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1. Römische Geschichte von 133 bis Augustus - S. 18

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
1 8 Ii. Die Begründung der Monarchie 2. Die Zeit Lasars. a) Das erste Triumvirat. Cassius Dio1 Xxxvii 52. 54—57. Nach seiner Prätur war Cäsar Statthalter von Lusitanien. Obwohl er nun nach müheloser Beseitigung des dort stets in Blüte stehenden Räuberunwesens ein ruhiges Leben hätte führen sönnen, wollte er das doch nicht; denn bei feiner Ruhmbegierde eiferte er dem Pompejus und den anderen Männern nach, die vor ihm Großes vollbracht hatten. Dabei trug er sich nicht mit geringen Gedanken, sondern hoffte, wenn er jetzt etwas Tüchtiges leiste, sogleich zum Konsul gewählt zu werden und dann ganz hervorragende Taten verrichten zu können. Rls Cäsar nach Rom gekommen war und sich um das Konsulat bewarb, wußte er unter anderen besonders Pompejus und Trassus in hohem Maße für sich einzunehmen. Dbwohl diese selbst damals noch miteinander in Feindschaft lebten, ihre gesonderten Parteien hatten und sich auf alle nur mögliche Weise entgegenarbeiteten, gewann er beide für sich und wurde von ihnen allen einstimmig gewählt. Damit begnügte sich Cäsar aber nicht, sondern suchte Pompejus und Trassus miteinander auszusöhnen, nicht weil ihm daran lag, daß sie in (Eintracht lebten, sondern weil er sah, daß sie sehr mächtige Männer waren, und weil er wußte, daß er ohne die fjilfe beider oder eines von ihnen nie zu großem (Einfluß gelangen werde. Gewänne er aber nur einen von ihnen, dann würde er den anderen zum Heinde haben und könnte von diesem mehr geschädigt als von seinem Verbündeten gefördert werden. Kls Pompejus und Trassus, nachdem erst einmal ein Anfang dazu gemacht worden, jeder aus besonderen Gründen zur Aussöhnung miteinander gelangt waren, nahmen sie auch Täsar in diese Interessengemeinschaft auf. Pompejus besaß nämlich nicht mehr die Stellung, die er erhofft hatte, auf der anderen Seite aber sah er die Macht des Trassus und den Rufftieg Cäsars; er mußte also fürchten, von ihnen völlig gestürzt zu werden, dagegen hoffte er, durch ein Bündnis mit ihnen seine alte Macht zurückzugewinnen. Trassus aber wollte auf Grund seiner Abstammung und seines Reichtums eine überlegene Stellung einnehmen. Da er jedoch einmal weit hinter Pompejus zurückstand und andererseits annahm, daß Täsar zu großer Macht gelangen werde, wollte er zwischen beiden ein gewisses Gleichgewichtsverhältnis herstellen, um keinen zu mächtig werden zu lassen. Ihn leitete dabei die Erwartung, jene würden als gleich starke Nebenbuhler einander ^(Taffius Dio Cocceianus. ! Griechischer Historiker um 150 bis um 235. üerfa&t? eine römische (Beschichte von der Ankunft des isneas bis 229 n. Thr. in 80 Büchern. (Erhalten sind Buch Xxxvi—lx für die Seit von 68 v. (Ehr. bis 47 n.r(Thr.

2. Römische Geschichte bis 133 v. Chr. - S. 31

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
V. Innere Zustände im 2. Jahrhundert 31 Rom kamen. Sogleich eilten die wißbegierigen Jünglinge zu diesen Männern und hielten sich in ihrer Umgebung auf, indem sie voll Bewunderung ihren Vorträgen lauschten. Anderen Hörnern gefiel das, und sie fachen es gern, daß die jungen Leute in die griechische Bildung eingeführt wurden, dato aber war über diesen wissenschaftlichen Eifer, der wie ein Strom die ganze Stadt überflutete, von Hnfang an höchst ungehalten, dr fürchtete nämlich, die Jünglinge möchten ihrem Ehrgeiz eine Wendung nach dieser Richtung hin geben und möchten den Ruhm der Beredsamkeit höher schätzen lernen als den, den tatkräftiges handeln und kriegerische dapferkeit verleihen. Da das Ansehen der Philosophen in der Stadt noch immer mehr wuchs, beschloß dato, sie sämtlich mit Anstand aus Rom zu entfernen, dr trat also im Senat auf und machte den Behörden vorwürfe, daß eine Gesandtschaft von Männern, die in jeder beliebigen Angelegenheit jeden leicht zu überzeugen vermöchten, schon so lange Zeit unverrichteter Sache in Rom sitze. Der Senat solle also schleunigst zu einem entscheidenden Beschluß über die Gesandtschaft kommen; dann könnten diese Itcänner sich wieder ihrer Beschäftigung zuwenden und sich mit griechischen Jünglingen unterhalten, die jungen Römer aber würden wieder wie früher nur auf die heimischen Gesetze und Behörden hören, dato tat das übrigens nicht, wie einige meinen, aus besonderem Widerwillen gegen Karneabes, sondern weil ihm die Philosophie überhaupt ein Stein des Hnftoßes war und er die gesamte griechische Wissenschaft und Bildung bei seinem dhrgeiz mit Verachtung behandelte.

3. Griechische Geschichte von 431 bis 338 v. Chr. - S. 12

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
12 A. Der Peloponnesische Krieg noch zu lächeln scheint, benutzt die guten Gaben, die mir beide euch darbringen. Kndert auch eure Meinung über die Fahrt nach Sizilien nicht deshalb um, weil ihr befürchtet, sie würde dort einen starken Gegner finden! Die zahlreiche Bevölkerung der dortigen Städte besteht aus einer bunt zusammengewürfelten 5 Itlenge, die Veränderungen in sich und Neuaufnahme von Bürgern leicht erträgt. Daher gibt es dort ein echtes Vaterlandsgefühl überhaupt nicht, und dem einzelnen fehlt es an Waffen, dem Lande an ordentlichen Festungsanlagen— Daß aber ein solcher £)aufe sich einmütig einem Gedanken hingibt und gemeinsam die Hände ans Werk legt, das ist nicht anzunehmen; vielmehr, 10 egoistisch wie sie sind, werden sie uns bald beitreten, wenn man ihnen ein wenig nach dem Munde redet, besonders wenn sie sich, wie wir vernehmen, im Bürgerkriege befinden cttfo, mit welchen Gründen könnten wir selbst uns vernünftigerweise dem Unternehmen entziehen oder vor unseren dortigen Bundesgenossen unsern Treubruch entschuldigen? Ihnen müssen wir helfen, i5 da wir uns ihnen eidlich verpflichtet haben, und dürfen dem nicht entgegenhalten, daß ja jene auch uns nicht geholfen haben; wir haben sie uns ja nicht gewonnen, um von ihnen zum (Entgelt hier Hilfe zu empfangen, sondern damit sie unsere dortigen Gegner so belästigen, daß sie von einem Feldzuge hierher abgehalten werden. Und die (Erwerbung unserer Macht beruhte — wie 20 immer in der Welt — darauf, daß wir Schutzbebürfttgcn stets bereitwillig zu Hilfe kamen, waren es nun Griechen oder Nichtgriechen; wollen wir dagegen so ganz stille sitzen oder erst austüfteln, ob der Stamm unsere Hilfe wohl verdient, so würden wir gewiß herzlich wenig hinzugewinnen, ja wir würden sogar unsere jetzt bestehende Macht aufs Spiel fetzen. Denn wenn es sich um einen 25 herrschenden Staat handelt, so begnügt man sich nicht damit, seine Angriffe abzuwehren, sondern man will ihnen schon zuvorkommen. Huch können wir nicht vorsichtige Berechnungen darüber anstellen, wie weit wir unsere Herrschaft ausdehnen wollen, sondern, da wir diese höhe einmal erreicht haben, so geht es gar nicht anders, als daß wir die einen bedrohen und die andern so festhalten: sind wir nicht die Herren über andere, so werden sie die unsern. Euer Ziel darf nicht wie bei den übrigen Staaten die Ruhe des Friedens fein — oder ihr müßt auch eure ganze Politik umwandeln und euch auf gleichen Fuß mit ihnen stellen. 3n der (Erkenntnis, daß unsere hiesige Macht wächst, wenn wir in jene 35 Gegenden ziehen, wollen wir also die Fahrt unternehmen, damit wir den Peloponnesiern den Hochmut zerbrechen — seht, werden sie sagen, sie verachten die behagliche Ruhe der Gegenwart und fahren gar nach Sizilien! — und zugleich durch die (Erwerbung des dortigen Gebietes voraussichtlich die Herrschaft über ganz Hellas erlangen oder doch Syrakus Abbruch tun, wo-40 durch wir wie unsere Bündner gewinnen. Für unsere Sicherheit wird unsere Flotte bürgen, die uns gestattet, bei einem (Erfolge zu bleiben und nötigenfalls auch wieder fortzufahren; denn zur See werden wir sogar allen Sifelioten zusammen überlegen fein. — faßt euch auch nicht irre machen durch die Untätigkeit und die Spaltung zwischen jung und alt, denen Uikias das tdort

4. Geschichte der Griechen und Römer - S. 115

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Seine Ermordung. 115 Gegner. Waren sie geneigt, Frieden mit ihm zu machen, so kam er ihnen gern entgegen und gab manchen sogar ein hohes Amt. Die Einrichtungen der Republik blieben bestehen; doch fiel ihm in allen wichtigen Dingen die Entscheidung zu. Die Diktatur wurde ihm auf Lebenszeit bertragen, die Tribunenwrde machte ihn unverletz-lich; oberster Priester war er schon lngst. Nach morgenlndischer Sitte trug er fortan die Purpurtoga und den Lorbeerkranz; seine Bild-snken fanden neben denen der Götter in den Tempeln Platz. Nicht ganz zwei Jahre waren dem gewaltigen Manne noch zur Ordnung des Reiches beschieden. Dabei zeigte es sich, da in ihm der Staatsmann noch den Feldherrn bertraf. Sein klares Auge ber-schaute das ganze Reich und entdeckte berall die Schden. Er entwickelte auch eine groe Arbeitskraft. Vor allem trat er der Ausbeutung der Provinzen durch die Statthalter und Steuerpchter entgegen. Den Beamten wurde jegliche Erpressung streng erboten, und die Steuern erhob der Staat von jetzt ab selbst-Natrlich mute auch der Pbel von Rom unschdlich gemacht werden. Den wollte er in die Provinzen schaffen. Dort sollten diese Nichtstuer zu ordentlichen Leuten erzogen werden. Auch den Kalender ordnete er neu. Mehr als zwei Monate war die rmische Zeitrechnung hinter dem Sonnenjahr zurck. 67 Schalttage brauchte man zur Be-richtigung. Der neue Kalender hie dann der Julianische. 7. Seine Ermordung. Eines hatte der groe Mann bei seiner Ttigkeit nicht gengend in Berechnung gezogen: das Gleich heits-gefhl der Optimalen. Er war doch, so meinten sie, von Hans aus nicht mehr als sie und durfte sich nicht der sie erheben. Nun sahen sie ihn als Alleinherrscher schalten und walten; alles mute sich ihm willenlos beugen. Das erschien ihnen ganz unrmisch und unwrdig. So kam es zu einer Verschwrung, deren Hupter Brutus und Cssius waren, zwei in Gnaden aufgenommene Gegner. Die Verschwrer verabredeten sich, ihn am 15. Mrz des Jahres 44 in einer Senatssitzung zu ermorden. Trotzdem Csar gewarnt war, begab er sich doch in die Versammlung. Nach der Verabredung der Verschworenen bat ihn einer um die Begnadigung seines Bruders. Als Csar diesem antwortete, griff ihn ein andrer von hinten mit dem Dolche an. Das war das Zeichen, der den Wehrlosen herzufallen. Vergebens verteidigte er sich eine Zeitlang mit seinem silbernen Schreib-grisfel; aus mehr als zwanzig Wunden blutend sank er an einer Bildsule des Pompejus nieder und verschied. 8*

5. Geschichte der Griechen und Römer - S. 122

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
122 Xvii. Oktavianus Augustus und sein Haus. Ganz anders war sein Nachfolger, der jugendliche Gjus. Man nennt ihn gewhnlich Caligula, das heit Stiefelchen; den Namen hatten ihm die Soldaten gegeben, wie er als Kind im Heerlager in Soldatenstiefelchen einherging. Ihm stieg die auerordentliche Gewalt, die er so frh erlangte, ungeheuer zu Kopfe. Er wollte nicht erst nach seinem Tode zum Gott erhoben werden, sondern schon bei seinen Lebzeiten diese Ehre genieen. Nach seinem Befehle muten ihm in allen Stdten des Reiches Standbilder errichtet und vor diesen Opfer dargebracht werden. Er fetzte sich gern neben Jupiter als ein gleich Mchtiger: das hinderte ihn aber nicht, sich vor ihm zu verkriechen, wenn es donnerte. Ungeheure Summen verschwendete dieser Herrscher fr Prachtbauten. Um das Geld dafr zu erhalten, lie er viele reiche Leute umbringen und zog ihr Vermgen ein. Nach vierjhriger Regierung wurde er ermordet. Noch schlimmer trieb es der letzte Kaiser aus dem Hause des Augustus, Nero. Auch er fhrte prchtige Bauten auf. Dabei kam ihm sehr zu statten, da in der Stadt eine riesige Feuersbrunst ent-stand, die einen groen Teil in Asche legte. Man sagte ihm nach, er selbst habe sie anlegen lassen. Nach seiner Angabe waren die in Rom wohnenden Christen daran schuld, und er lie sie grausam bestrafen. In Brennstoff gehllt, wurden sie in seinen Grten an Bume gebunden und muten den Feuertod erleide; das waren die lebenden Fackeln des Nero. Nichts war ihm heilig; er lie seine Mutter, seine Frau und seinen Lehrer ermorden. Der Herr des Erdkreises trat auch ffentlich im Zirkus als Wagen-lenk er auf, und da er eine schne Stimme zu besitzen meinte, bereiste er das gebildete Griechenland, um als Schauspieler und Snger dort Beifall zu erwerben. Allgemein atmete man auf, als ihn im Jahre 68 nach Christus ein Aufstand zwang, sich selbst das Leben zu nehmen. Neunundneunzig Jahre haben Augustus und sein Haus das Reich regiert. Die einzelnen Teile waren während dieser Zeit zu einem Ganzen zusammengewachsen. Das Treiben der beiden bsen Herrscher hatte in den Provinzen wenig Schaden angerichtet; man sprte es nur in Rom und Italien stark.

6. Griechisches Denken und Fühlen - S. 8

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
8 Ii. Stammcharakter ^och wen Todes Sauft verschonte, wer sich Siegesruhm erstritten, (Ehrenfülle, Freudenfülle schönet seines Lebens Heft. Hoch geachtet ist fein Hiter, unverkürzt an Recht und (Ehrfurcht-naht er, weicht vom Zitze jeder, ob er jung, ob Ittann, ob Greis. Solcher (Ehre Kranz zu pflücken, das fei jedermanns Bestreben, wanklos drum und ohne Zagen steh' im Kampf er feinen Mann. Pindaros1 Nem. 6 (Anfang) (Übersetzung von U. von tdilamoroitz in „Heben und Vorträge" S. 240). hier die Menschen, dort die Götter: Geisteskraft, von einer Mutter stammen sie Beide, nichtig die einen; der eherne Himmel ruhet in Ewigkeit unerschüttert. Und doch, wir haben in uns etwas den Göttern verwandtes, Tatenmut, wandern wir auch den Pfad unsres Schicksals ahnungslos, wohin uns der Abend, wohin uns führe der nächste Tag. Pindaros Pyth. 3 (Auswahl) (Übersetzung von U. von Wilamowitz ebd. S. 236). Über das Maß feines Wesens sollen die Wünsche des Menschen nichts von den himmlischen heischen. ®ffett vor Eugen liegt uns die Wahrheit, irdisch sind wir. Denke daran, mein liebes herz. Ewiges Götterleben sollst du nicht suchen; auf und schaffe, was du darfst und was du kannst. Venn in seiner höhle der fromme Kentaur Ehiron noch lebte, und wenn ich einen Sauber besäße, sein herzzu rühren, möcht’ ich erreichen, daß er einen Arzt sendete, Heilung aus hitziger Krankheit edelen Männern zu spenden. Und ich ginge zu Schiff und zöge Durch das ionische Meer zum Born Arettjufas, wo mein Gastfreund vom Ätna in Syrakus als König gebeut,2 milde den Bürgern, dem Edel sonder Argwohn, feinen Gästen ein Vater an Huld.... Aber beten wenigstens will ich zur Mutter; neben meinem Haufe fingen dielttädchen häufig dem pan und der großen Göttin Psalmen zum Nachtfest. hieron, so du der Weisheit Summe richtig zu ziehen verstehst, so begreifst du das alte wort, „auf ein Gutes, das die Unsterblichen einem Menschen gewähren, geben der Übel sie zwei". Toren vermögen das nicht bescheiden hinzunehmen; der rechte Mann tut es: er kehrt das Gute nach außen, hieron, dein ist und bleibt das höchste Gut. Denn den Fürsten, den Führer des Volkes, lassen die weltregierenden Mächte nie aus den Augen. Aber nur sonnige Tage zu schauen ward auch peleus, dem Aiakiden, ward auch dem großen Kadmos nicht, und es preist sie die Nachwelt doch als die höchstbeglückten auf Erden. . . . 1 Altadliger Dichter aus Theben, gestorben nach 446; er erlebte den 3u« fammenbruch der dorischen Weltanschauung, deren Prophet er ist. Das Gedicht ist an hieron von Syrakus gerichtet, entstanden zur Seit der Entfremdung zwischen Pindar und hieron, an dessen Hof der Dichter sich 476 begeben hatte. 1

7. Griechisches Denken und Fühlen - S. 10

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
10 Ii. Stammes)uralter Komm auch jetzt zu mir und von banger Schmermut löse mir das herze - wonach es langet, das gewähr' ihm ganz, und im Kampfe steh mir helfend zur Seite. Hesiodos1, Die Arbeit. 11—24. Nicht einerlei (Iris2 gibt es, zwei walten auf Erden - bemerkt man die eine, so mag man sie preisen, die andere ist Tadels wert; so grundverschieden ist ihr Wesen. Die eine fördert bösen Krieg und Streit, die arge; fein Mensch liebt Me, nur dem Zwang sich fügend ehren sie die harte (Eris, weil die Götter es wollen. Die andre gebar vordem die dunkle Nacht, und Zeus hoch oben im Himmelsblau senkte sie in der Erde wurzeln den Menschen zum Segen. Huch den Trägen weckt sie zur Arbeit; denn Wirkens Lust bekommt er, sieht er einen Reichen, der es ernst nimmt, zu pflügen, zu pflanzen und sein haus wohl zu bestellen; eifersüchtig strebt der Nachbar dem Nachbarn nach, der es schnell zu wohlhäbigkeit bringt; das ist für die Menschen die gute (Eris. 27—46. perses, beherzige das und laß dich nicht durch die schadenfrohe (Eris von der Arbeit ablenken, daß du nach Händeln gaffst und in der Versammlung herumhorchst. Geringe Beachtung schenkt Händeln und Versammlungen, wer im Hause nicht genug zum Leben hat. (Erst wer die Fülle hat, mag Händel und Streit anfangen um fremöes Gut; du sollst nicht zum zweitenmal Gelegenheit haben, so zu tun; laß uns noch einmal den Streit nach geraden Rechtsfprüchen beilegen, die von Zeus kommen und die besser sind. Denn unser (Erbe haben wir schon geteilt, dabei hast du arglistig das meiste davongetragen, weil du den Königen Profit schafftest, den Gabenfressenden, die unsern Streit zu deinen Gunsten entschieden. Die verblendeten, sie wissen nicht, um wieviel mehr die Hälfte ist als das Ganze, und welch ein Labsal Malve und Rsphomil sind. Unzugänglich halten die Götter dem Menschen, was er zum Leben braucht, sonst könntest du leicht an einem Tage erarbeiten, daß du ein Jahr davon hast und die Hände in den Schoß legen kannst; dann könntest du gleich das Steuerruder in den Rauchfang hängen, und die Mühe von Dchs und Maultier wäre verloren. 174—212. Müßte ich doch nicht im fünften Zeitalter leben! wäre ich früher gestorben oder später geboren! Denn jetzt lebt eine eiserne Welt. Nimmer werden am Tage Plagen und weh enden, nimmer des Nachts der Harm; quälende Sorgen werden die Götter verhängen. Vater ist nicht den Kindern gewogen noch Kinder dem Vater, Gast nicht dem tvirte noch Freund dem Freunde, Bruderliebe gibt es nicht mehr wie ehedem. (Ehrerbietung werden sie den alternden (Eltern versagen, kritteln werden sie an ihnen mit gehässigen Worten, die ftrgen, die nichts von 1 hesiodos aus flffra in Böotien, um 700, Sotjn eines aus dem äolischen Ktjme zugewanderten Bauern. 2 Göttin des Streites.

8. Griechisches Denken und Fühlen - S. 12

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
12 Ii. Stammcharakter Götter den Schweiß gesetzt' lang und steil ist der Pfad zu ihm und anfangs rauh- doch wenn man auf die höhe gelangt ist, dann wird er leicht, so beschwerlich er war. 6m allerbesten steht es mit einem Mann, der selbst alles bedenkt- gut ist’s auch um den bestellt, der gutem Rate folgt; wer aber selbst keinen verstand hat und fremdes Wort nicht beherzigt, ist ein unbrauchbarer Gesell. Drum denke du, perses, immer an mein Geheiß und arbeite, daß der Hunger dein Feind sei, die erhabene Demeter im schönen Kranze dir gewogen und mit Lebensgut deine Scheuern fülle; denn Hunger ist dem Faulpelz ein wohlverdienter Gefährte. Götter und Menschen sind dem Faulenzer abhold, der die Sinnesart stachelloser Drohnen hat, die sich faul an der Bienen Mühe mästen; dir sei es Freude, dein bescheidenes Feld zu bestellen, auf daß deine Scheuern mit reifer Frucht sich füllen. Don der Arbeit werden die Menschen herbenreich und begütert; und arbeiten sie, so sind sie den Unsterblichen lieber. Arbeit schändet nicht, nur Faulheit ist eine Schande. D. Athener. 1. flitatttfo. Solon, Elegie „An sich selbst“. hört mich beten, Ittufen vom (Dlqmpos, holde Töchter ihr des Vaters Zeus. Flehens Ziel ist: von den Göttern Segen, in der Menschen Munde edler Huf, daß des Freundes Hchtung ich gewinne und dem Feinde bitt'rer Schrecken sei. Ernt' ich Schätze, sei's mit reinen Händen; unrecht Gut gedeihet nimmermehr. Reichtum, den der Götter Huld uns spendet, raget rourzelfest und ohne tdanf; doch des Frevels schnöd' erraffte Beute folgt mit widerstreben ihrem Herrn, morsch ist ihr Bestand, und flinken Fußes schleicht sich jählings das Verhängnis ein; klein beginnt’s wie Feuers winz'ger Funke, lodert zu Vernichtungsgluten auf. Kurz nur währt, was Frevel Baut; das Ende liegt vor Gottes Blick entschleiert da. horch! wie braust der Frühlingssturm im Meere, durch der (Erde weizenträcht'ge Flur! Menschenfleiß, fahr wohl! doch hat er tobend erst der Götter Firmament erreicht, flieht geballter Molken Schar, und plötzlich zeigt sich Himmelsblau in alter Pracht: Kräft’ge Sonne labt die fette (Erbe, und verweht ist jedes Wölkchens Spur. So übt Zeus vergelteramt, mit Nichten trifft jedweden Frevel Gottes 3orn, aber ungeahndet läßt er keinen; kommt die Sühne spät, sie kommt gewiß. Wähnst du dich dem Strafgericht der Götter schon entgangen, Frevler, juble nicht! Deine Taten muß die Unschuld büßen, heimgesucht wird Kind und Rindeskind. Menschenrechnung trügt. ®b hoch ob niedrig, wohlberaten dünkt sich jedermann. (Erft der Schaden schafft die bitt’re Klage und zerstört der Hoffnung Gaukelspiel. Wen der Krankheit schlimme Leiden quälen, hofft Genesung als sein sichres Teil-Den drückt Armut, doch in Zukunfts« träumen fühlt er sich in Reichtums Vollbesitz. Jeder treibt’s auf seine Art; den Kaufmann

9. Griechisches Denken und Fühlen - S. 13

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Altattifa 13 lockt das Gold aufs wildbewegte Itteer; Sturmgebraus — was schiert's ihn? und dem Tode Aug'inaug'.wasficht'sdenmut'gen an? Frondend lenkt jahraus jahrein der Bauer durch das Baumland den gekrümmten Pflug. mit Athenas und hephaistos' Künsten schlägt durchs Leben sich der Hand-werksmann, holden Wissens Gunst — dem Dichter hat sie heil’ger Musen Freundlichkeit verliehn. Jenen kürt Apollon zum Propheten; fernen Unheils Dräuen ist ihm kund. Doch die Vogelschau, die Gpsergaben wenden nichts; es kommt, was kommen muß. Heilgott paion zählt der Jünger viele, doch verbürgt er keinem den Erfolg; kleiner Schmerz wächst oft zu bitterm Leiden, und kein Tränklein lindert seine Tdut; jener windet sich in Krankheitsqualen: legt der Arzt die Hand auf, ist er heil. Schicksal schickt den Menschen Leid und Segen, unentrinnbar ist der Götter Spruch. Beim Beginn — was weißt du vom Gelingen? Birgt doch alles Menschenwerk Gefahr! Trefflich haft du deinenplan besonnen — unversehens ist das Unheil da; doch Gevatter Taps — sieh da — den fördert Gottes Gunst, der wird der große Mann. Unersättlich ist der Drang nach Reichtum; hat man viel, gedoppelt will man’s sehn. Streben nach Gewinn — die Götter schufen's, sie verhängen auch das Mißgeschick. Sendet’sseus, so büßt bald der bald jener seines sauren Schweißes Früchte ein. 2. Das perüleifche Athen. Die Leichenrede des Perikies (Thukyd. Ii 34ff.), deren größter Teil im (Quellen« heft „Perikies" S. 15 ff. nachzulesen ist, schließt: „So haben sich diese Ittärtner tapfer erwiesen, wie sich's für ihre Stadt gehört. Den Überlebenden muß man wünschen, daß ihr Mut vor dem Feinde gefahrloser verlaufe, aber nicht weniger beherzt sei; dabei sollen sie nicht bloß die Vorteile im Buge haben, die man ihnen in langer Rede auseinandersetzen könnte, während sie sie doch allein ebenso gut kennen, nämlich wie wertvoll es sei, sich der Feinde zu erwehren; nein, sie sollen die Macht der Stadt tagtäglich mit offenen Rügen sehen und aus vollem herzen lieben lernen, und wenn euch ihre Größe zum Bewußtsein kommt, bedenken, daß wagemutige, pflichtbewußte Männer, die die (Ehre zum Leitstern ihres Handelns nahmen, sie schufen, Männer, die auch bei einem Fehlschlag mit nichten ihre Kraft dem Staate entzogen, sondern ihm in ihr das höchste ©pfer brachten. Denn nur weil sie ihr Blut der Allgemeinheit preisgaben, haben sie für sich Ruhm geerntet, der nimmer altert, und das herrlichste Grabmal, nicht das Grab, in dem ihr Irdisches ruht, sondern das, in dem ihr Harne in ewigem Gedächtnis bleibt, wenn zu Idort oder Tat die Stunde da ist. Denn edler Männer Grab ist die ganze Erde; ihren Ruhm kündet nicht nur die Aufschrift auf dem Grabsteine in ihrer Muttererde, auch im fremden Land bleibt ungeschrieben in jedem Menschenherzen das Gedächtnis wenn nicht

10. Griechisches Denken und Fühlen - S. 14

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
14 Ii. Ztammcharakter ihrer Leistung, doch ihrer (Besinnung leben. Die nehmt euch jetzt zum Vorbild! Seid Überzeugt, daß das Glück die Freiheit, die Freiheit der Mannesmut ist! Banget nicht vor den Kriegsgefahren! Nicht die Unglücklichen haben Grund, ihr Leben in die Schanze zu schlagen, denen feine Hoffnung leuchtet; nein, die, die in der Zukunft einen Umschwung zum Bösen zu gewärtigen haben und die den tiefsten Sturz tun, wenn sie zu Fall kommen. Denn für einen Mann mit Hochgefühl ist die (Er-nieörigung zum Feigling schmerzlicher als der <Xoö, der seinen Stachel verliert, wenn Stärke und Hoffnung im Herzen glühen. Darum will ich auch euch, die anwefenöen (Eltern der (Befallenen, nicht beklagen, fonöern trösten. Ihr wißt ja, wie reich an Schicksalsschlägen das Leben ist, wißt, öaß es ein Glück ist, wenn uns das ehrenvollste Schicksal trifft, wie diese Männer jetzt der Tod, euch die Trauer um sie, und wenn das Lebensmaß zugleich mit dem Glück auch dem Leben ein 3iel setzt. Freilich weiß ich, es ist schwer, euch öavon zu überzeugen, öenn oft tvirö euch fremdes Glück, in dem auch ihr einst prangtet, die (Erinnerung an sie in die Seele rufen, und man trauert nicht über den Verlust von Gütern, die man nie gekostet, sondern nur um solche, an die man sich gewöhnt hat und die einem dann genommen werden. Ruch in der Hoffnung auf andere Kinder könnt ihr Trost finden, soweit ihr noch jung genug seid, Kinöer zu zeugen. Ihr roeröet über die nachgeborenen die Toten vergessen, und der Staat wird den doppelten Vorteil haben, daß er nicht verödet und eine neue Stütze erhält, denn unmöglich kann der Staat von Männern wohl beraten sein, die nicht mit ihrem eigenenidohl auch das ihrer Kinöer aufs Spiel setzen. Ihr aber, die ihr über die Jahre der Kraft hinaus feiö, haltet die lange 3eit, die ihr glücklich wäret, für Gewinn und glaubet, öaß der Rest nur kurz sein tvirö, und richtet euch am Ruhme dieser Toten auf. Denn der (Ehrgeiz ist das einzige, das nie altert, und nicht der Gewinn ist es — wie man wohl behauptet —, der dem verbrauchten Greise gesteigerte Freuöe macht, sondern die (Ehre. (Euer aber, ihr Söhne und Brüder der Gefallenen, die ihr hier steht, euer harrt ein schweres Ringen; denn den Toten pflegt jeder zu preisen, und leistetet ihr auch schier Übermenschliches, nie stellte man euch ihnen gleich, sondern immer eine Stufe tiefer; denn den Lebenden trifft, weil er Rival ist, der Heid, durch Schelfucht ungetrübte Anerkennung genießt nur, wer niemand mehr im Wege steht. Soll ich auch noch der Frauentugend der jetzt verwitweten gedenken, so laßt mich alles in eine kurze Mahnung zusammenfassen. (Euer Ruhm wird groß sein, wenn ihr nicht unter eure Natur sinkt, und wenn von einer Frau im Guten wie im Bösen unter Männern so wenig wie möglich die Rede ist. Damit habe jetzt auch ich dem Gesetz entsprechend alles (Erforderliche gesagt, und was die Toten betrifft, so sind sie schon durch die Hrt der Bestattung geehrt worden; außerdem wird der Staat ihre Kinder von
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