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1. Grundriss der römischen Altertümer - S. 170

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
170 § 87. Das Heer in der Schlacht. stützt. Dies geschieht namentlich bei der Reiterei, um die feindliche Schlachtlinie zu durchbrechen (Germanen, Spanier, Skythen, Thraker). Tac. hist. 4, 20: in cuneos congregari. So stehen bei Liv. 7, 24. 8, 10 die Manipeln als cunei in der Schlacht. Um dem feindlichen cuneus zu widerstehen, wurde ihm der forfex (gabelförmige Stellung) oder hohle Keil entgegengestellt, dessen Gabeln die Seiten des cuneus beunruhigten. So Liv. 39, 31. Kleinere Abteilungen bildeten bald einen globus (dichtgeschlossenes, carreartiges Angriffscorps. Liv. 4, 29: cum globo fortissimorum iuvenum . . . Tac. ann. 14, 61: emissi militum globi — turbatos disiecere), bald einen orbis, eine volle runde oder carreförmige Masse (Caes. b. G. 4, 37 : cum illi orbe facto sese defende-rent, u. ö. Sali. lug. 97). Endlich eine testudo (Schilddach), indem die mittleren Glieder die Schilde dicht geschlossen über die Köpfe, die äufsersten aber vor sich hielten, so dafs von keiner Seite die Geschosse leicht eindringen konnten. Bisweilen stellte sich bei Erstürmung von Festungsmauern eine zweite und dritte Abteilung auf das erste respektive zweite Schilddach. Caes. b. G. 2, 6 : testudine facta portas succendunt murumque subruunt. Beschrieben Liv. 34, 39. 44, 6. Tac. ann. 12, 35 u. ö. Die Reiterei kämpfte in offener Schlacht und dichten Reihen (confertis equis), bisweilen stiegen die Reiter ab und unterstützten die Infanterie; gewöhnlich eröffnete die Reiterei die Schlacht durch Angriff auf das feindliche Centrum oder stritt auf den Flügeln. 2. Schlacht (pugna 1 pedestris, equestris, navalis, muralis). Die Römer und besonders Cäsar wählten am liebsten einen Bergabhang zur Schlacht, wo die Legionen die schweren pila leichter werfen konnten. In einer Entfernung von cirka 120 Schritten erhoben die ersten Reihen die Geschosse (pilis infestis) und schleuderten sie auf 20—10 Schritte nahe gekommen in den Feind, was gewöhnlich Verwirrung und Lücken zu verursachen pflegte. Dann zogen die Angreifer sofort das Schwert und stürmten strictis gla-diis gegen den Feind. Gewöhnlich rückten jedoch nur die ungeraden Kohortennummern mit gezücktem Schwerte vor, die geraden hielten sich in Reserve. Wohl nie haben die Römer eine Schlacht geliefert, ohne ein Lager in der Nähe zu haben, in welches sie sich im Notfälle zurückziehen konnten; meist stellten sie sich unmittelbar vor demselben auf. Vor der Schlacht holt der Feldherr die Auspicien ein, reitet von Legion zu Legion und hält wohl auch eine Ansprache (allocutio) und giebt das Signal (signum), das die tubicines von Kohorte zu Kohorte weiter geben; zum Rückzug bliesen (receptui canere) die cornicines. Anmerkung. In der Schlacht am Sabis, Caes. 2, 19 ff., standen sechs Legionen unmittelbar vor dem Lager, hinter diesem die Bagage unter zwei Legionen Deckung. 1 Von pugmis, "6;. Faust.

2. Grundriss der römischen Altertümer - S. 219

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
§ 115. Die Augures und Haruspices. 219 Die fünf Arten von Erscheinungen, auf welche die divinatio sich stützte, waren: a) signa ex coelo, vor allem Donner und Blitz. So durfte, weil aus jenen Zeichen ein göttliches Nein! gelesen wurde, z. B. keine Volksversammlung gehalten werden am Tage eines Gewitters Der terminus technicus für die Beobachtung der Himmelszeichen ist spectio oder de coelo servare. b) signa ex avibus, Vogelzeichen, wenn aus dem Fluge oder der Stimme der Vögel eine Offenbarung entnommen wurde. Dies auspicium (avispicium) im eigentlichen und engeren Sinne. Durch den Flug gaben Anzeichen (omina) die alites (Adler, Geier, Habichte u. a. Vgl. die aves Remores des Remus); durch die Stimme die oscines (Rabe, Specht, Hahn und besonders die Krähe, divae corniscae, die Vögel der Juno). Man sagte: aves consulere und servare; aves addicunt (admittunt) = sie sagen zu, und abdicunt, raten ab. c) signa (auspicia) ex tripudiis (von pes und terere), Zeichen aus dem Hühnerfrafs. Man warf nämlich den Hühnern (pulli) Futter vor, und wenn einem von ihnen beim gierigen Fressen etwas aus dem Schnabel fiel (tripudium solistimum, von solum-sistere), so war es ein günstiges, d. h. zustimmendes Zeichen. Der pullarius besorgte für die Augurn die Hühner, d) signa ex quadrupedibus (auspicia pedestria), aus der Beobachtung des Laufes und der Stimmen von Vier— füfslern, wie Wölfen, Pferden, aber auch Schlangen, e) signa ex diris, Warnungen durch aufserordentliche unglückverkündende Zeichen, wie plötzliches Niefsen, Herabfallen eines Gegenstandes in einem Tempel, Fallen eines an dem morbus comitialis (Epilepsie) Leidenden u. a. — Die wichtigsten auspicia waren die ex coelo und ex avibus. Die Götter gaben jedoch ihren Willen nur mit Ja oder Nein kund, worin eben die Zu- oder Absage ihrer Hülfe lag. Man sagte: adversä, mala, falsa avi und bonis, secundis avibus. Dagegen waren aves sinistrae, d. h. diejenigen, welche von Osten kamen, günstige, indem die Römer nach griechischer Art südwärts schauten beim Einholen der Augurien; erst später kam die Sitte, nach Norden zu schauen, auf und jetzt sind aves dextrae die günstigen, sinistrae die ungünstigen Zeichen. — Wenn durch die Zeichen der Wille der Gottheit für den römischen Staat erforscht wird, so sind es auspicia publica. — Bei dem servare de coelo und ex avibus ging der Augur um Mitternacht, nachdem er Opfer und Gebete dargebracht, nach dem auguraculum auf dem Kapitol, und mit dem Gesichte nach Süden gewendet teilte er mit dem Augurstabe (lituus) den Himmel (templum = Visierraum) durch eine Mittagslinie (cardo) und eine diese kreuzende (decu-manus) in vier Regionen, und darnach wurden die Vorkommnisse am Himmel als günstige (sinistra) oder ungünstige (dextra) bezeichnet. Der Augur safs mit verhülltem Haupte ; silentium bei der spectio war Grundbedingung. Das Kollegium der Augurn ist von Istuma organisiert und hat von da ab im Dienste des Staates eine hohe politische Bedeutung gehabt, indem das Augurwesen auf alle wichtigen Amtshandlungen der Magistrate den nächsten Einflufs übte. Früher wurden die Augures publici kooptiert, später in comitiis calatis gewählt; auf die Wahl folgte die Inauguration. Sie wareo unabsetzbar, hatten als Auszeichnung den apex, die purpurverbrämte trabea und den lituus, einen knotenlosen Krummstab. Sie bildeten allmälig ein

3. Grundriss der römischen Altertümer - S. 256

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
256 § 127. Das römische Wohnhaus. rechts und links vom Haupteingang, waren oft vermietet und zu Läden und Schenken (tcibernae) eingerichtet. Keller (hypogaea) waren selten; denn der Wein wurde in Amphoren abgefiillt und in besonderen, im oberen Teile des Hauses gelegenen Kammern (apothecae) auf bewahrt, wo der Rauch Zugang hatte (daher auch fumarici genannt). Wenn zwei oder mehr Stockwerke errichtet waren, so liefen diese nicht über das ganze Haus weg, sondern waren nur über einzelne der im Erd-geschofs liegenden Räume erbaut; die Zimmer dieser Stockwerke dienten teils als Schlafkammern (cenacula) für Kinder und Sklaven oder als Arbeitsräume (ergastula) und Mietswohnungen (ebenfalls cenacula). Den gleichen Zweck hatten die erkerartigen Vorsprünge (pergulae). Wir treffen auf den flachen und pavimentierten Dächern auch Gärten an und die Terrasse (solarium) hat ein auf Säulen ruhendes Dach zum Schutze gegen die Sonne. 2. Innere Ausschmückung. Ton der gröfsten ursprünglichen Einfachheit schritt der Römer, der hierin viel Kunstsinn bewies, zum höchsten Luxus in der inneren Ausstattung des Hauses fort. Der Fufsboden (solum) wurde anfänglich aus einer Lage von Mörtel oder Lehm hergestellt (pavimentum, von pavio, ~auo, stofsen). Dann begann man mit der einfachsten Art von Mosaik 0opus ist dafür der allgemeine Name). Man legte nämlich zuerst nur kleine Stücke von Ziegeln (opus signinum, von der Stadt Signia), Backsteinen, Stein, Muscheln etc. in den Mörtel (opus oder pavimentum ruderatum), ferner Scherben (pavimentum testa-ceum) oder Marmorstückchen (pavimentum marmoreum); endlich schritt man zu immer kunstvolleren Mosaik- oder Musivarbeiten fort, indem man aus buntem Marmor, Glas, Thon aufs kunstreichste dünne Stifte oder Stäbchen (tessellae) schnitt und auf weifsem Grunde einlegte, wodurch Malereien entstanden. Daher gehört das pavimentum sectile, wenn vieleckig geschnittene Stückchen buntfarbigen Marmors Malereien des Bodens bildeten, pavimentum tessellatum, wenn alle Marmorstückchen viereckig und dem entsprechend auch die Figuren waren- pavimentum vermicu-latum ist ein Mosaikboden, in welchem buntfarbige Marmorstäbchen Gegenstände aus der Natur (Tiere, Blumen) darstellten; pavimentum scalpturatum oder musivum (von uouasiov, opus musivum) bestand darin, dafs man farbige Glasstifte zusammensetzte und sie mit behauenen (scalpturare) Steinchen unterbrach, um Schattierungen zu erzeugen; pavimentum reticulatum war ein Fufsboden, wenn die marmornen Avürfel nicht auf eine der Seitenflächen, sondern auf eine Kante eingesetzt waren; endlich pavimentum Alexandrinum hiefs diejenige Mosaik, wenn auf weifsem Grunde nur Stäbchen von zwei Farben, z. B. rot und schwarz, eingelegt waren.

4. Deutsche Geschichte von den ältesten Zeiten bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 69

1915 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Otto Ii. 69 3. Htto Ii. (973-983). Erst 18 Jahre alt, trat Otto Ii. die Regierung an, ein feuriger Jung-ling, der den Willen und die Kraft in sich fhlte, das Erbe seines Vaters ungeschmlert zu erhalten. a) Die Stiftung des Herzogtums Krnten und die Verleihung der Ostmark an die Babenberger. Als der Vetter des Kaisers, Heinrich der Znker, sich emprte, verlor er zur Strafe sein Herzogtum Bayern. Gleich-zeitig wurde aus dem groen bayrischen Lande Krnten (Krnten, Steier-mark. Krain) als besonderes Herzogtum ausgeschieden. Auerdem erhielt die Ostmark eine von Bayern fast unabhngige Stellung. Ihre Ver-waltung bertrug der Kaiser dem Geschlechte der jngeren Babenberger (S. 59). Diese haben das Deutschtum in dem Pfortenlande der Donau krftig gefrdert, so da jene Gegend noch heute berwiegend deutsch ist. b) Der Einfall der Franzosen und seine Vergeltung. Als Otto Ii. in Aachen Hof hielt, erschien pltzlich der franzsische König Lothar mit einem Heere, um das linke Rheinufer in Besitz zu nehmen (978). Nur mit knapper Not entging der Kaiser der Gefangenschaft K Da aber Lothar keinen Anhang im Lande fand, so zog er sich schon nach wenigen Tagen zurck. Otto sandte ihm einen Herold nach, der den Franzosen die Ver-geltung ankndigen sollte. Noch im Herbste desselben Jahres drangen die Deutschen bis Paris vor. Sie belagerten die Stadt, konnten sie aber nicht einnehmen. Einige Zeit nachher verzichtete der franzsische König bei einer per-snlichen Zusammenkunft mit dem Kaiser endgltig auf Lothringen (vgl. S. 57 f). Vc) Sieg und Niederlage Ottos Ii. im Kampfe mit den Arabern. Seitdem die Araber oder Sarazenen (= Morgenlnder) Sizilien erobert hatten (827), fielen sie wiederholt in die apenninische Halbinsel ein. Nach dem Tode Ottos des Groen begannen sie sich in Unteritalien fest-zusetzen (vgl. S. 29). 3)er junge Kaiser war entschlossen, dieser gefhrlichen Bewegung des Islams Halt zu gebieten und, da die Griechen es mit den Sarazenen hielten, ganz Unteritalien seinem Reiche einzuverleiben. Er wandte sich zuerst gegen die griechischen Städte und eroberte u. a. Tarent. Von hier zog er am Meere entlang nach Sden. Unweit des alten Eroton (Eo-trone) besiegte er die Araber, geriet aber einige Tage spter in einen Hinterhalt und erlitt eine schwere Niederlage (982). Die Blte 1 K. er o f: Eine alte Geschichte".

5. Deutsche Geschichte von den ältesten Zeiten bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 81

1915 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Heinrich Iv. 81 Von dem Gegenpapste in St Peter krnen, zog jedoch ab, als Robert Guiscard (S. 77) mit einem Heere heranrckte. Die Normannen hausten so schrecklich in Rom, da Gregor vor den ergrimmten Brgern in das normannische Reich flchten mute. Dort starb er zu Sa lerno (1085). Seine letzten Worte waren: Ich habe die Gerechtigkeit geliebt und das Unrecht gehat; darum sterbe ich in der Verbannung." e) Heinrichs Kampf mit dem Gegenknig Hermann und die Ein-fhrung des Gottesfriedens in Deutschland. Als neuer Gegenknig trat der Graf Hermann von Salm aus dem Hause Luxemburg auf. Dieser leistete dem Kaiser nach dessen Rckkehr aus Italien erfolgreichen Wider-stand. Aber allmhlich erlahmte die Kriegslust seiner Partei3, und Hermann kehrte, fast verlassen, in seine Heimat zurck. Die langen Kriegswirren lasteten schwer auf den erwerbenden Klassen. Deshalb begann man auch in Deutschland den Gottesfrieden (S. 75) einzufhren. Den Anfang machte der Bischof von Lttich; andere Dizesen folgten. Da Heinrich diese Bestrebungen untersttzte, so erschien er als der Schirmherr der unteren Stnde und verstrkte so seine Macht. f) Heinrichs Kampf mit seinen Shnen und die Erstarkung des Papsttums durch die Kreuzzge. Der hrteste Schlag traf den Kaiser, als seine eigenen Shne, zuerst Konrad und dann Heinrich, der sptere König Heinrich V., sich gegen ihn emprten (vgl. S. 55 u. 66). In derselben Zeit gewann das Papsttum dadurch bedeutend an Ansehen, da es die Leitung der Kreuzzge in die Hand nahm (vgl. S. 103). Der Kaiser wurde schlielich von seinem treulosen Sohne Heinrich als Gefangener nach der Burg Bckelheim a. d. Nahe gebracht und dann in Ingelheim zur Abdankung gentigt (1105). Es gelang ihm jedoch, nach Kln zu entkommen, wo die Brger ihm in alter Treue zugetan waren. Der Sohn rckte ihm nach, erlitt aber an der Maas eine Niederlage. g) Das Ende Heinrichs Iv. Schon begann sein Stern in neuem Glnze zu leuchten, als Heinrich Iv. in Lttich starb. Da er noch immer im Banne war, so wurde seine Leiche in einer ungeweihten Kapelle an der Maas beigesetzt. Einige Zeit nachher nahm die Kaisergruft zu Speier die Gebeine auf. 1 3hre Hauptsttze war nach dem Tode Ottos von Nordheim der Markgraf Ekbert von Meien. Sein Gebiet bergab Heinrich Iv. im Jahre 1089 den rafen von Wettin (bei Halle), deren Nachkommen es noch heute als Könige von Sachsen besitzen. Mertens. Deutsche Geschichte. Ausgabe A. I. 19. u. 20. Aufl. 6

6. Hilfsbuch für den Unterricht in der alten Geschichte - S. 130

1918 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
130 Ii. Die Geschichte der Rmer. Rom als Republik. zagenden Steuermann mit den Worten ermutigt: Frchte dich nicht; du fhrst Csar und sein Glck." Endlich trafen die Ersehnten ein, und nun wagte Csar zweimal einen Angriff auf die festen Stellungen des Gegners bei Dyrrhachium, wurde aber zurckgeschlagen. Da auch empfindlicher Mangel an Lebensmitteln einzutreten begann die feindliche Flotte machte die Zufuhr zur See fast unmglich , so war die Lage Casars der-zweifelt. Um die Verpflegung des Heeres zu erleichtern und ein gnstiges Schlachtfeld zu gewinnen, brach er nach der Ebene von Thessalien auf. Pom-pejus, der von den siegestrunkenen Optimalen gedrngt wurde, lie sich 48 verlocken, ihm dorthin zu folgen. Bei Pharsalus, unweit Kynoskephal (S. 103), kam es zu einer Schlacht, in der Csar der das doppelt so starke Heer der Optimalen den Sieg davontrug. Der ganze Osten ging infolgedessen zu Csar der. Noch vor der Entscheidung floh Pompejus nach gypten. Die Vormnder des gyptischen Knigs aber sandten ihm in einem Kahne Mrder entgegen, welche ihn in dem Augenblicke, wo er ans Ufer steigen wollte, meuchlings niederstieen. 6. Ksars Gaten im Hrient. a) Der Alexandrinische Krieg (4847). Csar eilte seinem Gegner nach und war nicht wenig betroffen, als man ihm inalexandria das Haupt des Erschlagenen entgegenbrachte. In dem Thron st reit, der zwischen dem jungen Könige von gypten und seiner Schwester Kleopatra ausgebrochen war, trat er als Schiedsrichter auf, entfesselte aber durch fein eigenmchtiges Vorgehen einen gefhrlichen Ausstand der Bevlkerung von Alexandria1. Er wurde in der kniglichen Burg belagert und kam in die grte Lebensgefahr, aus der ihn nur seine Geistesgegenwart und ein aus Syrien eintreffendes Entsatzheer befreiten. Da der gyptische König in dem Kampfe umgekommen war, so setzte er dessen jngeren Bruder und Kleopatra als Regenten unter Roms Oberhoheit ein. b) Der Pontische Krieg (47). Nach Beendigung des Alexandrinischen Krieges wandte Csar sich gegen des Mithridates Sohn Pharnaces, der das pontische Reich seines Vaters zurckerobert hatte. Ein Feldzug von fnf Tagen und eine einzige Schlacht (bei Zela) gengten, um dem Könige feinen Erfolg zu entreien. Die Schnelligkeit der Entscheidung 1 Bei dieser Gelegenheit ging der grte Teil der berhmten alexandrinischen Bibliothek durch einen Brand zugrunde.

7. Hilfsbuch für den Unterricht in der alten Geschichte - S. 38

1918 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
38 I. Geschichte der Griechen. Die Perserkriege. 3. Das Ende des Miltiades. Nach der Schlacht bei Marathon war in Athen und in ganz Griechenland kein Name mehr gefeiert als der des Miltiades. Das athenische Volk brachte ihm unbedingtes Vertrauen entgegen, so da er es wagen durfte, fr ein nicht nher bezeichnetes Unternehmen Heer und Flotte zu fordern. Alles wurde ihm bewilligt, zumal da Miltiades groe Beute in Aussicht stellte. Die Fahrt ging gegen die Insel Paros, welche sich aus Furcht den Persern unterworfen hatte, blieb aber ohne Erfolg. Deshalb wurde er wegen Mibrauchs des ffentlichen Vertrauens und Tuschung des Volkes angeklagt. Auf dieses Vergehen war die Todesstrafe gesetzt. Mit Rcksicht auf seine frheren Verdienste wurde er zu 50 Talenten1 verurteilt. Bevor jedoch diese Summe erlegt war, starb er an einer vor Paros empfangenen Wunde. Die Zahlung bernahm sein Sohn Cimon. 480 c) Der Zug des Xerxes. 1. Rstung und Aufbruch. Als Darius die Nachricht von der Nieder-lge bei Marathon erhielt, ergrimmte er heftig und rstete sofort zu einem neuen Feldzuge. Sein Sohn und Nachfolger X e r $ e (485465) setzte die Rstungen mit groem Nachdrucke fort. Aber auch die Griechen blieben nicht mig. Besonders die Athener trafen auf den Rat des Themistkles entschlossene Vorbereitungen. Von ungewhnlicher Begabung und brennendem Ehrgeize, strebte er nach der ersten Stelle im Staate und scheute kein Mittel, sie zu erlangen. Mit scharfem Blicke erkannte er die Notwendigkeit, eine starke Flotte zu schaffen, da in dem bevorstehenden Kriege nur ein Kampf zur See Rettung bringen konnte. Bei feinen Bestrebungen stie er auf den Widerstand des Aristides, <m dessen Seite er bei Marathon gekmpft hatte. Dessen Meinung ging dahin, man msse alle Hoffnung auf das Landheer fetzen, das sich bei Marathon aufs beste bewhrt hatte. Von der Entwicklung der Seemacht frchtete er ein berwiegen der Handel und Gewerbe treibenden Klasse der die ackerbauende Bevlkerung. Zum Glcke fr Athen drang Themistkles mit feinem Plane durch. Er erwirkte die Verbannung des Aristides durch den Ostrazismus und wute es auch durchzusetzen, da der Ertrag derlaurischen Silbergruben, der bisher unter die Brger verteilt worden war, fortan ausschlielich der Flotte zugute kommen sollte2. Im Frhling des Jahres 480 brach das Landheer der Perser mit einem unabsehbaren Tro von Sardes auf; aus den benachbarten Hfen fetzte sich die Flotte in Bewegung. Xerxes whlte denselben Weg wie einst 1 Ein Talent (eig. Wage, Gewicht) '26,2 kg Silber 4715 Mark. 2 Den Rumpf der Schiffe stellte der Staat, das Takelwerk (Ruder, Segel, Taue usw.) die reichsten Brger (Leiturgie Leistung fr den Staat).

8. Hilfsbuch für den Unterricht in der alten Geschichte - S. 116

1918 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
116 Ii. Die Geschichte der Rmer. Rom als Republik. Frankreich, ein. Hier vernichteten sie in der Rhonegegend mehrere rmische Heere, so da man in Rom voll Angst und Schrecken (terror Cimbricus) ihren Einfall in Italien erwartete. Aber sie schlugen die Richtung nach Spanien ein (105). Von hier nach Gallien zurckgekehrt, trafen sie in der Gegend der Seine mit den Teutonen zusammen (103) und verabredeten einen gemeinsamen Zug nach Italien. Die Cimbern sollten von Norden her durch das Tal der Etsch, die Teutonen der die Seealpen lngs der Meereskste eindringen. b) Die Niederlage der Teutonen bei Aqua Sexti und der Cimbern bei Vercell. Inzwischen hatte Marius zum zweitenmal das Konsulat erhalten (auf das Jahr 104), um den Oberbefehl gegen die gefrchteten Barbaren zu bernehmen. Auch in den drei folgenden Jahren wurde er zum Konsul gewhlt. Die wiederholt bewiesene Unfhigkeit der aristokratischen Feldherren und die gefhrliche Lage des Staates machten diese auergewhnliche Maregel notwendig. Ebenso wie im Jugurthinischen Kriege verstrkte Marius das Heer durch Aushebung unter den armen Brgern und gewhnte die Soldaten während der dreijhrigen Waffenruhe an Abhrtung und strenge Zucht. Als nun die Teutonen nach Italien aufbrachen, suchten sie die Rmer durch hhnische Zurufe aus ihrem festen Lager zu locken. Aber Marius hielt seine Truppen in strengster Ordnung zurck, folgte dann den Feinden und besiegte sie bei 102 Aqu Sexti (jetzt Aix, nrdlich von Marseille) in einer blutigen Schlacht. Im folgenden Jahre schlug er die bereits in Oberitalien eingedrungenen 101 Cimbern bei Vercell auf den Raubischen Feldern (am oberen Po). Vergeblich war das Angst- und Wutgeschrei der germanischen Frauen, die ihre Männer zum Kampfe antrieben und sich zuletzt selbst auf ihrer Wagenburg zur Wehr setzten. Rmische Kriegskunst und Manneszucht siegte der die ungebnbigte Tapferkeit roher Naturvlker. Die beiben Volksstmme waren vernichtet; die wenigen, welche dem Schwerte der Rmer entgingen, fielen als Gefangene der Sklaverei anheim. Der Sieger wrbe als der britte Grnber der Stadt gepriesen (vgl. S. 88). 3. Marius und die inneren Unruhen des Jahres 100. Durch das Vertrauen des Volkes erlangte Marius fr das Jahr 100 z u m sechstenrnal das Konsulat. Jetzt hielt er die Zeit fr gekommen, um im Bunde mit gleichgesinnten Mnnern die Herrschaft der Volkspartei auf-zurichten. Im Anschlu an die Gesetzgebung der Gracchen wurde eine Reihe von volksfreundlichen Antrgen (Herabsetzung des Getreidepreises, Aus-sendung von Kolonien u. a.) vor die Tributkomitien gebracht. Darber kam es zu heftigen Parteikmpfen, welche gewaltttige und blutige Auftritte im Gefolge hatten. Schlielich mute Marius selbst als oberster Beamter im Auftrage des

9. Hilfsbuch für den Unterricht in der alten Geschichte - S. 45

1913 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Die Verschönerung Athens. Athen als Pflegestätte griech. Kunst u. Wissensch. 45 dafür eine Geldsumme (Flottensteuer). Die Beiträge wurden von den Athenern als Tribut betrachtet, und bald behandelten sie die Bundesgenossen nicht mehr als Gleichberechtigte, sondern als Untertanen. Die Bundeskasie ließ Perikles von Delos nach Athen verlegen. Über die Verwendung des Geldes verfügten die Athener allein; es wurde nicht bloß zu Bundeszwecken, sondern auch zur Verschönerung Athens benutzt. Die Folge davon war, daß häufig Empörungen der Bundesgenossen ausbrachen, die von den Spartanern eifrig geschürt und unterstützt wurden. 2. Die Verschönerung Athens durch Perikles. Athen als Pflegestätte griechischer Kunst und Wissenschaft. Athen sollte nicht bloß eine starke Festung, sondern auch eine schöne Stadt werden, würdig, die Hauptstadt der ganzen griechischen Welt zu sein. Die Bürgerhäuser blieben zwar einfach und schmucklos, um so größer war aber der Aufwand bei allen öffentlichen Gebäuden, die auf Staatskosten (zum großen Teil aus den Geldmitteln der Bundeskafse) errichtet wurden. Gelehrte und Künstler gewannen in Athen Lohn und Ehre; und bald finden wir eine ganze Reihe von Männern, die durch wissenschaftliche und künstlerische Werke der attischen Hauptstadt den höchsten Glanz verliehen. Philosophen (Weltweise) dachten über den Ursprung aller Dinge nach, kamen zu richtigen Vorstellungen über die Erdbewegung, berechneten im voraus den Eintritt einer Sonnenfinsternis und stellten physikalische Gesetze aus, die heute noch gelten. — Der erste Geschichtschreiber, Herodöt, hielt den Athenern Vorträge aus seinem Geschichtswerke über die Perserkriege. — Die Dichter Äschylus, Sophokles und Euripides schrieben Trauerspiele von ties-ergreifenbem Inhalte. — Bedeutende Maler schufen herrliche Werke der Farbenkunst. Zeichnungen und Ausrisse, die nur auf Tongefäßen erhalten geblieben sind, lassen vermuten, aus welch hoher künstlerischer Stufe die griechische Malerei gestanben haben mag. Die berühmtesten Maler der bctmaligen Zeit waren Zeuxis und Parrhäsius. In einem Wettkampfe, den die beiben Künstler veranstalteten, täuschte Zeuxis die Vögel mit naturgetreu gemalten Weintrauben; Parrhasius malte einen Vorhang, den selbst das scharfe Auge seines Gegners für ein wirkliches Gewebe hielt.— Der bebeutenbste aller Künstler aber war Phibias, ein Freunb des Perikles. Er war Baumeister, Bildhauer und Erzgießer zugleich. Unter seiner Leitung entstanben aus der Akropolis die Propyläen und der Parthenon. Das wunberbare Stanbbilb der Athene im Innern des Parthenons sowie die Riesenstatue berselben Göttin auf dem höchsten Gipfel des Burgberges waren hervorrctgenbe Schöpfungen biefes Künstlers. Sein bebeutenbstes Meisterwerk aber, zugleich das größte der griechischen Bilbnerei (Plastik), war die 12 m hohe Statue des Göttervaters im prächtigen Zeustempel zu Olympia. Zu sterben, ohne biefes Kunstwerk gesehen zu haben, galt sür ein großes Unglück. — So wetteiferten die bebeutenbsten Gelehrten und Künstler der bamaligen Zeit, Athen einen Glanz und Namen für alle Zeiten zu geben.

10. Hilfsbuch für den Unterricht in der alten Geschichte - S. 89

1913 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Der Zweite Punische Krieg. 89 schädliche Ausdünstungen ihm ein Auge kosteten. Ein anrückendes römisches Heer lockte er in die Engpässe am See Trasimenus. Kaum waren die Römer in die ihnen gestellte Falle gegangen, als auf ein gegebenes Zeichen die Karthager von den umliegenden Höhen herabstiegen und dem römischen Heere eine vernichtende Niederlage beibrachten (217). Da man217 einen Angriff auf die Hauptstadt befürchtete, so wurde Fabius Maximus zum Diktator ernannt. Hannibal jedoch zog das Adriatische Meer entlang nach Apulien, um die Bundesgenossen Roms zu gewinnen. Auf diesem Marsche wurde er stets von dem vorsichtigen Fabius beobachtet, der jede Schlacht mit dem überlegenen Gegner vermied und deshalb den Beinamen „der Zauderer" (Cunctator) erhielt. Dieser Spottname wurde nachmals ein Ehrenname; denn durch sein Zaudern, so rühmte man in späterer Zeit, rettete Fabius den römischen Staat. Eines Tages gelang es dem vorsichtigen Fabius, seinen Gegner, den die Wegweiser irregeführt hatten, in einem Talkessel einzuschließen. Aber Hannibal wußte sich zu helfen; der erfinderische Mann ließ 2000 Ochsen Reisigbündel an die Hörner binden, in der Nacht das Holz anzünden und die Tiere die Berge hinauftreiben. Die Römer glaubten, die Karthager suchten, mit leuchtenden Fackeln versehen, über die Höhen zu entkommen; es entstand eine allgemeine Verwirrung im römischen Heere, und Hannibal konnte sein Heer retten. Für das Jahr 216 rüsteten die Römer ein großes Heer und gaben den Befehl über die gesamten Streitkräfte den Konsuln Ämilius Paullus und Terentius Varro, von denen der letztere als ein unfähiger und tollkühner Emporkömmling geschildert wird. Vergebens warnte der besonnene Ämilius Paullus seinen Amtsgenossen, der vor Kampfbegier brannte. Sobald die Reihe des Oberbefehls an ihn kam, rückte Varro auf die große Ebene westlich von Eannä (in Apulien). Hier erlitten die Römer die furchtbarste Niederlage, die ihre Geschichte kennt. Am Abende lagen 70000 Mann tot oder verwundet auf dem Schlachtfelde. Auch der Konsul216 Ämilius Paullus war unter den Leichen. Hannibal verdankte seinen Sieg hauptsächlich seiner tüchtigen Reiterei, welche die Römer überflügelte und im Rücken angriff. Rom schien verloren; denn zu dem Unglück von Cannä kam noch der Abfall zahlreicher Bundesgenossen. Trotzdem ließen die Römer den Mut nicht sinken. Der Senat hob neue Truppen, darunter 8000 Sklaven, aus, traf Vorkehrungen zum Schutze der Hauptstadt und wies die Friedensvorschläge Hannibals zurück. Dieser wagte es auch jetzt nicht, gegen Rom zu ziehen, sondern nahm in C apu a Winterquartiere. b) Die Zeit des schwankenden Kriegsglückes (215—207). Obwohl Hannibal die Könige Philipp V. von Mazedonien und Hieronymus von Syrakus als Bundesgenossen gewann, so befand er sich
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