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1. Deutsche Geschichte von den ältesten Zeiten bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 107

1915 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Die Kreuzzge. 107 Papst Innocenz Iii. einen neuen Kreuzzug. Es waren hauptschlich fr an-zsische Ritter, welche dem Weckrufe folgten. Sie schlssen einen berfahrts-vertrag mit Venedig. Als die Kreuzfahrer an Bord waren, benutzte der Doge Dandlo die Gelegenheit, um mit ihrer Hilfe den Venetianern die Herrschaft der den Handel mit dem Orient zu verschaffen. Statt nach dem Heiligen Lande berzusetzen, griff man das griechische Kaiserreich an und eroberte Konstantinopel. An die Stelle des griechischen trat ein lateinischer Kaiser aus der Zahl der franzsischen Ritter, der das Reich mit mehreren Groen und den Venetianern teilte. Die letzteren gewannen u. a. die Inseln Korsu und Kreta und damit sichere Sttzpunkte fr ihre Verbindung mit Konstantinopel und dem Orient. Das lateinische Kaisertum brach im Jahre 1261 wieder zu-sammen,' aber Venedig behauptete seine Eroberungen. e) Der fnfte Kreuzzug (12281229). Im vollen Zwiespalt mit dem Papste unternahm Friedrich Ii. bte Fahrt nach dem Heiligen Lande (S. 99). Als er in Palstina ankam, traten ihm, als einem Gebannten, der Patriarch von Jerusalem und die Ritterorden der Templer und Jo-hanniter feindlich entgegen. Trotz dieser Schwierigkeiten erwirkte er von dem Sultan Karnil u. a. die Abtretung der heiligen Orte Jerusalem, Bethlehem und Nazareth. f) Der sechste und siebte Kreuzzug (1248 und 1270) waren Unternehmungen des franzsischen Knigs Ludwig des Heiligen, welche durch den erneuten Fall Jerusalems (1244) veranlat wurden. Auf beiden ver-suchte der König von der Nordkste Afrikas aus zu seinem Ziele zu kommen. Beide blieben ohne Erfolg. Auf dem letzten erlag Ludwig mit einem groen ^ Teile seines Heeres der Pest. Ende und Ergebnis der Kreuzzge. Als im Jahre 1291 Akkon 1291 in die Hnde der Unglubigen fiel, gaben die Christen den Besitz Palstinas auf. Der Versuch, das Verlorene wiederzugewinnen, unterblieb, wie oft auch die Ppste sich bemhten, die frhere Begeisterung von neuem anzufachen. Gro waren die Opfer an Menschen und Geld, welche die Kreuzzge forderten. Aber sie wurden gebracht im Dienste eines erhabenen Gedankens und unter Entfaltung der herrlichsten Tugenden, deren die Menschheit fhig ist. Die Kreuzzge hatten vielgestaltige Folgen. Besonders haben sie 1. auf lange Zeit das bermchtige Vordringen des Islams ver-htet1, 2. das Ansehen der Ppste gehoben, 3. die Ausbildung des Rittertums gefrdert und die Entstehung der Ritterorden 1 Erst um die Mitte des 14. Jahrhunderts erschienen die Trken (Osmanen) auf europischem Boden; sie unterjochten den Sdosten unseres Erdteils, machten durch die Eroberung Konstantinopels 1453 dem griechischen Kaiserreiche ein Ende und bildeten nun Jahrhunderte hindurch eine Gefahr fr den Frieden und die Gesittung des ganzen Abendlandes.

2. Deutsche Geschichte von den ältesten Zeiten bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 102

1915 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
102 Vierter Zeitraum. Das Deutsche Reich von Heinrich I. bis zum Ende der Staufer. c) Niederlage und Hinrichtung Konradins. Der Versuch Kon-rad ins so nannten die Italiener den damals fnfzehnjhrigen Sohn Konrads Iv. (Conradino der junge Konrad) , das Erbe seiner Vter wiederzugewinnen, schlug fehl. Er wurde bei Tagliacozzo [for. Talja-^ in den Abruzzen besiegt und auf der Flucht gefangen genommen. Karl von Anjou lie ihn nebst seinem Freunde Friedrich von Baden auf dem Markte zu Neapel hinrichten (1268)1. d) Die Auflsung des Herzogtums Schwaben. Das mit Konradins Tod erledigte Herzogtum Schwaben wurde nicht wiederhergestellt. hnlich wie frher Sachsen und Bayern lste es sich in eine Menge von reichsunmittelbaren Gebieten auf. Unter diesen gelangten die Reichsstdte Ulm und Augsburg, die Grafschaft Wrttemberg, die Markgraf-schaft Baden und die Besitzungen der Habsburger in der deutschen Schweiz zu hoher Bedeutung. . 8. ?ie Kreuzzge (10961270). Zweck, Ursache und Veranlassung der Kreuzzge. Unter den Kreuz-zgen versteht man die groen Heerfahrten des christlichen Abendlandes gegen den mohammedanischen Orient, deren Hauptzweck war, Palstina, das Heilige Land", zu einem christlichen Reiche zu machen und als solches zu erhalten. Man zhlt ihrer gewhnlich sieben, indem man nur die greren Unternehmungen in Betracht zieht. An dem zweiten, dritten und fnften waren die Deutschen in hervorragender Weise beteiligt. Der Gedanke der Kreuzzge war vorbereitet durch die mannigfachen Erfolge, welche im 11. Jahrhundert das Christentum auf europischem Boden gegen den Islam errang. In Spanien drangen die christlichen Goten unaufhaltsam nach Sden vor (S. 29); im Jahre 1085 brachten sie ihre alte Hauptstadt Toledo wieder in ihre Gewalt. Fnf Jahre spter vollendeten die Normannen die Eroberung des arabischen Siziliens. Um dieselbe Zeit rangen die Genuesen und Pisaner mit den Arabern Nordafrikas um die Seeherrschaft im Mittelmeere. Auf die Ausfhrung des Gedankens der Kreuzzge wirkten fr-dernd ein: 1. die religise Richtung der Zeit, die sich besonders in der Zunahme der von alters her blichen Wallfahrten nach dem Heiligen Lande bekundete; 2. die Kriegs- und Abenteuerlust des damals entstehenden, zuerst bei den Normannen ausgebildeten Rittertums; 3. die wirtschaftliche Not der durch die vielen Kriege und Fehden bedrngten 1 Vgl. Freiligraths Gedicht Barbarossas erstes Erwachen".

3. Deutsche Geschichte von den ältesten Zeiten bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 105

1915 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Die Kreuzzge. 105 der Napoleonischen Zeit seiner Gter beraubt, ging der Orden auseinander. In Preußen lebte er als weltliche Adelsgenossenschaft wieder auf, die in den Kriegen der Jahre 1864, 1866, 1870/71, 1914/15 fr die Pflege der Kranken und Verwundeten Groes geleistet hat. Er zerfllt in einen katholischen Zweig (Malteser) und in einen evangelischen (Johanniter). y) Der Deutsche Orden. Seine Grundlage bildete wie bei den Johan-nitern ein Krankenhaus. Es war eine Stiftung deutscher Kaufleute, die auf dem dritten Kreuzzuge entstand. Die in dem Spitale dienende Genossenschaft (Marienbrber) wurde schon bald in einen Ritterorden verwandelt (1198). An der Spitze stand ein Hochmeister. Die Mitglieder, ausschlielich Deutsche, zerfielen in Geistliche und Laienbrder. Die zum Kampfe ausziehenden Ritter trugen der der Rstung einen weien Mantel mit einem schwarzen Kreuze auf der linken Brust. Unter dem Kaiser Friedrich Ii. schickte der zu einem deutschen Reichsfrsten ernannte Hochmeister Hermann von Salza (S. 99) einen Teil der Ordensritter in das Weichselland, um die heidnischen Preußen zu be-kmpfen und zum Christentum zu bekehren (1230). Untersttzt von Kreuzfahrern aller Lnder, unterwarfen jene Männer in harten Kmpfen zunchst das Gebiet zwischen Weichsel und M emel. Sie zogen eine solche Menge deutscher 1230 Ansiedler herbei, da hier in kurzer Zeit ein Klein-Deutschland" entstand, bis welches fr die Geschichte unseres Vaterlandes die grte Bedeutung erlangen sollte. 1283 Die weiteren Schicksale des Ordens s. S. 120 f und 127 f. b) Der zweite Kreuzzug (11471149). Die Veranlassung zum zweiten Kreuzzuge war die Eroberung Edessas durch die Trken (1144). Zuerst erklrte sich der franzsische König Ludwig Vii. auf die Mahnung des Papstes Eugen Iii. bereit, jene Vormauer der christlichen Reiche des Morgenlandes den Unglubigen wieder zu entreien. Dann gewann der hl. Bernhard (S. 87), der die Kreuzpredigt bernommen hatte, durch seine feurige Beredsamkeit auch den widerstrebenden deutscheu König Kon-rad Iii. Fast das ganze christliche Abendland geriet nun in Bewegung, und von allen Seiten strmten die Kreuzfahrer herbei. Unter ihnen befand sich viel mittelloses und unkriegerisches Volk, auch zahlreiche Weiber und Kinder, wie wenn eine neue Vlkerwanderung beginnen sollte. Die Deutschen zogen von Regensburg die Donau entlang der Kon-stantinopel nach Kleinasien (vgl. S. 103). Auf demselben Wege folgten alsbald die Franzosen. Beide Heere wurden durch Kmpfe mit den Trken und durch Krankheiten empfindlich geschwcht, und nur un-bedeutende Reste langten endlich in Antiochien an. Statt nun gen Edessa zu ziehen, lieen sich die beiden Könige durch den König von Jerusalem bestimmen, das feste Damaskus anzugreifen. Die Eroberung der Stadt schlug fehl, und verstimmt kehrten die Europer in die Heimat zurck. Der Kreuzzug war gnzlich milungen; Hunderttausende von Menschen hatten ihr Leben eingebt bei einem Unternehmen, das die aus-schweisendsten Hoffnungen erweckt hatte.

4. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 75

1902 - Wolfenbüttel : Zwißler
Iii. Die Zeit der Hohenstaufen und das Interregnum 11251273. 75 Freunde Friedrich zu Neapel im Oktober 1268 hingerichtet. So fand der letzte Hohenstanfe im Kampfe um sein vterliches Erbe ein frhes und trauriges Ende. 51. Der Ausgang der Arenniige. Die religise Begeisterung, welche einst die Kreuzzge hervorgerufen hatte, war allmhlich erloschen. Die beiden letzten Kreuzzge unternahm Ludwig Ix. der Heilige von Frankreich, aber keiner von beiden erreichte das eigentliche Ziel. Auf dem sechsten Zuge (1247 1254) wandte Ludwig sich nach gypten, um von hier aus Palstina zu erobern, geriet aber mit seinem Heere in Gefangenschaft und mute sich mit seinen Eroberungen loskaufen. Den siebenten Zug (1270) richtete Ludwig gegen Tunis, wo er das Christentum verbreiten wollte. Allein das Unter-nehmen miglckte; vor Tunis brachen im Heere Seuchen aus, die auch deu König dahinrafften. Mit dem Falle Akkons 1291, der letzten Besitzung der Christen, hatten die Kreuzzge nach dem heiligen Lande ihr Ende erreicht. 52. Kultur im Zeitalter der Kreuxxge und der Hohenstaufen. Das Zeitalter der Hohenstaufen war trotz der heftigen Kmpfe zwischen Kaisertum und Papsttum die Blteperiode des Mittelalters. 1. Die Kirche. Diese gelangte während der Kreuzzge auf den Hohe-puukt ihrer Machtentwickelung, denn die kriegerische Kraft der abend-lndischen Christenheit stellte sich damals in den Dienst religiser Jnter-essen. Dazu hatte die ppstliche Gewalt neue Sttzen erhalten; auer dem Bann und Interdikt, das der ganze Lnder verhngt wurde, dienten n e n e O r d e n mit strengerer Regel zur Befestigung des kirchlichen Ansehens. Am erfolgreichsten wirkten die unter Innocenz Iii. gegrndeten Bettelorden der Dominikaner und Franzis-kaner. Der Dominikanerorden (die schwarzen Mnche), gestiftet von dem Spanier Dominikus, stellte sich die Predigt und die Verfolgung der Ketzer zur Lebensaufgabe; die Franziskaner (die braunen Mnche), deren Orden Franz von Assisi grndete, bten das seelsorgerische Amt sowie

5. Geschichte des Altertums - S. 64

1903 - Wolfenbüttel : Zwißler
64 Ii. Rmische Geschichte. Die eroberten Gebiete wurden durch Festungen, die zugleich Militr-kolouieu waren, und durch Heerstraen gesichert. Die berhmteste Heerstrae war die Via Appia, welche von Rom sdlich nach Kapna fhrte. 4. Die Eroberung Unteritaliens durch den Tarentiuischen Krieg *280266. Nach der Besiegung Mittelitaliens lie auch die Unterwerfung Unteritaliens nicht lange auf sich warten. Ver-anlaffnng gab den Rmern ein Zerwrfnis mit der Stadt Tarent. Tarent, einst von ausgewanderten Spartanern angelegt, war durch seinen ausgedehnten Handel und einen hochentwickelten Ge-Werbebetrieb die mchtigste und blhendste Stadt Grogriechen-lands geworden. Aber der groe Reichtum verfhrte die Brger zu einem ppigen Genuleben, das ihre Krfte verweichlichte, sie arbeits-und waffenscheu machte und sie verfhrte, ihre Kriege durch Sldner führen zu lassen. Die Verfassung war anfangs demokratisch ge-Wesen, jetzt aber zu einer zgellosen Pbelherrschaft ausgeartet. Mit Besorgnis sahen die Tarentiner, wie die rmische Macht stetig nach Sden vorrckte. Zwischen beiden Stdten bestand ein alter Vertrag, nach dem es den Rmern verboten war, der ein sd-lich von Tarent gelegenes Vorgebirge Kriegsschiffe zu senden. Als trotzdem einmal eine rmische Flotte im Hafen von Tarent erschien, kam der gegen die Rmer vorhandene Unwille zum Ausbruch. Die Tarentiner strzten sich auf die Rmer und ntigten sie, mit einem Verluste von fnf Schiffen das Weite zu suchen. Ein rmischer Ge-sandter, welcher fr die Tat Genugtuung forderte, wurde beschimpft. Nun riefen die Tarentiner, des Kriegsdienstes entwhnt, aus Furcht vor der Rache der Rmer den König Pyrrhus von Epirus herbei. Dieser stammte aus einer Seitenlinie des macedonischen Knigs-Hauses, hatte sich in den Kmpfen der Diadochen ausgezeichnet und war fr kurze Zeit auch im Besitze Macedoniens gewesen. Begierig nach Ruhm und Abenteuern ging der Kriegsheld auf den Wunsch der Tarentiner ein. Er hoffte, dort ein gewaltiges westgriechisches Reich grnden zu knnen, dessen Sttzpunkte Unteritalien, Sicilien und Epir^s sein sollten. Mit einem Heere von 20000 Phalangiten, 3000 Reitern und 20 Kriegselefanten, den ersten, die in Italien gesehen wurden, erschien Pyrrhus in Unteritalien. Er warb italische Sldner hinzu und zwang auch die verweichlichten Tarentiner wieder zum Kriegsdienste. Dann

6. Hilfsbuch für den Unterricht in der alten Geschichte - S. 9

1913 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Das Heldenzeitalter. 9 Jahre begann die erste Olympiade, ein Zeitraum von einem Feste zum andern, also von vier Jahren1. d) Die heiligen Bündnisse (Amphiktionien). In der Nähe der geweihten Orte Griechenlands bereinigten sich gewöhnlich mehrere Städte zum Zwecke gemeinsamer Verehrung der Götter. Man feierte gemeinsame Feste und gelobte, bei Kriegsgefahr die heilige Stätte zu schützen. Eine solche Vereinigung nannte man Bund der Amphiktionen (— Nachbarn). So bereinigten sich zum Schutze des Apollotempels zu Delphi zwölf umliegende ©täbte, die durch Buubeseib einanber verpflichteten, jebe Verletzung des Heiligtums zu strafen, sich gegenseitig aber Weber im Frieden noch im Kriege zu schäbigen. Auf diese Weise übten die heiligen Bünbnisse, die lange Zeit das Ansehen eines obersten Gerichtshofes für die ©täbte des Bundes besaßen, einen wohltätigen Einfluß auf die zersplitterten Griechen aus. 4. Das Heldenzeitalter. Die älteste Zeit bis zur borifchen Wanderung (S. 21) pflegt man das Heroen-ober Heldenzeitalter zu nennen. Die Heroen nehmen eine Mittelstellung zwischen den Göttern und den Menschen ein (Halbgötter). Ähnlich wie die Helden der deutschen Sage (Siegfrieb, Dietrich von Bern usw.) sinb sie entweber ursprünglich als Natur fr äste zu benfen, die unter göttlich-menschlicher Hülle auftreten, oder es sind geschichtliche Gestalten, die den später Lebenden als Menschen höherer Art, mit größerer Schönheit, Stärfe und Tapferkeit begabt, erschienen. a) Herkules. Herkules (griech. Herakles) war der Natioualheld aller Griechen (ogl. Siegfried als Nationalhelb der Deutschen). Er berförperte die besten Eigenschaften des Griechenbolfes, insbesondere Stärke, Mut und Tapferkeit. Nach einem Leben ununterbrochener Mühen und Arbeiten, die er bis zu feinem Eube siegreich überwand, nahm ihn Zeus in den Olymp auf; die Griechen aber berehrten ihren Helden als Halbgott. 1. Seine Jugend. Herkules war der Sohn des Göttervaters Zeus und der Königstochter Alkmene von Theben. Schon in seiner frühesten Kindheit bewies er eine gewaltige Körperkraft. Als ihm Hera ein Schlangenpaar in die Wiege sandte, um ihn zu verderben, erwürgte er mit seinen starken Fäusten die tückischen Tiere. 1 Ähnliche Spiele waren die Pythischen bei Delphi, die Jsth mischen bei Korinth und die Nemeischen bei Nemea; vgl. Schiller, Die Kraniche des Jbykus. — Die Olympischen Spiele haben fast zwölf Jahrhunderte lang bestanden. Zur Zeit der großen Völkerwanderung (375—568 n. Chr.) verödete der Festort. In den Jahren 1875—1881 veranstalteten deutsche Gelehrte mit Unterstützung des Deutschen Reiches planmäßige Ausgrabungen. Außer zahlreichen Gebäuderesten und Inschriften wurden hierbei manche Kunstschätze, wie das Marmorbild des Hermes von Praxiteles (4. Jahrh. v. Chr.), wieder ans Licht gezogen.

7. Hilfsbuch für den Unterricht in der alten Geschichte - S. 13

1910 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Das Heroenzeitalter. 13 In einem Engpa begegnete er dem in einem Wagen sitzenden Lazus. Es kam zu einem Wortstreite, in welchem dipus den ihm unbekannten Vater erschlug (vgl. Hildebrand und Hadubrand). Auf seiner weiteren Reise lste er das Rtsel der Sphinx ( Wrgerin) und befreite dadurch die Thebaner von einer schrecklichen Plage. Zum Lohne erhielt er die Herrschaft der die Stadt und dazu die Hand der Knigin, seiner eigenen Mutter. So war das Orakel erfllt, ohne da dipus eine Ahnung davon hatte. Als endlich bei einer von den Gttern gesendeten Seuche durch den blinden Seher Tiresias die Aufklrung erfolgte, nahm Jokaste sich in ihrer Verzweiflung das Leben, während ihr unglcklicher Sohn und Gatte sich die Augen ausstach. Die Shne der beiden, Etekles und Polynices, stieen den Vater ins Elend und luden dadurch einen schweren Fluch aus sich. Seine Tochter Antigene begleitete den dipus in die Verbannung. Nach einer langen, entbehrungsreichen Wanderung kamen sie in das gastliche Attika, wo der König Theseus ihnen freundliche Aufnahme gewhrte, bis dipus, durch seine Leiden gereinigt und mit der Gottheit vershnt, in die Unterwelt hinabstieg. Zwischen E te o kl es und Po ly nie es entbrannte ein heftiger Thronstreit, aus dem der erstere als Sieger hervorging. Polynices flchtete nach dem Pelo-ponnes, um Bundesgenossen zu werben. Er gewann den König Adrastus von Argos und noch fnf andere Helden fr sich. So begann denn der Zug der Sieben gegen Theben. Alle, mit Ausnahme des Adrastus, kamen um; Eteokles und Polynices tteten sich gegenseitig im Zweikampfe. Als nun der neue König Kreon dem Polynices die Ehre der Bestattung ver-weigerte, trat Antigene fr den toten Bruder ein und bedeckte feinen Leichnam mit Erde, damit feine Seele Ruhe finde. Sie wurde dabei ertappt und lebendig begraben. Zehn Jahre fpter unternahmen die Epigonen, d. h. die Nachkommen (der Sieben), einen neuen Zug gegen Theben, eroberten die Stadt und kehrten mit Beule beladen heim. d) Der trojanische Krieg (11941184'?). Die Stadt Tr 0 ja ober Jliurn, beren Trmmersttte in neuester Zeit von den deutschen Forschern Schliemann (S. 6) und Drpfelb 1 auf dem Hgel von Hiffarlik (tiirk. Afarlyk Trmmersttte) aufgefunden wrbe, lag in der nordwestlichen Ecke Kleinasiens, 4 km vom Meere, in fruchtbarer Ebene, hoch berragt von der festen Burg Pergmus. Sie war der Sitz eines stolzen Herrschergeschlechtes, das seine Herkunft von den Gttern ableitete. Sein Sturz erfolgte nach der Sage durch einen zehnjhrigen Krieg der unter der Fhrung des Agamemnon geeinigten Griechen. Kein Ereignis hat den griechischen Dichtern reicheren Stoff geboten; aber nur die beiden herrlichen Werke des Homer (um 800 v. Ehr.?), Jlias und Odyssee, sind uns erhalten geblieben. 1 Die Sammlung der von ihm gefundenen Altertmer (Vasen, Becher, Gerte aus Stein und Bronze, Waffen, Armbnder usw.) hat Schliemann dem Deutschen Reiche zum Geschenk gemacht (1881); sie befindet sich jetzt in Berlin. Nach Dorstfeld ist von den neun bereinander liegenden Trmmerfchichten menschlicher Ansiedlungen die sechste (von unten) das Homerische Troja, gleichzeitig mit den Burgen von Tirhns und Mycene (S. 6); die unterste weist in das 4. Jahrtausend v. Chr.

8. Deutsche Geschichte von den ältesten Zeiten bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 48

1899 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
48 Zweiter Zeitraum. Von der Gründung des fränf. Reiches bis zu seiner Teilung. beseitigt, daß Bayern eine von den übrigen deutschen Stämmen getrennte Entwicklung nahm. • d) Tie Heerfahrt nach Spanien (778) und die Gründung der spanischen Mark (801). Als Karl den Reichstag zu Paderborn abhielt (S. 46), erschien eine Gesandtschaft des arabischen Fürsten von Barcelona, der von einem benachbarten arabischen Herrscher schwer bedrängt wurde. Der König sagte seine Unterstützung zu. Doch der spanische Feldzug entsprach nicht den gehegten Erwartungen. Karl mußte am Ebro wieder umkehren, und seine Nachhut erlitt in den Pyrenäen, nach der Sage im Schale von Roncesvalles (spr. -walljes), eine vernichtende Niederlage durch die Basken. Unter den Gefallenen befand sich auch Roland, der Markgraf der Bretagne. Er gehört zu den zwölf „Paladinen" Karls des Großen1 (Palatini = Ritter des Palastes, Hofleute) und ist in Sagen und Liedern wie kein anderer Held aus seinem Gefolge gefeiert worden2. — Erst gegen das Ende der Regierung Karls wurde die spanische M a r k zwischen den Pyrenäen und dem Ebro gegründet. e) Ter Avarenkrieg (791—796). Tie Einführung des Christentums in den Ostalpen und der erste Versuch deutscher Siedelnng im Slawenlande. Die Avaren gehörten zum finnisch-türkischen Stamme; in ihrer Lebens- und Kriegsweise glichen sie den Hunnen, deren Wohnsitze an der Theiß sie seit 200 Jahren einnahmen. Die von ihren Raubzügen heimgebrachte Beute bargen sie in neun kreisförmigen Verschanzungen (sogen. Ringen). Karl suchte die Avaren in ihrem eigenen Lande auf, überließ aber dann die Fortsetzung des Krieges seinem Sohne P i p P i n. Dieser erstürmte den Hauptring der Feinde und machte dadurch dem Kriege ein Ende. Die Avaren verschwinden bald aus der Geschichte. Zum Schutze der Ostgrenze des Reiches wurde das von Slawen (s. unten) bewohnte Land zwischen der mittlern Donau und dem Adriatischen Meere (die Ostalpen) fränkischen Markgrafen übergeben. Das Erzbistum Salzburg und das Bistum Passau sorgten für die Bekehrung der heidnischen Bewohner. Von Passau gingen auch zahlreiche bayrische Ansiedler nach dem Osten: das erste Beispiel deutscher Kolonisation >>" Slawenlande. In der Ostmark zwischen der Enns und dem Wiener Walde lagen die Keime des österreichischen Staates. f) Tic Kriege mit de» Slawen. Nach dem Abzüge der Ostgermane» rückten in die leer gewordenen Wohnsitze die Slawen oder Wende» 1 Vgl. Uhlands Gedicht „König Karls Meerfahrt". 2 Vgl. die Sagen, welche sich an Rolandseck a. Rhein knüpfen, und Uhland Gedichte „Klein Roland", „Roland Schildträger" u. a.

9. Deutsche Geschichte von den ältesten Zeiten bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 107

1899 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
w»-?remiiiempg5! Die Kreuzzüge. 107 Papst Innocenz Iii. einen neuen Kreuzzug. Es waren hauptsächlich französische Ritter, welche dem Weckrufe folgten. Sie schlossen einen Uberfahrtsvertrag mit Venedig. Als die Kreuzfahrer an Bord waren, benutzte der Doge Dandölo die Gelegenheit, um mit ihrer Hilfe den Venetianern die Herrschaft über den Handel mit dem Orient zu verschaffen. Statt nach dem Heiligen Lande überzusetzen, griff man das griechische Kaiserreich au und erobertekon->tantinopel. An die Stelle des griechischen trat ein lateinischer Kaiser aus her Zahl der französischen Ritter, der das Reich mit mehreren Großen und den Venetianern teilte. Die letzteren gewannen n. a. die Inseln Korfu und Kreta und damit sichere Stützpunkte für ihre Verbindung mit Konstantinopel und dem Orient. Das lateinische Kaisertum brach im Jahre 1261 wieder zusammen, aber Venedig behauptete seine Eroberungen. e) Der fünfte Kreuzzng (1228—1221)). Im vollen Zwiespalt mit dem Papste unternahm Friedrich Ii. die Fahrt nach dem Heiligen Lande (S. 99). Als er in Palästina landete, traten ihm, als einem Gebannten, der Patriarch von Jerusalem und die Ritterorden der Templer und Johanniter feindlich entgegen. Trotz dieser Schwierigkeiten erwirkte er von dem Sultan Kainil u. a. die Abtretung der heiligen Orte Jerusalem, Bethlehem und Nazareth. f) Der sechste und siebente Kreuzzug (1248 und 1270) waren Unternehmungen des französischen Königs Ludwig des Heiligen, welche durch den erneuten Fall Jerusalems (1244) veranlaßt wurden. Auf beiden verachte der König von der Nordküste Afrikas aus zu feinern Ziele zu kommen. Beide blieben ohne Erfolg. Auf dem letzten erlag Ludwig mit einem großen Teile feines Heeres der Pest. Ende und Ergebnis der Kreuzzüge. Als im Jahre 1291 Akkon 12!» >u die Hände der Ungläubigen fiel, gaben die Christen den Besitz Palästinas ""f. Der Versuch, das Verlorene wiederzugewinnen, unterblieb, wie oft auch d>e Päpste sich bemühten, die frühere Begeisterung von neuem anzufachen. Groß waren die Opfer an Menschen und Geld, welche die kreuzzüge forderten. Aber sie wurden gebracht im Dienste eines erhabenen Gedankens und unter Entfaltung der herrlichsten Tugenden, deren die Menschheit fähig ist. Die Kreuzzüge hatten vielgestaltige Folgen. Besonders haben sie aus lange Zeit das übermächtige Vordringen des Islams verhütet^, 2. das Ansehen der Päpste gehoben, 3. die Ausbildung des Rittertums gefördert und die Entstehung der Ritterorden 1 Erst um die Mitte des 14. Jahrhunderts erschienen die Türken (Däninnen) ‘Ulf europäischem Boden; sie unterjochten den Südosten unseres Erdteils, machten durch 16 Eroberung Konstantinopels 1453 dem griechischen Kaiserreich ein Ende Und bildeten nun Jahrhunderte hindurch eine Gefahr für den Frieden und die Ge-üttnng des ganzen Abendlandes.

10. Deutsche Geschichte von den ältesten Zeiten bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 76

1899 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
76 Vierter Zeitraum. Das Deutsche Reich von Heinrich I. bis zum Ende der Staufer. Kirchenversammlung in Rom ein deutscher Bischof, Suitger von Bam-104ii ßerg, als Clemens Ii. auf den Stuhl Petri erhoben. Dieser vollzog noch an demselben Tage die Kaiserkrönung an Heinrich und seiner Gemahlin. Die Römer aber (Geistlichkeit und Adel) übertrugen dem Kaiser freiwillig das Recht, bei jeder Papstwahl die erste und entscheidende Stimme abzugeben (vgl. Otto I.!). Kraft dieses Rechtes hat Heinrich noch dreimal deutsche Bischöfe zu Päpsten erhoben. Diese deutschen Päpste waren alle den Cluniacensern zugethan, j s) Heinrich Iii. und die Normannen in Unterhalten. In Süditalien begann sich zu jener Zeit ein Staat zu entwickeln, dem eine bedeutende Zukunft beschicken war. Seine Gründer waren Ritter aus dem Lande an der untern Seine, das der französische König im Jahre 911 normannischen Abenteurern eingeräumt hatte (Normandie). Diese hatten das Christentum und die französische Sprache angenommen. Ihre Herzoge nannten den französischen König ihren Lehnsherrn, lebten aber nach ihren eigenen Gesetzen und verfolgten ihre eigenen Pläne. Im Jahre 1066 machte sich Wilhelm der Eroberer, Herzog der Normandie, zum Könige von England'. Zu der Zeit Heinrichs des Heiligen begegnen uns zum erstenmal französische Normannen in Unteritalien, welche als Pilger dorthin gekommen waren und sich an den Kämpfen gegen die Griechen und Araber beteiligten. Konrad Ii. übertrug einem ihrer Führer die Grafschaft Aversa bei Neapel als deutsches Lehen. Als Heinrich Iii. nach Italien kam, belehnte er einen andern normannischen Großen mit der Landschaft Apulien. f) Heinrich Iii. und die Herzoge. Abnioert von Bremen. Den Plan seines Baters, die Herzogtümer allmählich einzuziehen, gab Heinrich auf; doch nahm er das Recht in Anspruch, frei über sie zu verfügen. Dies hatte mehrere Empörungen zur Folge. Heinrich warf zwar alle seine Feinde nieder; aber es ließ sich erwarten, daß der hohe Laienadel bei günstiger Gelegenheit von neuem sein Haupt erheben werde. Die beste Stütze Heinrichs in diesen Kämpfen waren die Bischöfe. Im Norden vertrat besonders der Erzbischof Adalbert von Bremen die Sache des Kaisers gegenüber den Bill»ngern (S. 64), die im erblichen Besitze des Herzogtums Sachse» waren. Zugleich war er darauf bedacht, den skandinavischen Norden seiner Kirchengewalt zu unterwerfen. Von Schweden bis nach Island und Grönland waren deutsche Geistliche als seine Missionare thätig. g) Tie Regelung der Thronfolge und der Tod des Kaisers. Obwohl Franke von Geburt, weilte Heinrich Iii. doch mit Vorliebe in Sachsen. 1 Ans der Verschmelzung der germanischen Angelsachsen mit den rvmani-sierten Normannen entstand die englische Nation.
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