Vierter Zeitraum. Der Verfall der Republik.
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seine Ttigkeit zuerst auf die Linderung der Not in den unteren Volksklassen. Er erneuerte das Ackergesetz seines Bruders und bean-fragte ein Korngesetz, nach welchem den rmeren Brgern Getreide aus Staatsmagazinen zu einem billigen Preise abgelassen werden sollte. Auch durch die Ausiedluug rmischer Brger auerhalb Italiens, zunchst aus karthagischem Gebiete, hoffte er die Mistnde in der Hauptstadt zu lindern.
Mit diesen Gesetzen begngte sich Gracchus aber nicht; er suchte zugleich die Gewalt der Optimateupartei dadurch zu vernichten, da er ihr die Sttzen entzog, welche sie in den Rittern und in den italischen Bundesgenossen besa. Deshalb nahm er den Senatoren das Richteramt und bertrug es auf die Ritter, die nun auf die Seite des Volkes her-bergezogen wurden. Sein Antrag jedoch, den italischen Bundesgenossen das rmische Brgerrecht zu erteilen, fand nicht die Zustimmung des Volkes, das durch so weite Ausdehnung des Brgerrechtes bei den Kornspenden und der Ackerverteilung geschdigt zu werden frchtete. Seitdem nahm die Beliebtheit des Garns ab, und als er sich zum dritten Male um das Tribuuat bewarb, wurde er nicht wieder gewhlt.
Bald daraus kam es bei der Abstimmung der die neue Kolonie Karthago zu einem Aufstande in Rom. Gracchus' Anhnger besetzten den Aventin, der aber am folgenden Tage von den Optimaten gestrmt wurde. Gracchus entkam auf das linke Tiberufer, wo er sich, um nicht gesangen zu werden, von einem treuen Sklaven das Leben nehmen lie 121.
Mit dem Tode der Gracchen hatte die Volkspartei eine schwere Niederlage erlitten. Da die Optimaten wieder zur Herrschaft gelangten, war von einer Verteilung des ager publicus nicht mehr die Rede.
Ii. Die Zeit des Marius und Sulla.
43. Der Jugurthinische Krieg 111106.
Micipsa, Sohn des Masinissa, hatte sein Reich Numidien seinen beiden Shnen Hiempsal und Adherbal und seinem Neffen Ju-gnrtha testamentarisch vermacht. Jngnrtha, herrschschtig und ver-schlagen, hatte sich im Kampfe vor Nnmantia zum Feldherrn ausgebildet und zugleich die Kuflichkeit der rmischen Groen kennen gelernt. Diese sollten ihm zur Durchfhrung seiner herrschschtigen Plne dienen. Nach Micipsas Tode bekmpfte er seine Mitregenten; er lie den Hiempsal ermorden und ntigte den Adherbal zu fliehen
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Extrahierte Ortsnamen: Italiens Karthago Rom Numidien
Ii. Rmische Geschichte.
Sulla ging nunmehr nach Asien hinber, wo inzwischen die Will-krherrschaft des Mithridates zu Verschwrungen und offenem Abfall gefhrt hatte. Die Stellung des Knigs war hierdurch so haltlos geworden, da seine Truppen wiederholt geschlagen wurden und er sich 84 Zum Frieden entschlo. Er mute sich auf Pontus beschrnken, die Kriegsschiffe herausgeben und Kriegskosten zahlen. Die Provinz Asien wurde mit 20000 Talenten (der 100 Millionen Mark) fr ihren Abfall bestraft.
48. Sullas Rckkehr mtir Diktatur.
1. ^ullas Rltkehr. Nach Beendigung des Mithridatischen Krieges kehrte Sulla nach Italien zurck und landete bei Brundisinm mit einem ergebenen Heere, das bald durch zahlreiche Zuzge verstrkt wurde; auch der junge, 22jhrige Gnus Pompejus schlo sich ihm an. Mit diesen Truppen wandte sich Sulla gegen die Mcrianer, besiegte sie in mehreren Schlachten und bemchtigte sich zum zweiten Male Roms. Vor den Toren der Stadt vernichtete er die Reste der Marianer und die noch immer aufstndischen Samniten ( 45,b), die sich ihnen angeschlossen hatten.
2. Sullas Diktatur. Mit dem Einzge Sullas in Rom, der sich 82 auf unbestimmte Zeit zum Diktator ernennen lie, begann fr Italien eine Schreckenszeit, wie sie furchtbarer noch nicht geherrscht hatte. Den Anfang machte die Niedermetzelnng von 34000 gefangenen Samniten. Dann lie Sulla Listen derjenigen ausstellen, die gechtet, d.h. fr vogelfrei erklrt werden sollten (Proskriptionslisten"). Auf das Haupt der Gechteten wurde ein Preis gesetzt, ihre Gter fielen dem Staate zu, ihre Nachkommen wurden von allen mtern aus-geschlossen.
Als Sulla seine Rache gestillt hatte, begann er den Neubau des Staates auf aristokratischer Grundlage. Durch die Eornelischen Gesetze wurde dem Senat die richterliche Gewalt zurckgegeben und den Volkstribunen das Recht genommen, Gesetzantrge zu stellen, auch ward bestimmt, da jeder, welcher das Tribnnat verwaltet htte, von allen hheren mtern ausgeschlossen sei.
Nach der Vollendung seines Werkes legte Sulla, der den Bei-namen Felix (der Glckliche") angenommen hatte, 79 seine Diktatur freiwillig nieder, um auf seinem Landgute bei Puteoli in Kampanien ein genureiches Privatleben zu führen.
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Italien Roms Rom Italien Kampanien
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Ii. Rmische Geschichte.
während ihrer Abwesenheit im Felde ihnen Klienten und Sklaven die Lndereien bebauten. Und war es gelungen, dem Feinde Ackergebiet zu entreien, so durften sie allein dieses Gemeindeland" (ager publicus) benutzen oder ganz als ihr Eigentum ansehen. Den Ple-bejern hingegen brachten die Kriege nur Nachteile, da ihre cker, wenn der Hausvater ins Feld ziehen mute, unbestellt liegen blieben oder von den Feinden verwstet wurden. So verarmten sie hufig und muten Schulden bei den Patriziern machen (bergt, die Zustnde in Athen vor dem Austreten Solons). Konnten sie diese nicht bezahlen, was bei den hohen Zinsen oft vorkam, so hatte der Glubiger das Recht, die Habe des Schuldners an sich zu nehmen, ihn selbst gefesselt in seine Wohnung zu führen und ihn so lange fr sich arbeiten zu lassen, bis die Schuld abgetragen war. Ja, wenn der Glubiger auf solche Weise nicht zu seinem Gelde kommen konnte, durfte er den Schuldner als Sklaven verkaufen oder gar tten.
Einen weiteren Grund zur Klage gab den Plebejern der Um-stand, da ihre politischen Rechte sehr gering waren. Alle staat-lichen und priesterlichen mter waren ihnen verschlossen und allein den Patriziern vorbehalten, eine Ehe zwischen Patriziern und Plebejern galt als nicht vollgltig. Das muten besonders die Bessern unter ihnen schmerzlich empfinden. Endlich ertrugen sie es schwer, da auch die Pflege des Rechtes allein in den Hnden der Patrizier lag, die bei dem Mangel an geschriebenen Gesetzen oft nach Willkr richten konnten.
2. Die Einsetzung der Volkstribunen. Die immer hher ge-stiegene Erbitterung fhrte endlich zum offenen Streite. Als die Pa-trizier das harte Schuldrecht trotz mannigfacher Versprechungen nicht aufhoben, beschlossen die Plebejer 494 die Auswanderung auf den heiligen Berg, um dort einen eigenen Staat zu grnden. Nun erst gaben die Adligen nach. Sie versprachen den Ausgewanderten eine eigene Schutzobrigkeit, die Volkstribunen, und veranlaten da-durch ihre Rckkehr (Sage von Menenius Agrippa und seiner Fabel).
Die zwei (spter zehn) Volkstribunen (tribimi plebis) hatten die Aufgabe, die Plebejer gegen Willkr und Gewaltttigkeiten der Beamten zu schtzen. Sie waren selbst unverletzlich (sacrosancti) und hatten das Recht, gegen alle Beschlsse des Senats, der Konsuln oder anderer Beamter, die der Plebs nachteilig waren, Einsprache zu er-heben (Veto). Allmhlich erwarben dieselben, sich noch das Recht,
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Vierter Zeitraum. Der Verfall der Republik.
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Nach zweijhriger Abwesenheit erschien Csar wieder in Italien. Eine Meuterei seiner Legionen dmpfte er durch kluges, selbstbewutes Auftreten und setzte mit seinem Heere nach Afrika der, wo die noch brigen Truppen und Fhrer der pompejauischeu Partei sich gesammelt hatten. In der furchtbaren Schlacht bei Thapsus 46 erlitten die Pompejaner eine vollstndige Niederlage. Cato, der in Utika be-fehligte, stie sich das Schwert in die Brust, weil er den Untergang der Republik nicht berleben wollte. Auch die brigen Fhrer endeten zum Teil durch Selbstmord. Als trotz der vlligen Niederlage die Pompejaner unter den beiden Shnen des Pompejus noch einmal ihr Glck in Spanien versuchten, wurden sie auch diesmal von Csar in der Schlacht bei Muuda, nahe der Sdkste, 45 geschlagen. Jetzt erst war der schreckenvolle zweite Brgerkrieg beendet.
55. Casars Alleinherrschaft itnfr Tod.
Als Besieget aller seiner Feinde und als Herr des rmischen Weltreiches kehrte Csar nach Rom zurck. Zu dem vierfachen Triumphe, den er der Gallien, gypten, Pontus und Afrika gefeiert hatte, kam nach der Schlacht bei Mnnda der der Spanien, wobei der Sieger in gleichem Mae von Volk und Senat mit Ehren berhuft wurde. Die ganze Machtflle des Staates wurde allmhlich auf ihn bertragen; man bergab ihm die Entscheidung der Krieg und Frieden, man verlieh ihm die Wahl der Magistrate, das Censorenamt und die tribnnicische Gewalt. Zuletzt wurde Csar auf Lebenszeit zum Im-perator ernannt, wodurch er die hchste Gewalt der Heer und Brgerschaft in Krieg und Frieden empfing. Wie in der alten Knigs-zeit stand der Senat dem Oberhaupte nur beratend zur Seite. Die Komitieu blieben zwar bestehen, doch auch in den Volksbeschlssen offen-barte sich nur der Wille des obersten Machthabers, der so tatschlich Alleinherrscher (Monarch) wurde.
Frei von Rachsucht und Parteileidenschaft suchte der groe Staats-mann die Gegner zu vershnen, um eine - Monarchie zu errichten, in welcher Volk und Aristokratie die allgemeine Wohlfahrt und Eintracht frderten. Damit Sitte und Ordnung im Staate wiederhergestellt wrden, gab er strenge Gesetze gegen Gewaltttigkeit und Luxus; er beschrnkte die Zahl derer, welche Kornspenden empfingen, verschaffte dagegen dem Proletariat entweder Beschftigung in der Hauptstadt oder siedelte es in den Kolonien an. Am meisten tat Csar fr die
Mackensen, Lehrbuch der Geschichte I (Quarta). Geo^fl-Eckert-lnatltlll
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Extrahierte Personennamen: Casars
Extrahierte Ortsnamen: Italien Afrika Thapsus Utika Spanien Muuda Rom Gallien Afrika Spanien
Vierter Zeitraum. Der Verfall der Republik.
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Kriege wurden unter ihm nur wenige und nur an den Grenzen gefhrt. Im Osten wurden die Part her bezwungen, im Norden durch seine Stiefshne Drusus und Tiberins die Alpenlnder bis zur Donau unterworfen. Diese suchten auch Germanien zu erobern. Drusus drang bis zur Elbe vor, Tiberius dehnte die rmische Herrschaft bis zur Weser aus. Aber die freiheitsliebenden Germanen ertrugen das Joch der Fremdherrschaft mit Unwillen; sie emprten sich und brachten dem rmischen Statthalter Quinctilius Varus im Jahre 9 n. Chr. im Teutoburger Walde eine furchtbare Niederlage bei, die alle Erfolge der Rmer in ihrem Lande vernichtete. Wenige Jahre spter, 14 it. Chr.. starb Augustus.
Unter ihm wurde zu Bethlehem im Lande Inda Jesus Christus, der Heiland der Welt, geboren.
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Extrahierte Personennamen: Drusus Tiberius Quinctilius_Varus Varus Augustus Augustus
leben fort, mußten aber später harte Fronarbeit leisten, bis Moses 1320 den Abzug seines Volkes bewirkte, um es nach Kanaan zu führen. Während der vierzig Jahre langen Wanderung gab Moses seine Gesetze am Sinai, die den Glauben an den Einen Gott befestigten und aus Israel einen Gottesstaat (Theokratie) machten, an dessen Spitze Jehovah stand. Den Kern des Gesetzes bildeten die zehn Gebote. An Stelle des Nornadentums wurden Ackerbau und feste Wohnsitze gefordert.
3. Nach Moses Tode unterwarfen die Israeliten unter Jofuas Anführung die meisten kanaanitischen Völkerschaften (Jericho). Das Land ward unter die zwölf Stämme geteilt, von denen zwei und ein halber Stamm (Rüben, Gad und der halbe Stamm Manasse) schon von Moses das Weideland östlich vom Jordan erhalten hatten und hier das Hirtenleben fortsetzten, während die übrigen Stämme im Westjordanlande den Acker bauten und von den Phöniciern den Betrieb des Handels und der Gewerbe erlernten. Der dreizehnte Stamm Levi, welcher die Priester stellte, blieb ohne Grundbesitz, erhielt aber den Zehent vom Bodenertrag. In dieser Zeit der Ansiedlungen verursachten die blutigen Kämpfe mit den Nachbarvölkern und der Abfall vom Jehovahdienste, wozu der Verkehr mit den Phöniciern verlockte, große Gefahren für den Bestand des israelitischen Volkes, doch brachten einzelne Stammeshäuptlinge, die Richter, den Bedrängten und Verführten Sieg gegen die Landesfeinde und Rettung vor dem Heidentum. Der letzte Richter Samuel, zugleich Hohepriester, hob die religiöse Bilbung durch Prophetenschulen und gab den Israeliten nach dem Beispiele der benachbarten Völker mit dem Königtum die einheitliche Führung im Kriege.
So folgte auf die Zeit der Gottesherrschast die Königsherrschaft 1095—975, welche mit Saul aus dem Stamme Benjamin begann, der von Samuel gesalbt aber später von diesem wegen eigenwilligen Handelns verworfen wurde. Als der Sohn Jsai's, David aus dem Stamme Juda, die Salbung als König empfangen hatte, endete Saul im Kampfe gegen die Philister durch Selbstmord (Davids Verfolgung).
David 1055—1015, erst allmählich von den Stämmen anerkannt, bewies sich trotz mancher Flecken seines Charakters als gottbegeisterten Sänger (Psalmen) und kriegerischen Fürsten. Sein Reich erweiterte er bis zum Euphrat und dem arabischen Meerbusen, machte
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Extrahierte Ortsnamen: Kanaan Israel Jericho Juda Davids
— Bi —
darauf Archonten auf '10 Jahre ernannt hatte, wählte man zuletzt seit 683 jährlich 9 Archonten auf je ein Jahr aus den Adligen im Lande. Der erste Archon (Eponymus), nach welchem man das Jahr benannte, hatte den Vorsitz im Rate, der zweite (Basileus) war Oberpriester und Richter bei Mordklagen, der dritte (Polemarch) hatte das Kriegswesen, die 6 übrigen (Thesmotheten) verwalteten das Richteramt bei minder schweren Verbrechen.
Da die Herrschaft der Adligen eine sehr drückende war und die Urteilssprüche nicht selten ungerecht ausfielen, so entstand im Volk das Verlangen nach geschriebenen Gesetzen. Die Vornehmen betrauten auch den Archonten Drakon 621 mit Herstellung einer Gesetzgebung, doch war diese gleichsam „mit Blut geschrieben" (Todesstrafe auf Felddiebstahl gesetzt) und deshalb unbrauchbar. Der Eupatride Kylon benutzte die wachsende Erregung, um die Alleinherrschaft zu erlangen. Er besetzte mit Hilfe des Tyrannen Theagenes von Me-gara die Akropolis, konnte sich hier aber gegen Volk und Adel nicht halten und entfloh. Seine Anhänger wurden an geweihter Stätte treulos niedergemetzelt. Diese Frevelthat hatte die Verbannung der Alkmäoniden, der Urheber der Blutschuld, zur folge. Der weise Epimenides aus Kreta entsühnte die Stadt.
Gesetzgebung des Solo» 594.
2. Schon war der attische Staat durch Parteikämpfe und die Verschuldung der kleinen Grundbesitzer dem Untergang nahe, als Solon mit einer neuen Gesetzgebung auftrat, die das Gemeinwesen rettete. Obschon derselbe dem höchsten Adel angehörte, so besaß er dennoch das volle Vertrauen des Volkes; er hatte sich um die Wiedereroberung von Salamis verdient gemacht, das bei den Zwistigkeiten im Lande cm die Megarer verloren gegangen war, und hatte nach dem Morde des kylonischen Anhanges die Verbannung der Alkmäoniden gefordert.
Solon begann als Archoti 594 sein Rettungswerk mit einer Erleichterung der Lasten des verschuldeten niederen Volkes (Sei-sachthie, Lastenabschüttelung); auch nahm er den Gläubigern das Recht, ihre Schuldner in Schuldknechtschaft zu halten, und gab allen Schuldsklaven die Freiheit. Als er nach Ablauf des Jahres sein Amt niederlegte, ward er von neuem zum Gesetzgeber ernannt.
Die Solonische Verfassung suchte zugleich den Forderungen des
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— 86-
itt den ersten Jahren ohne wesentliche Erfolge. Erst als T. Quinc-tins Flamininus den Oberbefehl erhalten und den achäischen Bund (§ 23, 3) für die römische Sache gewonnen hatte, ward Philipp nach Thessalien zurück gedrängt. Er erlitt hier bei Kynoskephalai, einer Hügelreihe, 197 eine schwere Niederlage. Die macedonische Phalanx erlag hier den römischen Legionen. Philipp mußte im Frieden die Griechenstädte in Europa und Asien freigeben, 1000 Talente zahlen und seine Flotte auflösen.
3. Der fein gebildete Staatsmann Flamininus verkündete darauf bei den isthmischen Spielen unter lautem Beifall der Versammelten die Freiheit Griechenlands 196.
§ 38. Der syrische Krieg 192—189.
1. Antiochus der Große von Syrien hatte sich während des Krieges der Römer mit Philipp mehrerer Städte in Kleinasien und Thracien bemächtigt. Deshalb führten die Rhodier und der König von Pergamum in Rom Klage gegen den syrischen König. Da zu eben dieser Zeit auch Hannibal, um der von den Römern geforderten Auslieferung zuvor zu kommen, an den Hof des Antiochus sich geflüchtet und die mit der römischen Schutzherrschaft unzufriedenen Aetoler diesen König als Besreier nach Griechenland riefen, so fanden die Römer eine Veranlassung, nach einigem Zögern dem Antiochus den Krieg zu erklären.
2. Gegen den Rat des Hannibal, der einen gemeinsamen Angriff aller Feinde Roms auf Italien befürwortete, ging Antiochus mit geringer Macht nach Griechenland, eroberte zwar anfangs Euböa und besetzte Thessalien, verlor aber das Gewonnene durch die Niederlage, die ihm M'. Acilius Glabrio in den Thermopylen 191 bereitete. Dem über Chalcis (Euböa) nach Ephesus Geflüchteten folgten die Römer. Diese, geführt von L. Cornelius Scipio (Asiaticus), dem fein Bruder Publius Africanus zur Seite stand, besiegten das aus vielen Völkerschaften zusammengesetzte Heer des Antiochus bei Magnesia am Gebirge Sipylus 190.
3. Antiochus gab im Frieden alle Besitzungen westlich vom Taurus und Halys auf, bezahlte 15,000 Talente (76v2 Mill. Mark) und lieferte fast alle Kriegsschiffe aus. Die abgetretenen Länder gaben die Römer dem Eumenes von Pergamum und den Rhodiern.
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ehedem, ihre Sitten hatten sich verschlechtert und viele griechische Gelehrte, Künstler und Söldner dienten, anstatt ihrem Heimatlande, fremden Herrschern. In Sparta suchte zwar der König Agis Iv. mit der Erneuerung der lykurgischen Verfassung die alte Tüchtigkeit wieder herzustellen, aber seine Pläne scheiterten ebenso, wie die Freiheitsbestrebungen des achäischen Bundeshauptmannes Philopömen an den steten Zwistigkeiten der Griechen untereinander. Als die Römer Macedonien unterworfen hatten, erlangten sie auch nach der Zerstörung Korinths 146(8 39, 4) die Herrschaft über Griechenland, das zur römischen Provinz gemacht wurde.
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