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1. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 38

1902 - Wolfenbüttel : Zwißler
38 Deutsche Gesch. von den lt. Zeiten bis zur Grnd. des nationalen Reichs 919. Waffen. Nachdem ein frnkisches Heer unter seinem Sohne Pippin das mit reicher Kriegsbeute angefllte Hauptlager der Avaren, den groen Ring, erobert hatte, errichtete Karl in dem Lande zwischen Enns und Raab die avarische Mark (Anfnge des sterreichischen Staates). Um das Christentum auch in diesen Gegenden zu verbreiten, grndete er das Erzbistum Salzburg. Die Avaren verschwanden bald vllig unter den Ungarn und Slawen. b. Karls Kaiserkronnng 800. Durch seine glnzenden Siege hatte Karl ein Reich gewonnen, das sich vom E b r o im Westen bis zur Raab im Osten, von der E i d e r Norden bis zum Garigliano im Sden erstreckte, ein Reich, das seinem Umfange nach wohl mit dem Kaiserreiche der Rmer verglichen werden konnte. Germanen und Romanen gehorchten ihm, weithin reichte sein Ruhm, selbst mit dem mchtigen Kalifen Harun al Raschid unterhielt er Verbindungen. Er war der Beschtzer des abendlndischen Christentums, der Schirmherr der Kirche und ihr Vorkmpfer gegen die Unglubigen. Im Besitze einer so glnzenden Macht konnte Karl sich wohl als Erben des rmischen Kaisertums betrachten und daran denken, das abendlndische Kaisertum, das 476 sein Ende gefunden hatte, wieder zu erneuern. Das geschah im Jahre 800. Der Papst Leo Iii. war, von einer Gegenpartei vertrieben, zu Karl geflohen und hatte ihn um Hilfe gebeten. Dieser lie ihn nach Rom zurckfhren und wieder in sein Amt einsetzen. Als er dann selbst nach Rom kam, setzte der Papst ihm am Weihnachts-tage 800 in der Peterskirche die Kaiserkrone aufs Haupt. Das Volk begrte ihn jubelnd als Kaiser: das alte rmische Reich war als ein germanisch-christliches wiedererstanden. Der Kaiser war nicht nur derhchste weltliche Herrscher, sondern auch das Oberhaupt der Kirche. Deshalb war auch der Papst ihm untergeben; in keiner Beziehung wollte der Kaiser von jenem abhngig sein. Allmhlich freilich verlangten die Ppste eine gleichberechtigte Stellung mit den Kaisern und beanspruchten fr sich das Recht, jeden Kaiser durch die Krnung in seiner Wrde zu besttigen. Kaiser und Papst erscheinen von nun an als die beiden hchsten Hupter der Christenheit.

2. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 75

1902 - Wolfenbüttel : Zwißler
Iii. Die Zeit der Hohenstaufen und das Interregnum 11251273. 75 Freunde Friedrich zu Neapel im Oktober 1268 hingerichtet. So fand der letzte Hohenstanfe im Kampfe um sein vterliches Erbe ein frhes und trauriges Ende. 51. Der Ausgang der Arenniige. Die religise Begeisterung, welche einst die Kreuzzge hervorgerufen hatte, war allmhlich erloschen. Die beiden letzten Kreuzzge unternahm Ludwig Ix. der Heilige von Frankreich, aber keiner von beiden erreichte das eigentliche Ziel. Auf dem sechsten Zuge (1247 1254) wandte Ludwig sich nach gypten, um von hier aus Palstina zu erobern, geriet aber mit seinem Heere in Gefangenschaft und mute sich mit seinen Eroberungen loskaufen. Den siebenten Zug (1270) richtete Ludwig gegen Tunis, wo er das Christentum verbreiten wollte. Allein das Unter-nehmen miglckte; vor Tunis brachen im Heere Seuchen aus, die auch deu König dahinrafften. Mit dem Falle Akkons 1291, der letzten Besitzung der Christen, hatten die Kreuzzge nach dem heiligen Lande ihr Ende erreicht. 52. Kultur im Zeitalter der Kreuxxge und der Hohenstaufen. Das Zeitalter der Hohenstaufen war trotz der heftigen Kmpfe zwischen Kaisertum und Papsttum die Blteperiode des Mittelalters. 1. Die Kirche. Diese gelangte während der Kreuzzge auf den Hohe-puukt ihrer Machtentwickelung, denn die kriegerische Kraft der abend-lndischen Christenheit stellte sich damals in den Dienst religiser Jnter-essen. Dazu hatte die ppstliche Gewalt neue Sttzen erhalten; auer dem Bann und Interdikt, das der ganze Lnder verhngt wurde, dienten n e n e O r d e n mit strengerer Regel zur Befestigung des kirchlichen Ansehens. Am erfolgreichsten wirkten die unter Innocenz Iii. gegrndeten Bettelorden der Dominikaner und Franzis-kaner. Der Dominikanerorden (die schwarzen Mnche), gestiftet von dem Spanier Dominikus, stellte sich die Predigt und die Verfolgung der Ketzer zur Lebensaufgabe; die Franziskaner (die braunen Mnche), deren Orden Franz von Assisi grndete, bten das seelsorgerische Amt sowie

3. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 48

1902 - Wolfenbüttel : Zwißler
48 Deutsche Kaisergeschichte bis zum Ausgang des Interregnums 9191273. ihre Herzogtmer. Die Ungarn schlug er 955 auf dem Lechfelde bei Augsburg so entscheidend, da sie nie wieder wagten, das deutsche Reich zu beunruhigen. Allmhlich wurden sie sehaft und gesittet und nahmen ums Jahr 1000 unter ihrem Könige Stephan das Christentum an. e. Ottos letzte Rmerzge und Kaiserkrnung. Im Jahre 961 unternahm Otto einen zweiten Rmerzug. Er besiegte Berengar, der sich emprt hatte, und zog dann in Rom ein. Dort empfing er 962 die rmische Kaiserkrone, welche bei den Deutschen bis zum Untergange des sog. heiligen rmischen Reiches deutscher Nation verblieb (1806). Seitdem galt als Grundsatz: Nur der deutsche König kann Kai-ser werden, aber nur der Papst kann ihn dazu krnen, der Papst, steht unter dem Schutze des Kaisers, ist ihm aber Untertan. Die Rmer wurden verpflichtet, niemals ohne kaiserliche Zustimmung einen Papst zu whlen. Die Erneuerung der rmischen Kaiserwrde war eine fr Deutschland folgenschwere Tat. Der Ruhm, da sein König fortan der Trger des alten Jmperatorentnms war, das nach der Ueberlieferung die Weltherrschaft besa, mute teuer erkauft werden. Whrend die Herrscher in Italien ab-wesend waren, um die Ppste zur Kaiserkrnung zu ntigen, stockte die Eroberung und Mission an den Grenzen, des Reiches Einheit zerfiel, die Vasallen wurden bermchtig und das Faustrecht untergrub alle Orduuug. Auf seinem dritten Rmerzuge beschftigte sich der Kaiser vornehmlich mit der Erwerbung von Unteritalien, das ostrmisch war. Er vermhlte daher seinen von der Adelheid geborenen Sohn Otto, der bereits zum Nachfolger bestimmt und zum Kaiser gekrnt war, mit der griechischen Kaisertochter Theophano. Otto der Groe starb 973 zu Memleben und wurde in Magdeburg beigesetzt. 33. Otto Ii. 973 983. Otto Ii. war erst 18 Jahre alt, als er seinem Vater nachfolgte. Auch er hatte anfangs mit Emprern zu kmpfen. Sein Vetter, der Sohn Heinrichs von Bayern, Heinrich der Znker, erregte einen Aufstand, ward aber besiegt und verlor sein Herzogtum, vou welchem Krnten als selbstndiges Herzogtum abgetrennt wurde. Darauf wandte sich Otto gegen den franzsischen König Lothar, der Ansprche auf Lothringen erhob und bis Aachen vorgedrungen war.

4. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 49

1902 - Wolfenbüttel : Zwißler
I. Die schsischen Kaiser 9191024. 49 Er verfolgte die zurckweichenden Franzosen bis vor Paris, stand aber der vorgeschrittenen Jahreszeit wegen von einer Belagerung ab. Im Friedensschlsse behauptete Otto Lothringen als deutsches Land. Nunmehr zog Otto Ii. nach Italien, um seine Erbansprche auf Unteritalien durchzusetzen. Gegen ihn verbanden sich die Griechen mit den Sarazenen (Arabern), die sich in Sicilien festgesetzt hatten und von dort Einflle nach Italien unternahmen. Anfangs kmpfte Otto glcklich, dann aber erlitt er durch die Araber eine schwere Niederlage in Calabrien sdlich von Cotrone 982, nur mit Mhe konnte er sein Leben retten. Dieses Unglck in Unteritalien ermutigte die Sla-weuvlker im Norden zu einem mchtigen Aufstande, um die deutsche Herr-fchaft abzuschtteln und zum Heidentum zurckzukehren; alle Erfolge der frhern Jahre wurden durch diesen Ausstand zu uichte gemacht. Otto Ii. starb zu Rom und wurde in der Peterskirche begraben. Ihm folgte sein Sohn 34. Otto Iii. 988-1003. Otto Iii. war beim Tode seines Vaters erst drei Jahre alt. Die Vormundschaft fr ihn fhrte mit Untersttzung des Erzbischofs Willi--gis von Mainz seine Mutter Theophano und nach deren Tode seine Gromutter Adelheid. Ansprche auf die Krone erhob wieder Heinrich der Znker, beruhigte sich aber, als er Bayern zurck-bekam. Der kaiserliche Knabe erhielt eine gelehrte Erziehung, seine Lehrer waren der Bischof Bernward von Hildesheim und der Franzose G e r b e r t von Reims, der grte Gelehrte seiner Zeit. Aber die ausgedehnte Bildung, die Otto empfing und um derentwillen er als Welt-wunder" angestaunt wurde, bewirkte, da er bald das deutsche Wesen verachtete und uur fr Italien schwrmte. R o m sollte der Mittelpunkt des Reiches werden, dort wollte er seinen Kaisersitz nehmen. Trotz aller Vorliebe jedoch fr das Rmertum lebte Otto in fort-whrendem Hader mit den Rmern. Als der Jngling von Gregor V., dem ersten Papste deutscher Abstammung, zum Kaiser gekrnt war, em-prte sich der rmische Adel unter Crescentius und vertrieb den Papst. Da strmte Otto die Engelsburg und lie den Emprer hinrichten. Nach Gregors Tode erhob er seinen Lehrer Gerbert als Sylvester Ii. auf den ppstlichen Thron. Mackensen, Lehrbuch der Geschichte Ii (Untertertia). 4

5. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 55

1902 - Wolfenbüttel : Zwißler
Ii. Die Zeit der frnkischen oder salischen Kaiser 10241125. 55 lange gefangen gehalten wurde, kam es zu einem offenen Ausstnde der Sachsen (1073), die durch neue Burgbauten aufs uerste erbittert waren. Heinrich wurde auf der Harzburg von ihnen eingeschlossen, und nur mit Mhe gelang es ihm, durch die dichten Wlder des Harzes an den Rhein zu entkommen. Des Knigs Lage wurde immer schlimmer, denn auch die sddeutschen Fürsten fielen von ihm ab. Da ffnete ihm die Stadt Worms ihre Tore und stellte ihm Truppen zur Verfgung; hier znmerstenmalespieltedas deutschebrgertum in der Geschichte eine Rolle. Auch die Bischfe untersttzten ihn, so da Heinrich sich bald an der Spitze eines kleinen Heeres sah, mit dem er gegen die Sachsen loszog. Diese schloffen nun mit dem Könige Frieden, in dem Heinrich seine Einwilligung zu der Niederreiung der kniglichen Burgen geben mute. Mit blinder Wut machten sich die schsischen Bauern an die Vernichtung der verhaten Zwingburgen, besonders wild verfuhren sie bei der Zerstrung der Harzburg, wo sie der ausdrcklichen Abmachung zuwider nicht nur die Mauern und Festungswerke niederrissen, sondern auch alle kirchlichen Gebude zerstrten, ja selbst die Grfte der Toten aufwhlten und die Gebeine eines Bruders und eines Shnchens Heinrichs in alle Winde zerstreutem Aber diese Grausamkeit verursachte einen all-gemeinen Umschwung zu Heinrichs Gunsten. Viele Fürsten traten auf des Knigs Seite, dem es gelang, ein stattliches Reichsheer zu sammeln. Mit diesem schlug er die Sachsen bei Hohenburg an der Unstrut unweit Langensalza 1075. Die Sachsen muten sich ihm vllig unterwerfen, die zerstrten Burgen wurden wieder aufgebaut. Da wandten sich die schsischen Fürsten mit ihren Klagen an den Papst. 3. Heinrichs Iv. Kampf mit Gregor Vii. Noch unter Heinrich Iii. war das Papsttum von dem Kaisertum vllig abhngig gewesen. Jetzt aber sa auf dem ppstlichen Stuhle ein Mann, dessen ganzes Streben darauf gerichtet war, das Papsttum von der weltlichen Herr-schaft zu befreien und dieppstlichemacht der alle irdische Gewalt zu erheben. Dieser Mann war Gregor Vii. Gregor Vii., 10731085, mit eigentlichem Namen Hildebrand, stammte aus einer armen buerlichen Familie in Toscana. Fnf Ppsten hatte er als Ratgeber gedient und sie fr seine Plne gewonnen. So hatte er schon 1059 den Papst Nicolansii. zu dem Erla bestimmt, da die Wahl des Papstes nicht mehr wie bisher durch das rmische Volk mit Zustimmung des Kaisers erfolgen sollte, sondern durch das Kollegium der K a r d i n l e, d. h. der Geistlichen des rmischen Sprengels.

6. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 67

1902 - Wolfenbüttel : Zwißler
Iii. Die Zeit der Hohenstaufen und das Interregnum 11251273. 67 Fanden gemacht, die aber gegen seine bermacht nie etwas hatten aus-richten knnen, da der Kaiser stets seine Partei ergriffen hatte. So htte Heinrich wohl allen Grund gehabt, dem Kaiser ebenfalls gegen seine Feinde zu helfen; wenn er ihm trotzdem die Heeresfolge verweigerte, so bewog ihn dazu nicht nur die alte Eifersucht, die zwischen Welfen und Staufen von jeher bestand, sondern auch die Befrchtung, da seine Schpfungen im Norden des Reiches während seiner Abwesenheit zu grnde gehen knnten; auch mag sein klarer Geist die Nutzlosigkeit der Rmerfahrten deutscher Kaiser, die so viel deutsche Kraft und deutsches Blut kosteten, wohl eingesehen haben. Den ungetreuen Vasallen lud Friedrich zur Verantwortung vor sein kaiserliches Gericht. Als Heinrich trotz mehrfacher Aufforderung nicht erschien, wurde er in die Reichsacht getan und seiner beiden Herzog-tmer verlustig erklrt. Bayern erhielt Otto von Wittelsbach, der Ahnherr der noch heute in Bayern regierenden Wittelsbacher, Sachsen wurde geteilt: das Land westlich der Weser (Herzogtum Westfalen) erhielt der Erzbischof von Kln, das stliche Gebiet Bernhardvonanhalt, ein Sohn Albrechts des Bren. Heinrich leistete tapfern Widerstands wurde aber mit Hilfe seiner vielen Feinde zur Ergebung gentigt und erschien als Flehender auf dem Reichstage zu Erfurt. Er empfing seine Erblande Braunschweig und Lneburg zurck und mute auf dm Jahre in die Verbannung gehen. Er begab sich zu seinem Schwieger-vater, dem Könige von England. d. Friedrich auf dem Gipfel seiner Stacht. Mit berwltigung des Lwen hatte Barbarossa seine kaiserliche Machtstellung wieder her-gestellt. Um den Glanz seiner Herrschaft aller Welt zu zeigen, veran-staltete der Kaiser 1184 ein Neichsfeft zu Mainz, auf dem er die Schwert-leite seiner beiden ltesten Shne mit groer Pracht feierte; die Groen und Ritter des Reiches wetteiferten, das hohenstanfische Hans durch ihre Ergebenheit zu verherrlichen. Auf seinem sechsten Rmerzuge feierte Friedrich I. in Mailand die Hochzeit seines ltesten Sohnes H einrich mit K o n st a n z e, der Erbin des normannischen Reiches in Unteritalien und teilten. Mit einem Kreuzzuge beschlo der Kaiser die Reihe seiner Taten. 45 Zer dritte Kreuxxug 1189-1192. Den Anla gab die Eroberung Jerusalems durch Sa lad in den Sultan von gypten. Teilnehmer waren der Kaiser Friedrich I. 5*

7. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 70

1902 - Wolfenbüttel : Zwißler
70 Deutsche Kaisergeschichte bis zum Ausgang des Interregnums 919 1273. einigen konnten, kam es zu einer Doppelwahl: die staufische Partei whlte den jngsten Sohn Friedrich Barbarossas, Philipp von Schwa-ben, Heinrichs Vi. Bruder, zum Könige, die welfische den jngsten Sohn Heinrichs des Lwen, Otto Iv. So erneuerte sich in den Shnen der alte Streit der Vter, wieder erschtterten heftige Brgerkriege das Reich. Der Papst stellte sich auf Seite Ottos Iv. und bannte Philipp. Dieser kmpfte tapfer um die Krone, und allmhlich neigte sich das Kriegsglck auf seine Seite. Auch der Papst schlo Frieden mit ihm und lste ihn vom Banne, fast war Ottos Sache verloren, da wurde Philipp 1208 von Otto von Wittelsbach, dem Neffen des von Friedrich Barbarossa mit Bayern belehnten Wittelsbachers, in Bamberg ermordet. Nun wurde Otto Iv. auch von der staufischen Partei anerkannt und von Inno-cenz Iii. zum Kaiser gekrnt. Als er jedoch die kaiserlichen Rechte in Italien wahrte und dem Papste das hoheustaufische Erbe in Uuteritalien entreien wollte, verlor er die ppstliche Gunst und wurde iu den Baun getan. Darauf whlten die deutschen Frsteu den inzwischen herange-wachsenen Sohn Heinrichs Vi., Friedrich Ii., zu ihrem Könige. Mit Zustimmung des Papstes ging dieser nach Deutschland, fand bald groen Anhaug und wurde 1215 in Aachen gekrnt. Otto Iv. konnte nichts gegen ihn ausrichten, seine Anhnger verlieen ihn, und 1218 starb er verlassen und machtlos auf der Harzburg. 48. Der vierte Krenzxng 13031304. Die Anregung zu einem neuen Kreuzzuge ging aus vom Papste I n n o c e n z Iii., die Veraulassuug gab der Tod des Sultans Sa ladin, der groe Hoffnungen fr die Wiedereroberung Jerusalems erweckte. Die Kreuzfahrer, meist franzsische Ritter, versammelten sich in Venedig, von wo aus die berfahrt nach dem heiligen Lande erfolgen sollte. Auf das Hilfegesuch eines byzantinischen Prinzen entschlossen sie sich jedoch, nach Konstantinopel zu ziehen und dort den vertriebenen Kaiser Isaak Angelus wieder einzusetzen. Im Bunde mit den Venetia-uern eroberten sie 1204 Konstantinopel und grndeten dort das latei-Nische Kaisertum. Dieses bestand von 12041261, wo es einem Ab-kmmlinge des alten Kaiserreichs gelang, mit Hilfe der Genuesen das byzantinische Reich wiederherzustellen. So erreichte der 4. Kreuzzug gar nicht sein Ziel, das heilige Land, und brachte nur Venedig Vorteil, das die Ksten und Inseln an sich

8. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 76

1902 - Wolfenbüttel : Zwißler
76 Deutsche Kaisergeschichte bis zum Ausgang des Interregnums 9191273. die Armen- und Krankenpflege. Andere Orden waren die der C i st e r -cienser, Clnniacenser und Prmonstratenser. Bald aber verweltlichte trotz aller Bemhungen sittenstrenger Ppste das Leben der Geistlichen, und die Zncht in den Klstern lockerte sich. Die groen Schen-kungen, mit welchen die Kirche bereichert wurde, fhrten eine Entartung der Sitten herbei, die den Widerspruch wachrief und die Entstehung ketzerischer Sekten begnstigte. Um die Ketzerei, d. h. jede Abweichung von der kirchlichen Lehre, zu unterdrcken, hatte Innocenz Iii. die furchtbaren Glaubensgerichte der I u q u i s i t i o u eingefhrt. Ja Deutschland jedoch, wo Konrad von Marburg, Beichtvater der h. Elisabeth von Thringen, Ketzermeister" wurde, nahm das Volk die Einrichtung nicht an. Konrad wnrde von einigen Edellenten erschlagen. 2. Knigtum und Frstentum. An der Spitze des Reiches stand der Kaiser, der von den weltlichen und geistlichen Groen gewhlt wnrde. Ein Geschlecht, das einmal diese Wrde erlangt hatte, blieb allerdings bis zu seinem Aussterben gewhnlich in ihrem Besitze, doch mute trotzdem nach dem Tode eines Herrschers immer von neuem eine Wahl stattfinden ; der Versuch, das Knigtum erblich zu machen, scheiterte. Der Kaiser war oberster Lehns- und Kriegsherr, die hchste Gerichtsbarkeit war in seinen Hnden. Eine feste Residenz des Kaisers gab es nicht, er hielt sich dort auf, wo die Zustnde des Reiches es erforderten. Nachdem die kaiserliche Macht unter Heinrich Iii. ihren Hhepunkt erreicht hatte, war sie unter den letzten frnkischen und noch mehr unter den staufischen Kaisern sehr gesunken. Hervorgerufen war dieser Nieder-gang durch die laugen Kmpfe der Kaiser mit den Ppsten, die viel Krfte und Blut gekostet und schlielich doch mit der Niederlage der Kaiser geendigt hatten. Ilm in diesen Kmpfen sowie fr die Wahlen sich Freunde und Anhnger zu gewinnen, hatten die Kaiser wichtige Hoheitsrechte sowie den grten Teil des Reichsgutes au die Fürsten und Groen vergeben. Das wurde fr sie selbst wie fr das Reich ver-hugnisvoll: in der Folgezeit waren die Könige, wenn sie berhaupt einige Bedeutung erlangen wollten, gezwungen, sich eine Hausmacht zu schaffen, und der diesem Streben muten sie mir zu oft die An-gelegenheiten des Reiches vernachlssigen. In demselben Mae, als die knigliche Macht an Bedeutung abnahm, stieg die Macht der Fr-st e n. Ihr Streben nach Selbstndigkeit war begnstigt durch die lange und hufige Abwesenheit der Kaiser von Deutschland sowie durch den Umstand, da ihre Lehen schon in frher Zeit erblich wurden. Aus diesen

9. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 50

1902 - Wolfenbüttel : Zwißler
50 Deutsche Kaisergeschichte bis zum Ausgang des Interregnums 9191273. Nach Deutschland zurckgekehrt, unternahm Otto eine Wallfahrt nach Gnesen zum Grabe des Bischofs Adalbert von Prag, der als Missionar der heidnischen Preußen seinen Tod gefunden hatte. Er grndete hier, dem Wunsche des Polenherzogs Boleslaw Chrobry (des Tapfern"), der dort ein mchtiges Polenreich errichtet hatte, ent-sprechend eine selbstndige polnische Kirche und erhob Gnesen zum Erzbistum. Seit dieser Zeit besteht der Gegensatz zwischen Deutschtum und Polentum, der noch heute fortwirkt. Nachdem Otto dann auch nach Aachen zum Grabe Karls d. Gr. gepilgert war, zog er wieder nach Italien, wo er, erst 22 Jahre alt, auf seiner Burg bei Rom starb (1002). In Aachen wurde er beigesetzt. Da Otto Iii. unvermhlt gewesen war, so wurde jetzt eine Wahl ntig. Diese fiel auf den Sohn Heinrichs des Znkers, Heinrich Ii. 35. Heinrich Ii. der Heilige 1003-1034 Heinrich war ein tatkrftiger, besonnener Herrscher. Seine Regie-rung war eine kriegerische. Sobald er nach der Ermordung Ekkards von Meien, der ihm den Thron streitig machte, Alleinherrscher ge-worden war, mute er nach Italien eilen gegen den Markgrafen Ar-duin von Jvrea, den die Lombarden zum Könige ernannt hatten. Auf zwei Rmerfahrten eroberte Heinrich Oberitalien, schmckte sich mit der lombardischen Krone und zwang Arduin zur Eutsagung. In Rom empfing er die Kaiserkrone. Auch im Osten des Reiches hatte Heinrich heftige Kmpfe zu be-stehen. Dort war der Polenherzog Boleslaw immer mchtiger geworden, sein Reich umfate auer Polen auch Bhmen, Oberschlesien und Mh-ren. Er trug sich mit dem Gedanken, ein unabhngiges Slawenreich zu grnden und die deutsche Oberhoheit abzuschtteln. Durch mehrere Zge zwang Heinrich ihn, Bhmen wieder aufzugeben und das Abhngigkeits-Verhltnis vom deutschen Könige anzuerkennen; die Lausitz jedoch und die Mark Meien mute er dem Polen als deutsches Lehen berlassen. Seinen dritten Zug nach Italien unternahm der Kaiser auf Ver-anlassung des Papstes. Er drang bis Unteritalien vor und kmpfte mit Hilfe der Normannen, die damals in Sditalien sich niederlieen, glck-lich gegen die Griechen, wurde jedoch durch eine Seuche zur Rckkehr gentigt.

10. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 53

1902 - Wolfenbüttel : Zwißler
Ii. Die Zeit der frnkischen oder salischen Kaiser 10241125. 53 in Frankreich eingefhrten Gottesfrieden (treuga Dei), wonach von Mittwoch abends bis Montag frh Waffenruhe herrschen sollte, auch fr Deutschland. Unter Heinrich Iii. gewann das Reich seine grte Ausdehnung. Der Herzog von Bhmen wurde zur Leistung des Lehnseides gezwuu-gen. Auch Ungarn mute zeitweilig die deutsche Oberhoheit anerkennen, erlangte jedoch bald seine Selbstndigkeit wieder. Auch in kirchlichen Dingen machte der Kaiser, im Gegensatz zu seinem Vater, seine volle Autoritt geltend. Die katholische Kirche war in einen argen Verfall geraten, viele Mistnde hatten sich eingeschlichen, von denen die Simonie, d. h. der Kauf oder Verkauf geistlicher mter und Wrden fr Geld (Apostelgesch. 8), der schlimmste war, selbst die Papstwrde war feil geworden. Um diesen beln entgegenzutreten, be-gnftigte Heinrich Iii. im Verein mit seiner franzsischen Gemahlin Agnes von Poitou die Bestrebungen, die von dem Kloster Cluny (im franzsischen Herzogtum Burgund) ausgingen und eine Reform der Kirche und eine Besserung der Geistlichkeit in sittlicher Beziehung bezweckten. Wie sehr die Kirche dieser Reform bedurfte, zeigten die Zustnde in Italien. Dort war ein schmhliches Schisma (Kirchenspaltung) entstanden, in-dem sich um den Stuhl Petri drei Ppste stritten, von denen jeder durch Simouie und andere schimpfliche Mittel zu seiner Wrde gelangt war. Um diesen Zustnden ein Ende zu machen, zog Heinrich nach Italien und berief eine Synode nach Sutri (nrdlich von Rom) 1046, wo er alle drei Ppste absetzte und einen deutschen Bischof zum Papste er-nannte. Auch die folgenden Ppste waren Deutsche und wurden ebenfalls vom Kaiser ernannt. Auf dem Hhepunkte seiner Macht starb Heinrich, noch nicht 39 Jahre alt, auf seiner Pfalz Bodfeld am Harz. Sein frher Tod war das grte Unglck, das das Reich treffen konnte. Die Lage in Deutschland wurde uerst schwierig: Ungarn machte sich wieder selbstndig, die Groen des Reiches, durch Heinrichs starke Hand niedergehalten, erhoben wieder ihr Haupt, die Kirche suchte sich dem Einflu des deutschen Kaisertums zu entziehen. Jn einer so gefahrvollen Zeit kam die Herrschaft an ein Kind, den unmndigen Sohn Heinrichs Iii., der als Heinrich Iv. den Thron bestieg.
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