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von 100 Mitgliedern erledigte in der Zwischenzeit die laufenden Geschäfte.
f) Ein Volksgericht, von den Archonten durch das Los bestimmter Bürger (4000), bildete den Appellationsgerichtshof (Schwurgericht), wurde später der oberste Gerichtshof für wichtigere Rechtsfragen.
g) Besondere Solonisäe Gesetze:
a) Jeder Bürger soll die Beleidigung, die einem Mitbürger widerfährt, als sich selbst angethan betrachten und sie rächen.
ß) Derjenige soll ehrlos sein, der bei einem Aufstand nicht Partei nimmt.
y) Jeder Bürger darf über seine Güter durch ein Testament verfügen.
ö) Allen Bürgern ist erlaubt, Handwerke zu treiben, und kein Sohn ist verpflichtet, feinen Vater im Alter zu ernähren, wenn er ihn keine Kunst hat erlernen lassen.
h) Erziehung, (3) Solons Streben ging dahin, daß die Bürger allseitig tüchtig, schön und gut würden. Die Erziehung war sowohl eine körperliche (Gymnastik), als geistige und war Pflicht des Vaters. Die Jugend wurde im Lesen und in der Tonkunst unterrichtet und geübt und mit den schönsten Werken der Dichtkunst, besonders der religiösen, vertraut gemacht. Die Mädchen wurden ausschließlich zu Hause vorzugsweise in Handarbeiten und im Hauswesen unterwiesen, die Knaben erhielten entweder durch geschickte Sklaven (Pädagogen) Unterricht, oder sie wurden von Privatlehrern unterwiesen, erwarben sich wohl auch bei Rede- und Denklehrern höhere Kenntnisse und Fertigkeiten. Der körperlichen Ausbildung dienten die „Gymnasien" (Ringschulen).
4. Solons Ende. Nach Beendigung seiner Gesetzgebung begab sich Solon aus Reisen; er soll auch zu dem reichen König Krösus von Lydien gekommen sein. („Niemand ist vor dem Tode glücklich zu preisen".) Als er wieder kam, war überall Unordnung eingerissen. Da es ihm nicht gelang, die Ruhe wieder herzustellen, zog er sich vom öffentlichen Leben zurück. Er starb hochbetagt in der Fremde. 559.
Iv. Pisistralus und seine Söhne.
Pisistratus, ein Verwandter Solons, hatte mit Hülfe der unzufriedenen ärmeren Bevölkerung die Alleinherrschaft an sich gebracht, deswegen wurde er zweimal vertrieben, bis er sich schließlich behauptete. Er regierte nach den folonifchen Gesetzen. Aus seine Veranlassung wurde Athen durch herrliche Bauten verschönert, wurden die Straßen mit Hermessäulen geschmückt und die Gesänge Homers gesammelt. Sein
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Götter war mehr und mehr geschwunden und damit auch die Reinheit der Sitte und die Achtung vor der Tugend; Genußsucht und Trägheit nahmen überhand. Gewissenlose Schwätzer hatten die Führung des Volkes übernommen. Während früher jeder seine Ehre darein setzte, dem Staate mit seiner ganzen Kraft zu dienen, schien für viele der Staat nur noch vorhanden zu sein, um dem Bürger zu dienen, ihm das Leben leicht und angenehm zu machen. In Schaugeldern und Spenden ging der größte Teil der Staatseinnahmen darauf. Es gab nur wenig Gutgesinnte, und die meisten von diesen wagten nicht hervorzutreten; denn die schmutzigste Angeberei und Verleumdung wurde in Athen geradezu zu einem Gewerbe gemacht, kaum ein hervorragender Mann entging der Anklage und Untersuchung.
399. 2. Tod des Sokrates. Dem Parteihatz fiel auch ein Mann
zum Opfer, der sein ganzes Leben hindurch in selbstloser Weise seinem Volke gedient hatte, der lehrend durch die Straßen Athens geschritten war und mit jedem, der ihn hören wollte, gern ein Gespräch über das, was gut, was gerecht, was fromm ist, begonnen hatte, der damals siebenzigjährige Sokrates. Um ihn hatte sich bald ein Kreis ständiger Begleiter und Zuhörer gebildet, von denen einige, wie Xenophon und Plato, seine treuesten Freunde wurden. Andere, wie z. B. Alcibiades, waren bloß deshalb seine Schüler, um ihren Geist zu bilden und tüchtige Staatsmänner zu werden, nicht um gut und tugendhaft zu werden. Sein Grundsatz war: „Nichts bedürfen ist göttlich, möglichst wenig bedürfen kommt der Gottheit am nächsten." — Wie er den Tyrannen bittere Wahrheiten gesagt hatte, so zeigte er denselben Freimut bei seinen Gesprächen mit solchen, die sich weise dünkten und doch nichts wußten. Dadurch machte er sich viele Feinde. Er wurde angeklagt, daß er die Jugend verderbe und einen neuen Götterglauben lehre. Nur mit geringer Mehrheit wurde er für schuldig erklärt. Als man ihn nun dem Herkommen gemäß aufforderte, sich selbst die Strafe zu bestimmen, stellte er den Antrag, man solle ihn, als einen Wohltäter des Volkes, auf Staatskosten unterhalten. Das reizte den Zorn der Richter und führte seine Verurteilung zum Tode herbei. Noch aus dem Kerker hätte er mit Hülfe eines Freundes fliehen können; er aber wollte, auch da er zu Unrecht verurteilt worden war, den Gesetzen des Staates nicht ungehorsam sein. Nachdem er den letzten Tag mit seinen Freunden in Gesprächen über die Unsterblichkeit der Seele verbracht hatte, nahm er den dargereichten Giftbecher, trank ihn aus und starb.
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