50
Griechische Geschichte. Zweite Periode (500 — 431).
gefüllt waren. Athen wurde ferner die stärkste Festung Griechen-
lands. Zur Sicherung der Yerbindung der Stadt mit den Häfen
Piräeus und Phaleron waren die „langen Mauern“ erbaut worden,
zu denen Perikies die „mittlere“ Mauer fügte.
Die Wehrfähigkeit Athens erfuhr auch eine Verstärkung
durch die Anlage von Kolonien und Kleruchien (ydrjqovxicu).
In der Nähe des von Kroton zerstörten Sybaris wurde Thurioi
und am Strymon Amphipolis gegründet, freilich nur zum Teil
von athenischen Bürgern. Kleruchien waren befestigte Ansied-
lungen attischer Bürger, die auch in der Fremde fortfuhren
athenische Bürger zu sein, in unsichern Gebieten. Übrigens
war die Anlage von Kleruchien auch eine soziale Maßregel, da
sie dazu diente das Proletariat zu vermindern.
Die Finanzlage des attischen Reiches war glänzend. Seine
Einkünfte bestanden aus den jährlich 460 Talente (2500000 Ji>\
zuweilen auch mehr, betragenden Beiträgen der Bundesgenossen,
den Erträgen der Laurischen Silbergruben und zahlreichen Markt-
und Hafenzöllen; gegen direkte regelmäßige Steuern hatte das
Altertum eine Abneigung (vgl. § 27b); doch wurden von den
Reichen persönliche Leistungen (Liturgien, lenovqyial abgel. von
laög) verlangt, wie die Ausstattung der Chöre bei Aufführungen
(%Oqt]yla), die Ausrüstung von Schiffen (rqltjqaqyia) u. a.
40. c) Wirtschaftliche Verhältnisse. Die Geldwirtschaft war
nunmehr völlig entwickelt. Einen bedeutenden Aufschwung hatte
der reichen Gewinn abwerfende Handel und die fabrikmäßig
meist durch Sklaven betriebene Großindustrie gewonnen. Da-
neben jedoch' nährten zahlreiche Handwerke und andre Berufe
die große Masse der freien Bürger. Alle Handelsstädte, auch
Korinth, — Ägina war erobert worden (§ 36b) — hatte Athen
überflügelt; es war die erste Handelsstadt der griechischen Welt
geworden. Besonders wichtig war der pontische Handel und dem-
gemäß die Beherrschung der pontischen Wasserstraßen; diesem
Zwecke diente die am Bosporos errichtete Zollstätte. Von dort
bezog Athen vor allem Getreide, sodann Vieh, Fische, Früchte,
Salz, Holz, Flachs, Hanf, Pech u. a. Ausgeführt wurden die Er-
zeugnisse der attischen Gewerbtätigkeit, vor allem Töpferwaren.
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T37: [Athen Athener Flotte Perser Stadt Spartaner Schiff Heer Schlacht Sparta], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
Lothar, Konrad Iii., der erste Kreuzzug.
51
Bayern ab. So kam es zum Bürgerkriege. Während des Kampfes starb Heinrich der Stolze, aber seine Witwe Gertrud und sein Bruder Welf1) führten für seinen unmündigen Sohn Heinrich, der später den Beinamen „der Löwe" erhielt, den Kampf weiter. In Bayern wurde Welf bei Weinsberg2) geschlagen, woran die Sage von der „Weibertreue" und dem Schlachtruf „Hie Welf, hie Waiblingen!" anknüpft. Im Frieden kam Sachsen an Heinrich den Löwen, Bayern an den Babenberger Heinrich (Jasomirgott), .der Gertrud, Heinrichs des Stolzen Witwe, heiratete. — Bei den Unruhen in Deutschland konnte Konrad Iii. keinen Römerzug antreten, dagegen nahm er an dem zweiten Kreuzzuge teil.
3. Ter erste Kreuzzug. 1096 — 1099. 1096-1099
Veranlassung zu den Kreuzzügen. Schon seit den ältesten Zeiten der christlichen Kirche war es Sitte, nach Palästina zu wallfahrten, um an den durch das Leben und Leiden Christi geheiligten Stätten zu beten. Solche Wallfahrten gaben vor den Menschen große Ehre und galten für verdienstlich im Himmel. Die Araber hatten als Besitzer Palästinas die Pilger in ihrer Andacht wenig gestört; als aber die türkischen Seldschucken sich 1073 des Landes bemächtigt hatten, sahen sich die Christen, sowohl Einheimische wie Pilger, grausamen Verfolgungen und schmachvollen Mißhandlungen ausgesetzt. Unter diesen Pilgern befand sich auch der Einsiedler Peter aus Amiens3), der nach der Sage die Kreuzzüge veranlaßt haben soll. Im gelobten Lande sei ihm Christus erschienen und habe ihm den Auftrag zur Befreiung des heiligen Grabes gegeben, predigend habe er dann Italien und Frankreich durchzogen und alle Gläubigen aufgefordert, Palästina aus den Händen der Ungläubigen zu befreien. Thatsache aber ist, daß gegen das Ende des 11. Jahrhunderts der griechische Kaiser Alexius den Papst Urban Ii. um Hülfe gegen die Seldschucken anging. Um die Weltmachtstellung der römischen Kirche zu verwirklichen und die griechische Kirche dem Papsttum unterzuordnen, forderte im Jahre 1095 Urban Ii. auf einer Kirchenversammlung zu Elermont^) in Frankreich zur Befreiung des heiligen Grabes auf. Diese Aufforderung wurde von den Versammelten mit allgemeiner Begeisterung aufgenommen, und Unzählige bezeichneten sich unter dem Rufe „Gott will es" mit dem Kreuze, dem Zeichen der Teilnahme an dem Zuge. Die meisten trieb religiöse Begeisterung in den Kampf, viele Fürsten auch die Hoffnung, im Morgenlande neue Reiche gewinnen zu können.
1) Sieh die Geschlechtstafel der Welfen am Ende des Buches.
2) Weinsberg liegt östlich von Heilbronn in Württemberg.
3) Amiens liegt in der Picardie in Frankreich.
4) Clermont liegt in der Auvergne.
4*
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Extrahierte Personennamen: Lothar Konrad_Iii Konrad Heinrich_der_Stolze Heinrich Gertrud Heinrich Heinrich Welf Welf Heinrich Heinrich Heinrich_(Jasomirgott Heinrich Gertrud Heinrichs Heinrichs Konrad_Iii Konrad Palästina Peter Christus Palästina Alexius Urban Urban
Extrahierte Ortsnamen: Waiblingen Sachsen Bayern Deutschland Christi Italien Frankreich Frankreich Weinsberg Heilbronn Württemberg Amiens Frankreich Clermont
58
Dritter Zeitraum. Kampf zwischen Kaisertum und Papsttum.
H90-1197 3. Heinrich Ti. 1190-1197.
Auf Friedrich I. folgte sein ältester Sohn Heinrich Vi., der das Kaisertum der Staufer auf seinen Höhepunkt gebracht hat. Im Anfange seiner Regierung hatte er einen schweren Stand. Nach dem -Lode Wilhelms Ii., des letzten Normannenkönigs, wollte Heinrich das Normannenreich als das Erbe seiner Gemahlin Konstanze an sich nehmen. Die Normannen aber wiesen den fremden Herrscher zurück und erhoben den Grafen Tankred, einen Neffen der Konstanze, auf den Thron. Der Versuch Heinrichs, den Normannenstaat mit Waffengewalt zu nehmen, war erfolglos.
In Deutschland entstand währenddessen eine allgemeine Fürstenverschwörung, an deren Spitze Heinrich der Löwe stand, der nach Deutschland zurückgekehrt war, als Friedrich Barbarossa zum dritten Kreuzzuge aufgebrochen war. Auch Richard Löwenherz, des Herzogs Schwager, war im Bunde gegen den Kaiser. Als König Richard auf seiner Heimfahrt von Palästina in Verkleidung durch Deutschland nach England zu gelangen suchte, wurde er bei Wien erkannt, durch den Herzog Leopold von Österreich festgenommen und dem Kaiser Heinrich übergeben, der ihn auf der Burg Trifels*) gefangen setzte. Richard, der an Philipp August von Frankreich, seinen Gegner, ausgeliefert zu werden fürchtete, bot jetzt selbst alles auf, um Heinrich . den Löwen und seine Verbündeten zur Niederlegung der Waffen zu bewegen. Erst als die Fürsten sich unterwarfen, wurde Richard gegen Zahlung eines bedeutenden Lösegeldes freigegeben. Dadurch hatte Heinrich reichliche Mittel, um abermals einen Heereszug zur Gewinnung des Normannenstaates zu unternehmen. Tancred war gestorben, sein Sohn Wilhelm Iii. noch ein Kind und Heinrich konnte das Erbe seiner Gemahlin in Besitz nehmen. Die Weltmachtstellung des deutschen Kaisertums der Staufer schien verwirklicht.
Darnach stellte Heinrich Vi. an die deutschen Fürsten die Forderung, die deutsche Krone für erblich im Hause der Staufer zu erklären. Dafür^ wollte er die Erblichkeit aller Lehen zugestehen und Süditalien und Sicilien dem deutschen Reiche einverleiben. Aber die meisten
Fürsten widerstrebten diesem Plane, und der Kaiser mußte sich vor der Hand damit begnügen, seinen jungen Sohn Friedrich zu seinem Nachfolger wählen zu lassen.
Heinrich Vi. war ein gewaltiger Herrscher. Als letztes Ziel
schwebte ihm die Errichtung einer Weltmonarchie vor, welche alle
Länder des alten römischen Reiches umfassen sollte. In Sicilien ließ
er die Oberlehnshoheit des Papstes völlig unbeachtet; dort sowie in ganz Italien gebot er, ohne Widerstand zu finden. Richard Löwen-
1) Trifels liegt in der bayrischen Pfalz.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Ti Heinrich Friedrich_I. Heinrich_Vi Heinrich Wilhelms_Ii Wilhelms Heinrich Heinrich Konstanze Tankred Heinrichs Heinrichs Heinrich_der_Löwe Heinrich Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Richard_Löwenherz König_Richard Palästina Leopold_von_Österreich Leopold Heinrich Heinrich Philipp_August_von_Frankreich Philipp August Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Wilhelm Heinrich Heinrich Heinrich_Vi Heinrich Friedrich Friedrich Heinrich_Vi Heinrich Richard_Löwen-
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Deutschland England Wien Sicilien Sicilien Italien
98
Deutsche Geschichte.
wasserarmen Hochland zu erdulden. Antiochia ward nach achtmonat-licher Belagerung genommen und ein bermchtiges feindliches Heer in die Flucht geschlagen. Dann nherte sich der Rest des Kreuzheeres der ersehnten Stadt Jerusalem. Sie wurde im Juli 1099 unter furchtbarem Blutvergieen erstrmt und zur Hauptstadt eines christlichen Staates gemacht, dessen erstes Haupt, Gottfried von Bouillon, sich in seiner Demut nur Beschtzer des Heiligen Grabes" nennen wollte; erst sein Bruder und Nachfolger Balduin nahm den Knigstitel an.
Mre: 55. Der Kreuzsahrerstaat. Der neue Christenstaat umfate das Knigreich Jerusalem und mehrere Vasallenstaaten.
In stetem Kampfe mute der erworbene Besitz gegen die Moham-medaner verteidigt werden. Die Christen konnten sich nur dadurch behaupten, da immer neue Scharen bewaffneter Pilger aus dem Abendlande nachzogen.
Eine besondere Bedeutung sr die Kriegfhrung mit den Unglubigen hatten die geistlichen Ritterorden, die hier entstanden, zunchst die ir!tcr= Orden der Tempelritter und der Johanniter, zu denen spter zur Zeit des dritten Kreuzzuges der Orden der Deutschritter trat. Die Mitglieder dieser Orden zerfielen in Geistliche, Ritter und dienende Brder; die letzteren hatten besonders die zur Pflege der Pilger errichteten Krankenhuser zu versorgen. Sie vereinigten in eigenartiger Weise mnchisches und ritterliches Wesen, indem sie die Mnchsgelbde der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams mit dem Gelbde des Kampfes gegen die Unglubigen verbanden.
Handel. Obwohl der Kreuzfahrerstaat den Charakter eines Kriegerstaates hatte, erblhte doch bald auch ein gewinnbringender Handel. Italienische Kauf-leute besonders waren es, die sich in den Kstenstdten ansiedelten und orientalische Waren nach Europa ausfhrten, und italienische Städte, vor allen Venedig und Genua, bereicherten sich durch den Handelsverkehr mit dem Morgenlande.
Kaiser Lothar von Sachsen. 1125 1137. Die Anfnge der Mark Meien.
56. Lothar. Nach Heinrichs Y. Tode htte sein Neffe Friedrich von Hohenstaufen, Herzog von Schwaben, den nchsten Anspruch auf die Krone gehabt. Aber die Fürsten whlten den Herzog dmstaufischen ^^at oon Sachsen, fr welchen die kirchliche Partei eintrat. Lothar Brdern, gab seine Tochter Gertrud dem Welfenherzog Heinrich dem Stolzen von Bayern zur Gemahlin, und dieser war ihm in dem bald darauf ausbrechenden Kampfe mit Friedrich von Schwaben und dessen Bruder Konrad eine mchtige Sttze. So begann unter Lothars Regierung der
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Extrahierte Personennamen: Gottfried_von_Bouillon Balduin Lothar_von_Sachsen Lothar Heinrichs Heinrichs Friedrich_von_Hohenstaufen Friedrich Lothar_Brdern Gertrud_dem_Welfenherzog_Heinrich_dem_Stolzen_von_Bayern Heinrich Friedrich_von_Schwaben Friedrich Konrad Konrad
Extrahierte Ortsnamen: Antiochia Jerusalem Jerusalem Europa Genua Schwaben Sachsen
156
Geschichtliche Tabellen.
1122
10961099
11251137
1134
11381250
11381152
11471149 11521190
1176
1180
Konkordat von vestiturstreits.
orms; Beendigung des In-
1184
Der erste Kreuzzug. Konzil vonclermont. Papst Urban Ii-
Versammlung der Kreuzfahrer in Konstantinopel; Ve-lagerung von Antiochia; Einnahme von Jerusalem
Grndung eines Kreuzfahrerstaats unter Gottfried von Bouillon; ihm folgt sein Bruder Balduin als König.
Entstehung des Johauniterordens und Templerordeus
Lothar von Supplinburg. Brgerkrieg mit Friedrich und Konrad von Hohenstaufen.
Erbliche Belehnuug des Wettiners Konrad mit der Mark Meien.
Belehnuug des Askaniers Albrecht des Bren mit der Nordmark.
3. Die Zeit der Hohenstaufen.
Konrad Iii.
Krieg mit den Welfen (Heinrich der Stolze). Ver-gleich mit Heinrich dem Lwen, der Sachsen behlt.
Der zweite Kreuzzug. Bernhard von Clairvaux.
Friedrich I. Barbarossa.
a) Kmpfe um die Beherrschung Italiens.
Kampf mit den lombardischen Stdten.
Der ronkalifche Reichstag. Eroberung und Zerstrung von Mailand.
Kampf mit Papst Alexander Iii. Der zweite Kampf zwischen Kaiser und Papst.
Unglcklicher Rmerzug. Seuche. Tod Rainalds von Dassel.
Sieg der Lombarden bei Legnano.
b) Friedrichs Vershnungspolitik. Zusammen-
kunft mit dem Papste. Friede mit den Lombarden.
Sturz Heinrichs des Lwen (dessen Kolonialpolitik).
Zertrmmerung Sachsens; Belehnung Ottos von Wittelsbach mit Bayern.
Unterwerfung Heinrichs zu Erfurt. Er behlt Braun-schweig und Lneburg.
Glnzende Machtstellung Friedrichs. Das Reichsfest zu Mainz.
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Extrahierte Personennamen: Urban Gottfried_von_Bouillon Balduin Lothar_von_Supplinburg Friedrich Friedrich Konrad_von_Hohenstaufen Konrad Konrad Konrad Albrecht Konrad_Iii Konrad Heinrich Heinrich Heinrich Bernhard_von_Clairvaux Friedrich_I. Barbarossa Barbarossa Alexander_Iii Alexander Dassel Friedrichs Heinrichs Ottos_von_Wittelsbach Ottos Heinrichs Heinrichs Friedrichs
158
Geschichtliche Tabellen.
1268
1250 1273
1291
1273-1519
1278-1347
1273 1291
1291 1298
1298 1308
13081313
fl3141330 113141347
1322 1324
Zug Konradins nach Italien, Niederlage bei Tagliacozzo und Hinrichtung zu Neapel.
Das Interregnum.
Richard von Cornwalis und Alfons von Kastilien.
Der sechste und siebente Kreuzzug. Ludwig Ix. der
Heilige von Frankreich.
Rumung von Akkon durch die Christen.
Iii. Die Zeit der zunehmenden Auflsung des Reichs. 1. Herrscher aus verschiedenen Husern.
Rudolf von Habsburg.
Besiegung und Tod Ottokars von Bhmen in der
Schlacht auf dem Marchfelde.
Belehnung der Shne Rudolfs, Albrecht und Rudolf,
mit sterreich, Steiermark und Krain.
Rudolfs Ttigkeit fr den Landfrieden.
Adolf von Nassau.
Adolf erwirbt Thringen von Albrecht dem Entarteten. Sein Tod bei Gllheim im Kampf mit Albrecht. Albrecht I. Er versucht, Thringen und Bhmen zu erwerben.
Er wird durch Johann von Schwaben (Parricida) ermordet.
Heinrich Vii. von Luxemburg.
Belehnung seines Sohnes Johann mit Bhmen. Rmerzug, Kaiserkrnung und Tod Heinrichs. Das babylonische Exil der Ppste zu Aviguou. Friedrich der Schne von sterreich.
Ludwig der Bayer.
Sieg der Schweizer am Morgarten der Herzog Leopold von sterreich.
Niederlage und Gefangennahme Friedrichs bei Mhldorf. Ludwig belehnt seinen Sohn Ludwig mit Brandenburg. Der Papst bannt Ludwig.
Der Kurverein zu Rense.
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Extrahierte Personennamen: Konradins Richard_von_Cornwalis Alfons_von_Kastilien Ludwig_Ix Ludwig Rudolf_von_Habsburg Rudolf Ottokars Rudolfs Albrecht Albrecht Rudolf Rudolf Rudolfs Adolf_von_Nassau Adolf Adolf Adolf Albrecht Albrecht Albrecht Albrecht Albrecht_I. Johann_von_Schwaben_(Parricida Johann Heinrich_Vii Heinrich Johann Heinrichs Heinrichs Friedrich Ludwig_der_Bayer Ludwig Leopold Leopold Friedrichs Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig
Heinrich Vi. 11901197. Philipp von Schwaben. 11981208, Otto Iv. 11981215. 105
predigt, und neben König Richard Lwenherz von England und Philipp August von Frankreich zog auch der greise Kaiser mit einem glnzenden Ritterheere gegen die Unglubigen. Nach ruhmvollem Siege der die Trken ertrank er im Flusse Seleph, tief von den Seinen!ob6au9os betrauert.
Sein Sohn Friedrich von Schwaben fhrte die deutschen Krieger weiter, doch starb er bei der Belagerung von Akkon. Die brigen Akkon. Heerfhrer entzweiten sich, und Jerusalem ward nicht wiedergewonnen.
Heinrich Vi. 1190 -1197.
64. Heinrich Vi., Barbarossas Sohn, war ein Fürst von hoher 5ei$reltfn71' Begabung und starker Entschlossenheit, ein Staatsmann von umfassenden 1m'teit-Entwrfen, die er, wenn ntig, mit furchtbarer Hrte auszufhren suchte-Zuerst stie er auf Widerstand in Deutschland und Italien; Heinrich der Lwe zettelte eine Verschwrung gegen ihn an. Erst 1194, ein Jahr vor des Lwen Tode, kam eine Vershnung beider zustande.
Ein erster Zug nach Italien verhalf ihm zur Kaiserkrone, auf einem d?nrmn-zweiten Zuge eroberte er Sditalien und Sizilien. Auf der Hhe seiner Macht wnschte er, das deutsch-italienische Reich mit Sizilien zu einem bttouen-Erbreich zu machen. Die kaiserliche Macht dachte er zu einer Herrscher- Aane. stellung der die Fürsten des Abendlandes auszubilden, darum ver-langte er von dem gefangenen Richard Lwenherz auer einem hohen Lsegeld den Lehnseid. Endlich plante er einen Kreuzzug; mitten in den Vorbereitungen starb er am Wechselfieber zu Messina im Alter von 32 Jahren. Sein frher Tod war unheilvoll; denn er hinterlie einen dreijhrigen Sohn, dem seine Mutter das unteritalienische Knigreich zu sichern suchte und fr den Papst Innocenz Iii., wohl der gewaltigste aller Ppste, die Vormundschaft bernahm.
Philipp von Schwaben. 1198 1208, Otto Iv. 11981215.
65. In Deutschland whlten die Gegner der Hohenstaufen den Thronstreit. Sohn Heinrichs des Lwen, Otto, zum Könige; die staufische Partei stellte ihm Barbarossas jngsten Sohn Philipp von Schwaben gegen-ber. Deutschland wurde nun wieder durch einen Brgerkrieg zerrissen,
und diese Lage der Dinge benutzte Papst Innocenz Iii., um fr die Kirche eine hnliche Machtstellung zu erringen, wie sie Heinrich Vi. fr das Kaisertum hatte gewinnen wollen; vor allem erhob er mit Nachdruck den Anspruch, als Stellvertreter Gottes auf Erden angesehen zu werden. In dem deutschen Thronstreit nahm er fr sich die Entscheidung
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Vi Heinrich Philipp_von_Schwaben Philipp Otto König_Richard_Lwenherz Philipp_August_von_Frankreich Philipp August Friedrich_von_Schwaben Friedrich Heinrich_Vi Heinrich Heinrich_Vi Heinrich Barbarossas Barbarossas Heinrich Richard_Lwenherz Innocenz_Iii Innocenz Philipp_von_Schwaben Philipp Otto Heinrichs Heinrichs Otto Barbarossas Barbarossas Philipp_von_Schwaben Philipp Innocenz_Iii Innocenz Heinrich_Vi Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: England Akkon Akkon Jerusalem Deutschland Italien Italien Sizilien Sizilien Messina Deutschland Deutschland
106
Deutsche Geschichte.
vs$w** in Anspruch. Philipp wre der Sieg zugefallen, da wurde er vom Pfalz-1208' grasen Otto von Wittelsbach 1208 ermordet. Nun regierte der Welse Dti2i5.v' ^tto bis 1215 als deutscher Kaiser, dann untersttzte Innocenz die Wahl seines Mndels Friedrich von Hohenstaufen, worauf sich Otto machtlos und verlassen zurckzog,
Friedrich U. 12151250.
3rt|ers=Il 66. Friedrichs Ii. erste Regierungszeit. Friedrich, der jetzt lichkett. allgemein in Deutschland anerkannt wurde, war ein hochbegabter Fürst, einer der geistvollsten unter den deutschen Knigen, dazu hochgebildet, doch war seine Bildung mehr italienisch als deutsch, seine Neigungen zogen ihn mehr nach dem Sden; dieser groe Hohenstaufe war dem deutschen Vaterlande entfremdet.
Ss. Nach kurzem Aufenthalte in Deutschland lie er sich in Rom zum Kaiser krnen und mute dem Papste versprechen, einen Kreuzzug zu unternehmen. Der Kaiser verschob aber die Ausfhrung und wurde vom Papste deshalb gebannt. Als Gebannter trat er den Kreuzzug an, brachte Kreufzug. but$ einen Vertrag mit dem Sultan von gypten Jerusalem und die 1328-1229.andern heiligen Sttten in seinen Besitz und setzte sich die Krone von Jerusalem aufs Haupt.
Nach Italien zurckgekehrt, schlo er mit dem Papste Frieden, gab seinen italienischen Besitzungen eine geregelte Verwaltung und Deutschland Landfrieden, eilten Landfrieden, die erste Urkunde in deutscher Sprache. Der deutschen Zersplitterung trat er nicht entgegen; vielmehr erkannte gerade er die deutschen Fürsten als Landesherren an.
67. Friedrichs Kampf mit den Lombarden und dem Papste. Da
Lombarden^ entstand gegen Friedrich eine Emprung der lombardischen Städte. Zwar schlug er die Aufrhrer glnzend; doch trat der Papst mit der furcht-Bannfluch, baren Waffe des Bannstuches auf ihre Seite, und es entbrannte der dritte Kampf zwischen Kaisertum und Papsttum mit grter Heftigkeit. Anfangs war der Kaiser siegreich, doch traf den mit dem egenknige. Bannfluch Beladenen Unglck auf Unglck, am schwersten wohl die Gefangennahme seines Lieblingssohnes Enzio, der nach langer Haft im bolognesischen Kerker endete. Deutschland versagte dem gebannten Kaiser die Treue; dort wurde in der Person des Heinrich Raspe, Landgrafen von Thringen, und nach dessen Tode in dem Grafen Wilhelm von Holland ein Gegenknig gewhlt. Dennoch blieb Triedrichs u. Friedrich ungebeugt, da starb er 1250 und wurde in Palermo begraben.
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Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp Otto_von_Wittelsbach Otto Innocenz Innocenz Friedrich_von_Hohenstaufen Friedrich Otto Friedrich_U Friedrich Friedrichs Friedrich Friedrich Friedrichs Friedrichs Friedrich Friedrich Heinrich_Raspe Heinrich Wilhelm Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs Deutschland Deutschland Rom Jerusalem Jerusalem Italien Deutschland Deutschland Holland Palermo
Das Ende der Staufen und das Interregnum. Der Ausgang der Kreuzzge.
107
An Friedrich Ii. zunchst knpfte sich die Sage, er sei nicht gestorben Kaiseriage. und werde einst wiederkommen, um ein Reich des Friedens aufzurichten.
Erst spter wurde sie auf Friedrich Barbarossa bertragen, den man sich in den Tiefen des von Raben umschwrmten Kyffhusers sitzend dachte und an den sich die Hoffnung auf das einstige Wiedererstehen der alten deutschen Kaiserherrlichkeit knpfte.
Whrend des blutigen Ringens in Italien ereignete sich ein An-strm der Mongolen unter dem Dschingiskhan, d. h. dem groen 1241 Fürsten, auf die deutsche Ostgrenze. Kein deutscher König, kein Reichs-Heer trat ihnen entgegen. Bei Liegnitz auf der Walstatt" erlag ihnen Herzog Heinrich der Fromme von Liegnitz mit der schleichen Ritterschaft; trotz des Sieges zogen die gelben Horden wieder zurck.
Das Ende der Staufen und das Interregnum. Der Ausgang der Kreuzzge.
68. Das Ende der Staufen. Friedrichs Ii. Sohn Konrad Iv. Konrad iv. verlie bald Deutschland, um Unteritalien zu behaupten, das bisher sein Halbbruder Manfred verteidigt hatte. 1254 starb er, mit Hinterlassung Konradins, eines zweijhrigen Kindes, das am bayrischen Hofe erzogen wurde. Da lie sich Manfred zum König krnen und gewann noch einmal Manfred. Ruhm und Macht fr die ghibellinische Partei. Gegen ihn rief der Papst Karl von Anjou herbei und belehnte ihn mit Apulien und Sizilien. Bei Benevent wurde Manfred besiegt und fiel. Da zog der sechzehn-jhrige Konradin mit einem Heere, das er unter Verpfndung seiner letzten Stammgter angeworben hatte, nach Italien. Bei Tagliacozzo aber wurde er nach anfnglichem Siege geschlagen und floh der Rom an die Kste; dort wurde er gefangen und an Karl von Anjou ausgeliefert,
der ihn nebst seinem Freunde Friedrich von Baden in Neapel als Land-sriedensbrecher hinrichten lie.
69. Das Interregnum. 12501273. Indessen gab es in Deutsch- Wm-lm von land keine anerkannte Kaisergewalt. Denn Wilhelm von Holland fand nur am Niederrhein Anhang, und als er auf einem Feldzuge gegen die Friesen umgekommen war, fand eine zwiespltige Knigswahl statt. Ein Teil der Kurfrsten, d. h. der Fürsten, welchen jetzt das Recht zu-stand, den König zu kren, whlte den Bruder des Knigs von England,
Richard von Cornwallis, der zwar zweimal auf einige Zeit im Reiche erschien, aber sehr geringes Ansehen geno; die anderen whlten den König Alfons von Kastilien, der in weiblicher Linie mit den Staufen verwandt war, brigens nie nach Deutschland kam. So brach fr Deutsch-land die kaiserlose, die schreckliche Zeit" herein, in der es an
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ii Friedrich Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Heinrich Heinrich Friedrichs Konrad_Iv Konrad Konrad Manfred Konradins Manfred Manfred Karl_von_Anjou Karl Manfred Konradin Karl_von_Anjou Karl Friedrich_von_Baden Friedrich Wilhelm Richard_von_Cornwallis Alfons_von_Kastilien
Extrahierte Ortsnamen: Staufen Italien Liegnitz Liegnitz Staufen Staufen Friedrichs Deutschland Unteritalien Konradins Apulien Sizilien Italien Rom Neapel Holland England Staufen Deutschland Deutsch-land
Geschicktliche Tabellen.
157
11891192
1190 1197
1204
rll98 1208 \1198 1215 1208
1215 1250 1226 1229
1241
1250 1254
Vermhlung seines Sohnes Heinrich mit Konstanze, der Erbin des Normannenreichs.
c) Der dritte Kreuzzug (Saladin von gypten).
Tod Friedrichs im Seleph, seines Sohnes Friedrich von Schwaben vor Akkon.
Eroberung von Akkon (Richard Lwenherz von Eng-land und Philipp Ii. August von Frankreich).
Grndung des Deutschen Ritterordens.
Heinrich Vi.
Kampf und Vershnung mit Heinrich dem Lwen.
Eroberung des Normannenstaats.
Weltherrschafts- und Kreuzzugsplne.
Papst Jnnoeenz Iii. Hhepunkt der ppstlichen Macht.
Der vierte Kreuzzug. Eroberung von Konstan-tinopel und Grndung des lateinischen Kaisertums.
Philipp von Schwaben, Friedrich Barbarossas Sohn.
Otto Iv., Heinrichs des Lwen Sohn.
Ermordung Philipps zu Bamberg.
Ottos Rmerzug und Einfall in Unteritalien; Fried-rieh Ii. wird als Gegenknig aufgestellt.
Friedrich Ii.
Der fnfte Kreuzzug. Bannfluch des Papstes.
Gesetzgeberische Ttigkeit Friedrichs in Unteritalien.
Emprung der lombardischen Städte. Siege Friedrichs.
Erneuter Bannfluch Gregors Ix. Der dritte Kampf zwischen Kaiser und Papst.
Einfall der Mongolen in Deutschland; Schlacht auf der Walstatt.
Wiederholung des Bannfluchs der den Kaiser durch Jnnoeenz Iv.
Gegenknige: Heinrich Raspe von Thringen und Wil-Helm von Holland.
Konrad Iv.
Manfred.
Besiegung Manfreds durch Karl von Anjou bei Benevent und sein Tod.
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TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_mit_Konstanze Heinrich Friedrichs Friedrich_von_Schwaben Friedrich Richard_Lwenherz Philipp_Ii Philipp August Heinrich_Vi Heinrich Heinrich Heinrich Philipp_von_Schwaben Philipp Friedrich_Barbarossas Friedrich Barbarossas Otto_Iv. Otto_Iv. Heinrichs Heinrichs Philipps Philipps Ottos Friedrich_Ii Friedrich Friedrichs Friedrichs Gregors Heinrich_Raspe_von_Thringen Heinrich Konrad_Iv Konrad Manfred Karl_von_Anjou Karl
Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs Akkon Akkon Frankreich Bamberg Ottos_Rmerzug Unteritalien Friedrichs Unteritalien Friedrichs Gregors Deutschland Holland