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1. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 120

1909 - Bamberg : Buchner
120 Mittlere Geschichte, Stck angelegt und dann Stck um Stck wieder abgenommen unter dsteren Verwnschungsformeln. Hierauf ward ihm die hohe, mit Flmmchen und Teufeln bemalte Ketzermtze aufgesetzt mit der lateinischen Inschrift: Dies ist der Exzketzer." Und mit den Worten: Wir bergeben deine Seele dem Teufel" (wogegen er: Und ich dem gndigen Herrn Jesu Christo") wurde er abgefhrt nach dem Kirchhof. Dort verbrannte man vor seinen Augen seine Bcher und hatte ihm einen Scheiterhaufen errichtet. Hns bestieg ihn, ward an den Pfahl gebunden und verbrannt. Seine Asche warfen sie in den Rhein. So geht durch die Geschichte ein Blut- und Opfergesetz. Die groen Umwandlungen im Leben der Völker vollziehen sich fast nie ohne Opfer und Mrtyrertnm. Auch das Jahrhundert, das auf Hus folgte, und die groe Umwandlung, die es mit der Weltanschauung des Mittelalters vornahm, beweist dies. Doch ging dieser Umwandlung im groen zunchst xiue solche im kleinen voraus, die Revolution in Bhmen. 8. In Bhmen verbreitete die Rauchwolke, die der Konstanz auf-gestiegen war, dunkeln Grimm und um so festeren Glauben an die Predigt des Hingerichteten. Sigismund sollte dies bald genug erfahren. An Martini 1417 hatte das Konzil den Kardinal Colnna als Martin V. zum Papst gewhlt. Dieser hatte vorgeschlagen, wie jede Nation auf dem Konzil je eine Stimme gehabt habe (frher hatte man nach Kpfen ab-gestimmt), so wolle er auch mit jeder Nation einzeln verhandeln nach ihren besonderen Wnschen und Bruchen, Bedrfnissen und Anschauungen. Damit waren eigentlich stillschweigend die Nationalkirchen" anerkannt. Auf der andern Seite aber begegnete Martin mit seinem Vorschlag auch einem praktisch fhlbaren Wunsch. Die Konzilsmitglieder tagten nun schon das vierte Jahr in Konstanz. Dies wurde nachgerade sehr kostspielig, und alle 1418 wollten nach Hause. Also vertagte der Papst im Einverstndnis mit allen das Konzil, und mit feierlichem Geprnge zog er im Jahre 1418 davon, Kaiser Sigismund aber kehrte nach Ungarn zurck, wohin ihn ein Trken-einsall rief1 Vorher hatte er noch seinen treuen Berater, den Burg- 1 Die Trken (d. i. Ruber) oder, wie sie sich selbst nennen, die Osmnen (d. i. Leute des Osman), ein berittenes Hirtenvolk, hatten, von den Mongolen im Rcken bedrngt, nach der Mitte des 13. Jahrhunderts ihre heimatlichen Sitze in den Steppen stlich vom Kaspi- und Aralsee verlassen, das Nordufer des Kaspisees umritten und dann dem Westufer des Sees entlang der die Strae von Derbent den Weg nach Kleinasien eingeschlagen, das sie schon zu Beginn des 14. Jahrhunderts eben unter Osman vollstndig erobert hatten, da die Macht der frheren Herren Kleinasiens, der uns aus den Kreuzzgen bekannten, den Trken stammverwandten Seldschnkken, von den Mongolen gestrzt worden war. Im Jahr 1355 sodann standen die Trken in Galllpolis am Hellespont, also mit einem Fue schon in Enropa. Bald war 228

2. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 139

1909 - Bamberg : Buchner
Die sozialen Zustnde in Deutschland am Ende des Mittelalters. 139 ausgewuchert. Die Folge war eine weitverbreitete antisemitische oder juden-feindliche Bewegung, und ihre Folge die Vertreibung der Juden aus Sachsen (1432); aus Bayern (1450); aus Wrzburg dem Bistum (1470). Und wer half den Bauern? Niemand. Wer fhlte wenigstens mit ihnen? Vereinzelte Dichter, Gelehrte und Pfarrer. Den tatschlichen Verfall des Bauernstandes hintanzuhalten, wre Sache des Reiches gewesen. Aber nicht einmal das erreichten die Kurfrsten, da ihrem Verlangen, die Raubritter sollten doch wenigstens veranlat werden, die Ackerleute und Weinbauern während ihrer Feldarbeit in Ruhe zu lassen, stattgegeben wurde, was uns einfach unglaublich klingt. Aber leider war es so. Wenn also der Bauer schlielich in seiner Verzweiflung auf den Gedanken kam: hilf dir selbst, so hilft dir Gott, so knnen wir ihm das nicht verargen und blo bedauern, da diese Selbsthilfe der Bauern, wie sie noch vor dem blutigen Bauern-krieg von 1525 durch Emprungen in zwanzig verschiedenen Teilen des Reichs zum Ausdruck kam, im groen und ganzen ergebnislos fr die armen, unter-drckten Bauern verlaufen ist. Daraus erklrt sich auch die wirklich viehische Wut, womit dann die Bauern im eigentlichen Bauernkrieg zu Werke gingen, was ihnen hinwiederum die Untersttzung der Gutgesinnten raubte und ihre Sache vereitelte. 'Wre aber der Notstand der Bauern ein selbstverschuldeter gewesen, die Folge eines bertriebenen Aufwands und unmiger Ansprche, so htten sie wohl kaum den Mut zur Selbsthilfe gefunden. Denn wo sich der deutsche Bauer im allgemeinen wohl fhlt und ihm in seiner Lage kein allzu harter Druck widerfhrt, da ist er geordnet und geduldig und macht keine Revolution. Weil uns aber gerade aus. dem 15. Jahrhundert eine Reihe von Aufstnden aus den verschiedensten Gegenden des Reichs gemeldet werden, so ist dies der schlagende Beweis dafr, da die Bauern tatschlich zur Selbsthilfe gegen unerhrte Unterdrckung und Aussaugung greifen muten. Nicht blo gegen die Juden, sondern gegen ihre Grundherrschaften schlugen sie los. So die Appenzeller, Vorarlberger, Tiroler, Allguer, Hauen-steinet (im sdlichen Schwarzwald) und Rottweiler Bauern. Es folgten die der Abteien Kempten und Ochsenhausen; 1461 standen die Bauern im Piuzgau und Brixenertal; 1476 die des Taubergrundes; 1492 die im Lechtal und in Friesland; 1493 die am Oberrhein, und 1514 die im Remstal auf. 4. Von diesen Aufstnden find die bemerkenswertesten die vom Jahre 1476, 1493 und 1514. Im Jahre 1476 trat in der Gegend von Wrzburg ein armer Hirtenjunge auf, man nannte ihn den Pauker von Niklashausen, weil er an der Kirchweih die Pauke schlug. Dieser er-klrte, die Jungfrau Maria sei ihm erschienen und habe ihn einen Zustand 247

3. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 121

1909 - Bamberg : Buchner
Wenzel. Ruprecht von der Pfalz. Sigismund. 121 grasen von Nrnberg, Friedrich von Hohenzollern, zum Markgrafen und Kurfrsten von Brandenburg ernannt (1417).1 Whrend nun 1417 Sigismund in Ungarn weilte, kam die Erbitterung der Bhmen zum offenen Ausbruch (1419). Die Aufregung hierber kostete Wenzel das Leben. Er starb am Schlag. Sigismund wre sein Nachfolger geworden. Aber die Bhmen, die ihm mit Recht die Schuld am Tode ihres Hns beimaen, weigerten sich, einem wortbrchigen" Fürsten zu huldigen. Der Adel aber bemchtigte sich des Kirchenguts. Bhmen ward in seinen tiefsten Siefen aufgeregt. Man rief das Land zum Gottesfreistaat" aus. Als Christen wollten die Tschechen nichts mehr vom Papste, und als Tschechen nichts mehr von einem Deutschen als Oberhaupt wissen und nannten sich Husiten. Auf Betreiben Sigismunds lie Papst Martin den gemeinsamen Kreuzzug gegen die Husiten predigen (1420).^ Aber unter Ziskas Fhrung warfen die Husiten das Kreuzheer vor Prag zurck und besiegten es zum zweitenmal bei Wyfchehrad (1420). und zum drittenmal bei Deutschbrod (1422). 9. Sigismunds Lage war eine verzweifelte. Ein neuer Trken-einfall rief ihn nach Ungarn, und vom Reich hatte er gegen die Husiten Adrianopel eingenommen, Serbien unterworfen, und, nach dem blutigen Siege bei Nikopolis (1396) der König Sigismund und seine Ritter Bosnien erobert. Seitdem bedrngten die Trken Ungarn und sterreich ebenso bestndig, wie die Um-gegend von Konstantinopel. Und als dieses Bollwerk des christlichen Ostens (Ende Mai) 1453 gefallen war, blieb das andere Bollwerk, Wien, noch mehr als zwei Jahr- 1406 hunderte lang das Ziel der trkischen Waffen (Trkenkriege!). 1 Damit kamen die Hh enzoll ern, ein schwbisches Grafengeschlecht, in den noch nicht vllig germanisierten Norden, berufen, dem deutschen Gedanken daselbst Bahn zu brechen und in spteren Jahrhunderten ein Hort des Deutschtums zu werden. Die ltesten Ahnherren der Hohenzollern sind die Grafen Bnrchard und Wezel, Zettgenossen Heinrichs Iv. Von einem Burchard Ii. und seinem dritten Sohne Friedrich I. an be-ginnt dann eine ununterbrochene Reihe von Grafen. Die Burggrafschaft Nrnberg erhielten sie von dem Hohenstaufen Heinrich Vi. Als Burggrafen erwarben sich die Hohenzollern Ansbach und Bayreut. Schon 1411 war Friedrich V. von Sigismund zum erblichen vollmchtigen Verweser und obersten Hauptmann" der arg herabgekommenen und durch die Fehden der unbotmigen Adelsgeschlechter wie z. B. der Quitzows tief zerrtteten Mark Brandenburg bestellt worden. Im Juni 1412 sodann war Friedrich in dem Lande eingetroffen und hatte sich binnen zweier Jahre in einem mit Umsicht und Ausdauer gefhrten Kampf gegen die bermtigen Junker zum Herrn des Landes gemacht, das er um (1417) als Landesherr und Kurfürst fr immer erhielt. Gewertet wurde der Besitz der Markgrafschaft zu 400 000 Goldgulden. 2 Kaiser Karl V. soll, als ihm in Worms zugeredet wurde, Luther das Geleite zu brechen, geantwortet haben: Ich will nicht errten wie Sigismund", was damit zusammenhngt, da Sigismund zu Konstanz errtet sein soll, als ihn Hus, starr an-blickend, in seiner letzten Not daran gemahnte: Bin ich doch hierhergekommen unter des Kaisers sicherem Geleite". 229
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