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großer Heftigkeit gegen Thore und Mauern geworfen wurde.
Ost auch suchte man durch unterirdische Gänge (eunieuli) in
die Stadt zu kommen.
Regelmäßigen Sold erhielten die römischen Legionssoldaten
erst kurz vor dem letzten Kriege gegen Veji, im Jahre 405 (s.
S. 105). Andere Belohnungen waren: Antheil an der Beute,
Kronen verschiedener Art, Ehrenwaffen und seit den Bürgerkrie-
gen auch Anweisungen von Ländereien. Der siegende Feldherr
wurde mit dem Titel „Imperator", mit einem von dem eroberten
Lande entlehnten Ehrennamen, mit Dankfesten (supplieationes),
vor allen aber mit dem Triumphe belohnt, bei welchem der sieg-
reiche Imperator als Repräsentant des capitolinischen Donner-
gottes selbst erschien.
„Ein Triumph war nämlich ein feierlicher Einzug des
siegreich heimkehrenden Feldherrn in die Stadt Rom: eine Fest-
lichkeit, an welcher die ganze römische Bevölkerung Antheil nahm,
und eine Belohnung, über welche hinaus es keine größere für
einen römischen Feldherrn gab. Nach der Ehre eines Trium-
phes ging das Sehnen eines Befehlshabers, wenn er den Feld-
zug antrat; nach dieser stand sein Trachten und Streben im
Kriege, und Jedem blieb jener Tag der schönste seines Lebens,
an welchem er Triumphator gewesen war. Wenn nun ein sieg-
reich aus dem Kriege heimkehrender Feldherr an der Spitze
seines Heeres bis an die Stadt Nom gekommen war, so suchte
er beim Senate an, daß er einen feierlichen Triumphzug halten
dürfe; und erst dann, wenn Senat und Volk die Bewilligung
dazu ertheilt hatten, ging derselbe vor sich. Solch ein Sieges-
einzug war in Rom's ältester Zeit noch höchst einfach; später
aber, als die Römer mit großen, reichen Völkern Krieg führten,
und kostbare Schätze eroberten, wurden auch die Triumphe pracht-
voller und glänzender. Zunächst war das Stadtthor, durch
welches der Einzug geschah, entweder mit Zeichen, die auf den
Sieg anspielten, ausgeschmückt, oder es war vor dem Eingänge
in die Stadt ein Triumphbogen als Ehrenpforte errichtet, durch
welche der Zug ging. Straßen und Plätze waren festlich ge-
schmückt und überall Gerüste für die Zuschauer errichtet. Voran
im Zuge gingen Sänger und Musiker; nach ihnen folgten die
auserlesenen, mit Bändern und Kränzen geschmückten Opferthiere.
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Dann kam auf Tragbahren oder auf Wagen die gemachte
Kriegesbeute, nämlich die dem Feinde abgenommenen Waffen
und Rüstungen, alle aufs Glänzendste zugerichtet, Gold und
Silber als Münze oder als Gerätst in Gefäßen, Gemälde, Sta-
tuen und andere prachtvolle und reiche Kunstschätze, die dem be-
siegten Feinde waren genommen worden. Auch wurden gemalte
Tafeln vorgetragen, auf denen die Länder, Städte und Burgen,
welche der Triumphator erobert hatte, im Bilde oder im Namen
zu schauen, die gemachten Gefangenen und auch die etwa weg-
genommenen Kriegsschiffe nach ihrer Anzahl verzeichnet waren.
Jetzt erschienen im Zuge die etwa gefangenen Könige, Fürsten
oder Feldherren nebst ihren Kindern, Freunden und Verwandten,
zu Fuß, in Ketten und Trauerkleidern Nach diesen Un-
glücklichen folgte sitzend auf einem reich verzierten Siegeswagen,
der von vier Pferden gezogen wurde, der Triumpha tor selbst,
im Prachtkleide, mit einem Lorbeerzweige in der Hand, unter
dem lauten Jubel der wogenden Volksmenge durch die festlich
geschmückten Straßen. Das Ende des oft unermeßlichen Prunk-
zuges bildete das siegreiche Heer, mit Lorbeerreisern geschmückt
und Jubellieder singend. Am Capitol war das Ziel dieses Zu-
ges. Hier wurden im Tempel des Jupiter die mitgebrachten
Opferthiere geschlachtet und dem Gotte gedankt für den verlie-
henen Sieg. Hier legte auch der Triumphator seinen Lorbeer als
Weihgeschenk zu den Füßen Jupiters nieder H. Am Abende
des festlichen Tages wurde der Triumphator unter Musik und
Fackelschein von der jubelnden Volksmenge nach Hause geleitet.
Damit war die eigentliche Triumphfeier beendet. Allein seitdem
die sieggekrönten Feldherren meist selbst sehr bereichert aus den
Kriegen heimkehrten, und die niedere Volksmenge in Rom außer
dem Schaugepränge des Triumphes auch nach einem guten
Schmause und nach Belustigungen verlangte; gaben die Tri-
umphatoren zuletzt Gastmäler für das Volk in allen Straßen
Rom's und öffentliche Schauspiele, die oft mehre Tage hindurch
dauerten". Wurde der Triumph nicht gestattet, so bewilligte man
doch sehr oft die s. g. Ovation, einen Aufzug von niederem
Gepränge, bei welchem der Feldherr zu Fuß oder reitend,
3) Daher auch der Ausdruck: deportare triumphum.
Weiter, Geschichte der Römer.
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lebte Rom noch einmal in uralter Kraft und Herrlichkeit auf
und wurde selbst den entferntesten Völkern furchtbar. Nerva
war fast zu sanft für das an Blut gewöhnte Volk; er that Al-
les, um die Gräuel der vorigen Zeit vergessen zu machen. Nach
zwei Jahren ruhmwürdiger Regierung übertrug er die seinem
Alter zu schwere Last dem beim Heere beliebten Feldherrn Tra-
janus, welchen er adoptirt hatte, und krönte so sein schönes
Streben.
M. Ulpius Trajanus (98—117), ein Spanier von
Geburt, war der erste Ausländer unter den römischen Kaisern.
Die Liebe und Verehrung der Römer für ihn war so groß, daß
noch 250 Jahre nach seinem Tode die Senatoren bei der Thron-
besteigung eines neuen Kaisers demselben zuriefen: „Herrsche
glücklich wie Augustus, milde wie Trajanus!" 2) Man nannte
ihn sprichwörtlich den „Besten". Er wachte mit großer Sorg-
falt über die Aufrechthaltung der Gesetze, war überaus gerecht,
gütig und herablassend. Die verderbliche Rotte der Angeber
fand auch an ihm einen unerbittlichen Feind. Mit väterlicher
Milde nahm er sich der armen elternlosen Kinder an und errich-
tete öffentliche Erziehungsanstalten. Zur Beförderung des Wohl-
standes seiner Unterthanen hob er zertrümmerte Städte aus
ihrem Schutte hervor und gründete neue; er bauete neue Stra-
ßen, Brücken und Häfen, ermunterte Handel und Gewerbe,
Künste und Wissenschaften und schmückte Rom selbst mit den
herrlichsten Gebäuden. Dem damals mächtig um sich greifenden
Christenthume gegenüber beobachtete Trajan, unbekannt mit
der neuen Erscheinung, eine mehr abwehrende Politik. Der an-
geblich „jüdische Aberglaube" wurde als Aufruhr gegen die na-
tionale Religion und Verfassung offen bekämpft und peinlich ge-
straft, heimliche Anklagen aber entschieden abgelehnt. — Groß
zeigte er sich auch im Kriege. Entrüstet über den schimpflichen
Tribut, den man den Da eiern geben mußte, zog er gegen
deren König Decebalus zu Felde (101) und eroberte nach meh-
ren glücklichen Siegen das ganze Land, welches die heutige
,J) Hujus tantum memoriae delatum est, ut usque ad noslram ae-
tatem non aliter in senatu principibus acclametur, nisi: Felicior
Augusto, melior Trajano. Eutrop. Viii. 5. — Vgl. H. F r an cke,
Zur Geschichte Trajan's und seiner Zeitgenossen. Güstrow 1837.
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Extrahierte Personennamen: Augustus Augustus König_Decebalus Felicior
Augusto Güstrow
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aller Rang, aller Reichthum, alle Geisteskraft Griechenlands; Tausende und Tausende von Griechen aus allen Lndern und Himmelstrichen fanden sich hier als Brder in trunkener Freude ein. Hier gilt das Wort des Dichters:
Wer zhlt die Völker, nennt die Namen,
Die gastlich hier zusammen kamen?
Von Theseus Stadt, von Aulis Strand,
Von Phocts, vom Spartanerland,
Von Asiens entlegner Kste Von allen Inseln kamen sie."
Die im Angesichte von ganz Griechenland gefeierten Spiele Bestanden anfnglich blo im Wettlaufe, und dieser blieb nach-her immerfort die geehrteste Gattung von Wettkmpfen; spter kamen noch Ringen, Springen, Scheibenwerfen, Pfeil-schieen, Faustkampf, Wagen- und Pferderennen hinzu. Ein Wettspiel, in welchem sich fnf gymnastische bun-gen vereinigten, hie Pentathlon. Das Wagenrennen war der glnzendste Theil der Schaustellung. Wegen der Seltenheit der Pferde und wegen der Kosten, die mit der Zucht derselben ver-bunden waren, blieb dieses ganzen Stdten und einzelnen sehr reichen Privatpersonen berlassen. Der Kampfplatz fr die Spiele war durch eine Mauer getheilt, und der eine Raum fr das Wagenrennen, der andere fr die brigen gymnastischen Knste be-stimmt. Ringsum sa auf terrassenartig sich erhebenden Sitzen die zahllose Menge der Zuschauer, deren aufmerksamen Blicken keine Bewegung entging. Nach Beendigung des Festes wurden die Sieger von den Kampfrichtern feierlich ausgerufen, und ihre Namen im tausendfachen Jubel von allen Anwesenden wieder-holt. Bekrnzt und mit Prachtkleidern geschmckt hielten sie et-nett Festzug in's Theater, umringt vom jubelnden und glck-wnschenden Volke. Diagoras von Rhodus starb vor Freude der den Sieg, den seine beiden Shne errangen, während man ihm zurief: Stirb, Diagoras, du hast nichts mehr zu wnschen brig!" Der Preis des Siegers war zwar nur ein l-zweig, aber dieses einfache Anerkenntni der Geschicklichkeit ber-stralte an Ruhm den Glanz einer Knigskrone. Er verherr-lichte nicht blo den Sieger, dessen Namen sorgfltig verzeichnet und durch Gesnge und Lieder in Aller Gedchtni bewahrt
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