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1. Geschichte des Altertums - S. 50

1905 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
50 Griechische Geschichte. Zweite Periode (500 — 431). gefüllt waren. Athen wurde ferner die stärkste Festung Griechen- lands. Zur Sicherung der Yerbindung der Stadt mit den Häfen Piräeus und Phaleron waren die „langen Mauern“ erbaut worden, zu denen Perikies die „mittlere“ Mauer fügte. Die Wehrfähigkeit Athens erfuhr auch eine Verstärkung durch die Anlage von Kolonien und Kleruchien (ydrjqovxicu). In der Nähe des von Kroton zerstörten Sybaris wurde Thurioi und am Strymon Amphipolis gegründet, freilich nur zum Teil von athenischen Bürgern. Kleruchien waren befestigte Ansied- lungen attischer Bürger, die auch in der Fremde fortfuhren athenische Bürger zu sein, in unsichern Gebieten. Übrigens war die Anlage von Kleruchien auch eine soziale Maßregel, da sie dazu diente das Proletariat zu vermindern. Die Finanzlage des attischen Reiches war glänzend. Seine Einkünfte bestanden aus den jährlich 460 Talente (2500000 Ji>\ zuweilen auch mehr, betragenden Beiträgen der Bundesgenossen, den Erträgen der Laurischen Silbergruben und zahlreichen Markt- und Hafenzöllen; gegen direkte regelmäßige Steuern hatte das Altertum eine Abneigung (vgl. § 27b); doch wurden von den Reichen persönliche Leistungen (Liturgien, lenovqyial abgel. von laög) verlangt, wie die Ausstattung der Chöre bei Aufführungen (%Oqt]yla), die Ausrüstung von Schiffen (rqltjqaqyia) u. a. 40. c) Wirtschaftliche Verhältnisse. Die Geldwirtschaft war nunmehr völlig entwickelt. Einen bedeutenden Aufschwung hatte der reichen Gewinn abwerfende Handel und die fabrikmäßig meist durch Sklaven betriebene Großindustrie gewonnen. Da- neben jedoch' nährten zahlreiche Handwerke und andre Berufe die große Masse der freien Bürger. Alle Handelsstädte, auch Korinth, — Ägina war erobert worden (§ 36b) — hatte Athen überflügelt; es war die erste Handelsstadt der griechischen Welt geworden. Besonders wichtig war der pontische Handel und dem- gemäß die Beherrschung der pontischen Wasserstraßen; diesem Zwecke diente die am Bosporos errichtete Zollstätte. Von dort bezog Athen vor allem Getreide, sodann Vieh, Fische, Früchte, Salz, Holz, Flachs, Hanf, Pech u. a. Ausgeführt wurden die Er- zeugnisse der attischen Gewerbtätigkeit, vor allem Töpferwaren.

2. Hilfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 53

1894 - Halle a. S. : Buchh. des Waisenhauses
1. und 2. Kreuzzug. Friedrich Barbarossa. 53 4. Ter zweite Kreuzzug 1147—1149. Die Eroberung Edessas, welches man als die Vormauer Jerusalems ansah, durch die Türken hatte den zweiten Kreuzzug zur Folge. König Konrad, der bereits einmal im Orient gewesen war und die Schwierigkeit der dortigen Lage der Dinge durchschauen mochte, zeigte nur geringe Neigung, sich an einem Znge nach dem Morgenlande zu beteiligen. Trotzdem bewog ihn der Abt Bernhard von Clairvaux^) zur Annahme des Kreuzes. Mit ihm zog König Ludwig Vii. von Frankreich aus. Von Konstantinopel schlug Konrad seinen Weg mitten durch Kleinasien ein. Aber weit mehr infolge schlechter Verpflegung und der eigenen Fehler als durch die Feindschaft der Griechen und das Schwert der Türken wurde das Heer der Deutschen unterwegs fast aufgerieben. Nicht viel besser erging es den Franzosen, welche nach ihnen den Weg längs der Westküste Kleinasiens nahmen. Die Kreuzfahrer belagerten Damaskus^). Aber das Unternehmen mißlang infolge des Verrates der morgenländischen Christen, die nicht wünschten, daß sich die mächtigen Könige von Frankreich und Deutschland in Syrien festsetzten. Tief enttäuscht kehrten die Kreuzfahrer 1149 in die Heimat zurück. Iii. Lntscheidnngskainpf Milchen Kaisertum und Papsttum unter den ftiuiftfdjcn Kaisern. 1. Friedrich I. Barbarossa 1152 — 90. Mit großer Einmütigkeit wurde nach Konrads Tode sein von ihm zum Nachfolger empfohlener Neffe Friedrich I. von den Fürsten zum Könige gewählt. Die Italiener haben ihn nach der Farbe seines rötlich-blonden Bartes Barbarossa, d. H. Rotbart, genannt. Erster Römerzug. Friedrichs eifrigstes Streben ging dahin, die unter seinen Vorgängern fast verlorene Herrschaft über Italien und die Kirche wiederzugewinnen. In Oberitalien, besonders in der Lombardei, waren die Städte durch deu Handel, der infolge der Kreuzzüge einen gewaltigen Aufschwung genommen hatte, und durch Gewerbefleiß reich und mächtig geworden. Sie hatten sich der Herrschaft der Bischöfe und der weltlichen Fürsten entzogen, die Regalien (die königlichen Hoheitsrechte), Gerichtsbarkeit und Heeresgewalt, Zölle und Münze an sich gebracht und bildeten 1) Clairvaux liegt im östlichen Frankreich ein der obern Aube. 2) Damaskus liegt in Syrien, nordöstlich vom See Tiberias.

3. Hilfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 51

1894 - Halle a. S. : Buchh. des Waisenhauses
Lothar, Konrad Iii., der erste Kreuzzug. 51 Bayern ab. So kam es zum Bürgerkriege. Während des Kampfes starb Heinrich der Stolze, aber seine Witwe Gertrud und sein Bruder Welf1) führten für seinen unmündigen Sohn Heinrich, der später den Beinamen „der Löwe" erhielt, den Kampf weiter. In Bayern wurde Welf bei Weinsberg2) geschlagen, woran die Sage von der „Weibertreue" und dem Schlachtruf „Hie Welf, hie Waiblingen!" anknüpft. Im Frieden kam Sachsen an Heinrich den Löwen, Bayern an den Babenberger Heinrich (Jasomirgott), .der Gertrud, Heinrichs des Stolzen Witwe, heiratete. — Bei den Unruhen in Deutschland konnte Konrad Iii. keinen Römerzug antreten, dagegen nahm er an dem zweiten Kreuzzuge teil. 3. Ter erste Kreuzzug. 1096 — 1099. 1096-1099 Veranlassung zu den Kreuzzügen. Schon seit den ältesten Zeiten der christlichen Kirche war es Sitte, nach Palästina zu wallfahrten, um an den durch das Leben und Leiden Christi geheiligten Stätten zu beten. Solche Wallfahrten gaben vor den Menschen große Ehre und galten für verdienstlich im Himmel. Die Araber hatten als Besitzer Palästinas die Pilger in ihrer Andacht wenig gestört; als aber die türkischen Seldschucken sich 1073 des Landes bemächtigt hatten, sahen sich die Christen, sowohl Einheimische wie Pilger, grausamen Verfolgungen und schmachvollen Mißhandlungen ausgesetzt. Unter diesen Pilgern befand sich auch der Einsiedler Peter aus Amiens3), der nach der Sage die Kreuzzüge veranlaßt haben soll. Im gelobten Lande sei ihm Christus erschienen und habe ihm den Auftrag zur Befreiung des heiligen Grabes gegeben, predigend habe er dann Italien und Frankreich durchzogen und alle Gläubigen aufgefordert, Palästina aus den Händen der Ungläubigen zu befreien. Thatsache aber ist, daß gegen das Ende des 11. Jahrhunderts der griechische Kaiser Alexius den Papst Urban Ii. um Hülfe gegen die Seldschucken anging. Um die Weltmachtstellung der römischen Kirche zu verwirklichen und die griechische Kirche dem Papsttum unterzuordnen, forderte im Jahre 1095 Urban Ii. auf einer Kirchenversammlung zu Elermont^) in Frankreich zur Befreiung des heiligen Grabes auf. Diese Aufforderung wurde von den Versammelten mit allgemeiner Begeisterung aufgenommen, und Unzählige bezeichneten sich unter dem Rufe „Gott will es" mit dem Kreuze, dem Zeichen der Teilnahme an dem Zuge. Die meisten trieb religiöse Begeisterung in den Kampf, viele Fürsten auch die Hoffnung, im Morgenlande neue Reiche gewinnen zu können. 1) Sieh die Geschlechtstafel der Welfen am Ende des Buches. 2) Weinsberg liegt östlich von Heilbronn in Württemberg. 3) Amiens liegt in der Picardie in Frankreich. 4) Clermont liegt in der Auvergne. 4*

4. Hilfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 52

1894 - Halle a. S. : Buchh. des Waisenhauses
52 Dritter Zeitraum. Kampf zwischen Kaisertum und Papsttum. Der erste Kreuzzug. Ehe noch die Fürsten mit den Rüstungen zum Zuge fertig waren, machten sich untergeordnete Scharen schlecht bewaffneter Leute unter Führung Peters von Amiens, eines Ritters Walter von Habenichts und anderer nach Konstantinopel auf den Weg. Viele von ihnen kamen infolge eigener Zügellosigkeit und mangelnder Verpflegung mit; der Rest wurde bis auf wenige, zu denen Peter von Amiens gehörte, von den Türken in Kleinasien niedergemacht. Im Frühjahr 1096 brach das große Kreuzheer, gegen 300000 Menschen, auf und zog auf verschiedenen Wegen nach Konstantinopel. An der Spitze desselben stand der päpstliche Legat (Bevollmächtigte), der Bischos Adhemar von Pup1); die hervorragendsten weltlichen Fürsten waren Gottfried von Bouillon und sein Bruder Balduin, Robert von Flandern, Robert von der Normandie, Raimund von Toulouse, Boemund von Tarent, ein Sohn, und Tankred, ein Schwestersohn Robert Guiskards. Die Griechen setzten die Kreuzfahrer nach Kleinasien über. Nach längerer Belagerung fiel Nicäa-, doch ergab es sich lieber den Griechen als den Kreuzfahrern. Immer weiter südostwarts durch Kleinasien ziehend, schlug das Kreuzheer die Türken bei Donjläuiu-) und gelangte endlich nach Syrien. Während Balduin die Stadt Edessa am obern Euphrat in Besitz nahm und sich hier eine Herrschaft gründete, belagerte das Hauptheer Antiochia am Orontes. Antiochia fiel nach längerer Belagerung und wurde dem Normannen Boemund übergeben, dem man vornehmlich die Einnahme der Stadt zu verdanken hatte. Nur noch 20000 Mann stark war das Kreuzheer, als es vor Jerusalem anlangte. Die heilige Stadt wurde nach sechswöchentlicher Belagerung und zweitägiger Be-1099 rennung an: 15. Juli 1099 erstürmt; die ganze Besatzung und Bevölkerung wurde hin gewürgt. Gottfried von Bouillon erhielt die Herrschaft über Jerusalem; er nannte sich nur Beschützer des heiligen Grabes. Erst seine Nachfolger, deren erster sein Bruder Balduin wurde, führten den Titel Könige von Jerusalem. Die Fürsten von Edessa, von Antiochia und andere wurden Vasallen der Könige von Jerusalem. So wurde mitten unter den Mohammedanern ein christliches Reich nach abendländischem Muster gegründet; doch konnte sich dasselbe unter den Angriffen der Türken und Araber nur durch fortdauernden Zuzug aus dem Abendlande behaupten. Insbesondere machten sich die geistlichen Ritterorden den Kamps gegen die Ungläubigen zur Pflicht. Solcher Orden entstanden im 12. Jahrhundert drei: der Johanniterorden, der Templerorden und der Deutsche Ritterorden, von denen der letzte später eine ganz besonders hohe Bedeutung gewonnen hat. 1) Puy liegt an der ob ent Loire, nahe ihrer Quelle. 2) Nicäa liegt südöstlich von der Propontis, weiter südöstlich Doryläum.

5. Griechische und römische Geschichte, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Mittelalters - S. 97

1905 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
97 Deutschlands aber wurde Cln, das damals fr Seeschiffe erreichbar war und mit England einen gewinnbringenden Handel trieb. berhaupt wuchs der Wohlstand des Landes. Immer mehr lichtete sich der Urwald, es wuchsen die Ackerfluren, die Kultur drngte die Wildnis zurck. Ein besonderes Verdienst um die Urbarmachung des Bodens erwarb sich der Mnchsorden der Cisterzienser, zu deren Grndungen u.a. Pforta gehrt. Auch das geistige Leben regte sich strker. Neben den lateinischen Bildung. Prosawerken entstanden bereits deutsche Heldenlieder, so das Annolied. Die wundervollsten Denkmler jener Zeit aber sind die herrlichen Kirchen, die am Rheine und anderswo im romanischen oder Rundbogenstil er-richtet wurden, vor allen die Dome zu Mainz, Speyer und Worms. Der erste Kreuzzug. 1096 1099, 54. Der erste Kreuzzug. In der Zeit der ersten groen Kmpfe zwischen Kaisertum und Papsttum entstand die groe religise Erregung der christlichen Völker des Abendlandes, welche zum ersten Kreuzzug fhrte. Von jeher waren Wallfahrten nach dem Heiligen Lande in der Christen- Vorgeschichte heit Brauch gewesen; sie hatten auch unter der Herrschaft der Araber, die Kreutz-, seit dem siebenten Jahrhundert im Besitze Palstinas waren, fortgedauert, ohne da die Pilger wesentlich belstigt worden wren. Aber nach der Eroberung Palstinas durch die Trken hatten die Christen Mihand-lungen und Grausamkeiten zu erdulden. Da regte sich der Gedanke, durch eine gemeinsame kriegerische Unternehmung die heiligen Sttten zu befreien-Der ritterliche, kampflustige Adel des Abendlands, von der religis-schwrmerischen Stimmung der Zeit ergriffen, zugleich nach abenteuerlichen, beutereichen Fahrten in weite Ferne verlangend, nahm die Anregung mit Begeisterung auf. Die Ppste aber frderten den Plan, weil er eine ungeheure Erhhung der kirchlichen Macht versprach. Urban Ii. berief im Jahre 1095 ein Konzil nach der Stadt Clermont im mittleren Frank- Vermont! reich. Dort trat nach ihm der Einsiedler Peter von Amiens auf, von dem die Sage erzhlte, ihm sei im Heiligen Lande Christus erschienen und habe ihm den Auftrag gegeben, den Befehl zur Befreiung des Heiligen Landes dem Papste zu berbringen. Und in solche Erregung wurde die Menge versetzt, da sich Tausende mit dem Ausruf Gott will es" das Kreuz anhefteten und sich dadurch zur Teilnahme an dem Zuge verpflichteten. Im Frhjahr 1096 brachen groe Ritterheere auf, meist Franzosen, gefhrt von dem deutschen Fürsten Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothrmgen. In Kleinasien hatten die Kreuzfahrer viele Kmpfe mit den Trken zu bestehen und groe Mhseligkeiten auf dem den, Neubauer-Sehfert, Lehrb. d. Gesch.

6. Griechische und römische Geschichte, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Mittelalters - S. 98

1905 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
98 Deutsche Geschichte. wasserarmen Hochland zu erdulden. Antiochia ward nach achtmonat-licher Belagerung genommen und ein bermchtiges feindliches Heer in die Flucht geschlagen. Dann nherte sich der Rest des Kreuzheeres der ersehnten Stadt Jerusalem. Sie wurde im Juli 1099 unter furchtbarem Blutvergieen erstrmt und zur Hauptstadt eines christlichen Staates gemacht, dessen erstes Haupt, Gottfried von Bouillon, sich in seiner Demut nur Beschtzer des Heiligen Grabes" nennen wollte; erst sein Bruder und Nachfolger Balduin nahm den Knigstitel an. Mre: 55. Der Kreuzsahrerstaat. Der neue Christenstaat umfate das Knigreich Jerusalem und mehrere Vasallenstaaten. In stetem Kampfe mute der erworbene Besitz gegen die Moham-medaner verteidigt werden. Die Christen konnten sich nur dadurch behaupten, da immer neue Scharen bewaffneter Pilger aus dem Abendlande nachzogen. Eine besondere Bedeutung sr die Kriegfhrung mit den Unglubigen hatten die geistlichen Ritterorden, die hier entstanden, zunchst die ir!tcr= Orden der Tempelritter und der Johanniter, zu denen spter zur Zeit des dritten Kreuzzuges der Orden der Deutschritter trat. Die Mitglieder dieser Orden zerfielen in Geistliche, Ritter und dienende Brder; die letzteren hatten besonders die zur Pflege der Pilger errichteten Krankenhuser zu versorgen. Sie vereinigten in eigenartiger Weise mnchisches und ritterliches Wesen, indem sie die Mnchsgelbde der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams mit dem Gelbde des Kampfes gegen die Unglubigen verbanden. Handel. Obwohl der Kreuzfahrerstaat den Charakter eines Kriegerstaates hatte, erblhte doch bald auch ein gewinnbringender Handel. Italienische Kauf-leute besonders waren es, die sich in den Kstenstdten ansiedelten und orientalische Waren nach Europa ausfhrten, und italienische Städte, vor allen Venedig und Genua, bereicherten sich durch den Handelsverkehr mit dem Morgenlande. Kaiser Lothar von Sachsen. 1125 1137. Die Anfnge der Mark Meien. 56. Lothar. Nach Heinrichs Y. Tode htte sein Neffe Friedrich von Hohenstaufen, Herzog von Schwaben, den nchsten Anspruch auf die Krone gehabt. Aber die Fürsten whlten den Herzog dmstaufischen ^^at oon Sachsen, fr welchen die kirchliche Partei eintrat. Lothar Brdern, gab seine Tochter Gertrud dem Welfenherzog Heinrich dem Stolzen von Bayern zur Gemahlin, und dieser war ihm in dem bald darauf ausbrechenden Kampfe mit Friedrich von Schwaben und dessen Bruder Konrad eine mchtige Sttze. So begann unter Lothars Regierung der

7. Griechische und römische Geschichte, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Mittelalters - S. 108

1905 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
108 Deutsche Geschichte. einer richtenden und schtzenden Gewalt gebrach, der Strkere herrschte, das Faustrecht auf der Landstrae galt und die Reichsordnung unter-zugehen drohte. 70. Der Ausgang der Krenzzgc. Eben damals ging auch das Zeitalter der Kreuzzge zu Ende; denn die religise Begeisterung war ^fkbcnte"'6 erloschen. Ludwig Ix., der Heilige, unternahm noch einen sechsten Krenzzug. Kreuzzug, der ihn nach gypten fhrte, und zuletzt einen Feldzug nach Tunis, den man den siebenten Kreuzzug nennt. 1291 mute die letzte Feste der Christen im Heiligen Lande, Akkon, gerumt werden. "Ritterordens Auch die geistlichen Ritterorden muten nun das Feld ihrer Ttig-keit anderswohin verlegen. Der Deutsche Orden hatte schon vorher die Eroberung Preuens begonnen; der Sitz des Ordensmeisters wurde die hochragende Marienburg an der Nogat. Der Johanniterorden siedelte zuerst nach der Insel Rhodus, spter nach Malta der. Der Tempelorden fand in Frankreich ein frhes Ende. Teutschland ita dreizehnten Jahrhundert. Lebewesen. Das Rittertum. In jenen Jahrhunderten beherrschten das Lehnswesen und das Rittertum bei den Nationen des Abendlandes alle Verhltnisse des Lebens. Das Lehnswesen bestand, wie wir wissen, darin, da Grundstcke, Grafschaften, Rechte jeder Art von dem obersten Lehnsherrn, dem König, den Belehnten gegen einen Eid der Treue und des Gehorsams verliehen wurden. Zunchst galt die Belehnung nur fr die Person des Belehnten; aber im Laufe der Zeit war die Anschauung allgemein geworden, da die Lehen zu erblichem Besitz verliehen wrden. Der Belehnte konnte die Lehen wieder an andere verleihen. Der Lehns-eid verpflichtete vor allem dazu, dem Lehnsherrn im Kampfe bewaffnet, beritten und mit einem reisigen Gefolge beizustehen. Also konnten nur Ritter belehnt werden. Diese bildeten jetzt die Heere; die Bauern, die zur Zeit Karls des Groen so schwer unter der Last der Wehrpflicht gelitten hatten, wurden jetzt nur in Notfllen, zur Landesverteidigung, aufgeboten. Es war eine scharfe Scheidung der Nation in einen Wehr st and, welcher herrschte, und einen Nhrstand, welcher beherrscht wurde, eingetreten. ttche meu iefer ritterliche Berufsstand bildete den Adel der Nation; damals kamen die Geschlechtsnamen und die Wappen auf. Hochmtig sah er auf den Bauern herab, nur das Waffenhandwerk, keine Erwerbsarbeit erachtete er fr seiner wrdig. Die Kreuzzge, in denen deutsche neben fran-zsischen, italienischen, englischen Rittern fochten, hatten bewirkt, da sich

8. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 52

1903 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
52 Dritter Zeitraum. Von 1056—1273. leute und Gewerbetreibende im heiligen Lande ansässig waren, unbehelligt — ein Beweis für die Höhe der arabischen Kultur. Als aber die rohen seldschukischen Türken, ein Volk mongolischer Rasse, sich Palästinas bemächtigten, wurden die Christen hart bedrängt und verfolgt. Klagen darüber wurden mehrfach im Abendlande laut. 2. Wichtiger war, dafs der griechische Kaiser Alexios I., von den Seldschuken bedroht und asiatischer Besitzungen beraubt, sich an Papst Urban Ii. wandte und um den Beistand des Abendlandes bat. Der Papst ging auf dieses Gesuch bereitwillig ein, weil er in einem solchen Unternehmen der abendländischen Christenheit ein Mittel zur Erweiterung der päpstlichen Macht sah. Nachdem die Angelegenheit schon auf der Synode zu Piacenza am Po beraten war, berief Urban 1095 nach Clermont in der Auvergne eine große Versammlung; hier wurde sein Aufruf mit dem begeisterten Rufe „Gott will es!“ aufgenommen und ein ,, Kreuzzug“ beschlossen. 2. Der erste Kreuzzug 1096—1099. § 81. a) Die Begeisterung steigerte sich bei manchen zur Schwärmerei und zum Fanatismus. So brachen, noch bevor die Rüstungen vollendet waren, ungeregelte Scharen auf, geführt von dem Einsiedler Peter von Amiens, dem Ritter Walter von Saint-Savair (durch ein Mifsverständnis ist daraus später Sansaver — Habenichts — gemacht worden) u. a., verfolgten am Rhein die Juden, durchzogen plündernd Deutschland, Ungarn und das griechische Reich und kamen um. b) Im Sommer 1096 machten sich die Heere auf. Sie bestanden hauptsächlich aus der lothringischen, der französischen und der normännisch-italienischen Ritterschaft und wurden geführt von Gottfried von Bouillon, Herzog von Mederlothringen, dessen Bruder Balduin, Robert von der Normandie, Raimund von Toulouse, Boemund von Tarent, dessen Vetter Tankred u. a. Nicht alle Teilnehmer waren durch religiöse Begeisterung zu dem Zuge veranlaßt; viele trieb Ländersucht, Beutegier, der Wunsch ihre Lage zu verbessern und dergleichen weltliche Beweggründe in die Ferne.

9. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 54

1903 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
54 Dritter Zeitraum. Von 1056—1273. 2. Der Templerorden, so genannt, weil seine Wohnung auf der Stelle erbaut war, wo einst der Salomonische Tempel gestanden haben sollte (Kleidung: weifser Mantel mit rotem Kreuz). Der Orden ist im Anfänge des 14. Jahrhunderts in Frankreich untergegangen. 3. Der Deutsche Ritterorden (Kleidung: weifser Mantel mit schwarzem Kreuz), erst 1198 gestiftet, wurde der wichtigste infolge seiner weltgeschichtlichen Tat, der Eroberung des heidnischen Preufsenlandes. 84. 4. Der zweite Kreuzzug 1147—1148. Veranlafst wurde der zweite Kreuzzug durch die Eroberung von Edessa durch die Ungläubigen. Unternommen wurde er von Ludwig Vii. von Frankreich und Konrad Iii. von Deutschland, die von dem redegewaltigen Abt Bernhard von Clairvaux für das Unternehmen gewonnen wurden. Doch der Kreuzzug scheiterte völlig. 85. 5. Der dritte Kreuzzug 1189 — 1192. Die Veranlassung zu einem neuen Kreuzzuge lag in der Eroberung Jerusalems durch Sultan Saladin (1187), einen weisen und gerechten Herrscher. An die Spitze des Abendlandes stellte sich Kaiser Friedrich I. Barbarossa. Auch König Richard „Löwenherz“ von England und Philipp Ii. August von Frankreich versprachen ihre Beteiligung. Mit einem trefflich gerüsteten Heere zog Friedrich Barbarossa durch Ungarn und setzte nach Überwindung grofser Schwierigkeiten im griechischen Reiche nach Kleinasien über. Er durchzog es siegreich, fand aber im Jahre 1190 in den Fluten des Kalykadnus (Selef) den Tod. Durch diesen Unfall wurde das ganze Unternehmen gelähmt. Viele der deutschen Kreuzfahrer kehrten in die Heimat zurück; die Führung der übrigen übernahm des Kaisers Sohn Friedrich von Schwaben. Nun erst brachen Philipp Ii. und Richard auf. Sie erschienen vor Akkon, das die Deutschen belagerten; den vereinten Anstrengungen gelang die Eroberung der Stadt. Doch nationale Streitigkeiten und die persönliche Gegnerschaft des französischen

10. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 53

1903 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ii. Die Kreuzzüge 1096—1291. 53 Auf verschiedenen Wegen gelangten sie nach Konstantin opel, wo sie sich vereinigten und Kaiser Alexios großen Schrecken bereiteten. Nach vielen Schwierigkeiten setzten sie nach Kleinasien über und schlugen ein seldschukisches Heer bei Doryläum (1097). Nun zweigte sich der ränkesüchtige Balduin ab und eroberte Edessa, während das Hauptheer gegen Antiochla zog. Erst nach mühseliger Belagerung wurde die Stadt durch Yerrat genommen (1098); man mufste sie Boemund überlassen. Ein seldschukisches Entsatzheer kam zu spät und wurde unter den Mauern von An-tiochia geschlagen. An Zahl sehr geschwächt, erschien endlich das christliche Heer vor Jerusalem. Am 15. Juli 1099 wurde die Stadt erobert und ein schreckliches Blutbad unter den Bewohnern angerichtet. c) Nun wurde Gottfried von Bouillon zum „Beschützer §8*2. des heiligen Grabes“ erkoren; ihm folgte sein Bruder Balduin als König. Um 1130 erhielt die christliche Herrschaft in Syrien ihre größte Ausdehnung; sie reichte von Tarsus bis an die Grenze von Ägypten. Das abendländische Lehnswesen wurde auch auf den Orient übertragen; von dem Königreich Jerusalem waren lehnsabhängig die Grafschaft Edessa, das Fürstentum Antiochia lind die Grafschaft Tripolis. Da die Mehrzahl der Kreuzfahrer aus Franzosen bestand, wurde die amtliche Sprache die französische. Seitdem heifsen im Orient bis auf den heutigen Tag alle Europäer „Franken“. 3. Die geistlichen Ritterorden. § 88. Seinen edelsten Ausdruck fand der Geist der Zeit in der Stiftung der geistlichen Ritterorden. Hervorgegangen aus Vereinigungen zur Pflege erkrankter Pilger, verbanden sie die Grundsätze des Mönchtums (§ 46) und des Rittertums (Schutz der Schwachen und Kampf gegen die Ungläubigen). Es entstanden drei geistliche Ritterorden: 1. Der Johanniterorden (Kleidung: schwarzer Mantel mit weifsem Kreuz). Nach dem Verlust des heiligen Landes ist der Johanniterorden nach Rhodos, im 16. Jahrhundert nach Malta übergesiedelt (Malteserritter) und hat daselbst bis zum Ende des 18. Jahrhunderts existiert.
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