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1. Aus alten Zeiten - S. 99

1883 - Hannover : Hahn
— 99 — Nun ging alles unter und über. Was dem ergrimmten Feinde auf den Gassen vorkam, ward niedergehauen. Hernach wurden die Häuser geöffnet; was sich Lebendiges darinnen befand, ward ermordet, selbst Weiber und Kinder blieben nicht verschont. Die Vornehmsten der Stadt ließ der Herzog an den Galgen hängen. Was die Kriegsleute an Gold, Silber und anderen Sachen geraubt hatten, ward ihnen gelassen; das Kirchengerät aber, als Rauchsässer, Kelche, Glocken, Meßgewänder und Bücher, ja sogar die Fenster aus den Wänden, ward alles von hier nach Ratzeburg in den Dom übertragen. Dann wurden die Gebäude abgerissen, die Türme und Stadtmauern geschleift und die Gräben damit ausgefüllt, und was sonst noch übriggeblieben, ward der Flamme des allenthalben angelegten Feuers' geopfert. Nur der Dom erhielt sich; über seiner Hauptthür ließ Heinrich einen ans Holz geschnitzten Löwen aufrichten mit der Unterschrift: Vesligium leonis, d. h. des Löwen Spur. Darnach ließ er verbieten und öffentlich ausrufen, daß man bei harter Strafe daselbst nichts wieder aufbauen sollte; der Ort sollte nicht mehr eine Stadt sondern ein Dorf sein und genannt werden. So ward Bardowik, welches vormals eine der bedeutendsten Handelsstädte im nördlichen Deutschland gewesen war und der Sage nach schon zu Abrahams Zeit erbaut sein soll, durch den Zorn des Löwenherzogs vernichtet. 16. Waldemars Gefangenschaft. ihöniß Waldemar von Dänemark, seines Namens der zweite, war ein mächtiger Fürst, der fein Reich durch Eroberungen und Gewaltthaten weit über die früheren Grenzen ausgedehnt hatte und stets auf neue Vergrößerungen sann. Er besaß außer Dänemark und Norwegen das gesamte Küstenland der Ostsee mit Ausnahme Schwedens. Bereits hatte er Lübeck, Boizenburg und Hamburg in seiner Gewalt, da ward seinen stolzen Plänen durch den Grafen Heinrich von Schwerin ein Ziel gesetzt. Dieser hatte an Haus und Ehre eine schmähliche Unbill von Waldemar erlitten und trachtete darnach, sich zu rächen. Es pflegte aber der König sich im Monat August einige Wochen auf der Insel Lyöe bei Fünen auszuhalten, um' sich mi't Fischfang zu erlustigen. Hier glaubte er, der sich rühmte, daß ohne seinen Willen ans der ganzen Ostsee kein Segel ausgespannt werden dürfte, sich ganz sicher, haßte jede Bedeckung und duldete nur einige seiner vertrauten Freunde in seiner Nähe. Graf Heinrich kannte die Gewohnheit des Königs und achtete wohl auf die Zeit. In der Stille rüstete er zu Travemünde vier Schiffe ans und bemannte sie mit seinen treuesten Leuten. Als er nun erfahren hatte, daß Waldemar auf Lyöe angekommen wäre, ließ er die Fahrzeuge eiligst unter Segel gehen. Unbemerkt erreichte er an einem Abend das Gestade der Injel, überfiel den König, der im Zelte beim Mahle faß, und schleppte ihn gebunden auf eins der Schiffe. Schnell wurden die Anker wieder gelichtet und in kurzer Zeit vollbrachte man die Rückfahrt nach der meklenbnrgischen Küste.

2. Aus alten Zeiten - S. 100

1883 - Hannover : Hahn
— 100 — Dort stand eine Reiterschar bereit. Waldemar ward auf ein Pferd gebunden und unaufhaltsam ging es fort mir ihm auf das feste schloß zu Dannenberg. Daselbst setzte man ihn gefangen und verwahrte ihn in einem Turm, der noch bis auf den heutigen Tag den Namen „der Waldemar" führt. 2. Dieses Gefängnis liegt im vierten Stockwerk des Turmes an der Nordseite. Es ist in die dicke Mauer gearbeitet, hat eine Länge von 2,00 m, eine Breite von 0,75 m und eine Höhe von 1,80 m. Das Licht fällt durch eine 0,25 m breite Luke ohne Fenster. Nach der Luke zu ist das Gefängnis um 0,30 m erweitert, damit der Gefangene beim Sitzen die Kniee beugen konnte. In der Bank der Luke ist ein Trog ausgehauen und mittels eines Steines in der Mitte durchgeschert; da hinein ward, wie man sagt, dem Gefangenen die Speise geschüttet. Eine schwere eichene Thür verschließt den Kerker. — Schrecklich war die Gefangenschaft des Königs. Noch werden die Stellen in der Mauer gezeigt, worin er seine Nägel abgeschliffen, noch sind Buchstaben vorhanden, die er damit in den harten Stein eingegraben haben soll. Damit nicht der harte Frost sein Leiden abkürzte, ward er während der Winterszeit in das dritte Gewölbe des Turmes gebracht und an eine tief in die Mauer gegossene Kette geschmiedet, deren Glieder die Dicke eines Daumens hatten. 3. Zwar belagerten die Dänen das Schloß, allein es widerstand siegreich einem dreitägigen Sturm, bis der Graf von Schwerin zum Entsätze herbeieilte. Ändere Pläne scheiterten an der Wachsamkeit und Treue der Besatzung. Hamburg und Lübeck rührten sich, um den Augenblick zu benutzen und sich von dem dänischen Joche zu befreien. — Zwei Jahre (1223—1225) hatte Waldemar in der Gefangenschaft gesessen, da kam König Heinrich, Kaiser Friedrichs des Zweiten Sohn, auf seines Vaters Befehl nach Bardowik, um diese Sache zu schlichten. Er wollte den Dänenkönig dahin vermögen und bereden, daß er die Landschaften, so zu verschiedenen Zeiten Dänemark dem deutschen Reich gewaltsamer Weise entwendet, gutwillig wieder abtreten, die Krone jeines Reiches als ein Lehen vom Kaiser empfangen und zu seiner Auslösung hunderttausend Mark Silbers erlegen sollte. Als aber die dänischen Reichsräte diese Bedingungen gehört hatten, gingen sie mit großem Unmut von dannen. Gras Albrecht von Orlamünde, Waldemars Schwestersohn, brachte aufs neue einen Haufen Kriegsvolk zusammen; allein Gras Heinrich kam ihm zuvor, überraschte 'ihn und brachte ihn gefänglich zu seinem Oheim gen Dannenberg. Nunmehr gingen die Dänen auf die ihnen gestellten Bedingungen ein. Sie mußten Holstein und einen Teil von Schleswig und die Feste Rendsburg dem deutschen Reich einräumen, die Bischöfe von Lübeck, Schwerin und Ratzeburg als reichsunmittelbare Fürsten anerkennen, die Feste Lauenburg an Albrecht von Sachsen abtreten und dem Grafen von Schwerin die Städte Schwerin und Boizenburg nebst einem Löse-gelbe von fünfundvierzigtaufend Mark Silbers überlassen. Gegen Schwur der Ursehbe und die Geiselstellung von zwölf Grafen und
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