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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 279

1849 - Münster : Coppenrath
279 tes. Die meisten Senatoren und Ritter ergaben sich des Sie- gers Großmuth. Dieser eine Tag bei Pharsalus zerstörte des Pompejus lange bewährten Ruf und den Wahn seiner Unbesiegbarkeit. Seit vierunddreißig Jahren Sieger in allen Schlachten, ver- zweifelte er jetzt bei dem ersten Unfälle und floh mit wenigen Getreuen nach Ägypten zu dem jungen Könige Ptolemäus Dio- nysus, dessen Vater dem Pompejus den Thron verdankte. Allein hier, wo er am sichersten Schutz und Beistand zu finden hoffte, fand er den Tod durch Mörderhand. Die Räthe des Königs glaubten nämlich, dem siegreichen Cäsar ihre Freundschaft nicht besser bezeigen zu können, als wenn sie den überwundenen und verfolgten Feind desselben vollends vernichteten. In einem Na- chen abgeholt, wurde er, als er eben an's Land steigen wollte, verrätherisch überfallen und ermordet. Die Schiffer plünderten den Leichnam und warfen ihn dann an den Strand hin. So kläglich endete der große Mann, der einst die Welt mit dem Ruhme seines Namens erfüllte, dreimal Consul war und drei- mal über die drei bekannten Theile der Erde triumphirte. Jn- deß brachte auch den Mördern ihr Bubenstück keinen Segen. Als Cäsar drei Tage später landete und die königlichen Blut- diener, in der Hoffnung einer großen Belohnung, das abge- hauene Haupt des Pompejus ihm entgegenbrachten, wandte er sich mit Abscheu von diesen Elenden und vergoß Thränen der Rührung über das Schicksal seines ehemaligen Freundes und des Gemahles seiner Tochter. In Ägypten fand Cäsar Thronstreitigkeiten zwischen Pto- lemäus Dionysus und dessen Schwester Cleopatra vor. Nach dem Testamente ihres Vaters sollten sie sich mit einander ver- mählen und unter Obhut des römischen Volkes gemeinschaftlich regieren. Allein Cleopatra ward vertrieben und sprach nun den Cäsar um Hülfe an. Als dieser, von den Reizen der jungen Königin gefesselt, den Thronstreit zu ihren Gunsten entschied, brach der alerandrinische Krieg aus. (48—47). Der königliche Feldherr Achillas zog mit 20,000 Mann vor Alerandria. Der größte Theil der Bevölkerung trat auf dessen Seite; und nun wurde Cäsar in dem Stadtviertel, in welchem er sich verschanzt hatte, zu Wasser und zu Lande auf

2. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 286

1849 - Münster : Coppenrath
286 thäter, weil er in ihm den Vernichter der republikanischen Frei- heit fürchtete. Cäsar, welcher sich gegen alle Nachstellungen gesichert glaubte, war mit großartigen Entwürfen beschäftigt. Karthago und Ko- rinth sollten wieder aufgebaut, der Isthmus durchstochen, die pomptinischen Sümpfe ausgetrocknet, bei Ostia ein großer Hafen angelegt, der See Fucinus abgeleitet, in der Stadt Tempel und Theater erbaut, Bibliotheken angelegt und ein neues Gesetzbuch entworfen werden. Zunächst jedoch beschäftigte ihn der Plan, die Parther zu bekriegen, und bereits war ein großes Heer zu diesem Feldzuge gerüstet. Nach Besiegung der Parther wollte er durch die Länder am kaspischen und schwarzen Meere durch Germanien und Gallien nach Rom zurückkehren. Die sibplliui- schen Bücher weissagten aber, die Parther könnten nur von ei- nem Könige überwunden werden^). Cäsar hatte auf den 15. März (44) eine Senatsversammlung in der Halle des Pompe- jus angesetzt, und es hieß, in dieser würden ihn seine Freunde feierlich zum Könige über die römischen Länder außerhalb Ita- lien erklären. Diesen Tag bestimmten seine Feinde zum Tage seines Todes. Cäsar war gewarnt und hatte schon auf instän- diges Bitten seiner Gemahlin, welche wegen der furchtbaren Träume, die sie gehabt, großes Unglück ahndete, beschlossen, an diesem Tage nicht in der Versammlung zu erscheinen. Als ihn aber am Morgen ein Vetter des Brutus besilchte und ihm vor- stellte, wie sehr er den Senat beleidigen würde, wenn er ihn unverrichteter Sache auseinandergehen ließe, machte er sich auf den Weg. Auf der Straße steckte ihm ein warnender Freund einen Brief zu, in dem die ganze Verschwörung aufgedeckt war; allein Cäsar, voll hoher Gedanken, gab ihn ungelesen seinem Schreiber in Verwahr. Sobald er in den Senat gekommen war und auf seinem goldenen Sessel Platz genommen hatte, drängten sich sogleich die Verschworenen um ihn herum. Voran stand Tullius Cimber und bat um die Begnadigung seines ver- bannten Bruders; und die übrigen unterstützten dieses Gesuch. Nun ergriff Cimber Cäsar's Toga und riß sie ihm gewaltsam 5 5j Valida fama percrebuit, — proximo senatu L. Cottam senten- tiam dicturum, ut quoniam libris fatalibus contineretur, Parthos, nisi a rege, non posse vinci, Caesar rex appellaretur. Suet. Caes. c. 79.

3. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 312

1849 - Münster : Coppenrath
312 römischen Provinz ergriff, war die Anlegung vieler festen Schlösser längs den Ufern des Rheins. Er starb auf seinem vierten Zuge in Deutschland an den Folgen eines Sturzes wom Pferde. Er erhielt wegen seiner Siege in Germanien den Namen „Germanicus", der auch auf seine Nachkommen über- ging. Nach ihm setzte sein Bruder Tiberius und andere Feld- Herrn diese Streifzüge fort, jedoch ohne weiter vorzudringen, sondern nur, um den Besitz der errungenen Oberherrschaft zu behaupten. Nebst der Gewalt gebrauchten sie auch Lift. Sie brachten mehre Volkshäupter auf ihre Seite und streueten sorg- fältig den Samen des Mißtrauens und der Zwietracht unter die einzelnen Völker, um ihre Gesammtkraft zu trennen. Dann suchten sie dieselben durch Einführung römischer Sitten und Sprache und durch andere schleichende Künste nach und nach an das römische Wesen zu gewöhnen, um sie auf solche Weise sicherer in's Verderben zu führen,. Aber der letzte Versuch scheiterte unter dem Consul Q u in c ti li u s V a r u s auf eine schreckliche Weise. Als dieser aus der Provinz Syrien, die er rein ausge- plündert hatte y), im Jahre 9 nach Ehr. nach Deutschland kam und hier den Oberbefehl führte; fand er zu seiner Verwunde- rung Alles ruhig und glaubte daher, die Deutschen wie ein völlig unterworfenes Volk behandeln zu können. Darum ver- fuhr er ganz nach Willkür, drückte das gold- und silberarme Volk durch harte Auflagen und empörte es durch übermüthige Behandlung. Schon führte er das römische Gerichtswesen ein und ließ durch einen Schwarm beredter Sachwalter die Strei- tigkeiten der Deutschen nach römischer Weise entscheiden. Er selbst saß, voll alten Römerstolzes, mitten in den ehemals freien Wäldern zu Gericht. Seine Lictoren trugen ihm Beile und Ruthen vor, als Zeichen seines Rechts, körperliche Strafen, selbst den Tod zu verhängen, wozu aber nach den Begriffen der Deutschen nur die unsterblichen Götter ein Recht hatten. Mit innerer Erbitte- rung sahen die Deutschen solche Neuerungen, mit jedem Tage ') Quam (Syriam) pauper divitem ingressus, dives pauperem re- liquit. Vellej. Ii 117.

4. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 78

1849 - Münster : Coppenrath
saß der Schreiber, beide gleich gekleidet, aber Alle wendeten sich an den Schreiber. Da meinte Mucius, dieser müsse wohl der König sein; und weil er sich durch Nachfragen nicht verrathen durfte, so erstach er diesen statt des Königs. Ergriffen, ent- waffnet sollte er bekennen, wer er wäre und was ihn zu dieser That vermögt hätte. „Ein römischer Bürger bin ich, — war die Antwort — Mucius ist mein Name. Als Feind wollte ich den Feind tödten und scheue den eigenen Tod nicht; denn herz- haft handeln und herzhaft leiden ist Römer Sitte5). Und wisse, nicht ich allein, eine große Zahl Jünglinge hat sich wider dein Leben verschworen; in jeder Stunde wird ein Mörder dich um- lauern!" Über solche Tollkühnheit ward der König höchst ent- rüstet. Er drohete, ihn lebendig zu verbrennen, wenn er ihm nicht auf der Stelle die Verschwörung näher entdecke. „Sieh' her und lerne, — rief Mucius trotzig — wie wenig denen das Leben gilt, die hohen Ruhm vor Augen haben!" -- und streckte seine rechte Hand in die lodernde Flamme des nahen Opferheer- des. Ein Grausen ergiff Alle. Der König sprang gerührt von seinem Sitze, riß ihn vom Feuer weg und schenkte ihm groß- müthig Leben und Freiheit. Da sprach der listige Mucius, als wollte er für diese Großmuth erkenntlich sein: „So wisse denn nun, unser dreihundert haben sich verschworen, auf diese Art dir beizukommen. Mein Loos war das erste. Die übrigen werden, so wie es sie trifft, jeder zu seiner Zeit, sich einstellen!" — 'Von Hunger und Feinden bedrängt, mußte sich endlich Rom er- geben und einen harten Frieden annehmen. Sie mußte die Waf- fen abliefern und fast den dritten Theil ihrer Feldmark abtreten, so daß nur noch zwanzig Tribus übrig blieben. Man huldigte dem Sieger durch Übersenduug der Königlichen Insignien und stellte zehn Jünglinge und eben so viele Jungfrauen als Geißel. Unter diesen befand sich auch die kühne Clölia. Sie überlisteje in einer Nacht die Wachen, schwamm, ihren übrigen Gefähr- tinnen voran, durch die Tiber und brachte sie alle wohlbehalten nach Rom zu ihren Eltern. Jedoch die Römer sandten die küh- nen Mädchen sogleich zum Porsenna zurück. Dieser lobte und bewunderte die Clölia und schenkte ihr die Freiheit, mit der Er- 5) Fortia agere et pati Romanum est. Liv.

5. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 165

1849 - Münster : Coppenrath
165 nieder. Durch diesen kleinen Vortheil empfahl er sich den Rö- mern, so daß sie ihm, gegen alle hergebrachte Gewohnheit, gleiche Macht mit dem Diktator selbst verliehen. Fabius fügte sich in diesen Beschluß, wollte sich aber bei seiner Rückkunft zum Heere nicht zu der wechselnden Führung des Oberbefehles verstehen, sondern verglich sich dahin, daß Jedem ein besonderer Heerestheil untergegeben sein sollte. Voll Freude eilte nun Minucius mit seinem Heere den Berg hinunter, um den Hannibal anzugreifen und zu schlagen. Dieser freuete sich nicht weniger und zog sich zurück. Das hielt Minucius für Flucht und hastig war er hin- ter ihm her. Aber ehe er es sich versah, war er zwischen Ber- gen eingeschlossen. Da jammerte er und sah betrübt nach dem Berge hin und sehnte sich zum Fabius zurück. Denn er wäre hier gewiß mit seinem ganzen Heere umgekommen, wenn ihm nicht der alte Fabius, der die Gefahr von den Höhen her bemerkt hatte, eiligst zu Hülfe gekommen wäre. Sobald Hannibal diesen herankommen sah, zog er sich zurück und sprach: „Endlich hat doch die Wolke, die immer drohend auf dem Berge lag, ein Un- gewitter gebracht *)." Der Erlösete erkannte nun beschämt des Letzteren größere Besonnenheit an,, begrüßte ihn als Vater und Erretter und begab sich des ihm eingeräumten Mitbefehles. All gemein wurde nun das Verfahren des Fabius gerühmt, und der frühere Schimpfname Cunctator war fortan sein Ehrenname-). Für das folgende Jahr 216 wurden Ämilius Paulus und Terentius Varro zu Consuln ernannt und unter ihren Oberbefehl eine Heeresmacht von 80,000 Mann zu Fuße und 6000 zu Pferde gestellt, mit dem Aufträge, im günstigen Augen- blicke eine entscheidende Schlacht zu wagen. Die Anführer dieser außerordentlichen Heeresmacht waren einander sehr ungleich: Ämi- lius Paulus kriegeskundig und besonnen, wie Fabius; Terentius Varro aber übermüthig und verwegen wie Minucius. Voll un- gestümen Kriegesmuthes verlangte er rasche Entscheidung, und 1 2 1) Hannibalem quoque ex acie redeuntem dixisse ferunt: lan- dein ea in nubem, quae sedere in jugis niontium solita sit, cum procella imbrem dedisse. Idv. Xxii, 30. 2) Von ihm sang daher der alte Dichter Enniuö: Unus homo uo- bis cunclando reslituit rem; Non hie ponebat rumores ante salutem. Ergo postqne rnagisque viri nunc gloria clarct. Cie. de off. I. 24.

6. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 275

1849 - Münster : Coppenrath
275 bte Optimalen an seinem Sturze, denn sie fürchteten Alles von dem Ehrgeize dieses Mannes; dagegen waren sie für die Erhe- bung des Pompejus thätig, auf dessen Mäßigung sie vertraueten und den sie ohnehin als ihre Hauptstütze betrachteten. Ungeachtet die dem Cäsar bewilligte Zeit der Verwaltung Galliens noch nicht abgelaufen war, trug der Consul M. Claudius Marcellus, ein dienstbares Werkzeug des Pompejus, im Jahre 51 darauf an, man solle dem Cäsar befehlen, sein Heer zu entlassen, und auf ihn, falls er abwesend das Consulat begehre, keine Rücksicht nehmen. Diesem Vorschläge war Pompejus entgegen, weil er für seine Zwecke Freundschaft mit Cäsar heuchelte; und nur so viel setzte Marcellus durch, daß die Consuln am 1. März 50 über die Provinzen antragen sollten. Cäsar sah wohl, wor- auf dieses Decret abzielte; und um die Wirkung desselben zu hindern, zog er durch ungeheuere Geldsummen den andern Con- sul, Ämilius Paulus, wie auch den beredten und listigen Tribun Curio auf seine Seite. Als der Consul Marcellus an dem an- beraumten Tage die Frage zur Entscheidung vorlegte, ob Cäsar abzurufen sei, war die Mehrheit der Senatoren dafür; auch Curio stimmte bei, verlangte aber unter dem Anschein völliger Unparteilichkeit, daß auch Pompejus sein Heer und seine Pro- vinz aufgeben müsse, weil die Republik von jedem gleich viel zu fürchten habe. Beide schienen auch dazu geneigt, doch wollte Keiner der Erste sein. Um die Macht des Cäsar zu schwächen, wurden ihm, unter dem Vorwände eines parthischen Krieges, zwei Legionen entzogen, jedoch in Italien behalten und unter die Fahnen seines Feindes gestellt. In unglaublicher Eitelkeit und im Vertrauen auf die Liebe des Volkes hielt Pompejus selbst es für unmöglich, daß Cäsar es wagen würde, die Waf- fen gegen ihn zu ergreifen, und dachte in seiner Selbstverblen- dung an keine Rüstung. Er war so sicher, daß er, als ihn Cicero fragte, welche Truppen er denn dem Cäsar entgegenzu- stellen habe, voll Selbstvertrauen antwortete: er brauche nur mit dem Fuße auf den Boden zu stampfen, und ganze Heere wür- den zum Vorschein kommen. Endlich begab sich Marcellus mit den designirten Consuln des nächsten Jahres und mehren Sena- toren zum Pompejus und überreichte ihm das Schwert zur Vertheidigung der Republik. Curio beklagte sich über solche 18*

7. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 295

1849 - Münster : Coppenrath
295 seiner Gemahlin Porcia, Cato's Tochter, und vielen freiheits- liebenden Streitern nachgeahmt, so daß die Wahlstatt von Phi- lippi das Grab der Republik ward b). Es war das nächste Ziel erreicht; die republikanische Partei war vernichtet. Jetzt stand nur noch in Frage, ob Antonius oder Octavian der Allein- herrscher des römischen Reiches sein sollte; denn der dritte, Le- pidus, war zu unbedeutend, als daß er mit diesen Beiden in Frage kommen konnte. Auch hierüber sollten bald die Waffen entscheiden. Gleich nach Entscheidung der Schlacht bei Philippi nahmen die Sieger eine neue Ländertheilung vor, ohne dabei den fahrlässigen Lepidus zu berücksichtigen. Antonius zog mit seinem Heere nach dem Osten, um diesen wieder zu unterwerfen und dort das den Truppen versprochene Geld zu erpressen; Octavian kehrte nach Italien zurück, um den Veteranen die verheißenen Ländereien anzuweisen. Zahllose Familien Italiens wurden schonungslos von Haus und.hof vertrieben und irrten nun heimathlos als Bettler umher. Das Gebiet von achtzehn der blühendsten Städte wurde Eigenthum der Krieger, die den Tri- umvirn gedient hatten. Die Habsucht und Anmaßung der über- müthigen Söldner konnten so wenig gezügelt werden, daß man nicht einmal im Stande war, das abgetretene Eigenthum orden- lich zu vertheilen; jeder Soldat nahm sich, was ihm gelegen schien. Solchen Jammer hatten selbst die Verwüstungen des Sklavenaufstandes nicht veranlaßt. Dazu kam noch ein kurzer, aber blutiger Krieg, den des Antonius Gattin Fulvia, und sein Bruder Lucius Antonius, aus Eifersucht über das eigenmächtige Auftreten Octavian's und sein gefährliches Über- gewicht, gegen ihn anregten. Sie nahmen die von ihren Äckern vertriebenen Italiker in Schutz, und vereinigten diese nebst vielen andern Unzufriedenen zu einem großen Heere, vorgebend, Frei- heit und Eigenthum gegen die tyrannische Herrschaft der Tri- umvirn zu vertheidigen. So entstand der Krieg, der von sei- nem Hauptschauplatze Perusia (Perugia) der perusinische eines gewnltsamen Todes gestorben sind, und daß einige mit demselben Dol- che, womit sie Cäsar erstachen, auch sich das Leben nahmen. b) Bruto et Cassio caesis nulla jam publica arma. Tue. annal, I. 2.

8. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 322

1849 - Münster : Coppenrath
322 4. N ero (54—68). — Wie sein Vorgänger, so wurde auch er von den Prätorianern, die durch die Verheißung einer- gleichen Belohnung gewonnen waren, zum Kaiser ausgerufen. Als Jüngling von siebenzehn Jahren trat er die Herrschaft an und regierte die fünf ersten Jahre hindurch unter der Leitung des biedern Befehlshabers der Garde, Burrus, und des be- rühmten Philosophen Seneca, zum Segen des Volkes, das sich von den Gräueln der früheren Regierung erholte. Bald aber zeigte sich der bisher zurückgehaltene Hang zur Wollust und Grausamkeit, und seine ganze fernere Negierung überbot fast die des Caligula an Gräuelthaten jeder Art. Er, oer einst bei der Unterzeichnung eines Todesurtheiles wünschte, nicht schreiben zu können, ließ seinen Halbbruder, den edlen Britta- nicus, in welchem er einen Nebenbuhler fürchtete, vergiften. Auf Anstiften einer berüchtigten Buhlerin, Poppäa Sabina, ließ er seine eigene Mutter und seine rechtmäßige Gattin Octavia ermorden und erhob jene Buhlerin als seine Gattin auf den Thron. Als nach dem Tode des Burrus, der wahrscheinlich auf Nero's Betrieb vergiftet worden war, der schändliche Tigel- linus dessen Stelle einnahm, zog sich auch Seneca vom Hofe zurück, und seitdem überließ sich der junge Wüstling ohne Rück- halt allen Ausschweifungen und Thorheiten. In frevelhaftem Übermuth ließ er einen großen Theil der Stadt Rom nieder- brennen, um durch schöner» Ausbau seinen Namen zu verherr- lichen. Sechs Tage und sieben Nächte dauerte der Brand. Als das Feuer am verderblichsten wüthete, sah man den Kaiser auf der Zinne seines Palastes im prunkenden Gewände eines Sai- tenspielers, der zum Klange der Leier die Einäscherung Troja's besang. Sobald er aber merkte, daß das Volk hierüber aufge- bracht war und ihn für den Brandstifter hielt, wälzte er die Schuld von sich auf die damals verhaßten und verachteten Chri- sten, die noch für eine jüdische Secte gehalten wurden. Ihre Martern waren ihm nun ein eben so angenehmes Schauspiel, wie vorher der Brand der Stadt. 2 3) Der verschönerte Aufbau 2) Ergo abolendo rumori Nero subdidit reos et quaesitissimis poe- nis affecit, quos per flagitia invisos vulgus Christianos appellabat. Auctor nominis ejus Christus, qui, Tiberio imperiante, per procura- torem Pontium Pilatum supplicio affectus erat. Tac. Ann. Xvi. 35.

9. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 369

1849 - Münster : Coppenrath
369 große Völkerschlacht vor, eine der mörderischsten, die je in Europa geliefert worden ist. 160,000 Leichen beider Heere (darunter der Westgothenkönig) deckten die Wahlstatt. Attila wurde in seine Wagenburg zurückgedrängt, trotzte aber hinter dieser den anstürmenden Feinden. Dann zog er, verheerend wie er ge- kommen, über den Rhein nach Ungarn zurück, um während des Winters zu einer zweiten wider Italien gerichteten Heerfahrt zu rüsten. Er verlangte die Hand der Honoria nebst ihrem Erb- theile, und brach, als beides verweigert wurde, im Jahre 452 über die unbewachten julischen Alpen in Italien ein. Er er- oberte und vertilgte das blühende Aquileja; die Flüchtlinge aus der Stadt und Umgegend verbargen sich auf den Felsen- und Sandinseln (Lagunen) des adriatischen Meeres und legten hier den Grund 'zu der Stadt Venedig. Dann folgte die Erstür- mung von Mailand, Pavia, Verona, Padua und anderen Städten. Unter fürchterlichen Verwüstungen zog der Hunne unaufhaltsam vorwärts gegen die Hauptstadt selbst. Rom schien verloren. Da nahm der Papst Leo den Bischofsstab in seine Hand und zog an der Spitze der Geistlichkeit in feierlichem Zuge in das hunnische Lager. Mit rührenden Bitten und Vorstellungen wandte er sich an Attila. „Bedenke — sprach er — daß der Erste der Apostel Rom in seinen mächtigen Schutz genommen hat. Auch Alarich kam nach Rom: aber darum hat er frühen Tod erlitten. Hüte du dich zu kommen!" Die ehrwürdige Gestalt des Priestergreises, umgeben von dem Glanze seiner heiligen Würde, und die ernste Mahnung, die er im Namen der Reli- gion feierlich ausgesprochen hatte, flößten dem wilden Barbaren Achtung und Ehrfurcht ein. Sein Herz ward erweicht. Er nahm die ihm angebotenen Geschenke an und zog mit seinen Horden nach seinem ungarischen Standlager zurück. Hier starb er schon im nächsten Jahre, 453; ein plötzlicher Tod befreiete die Menschheit von dieser Geißel. Sein Leichnam wurde unter festlichem Gepränge in einen goldenen Sarg gelegt, dieser in einen silbernen und beide in einen eisernen. Dann wurde er unter kriegerischen Spielen und Gesängen begraben, am Grabe aber alle Arbeiter umgebracht, damit Niemand verrathe, wo der große Hunnenheld ruhe. Nach Attila's Tode zerfiel unter den Kriegen seiner Söhne das große Hunnenreich, welches sich von Wetter, Geschichte der Römer. Oa

10. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 373

1849 - Münster : Coppenrath
373 rühm- und machtlosen Kaiserkrone. Alles kündigte das nahe Ende des Reiches an. Es dienten damals im kaiserlichen Heere große Schaaren von Herulern, Rugiern, Scyren und anderen germanischen Völkern. Diese waren höchst ungehalten, daß sie allein für bloßen Sold Italien vertheidigen sollten, während alle übrigen germanischen Völker bei ihren Niederlassungen in römi- schen Provinzen Abtretungen an Grundbesitz erhalten hatten. Sie gingen deshalb den Kaiser an und verlangten trotzig Ab- tretung des Dritttheils vom italischen Grund und Boden. Als diese aber verweigert wurde, rotteten sie sich unter ihrem An- führer, dem Heruler Odoaker, zusammen und zogen gen Pa- via, wo Orestes sich verschanzt hatte. Die Stadt wurde er- stürmt, Orestes auf der Flucht eingeholt und nebst seinem Bruder Paulus hingerichtet. Des jungen Kaisers unschuldiges Blut ward jedoch von Odoaker verschont, als derselbe, Scepter und Krone demüthig niederlegend, um Gnade flehete. Er wieß ihm ein Landgut in Campanien als Wohnsitz und 6000 Goldgulden als Gnadengehalt an. Die deutschen Krieger riefen sofort ihren siegreichen Führer Odoaker zum Könige von Italien aus 6), und der griechische Kaiser erlheilte ihm den Titel „Patricius", Schutzherr von Rom, um wenigstens den Schein seiner Rechts- ansprüche auf Italien zu retten. So wurde endlich, im Jahre 476 nach Ehr., das weströ- mische Reich gestürzt, nachdem es 1230 Jahre bestanden hatte. Mit einem Romulus begann und hörte auch das Reich auf. Das oströmische oder griechische bestand nach dem Untergange des weströmischen noch ungefähr tausend Jahre, bis 1453. In diesem Jahre wurde es, nach vielen vorhergegangenen Zerrüt- tungen im Innern und Angriffen von Außen, von den Türken erobert. Durch einen Constantin war Coustantiopel gegrün- det worden; unter einem Constantin ging es auch wieder ver- loren. Mit dem Falle Roms schließt sich auch die Geschichte des Alterthumö. An die Stelle der entarteten Römer treten nun 6 Ab Odoacre Orestes et frater ejus Paulus exstincti sunt, nomen- que regis Odoacer adsumpsit, cum tamen nec purpura nec regalibus uteretur insignibus. Cassiodor. cliron. p. 234.
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