdienst. Die Griechen erbauten ihren Göttern prachtvolle Tempel. Der von Säulen umgebene Tempel galt nur als Wohnstätte des Gottes, nicht auch als Versammlungsort der Gläubigen; er war deshalb nicht groß. An den Wänden standen oder hingen Weihgeschenke, namentlich goldene und silberne Gefäße. Gegenüber dem offenen Eingänge ragte das Götterbild empor; es war in älterer Zeit aus Holz, später aus Bronze, Marmor oder edlem Metall. Vor dem Bilde, hinter dem die Schatzkammer des Tempels war, stand ein Opferaltar, gewöhnlich ein rund oder viereckig behauener Stein. Den Dienst bei den Göttern besorgten die P r i e st e r und Priesterinnen. Diese bildeten keinen besonderenstand, sondern galten nur als Tempeldiener und Verwalter des Tempelgutes. Ein langes weißes oder purpurfarbenes Gewand und langwallendes Haar waren ihr Abzeichen. Die allgemeinste Art, die Götter zu verehren, war das Gebet. Wer beten wollte, beugte das rechte Knie und erhob die Arme zum Himmel; die offenen Handflächen kehrte er dabei wie zum Empfange der göttlichen Gabe nach oben. Man betete morgens, abends und vor der Mahlzeit; auch öffentliche Verhandlungen wurden nie vorgenommen, ohne daß die Gunst der Götter erfleht wurde?) 1) Gedichte: Fischer, „Kleobis und Biton." Schiller, „Klage der Ceres" und „Das Eleusische Fest." — Vgl. Lehmanns Wandbild „Griechische Tempelweihe" (Leipzig, Wachsmuth).
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