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1. Geschichte des Altertums - S. 75

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kapitel X. Die Herausbildung der Monarchie. 75 § 2. Cäsars Hlleinbcrrtchaft. Zum zweiten Male war das Wohl und Wehe des ungeheuren römischen Reiches, dessen Grenzen noch ausgedehnter geworden waren, in die Hand eines Mannes gelegt. Aber Cäsar war ein viel bedeutenderer Mensch und ein größerer Staatsmann, als Sulla es gewesen war. 1. Die Ordnung des Reiches. Cäsar war das Oberhaupt des Staates als Diktator. Er ließ sich aber auch Imperator nennen, und auf Münzen ließ er sein Bild prägen. Sterbender Gallier. Originalmarmorwerk. Rom. Kapitol. Nach Originalphotographie. Alle Beamte und Verwaltungen ließ er, wie sie gewesen waren. Aber sie dursten nur tun, was er bestimmte. Die Parteien versöhnte er, indem er eine allgemeine Verzeihung allen Parteien zuteil werden ließ. Um der verarmten Bevölkerung aufzuhelfen, gründete er, wie die Gracchen angefangen hatten, Ackerbaukolonien über Italien und die Provinzen hin. Durch eine Reihe von Gesetzen suchte er auch sonst der verschuldeten Bevölkerung aufzuhelfen. Um die Schuldverhältnisse zu ordnen, gab er eine Verbesserung des Kalenders, der nach ihm der Julianische hieß. 2. Die kriegerische Kraft des Reiches. Noch immer war das römische Reich gewaltig genug, einen so schweren Bürgerkrieg ertragen zu können. Cäsar schützte die Grenzen durch Besatzungen

2. Antike und germanische Sagen, Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 78

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
78 Iv. Lebensbilder aus der brairdeiiburgisch-preußischen Geschichte. Die weiteren letzten Jahre der Regierung dnrfte sich der Kaiser einer gesegneten Regierung erfreuen. Sein Geburtstag, der 22. März, wurde stets mit Jubel gefeiert. Und doch ist ihm gerade zuletzt, als er schon 90 Jahre alt war, ein schwerer Kummer nicht erspart geblieben. Sein lieber Sohn, der nach ihm Kaiser werden sollte, wurde lebensgefährlich krank, so daß der alte Herr in den letzten Tagen voll Trauer war. Und dann ist der Tod gauz Plötzlich gekommen. Am 9. März 1888 ist er sanft eingeschlafen. Als man ihn nicht lange vorher bat, er möge sich doch schonen, sagte der alte Held: „Ich habe keine Zeit, müde zu sein."

3. Antike und germanische Sagen, Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 2

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
2 I. Griechische Sagen. Als der Knabe heranwuchs, wurde der Kentaur Cheiron sein Lehrer. (Kentauren waren Wesen, die zur Hälfte Meusch, zur Hälfte Pferd waren.) Von dem lernte er Waffenknnst und Arzneikunde. Sem Gesanglehrer hieß Linos. Als der ihn einmal schlug, wehrte sich Heraeles. Er schlug den Lehrer an den Kopf, so daß Linos tot hinfiel. Heraeles wußte noch nicht, wie stark er eigentlich war. So wuchs er zum Jüngling heran. Einst, als er seines Vaters Herden hütete, traten an einem Kreuzweg zwei schöne Franen zu ihm; die eine sagte: „Folge mir, ich will dich reich und glücklich machen, nichts Unangenehmes soll Dich treffen." „Wie heißt Du?" fragte Heraeles. „Ich bin das Laster." „Höre mich," sagte die andere Frau. „Ich will dich zu einem Helden machen. Dein Leben foll voll Kampf und Mühe sein. Du wirst oft hungern und dursten müssen, aber als Lohn wirst Du einen Platz bei den seligen Göttern erhalten." Das war die Tugend gewesen, die so geredet hatte. Die Gestalten verschwanden. Heraeles aber entschloß sich, der Tugend zu folgen. § 2. Heraeles im Unglück. Doch Hera suchte noch immer, Heraeles zu verderben. Als Heraeles die Tochter des Königs Kreon von Theben geheiratet hatte, die Megara, und schon einige Jahre glücklich mit ihr lebte, machte Hera ihn wahn- sinnig. Er wußte nicht, was er tat; ein wilder Zorn überkam ihn, und er wußte doch nicht, weshalb er zürnte. So kam es, daß er sein liebes Weib samt seinen lieben Kindern tot schlug. Da verließ ihn der Wahnsinn. Voll Trauer ging er zu dem Orakel des Gottes Apollo nach Delphi und fragte, wie er seine Schuld los werden könne. Da befahl ihm der Gott, zu Enrysthens zu gehen. Zeusmaske von Otricoli. Rom. Vatikan. Nach Originalphotographie.

4. Antike und germanische Sagen, Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 6

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
6 I. Griechische Sagen, Er sagte ihr Zugleich, daß sie das Tuch aufbewahren möge. Wenn Heracles sie einmal nicht mehr recht zu leiden scheine, solle sie ihm das Tuch geben, damit er es anlege. Dann würde er sie sofort wieder lieb haben. § 5. gerades' Ttod. Nach langer Zeit, als Heraeles aus einem Kriegszug mit reicher Bente zurückkehrte, schien es Dejaneira, als wäre es gut, wenn sie das Mittel des Nessos anwende. Sie schickte ihrem Gemahl ein neues, schönes Gewand, in das sie Blut des Nessos gestrichen hatte. Kaum hatte er es angelegt, als ihn raseude Schmerzen ergriffen. Das Kleid klebte an feinem Leibe und Zerfraß ihm das Fleisch. Da hat sich der Held einen Scheiterhaufen ausrichten lassen auf dem Berge Oeta, und da obeu ist er verbrannt. Seine unsterbliche Seele aber ist auf den Beschluß der Götter aus den Olympos gestiegen. Dort hat Heracles einen Platz bei den Göttern erhalten, und Hebe, die Göttin der ewigen Jugend, ist seine Gattin geworden. Auch Hera war ausgesöhnt. Die arme Dejaneira aber hatte sich aus Verzweiflung über den Tod ihres Gatten einen Dolch ins Herz gestoßen. Kapitel Ii. Tbeseus, der attische L)eld. § 1. König Hegeus von Httika. Von den vielen Landschaften Griechenlands war Attika eine der berühmtesten. Sie streckt sich weithin ins Meer, auf das die Bewohner schon früh hinausfuhren, um Handel zu treiben. Im Lande selbst wnchs Getreide, aber besonders gediehen Öl- und Feigenbäume. Auch gab es hier den süßesten Honig ganz Griechenlands, denn ans dem Berge Hymettos kam viel Thymian vor, und viele andere Blumen blühten hier, welche die Bienen besonders lieben. In diesem heiteren Lande herrschte einst König Aegeus. Aber der König hatte mächtige Brüder und Neffen, die ihm feindlich gesinnt waren. Er fürchtete sich so sehr vor ihnen, daß er feine Gemahlin und seinen Sohn Thesens gar nicht bei sich haben mochte, denn er fürchtete, man könnte ihnen etwas Böses tun. So sagte er seiner Frau, sie solle den Sohn erst dann zum Vater kommen lassen, wenn er imstande sei, einen schweren Stein wegzuheben, unter dem ein Schwert und ein paar Schuhe lägen. § 2. Cbefeus wandert jum Vater. Der Knabe wuchs zum Jüngling herein. Da zeigte ihm die Mutter den Stein. Leicht hob ihn Thesens aus. Jetzt erzählte die Mutter ihm alles. Nun gab es kein Halten mehr, Thesens wollte den Vater kennen lernen und verließ Tiryns, wo er mit seiner Mutter so lange gelebt hatte.

5. Antike und germanische Sagen, Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 33

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kapitel Vii. Irrfahrten des Odysseus. 33 Königin nahmen ihn freundlich auf und bewirteten ihn als ihren Gast aufs beste. Staunend hörten sie die Geschichten seiner Leiden und Irrfahrten. Seinen Namen aber nannte er noch nicht. Am anderen Tage ließ der König ein Schiff ausrüsten, um den Verirrten nach Hanse bringen zu lassen. 8 9. Odysseus kommt nach Jtbaha. Nachdem Alki-noos seinem Gast zu Ehren Festspiele gegeben hatte, bei denen die Jünglinge der Phäaken ihre Fertigkeiten im Springen, Ringen, Wettlans und anderen Künsten gezeigt Hatten, wurde ein Abschiedsmahl gegeben. Kostbare Geschenke für den Gast wurden ausgebreitet. Als Odysseus in den Saal trat, begegnete er Nansikaa, die sprach zu ihm: „Lebe wohl, 0 Fremdling, und vergiß mich nicht, wenn du nach Hause gekommen bist. "Odysseus antwortete: „O Nansikaa, täglich will ich au dich denken und für dich beten." Dann ging er zu den Männern. Da erhob der Sauger feine Stimme und saug von den Taten der Helden vor Troja und von dem listenreichen Odysseus. Da slossen dem Fremdling heimlich Tränen über die Wangen. Niemand außer Alkinoos merkte es. Dem aber wurde es klar, wer sein Gast eigentlich sei. Philipp, Lcitfadcn für den Geschichtsunt:rricht. I. 3 Odysseus' Landung auf Jthaka. Wandbild von Preller im Römischen Haus zu Leipzig.

6. Antike und germanische Sagen, Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 77

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kapitel Vii. Kaiser Wilhelm I. 77 auch die Verwundeten gezählt, ritt er langsam zu dem Vater zurück. Der sagte nichts. Aber der Oberst von Lnck, der in der Nähe hielt, drückte dem Prinzen die Hand, und Kaiser Alexander schenkte ihm den russischen Tapferkeitsorden, den St. Georgs-Orden. Als bald darauf der Geburtstag der toten, lieben Mutter kam, schenkte ihm der Vater auch das Eiserne Kreuz. Über beide Orden war der Prinz recht verwundert, denn er wußte nicht recht, womit er sie verdient habe. § 3. Hls König. Prinz Wilhelm war anfänglich nicht zum Regieren bestimmt gewesen. Weil aber sein Bruder, der König Friedrich Wilhelm Iv., keine Kinder hatte, so wurde der „Prinz von Preußen" im Jahre 1861 König. Zusammen mit trefflichen Männern, wie dem großen Kanzler Bismarck, dem Feldmarschall Moltke und dem Kriegsminister Roon und noch manchem anderen, hat er Großes geleistet. Drei Kriege hat er führen müssen, die alle zur Vergrößerung des Reiches und zum Wohle des Vaterlandes gedient haben. Den ersten Krieg 1864 gegen die Dänen, denen Schleswig-Holstein weggenommen wurde; den zweiten 1866 gegen die Österreicher, die wieder neidisch ans das Aufblühen Preußens waren; und den dritten gegen die Franzosen 1870/71. Für diesen siegreichen Krieg haben ihn die deutschen Fürsten zu ihrem Kaiser gemacht. Gerade im französischen Königsschloß zu Versailles haben sie ihn zum Kaiser ausgerufen. Von 1797 bis 1871 war schon eine lange Zeit, aber der betagte Kaiser durfte noch 17 weitere Jahre herrschen. Und wieviel gab's da zu tun! Schon ein neues Haus einzurichten, macht viel Mühe, aber erst ein neues Reich! Besonders wollten die armen Leute, die Arbeiter, es endlich einmal besser haben. Sie glaubten, man habe sie ganz vergessen und benahmen sich recht laut und ungebärdig. Ja, ein gottloser Mensch konnte sich sogar so weit in seiner Wut vergessen, daß er dem alten Kaiser auflauerte, als der in Berlin spazieren fuhr, und ans ihn mit dem Revolver schoß. Er traf zum Glück nicht. Kaum hatte sich das deutsche Volk vom Schrecken über diese greuelvolle Tat erholt, da schoß ein anderer, von bösen Menschen verführter junger Mann auf den Kaiser. Er schoß aus einem Hause in der Straße „Unter den Linden" in Berlin. Und er traf leider gut. Viele Schrotkörner trafen den Kaiser ins Gesicht und in die Hand, die er zum Grüßen an den Helm gelegt hatte. Da ist der arme, alte Kaiser viele Wochen schwer krank gewesen. Aber endlich ist er doch wieder ganz gesund geworden. Da war es nur gut, daß ihm solch ein starker, gewaltiger Recke wie der kluge Reichskanzler Bismarck ratend und helfend zur Seite stand. Sie gaben treffliche Gesetze, die auch dem armen Volk zum Heile geworden sind. Ja, so gut sind diese Gesetze und Einrichtungen gewesen, daß andere Staaten sie dem deutschen Volke nachgeahmt haben. Man hat den alten Kaiser damals den Arbeiterkaiser genannt.

7. Antike und germanische Sagen, Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 39

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kapitel I. Gründung Roms. 39 alle Geschenke, die sie von Äneas erhalten hatte, darauf legen und verbrennen und bestieg ihn zuletzt selbst. Dann stach sie sich einen Dolch in die Brust. Ihre Leiche verbrannte. § r. Hrtcas kommt nach Italien. Äneas fuhr nordwärts und kam nach Sizilien. Hier starb ihm sein Vater. Trotz freundlicher Aufnahme, die er hier fand, setzte der Held die Fahrt doch weiter fort, nach dem Lande seiner Bestimmung. Er kam nach der Stadt Cnmae, wo eine berühmte Wahrsagerin (eine Sibylle) wohnte, die ihm in dunkeln Worten die Zukunft kündete. ©ie_ sagte ihm, daß er dort eine neue Heimat finden würde, wo er mit seinen Gefährten vor Hunger sogar die Tische verzehren würde. Darauf gelangte Äneas in den Fluß Tiber. Das Land gefiel dem Jrrfahrer sehr. Bei einer Streise ins Land hatte man Mehlkuchen mitgenommen, und beim Essen hatten einige von ihnen andere Speisen auf diese Kuchen gelegt. Zum Schluß brachen sie auch von den Kuchen Stücke ab, um sie zu esseu. Da rief der kleine Askanios: „Sieh, Vater, wir essen jetzt unsere Tische!" Da wurde Äneas froh, als er sah, wie freundlich sich das Orakel erfüllt hatte. Nun ließen sich die Trojaner im fremden Lande nieder. Nach anfänglichen Kümpfen befreundeten sie sich mit dem Volk der Latiner, das hier wohnte. Äneas heiratete die Tochter des Königs des Landes. Sie hieß Lavi-nia. Ihr zu Ehren nannte er eine neugebaute Stadt Lavininm. Nach langer Regierungszeit ist Äneas als siegreicher Held im Kampfe gegen ein Nachbarvolk gefallen. § 4. Romulus und Remus. Askanios (der hier in Italien Jnlus genannt wurde) hatte eine neue Stadt gegründet. Die hieß Albalouga. Von seinen Nachkommen hier hieß ein König Proeas, der hatte zwei Söhne Nnmitor und Amulins. Nach des Vaters Tod stieß Amulius seinen Bruder Numitor vom Thron und setzte sich darauf. Des Numitor Sohn ließ er totschlagen und die Lochter Rhea Silvia als Vestalin in einen Turin sperren. (Die Vesta linnen waren Prieste-rinnen der Göttin Vesta und durften sich nicht verheiraten.) So glaubte Amulius sicher zu sein und keinen Nachkommen des Bruders fürchten zu brauchen. Aber es kam ganz anders. Der Kriegsgott Mars besuchte die schöne Priesterin und machte sie zu seiner Gemahlin. So kam es, daß sie Zwillinge gebar. Als Amulius davon hörte, erschrak er gewaltig und befahl die Knaben ins Wasser zu werfen. Die Diener trugen in einem kleinen Korb die Kinderchen zum Tiberfluß und setzten den Korb ins Wasser, das an dieser Stelle recht seicht war. Dann gingen sie weg. Die Kleinen singen vor Hunger bald an fürchterlich zu schreieu, so daß eine Wölfin angelockt wurde.

8. Alte Geschichte - S. 51

1900 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 51 - Die Elefanten des Porus. täglich viele seiner Krieger um. Da weigerten sich diese endlich, ihm zu folgen, und zwangen ihn zur Umkehr. Der größte Teil des Heeres schiffte sich ein. Er selbst aber führte den übrigen Teil aus geradem Wege durch eine Wüste der Heimat zu. Furchtbar waren die Qualen seiner Truppen. Ein brennender Durst stellte sich ein, denn es fehlte an Wasser. „<£s marschierte nämlich das Beer im Sande und zwar bei bereits sengender 6itze. Bis zum nächsten Wasser war noch eine große Strecke zurückzulegen. Auch Alexander litt Durst. Mühsam und beschwerlich, aber dennoch zu Fuß, hielt er sich an der Spitze feiner Leute, um diesen die Mühseligkeiten durch gleiche Teilung der Hot erträglicher zu machen. Mittlerweile fanden einige Leichtbewaffnete in einem Graben spärliches (Quell; w aff er, das sich angesammelt hatte. Sie schöpften es aus und liefen damit eiligst zu Alexander. In seiner Nahe angekommen, schütteten sie das Wasser in einen £?elm und überreichten es dem Könige. Dieser nahm es an und belobte die Überbringer. Aber sowie er es angenommen hatte, schüttete er es vor aller Augen aus. Durch diese That wurde das ganze Ejeer so ermutigt, daß man hätte glauben sollen, alle hätten von dem von Alexander ausgeschütteten Id aff er zu trinken bekommen." (Arrian.) 60 Tage dauerte der entsetzliche Marsch in der Wüste. Endlich kam Alexander mit seinem Heere in Babylon an. 3. Alexanders Tod. Hier in Babylon führte Alexander ein ungemein üppiges Leben. Fest folgte ans Fest, und Gesang und Spiel nahmen kein Ende. Um seine Herrschaft in Persien recht fest zu begründen, vermählte er sich auch noch mit der Tochter des Darms. 80 vornehme Maeedonier mußten sich auf seinen Wunsch mit Töchtern der persischen Großen und 10000 seiner Krieger mit andern Perserinnen vermählen. Nicht lange nachher starb ihm sein liebster Freund, Hephästion. Das erschütterte ihn tief. Er ließ die Leiche nach Babel bringen und auf einem Scheiterhaufen, der über 48 Millionen Mark kostete, verbrennen. Dann opferte er 10 000 Stiere. Bald darauf aber wurde auch er von einem bösen Fieber ergriffen, und nach zehn qualvollen Tagen starb er, noch nicht ganz 33 Jahr alt. Man erzählt, daß seine Feldherren, die trauernd sein Sterbebett umstanden, ihn gefragt hätten, wer sein Nachfolger sein solle. Darauf habe er geantwortet: „Der Würdigste." Seine alte Mutter, Olympias, die in Macedonien weilte, betrauerte tief den Tod ihres großen Sohnes. Sie nahm Roxane mit ihrem Söhnchen, das erst nach dem Tode Alexanders geboren wurde, zu sich. Alle drei 4*

9. Alte Geschichte - S. 94

1900 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 94 — 3. Konstantins Sieg. Konstantins Plan war, die übrigen Mitregenten zu vertreiben und sich zum Alleinherrscher von Rom zu machen. Einer seiner gefährlichsten Gegner war sein Mitregent Maxentins. Dieser stellte sich ihm mit einem mächtigen Heere entgegen. Um nun seine Soldaten zum Kampfe zu begeistern, versprach Konstantin ihnen, im Falle eines Sieges sich taufen zu lassen. Die Sage aber erzählt den Vorgang folgendermaßen: Eines Tages, als bereits die Sonne im Westen sich neigte, sah Konstantin über ihr ein Kreuz aus glänzenden Lichtstrahlen. Darüber stand in Flammenschrift: „In diesem Zeichen wirst du siegen!" Erstaunen ergriff Konstantin und sein Heer. In der folgenden Nacht aber erschien ihm Christus im Traume und befahl ihm, eine Fahne in Kreuzform zu machen, ähnlich jener Erscheinung, und sie in allen Schlachten als Siegeszeichen dem Heere vorantragen zu lassen. Konstantin gehorchte. Er ließ eine goldene Stange mit einem Querbalken versehen, befestigte daran ein seidenes Fahnentuch und schmückte die Spitze mit einer Krone von Gold und Edelsteinen. Das war die Kreuzesfahne. Bei ihrem Anblick wurde das Heer von neuem Mute beseelt, stürzte sich mit Todesverachtung auf den Feind und besiegte Maxentins in der Schlacht „am roten Stein" bei Rom. In kurzer Zeit war Konstantin Herr des ganzen Römerreiches. Er machte nun die christliche Religion zur Staatsreligion und ließ herrliche Kirchen erbauen. Die früher so grausam verfolgten Christen durften nicht nur in voller Freiheit ihren Erlöser anbeten, sondern genossen obendrein noch hohe Ehre. 4. Gründung Konstantinopels. Bis dahin hatten die römischen Kaiser in Rom gewohnt. Konstantin beschloß jedoch, seine Residenz nach Byzanz zu verlegen. Deshalb baute er diese Stadt zu einer neuen Hauptstadt aus, schmückte sie mit prachtvollen Palästen und verwandelte die heidnischen Tempel in Kirchen und Klöster. Um aber auch den Ruhm seines Namens auf die Nachwelt zu bringen, nannte er die Stadt nach feinem Namen Konstantinopel. 5. Reise nach Palästina. Aus Dankbarkeit beschloß Konstantin, an den heiligen Orten des gelobten Landes Kirchen bauen zu lasseu. Aber es war nicht leicht, diese Orte aufzufinden; denn der Kaiser Hadrian hatte sie aus Haß gegen die Christen zerstört und entweiht. Deshalb unternahm Konstantin mit seiner Mutter Helena eine Fahrt nach dem heiligen Lande. Als Helena endlich unter vieler Mühe das Grab des Heilands gefunden zu haben glaubte, ließ sie eilte herrliche Kirche darüber erbauen, die noch heute steht. Es ist die Grabeskirche. 6. Konstantins letzte Jahre. Konstantin war zwar äußerlich ein Christ, im Herzen aber war er doch ein Heide geblieben. So ließ er z. B. eittst. in Trier Kriegsgefangene von wilden Tieren zerfleischen. Seinen Sohn Crispus, der aus erster Ehe stammte, tötete er auf Grund einer falschen Anklage seiner (Stiefmutter Fausta. Als er sich aber später von der Unschuld seines Sohnes überzeugte, ließ er die Anklägerin im Bade durch heißes Wasser ersticken. 45. Teilung und Ende des römischen Reiches. 1. Teilung des Reiches. Der römische Kaiser Theodosins d. Gr. teilte kurz vor seinem Tode sein gewaltiges Reich unter seine beiden Söhne, Arkadius und Honorius. (395 n. Chr.) Jener bekam das oströmische Reich mit der Hauptstadt Konstantinopel, dieser das weströmische Reich mit der Hauptstadt Rom. 2. Untergang des weströmischen Reiches. 476 n. Chr. Die Macht des weströmischen Reiches war allmählich immer tiefer gesunken, und' deutsche Völker

10. Griechische und römische Geschichte - S. 45

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
45 aushungern wollten, verfielen zugleich die Glieder selbst und der ganze Krper in vllige Auszehrung." (Livius.) Die Plebejer verstanden die Fabel und nahmen die Friedensvorschlge an: alle Schuldgefangenen wurden befreit und den rmsten alle Schulden erlassen. Das Volk whlte sich alljhrlich zwei Tribunen aus seiner Mitte, die den Armen als Schirmvgte dienten. Damit diese zu jeder Zeit helfen knnten, mute ihre Tr Tag und Nacht offen stehen. Jeden Schuldigen, selbst den Konsul, konnten sie vor ihren Richterstuhl laden und bestrafen sogar mit dem Tode. Auch stand ihnen das Recht zu, durch ihren Einspruch jeden Beschlu des Senats zu hindern, der den Rechten des Volkes nachteilig war. Sie selbst sollten unverletzlich sein. 3. Coriolnus und feine flutter. Diese Zugestndnisse waren den Patriziern in der Not abgezwungen worden. Manche von ihnen hofften aber, den Plebejern bei einer gnstigen Gelegenheit diese Rechte wieder entreien zu knnen. Ein solcher Versuch wurde gemacht, als in Rom eine Teuerung aus- Coriolnus. gebrochen war und aus Sizilien Schiffe mit Getreide fr die Armen ankamen. Da forderte Coriolnus, ein stolzer Senator, man solle das Brot nur dann an die Armen verschenken, wenn sie auf ihre Tribunen verzichten wollten. Darber waren die Plebejer ergrimmt, und die Tribunen luden ihn vor ihren Richterstuhl. Er aber verlie Rom und ging zu den Volskern. Mit diesen zog er gegen Rom, besiegte die Rmer und schlug dann vor den Toren der Stadt sein Lager auf. Die cker der Armen verwstete er, die der Reichen verschonte er. In Rom war groe Not. Man schickte ihm fnf Senatoren entgegen und bot ihm freie Rckkehr an; auch die Priester kamen und baten ihn um Schonung. Aber alle muten unterrichteter Sache wieder heimkehren. Da entschlossen sich die Frauen Roms, ihn durch Bitten zum Rckzge zu bewegen. An ihrer Spitze stand Vetria, die Mutter Coriolans. Dann folgte seine Frau mit seinen beiden Shnen. Als ihn die Mutter fragte, ob sie einen Verrter des Vaterlandes zum Sohne haben solle, und er die weinende Gattin mit den beiden Kindern erblickte, da war all sein Stolz und Kahnmeyer u. Schulze, Geschichte fr Mittelschulen. Ii. 4
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