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Geschichte der Griechen.
mußte, um die Entscheidung herbeizuführen. Parmenion übergab er den linken Flügel; er selbst stellte sich an die Spitze des rechten Flügels, seiner Reiterei, mit der er wiederum den vernichtenden Stoß auf die feindliche ®^3ffo§ßei Schlachtlinie führte. Als Dareios selbst, von Furcht ergriffen, seinen Wagen rückwärts wenden ließ, verbreitete sich der Schrecken über sein ganzes Heer, und in ungeordneter Flucht suchte sich jeder zu retten. Das Lager der
Feinde siel mit ungeheurer Beute in die Hand der Sieger; auch die Mutter, die Gemahlin und mehrere Kinder des Dareios wurden gefangen und von dem Sieger edelmütig behandelt.
Bald darauf schickte Dareios Gesandte an ihn und bot ihm die Ab-tretung Asiens bis zum Euphrat an. „Ich würde es annehmen, wenn ich Alexander wäre", sagte Parmenion; „ich auch, wenn ich Parmenion wäre", erwiderte der König. Er war entschlossen, den Krieg fortzusetzen. Zunächst folgte er dem flüchtigen Dareios nicht, sondern machte sich daran, zunächst die Mittelmeerküste des Perserreiches zu unterwerfen. Die phöni-332. fische Handelsstadt Tyros, die ans einer Insel lag, nahm er erst nach
bonajs achtmonatiger Belagerung. Dann wandte er sich gegen Ägypten, wo die
«ganten. Bewohner ihm gerne huldigten, schonte er doch die einheimischen Götterkulte. Hier gründete er an einer der Nilmündungen die erste und berühmteste aller der Städte, die ihm ihre Entstehung verdanken, Alexandria, das sich infolge seiner günstigen Lage schnell zu einer großen Handelsstadt entwickelte und es bis heute geblieben ist. Von Ägypten aus machte er einen Zug durch die Wüste nach dem in einer Oase liegenden berühmten Heiligtum des obersten ägyptischen Gottes Ammon, dessen Priester den großen König und Feldherrn als einen Sohn des Gottes begrüßten.
Im Jahre 831 kehrte Alexander nach Asien zurück, wo indessen Dareios Kodomännos Zeit genug gehabt hatte, ein neues, ungeheures Schlachtöei Hber zusammenzubringen. Bei Gaugamela, jenseits des Tigris, nicht mela. fern Üdn der Stelle, wo einst Ninive gelegen hatte, fand in weiter Ebene
die Schlacht statt. Parmenion führte auch diesmal den linken Flügel, der zeitweise von dem rechten getrennt wurde und in große Bedrängnis geriet. Wiederum entschied Alexander selbst mit seiner Reiterei auf dem rechten Flügel die Schlacht, und wiederum war Dareios einer der ersten der die Flucht ergriff. Nun sielen die Königsstädte in die Hand Alexanders, Babylon, Susa, Persepolis, wo er die Königsburg niederbrennen ließ; denn nur dadurch verstanden die Orientalen, daß die Herrschaft der Achämeniden zu Ende sei; endlich Ekbätana. Unermeßliche Schätze an Gold und Silber hat der König erbeutet und an diesen Stätten niedergelegt. Der neue Herrscher des Perserreiches war erst sechsundzwanzig Jahre.
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Extrahierte Ortsnamen: Asiens Alexandria Gottes Asien Ninive Alexanders Persepolis
Alexander der Große.
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den Fluß hinüber und trug nach einem wilden Kampfe, in dem er selbst in Lebensgefahr geriet und nur durch die Dazmischenkuuft des Klitus gerettet wurde, über die persischen Reiter den Sieg davon; auch die griechischen Söldner, die in persischen Diensten standen, konnten nicht widerstehen und wurden teils niedergemacht, teils gefangen genommen. Nun zog der Sieger an der Westküste Kleinasiens südwärts und eroberte sie; von der Südwestecke marschierte er in das Innere des Landes und nahm in der Landschaft P h r y g i e n Winterquartiere. Damals zeigte man ihm in G o r -dium den berühmten gordischen Knoten, der an dem Wagen des sagenhaften, alten phrygischen Königs Midas Deichsel und Joch verband und an den sich die Weissagung knüpfte, daß, wer ihn löse, Asien beherrschen werde; er zerhieb ihn mit dem Schwert.
Im nächsten Jahre führte er fein Heer nach Südosteu und gelangte 333. über die vom Feinde unbesetzten Engpässe des Tanrnsgebirges nach Cicilien.
Als er in der Stadt Tarsus weilte, hätte er beinahe durch Unvorsichtigkeit das Leben eingebüßt; in erhitztem Zustande badete er in dem kalten Wasser des Flusses Cydnus und wurde schwerkrank. Als er im Fieber lag, erhielt er einen Brief Parmenions, in welchem er ihn vor seinem Arzte Philippus warnte, der vom Perserkönig bestochen sei. Trotzdem nahm er von dem Arzte die Arznei, während er ihm zugleich den Brief zum Lesen gab. Den Blick auf ihn gerichtet, trank er den Becher leer, und sein Vertrauen hatte ihn nicht getäuscht; er verfiel in starken Schweiß und wurde gesund. Bald darauf konnte er sein Heer an der Küste entlang in der Richtung nach Syrien weiterführen.
Indessen hatte Darius ein großes Heer zusammengebracht, das aber, wie einst das des Terxes, aus Truppen der verschiedensten Völkerstämme zusammengesetzt und ohne Ordnung und Einheit war. Mit diesem überschritt er im Rücken des macedonischen Heeres das Gebirge und nahm bei der Stadt I s s u s Aufstellung, so daß Alexander, um ihm die Entscheidungsschlacht zu liefern, Kehrt machen mußte. Parmenion übergab er den Befehl über den linken Flügel; er selbst stellte sich au die Spitze des rechten Flügels, mit dem er wiederum den vernichtenden Stoß auf die feindliche Schlachtlinie führte. Als Darius selbst, von Furcht ergriffen, seinen Wagen rückwärts @6^ bei wenden ließ, verbreitete sich der Schrecken über sein ganzes Heer, und in ungeordneter Flucht suchte sich jeder zu retten. Das Lager der Feinde fiel mit ungeheurer Beute in die Hand der Sieger; auch die Mutter, die Gemahlin und mehrere Kinder des Darius wurden gefangen und von dem Sieger edelmütig behandelt.
Bald darauf schickte Darius Gesandte an ihn und bot ihm die Ab-
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Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
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Fünfte Periode, 31 v. Chr. — 476 n. Chr.
Er gab sie aber selbst auf. Er wolle, so sagte er, nicht länger Ursache und Zeuge des Blutvergiessens und des Elends der Bürgerkriege sein, er unterwerfe sich der Entscheidung des Schicksals und sei daher entschlossen, der Welt durch seinen Tod den Frieden wiederzugeben. Nachdem er also, so weit thunlich, für seine Freunde und Anhänger gesorgt und die Nacht, wie versichert wird, in ruhigem Schlafe zugebracht hatte, stiess er sich am Morgen den Dolch in die Brust mit einem Muthe, der eines besseren Lebens würdig gewesen wäre. So starb er am 16. April, nach einer Regierung von 3 Monaten und 1 Tage, im beinahe vollendeten 37. Lebensjahre. Und nun stand dem Vitellius der Weg nach Rom völlig offen. Er hatte seinen Zug ungefähr um die Zeit der Schlacht bei Bedriacum an der Spitze fast sämmtlicher Streitkräfte des Rheins angetreten. Er empfing die Nachricht von dem Siege bei Bedriacum und vom Tode Otho’s auf dem Marsche durch Gallien und setzte nun seinen Weg unter schwelgerischen Vergnügungen ungehindert fort. Im Monat Juli hielt er dann mit einer Begleitung von 60,000 Bewaffneten seinen Einzug in die Hauptstadt, wo ihm bereits nach der Schlacht bei Bedriacum die Herrschaft mit allem Zubehör vom Senat übertragen worden war und wo er sich nun, die Regierung den Siegern von Bedriacum, Valens und Cäcina, überlassend und um alles Andere unbekümmert, ganz seinem Hange zur Schlemmerei hingab, so dass er in den wenigen Monaten, während deren ihm die Mittel des Reichs zu Gebote standen, 900 Mill. Sestertien (etwa 200 Mill. Mark) verprasste.*)
Der Aufstand hatte bis jetzt die Provinzen des Westens, Africa (o. S. 479), Spanien, Gallien und die germanischen Provinzen, mit dem gewöhnlichen Gefolge der Bürgerkriege, Verwüstung der Länder, Misshandlung der friedlichen Bewohner und Meutereien der Truppen, durchlaufen. Es blieb nun noch der Osten übrig. Hier standen 4 Legionen in Syrien, 2 in Aegypten
*) Tacitus (Hist. Iii, 36) schildert die Lebensweise des Vitellius in folgender drastischen Weise: non parare arma, non adloquio exercitioque militem firmare, non in ore vulgi agere, sed umbraculis hortorum abditus, ut ignava animalia, quibus si cibum suggerus, jacent torpentque, praeterita instantia futura pari oblivione dirniserat.
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
138
Dritte Periode, 264 — 133 v. Chr.
griff an, dass er ihm eine halbmondförmige Aufstellung gab, indem er die Gallier und Spanier in der Mitte vorschob und die Africaner auf beiden Seiten etwas zurücknahm. Als nun die Schlacht begann, wurde erst die römische, dann die Reiterei der Bundesgenossen völlig geschlagen; das gallische und spanische Fussvolk wurde dagegen, wie vorauszusehen, von dem römischen bald zum Weichen gebracht; als nun aber die Römer in ihrer Verfolgung hitzig nachdrangen, machte das africanische Fussvolk eine Schwenkung und griff sie in der Flanke an: zugleich fiel ihnen auch die Reiterei in den Rücken, und dadurch wurde die ganze Masse der Römer so eng zusammengedrängt, dass sie kaum von den Waffen Gebrauch machen konnten. So blieb den Carthagern nur die Arbeit des Morden« übrig, die denn auch in einem Masse gethan wurde wie kaum je in einer andern Schlacht. Es blieben in der Schlacht 70000, unter ihnen auch der Consul Paulus und die beiden Consulu des vorigen Jahres, 10000 wurden gefangen; nur der Consul Yarro rettete sich mit 70 Reitern durch die Flucht nach Yenusia, ausserdem sammelten sich allmählich noch einige Tausend Flüchtlinge, während Hannibal nur 4000 Gallier, 1500 Spanier und Africaner und 200 Reiter verlor. Es war dies also die grösste unter den erlittenen Niederlagen, und das hiermit auf Rom einstürmende Unglück wurde bald darauf noch dadurch vermehrt. dass der Prätor L. Postumius, der zu Anfang des Jahres nach dem cisalpinischen Gallien geschickt worden war, um dort dem Hannibal im Rücken einen Krieg zu erregen, von den Galliern in einen Hinterhalt gelockt und sein ganzes aus 2 Legionen bestehendes Heer niedergemacht wurde.
Hannibal hatte hiermit den Höhepunkt seines Glücks erreicht. Nach menschlichem Ermessen und nach dem gewöhnlichen Mass-stabe der Widerstandsfähigkeit eines Staates schien Rom unrettbar verloren zu sein.*)
Weniger glücklich waren die Waffen der Carthager während dieser ganzen Zeit in Spanien. Dort hatte Cn. Scipio, der, wie wir uns erinnern, seine Fahrt nach Spanien von Massilia fortgesetzt hatte, im J. 218 die Städte an der Küste bis an den Ebro
*) Liv. Xxii, 54: Nulla profecto alia gens tanta mole cludis non obruta esset.
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
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Zweite Periode, 509 — 264 v. Chr.
besten Männer, Q. Fabius (zum fünften) und P. Decius, den Sohn des im J. 338 in der Schlacht am Vesuv gefallenen Decius, (zum vierten Male) zu Consuln gewählt und nicht weniger als fünf Heere ausgerüstet. Zwei derselben wurden von den Consuln gegen die vereinigten feindlichen Heere in das Gebiet der Stadt Sentinum in Umbrien geführt, zwei nahmen ihre Stellung in der Nähe von Rom, von wo sie Etrurien bedrohten, das fünfte wurde nach Samnium geschickt, Die Consuln standen den Feinden eine Zeit lang unthätig gegenüber. Als aber auf ihren Befehl die beiden andern in der Nähe von Rom aufgestellten Heere in Etrurien eingefallen waren und deshalb die Etrusker das feindliche Lager verlassen hatten, um ihr Land zu schützen, und als auch die Urnbrer sich, ungewiss aus welchem Grunde, von ihren Verbündeten getrennt hatten, da hielten sie es für an der Zeit, die entscheidende Schlacht zu schlagen. Fabius hatte den Oberbefehl auf dem rechten Flügel gegen die Samniter, Decius auf dem linken gegen die Gallier. Fabius leitete den Kampf mit grosser Vorsicht, um die Feinde sich erst ermüden zu lassen, ehe er den entscheidenden Angriff machte. Der jüngere Decius drang mit Ungestüm vor und Anfangs auch mit glücklichem Erfolg; als aber die feindlichen Streitwagen in den Kampf geführt wurden, wichen die Seinigen erschreckt zurück. Er versuchte vergeblich sie zum Stehen zu bringen. Da befahl er, wie einst sein Vater, dem Oberpriester, ihn und das feindliche Heer dem Tode zu weihen. Und nun stürzte er sich, den Tod suchend, mitten unter die Feinde; sein Heer aber hierdurch begeistert drang unaufhaltsam vor, und da gleichzeitig auch Fabius seinen Flügel zu siegreichem Angriff führte, so wurde das feindliche Heer völlig geschlagen. Auch die Etrusker und Umbrer wurden nun geschlagen; die Gallier kehrten in ihr Land zurück; von den Samnitern retteten sich nicht mehr als 4000 durch die Flucht in die Heimath. Ein Theil der Etrusker schloss darauf schon im folgenden Jahre wieder einen vierzigjährigen Waffenstillstand mit den Römern; mit den übrigen wurde der Krieg noch einige Jahre ohne erhebliche Zwischenfälle fortgeführt. Die Samniter gaben zwar den Kampf noch nicht sogleich auf, sie gewannen sogar noch einige Vortheile, sie wurden aber noch in zwei grossen Schlachten geschlagen, im J. 293 bei Aquilonia von dem gleichnamigen Sohne des uns bekannten
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Extrahierte Personennamen: P._Decius Aquilonia
Extrahierte Ortsnamen: Stadt_Sentinum Umbrien Rom Rom Etrurien