Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Alte Geschichte - S. 83

1881 - Halle : Anton
83 Mit den Gladiatorenkämpfen waren gewöhnlich Tierhetzen verbunden; sie fanden in denselben Räumen statt. Durch Hunger, durch Feuer und Stacheln wurden die wilden Tiere (= Löwen, Tiger rc.) zur höchsten Wut entflammt; dann ließ man sie auf einander oderauf schlecht bewaffnete oder völlig wehrlose Menschen los. U. Innerer Krieg. 1. Gern hatte sich früher der Römer unter das Gesetz und die zu Recht bestehende Obrigkeit gebeugt; ruhig entsagten selbst die tüchtigsten und verdientesten Männer ihrer Würde, wenn die Zeit, während der sie das Ruder des Staates gelenkt oder die Heere der Republik geführt hatten, um war; ohne Zaudern verzichteten sie auf die eigene Größe, um den Staat groß und stark zu machen. Auch das war anders geworden; ehrgeizig strebten Einzelne nach dauernder alleiniger Herrschaft und stürzten das Reich in Verwirrung. Schlimmer noch war es, wenn mehrere zu gleicher Zeit jenes Ziel verfolgten; dann geschah es, daß sie als Feinde mit ihren Legionen den heimischen Boden betraten; dann standen Bürger gegen Bürger in den Waffen, und der Sieger erlaubte sich blutige Rache am niedergeworfenen Gegner, währenb der Senat seiner Würbe vergaß und kriechend dem Winke des Machthabers gehorchte. Zwei solcher Männer waren Pompejus der Große und Julius Cäsar. 2. Pompejus hatte sich große Verbienste um den Staat erworben. Vom Gluck begünstigt, war es ihm gelungen, eine Anzahl Kriege siegreich zu beenden und das römische Gebiet zu erweitern. Erfolgreich hatte er in Spanien gekämpft; er hatte die Reste der Fechter und Sklaven, die sich in offener Empörung gegen ihre Peiniger erhoben, vernichtet; er hatte das Mittelmeer von den Seeräubern, die Inseln und Küsten mit Raub und Verwüstung heimsuchten und Handel und Wandel störten, gereinigt; er hatte die Königreiche Poutus (— am schwarzen Meer —) und Syrien (— südlich von jenem, an der Westküste Kleinasiens —) in römische Provinzen verwandelt und Palästina tributpflichtig gemacht. Sieggekrönt kehrte er nun zurück und zog in festlich cm Zuge, auf edelsteingeschmücktem Wagen, in der Mitte seiner Krieger, mit all den erbeuteten Schätzen und vornehmen Gefangenen unter dem Jauchzen des Volkes, das ihn als „Magnus" (— der Große) begrüßte, in Rom ein. 3. Hier aber war in feiner Abwesenheit in Julius Cäsar eine neue Sonne aufgegangen. Frühzeitig des Vaters beraubt, hatte der geistig hochbegabte Knabe von seiner Mutter eine treffliche Erziehung erhalten. Zum Jüngling herangewachsen, machte er sich durch seine Beredsamkeit, durch sein einschmeichelndes Wesen, sowie durch seine Freigebigkeit bald bei dem Volke in hohem Grade beliebt, und in noch jugendlichem Alter wurde er schon mit wichtigen Staatsämtern betraut. Aber seinem ungemessenen Ehrgeize war das nicht genug. „In meutern hättest Alter/ du 6*

2. Alte Geschichte - S. 92

1881 - Halle : Anton
92 fick mit Blut befleckt hatte. Unablässig bemühte er sich, feinen Völkern Vater und Wohlthäter zu fein, ihnen Frieden und Ruhe, heilsame Gesetze und gute Verwaltung zu geben. Von der in feinen Händen liegenden Gewalt machte er bescheidenen und mäßigen Gebrauch. Achtungsvoll begegnete er dem Senat, und gegen jedermann war er freundlich und gerecht. Ihn mit „Herr" anzureden, verbot er durch ein besonderes Gesetz, und von feinen Reifen kehrte er zur Nachtzeit nach Rom zurück, um jede Empfangsfeierlichkeit unmöglich zu machen. Äußerem Prunke war er abhold; einfach war fein Gewand — Gattin und Tochter hatten es selbst gewebt; schlicht war fein Haus, es zeigte feinen größern Luxus als das jedes vornehmen Römers; „Palatium" nannte man es; von ihm haben unsre „Paläste" den Namen empfangen. Mit großem Eifer sorgte Augustus für die Verschönerung Roms durch Erbauung von Säulenhallen, Tempeln und Prachtgebäuden. Mit Recht konnte er sagen: „Aus Lehm und Backsteinen erbaut habe ich Rom empfangen und hinterlasse es aus Marmor." Noch größeren Ruhm aber erwarb er sich durch den Schutz, den er Künsten und Wissenschaften angedeihcn ließ. Er auck war es, der ein Gebot ausgehen ließ, daß alle Welt geschätzt würde; darum machten sich auf Maria und Josef aus Nazareth und kamen nach Bethlehem und als sie daselbst waren, gebar Maria ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe. Der Engel aber verkündete den Hirten auf dem Felde: „Euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids." So wurde unter des Augustus Regierung der Heiland der Welt geboren. Mit dieser Geburt scheidet sich die Zeit, wir treten in die Zeit nach Christo. 10. Aus einer Reife in Unteritalicn ereilte den Kaiser Augustus ein schmerzloser Tod. Als er die Annäherung desselben fühlte, fragte er die Umstehenden: „Habe ick meine Rolle gut gespielt?" Und auf die bejahende Antwort erwiderte er: „Nun, so klatschet Beifall, denn sie ist aus! " Mit aufrichtiger Trauer vernahm das Volk die Kunde von feinem Hinscheiden. „Augustus hätte entweder nie sterben oder nie geboren werden sollenmeinte es klagend. Jedem der folgenden Kaiser aber rief man beim Antritte der Regierung zu: „Sei glücklich wie Augustus!" Iv. Mchlotger des Augustus. 1. Des Augustus unmittelbare Nachfolger glichen ihm nicht. Der erste, sein Stiefsohn Tiberius, war ein finstrer, argwöhnischer und grausamer Tyrann. Wer ein Wort des Tadels sich erlaubte, ja, wer nur über die Hinrichtung eines Verwandten trauerte, wurde des Hochverrats angeklagt und mit dem Tode bestraft. Unter

3. Alte Geschichte - S. 32

1881 - Halle : Anton
32 überziehenden an sich lockten, um sie dann, Raubtieren gleich, zu verschlingen. Odysseus verklebte, als er in ihre Nähe kam, seinen Begleitern die Ohren mit Wachs, damit sie taub gegen die lockenden Stimmen sein möchten; sich selbst aberließ er fest an den Mastbaum binden, nachdem er zuvor streng verboten hatte, seine Bande zu lösen, wenn er es auch noch so sehr begehren würde. 3. Endlich wendete sich der Götter Zorn; ein freundliches Geschick trug den Helden, freilich aller seiner Gefährten beraubt, in die langersehnte Heimat. Lange schon hätte dieselbe seiner Gegenwart bedurft, denn in arger Bedrängnis befanden sich Penelope, sein Weib, und Telemach, sein Sohn. Einemenge überm ütigerleute hatten stch in seinem Hause eingenistet; zudringlich warben sie um Penelopens Hand, und Tag für Tag schmausten und zechten sie von ihrem Hab und Gut, um sie so zu zwingen, einen von ihnen zum Gatten zu wählen. Ihrem Drängen zu entgehen, nahm die Treue zur List ihre Zuflucht. Wenn das Gewand, an dem sie webe — so sprach sie — vollendet sei, wolle sie dem Willen der Freier sich fugen. In der Nacht aber trennte sie immer die Arbeit des Tages wieder auf. So hielt sie die Drängenden hin, bis eine geschwätzige Dienerin das Geheimnis verriet. Nun wurden die Frechen noch ungestümer, und bittere Thränen weinte Penelope um den in der Ferne weilenden Gatten. 4. Da endlich erschien Odysseus; im Hause eines treugebliebenen Hirten traf er Telemach, seinen Sohn, und beriet mit ihm das Werk der Rache. In Bettlergestalt betrat er am folgenden Tage sein Haus. Niemand erkannte ihn — nur ein Hund, schwach und krank vor Alter, spürte die Nähe des Herrn; freudig mit dem Schwänze wedelnd, leckte er ihm die Hand, dann starb er. Schmach und Schimpf mußte der auf der Schwelle sitzende Bettler von den Freiern erdulden, ja einer warf sogar mit dem Fußschemel nach ihm. Da erschien Penelope; auch sie erkannte den Gatten nicht. In der Hand einen Bogen haltend, sprach sie: „Mit diesem Bogen pflegte mein Gemahl Ulysses leicht und sicher den Pfeil durch die Löcher von 12 hinter einander aufgestellten Äxten zu schießen. Wem von euch dasselbe gelingt, dem will ich die Hand reichen, damit nicht meines Sohnes ganze Habe verpraßt werde." Rasch schlug Telemach die Äxte in die Diele des Saales. Von Hand zu Hand wanderte nun der Bogen, aber keiner der Freier vermochte ihn auch nur zu spannen. Da trat auch der Bettler herzu und sprach: „ Gebt mir doch das Geschoß, damit ich erprobe, ob jugendliche Kraft mir noch im Arme wohnti" Jetzt führte Telemach, der die Stunde der Rache gekommen sah, die Mutter ins Frauengemach und ließ die Thüren des Palastes schließen. Dann reichte er dem Vater, mit dem er ja alles verabredet, trotz des lärmenden Geschreies der Freier den Bogen. Leicht spannte der seltsame Bettler die wohlbekannte Waffe, und klirrend fuhr der von sicherer Hand entsendete Pfeil durch die Öhre der 12 Äxte. Jetzt warf Odysseus die verhüllenden Lumpen ab, und mit Donnerstimme rief er: „Ihr Hunde, ihr dachtet wohl, ich käme nimmer zurück aus dem Lande der Trojaner? Jetzt will ich mir ein

4. Alte Geschichte - S. 55

1881 - Halle : Anton
55 wältigen, allein stolz erwiderte Alexander: „Ich stehle den Sieg nicht." Ruhig schlief er die Nacht hindurch bis zum Morgen des entscheidenden Tages, und als derselbe Parmenio ihn mit den Worten weckte: „Wie kannst du so sorglos schlafen, als ob du schon gesiegt hättest?" antwortete er: „Meinst du nicht, daß wir den Sieg schon in den Händen haben, da wir endlich der Mühe überhoben sind, den flüchtigen Darius auszusuchen?" Mutig griff er den zwanzigsach überlegenen Feind an; nach hartnäckigern Kampfe wurde Darius zum zweitenmal besiegt (331 vor Chr.); sein Lager mit unermeßlichen Schätzen ließ er in den Händen der Sieger; er selbst entkam auch diesmal. Noch immer hätte er Widerstand zu leisten vermocht, denn die nördlichen, von den tapfersten Völkern bewohnten Teile seines Reiches waren noch nicht unterworfen; sein eigner treuloser Statthalter, Bessus, jedoch nahm ihn gefangen und führte ihn in goldenen Ketten mit sich. Tag und Nacht verfolgte Alexander den Verräter; standhaft teilte er die Mühen des beschwerlicken Zugs mit seinen Kriegern; allen ging er in Enthaltsamkeit und Selbstüberwindung voran, und in trostloser Einöde goß er das wenige Wasser, das ihm ein Krieger nach langem Suchen noch brachte, vor dem schmachtenden Heere auf den Boden, weil er nicht allein trinken wollte. —- Als Beffus die Nähe des Feindes gewahrte, entledigte er sich des gefangenen Königs: er verwundete ihn tödlich und floh allein weiter. Maeedonische Reiter fanden den sterbenden Darius; er bat sie um einen Trunk; einer der Krieger brachte ihm etwas Wasser in einem Helm. Erquickt sprach der Unglückliche: „Freund, das ist das größte meiner Leiden, daß ich dir deine Wohlthat nicht vergelten sann; aber Alexander wird sie dir vergelten; ihm reiche ich durch dich meine Hand; mögen ihn die Götter für die Großmut belohnen, die er den Meinen bewiesen hat." Bald darauf starb er. Gerührt betrachtete der unterdes herangekommene Alexander die Leiche seines unglücklichen Gegners; prachtvoll ließ er ihn bestatten; Bessus aber ward doch noch ergriffen und hingerichtet. 9. Alexander hatte das Ziel seiner Wünsche erreicht: die persische Monarchie war zusammengebrochen, er war der Herr Asiens. Nun lag ihm daran, morgen- und abendländisches Wesen zu verschmelzen; er suchte die Perser an europäische Bildung und die Macedonier an persische Sitte zu gewöhnen; er selbst kleidete sich nach persischer Art und lebte nach der Weise eines orientalischen Despoten. Knieend mußten seine Unterthanen vor ihm erscheinen, gern lieh er Schmeichlern sein Ohr, und Übermut und Jähzorn verleiteten ihn zu Grausamkeiten. Durch Meuchelmord ließ er auf bloßen Verdacht hin den alten verdienten Parmenio aus dem Wege räumen, und feinen Lebensretter Klitus tötete er mit eigner Hand. Bei einem Gastmahle priesen Schmeichler Alexanders Thaten über Gebühr und erhoben ihn über feinen Vater Philipp, ja selbst über Herkules und die Helden des Altertums. Entrüstet über solche Übertreib- 2-ung stand Klitus auf; nicht Alexander, behauptete er, sondern feine

5. Alte Geschichte - S. 97

1881 - Halle : Anton
97 die Sacramente und schlichteten die Streitigkeiten. Ihnen zur Seite stauben Diakonen, benen die Armenpflege oblag (— ein solcher Almosenpfleger war Stephanus —). Bald schieben sich diese Beamten als besonbrer Priester-stanb ober Klerus (— auserwählter Staub) von den Übrigen Ge-meinbeglieberu, den Laien (= Volk). Nun nannte sich der oberste Presbyter in besonderem Sinne ,,Bischof", benn ihm kam die Aufsicht über die andern Geistlichen zu. Allmählich vergrößerten diese Bischöfe ihre Gewalt. Das meiste Ansehen beanspruchte und fand der Bischof von Rom; war er boch, wie er behauptete, der Nachfolger des Apostelfürsten Petrus, den man irrtümlich als ersten Bischof der römischen Gemeinbe ansah. Fortan nannte er sich papa (== Vater, nämlich der gesamten Christenheit) ober Papst. 4. Anfangs versammelten sich die ersten Christen täglich zur gottesbien st lichen Feier. Später wählte man, um sich von den Iuben zu scheiden und um den Tag der Auferstehung Christi und der Ausgießung des heiligen Geistes auszuzeichnen, den Sonntag zum wöchentlichen Feiertag. Der Gottesdienst selbst war einfach. Eigene Tempel hatten die Gemeinden noch nicht; man mußte fick mit schlichten Räumen in gewöhnlichen Privathäusern begnügen. Psalmengesang eröffnete die Feier; dann folgte Vorlesung einer Stelle aus den Propheten oder aus den Sendschreiben der Apostel (— Briefe oder Episteln an die Gemeinden; die letzteren teilten sie sich gegenseitig mit). Hatte der Vorleser geendet, so knüpfte der Vorsteher daran Belehrung (— Auslegung und Erklärung der gehörten Stelle) und Ermahnung. Gemeinsames Gebet bilbete den Schluß, und mit dem Kuß des Friebens nahm man von einanber Abschieb. Am Abenb vereinigte man sich noch einmal zu gemeinsamer Mahlzeit (— man nannte sie Liebesmahl —); der Reiche genoß vom Brote des Armen und der Arme von der Speise des Reichen. Dabei würde zum Gebächtnis des Tobes Christi Brot und Wein gereicht (— das Abenbmahl gefeiert), wie es der Meister in der Nacht, ba er verraten warb, angeordnet hatte. 5. Vor allem befleißigten sichdie ersten Christen eines reinen Wandels, denn vollkommen zu sein gleich dem Vater im Himmel, hatte der Heiland geboten. Streng mieden sie die Laster der Heiden, und die Gefängnisse sahen keinen christlichen Verbrecker. Unwürdige Glieder, die etwa Sitte und Zucht verletzten, wurden aus der Gemeinde ausgeschlossen und nur im Falle wirklicher Reue und Buße wieder ausgenommen. Sie mußten in Trauerkleidern an den Kirchenlhüren die Eintretenden um Aufnahme bitten, durften dann auf deren Fürsprache einem Teile des Gottesdienstes beiwohnen und wurden erst, nachdem sie zuletzt ein öffentliches Sündenbekenntnis abgelegt hatten, zur ganzen Feier wieder zugelassen. Selbst die vornehmsten und höchstgestellten Personen mußten sich solcher Zucht fügen. Als ein späterer Kaiser (— es war Theodosius Kunze, Lehrstoff. Kursus Ii. 7

6. Alte Geschichte - S. 14

1881 - Halle : Anton
14 stock, der ganz Asien überschattete. Auf Befragen erklärten die Tranm-benter, der Sohn der Manbane würde Herr von ganz Asien werben und anck ihn entthronen. Um bieg zu verhüten, verheiratete Astyageg seine Tochter mit einem wenig angesehenen Perser, und alg Manbane wirklich Mutter eineg Knaben würde, befahl er feinem Vertrauten H ar-pagug, bag Kind zu töten. Dieser Beauftragte einen Hirten, bagselbe im Gebirge augzusetzen. Der Hirt aber behielt eg auf Bitten seiner Frau bei sich, zog eg an Stelle seineg eigenen, bag ihm eben gestorben war, auf und gab ihm den Namen Cyrus. Der herangewachsene Knabe würde von seinen Kameraben im Spiele zum König erwählt. Alg solcher befahl er, einen der Mitspielenben, der ihm den Gehorsam versagte, zu züchtigen. Der Vater beg Gestraften verklagte den Hirtensohn beim Könige Astyageg. Dieser ließ, um die Sache selbst zu untersuchen, den Cyrug vor sich sühren. Die Gesichtgzüge beg Knaben erinnerten ihn lebhaft an seine Tochter und machten seinen Argwohn rege. Um Gewißheit zu erlangen, ließ er den vermeintlichen Vater rufen. Durch Drohungen geschreckt, geftanb bet Hirt, wag er wußte, und bat um Gnabe. Ungekränkt würde er entlassen; aber schrecklich bestrafte Astyageg den Ungehorsam beg Harpagug. Mit verstellter Fteunb-lichkeit sprach er zu btefem: „Ich freue mich über bte Rettung metncg Enkelg; schicke ihm nun beinen Sohn zum Gespielen; bu aber finbe bich später zum Mahle bei mir ein." Voll Freube ging Harpagug nach Haufe und fenbete den einzigen Sohn. Astyageg aber ließ benselben schlackten und zerstückeln und am Abenb bag wohl zubereitete und gebratene Fleisch dem Vater vorsetzen. Arglog aß biefer. Nach beenbeter Mahlzeit fragte ihn bet König, ob er bag Wild kenne, von dem er gegessen, und ließ ihm in einet Schüssel Kopf, Hände und Füße beg Getöteten zeigen. Der unglückliche Vater verbiß feinen Schmerz, nahm die Überreste feineg Kinbeg und begrub sie. Die Magier versicherten dem Astyageg, fein Traum fei erfüllt, da Cyrug, wenn auch nur im Spiel, König gewesen fei. Darauf hin schickte der Großvater den Enkel nach Persien zu feinen Eltern. 4. Alg der Knabe zum Manne herangewachsen war, glaubte Harpagug die Zeit bet Rache gekommen. Durch einen Bries, welchen er bet Sicherheit wegen in den Bauch eineg Hasen eingenäht hatte, reizte er den Cyrug zur Empörung gegen den Großvater. Cyrug war schnell bereit, der Aufforberung zu folgen. In kluger Weise wußte er die Perser seinen Plänen geneigt zu machen. Seiner Anorbnung gemäß mußten sie an einem bestimmten Tage ein großeg Feld von den barauf wach-senben Dornen reinigen. Für den solgenben Tag aber lnb et sie zum Gastmahl und bewirtete sie ausg beste mit Wein nnb leckeren Speisen. Am Ende beg Festeg fragte er sie, welcher Tag ihnen am meisten gefallen habe. „Ohne Zweifel bet heutige," antworteten die Perser; „bettn gestern arbeiteten wir wie Knechte, und heute genießen wir wie Herten." „ Wohlan," sprach Cyrug, „ folget mit und werbet frei, dann werben alle kommenben Tage dem heutigen gleichen." Gern waren nun jene bereit, bag langst verhaßte mebifche Joch abzuschütteln.

7. Alte Geschichte - S. 76

1881 - Halle : Anton
76 dem Sieger zur Vernichtung — Karthago verspricht, ohne Roms Einwilligung keinen Krieg führen zu wollen — das waren bte Friebensbebingungen, bte Rom bictierte und Karthago annehmen mußte. Damit würde es auf seine afrikanischen Besitzungen beschränkt; bainit verlor es, was schlimmer war, bte so lange behauptete Herrschaft zur See; bainit geriet es, was am härtesten empsunben würde, in völlige Abhängigkeit von Rom. Befriebigt konnte Scipio nach Rom zurückkehren; war es ihm doch gelungen, den schweren, gefahrvollen Kampf glücklich zu beenben; stolz zog er in glänzenbem Triumphzug durch die 'geschmückten Straßen der Hauptstabt; das bankbare Vaterlanb aber gab ihm als Ehrennamen den Namen des von ihm bezwungenen Landes — fortan hieß er Cornelius Scipio Afrikünus. 10. Auck nach dem Friebensf chlusse war Haunibal im Dienste seiner Vater ft abt thätig. Die Größe Karthagos und die Schäbigung Roms, das waren die Ziele, die er unablässig erstrebte. Nimmermehr konnte ihm Rom das vergeben; es forberte die Auslieferung des gefürchteten Mannes. Hannibal floh und fanb bei einem kleinasiatischen Könige gastliche Ausnahme. Aber der Haß der Römer folgte ihm auch hierher. Sein Gastfreuub konnte ober wollte aus Furcht vor Rom ihn nicht länger schützen. Schon war das Haus, in dem er sich aufhielt, mit Kriegern umstellt. Als Hannibal keinen Ausweg mehr fah, nahm er Gift, das er in einem Siegelringe verborgen bei sich trug. „So will ich bettn die Römer von ihrer Furcht befreien, bet sie den Tod eines alten Mannes nicht abwarten können" — das waren seine letzten Worte. (Vergl. bte letzten Schicksale und den Tod des Themistokles). In bemselben Jahre starb auch sein großer Gegner Cornelius Scipio Afrikanus. Auch er hatte den Unbank der Welt kennen gelernt. Man beschulbigte ihn, er habe einen Teil der Kriegsbeute unterschlagen und Gelber von bett Feinben Roms angenommen. In öffentlicher Volksversammlung sollte barüber entschieben werben. Scipio verschmähte jebe Verteibigung. „Heute, o Römer", rief er, „ist der Jahrestag von Zama; folgt mir auf daß Capitol, bamit wir den Göttern banken! * Jubelüb begleitete ihn die Menge, und nur feine Ankläger blieben zurück. Als sie aber auch jetzt noch die Anklage aufrecht erhielten, verließ er Rom und ging freiwillig in die Verbannung nach Unteritalien. Dort ist er gestorben. „Unbankbares Vaterlanb, nicht einmal meine Gebeine sollst bu haben!" — befahl er, auf seinen Grabstein zu schreiben. (Vergl., wie Aristibes aus Athen ging). Iv. Dritter pumscher Krieg. 1. Fünfzig Jahre waren wieberum seit dem Ende des zweiten puni-schen Krieges vergangen. Durch fleißigen Anbau des Ackers, sowie durch eifrigen Betrieb des Hanbels zu Lanbe war Karthago zu neuem
   bis 7 von 7
7 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 7 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 1
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 5
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 2
21 0
22 0
23 1
24 0
25 0
26 0
27 1
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 1
34 0
35 0
36 0
37 6
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 2
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 11
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 1
13 0
14 1
15 0
16 0
17 19
18 0
19 0
20 0
21 0
22 1
23 2
24 0
25 0
26 11
27 0
28 0
29 0
30 0
31 1
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 3
40 0
41 1
42 1
43 1
44 0
45 1
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 6
56 0
57 0
58 1
59 0
60 0
61 0
62 0
63 1
64 0
65 2
66 0
67 0
68 2
69 2
70 0
71 4
72 0
73 0
74 0
75 1
76 2
77 5
78 0
79 0
80 0
81 0
82 6
83 0
84 0
85 0
86 0
87 3
88 4
89 1
90 1
91 0
92 5
93 0
94 1
95 0
96 0
97 0
98 5
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 1
3 1
4 0
5 2
6 0
7 1
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 3
23 2
24 0
25 0
26 1
27 2
28 1
29 0
30 0
31 0
32 0
33 5
34 1
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 1
43 3
44 0
45 0
46 1
47 0
48 0
49 0
50 1
51 1
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 1
59 16
60 0
61 0
62 3
63 2
64 2
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 9
82 0
83 0
84 1
85 5
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 1
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0
100 5
101 0
102 1
103 0
104 0
105 0
106 0
107 0
108 0
109 0
110 0
111 0
112 2
113 0
114 0
115 0
116 2
117 0
118 0
119 0
120 1
121 1
122 0
123 0
124 2
125 1
126 0
127 2
128 1
129 0
130 0
131 0
132 0
133 0
134 0
135 0
136 0
137 0
138 0
139 0
140 0
141 0
142 0
143 7
144 0
145 1
146 3
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 1
153 0
154 0
155 0
156 1
157 0
158 0
159 0
160 0
161 0
162 3
163 3
164 0
165 0
166 0
167 2
168 0
169 4
170 0
171 0
172 0
173 0
174 0
175 0
176 0
177 7
178 0
179 0
180 0
181 6
182 0
183 2
184 0
185 0
186 0
187 1
188 0
189 3
190 3
191 0
192 0
193 0
194 0
195 0
196 3
197 0
198 0
199 0