§ 23. Die dorische Wanderung und die griechischen Kolonien. 31
Das Familienleben war innig. Die Frauen wurden hoch ge- samtiie achtet; es herrschte die Einehe. Selbst Fürstinnen scheuten die Hausarbeit nicht: die Königin Penelope webt; die Königstochter Nausikaa fährt an den Strand, um zu waschen.
Der Handel wurde fremden Kaufleuten überlassen; als Tausch- Handel mittel diente das Vieh, da gemünztes Geld noch unbekannt war. Die Abgaben wurden in Erzeugnissen des Landes geleistet.
Die Dichtkunst war schon hoch entwickelt; die Sänger standen selbst w^tsunft bei den Fürsten in Ehren.
Die Baukunst der Heldenzeit bezeugen Überbleibsel von Burgen Bau&unft und Gräbern; sie sind aus crmopischem Mauerwerk, d. H. aus riesigen Steinen ohne Mörtelverbindung, erbaut. Berühmte Beste finden sich an den Stätten des alten Mykenä, Tiryns und Troja; besonders nennenswert ist das Löwentor von Mykenä (Tafel Ii, 2).
Huch die aufgefundenen Erz-, Ton- und Glasarbeiten zeigen schon Gewerbe einen hohen Grad von Kunstfertigkeit.
Zweiter Zeitraum.
Die Begründung der griechischen Staaten,
1100-500 v. Lhr.
§ 23. Die dorische Wanderung und die griechischen Kolonien.
1. Die dorische Wanderung um 1100. Den Anfang der sicherer t Dortföe bezeugten Geschichte bilden Wanderungen der griechischen Stämme. Ihre manooun9 erste Ursache war Übervölkerung und Landmangel, ihre Folge eine neue Verteilung des Landes und eine Änderung der staatlichen Einrichtungen.
Die wichtigsten Folgen hatte die dorische Wanderung.
Die Dorier wohnten ursprünglich an den Abhängen des Olymps, votier von den Thessalem bedrängt, wanderten sie über den (Dta nach dem kleinen Bergland, das nach ihnen Doris genannt wurde, von hier aus zog ein Teil von ihnen — der Sage nach unter Führung der herakliden (Nachkommen des Herakles) — über den korinthischen Meerbusen nach dem Peloponnes. Dort wohnten die Achäer. Nach längeren Kämpfen wurden sie a^äer von den siegreichen Doriern teils unterworfen, teils nach der Nordküste des Peloponnes gedrängt, die nun nach ihnen Rchaia genannt wurde.
Die von hier vertriebenen Ionier zogen nach dem stammverwandten jomer Httika, den Inseln desägäischen Meeres und den Küsten Kleinasiens.
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abgelaufen waren, erwachte in Herakles die alte Thatenlust wieder: wie unwürdige Fesseln warf der Göttersohn die Weiberkleider ob, verließ die Königin und kehrte, auf neue Heldenkämpfe sinnend, nach Griechenland zurück.
12. Der Kampf gegen die Giganten.
Zunächst unternahm er mit mehreren andern griechischen Helden einen Kriegszug gegen die Stadt Troja, deren König Laomedon ihn schwer beleidigt hatte. Wie Herakles die durch gewaltige Mauern geschützte Stadt eroberte und den Laomedon erschlug, werden wir später in der Geschichte des trojanischen Krieges erzählen*).
Weit furchtbarer war der Kampf gegen die Giganten, in welchem er den Göttern selbst zu Hilfe zog. Die Giganten waren ungeheure Riesen mit schrecklichen Gesichtern, langen Haaren und Bärten; statt der Füße hatten sie geschuppte Drachenschwänze. Aus dem Schoße der Erde emporgewachsen, wollten sie sich der Herrschaft des Zeus und der andern olympischen Götter nicht unterwerfen; denn der wohlgeordnete Gang der Weltregierung, die festen, heiligen Satzungen, welche die Himmlischen eingeführt hatten, widerstrebten dem trotzigen Sinne der Unholde. Daher erhoben sie sich in grimmiger Wut zum Kampfe wider die Götter, um diese von ihrem erhabenen Herrscher-
*) Viertes Buch, Nr. 1.
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— 279 —
Die Drangsale des griechischen Heeres begannen mit innerer Zwietracht: zwischen Agamemnon, dem Völkerfürsten, und dem göttlichen Achilleus brach ein heftiger Streit aus, der von den wichtigsten Folgen sein sollte. Mit diesem Hader der beiden Helden hebt die Ilias an, das gewaltige Lied des Sängers Homeros von dem Kampfe um die Stadt Jlios, wie er durch den Zorn des Achilleus sich den Griechen zum Verderben wandte, bis ihnen der versöhnte Pelide endlich als Retter erschien.
Wie aber geschah es denn, daß sich die ersten Führer des griechischen Heeres so bitter entzweiten?
Um einer gefangenen Jungfrau willen entstand der Streit.
Bei der Eroberung einer benachbarten Stadt durch Achilleus war mit andern Frauen und Jungfrauen auch die schöne Chryse'is, die Tochter eines Priesters des Gottes Apollon, gefangen genommen und bei der Verteilung der Beute dem Agamemnon als Ehrengeschenk übergeben worden. Der alte Vater konnte die Gefangenschaft seines lieben Kindes nicht ertragen. Priesterlich geschmückt, einen goldenen Stab mit Lorbeer umwunden in der Hand, kam er in das Lager der Griechen, um mit reichem Lösegelde die Jungfrau freizukaufen. „Ihr Atreussöhue," sprach er, „und ihr andern Helden der Griechen, mögen die Götter euch Sieg und glückliche Heimkehr verleihen; mir aber gebet aus Ehrfurcht vor Apollon, dessen Priester ich bin, die Tochter zurück, die ihr mir genommen."
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— 325 —
der Helden auch in der bevorstehenden entscheidungsvollen Schlacht entbehren, und nicht ohne ernste Sorgen gingen sie auseinander, ein jeder in sein Zelt, um in erquickendem Schlummer neue Kraft für die Kämpfe des folgenden Tages zu sammeln.
Doch Agamemnon, der Völkerfürst, konnte keine Ruhe finden. Kummervoll warf er sich auf seinem Lager hin und her, und Seufzer drangen wie Schneegestöber aus seiner gequälten Brust. Endlich stand er auf und trat vor sein Zelt: der verworrene Lärm, das Rufen und Pfeifen, das von den Wachtfeuern der Trojaner zu ihm herüberschallte, vermehrte nur seine Unruhe. Rasch warf er sich eine große Löwenhaut um die Schultern, eilte nach dem Zelte des Nestor und weckte den alten Helden aus dem Schlafe. Dann berief er auch die übrigen Fürsten zu neuer Beratung. Sie versammelten sich auf einem Hügel vor dem Graben des Lagers, und Nestor begann: „Wie, ihr Freunde, sollte sich denn jetzt nicht ein Mann finden lassen, der die Kühnheit hätte, hinzugehen zu dem Lager der Trojaner, um auszukundschaften, was sie vorhaben: ob sie hier auf dem Schlachtfelde zu bleiben gedenken oder in die Stadt zurückkehren,* zufrieden mit ihrem Siege über die Griechen.
Alsbald erbot sich der kühne Diomedes zu dem Wagestück, falls ein Begleiter sich zu ihm gesellen wollte. Viele waren dazu bereit; Diomedes aber wählte sich den klugen Odysseus zum Genossen aus, „denn," sagte er, „der ist nie um den
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21. Der letzte Festschmaus.
Als die rojenfingerige Morgenröte den neuen Tag heraufführte, erhob sich Odysseus wieder von seinem Lager. Es war ein enlscheidungsvoller Tag angebrochen, zugleich ein Festtag des Apollon; aber er begann im Hause des Odysseus wie die übrigen Tage. Die Mägde reinigten den Saal und setzten Tische und Stühle zurecht, die Diener der Freier erschienen im Hofe, um Brennholz zu spalten und die Tiere zu schlachten, welche die Hirten zum Schmause liefern mußten.
Bald kam auch der Sauhirt mit drei fetten Schweinen herbei und grüßte freundlich den alten Bettler; dann traf der freche Geishirt ein mit den besten Ziegen seiner Herde; endlich erschien, einen gemästeten Ochsen vor sich hertreibend, der Rinderhirt Philötios, ein braver Mann, der, wie sein Freund Eumäos, dem alten Herrn in treuer Liebe anhing. Mit wüstem Lärmen stürmten hierauf die Freier in den Saal, um ihr Schmausen und Schwelgen von neuem zu beginnen.
Telemachos setzte auch dem alten Bettler ein Tischchen und einen geringen Stuhl an die Thüre des Saales, ließ ihm gebratenes Fleisch vorlegen und füllte ihm einen Becher mit Wein. „Laß es bir wohl schmecken, Alter," sprach er, „ich werbe Schmähung und Gewaltthat von bir fern halten; es gehört ja bieses Haus hier dem Obyssens, meinem
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63. Die christliche Kirche in den drei ersten Jahrhunderten.
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Die Baukunst erzeugte eine Slle von Tempeln, Theatern, hallen, Baukunst Palsten, Triumphbogen, Wasserleitungen, Bdern (Thermen) und Grab-mlern. Die wichtigsten erhaltenen Baudenkmler dieser Zeit sind das Pantheon, das Xolossium, mehrere Triumphbogen, Reste von Wasserleitungen und Bdern, die Trajanssule, das Grabmal Hadrians (Tafel Iv,
711).
Die Vildnerei schuf u. a. zahlreiche Standbilder der Kaiser, z. B. das Btibnerei Standbild des Hugustus (Tafel Iv, 6) und das Reiterbild Marc Hurels.
Die Malerei der damaligen Seit lt sich nur nach wenigen Resten maierei beurteilen, die hauptschlich bei der Ausgrabung von Pompeji (seit 1748) aufgedeckt wurden - besonders berhmt ist ein dort gefundenes Mosaik-gemlde der Klexanderschlacht bei Issus.
Die Dichtkunst gelangte zur Seit des Hugustus in den Werken der Dichtkunst Dichter vergil, horaz und Gvid zu hherer Ausbildung, vergil besingt in der gneide die Irrfahrten des Trojaners Hneas und seine nsiedlung in Italien und verherrlicht damit die Familie des Hugustus, deren Ursprung er auf Julus oder Hsltanius, den Sohn des Hneas und der Venus, zurck-fhrt. I}oro3 feiert in G den sowohl die Tugend als auch den heiteren Lebensgenu und schildert in Satiren und Episteln die Zustnde seiner Zeit mit treffender Wahrheit und geistvollem Witz. Ovid fat in seinen Metamorphosen" eine Flle von Sagen in kunstreicher verknpfuna zusammen.
In der Geschichtschreibung zeichneten sich ivius und Tacitus aus. ewcht. Livius, der dem Zeitalter des Hugustus angehrte, verfate eine Ge- ,d,rei6u"9 schichte Horns von der Grndung der Stadt bis auf die Zeit des Hugustus. Caciws, der unter Trajan (um 100 n. Thr.) lebte,
stellt die Hnfnge der Kaiserzeit mit ergreifendem Ernst und knapper Krze dar. In seiner Germania bietet er den sittenlosen Rmern ein Bild der jugendfrischen Deutschen.
65- Die christliche Kirche in den drei ersten Jahrhunderten.
1. Ausbreitung des Christentums. Whrend der Staat der Ausbreitung 3uden mit der Zerstrung Jerusalems (70) unterging, machte die Husbreitung des Christentums schnelle Fortschritte. Zuerst wandten
sich ihm die niederen Stnde zu; aber Sklaven und Frauen trugen es bald in alle Kreise des Volkes. Selbst schwere Verfolgungen gereichten ihm zur Frderung.
2. Christenverfolgungen. Die Verfolgungen des Christen- Der. tums im rmischen Reiche gingen teils vom Volke, teils von der Obrigkeit fol9u"9en
Andrs, kehrbuch d. Gesch. f. hh. Mdchenschulen. T. 7
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Extrahierte Personennamen: Marc_Hurels Livius Caciws Ernst Christenverfolgungen
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Kriegern, sie wolle ihnen das Thor ffnen, wenn sie ihr das gben, was sie am linken Arme trgen. Sie meinte damit die goldenen Spangen der Sabiner. Als sie aber nun in der Nacht die Feinde einlie, warfen diese ihre schweren Schilde, die sie gleichfalls am linken Arme trugen, auf die Jungfrau und tteten sie. Am folgenden Tage kam es zwischen Rmern und Sabinern zun: Kampfe. Da strzten pltzlich die geraubten Sabinerinnen zwischen die feindlichen Reihen und flehten bald ihre Vter und ihre Brder an, ihnen nicht die Männer, bald ihre Männer, ihnen nicht die Vter und die Brder zu tten. Diese Bitten rhrten beide Heere. Man stand vom Kampfe ab und schlo Frieden; ja, die Sabiner grndeten auf einem Hgel neben dem bisherigen Rom eine neue Niederlassung und bildeten hinfort mit den Rmern eine Gemeinde. So vergrerte sich der Um-fang der neuen Stadt und die Zahl ihrer Bewohner.
3. Der Senat; des Romulus Ende. Romulus fhrte ein kraftvolles Regiment und machte durch glckliche Kmpfe sein Volk angesehen und gefrchtet bei allen Nachbar-stmmen. Er setzte einen Rat der ltesten, einen Senat, ein, der aus angesehenen und erfahrenen Mnnern bestand. Doch Romulus zog sich durch seine groe Strenge allmhlich den Ha dieses Senats zu und wurde, wie es heit, von dem-selben heimlich ermordet. Das rmische Volk aber erzhlte, sein König sei bei einer Musterung der Kriegsmannschaft unter Donner und Blitz auf feurigem Wagen in den Himmel ent-rckt worden, und verehrte den Romulus als seinen Schutzgott.
27. Auma Pompilms und Tullus Hostilius.
1. Numa Pompilius. Nach dem Tode desromu-lus fhrte der Senat ein Jahr lang die Regierung. Da murrte das Volk: Man hat uns hundert Herren gegeben; wir aber wollen, da nur einer als König der uns herrsche." Nun war ein Mann unter den Sabinern zu Rom, der hie Numa P o m p i l i u s und war von allen hochgeehrt wegen seiner Weisheit und Frmmigkeit. Dieser wurde zum König gewhlt. Numa herrschte lange Jahre und hielt Frieden mit allen Nachbar-
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
es mehrfach vor, daß diese auf die Phalanx lossprangen, die Schilde mit der Linken herunterrissen und von oben nach dem Gegner stachen.
Während nun der linke Zlügel der Germanen geworfen und in die Klucht geschlagen war, brachte der rechte infolge seiner Übermacht die Römer sehr ins Gedränge. Das bemerkte der junge publius Lrassus, der Anführer der Reiterei, der einen freieren Überblick hatte als jene im Kampfgetümmel, und ließ sofort das dritte Treffen zur Unterstützung des bedrängten Zlügels ins Gefecht eingreifen.
53. Die $oige davon war, daß der Kampf wieder zum Stehen kam und die Germanen sich ohne Ausnahme zur Zlucht wandten. Erst der etwa 5000 Doppelschritte (7% km) vom Schlachtfelde1) entfernte Rhein setzte ihrer Zlucht ein Ziel, hier gelang es nur einigen wenigen, die im vertrauen auf ihre Kraft hinüberzuschwimmen suchten oder zufällig Kähne vorfanden, sich zu retten. So erging es auch striovist. Auf einem Nachen, den er am Ufer angebunden fand, rettete er sich,- die übrigen alle wurden von der römischen Reiterei eingeholt und niedergemetzelt. Die beiden $rauen flriooists fanden auf der Flucht ihren Tod. Die eine, eine Suebin, hatte er von daheim mitgebracht; die andere war aus Noricum (Donauprovinz, vom 3nn bis zum Wiener Wald); ihr Bruder, der König vocio, hatte sie dem Hriontst nach Gallien geschickt, wo er sie geheiratet hatte, von seinen beiden Töchtern wurde die eine getötet, die andere geriet in römische Gefangenschaft
Cäsar selbst, der an der Spitze seiner Reiterei den $eind verfolgte, stieß auf Gajus Valerius Procillus, der, mit drei Ketten gefesselt, von seinen Wächtern auf der $lucht mitgeschleppt wurde. Dessen Befreiung bereitete ihm nicht geringere Zreude als der Sieg selbst. Sah er doch einen der angesehensten Männer der Provinz Gallien, seinen vertrauten
Don Den unzähligen versuchen, die gemacht worden sind, das Schlachtfeld genauer zu bestimmen, hat keiner allgemeine Anerkennung gefunden, ctm wahrscheinlichsten ist es, die Walstatt bei Sennheim (Gernay), unweit Mülhausen, zu suchen, wer sich genauer über die Stage orientieren will, findet Näheres z. B. bei Delbrück, Geschichte der Kriegskunst, 1908, 2. Aufl., I, S. 512 ff.
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20. Sagen der Urzeit.
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Einteilung der griechischen Geschichte.
Erster Zeitraum: Die Sagenzeit 1100 v. Chr.
3roeiter3eitraum: Die Begrndung der griechischen Staaten 500 v. Chr. Dritter Zeitraum: Die Blte Griechenlands 431 v. Chr. ierter3eitraum: Die inneren Kmpfe der Griechen 338 v. Chr. Fnfter Zeitraum: Die mazedonische Zeit 146 v. Chr.
Erster Zeitraum. Die Sagenzeit 1100 v. Ehr.
20. Sagen der Urzeit.
vom Ursprung der Menschheit und ihres eigenen Volkes erzhlten die Griechen sinnreiche Sagen, die von Dichtern und Knstlern vielfach verwertet sind.
1. Prometheus, ein Titanensohn, formt die ersten Menschen aus Die ersten Ton und holt ihnen gegen den willen des Zeus vom Himmel das wertvolle menfd,en 5euer. Zeus lt ihn zur Strafe an den Kaukasus schmieden; ein Hbler fierfmnft hackt dem Gefesselten tglich die wiederwachsende Leber aus. 3m Besitze es 5euers des $euers werden die Menschen bermtig; da sendet Zeus ihnen die schne Pandra mit einer Bchse, in der sich alle bel befinben. His diese aus Entstehung Neugier geffnet wirb, kommen unzhlige Leiben der die Menschen. Trotz- er ei6en dem wirb die Menschheit noch gottloser.
2. Deuklion und pyrrha. Zeus lt eine glut kommen und vi- stntfiut vernichtet die snbige Menschheit; nur der fromme Deufcalion und seine
(Battin Pyrrha werben auf dem parnssus erhalten und begrnben ein neues Menschengeschlecht (vgl. den biblischen Bericht von der Sintflut und die babylonisch-assyrische $Iutfage). Don ihrem Sohne hellen leiteten die Abstammung Hellenen ihren Hamen, von seinen Kinbern und Enkeln ihre Volksstmmeber ^eiiene" her ( 18, 4).
3. Einwanderungen aus dem Grient, von Cinwanberungen aus dem (Drient berichtet die Sage folgenbes:
1. Eekrops kam aus gypten nach Httifca, wo er als erster König ce&rops und Gesetzgeber waltete und die Burg (Eekrpia baute.
2. O6naus rvanberte aus gypten in die anbschaft Rrgolis ein und Danaus machte sich um ihren Hnbau verbient. Seine Tchter, die Danaiben,
tteten ihre ungeliebten (Batten gleich nach dem hochzeitsfeste. Zur Strafe
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19. Alexander d. Gr. und die Begrndung des mazedonischen Weltreichs. 83
die Wste von Gedrosien (Beludschistan) nach Persien zurck (324). In Snsa ward ein groes Fest geseiert. Alexander vermhlte sich mit einer Tochter des Darius, auch viele seiner Offiziere und Sol-daten mit persischen Frauen und suchte weiterhin eine mglichste Ver-schmelzung griechischen und orientalischen Wesens herbeizufhren.
Doch fhrten diese Bestrebungen auch eine Meuterei in seinem Heere in Opis am Tigris herbei, und Alexander entlie 10 000 Mazedonier in ihre Heimat. Bald darauf starb sein treuer Freund Hephstion,
in dem er seinen Patroklos" ehrte, und ward in glnzender Weise bestattet. Alexander war noch mit groartigen Plnen beschftigt, da ereilte ihn 323 der Tod; er starb, erst 33 Jahre alt, nach rhrendem st^n3b2e3r Abschiede von seinen Soldaten zu Babylon am Klimafieber.
4 Wrdigung der Taten Alexanders. Alexander selbst bezeichnete seinen Eroberungszug als Rachekrieg gegen die Perser.
Sein Ziel war indes ein hheres: er wollte Abend- und Morgenland zu einem groen Weltreiche einigen, unter Auflsung der Nationalitten griechische Sitte und Kultur in Verbin-dnng mit der orientalischen der Asien verbreiten. Tatschlich hat er Kultur das Innere Asiens sr Europa erschlossen, hat durch seine Zge, die zugleich geographische und wissenschastliche Entdeckungsreisen waren, das Wissen des Abendlandes vielfach bereichert. Er erffnete neue Handels Wege nach Indien zu Wasser und zu Lande und war unermdlich ttig in der Anlage von Straen, Brcken, Kanlen, delswege neuen Stdten (an 70 neue Alexanderstdte). So hat er einen Welt-verkehr angebahnt; durch ihn wurden griechische Sprache wie Weltverkehr griechische Kultur Gemeingut aller Gebildeten in seinem weiten Reiche. Hierdurch ward Alexander zugleich ein Bahnbrecher sr das sptere Rmerreich und mittelbar sr die Verbreitung des Christentums. Was er vorbereitete, haben die Rmer-spter vollendet.
Als Mensch war Alexander von edlem, wohlwollendem Charakter, ^A^rs ein guter Kamerad seinen Osfizieren und Soldaten, ein treuer Freund seinen Freunden; als Staatsmann und Organisator wie als Feld-Herr wird er von keinem Helden der Geschichte bertroffen.
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