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1. Geschichte des Altertums - S. 50

1905 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
50 Griechische Geschichte. Zweite Periode (500 — 431). gefüllt waren. Athen wurde ferner die stärkste Festung Griechen- lands. Zur Sicherung der Yerbindung der Stadt mit den Häfen Piräeus und Phaleron waren die „langen Mauern“ erbaut worden, zu denen Perikies die „mittlere“ Mauer fügte. Die Wehrfähigkeit Athens erfuhr auch eine Verstärkung durch die Anlage von Kolonien und Kleruchien (ydrjqovxicu). In der Nähe des von Kroton zerstörten Sybaris wurde Thurioi und am Strymon Amphipolis gegründet, freilich nur zum Teil von athenischen Bürgern. Kleruchien waren befestigte Ansied- lungen attischer Bürger, die auch in der Fremde fortfuhren athenische Bürger zu sein, in unsichern Gebieten. Übrigens war die Anlage von Kleruchien auch eine soziale Maßregel, da sie dazu diente das Proletariat zu vermindern. Die Finanzlage des attischen Reiches war glänzend. Seine Einkünfte bestanden aus den jährlich 460 Talente (2500000 Ji>\ zuweilen auch mehr, betragenden Beiträgen der Bundesgenossen, den Erträgen der Laurischen Silbergruben und zahlreichen Markt- und Hafenzöllen; gegen direkte regelmäßige Steuern hatte das Altertum eine Abneigung (vgl. § 27b); doch wurden von den Reichen persönliche Leistungen (Liturgien, lenovqyial abgel. von laög) verlangt, wie die Ausstattung der Chöre bei Aufführungen (%Oqt]yla), die Ausrüstung von Schiffen (rqltjqaqyia) u. a. 40. c) Wirtschaftliche Verhältnisse. Die Geldwirtschaft war nunmehr völlig entwickelt. Einen bedeutenden Aufschwung hatte der reichen Gewinn abwerfende Handel und die fabrikmäßig meist durch Sklaven betriebene Großindustrie gewonnen. Da- neben jedoch' nährten zahlreiche Handwerke und andre Berufe die große Masse der freien Bürger. Alle Handelsstädte, auch Korinth, — Ägina war erobert worden (§ 36b) — hatte Athen überflügelt; es war die erste Handelsstadt der griechischen Welt geworden. Besonders wichtig war der pontische Handel und dem- gemäß die Beherrschung der pontischen Wasserstraßen; diesem Zwecke diente die am Bosporos errichtete Zollstätte. Von dort bezog Athen vor allem Getreide, sodann Vieh, Fische, Früchte, Salz, Holz, Flachs, Hanf, Pech u. a. Ausgeführt wurden die Er- zeugnisse der attischen Gewerbtätigkeit, vor allem Töpferwaren.

2. Hilfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 51

1894 - Halle a. S. : Buchh. des Waisenhauses
Lothar, Konrad Iii., der erste Kreuzzug. 51 Bayern ab. So kam es zum Bürgerkriege. Während des Kampfes starb Heinrich der Stolze, aber seine Witwe Gertrud und sein Bruder Welf1) führten für seinen unmündigen Sohn Heinrich, der später den Beinamen „der Löwe" erhielt, den Kampf weiter. In Bayern wurde Welf bei Weinsberg2) geschlagen, woran die Sage von der „Weibertreue" und dem Schlachtruf „Hie Welf, hie Waiblingen!" anknüpft. Im Frieden kam Sachsen an Heinrich den Löwen, Bayern an den Babenberger Heinrich (Jasomirgott), .der Gertrud, Heinrichs des Stolzen Witwe, heiratete. — Bei den Unruhen in Deutschland konnte Konrad Iii. keinen Römerzug antreten, dagegen nahm er an dem zweiten Kreuzzuge teil. 3. Ter erste Kreuzzug. 1096 — 1099. 1096-1099 Veranlassung zu den Kreuzzügen. Schon seit den ältesten Zeiten der christlichen Kirche war es Sitte, nach Palästina zu wallfahrten, um an den durch das Leben und Leiden Christi geheiligten Stätten zu beten. Solche Wallfahrten gaben vor den Menschen große Ehre und galten für verdienstlich im Himmel. Die Araber hatten als Besitzer Palästinas die Pilger in ihrer Andacht wenig gestört; als aber die türkischen Seldschucken sich 1073 des Landes bemächtigt hatten, sahen sich die Christen, sowohl Einheimische wie Pilger, grausamen Verfolgungen und schmachvollen Mißhandlungen ausgesetzt. Unter diesen Pilgern befand sich auch der Einsiedler Peter aus Amiens3), der nach der Sage die Kreuzzüge veranlaßt haben soll. Im gelobten Lande sei ihm Christus erschienen und habe ihm den Auftrag zur Befreiung des heiligen Grabes gegeben, predigend habe er dann Italien und Frankreich durchzogen und alle Gläubigen aufgefordert, Palästina aus den Händen der Ungläubigen zu befreien. Thatsache aber ist, daß gegen das Ende des 11. Jahrhunderts der griechische Kaiser Alexius den Papst Urban Ii. um Hülfe gegen die Seldschucken anging. Um die Weltmachtstellung der römischen Kirche zu verwirklichen und die griechische Kirche dem Papsttum unterzuordnen, forderte im Jahre 1095 Urban Ii. auf einer Kirchenversammlung zu Elermont^) in Frankreich zur Befreiung des heiligen Grabes auf. Diese Aufforderung wurde von den Versammelten mit allgemeiner Begeisterung aufgenommen, und Unzählige bezeichneten sich unter dem Rufe „Gott will es" mit dem Kreuze, dem Zeichen der Teilnahme an dem Zuge. Die meisten trieb religiöse Begeisterung in den Kampf, viele Fürsten auch die Hoffnung, im Morgenlande neue Reiche gewinnen zu können. 1) Sieh die Geschlechtstafel der Welfen am Ende des Buches. 2) Weinsberg liegt östlich von Heilbronn in Württemberg. 3) Amiens liegt in der Picardie in Frankreich. 4) Clermont liegt in der Auvergne. 4*

3. Hilfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 58

1894 - Halle a. S. : Buchh. des Waisenhauses
58 Dritter Zeitraum. Kampf zwischen Kaisertum und Papsttum. H90-1197 3. Heinrich Ti. 1190-1197. Auf Friedrich I. folgte sein ältester Sohn Heinrich Vi., der das Kaisertum der Staufer auf seinen Höhepunkt gebracht hat. Im Anfange seiner Regierung hatte er einen schweren Stand. Nach dem -Lode Wilhelms Ii., des letzten Normannenkönigs, wollte Heinrich das Normannenreich als das Erbe seiner Gemahlin Konstanze an sich nehmen. Die Normannen aber wiesen den fremden Herrscher zurück und erhoben den Grafen Tankred, einen Neffen der Konstanze, auf den Thron. Der Versuch Heinrichs, den Normannenstaat mit Waffengewalt zu nehmen, war erfolglos. In Deutschland entstand währenddessen eine allgemeine Fürstenverschwörung, an deren Spitze Heinrich der Löwe stand, der nach Deutschland zurückgekehrt war, als Friedrich Barbarossa zum dritten Kreuzzuge aufgebrochen war. Auch Richard Löwenherz, des Herzogs Schwager, war im Bunde gegen den Kaiser. Als König Richard auf seiner Heimfahrt von Palästina in Verkleidung durch Deutschland nach England zu gelangen suchte, wurde er bei Wien erkannt, durch den Herzog Leopold von Österreich festgenommen und dem Kaiser Heinrich übergeben, der ihn auf der Burg Trifels*) gefangen setzte. Richard, der an Philipp August von Frankreich, seinen Gegner, ausgeliefert zu werden fürchtete, bot jetzt selbst alles auf, um Heinrich . den Löwen und seine Verbündeten zur Niederlegung der Waffen zu bewegen. Erst als die Fürsten sich unterwarfen, wurde Richard gegen Zahlung eines bedeutenden Lösegeldes freigegeben. Dadurch hatte Heinrich reichliche Mittel, um abermals einen Heereszug zur Gewinnung des Normannenstaates zu unternehmen. Tancred war gestorben, sein Sohn Wilhelm Iii. noch ein Kind und Heinrich konnte das Erbe seiner Gemahlin in Besitz nehmen. Die Weltmachtstellung des deutschen Kaisertums der Staufer schien verwirklicht. Darnach stellte Heinrich Vi. an die deutschen Fürsten die Forderung, die deutsche Krone für erblich im Hause der Staufer zu erklären. Dafür^ wollte er die Erblichkeit aller Lehen zugestehen und Süditalien und Sicilien dem deutschen Reiche einverleiben. Aber die meisten Fürsten widerstrebten diesem Plane, und der Kaiser mußte sich vor der Hand damit begnügen, seinen jungen Sohn Friedrich zu seinem Nachfolger wählen zu lassen. Heinrich Vi. war ein gewaltiger Herrscher. Als letztes Ziel schwebte ihm die Errichtung einer Weltmonarchie vor, welche alle Länder des alten römischen Reiches umfassen sollte. In Sicilien ließ er die Oberlehnshoheit des Papstes völlig unbeachtet; dort sowie in ganz Italien gebot er, ohne Widerstand zu finden. Richard Löwen- 1) Trifels liegt in der bayrischen Pfalz.

4. Griechische und römische Geschichte, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Mittelalters - S. 98

1905 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
98 Deutsche Geschichte. wasserarmen Hochland zu erdulden. Antiochia ward nach achtmonat-licher Belagerung genommen und ein bermchtiges feindliches Heer in die Flucht geschlagen. Dann nherte sich der Rest des Kreuzheeres der ersehnten Stadt Jerusalem. Sie wurde im Juli 1099 unter furchtbarem Blutvergieen erstrmt und zur Hauptstadt eines christlichen Staates gemacht, dessen erstes Haupt, Gottfried von Bouillon, sich in seiner Demut nur Beschtzer des Heiligen Grabes" nennen wollte; erst sein Bruder und Nachfolger Balduin nahm den Knigstitel an. Mre: 55. Der Kreuzsahrerstaat. Der neue Christenstaat umfate das Knigreich Jerusalem und mehrere Vasallenstaaten. In stetem Kampfe mute der erworbene Besitz gegen die Moham-medaner verteidigt werden. Die Christen konnten sich nur dadurch behaupten, da immer neue Scharen bewaffneter Pilger aus dem Abendlande nachzogen. Eine besondere Bedeutung sr die Kriegfhrung mit den Unglubigen hatten die geistlichen Ritterorden, die hier entstanden, zunchst die ir!tcr= Orden der Tempelritter und der Johanniter, zu denen spter zur Zeit des dritten Kreuzzuges der Orden der Deutschritter trat. Die Mitglieder dieser Orden zerfielen in Geistliche, Ritter und dienende Brder; die letzteren hatten besonders die zur Pflege der Pilger errichteten Krankenhuser zu versorgen. Sie vereinigten in eigenartiger Weise mnchisches und ritterliches Wesen, indem sie die Mnchsgelbde der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams mit dem Gelbde des Kampfes gegen die Unglubigen verbanden. Handel. Obwohl der Kreuzfahrerstaat den Charakter eines Kriegerstaates hatte, erblhte doch bald auch ein gewinnbringender Handel. Italienische Kauf-leute besonders waren es, die sich in den Kstenstdten ansiedelten und orientalische Waren nach Europa ausfhrten, und italienische Städte, vor allen Venedig und Genua, bereicherten sich durch den Handelsverkehr mit dem Morgenlande. Kaiser Lothar von Sachsen. 1125 1137. Die Anfnge der Mark Meien. 56. Lothar. Nach Heinrichs Y. Tode htte sein Neffe Friedrich von Hohenstaufen, Herzog von Schwaben, den nchsten Anspruch auf die Krone gehabt. Aber die Fürsten whlten den Herzog dmstaufischen ^^at oon Sachsen, fr welchen die kirchliche Partei eintrat. Lothar Brdern, gab seine Tochter Gertrud dem Welfenherzog Heinrich dem Stolzen von Bayern zur Gemahlin, und dieser war ihm in dem bald darauf ausbrechenden Kampfe mit Friedrich von Schwaben und dessen Bruder Konrad eine mchtige Sttze. So begann unter Lothars Regierung der

5. Griechische und römische Geschichte, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Mittelalters - S. 156

1905 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
156 Geschichtliche Tabellen. 1122 10961099 11251137 1134 11381250 11381152 11471149 11521190 1176 1180 Konkordat von vestiturstreits. orms; Beendigung des In- 1184 Der erste Kreuzzug. Konzil vonclermont. Papst Urban Ii- Versammlung der Kreuzfahrer in Konstantinopel; Ve-lagerung von Antiochia; Einnahme von Jerusalem Grndung eines Kreuzfahrerstaats unter Gottfried von Bouillon; ihm folgt sein Bruder Balduin als König. Entstehung des Johauniterordens und Templerordeus Lothar von Supplinburg. Brgerkrieg mit Friedrich und Konrad von Hohenstaufen. Erbliche Belehnuug des Wettiners Konrad mit der Mark Meien. Belehnuug des Askaniers Albrecht des Bren mit der Nordmark. 3. Die Zeit der Hohenstaufen. Konrad Iii. Krieg mit den Welfen (Heinrich der Stolze). Ver-gleich mit Heinrich dem Lwen, der Sachsen behlt. Der zweite Kreuzzug. Bernhard von Clairvaux. Friedrich I. Barbarossa. a) Kmpfe um die Beherrschung Italiens. Kampf mit den lombardischen Stdten. Der ronkalifche Reichstag. Eroberung und Zerstrung von Mailand. Kampf mit Papst Alexander Iii. Der zweite Kampf zwischen Kaiser und Papst. Unglcklicher Rmerzug. Seuche. Tod Rainalds von Dassel. Sieg der Lombarden bei Legnano. b) Friedrichs Vershnungspolitik. Zusammen- kunft mit dem Papste. Friede mit den Lombarden. Sturz Heinrichs des Lwen (dessen Kolonialpolitik). Zertrmmerung Sachsens; Belehnung Ottos von Wittelsbach mit Bayern. Unterwerfung Heinrichs zu Erfurt. Er behlt Braun-schweig und Lneburg. Glnzende Machtstellung Friedrichs. Das Reichsfest zu Mainz.

6. Griechische und römische Geschichte, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Mittelalters - S. 158

1905 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
158 Geschichtliche Tabellen. 1268 1250 1273 1291 1273-1519 1278-1347 1273 1291 1291 1298 1298 1308 13081313 fl3141330 113141347 1322 1324 Zug Konradins nach Italien, Niederlage bei Tagliacozzo und Hinrichtung zu Neapel. Das Interregnum. Richard von Cornwalis und Alfons von Kastilien. Der sechste und siebente Kreuzzug. Ludwig Ix. der Heilige von Frankreich. Rumung von Akkon durch die Christen. Iii. Die Zeit der zunehmenden Auflsung des Reichs. 1. Herrscher aus verschiedenen Husern. Rudolf von Habsburg. Besiegung und Tod Ottokars von Bhmen in der Schlacht auf dem Marchfelde. Belehnung der Shne Rudolfs, Albrecht und Rudolf, mit sterreich, Steiermark und Krain. Rudolfs Ttigkeit fr den Landfrieden. Adolf von Nassau. Adolf erwirbt Thringen von Albrecht dem Entarteten. Sein Tod bei Gllheim im Kampf mit Albrecht. Albrecht I. Er versucht, Thringen und Bhmen zu erwerben. Er wird durch Johann von Schwaben (Parricida) ermordet. Heinrich Vii. von Luxemburg. Belehnung seines Sohnes Johann mit Bhmen. Rmerzug, Kaiserkrnung und Tod Heinrichs. Das babylonische Exil der Ppste zu Aviguou. Friedrich der Schne von sterreich. Ludwig der Bayer. Sieg der Schweizer am Morgarten der Herzog Leopold von sterreich. Niederlage und Gefangennahme Friedrichs bei Mhldorf. Ludwig belehnt seinen Sohn Ludwig mit Brandenburg. Der Papst bannt Ludwig. Der Kurverein zu Rense.

7. Griechische und römische Geschichte, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Mittelalters - S. 105

1905 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Heinrich Vi. 11901197. Philipp von Schwaben. 11981208, Otto Iv. 11981215. 105 predigt, und neben König Richard Lwenherz von England und Philipp August von Frankreich zog auch der greise Kaiser mit einem glnzenden Ritterheere gegen die Unglubigen. Nach ruhmvollem Siege der die Trken ertrank er im Flusse Seleph, tief von den Seinen!ob6au9os betrauert. Sein Sohn Friedrich von Schwaben fhrte die deutschen Krieger weiter, doch starb er bei der Belagerung von Akkon. Die brigen Akkon. Heerfhrer entzweiten sich, und Jerusalem ward nicht wiedergewonnen. Heinrich Vi. 1190 -1197. 64. Heinrich Vi., Barbarossas Sohn, war ein Fürst von hoher 5ei$reltfn71' Begabung und starker Entschlossenheit, ein Staatsmann von umfassenden 1m'teit-Entwrfen, die er, wenn ntig, mit furchtbarer Hrte auszufhren suchte-Zuerst stie er auf Widerstand in Deutschland und Italien; Heinrich der Lwe zettelte eine Verschwrung gegen ihn an. Erst 1194, ein Jahr vor des Lwen Tode, kam eine Vershnung beider zustande. Ein erster Zug nach Italien verhalf ihm zur Kaiserkrone, auf einem d?nrmn-zweiten Zuge eroberte er Sditalien und Sizilien. Auf der Hhe seiner Macht wnschte er, das deutsch-italienische Reich mit Sizilien zu einem bttouen-Erbreich zu machen. Die kaiserliche Macht dachte er zu einer Herrscher- Aane. stellung der die Fürsten des Abendlandes auszubilden, darum ver-langte er von dem gefangenen Richard Lwenherz auer einem hohen Lsegeld den Lehnseid. Endlich plante er einen Kreuzzug; mitten in den Vorbereitungen starb er am Wechselfieber zu Messina im Alter von 32 Jahren. Sein frher Tod war unheilvoll; denn er hinterlie einen dreijhrigen Sohn, dem seine Mutter das unteritalienische Knigreich zu sichern suchte und fr den Papst Innocenz Iii., wohl der gewaltigste aller Ppste, die Vormundschaft bernahm. Philipp von Schwaben. 1198 1208, Otto Iv. 11981215. 65. In Deutschland whlten die Gegner der Hohenstaufen den Thronstreit. Sohn Heinrichs des Lwen, Otto, zum Könige; die staufische Partei stellte ihm Barbarossas jngsten Sohn Philipp von Schwaben gegen-ber. Deutschland wurde nun wieder durch einen Brgerkrieg zerrissen, und diese Lage der Dinge benutzte Papst Innocenz Iii., um fr die Kirche eine hnliche Machtstellung zu erringen, wie sie Heinrich Vi. fr das Kaisertum hatte gewinnen wollen; vor allem erhob er mit Nachdruck den Anspruch, als Stellvertreter Gottes auf Erden angesehen zu werden. In dem deutschen Thronstreit nahm er fr sich die Entscheidung

8. Griechische und römische Geschichte, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Mittelalters - S. 106

1905 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
106 Deutsche Geschichte. vs$w** in Anspruch. Philipp wre der Sieg zugefallen, da wurde er vom Pfalz-1208' grasen Otto von Wittelsbach 1208 ermordet. Nun regierte der Welse Dti2i5.v' ^tto bis 1215 als deutscher Kaiser, dann untersttzte Innocenz die Wahl seines Mndels Friedrich von Hohenstaufen, worauf sich Otto machtlos und verlassen zurckzog, Friedrich U. 12151250. 3rt|ers=Il 66. Friedrichs Ii. erste Regierungszeit. Friedrich, der jetzt lichkett. allgemein in Deutschland anerkannt wurde, war ein hochbegabter Fürst, einer der geistvollsten unter den deutschen Knigen, dazu hochgebildet, doch war seine Bildung mehr italienisch als deutsch, seine Neigungen zogen ihn mehr nach dem Sden; dieser groe Hohenstaufe war dem deutschen Vaterlande entfremdet. Ss. Nach kurzem Aufenthalte in Deutschland lie er sich in Rom zum Kaiser krnen und mute dem Papste versprechen, einen Kreuzzug zu unternehmen. Der Kaiser verschob aber die Ausfhrung und wurde vom Papste deshalb gebannt. Als Gebannter trat er den Kreuzzug an, brachte Kreufzug. but$ einen Vertrag mit dem Sultan von gypten Jerusalem und die 1328-1229.andern heiligen Sttten in seinen Besitz und setzte sich die Krone von Jerusalem aufs Haupt. Nach Italien zurckgekehrt, schlo er mit dem Papste Frieden, gab seinen italienischen Besitzungen eine geregelte Verwaltung und Deutschland Landfrieden, eilten Landfrieden, die erste Urkunde in deutscher Sprache. Der deutschen Zersplitterung trat er nicht entgegen; vielmehr erkannte gerade er die deutschen Fürsten als Landesherren an. 67. Friedrichs Kampf mit den Lombarden und dem Papste. Da Lombarden^ entstand gegen Friedrich eine Emprung der lombardischen Städte. Zwar schlug er die Aufrhrer glnzend; doch trat der Papst mit der furcht-Bannfluch, baren Waffe des Bannstuches auf ihre Seite, und es entbrannte der dritte Kampf zwischen Kaisertum und Papsttum mit grter Heftigkeit. Anfangs war der Kaiser siegreich, doch traf den mit dem egenknige. Bannfluch Beladenen Unglck auf Unglck, am schwersten wohl die Gefangennahme seines Lieblingssohnes Enzio, der nach langer Haft im bolognesischen Kerker endete. Deutschland versagte dem gebannten Kaiser die Treue; dort wurde in der Person des Heinrich Raspe, Landgrafen von Thringen, und nach dessen Tode in dem Grafen Wilhelm von Holland ein Gegenknig gewhlt. Dennoch blieb Triedrichs u. Friedrich ungebeugt, da starb er 1250 und wurde in Palermo begraben.

9. Griechische und römische Geschichte, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Mittelalters - S. 107

1905 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Das Ende der Staufen und das Interregnum. Der Ausgang der Kreuzzge. 107 An Friedrich Ii. zunchst knpfte sich die Sage, er sei nicht gestorben Kaiseriage. und werde einst wiederkommen, um ein Reich des Friedens aufzurichten. Erst spter wurde sie auf Friedrich Barbarossa bertragen, den man sich in den Tiefen des von Raben umschwrmten Kyffhusers sitzend dachte und an den sich die Hoffnung auf das einstige Wiedererstehen der alten deutschen Kaiserherrlichkeit knpfte. Whrend des blutigen Ringens in Italien ereignete sich ein An-strm der Mongolen unter dem Dschingiskhan, d. h. dem groen 1241 Fürsten, auf die deutsche Ostgrenze. Kein deutscher König, kein Reichs-Heer trat ihnen entgegen. Bei Liegnitz auf der Walstatt" erlag ihnen Herzog Heinrich der Fromme von Liegnitz mit der schleichen Ritterschaft; trotz des Sieges zogen die gelben Horden wieder zurck. Das Ende der Staufen und das Interregnum. Der Ausgang der Kreuzzge. 68. Das Ende der Staufen. Friedrichs Ii. Sohn Konrad Iv. Konrad iv. verlie bald Deutschland, um Unteritalien zu behaupten, das bisher sein Halbbruder Manfred verteidigt hatte. 1254 starb er, mit Hinterlassung Konradins, eines zweijhrigen Kindes, das am bayrischen Hofe erzogen wurde. Da lie sich Manfred zum König krnen und gewann noch einmal Manfred. Ruhm und Macht fr die ghibellinische Partei. Gegen ihn rief der Papst Karl von Anjou herbei und belehnte ihn mit Apulien und Sizilien. Bei Benevent wurde Manfred besiegt und fiel. Da zog der sechzehn-jhrige Konradin mit einem Heere, das er unter Verpfndung seiner letzten Stammgter angeworben hatte, nach Italien. Bei Tagliacozzo aber wurde er nach anfnglichem Siege geschlagen und floh der Rom an die Kste; dort wurde er gefangen und an Karl von Anjou ausgeliefert, der ihn nebst seinem Freunde Friedrich von Baden in Neapel als Land-sriedensbrecher hinrichten lie. 69. Das Interregnum. 12501273. Indessen gab es in Deutsch- Wm-lm von land keine anerkannte Kaisergewalt. Denn Wilhelm von Holland fand nur am Niederrhein Anhang, und als er auf einem Feldzuge gegen die Friesen umgekommen war, fand eine zwiespltige Knigswahl statt. Ein Teil der Kurfrsten, d. h. der Fürsten, welchen jetzt das Recht zu-stand, den König zu kren, whlte den Bruder des Knigs von England, Richard von Cornwallis, der zwar zweimal auf einige Zeit im Reiche erschien, aber sehr geringes Ansehen geno; die anderen whlten den König Alfons von Kastilien, der in weiblicher Linie mit den Staufen verwandt war, brigens nie nach Deutschland kam. So brach fr Deutsch-land die kaiserlose, die schreckliche Zeit" herein, in der es an

10. Griechische und römische Geschichte, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Mittelalters - S. 157

1905 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Geschicktliche Tabellen. 157 11891192 1190 1197 1204 rll98 1208 \1198 1215 1208 1215 1250 1226 1229 1241 1250 1254 Vermhlung seines Sohnes Heinrich mit Konstanze, der Erbin des Normannenreichs. c) Der dritte Kreuzzug (Saladin von gypten). Tod Friedrichs im Seleph, seines Sohnes Friedrich von Schwaben vor Akkon. Eroberung von Akkon (Richard Lwenherz von Eng-land und Philipp Ii. August von Frankreich). Grndung des Deutschen Ritterordens. Heinrich Vi. Kampf und Vershnung mit Heinrich dem Lwen. Eroberung des Normannenstaats. Weltherrschafts- und Kreuzzugsplne. Papst Jnnoeenz Iii. Hhepunkt der ppstlichen Macht. Der vierte Kreuzzug. Eroberung von Konstan-tinopel und Grndung des lateinischen Kaisertums. Philipp von Schwaben, Friedrich Barbarossas Sohn. Otto Iv., Heinrichs des Lwen Sohn. Ermordung Philipps zu Bamberg. Ottos Rmerzug und Einfall in Unteritalien; Fried-rieh Ii. wird als Gegenknig aufgestellt. Friedrich Ii. Der fnfte Kreuzzug. Bannfluch des Papstes. Gesetzgeberische Ttigkeit Friedrichs in Unteritalien. Emprung der lombardischen Städte. Siege Friedrichs. Erneuter Bannfluch Gregors Ix. Der dritte Kampf zwischen Kaiser und Papst. Einfall der Mongolen in Deutschland; Schlacht auf der Walstatt. Wiederholung des Bannfluchs der den Kaiser durch Jnnoeenz Iv. Gegenknige: Heinrich Raspe von Thringen und Wil-Helm von Holland. Konrad Iv. Manfred. Besiegung Manfreds durch Karl von Anjou bei Benevent und sein Tod.
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