Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Hellas und Rom - S. 36

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
36 9. Die Perserkriege, ca. 500469 v. Chr. drauen die Wache, und er sah. wie einige Männer Leibesbungen anstellten, andere aber ihre Haare kmmten. Als er das erblickte, der-wunderte er sich und merkte sich ihre Zahl. Dann ritt er ganz ruhig zurck; denn keiner verfolgte ihn und sie bekmmerten sich gar nicht um ihn. Und als er zurckkam, sagte er dem Xerxes alles, was er gesehen. Dieser aber lie den Demaratos, einen Hellenen, der in seinem Heere war, zu sich rufen und fragte ihn nach allem, was die Lacedmonier tten. Der aber sprach: Diese Männer sind gekommen, uns den Pa streitig zu machen und dazu berieten sie sich; denn das ist Sitte bei ihnen: wenn sie ihr Leben auf das Spiel setzen wollen, dann schmcken sie ihr Haupt." Das deuchte aber dem Xerxes ganz unglaublich und er fragte weiter, auf welche Art ein so kleiner Haufen sein Heer sollte bekmpfen knnen. Jener aber sprach: Herr, du sollst mich fr einen Lgner ansehen, wenn es nicht so kommt, wie ich sage." Xerxes aber glaubte ihm trotzdem nicht. Er lie nun vier Tage vorbei-gehen, denn er hoffte immer, sie wrden davonlaufen. Am fnften aber, als sie sich nicht zurckzogen, sondern er deutlich einsah, sie wren unverschmt und unklug genug, stehen zu bleiben, schickte er wider sie die Perser voller Wut und befahl ihnen, sie lebendig zu sangen und vor sein Angesicht zu führen. Als nun die Perser andrangen und ihren Angriff auf die Hellenen ausfhrten, fiel eine Menge, die anderen aber rckten nher und konnten sie nicht zum Weichen bringen, obwohl ihr Verlust bedeutend war. Da ward es denn aller Welt und namentlich dem König klar, da es wohl viel Menschen wren, aber nur wenig Männer. Das Treffen aber dauerte den ganzen Tag. Nachdem aber die Perser hart zn-gerichtet waren, wichen sie zurck und an ihrer Stelle rckten die vor, welche der König die Unsterblichen nannte, als wrden die bald mit ihnen fertig werden. Und als auch diese mit den Hellenen Hand-gemein wurden, richteten sie nicht mehr aus als das vorige Heer, sondern es ging ihnen ebenso, weil sie in dem engen Pa stritten und krzere Speere hatten als die Hellenen und ihre bermacht nicht angebracht war. Die Lacedmonier aber fochten wacker und brav und zeigten, da sie den Krieg verstanden, der Feind aber nicht. Sie wandten den Feinden zuweilen den Rcken und flohen dann alle mit einem Male; die Feinde aber, die sie fliehen sahen, jagten ihnen nach mit Lrm und Geschrei; sie aber wandten sich, wenn jene nahe an sie gekommen, den Feinden entgegen, und auf die Art erlegten sie eine unzhlige Menge Perser; es fielen aber auch von den Spartanern einige wenige. Als wt*- die Perser den Pa nicht erstrmen konnten, obwohl sie in einzelnen Scharen und mit der ganzen Macht angriffen, zogen sie sich zurck. Da nun Xerxes nicht wute, was er tun sollte, trat vor ihn

2. Hellas und Rom - S. 42

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
42 10. Das Perikleische Zeitalter, ca. 470430 v. Chr. da seine Macht vom groen Haufen erst dann mit Migunst angesehen werden wrde, wenn sie mit glnzendem Lebensgensse verbunden wre. Darauf Verzicht zu leisten wurde ihm, dem Philosophen, nicht schwer. Er war das Muster eines migen und nchternen Mannes. Er machte sich zur Regel, an keinem Festgelage Anteil zu nehmen, und kein Athener konnte sich erinnern, Perikles, seit er an der Spitze des Staates stand, mit Freunden beim Weine gesehen zu haben. Niemand kannte ihn anders als vollkommen ernst und gesammelt, nachdenkend und viel-beschftigt. Sein ganzes Leben war dem Staatsdienste gewidmet und seine Macht mit so viel Selbstverleugnung und Arbeit verbunden, da sie der lebenslustigen Menge wahrlich nicht als beneidenswerter Vorzug erscheinen konnte. Man sah ihn auch nie vor der Stadt lustwandeln oder an ffentlichen Pltzen sich der Mue freuen. Fr ihn gab es nur einen Weg, den man ihn tglich gehen sah, den Weg von seinem Hause nach dem Markte und dem Rathause, dem Sitze der Staats-regiernng, wo die laufenden Geschfte erledigt wurden. Perikles war berzeugt, da nur eine vollkommen tadellose Unbescholtenheit und die allerstrengste Uneigenntzigkeit einen dauerhaften Einflu auf die Brger-schaft mglich mache, indem man den Neidern und Feinden auch nicht die geringste Ble gebe. Perikles redete weder viel noch hufig. Nichts scheute er mehr als berflssige Worte, und darum soll er, wenn er vor das Volk trat, gebetet haben, da Zeus ihn nichts Unntzes sagen lasse. Die kurzen Worte prgten sich aber um so tiefer ein. Er dachte zu ernst und zu hoch von seinem Berufe, als da er sich dazu hergegeben htte, der Menge nach dem Munde zu reden. Er scheute sich nicht, wenn er die Brger schlaff und unentschlossen sah, ihnen herbe Wahrheiten und ernsten Tadel auszusprechen. In seinen Reden suchte er die Brger zu erheben und zu belehren; er wies immer von neuem darauf hin, da kein Einzelglck denkbar sei ohne die Wohlfahrt des Ganzen; er entwickelte klar und bndig seine politischen Ansichten, indem er nicht zu berreden, sondern zu berzeugen suchte." (E. Curtius.) Gedicht: Das Perikleische Zeitalter" (Geistergesang der bei Marathon Ge- fctffaien) von Albert Mser. Bilder ^Perikles-Bste; Brunn 2; Luchs 4; Seemann 221. -8. Athens Bltezeit. Des Perikles Streben war vor allem darauf gerichtet, Athens Macht immermehr zu erweitern. Athen sollte seine Interessen fest und ruhig vertreten knnen, Sparta keinen Vor-rang zugestehen und keinen Besitz aufgeben; es sollte als unberwind-lich sich erweisen; sein Schild sollten die Mauern, sein Schwert die Flotte sein. Der Schaffung einer unwiderstehlichen Flotte sowie der

3. Hellas und Rom - S. 90

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
90 4. Die Entstehung der rmischen Republik, 510 v. Chr. be Serviuv nullius, war er auf den Thron gekommen 5 mit tyrannischer Gewalt suchte er denselben zu behaupten. Die ersten Senatoren, die seiner Meinung nach Anhnger des Servius waren, lief? er umbringen. Ferner, weil er sich bewut war, da man von ihm selbst das Beispiel der frevelhaften Thronbesteigung gegen ihn anwenden knne, umpflanzte er seine Person mit Bewaffneten. Denn fein Recht auf den Thron grndete sich blo auf Gewalt, da er ebensowenig vom Volke zum Könige ernannt als von den Vtern be-sttigt war. Hiezu kam. da er feinen Thron, weil er auf Liebe der Untertanen nicht rechnen konnte, durch Furcht sichern mute. Damit diese auf mehrere wirken mchte, hielt er die Untersuchungen aus Leib und Leben, ohne Zuziehung anderer, fr sich allein; und unter diesem Vorwande konnte er hinrichten lassen, verbannen, mit Einziehung der Gter strafen, nicht allein wer ihm verdchtig oder mifllig war, sondern auch die, bei denen blo seine Raubsucht sich eine Beute versprach. Da er durch diese Mittel vorzglich die Anzahl der Senatoren ver-mindert, hatte, beschlo er, niemand wieder in den Senat aufzunehmen, teils damit dieser Orden, so schwach besetzt, schon dadurch an Wrde verlre, teils damit er selbst weniger ungerecht fnde, sich auer Ttigkeit gesetzt zu sehen. Denn er war der erste König, der die von seinen Vorgngern hergebrachte Sitte, den Senat der alles zu befragen, auf-hob, den taat nach den Eingebungen der Seinen regierte; Krieg und Frieden, Vertrge und Bndnisse, mit wem es ihm gefiel, durch sich selbst, ohne Genehmigung des Volkes und Senates, einging und ab-stellte." (Livius.) 10. Brutus. Unertrglich war die Tyrannei, mit welcher Tarquinins die Rmer beherrschte. Im geheimen ghrte der Unmut; zuletzt gab eine Freveltat, die des Tarquinius Sohn an Lukretia, der schnen und tugendhaften Gemahlin des Collatinns, verbte, das Zeichen zum lange geplanten Aufstande. Whrend Gatte und Vater sich ihrem Schmerze berlieen, hi/ t Junius Brutus den von Blut triefenden Dolch, so wie er ihn e; * Lukretias Wunde gezogen hatte, vor sich in die Hhe und sprach: Bei diesem vor dem kniglichen Frevel heiligreinen Blute schwre ich und nehme euch, ihr Götter, zu Zeugen, da ich den Despoten Lucius Tarquinius mit feinem gottlosen Weibe und allen Kindern seines Stammes mit Feuer und Schwert und aller hinfort mir mglichen Gewalt verfolgen ^und nicht leiden will, da weder sie noch sonst jemand der Rom König sei." Dann reichte er den Dolch Collatinus und sodann dem Lukretius und allen brigen. Sie schwuren, wie er es ihnen vorsagte, und ganz ans ihrem Schmerze zur Rache umgestimmt, schlssen

4. Hellas und Rom - S. 160

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
160 p2f. Die Julisch-klaudischen Kaiser, 1468 n. Chr. msnt) und dann auf Barken, welche ihr entgegenkamen, in den lnkrinischen See und wurde in ihr Landhaus gebracht. "Dort erschien in der Nacht Anicetus, vom Schiffshauptmann Herkulejus und einem Centurio der Flotte begleitet. Auf des Sohnes Befehl wurde des Kaisers Mutter ermordet." (Tacitus.) Im Jahre 64 n. Chr. lie Nero (um das Schauspiel des brennen-den Troja" zu genieen) Rom in Brand stecken und beschuldigte sodann die Christen dieses Frevels. Mit Grausamkeit setzte er die erste Christenverfolgung ins Werk, bei welcher auch die Apostel Petrus und Paulus den Martertod starben. Um dem Gerede, als habe er die Feuersbrunst geboten, ein Ende zu machen, gab Nero denen, die, durch Schandtaten verhat, das Volk Christen nannte, die Schuld und belegte sie mit den ausgesuchtesten Strafen. Der, von welchem dieser Name ausgegangen, Christus, war unter der Regierung des Tiberius vom Prokurator Pontius Pilatus hingerichtet worden, und der fr den Augenblick unterdrckte verderbliche Aberglaube brach nicht nur in Juda, dem Vaterlande dieses Unwesens, sondern auch in Rom, wo von allen Seiten alle nur denkbaren Greuel und Abscheulichkeiten zusammenflieen und Anhang finden, wieder aus. Zuerst also wurden solche ergriffen, welche bekannten, alsdann auf deren Anzeige eine ungeheure Menge, nicht sowohl der Brand-stistnng als des allgemeinen Menschenhasses berwiesen, und bei ihrem Tode auch noch Spott mit ihnen getrieben, da sie, bedeckt mit Fellen wilder Tiere, zerrissen von den Hunden sterben oder an Kreuze geheftet und zum Feuertode bestimmt, wenn sich der Tag geneigt, zur nchtlichen Erleuchtung sich verbrennen lassen muten. Seinen Park hatte Nero zu diesem Schauspiel hergegeben und gab ein Zirkusspiel, im Aufzuge eines Wagenlenkers unter das Volk sich mischend oder auf dem Wagen stehend. Daher ward, wenn auch fr noch so Schuldige, welche die hrtesten Strafen verdient, Mitleiden rege, als wrden sie nicht dem allgemeinen Besten, sondern der Mord-lnst eines einzigen geopfert." (Tacitus.) Gedicht: Nero" von Friedrich v. Sallet. Ave Caesar, morituri te salutant!" von Karl Gerok. Petrus" von G. Kinkel. Drama: Nero" von Martin Greif. Quo vadis", historischer Roman von Heinrich Sienkiewicz. Musik: Nero" von Rubinstein. Vom ganzen Volke gehat und verachtet, mute Nero 68 n. Chr., bei einem Aufstande der Prtorianer, aus Rom flchten und da er keine Rettung mehr ersah, lie er sich von einem Sklaven tten.

5. Hellas und Rom - S. 169

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
82. Die Christenverfolgungen. 169 Ungehindert konnte sich anfangs die christliche Lehre ausbreiten. In inniger Liebe fhlten sich ihre ersten Bekenner untereinander ver-Kunden. Sie suchten sich gegenseitig zu helfen und zu frdern in allen Lebenslagen. Die Frau galt als gleichberechtigte Gefhrtin ihres Mannes; gemeinsam erzogen die Eltern ihre Kinder in der Furcht des Herrn. Die Knechte und Mgde wurden mit Schonung und Milde behandelt; liebevoll auch nahm man sich der Armen und Kranken sowie der Witwen und Waisen an, berhaupt aller derer, welche irgendwie bedrftig waren oder sich in Not und Bedrngnis befanden. Selbst gegen ihre Feinde bten die Christen, dem Vorbilde des Herrn nachfolgend, Liebe und beteten fr sie. Durch die Sitten-reinheit ihres Lebenswandels sowie durch ihre werkttige Nchstenliebe gewannen die Christen viele Heiden sr die Lehre des gttlichen Hei-landes. In unerschtterlicher Treue lebten und starben sie fr dieselbe. 83. Tie Christenverfolgungen. Zehn groe Verfol-g u n g e u brachen von Nero (64 n. Chr.) bis Diokletian (303 n. Chr.) der die Christen herein und es sollte sich bewahrheiten des Herrn Wort, da die Psorteu der Hlle" seine Kirche nicht zu berwltigen vermgen. Gttliche Verehrung" verlangten viele rmischen Kaiser auch sr sich; da die Christen jedoch die Gebete und Opfer vor den Statuen derselben verweigerten, so wurden sie als Gesetzesverchter" und Majesttsverbrecher" verfolgt und mit Einkerkerung und Tod be-straft. Als staatsgefhrlich wurde die christliche Religion be-trachtet, da sie die Gleichberechtigung aller Menschen" lehrte. Es ist sonach begreiflich, da sogar unter den guten Kaifern" Trajan und Mark Aurel die Verfolgungen der Christen einen hohen Grad erreichten, zumal die heidnischen Priester die Verfolgungs-tont des gemeinen Volkes und dessen Verlangen nach grausamen Spielen nhrten. Schrecklich waren die Martern, welche die Christen zu erdulden hatten; Tausende und aber Tausende jeden Alters, Geschlechts und Standes endigten unter den entsetzlichsten Qualen ihr Leben. Trotzdem vermochten die Verfolgungen die weitere Ausbreitung des Christentums nicht zu verhindern, im Gegenteile: das Blut der Mrtyrer war der Same der Kirche" und fhrte dem Christentum immer neue Bekenner zu, bis endlich (nach etwa 240 Jahren schweren Verfolgungen) unter Konstantin der Sieg des Kreuzes" errungen war. der die Christenversolgungen berichtet Plinius der Jngere in einem Briefe an Kaiser Trajan: Ich mache es mir zum Gesetz, o Herr! in allen mir zweifelhaften

6. Hellas und Rom - S. 35

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
43. Leomdas Thermopyl. 35 also: Ihr Perser, ich habe euch versammelt, um euch zu bitten, da ihr euch wacker haltet und nicht zuschanden macht die frheren Taten der Perser, die so groß und ruhmwrdig sind, sondern jeder fr sich und alle zusammen lat uns mit Mut und Eifer streiten; denn wenn das sich zusammenfindet, erwchst allen Gutes daraus. Darum befehle ich euch, nach allen Krften im Kampf euch zu halten. Denn wie ich hre, bekommen wir es mit tapferen Mnnern zu tun; wenn wir die bezwingen, wird kein Volk auf der Welt mehr uns noch ein Heer entgegenstellen. Jetzt aber wollen wir hinbergehen, nachdem wir zu den Gttern gebetet, die da walten der das Perserland." Denselben Tag nun rsteten sie sich zum bergang; am folgenden erwarteten sie die Sonne und wollten sie aufgehen sehen und sie ver-brannten allerhand Rucherwerk auf den Brcken und bestreuten den Weg mit Myrten. Und als die Sonne aufging, spendete Xerxes aus einer goldenen Schale in das Meer und betete zur Sonne, da ihm nicht mchte ein solcher Unfall begegnen, der ihn strte in seiner Er-oberung von Europa eher, als bis er bis an die uerste Grenze dieses Landes gekommen. Und als er gebetet, warf er die Schale in den Hellespont, dazu einen goldenen Becher und ein persisches Schwert. Und als er dies getan, gingen hinber auf der einen Brcke nach dem Pontes zu das Fuvolk und die ganze Reiterei, aber auf der anderen, nach dem gifchen Meere zu, das Vieh und die Diener-schaft. Voran gingen die zehntausend Perser, die waren alle bekrnzt; nach diesen der Haufe von allerlei Volk bunt durcheinander. Den ersten Tag also diese; den folgenden aber kamen zuerst die Reiter und' die, welche die Lanzenspitzen zur Erde senkten, die waren auch bekrnzt, sodann die heiligen Pferde und der heilige Wagen: sodann Xerxes selber und die Lanzentrger und die tausend Reiter; nach diesen das brige Heer; zugleich auch segelten die Schiffe nach, dem jenseitigen Ufer. Als aber Xerxes hinber war nach Europa, sah er es sich an, wie sein Heer herbergepeitscht wurde. Es ging aber sein Heer hin-ber in sieben Tagen und sieben Nchten, ohne Unterla." Gedicht: Xerxes" von Alb. Knapp. 43. Leomdas Thermopyl. Siegreich drang Xerxes bis zum Engpasse von T h e r m o p y l vor. Hier stellte sich ihmleonidas. der König von Sparta, mit 300 Spartanern und 5000 Bundesgenossen en bereit, fr die Freiheit des Vaterlandes zu kmpfen Und es schickte Xerxes einen Spher zu Pferde ab, um zu sehen, wie stark die Griechen wren und was sie vornhmen. Und als der Reiter an das Lager heranritt, da hatten gerade die Laeedmonier (Herodot.)

7. Hellas und Rom - S. 29

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
37. Solon und Krsus. 29 wirtete ihn Krsus freundschaftlich in der kniglichen Burg. Sodann, am dritten oder vierten Tage, fhrten die Diener auf Krsus' Gebot den Solon in allen Schatzkammern umher und zeigten ihm alle Herr-lichkeiten, und da er alles gesehen und ganz nach seinem Gefallen be-schaut, fragte ihn Krsus also: Mein Freund von Athen, man hat uns schon viel von dir erzhlt, von deiner Weisheit und deinen Reisen, wie du, um die Welt zu sehen, voll Wibegierde umhergereist. Nun habe ich groes Verlangen dich zu fragen, wen du von allen Menschen, die du kennst, fr den glcklichsten hltst. Also fragte er in der Meinung, da er der glcklichste sei. Solon aber schmeichelte gar nicht, fondern redete die Wahrheit und sprach: Herr, Tellos von Athen." Das nahm Krsus wunder, und erfragte voll Eifers: Und warum hltst du denn den Tellos fr den glcklichsten Menschen?" Und Solon sprach: Zum ersten hatte Tellos bei dem blhendsten Zustande der Stadt edle und vortreffliche Shne, die alle wieder Kinder hatten, und die waren alle am Leben; und zum anderen, da er, nach menschlicher Kraft, ein glckliches Leben ge-fhrt, kam noch dazu ein glnzendes Ende. Denn als die Athener wider ihre Nachbarn in Eleufis stritten, eilte Tellos zur Hilfe herbei und schlug die Feinde in die Flucht und starb den schnsten Tod. Und die Athener bestatteten ihn aus ffentliche Kosten an demselben Orte, wo er gefallen war, und erwiesen ihm groe Ehre. Als nun Solon so viel von Tellos' groer Glckseligkeit erzhlte, ward Krsus immer begieriger und fragte, wer denn der zweite wre, denn er glaubte, doch wenigstens die zweite Stelle zu erhalten. Solon aber sprach: Kleobis und Biton von Argos. Denn dieselben hatten, so viel sie bedurften, und dazu besaen sie eine groe Leibes-strke, so da beide zugleich den Kampfpreis davongetragen. Und dann erzhlt man von ihnen folgende Geschichte: Die Argeier feierten das Fest der Hera, und die Mutter der Jnglinge mute durchaus nach dem Tempel fahren, aber die Rinder kamen nicht zur rechten Zeit von dem Felde. Als nun keine Zeit zu verlieren war, spannten sich die beiden Jnglinge selber vor und zogen den Wagen, und auf dem Wagen sa ihre Mutter. So fuhren sie dieselbe einen Weg von 45 Stadien bis zu dem Tempel. Also taten sie und die ganze Ver-sammlung war Zeuge ihrer Tat. Da erlangten sie das beste Lebens-ende, und es zeigte Gott dadurch an, da dem Menschen besser sei zu sterben als zu leben. -Denn die Argeter, welche umherstanden, priesen der Jnglinge Gesinnung, die Argeierinnen hingegen priesen die Mutter selig, da ihr solche Kinder zuteil geworden. Aber die Mutter, voll inniger Freude der die Tat und die Worte, trat vor das Bild der Gttin und betete, da sie dem Kleobis und dem Biton, ihren Kindern, die ihr so groe Ehre erwiesen, den besten menschlichen Segen zuteil

8. Hellas und Rom - S. 30

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
30 8. Die griech. Kolonien in Kleinasien unter persischer Oberherrschaft. werden liee. Und nach diesem Gebet, nachdem man geopfert und das Mahl gefeiert, schliefen die Jnglinge ein in dem Tempel und standen nimmer wieder auf, sondern das war ihres Lebens Ende. Die Argeier aber errichteten ihnen Bildsulen und brachten dieselben als Weih-geschenk gen Delphi, weil sie so gute Menschen gewesen. Diesen also gab Solon die zweite Stelle in der Glckseligkeit. Krsus aber ward unwillig und sprach: Mein Freund von Athen, ist denn mein Glck dir so gar nichts, da du nicht einmal geringen Brgern mich gleimellst?" Solon aber sprach: Krsus, mich, der da wei, wie neidisch und voller Wandel die Götter sind, mich fragst du nach der Menschen Schicksal? Du bist, wie ich sehe, gewaltig reich und Herr der viele Völker; das aber, warum du mich fragst, kann ich dir nicht nennen, bevor ich nicht erfahren, da du dein Leben glcklich geendet. Bei jeglichem Dinge mu man auf das Ende sehen, wie es hinaus-geht; denn vielen hat Gott das Glck vor Augen gehalten "Und sie dann gnzlich zugrunde gerichtet. Wer nun das meiste bis an sein Ende hat und dann freudigen Mutes sein Leben beschliet, der, o König, verdient nach meiner Ansicht den Namen eines Glckseligen. Also sprach Solon; Krsus aber hielt ihn fr sehr tricht, weil er die Gter der Gegenwart nicht achtete, sondern sagte, man msse das Ende eines jeden Dinges abwarten." (Herodot.) Gedicht: Die Glcklichen" von E. v. Feuchtersleben. Krsus und Cyrus. Als Cyrus die Herrschaft seines Grovaters Aftyages an sich gebracht und der Perfer Macht wuchs, da war Krsus bedacht, ob er nicht, bevor die Perser zu mchtig wurden, ihre wachsende Macht umstrzen knnte. Also gedachte er und alsbald fetzte er auf die Probe die Gttersprche in Hellas und Libyen. Und er sandte Boten aus, diese brachten Weihgeschenke dar und fragten an und sprachen also: Krsus, König der Lyder und anderer Völker, glaubt, da dies allein die wahren Gttersprche der Welt sind und sendet euch diese Geschenke, eurer ratenden Klugheit wrdig, und fragt hiermit an, ob er soll wider die Perser ziehen in den Streit und sich irgend ein Bundesheer zum Beistand verschaffen." Also sragien sie. Und die Meinungen beider Gttersprche liefen auf eines hinaus; denn sie weissagten dm Krsus: wenn er wider die Perser zge, so wrde er ein groes Reich zerstren." Als nun die Gtterstimmen vor Krsus gebracht wurden und er dieselben vernahm, freute er sich sehr; er hoffte ganz bestimmt, er wrde Cyrus' Reich zerstren. Und als er sich eben rstete, wider die Perser zu ziehen, da kam ein Lyder, der zuvor schon fr einen klugen Mann galt, und gab dem Krsus diesen Rat: Herr, wider solche Leute rstest du dich zu ziehen, die da lederne Hosen tragen und alle Kleider von

9. Hellas und Rom - S. 68

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
68 12. Die Herrschaft der Mazedonier, ca. 360300 v. Chr. seiner Schnelligkeit im Laufen fragte: ob er nicht Lust htte, zu Olympia einen Wettlauf mitzumachen? da sprach er die stolzen Worte: Ja, wenn meine Gegner Konige wren!" Zum Erzieher hatte Alexan-der den berhmtesten und ge-lehrteften aller Philosophen, Aristoteles, dem der König fr seine Dienste zum voraus einen sehr schnen und ange-messenen Ehrensold bezahlte. Aristoteles war nmlich aus Stagira in Thrazien und diese Stadt war von Philippus frher zerstrt worden; aber jetzt lie er sie wieder aufbauen, und alle Brger, die entweder geflohen oder zu Sklaven gemacht worden waren, durften in ihre frheren Verhltnisse zurckkehren. Von Aristoteles wurde Alexander in die Wissenschaften eingefgt, in Ethik und Politik a,tf0nber 6er 6e' grndlich unterrichtet. Fr die poetischen Erzeugnisse der Hellenen gewann er das regste Interesse. So nannte er z. B. die Jlias mit voller berzeugung das tgliche Brot" fr die kriegerische Tapferkeit und stets hatte er eine von Aristoteles berichtigte Ausgabe dieser Dichtung neben seinem Dolche unter dem Kopfkissen liegen. Und als er int fernen Asten nur wenige Bcher bei sich hatte, lie er sich ans Griechenland die Tragdien des schylos, Sophokles und Enripides nachsenden. Gegen seinen Lehrer Aristoteles hegte er eine Bewunderung und Liebe, nicht minder groß als gegen seinen Vater; denn", sagte er, dem letzteren danke er nur sein ueres Leben, dem ersteren aber sein edleres Leben!" (Plntarchos.) Bilder: Alexander der Groe"; Seemann 211; Luchs 6; Brunn 28. 63. Im Kampfe toibcrje Perser: 834331 v. Chr. Kaum 22 Jahre war Alexander alt, als er die Regierung von Mazedonien und Griechenland, antrat. Obwohl Mazedonier von Geburt, war er doch der echteste Hellene feiner ganzen Zeit, nach Geist und Gemt. In ihm fah man den alten. qrieckisck^-Nationalba gegen Persien^M^en^ instinktmigen Ha des Okzidents gegen den Orient, wahrhaft ver-korpert. 'Kaum hatte er seine Herrschaft in ^Griechenland befestigt, fo nahm er den von feinem Vater gefaten Plan der Unterwerfung
   bis 9 von 9
9 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 9 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 6
11 0
12 0
13 0
14 7
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 2
21 0
22 0
23 1
24 0
25 0
26 1
27 1
28 1
29 0
30 0
31 0
32 0
33 1
34 0
35 0
36 0
37 9
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 1
44 0
45 4
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 1
10 0
11 0
12 0
13 0
14 2
15 0
16 3
17 9
18 0
19 0
20 0
21 0
22 2
23 2
24 0
25 1
26 2
27 0
28 0
29 0
30 0
31 3
32 0
33 0
34 0
35 2
36 0
37 0
38 0
39 1
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 1
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 1
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 1
69 0
70 0
71 5
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 0
82 1
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 3
89 0
90 0
91 0
92 4
93 0
94 1
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 2
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 1
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 5
23 0
24 0
25 0
26 1
27 3
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 18
34 0
35 0
36 0
37 5
38 0
39 2
40 0
41 0
42 0
43 1
44 0
45 0
46 1
47 0
48 0
49 0
50 0
51 1
52 0
53 0
54 5
55 0
56 0
57 0
58 0
59 16
60 0
61 0
62 2
63 0
64 0
65 3
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 2
75 1
76 0
77 0
78 0
79 0
80 2
81 4
82 0
83 0
84 0
85 5
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 1
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0
100 9
101 0
102 0
103 0
104 0
105 0
106 0
107 0
108 0
109 0
110 1
111 3
112 2
113 0
114 0
115 0
116 3
117 0
118 0
119 0
120 3
121 4
122 0
123 0
124 1
125 0
126 0
127 2
128 2
129 1
130 0
131 0
132 0
133 0
134 0
135 0
136 7
137 0
138 0
139 0
140 1
141 0
142 2
143 6
144 0
145 6
146 5
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 2
153 0
154 0
155 3
156 2
157 0
158 0
159 0
160 0
161 0
162 8
163 2
164 0
165 0
166 6
167 0
168 0
169 1
170 0
171 0
172 1
173 2
174 0
175 5
176 0
177 9
178 0
179 8
180 0
181 7
182 0
183 2
184 0
185 0
186 0
187 3
188 0
189 2
190 0
191 0
192 0
193 0
194 0
195 0
196 1
197 0
198 0
199 0