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1. Geschichte des Altertums für Quarta - S. 88

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
88 Geschichte der Römer. Schrecken". Aber seltsamerweise suchten sich die siegreichen Horden auch letzt ein anderes Ziel; sie fielen in Spanien ein. Marius. Indessen wählten die Römer Marius zum zweiten Male zum Konsul und erteilten ihm diese Würde den Gesetzen zuwider darauf noch viermal umwand- ”°^manberrc ^rius nahm mit seinem Heere im südlichen Gallien lung des Stellung. ^ Er führte damals wichtige Neuerungen im Heerwesen ein. eerwesens-Den Legionen gab er eine Stärke von 5—6000 Mann und teilte sie m Kohorten ein. Noch folgenreicher war es, daß er eine Menge besitzloser Bürger in das Heer aufnahm, die aus dem Kriege ein Gewerbe machten und, wie die Landsknechte einer späteren Zeit, allein ihrem Feldherrn anhingen, falls er sie gut behandelte. Nachdem Marius Zucht und Gehorsam bei den Truppen hergestellt hatte, beschäftigte er sie durch kriegerische Übungen und durch den Bau eines Rhonekanals, bis die Feinde über die Pyrenäen zurückkehrten. Von neuem durchzogen sie nun Gallien. Als sie dann aber endlich den Zug nach Italien antraten, trennten sich die beiden Völker voneinander. Die Kimbern zogen über den Brennerpaß, die Teutonen die Rhone abwärts. Marius, der den Teutonen gegenübertrat, vermied zuerst eine Schlacht; er schlug ihnen gegenüber ein Lager ans und war vor allem darauf bedacht, seine Truppen an den Anblick der gefürchteten Feinde zu gewöhnen. Als diese endlich aufbrachen und, Hohnworte rufend, am römischen Lager vorüber nach Süden zogen, folgte er ihnen, bewahrte aber auch ferner die gröszte Vorsicht und schlug jede Nacht sein Lager Wwauf einer Anhöhe auf. Bei Aquä Sextiä, dem heutigen Aix in der 102• Provence, kam es zur Schlacht. Die Römer standen auf Anhöhen; die Germanen griffen von unten her an, litten schwer unter der Sonnenglut und wurden endlich, als ihr Ansturm bereits ermattete, durch eine römische Abteilung im Rücken angegriffen. Da flohen sie; aber noch mußten die Römer das Lager des Feindes erstürmen, das von den Frauen grimmig verteidigt wurde, bis der Kampf mit der völligen Vernichtung der Teutonen endete. Indessen hatten die Kimbern den Brenner überschritten und den ihnen an der unteren Etsch gegenüberstehenden Konsul Lutatius Catulus über den Po zurückgedrängt. Im nächsten Jahre, 101, vereinigten sich Marius und Catnlns in Oberitalien. Bei Vercellä trafen die Heere 101 ■ aufeinander, und trotz der Tapferkeit der Germanen siel auch hier der Sieg der besseren Führung, Bewaffnung und Zucht der Römer zu. Viele der germanischen Frauen gaben sich, um der Sklaverei zu entgehen, selbst den Tod. Rom war aus einer ungeheuren Gefahr gerettet worden.

2. Geschichte des Altertums für Quarta - S. 27

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Der dritte Perserzug. 4s0 ltnb 479. 27 auf dem Jsthmos traten die Abgeordneten zusammen, und Sparta wurde als Haupt des Bundes anerkannt. Auf fremden Beistand war nicht zu ®u£e™, rechnen; der Tyrann Gelon von Syrakus den man um Hilfe anging, Griechen, hatte eben jetzt einen Angriff der Karthager abzuwehren. Anfangs planten die Verbündeten, dem Feinde in dem Tempetale entgegenzutreten. wo die Perser ihre Übermacht wegen der Enge des Geländes nicht hätten entfalten können. Aber da man sich auf die Thessaler nicht verlassen konnte, so wurde dieser Plan aufgegeben, und die Griechen nahmen an dem Thermopylenpaß, zwischen den Ausläufern des Cta und dem Meere, Ausstellung, während die Flotte an dem Vorgebirge Artemision, der Nordspitze Euböas, die Schiffe des Gegners erwartete. § 25» Thermopylii und Artemision. Einige tausend Mann zahlten Thermo die Griechen, die unter der Führung des Spartanerkönigs Leonidas in dem Engpaß der Thermopylen standen und die Übermacht des Feindes erwarteten. Mancherlei erzählten sich nachher die Hellenen von jenen denkwürdigen Tagen: wie die persischen Kundschafter zu ihrer Verwunderung gesehen hätten, daß sich die Spartaner zum schweren Kampf festlich schmückten, das Haar kämmten und das Haupt mit Blumen bekränzten: wie Leonidas dem persischen Boten, der die Griechen aufforderte die Waffen zu übergeben, zugerufen habe: „Komm und hole sie!"; und wie ein anderer Spartaner auf die Prahlerei des Persers, daß die Pfeile des persischen Heeres die Sonne verdunkeln würden, die lakonische Antwort gegeben habe: „Nun, so werden wir im Schatten fechten." Zwei Tage lang griffen die Perser an, immer neue Scharen heranführend; aber alle Stürme wurden von der unerschütterlichen Tapferkeit der Verteidiger abgewiesen; auch die 10 000 Unsterblichen mußten unter schweren Verlusten den Kampfplatz räumen. Da fand sich ein Verräter, ein Mann aus jener Gegend, namens Ephialtes; der schlug dem 3£er$es vor, eine Abteilung aus Bergpfaden über den Dta hinüber in den Rücken der Griechen zu führen. Der Plan wurde ausgeführt; oben auf der Paßhöhe überraschte man eine dort ausgestellte phokische Schar, die keinen Überfall erwartet hatte und auseinandergesprengt wurde. Als nun Leonidas die Meldung erhielt, daß die Perser ihn zu umgehen und abzuschneiden drohten, ließ er den größten Teil des Heeres in Eile den Rückzug antreten. Er selbst aber blieb mit 300 Spartanern an Drt und Stelle stehen, da es ihnen, wie er sagte, die Ehre verbot, zu fliehen; und ihm schlossen sich 700 Männer aus der böotischen Stadt Thispiä an, entschlossen, für das Vaterland den Tod zu erleiden. So zog denn

3. Geschichte des Altertums für Quarta - S. 48

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
48 Geschichte der Griechen. mußte, um die Entscheidung herbeizuführen. Parmenion übergab er den linken Flügel; er selbst stellte sich an die Spitze des rechten Flügels, seiner Reiterei, mit der er wiederum den vernichtenden Stoß auf die feindliche ®^3ffo§ßei Schlachtlinie führte. Als Dareios selbst, von Furcht ergriffen, seinen Wagen rückwärts wenden ließ, verbreitete sich der Schrecken über sein ganzes Heer, und in ungeordneter Flucht suchte sich jeder zu retten. Das Lager der Feinde siel mit ungeheurer Beute in die Hand der Sieger; auch die Mutter, die Gemahlin und mehrere Kinder des Dareios wurden gefangen und von dem Sieger edelmütig behandelt. Bald darauf schickte Dareios Gesandte an ihn und bot ihm die Ab-tretung Asiens bis zum Euphrat an. „Ich würde es annehmen, wenn ich Alexander wäre", sagte Parmenion; „ich auch, wenn ich Parmenion wäre", erwiderte der König. Er war entschlossen, den Krieg fortzusetzen. Zunächst folgte er dem flüchtigen Dareios nicht, sondern machte sich daran, zunächst die Mittelmeerküste des Perserreiches zu unterwerfen. Die phöni-332. fische Handelsstadt Tyros, die ans einer Insel lag, nahm er erst nach bonajs achtmonatiger Belagerung. Dann wandte er sich gegen Ägypten, wo die «ganten. Bewohner ihm gerne huldigten, schonte er doch die einheimischen Götterkulte. Hier gründete er an einer der Nilmündungen die erste und berühmteste aller der Städte, die ihm ihre Entstehung verdanken, Alexandria, das sich infolge seiner günstigen Lage schnell zu einer großen Handelsstadt entwickelte und es bis heute geblieben ist. Von Ägypten aus machte er einen Zug durch die Wüste nach dem in einer Oase liegenden berühmten Heiligtum des obersten ägyptischen Gottes Ammon, dessen Priester den großen König und Feldherrn als einen Sohn des Gottes begrüßten. Im Jahre 831 kehrte Alexander nach Asien zurück, wo indessen Dareios Kodomännos Zeit genug gehabt hatte, ein neues, ungeheures Schlachtöei Hber zusammenzubringen. Bei Gaugamela, jenseits des Tigris, nicht mela. fern Üdn der Stelle, wo einst Ninive gelegen hatte, fand in weiter Ebene die Schlacht statt. Parmenion führte auch diesmal den linken Flügel, der zeitweise von dem rechten getrennt wurde und in große Bedrängnis geriet. Wiederum entschied Alexander selbst mit seiner Reiterei auf dem rechten Flügel die Schlacht, und wiederum war Dareios einer der ersten der die Flucht ergriff. Nun sielen die Königsstädte in die Hand Alexanders, Babylon, Susa, Persepolis, wo er die Königsburg niederbrennen ließ; denn nur dadurch verstanden die Orientalen, daß die Herrschaft der Achämeniden zu Ende sei; endlich Ekbätana. Unermeßliche Schätze an Gold und Silber hat der König erbeutet und an diesen Stätten niedergelegt. Der neue Herrscher des Perserreiches war erst sechsundzwanzig Jahre.

4. Geschichte des Altertums für Quarta - S. 53

1906 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Alexander der Große. 53 den Fluß hinüber und trug nach einem wilden Kampfe, in dem er selbst in Lebensgefahr geriet und nur durch die Dazmischenkuuft des Klitus gerettet wurde, über die persischen Reiter den Sieg davon; auch die griechischen Söldner, die in persischen Diensten standen, konnten nicht widerstehen und wurden teils niedergemacht, teils gefangen genommen. Nun zog der Sieger an der Westküste Kleinasiens südwärts und eroberte sie; von der Südwestecke marschierte er in das Innere des Landes und nahm in der Landschaft P h r y g i e n Winterquartiere. Damals zeigte man ihm in G o r -dium den berühmten gordischen Knoten, der an dem Wagen des sagenhaften, alten phrygischen Königs Midas Deichsel und Joch verband und an den sich die Weissagung knüpfte, daß, wer ihn löse, Asien beherrschen werde; er zerhieb ihn mit dem Schwert. Im nächsten Jahre führte er fein Heer nach Südosteu und gelangte 333. über die vom Feinde unbesetzten Engpässe des Tanrnsgebirges nach Cicilien. Als er in der Stadt Tarsus weilte, hätte er beinahe durch Unvorsichtigkeit das Leben eingebüßt; in erhitztem Zustande badete er in dem kalten Wasser des Flusses Cydnus und wurde schwerkrank. Als er im Fieber lag, erhielt er einen Brief Parmenions, in welchem er ihn vor seinem Arzte Philippus warnte, der vom Perserkönig bestochen sei. Trotzdem nahm er von dem Arzte die Arznei, während er ihm zugleich den Brief zum Lesen gab. Den Blick auf ihn gerichtet, trank er den Becher leer, und sein Vertrauen hatte ihn nicht getäuscht; er verfiel in starken Schweiß und wurde gesund. Bald darauf konnte er sein Heer an der Küste entlang in der Richtung nach Syrien weiterführen. Indessen hatte Darius ein großes Heer zusammengebracht, das aber, wie einst das des Terxes, aus Truppen der verschiedensten Völkerstämme zusammengesetzt und ohne Ordnung und Einheit war. Mit diesem überschritt er im Rücken des macedonischen Heeres das Gebirge und nahm bei der Stadt I s s u s Aufstellung, so daß Alexander, um ihm die Entscheidungsschlacht zu liefern, Kehrt machen mußte. Parmenion übergab er den Befehl über den linken Flügel; er selbst stellte sich au die Spitze des rechten Flügels, mit dem er wiederum den vernichtenden Stoß auf die feindliche Schlachtlinie führte. Als Darius selbst, von Furcht ergriffen, seinen Wagen rückwärts @6^ bei wenden ließ, verbreitete sich der Schrecken über sein ganzes Heer, und in ungeordneter Flucht suchte sich jeder zu retten. Das Lager der Feinde fiel mit ungeheurer Beute in die Hand der Sieger; auch die Mutter, die Gemahlin und mehrere Kinder des Darius wurden gefangen und von dem Sieger edelmütig behandelt. Bald darauf schickte Darius Gesandte an ihn und bot ihm die Ab-

5. Geschichte des Altertums für Quarta - S. 98

1906 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
98 Geschichte der Römer. größte Gefahr brachten, die Kimbern und Teutonen. Landsuchend hatten diese Völker mit Weib und Kind und großen Herden ihre in Schleswig-Holstein und Jütlaud belegeue Heimat verlassen. Zuerst trafen sie bei N°«ja Noreja im österreichischen Alpenlande ein römisches Heer und vernichteten es, doch wandten sie sich damals noch nicht nach Italien, sondern nach Arausio. Gallien, das sie plündernd und verheerend durchzogen. Bei Arausio an der Rhone brachten sie einem starken römischen Heere eine neue Niederlage bei, die so vernichtend war, daß sie von den Römern mit der Niederlage bei Cannä verglichen wurde. Jetzt war von neuem zu befürchten, daß die Barbaren in die fruchtbaren Fluren Italiens einbrechen würden; noch lange sprach mau später von dem „kimbrischen Schrecken". Aber seltsamerweise suchten sich die siegreichen Horden auch jetzt ein anderes Ziel; sie fielen in Spanien ein. Marius. Indessen wählten die Römer Marius zum zweiten Male zum Konsul und erteilten ihm diese Würde den Gesetzen zuwider darauf noch viermal nacheinander. Marius nahm mit seinem Heere im südlichen Gallien Stellung. Umwandlung($r führte damals wichtige Neuerungen int Heerwesen ein. Deu Heerwesens. Legionen gab er eine Stärke von 5—6000 Mann und teilte sie in Kohorten cm. Noch folgenreicher war es, daß er eine Menge besitz-loser Bürger in das Heer aufnahm, Leute, die nichts zu gewinnen und nichts zu verlieren hatten, die aus dem Kriege ein Gewerbe machten und, wie die Landsknechte einer späteren Zeit, allein ihrem Feldherrn anhingen, salls er sie gut behandelte. Nachdem Marius Zucht und Gehorsam bei den Truppen hergestellt hatte, beschäftigte er sie durch kriegerische Übungen und durch den Bau eines Rhonekanals, bis die Feinde über die Pyrenäen zurückkehrten. Von neuem durchzogen sie nun Gallien. Als sie dann aber endlich den Zug nach Italien antraten, trennten sich die beiden Völker voneinander. Die Kimbern zogen über den Brennerpaß, die Teutonen die Rhone abwärts. Marius, der den Teutonen gegenübertrat, vermied zuerst eine Schlacht; er schlug ihnen gegenüber ein Lager auf und war vor allem darauf bedacht, seine Truppen an den Anblick der gefürchteten Feinde zu gewöhnen. Als diese endlich aufbrachen und, Hohnworte rufend, am römischen Lager vorüber nach Süden zogen, folgte er ihnen, bewahrte aber auch ferner die größte Vorsicht und schlug jede Nacht sein Lager auf einer Anhöhe auf. Bei '®uäaie?tiä Sextiä, dem heutigen Aix in der Provence, kam es zur Schlacht. 102. Die Römer standen auf Anhöhen; die Germanen griffen von unten her an, litten schwer unter der Sonnenglut und wurden endlich, als ihr Ansturm bereits ermattete, durch eine römische Abteilung im Rücken angegriffen. Da

6. Römische Geschichte in kürzerer Fassung - S. 275

1875 - Halle : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Der Sertoriauische Krieg. 275 erklärt hatte; er meinte bereits des Sieges über die Feinde und des Entsatzes der Stadt gewiss zu sein, als er sich durch die überlegene Feldherrngeschicklichkeit des Sertorius genöthigt sah, sich zurückzuziehen und es geschehen zu lassen, dass die Stadt von Sertorius erobert wurde. Im folgenden Jahre (75) hatte Sertorius seine Unterfeldherren Perperna, Herennius und Hirtu-lejus entsandt, die beiden ersteren mit dem Aufträge, den Pom-pejus, welcher an dem Fusse der Pyrenäen seine Winterquartiere gehalten hatte, am Eindringen in das innere Land zu verhindern, den Hirtulejus, um den Metellus in der jenseitigen Provinz festzuhalten, allen dreien aber hatte er den bestimmten Befehl gegeben, jedes Zusammentreffen mit dem Feinde in einer offenen Schlacht zu vermeiden; er selbst blieb einstweilen in der Gegend des oberen Laufes des Ebro und Duero zurück, um einige dortige Völkerschaften zu unterwerfen und weitere Streitkräfte zu sammeln, jedenfalls in der Absicht, mit einem starken Heere zu folgen und dann mit seinen Unterfeldherren einen entscheidenden Schlag zu führen. Allein die Unterfeldherren liessen sich trotz dem empfangenen Befehl zur Schlacht verleiten, Hirtulejus wurde von Metellus erst bei Italica (Sevilla), dann bei Segovia, Perperna und Herennius wurden von Pompejus bei Valentia geschlagen. Nun eilte Sertorius herbei und lieferte erst dem Pompejus allein am Sucro eine Schlacht, dann dem Pompejus und Metellus zusammen eine zweite am Turia (Guadalaviar); in beiden Schlachten siegte er auf dem Flügel, auf dem er selbst den Befehl führte, aber der andere Flügel wurde beide Male geschlagen, und so war der Erfolg, den er gewann, nicht von der Art, dass die durch die vorausgehenden Schlachten erlittenen Verluste dadurch hätten ausgeglichen werden können. Er konnte daher in den folgenden Jahren (74 bis 72) den Krieg nicht mehr, wie er es in diesem Jahre versucht hatte, durch offene Feldschlachten in grossem Stil fortführen, er musste vielmehr zu der alten Weise zurückkehren und den Feinden im kleinen Krieg auf alle Weise Abbruch zu thun suchen. Indess war auch in den nächsten Jahren der Krieg für ihn nicht aussichtslos. Es gelang ihm wiederholt, den Feinden grosse Verluste beizubringen; auch eröffnete sich ihm eine neue Aussicht durch Mithridates, der im J. 74 den Krieg mit den Körnern von Neuem begonnen hatte und mit 18*

7. Römische Geschichte in kürzerer Fassung - S. 285

1875 - Halle : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Der dritte Mithridatische Krieg. 285 durch Vermachtniss des letzten Königs Nicomedes Iii. den Römern zugefallen und war mit der römischen Herrschaft eben so wenig zufrieden als es die Provinz Asien vor dem J. 88 gewesen war und jetzt wieder war; es war endlich auch ein Vortheil für ihn, dass Tigranes, der König von Armenien, sein Schwiegersohn, sich Cappadociens, Syriens und eines Theiles von Cilicien bemächtigt hatte und ihm, wenn er ihn zur Zeit auch noch nicht direct unterstützte, doch bei seinem Vordringen eine Deckung gewährte. Er drang also ohne Widerstand vor bis Chalcedon. Hier stellte sich ihm der eine der römischen Consuln des J. 74, M. Aurelius Cotta, entgegen. Derselbe wurde aber zu Wasser und zu Lande geschlagen, und nun setzte Mithridates seinen Zug fort bis vor Cyzicus. Seine Absicht war, wie es scheint, sich nach Eroberung dieser wichtigen Stadt wieder, wie im J. 88, der Provinz Asien zu bemächtigen und so unter Mitwirkung der übrigen von ihm ausgesandten Heeresabtheilungen die Römer ganz aus Asien aus-zuschliessen. Allein eben hier kam sein Glück zum Stillstand. Die Cyzicener leisteten den hartnäckigsten, tapfersten Widerstand, und nun kam auch der andere Consul L. Lieinius Lucullus mit 5 Legionen (darunter die 2 Fimbrianischen) herbei, der im Rücken der belagernden Armee eine Stellung einnahm, durch welche diese von der Zufuhr zu Lande völlig abgeschnitten wurde. Hierauf wurde zwar, so lange der Sommer dauerte, das Bedürfniss noth-dürftig durch die Flotte befriedigt; als aber im Winter die Seefahrt geschlossen war, so sah sich Mithridates endlich, da alle seine Versuche, die Stadt zu nehmen, scheiterten, durch den immer drückender werdenden Mangel genöthigt, nachdem er einen grossen Theil seines Heeres fruchtlos aufgeopfert hatte, die Belagerung aufzugeben und den Rückzug anzutreten. Und mit diesem Fehlschlag war sein Unglück noch nicht erfüllt. Das Landheer, welches, da ihm der Rückzug nach dem Osten verschlossen war, den Weg nach dem Westen eingeschlagen hatte, wurde von Lucullus am Aesepus ereilt und zum grössten Theil niedergemacht; ein Theil der Flotte, welcher nach dem Mittelmeer gesegelt war, um sich der griechischen Inseln zu bemächtigen, wurde von den römischen Schiffen verfolgt und vernichtet, der andere Theil, mit welchem Mithridates in sein Reich zurückkehren wollte, wurde durch einen Sturm zerstört, so dass der

8. Römische Geschichte in kürzerer Fassung - S. 259

1875 - Halle : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Der erste Mithridatische Krieg. 259 in Athen seine Soldaten plündern und morden liess; den überlebenden Athenern verzieh er, wie er sagte, nicht um der Lebenden, sondern um der Todten willen. Hierauf zog er dem vereinigten Heere, der Feinde nach Böotien entgegen. Dieses zählte 120,000 Mann, denen Sulla kaum den dritten Theil entgegen zu stellen hatte, und war besonders stark durch seine zahlreiche Reiterei. Gleichwohl gewann Sulla durch seine Feldherrngeschicklichkeit und durch die Tapferkeit seiner Soldaten bei Chaeronea einen glänzenden Sieg, durch den das feindliche Heer bis auf 10,000 Mann völlig vernichtet wurde, während das römische Heer, wie Sulla selbst mit einer freilich bei ihm in solchen Dingen häufigen Uebertreibung in seinen Denkwürdigkeiten berichtete, nicht mehr als 14 M. verlor, von denen sich überdem 2 nachher wieder einstellten. Er wurde indess jetzt genöthigt, sich gegen einen andern Feind zu wenden. Der Consul des J. 86, L. Valerius Flaccus, war von der herrschenden Gegenpartei in Rom zum Feldherrn gegen Mithridates ernannt worden und war bereits auf seinem Zuge mit 2 Legionen bis nach Thessalien gelangt. Seine und seiner Partei Absicht war mehr gegen Sulla als gegen Mithridates gerichtet; man hoffte, dass die Truppen des Sulla ihren Feldherrn verlassen und zu dem demokratischen Consul übergehen würden. Gegen diesen also zog Sulla nach Thessalien, und die beiden Heere standen sich dort eine Zeit lang bei Melitea einander gegenüber. Als sich nun aber zeigte, dass nicht die Soldaten des Sulla, sondern vielmehr die des Flaccus geneigt waren, ihren Führer zu verlassen, so hielt es Flaccus für gerathener, sich dem Sulla zu entziehen und seinen Marsch in gerader Richtung nach Asien fortzusetzen, so dass Sulla nach dieser Seite hin wieder freie Hand hatte. Mittlerweile hatte Mithridates ein zweites grosses Heer unter Dorylaus nach Griechenland geschickt, welches sich mit den geringen Resten des Heeres des Archelaus vereinigte und sich wieder in Böotien aufstellte. Sulla kehrte also ebenfalls dahin zurück und brachte auch diesem Heere, welches nicht minder stark war als das bei Chaeronea geschlagene, bei Orchomenos eine völlige Niederlage bei. Anfänglich wichen die Römer vor dem Angriff der zahlreichen Reiterei zurück; Sulla aber sprang vom Pferde, ergriff selbst ein Feldzeichen und schritt seinem Fussvolke voran, indem er seinen Soldaten zurief: Wenn ihr künftig 17*

9. Römische Geschichte in kürzerer Fassung - S. 349

1875 - Halle : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Der philippensiscke Krieg. 349 aber misslang, so schloss er sich in Brimdisium wieder an Antonius an, um mit ihm zusammen die Ueberfahrt nach der gegenüber liegenden Küste zu bewerkstelligen. M. Brutus und C. Cassius hatten, nachdem sie sich unter Begünstigung der Umstände ihrer Provinzen bemächtigt und sich in den Besitz bedeutender Streitkräfte gesetzt, nachdem sie ferner diejenigen, welche ihnen ihre Provinzen entreissen sollten, Brutus den C. Antonius, den Bruder des Marcus, Cassius den P. Dola-bella, besiegt hatten, eine erste Zusammenkunft im Herbst des J. 43 in Smyrna gehalten, sie hatten sich hierauf wieder getheilt, um Lycien und Rhodus, die einzigen ihnen im Osten noch widerstrebenden Staaten, zu unterwerfen, und waren dann wieder in Sardes zusammengekommen. Von hier trafen sie im Spätsommer 42, zu derselben Zeit, wo Antonius und Octavian von Rom aufbrachen, ihren Marsch nach Westen an, um ihren Feinden entgegen zu gehen. Sie setzten von Abydos aus über den Helles-pont (hier in Abydos war es, wo nach der oft wiederholten Erzählung dem Brutus, während er seiner Gewohnheit gemäss in nächtlicher Stille den Studien oblag, sein Dämon erschien und ihm durch die bekannten Worte: „in Philipp! sehen wir uns wieder“ den Ort seiner Niederlage verkündete); sie zogen dann weiter bis Philipp!, wo sie beschlossen, den Feind zu erwarten, dessen nahe Ankunft ihnen gemeldet wurde. Sie schlugen ihre Lager auf zwei südwestlich von der Stadt gelegenen Höhen auf, welche die zwischen ihnen durchlaufende Strasse beherrschten, und von wo sie auch die Verbindung mit Neapolis, der Hafenstadt von Philipp!, mit Leichtigkeit und Sicherheit unterhalten konnten. Hierher kam nun auch Antonius mit dem feindlichen Heere; Octavian wurde zunächst durch Krankheit in Dyrrhachium zurückgehalten, kam aber auch 10 Tage später nach, obgleich er noch nicht völlig genesen war, da er dem Antonius begreiflicher Weise den entscheidenden Kampf nicht allein überlassen wollte. Die beiderseitigen Heere waren an Zahl einander ungefähr gleich, jeder Theil hatte 19 Legionen, die indess auf Seiten der Verschworenen weniger zahlreich und weniger tüchtig waren, wogegen diese 20,000 Reiter gegen 13,000 ihrer Gegner hatten. Die Stellung der Verschworenen war aber ungleich günstiger: sie waren durch die Höhen, auf denen sie lagerten, und durch einen

10. Römische Geschichte in kürzerer Fassung - S. 350

1875 - Halle : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
350 Vierte Periode, 133 — 31 v. Chr. sich vor denselben ausbreitenden Sumpf geschützt und durch ihre Verbindung mit dem Meer war ihnen die Zufuhr gesichert, während ihre Gegner in der Niederung am Rande des Sumpfes lagerten und auf die schwierige und dürftige Zufuhr zu Lande beschränkt waren. Es lag daher im Interesse der Verschworenen, den Krieg hinauszuziehen und einen entscheidenden Kampf zu vermeiden, da in diesem Falle ihre Gegner voraussichtlich in grosse Bedrängniss gerathen sein würden; auch war dies in der That ihre Absicht. Allein Antonius wusste gleichwohl durch seine überlegene Feldherrnkunst eine grosse, allgemeine Schlacht herbeizuführen. In dieser siegte zwar Brutus auf seinem Flügel dem Octavian gegenüber, aber der andere Flügel unter Cassius wurde von Antonius geschlagen, und dies gestaltete sich dadurch zu einem grossen Nachtheil, dass Cassius, der von dem Siege des Brutus nichts wusste, sich selbst tödtete. Auch jetzt noch versuchte es Brutus unter nicht ungünstigen Umständen, den Krieg Vertheidigungsweise fortzuführen. Er wurde aber von seinen ungeduldigen Truppen etwa 20 Tage später zur Schlacht gezwungen und erlitt nun eine völlige Niederlage. Er wollte hierauf mit dem Rest seiner Truppen sich in die nördlichen Gebirge flüchten, fand aber dort die Ausgänge von den Feinden besetzt, und da seine Truppen sich weigerten, sich mit ihm durchzuschlagen, so gab er sich den Tod, indem er sich mit Beihülfe eines Begleiters, des Rhetors Strato, ins Schwert stürzte. Mehrere der angesehensten Männer der Partei folgten seinem Beispiele; andere, wie Cato, der Sohn des Uticensers, L. Cassius, der Neffe des C. Cassius, hatten schon in der Schlacht den Tod gesucht und gefunden, noch andere wurden nachher von den Siegern getödtet; die übrigen machten unter Vermittelung des M. Valerius Messalla ihren Frieden mit den Siegern und unterwarfen sich ihnen. Auch das Heer unterwarf sich und erhielt Verzeihung. Nachdem hiermit dieser Krieg (er wird von dem Ort der entscheidenden Schlachten der philippensische genannt) völlig beendet war, so nahmen Antonius und Octavian eine neue Theilung der Provinzen vor, durch welche Lepidus die ihm früher zugetheilten Provinzen verlor und dafür Africa als geringe Entschädigung empfing. Hierauf einigten sie sich hinsichtlich ihrer
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