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1. Altertum und Mittelalter - S. 185

1911 - Stuttgart : Bonz
185 Gottes zur Welt dachte er sich als unbedingte Vorherbestimmung. Diesem allwirksamen Gott gegenber gibt es keinen kindlichen, vertrauensvollen Glauben, nur willige und freudige Ergebung (Islam). 4) Mohammed glaubte die Willensfreiheit und die sittliche Verantwortlichkeit durch die gttliche Allwirksamkeit nicht ausgeschlossen. Aber seine Sittenlehre kennt weder den Ernst der Snde noch eine wahrhafte Heiligung des Herzens. Die fnf Hauptgebote des Islam, die als die Pfeiler der Religion gelten, fordern auer a. dem Glaubensbekenntnis (Es gibt keinen Gott auer Allah und Mohammed ist der Gesandte Gottes") b. das Gebet, das regelmig fnfmal im Tag verrichtet wird zu bestimmten Stunden, welche der Gebetsausrufer, der Mueddin, von der Hhe des Minaretts herab ankndigt. Diese Gebetsstunden mssen eingehalten werden, wo der Moslem steht und geht. Voraus mssen Waschungen gehen. Das hufigste Gebet ist die erste Sure des Koran, die in allen Lebensumstnden hergesagt wird: Im Namen Gottes, des Barmherzigen, des Erbarmers! Preis sei Gott, dem Herrn der Weltgeschichte, dem Barmherzigen, dem Erbarmer, dem Gebieter des Gerichtstags! Dich verehren wir und dich rufen wir um Hilfe an. Fhre uns auf geradem Pfade derer, welchen du Geduld erwiesen, nicht auf dem Weg derer, der die dein Zorn entbrannt ist (= der Inden) und nicht auf dem der Irregehenden" ( der Christen)! c. Die Almosen, die besonders hoch angesehen sind, da sie in Gottes Gegen-wart führen, während das Gebet nur auf halbem Weg zu Gott leitet, nach dem Koran den Armen, den Waisen, den Pilgern zu reichen, sind zu einer Art Armensteuer geworden, d. Das Fasten, die Tre zur Religion", ist im ganzen neunten Monat Ramadan vom Morgen zum Abend zu beob-achten (bei Nacht kann man sich schadlos halten), e. Die Wallfahrt nach Mekka (hadsch) ist besonders verdienstlich, der zurckgekehrte Pilger (Had-schi) hoch geehrt; doch ist es einleuchtend, da nicht jeder fromme Moslem einmal in seinem Leben die Wallfahrt ausfhren kann. Ein besonderes Verdienst erwirbt man sich auch durch den heiligen Krieg fr den Glauben, der aber zur Pflicht nur wird, wenn das gesetzliche Haupt der Moslemin alle Glubigen dazu ausrufen lt. Es ist kein Zweifel, da alle diese Forderungen nur uerlicher Art sind und keine sittliche Durchbildung verlangen. Der Weingenu ist verboten, Vielweiberei gestattet. Fata-lismus, der in der Schlacht wie im Hause die Lebensdauer vom Willen Gottes fest bestimmt wei, und Fanatismus, fr den der Kampf gegen die Unglubigen, die Rajah (d. h. die Herde), das hchste Verdienst ist, machen den Moslem zum todesmutigen Streiter. Bezeichnend ist auch 5) Mohammeds Lehre von den letzten Dingen: das Jenseits wurde von ihm mit fruchtbarer Phantasie geschdert als ein Leben in gesteigerten irdischen Freuden. Was Mohammed während seines Lebens an gttlichen Offenbarungen vorgetragen hatte und was teils im Munde des Volkes, teils in fliegenden Blttern fortlebte, wurde zwei Jahre nach seinem Tode vom ersten Ehalisen Abu Bekr als Koran (mit Art. Alkoran Vorlesebuch in 114 Suren oder Kapiteln) gesammelt: in manchen Abschnitten schwungvoll, erhaben, tief, in anderen voll orientalischer Phantasterei, in einem groen Teil prosaisch, eintnig; durchweg ohne eigentliche religise Originalitt. 2. Die Ausbreitung des Islam, a. Die Chalisen. An Mohammeds Stelle traten nun Chalisen, d. h. Nachfolger, welche die hchste politische

2. Altertum und Mittelalter - S. 323

1911 - Stuttgart : Bonz
323 Mildttigkeit war grenzenlos, zahllos waren seine wohlttigen Stiftungen. Den Elenden gegenber unterzog er sich den abstoendsten und anwiderndsten Werken: wenn er, was oft geschah, Bettler an seinen Tisch lud, setzte er die schmutzigsten an seine Seite, bediente sie selbst, ja er a, was sie in ihren Tellern' brig gelassen. Er wusch ihre mit Geschwren bedeckten Fe, kte sie. Ebenso diente er den Ausstzigen. Die verpestete Luft der Spitler hielt ihn nicht ab vom Dienst der Kranken. Dabei war dieser Heilige nichts weniger als ein nur in Andacht versunkener Mnch; er tat seine Werke am liebsten im Verborgenen, so wenig ihn das Urteil der ' Menschen, die auch damals solche Frmmigkeit an einem Fürsten nicht allgemein lobten, beirrte. Persnlich einfach hielt er doch auf eine wrdige Hofhaltung. -Eine Frmmigkeit ohne sittlichen Ernst war ihm zuwider. Auf die rechte sittliche Haltung drang er in seiner Familie und seiner Um-gebung. Seine Gte erfuhren, die mit ihm verkehrten, auch wenn sie nicht in seinen Wegen gingen. Im Krieg zeigte er Heldenmut und Festigkeit. Als Regent war er durchaus nicht kirchlichen Anforderungen ohne weiteres Zu willen, sondern eifrig bestrebt, Gerechtigkeit zu den. Als Sohn, Gatte, Vater war er musterhaft. Dem ganzen Bild fehlte auch nicht der Zug der Heiterkeit und wohlwollenden Humors. Schon Bonifaz Viii. hat ihn nach langem Proze, in dem unterrichtete Zeugen seines Lebens Zeugnis ab-legten, (1297) heilig gesprochen. Unter Ludwig Ix. endigten die Ketzerkreuzzge damit, da Rai-mund Vii. von Toulouse seine Besitzungen rechts vom Rhone an den franzsischen König abtreten mute. Sein Bruder Karl von Anjou wurde Herr der Provence. England verzichtete auf die nrdlichen Be-fitznngen in Frankreich, Normandie, Anjou, Maine, Touraine (1259). Ludwig htte mehr erreichen knnen, und seine Zeitgenossen und Sptere haben ihm vorgeworfen, da er die Englnder nicht, was er gekonnt htte, ganz aus Frankreich vertrieb. Er zog den Frieden vor. Sein Reich regierte Ludwig weise und gerecht, er erhob das Parlament von Paris zum kniglichen Obergericht, hielt den Adel im Gehorsam, begnstigte die Städte und wahrte auch gegenber dem Papst seine Wrde. der seine Kreuzzge und seinen Tod vor Tunis s. S. 256. Philipp Iv. der Schne (12851314), herrschschtig-, habschtig und gewissenlos, hat Bonifazius Viii. bekmpft (S. 281) und das Papsttum in die babylonische Gefangenschaft gefhrt. Eine der hlichsten Taten seiner Regierung war die Vernichtung des Tempelordens. Der Orden hatte im Orient nach dem Fall der letzten christlichen Städte keine Aufgabe mehr. Er war im Abendland zu groen Reichtmern gekommen; die Templer waren vielfach die Grobankiers der Zeit. Ihrer Habgier, ihres Stolzes wegen waren sie vielfach gehat; je abgeschlossener sie lebten, um so mehr gingen schlimme Gerchte der sie um. Da lie sie Philipp aus einen Tag und eine Stunde, angeblich auf die Forderung des In-quifitors, wegen Ketzerei" verhaften (1307). Durch greuliche Folterung erprete man ungeheuerliche Gestndnisse, da sie bei der Aufnahme in den Orden Christum verleugnen, auf das Kreuz speien mten u. dgl. Der Papst Clemens V. wurde veranlat, alle Fürsten zum Vorgehen gegen den Orden aufzufordern. Als der Papst das Urteil der den Orden vor sein Gericht ziehen wollte und die verhafteten Ritter, hier nicht von der Folter bedroht, ihre Gestndnisse zurcknahmen, wurden 54 als rckfllige" Ketzer

3. Altertum und Mittelalter - S. 153

1911 - Stuttgart : Bonz
153 zeichen bestimmt, fr das Christentum und besiegte seinen Gegner 312 vor den Toren Roms; Maxentius versank an der milvischen Brcke in den Fluten des Tiber. So wurde Konstantin zunchst Herr des Westens, während im Osten Licinius nach Besiegung seines Nebenkaisers die Herrschast erlangte. Auch zwischen den beiden bergebliebenen Kaisern kam es zum Streit. Beim ersten Krieg (314) unterlag Licinius und mute den Frieden mit dem Verzicht auf ganz Jllyricum erkaufen. In der folgenden Friedenszeit begnstigte Konstantin immer mehr das Christentum. Licinius da-gegen schlug sich im Groll gegen seinen mchtigen Schwager immer entschiedener auf die heidnische Seite. Der Kampf, der 324 ausbrach, war so nicht nur ein Kampf um die Alleinherrschaft, sondern auch der Entscheidungskampf zwischen Christentum und Heidentum. Li-cinius wurde bei Adrianopel, im Hellespont, bei Chalcedon ge-schlagen und zur Abdankung gezwungen. Konstantin war Allein-324. Herrscher. Schon im folgenden Jahr wurde Licinius in Thessalonich auf Konstantins Befehl gettet. b. Konstantin als Regent. 1) der Konstantins persnliche Stellung zum Christentum ist viel gestritten worden. Es ist keine Frage, da sein Leben dunkle Flecken zeigt: er hat seinen Schwieger-vater Maximian, seinen Schwager Licinius und, was noch schlimmer ist, dessen Sohn, ein elfjhriges Kind, ja seinen eigenen Sohn, den tapsern Crispus, vielleicht auch feine rnkevolle Gemahlin Fausta umbringen lassen. Dennoch wre es verkehrt, seine Wendung zum Christentum nur als die Tat eines klug rechnenden Politikers anzu-fehen. Wenn Konstantins Leben auch nicht die Frchte des christlichen Glaubens zeigt, so darf man ihm darum doch eine gewisse christliche berzeugung nicht absprechen, die sich freilich mehr nur auf die all-gemeinen Wahrheiten von dem einen hchsten Gott, Vorsehung und Gericht beschrnkte. Sicher war er ein groer Politiker; aber bei der groen Wendung zum Christentum haben ihn nicht nur politische, sondern auch religise Beweggrnde bestimmt. 2) Jedenfalls hat er dem Christentum zum Sieg verholfen. Gleich nach dem Sieg an der milvischen Brcke hat er gemeinsam mit Licinius das Toleranz -ebift von Mailand erlassen (313), das den Christen vollstndige 331. Religionsfreiheit gewhrte. Von da an hat er immer entschiedener das Christentum begnstigt, ohne es zur eigentlichen Staatsreligion Zu erheben. Whrend er die Wrde des Pontifex rnaximus behielt, lange noch Mnzen mit heidnischen Inschriften schlagen lie und gestattete, da ihm ein Tempel geweiht wurde, während manches daraus hindeutet, als habe er Christentum und Heidentum auf dem neutralen Boden einer allgemeinen beistischert Religion vereinen wollen, trat feine Gesetzgebung dem Christentum immer nher: a, er rumte demselben mancherlei Vorrechte ein, befreite z. B. die christlichen Geistlichen von der Verpflichtung, die kostspieligen
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