Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte des Altertums - S. 338

1889 - Wiesbaden : Kunze
338 Dritter Abschnitt. Dritter Zeitraum. worden, wie Konstantin für das Christentum gewonnen wurde. Um dieselbe Zeit scheint auch seine Mutter Helena den christlichen Glauben angenommen zu haben. Ihre Bekehrung war aufrichtig und vollkommen, und herrliche Tugenden waren die Frucht derselben. Ihr Sohn erwies ihr die größte Ehre, ließ sie in allen Provinzen des Reiches als Augusta (Kaiserin) ausrufen und Münzen prägen, auf denen sie Flavia Julia Helena heißt. Die fromme Frau war schon bejahrt, als sie die christliche Wahrheit erkannte, aber ihr Feuereifer ersetzte, was sie durch ihre späte Bekehrung versäumt hatte. Unein-gedenk ihrer Würde, setzte sie sich unter das gemeine Volk, um ihre Gebete in der Kirche zu verrichten und dem Gottesdienst beizuwohnen. Die Schätze des Reiches benutzte sie nur zu guten Werken: sie war die Mutter aller Unglücklichen, ließ viele Kirchen bauen und bereicherte sie mit kostbaren Gefäßen. Schon achtzig Jahre alt, unternahm Helena 326 noch eine Reife nach Palästina, um die durch Christi Leiden und Sterben verherrlichten Stätten zu besuchen. Dabei hegte sie das glühende Verlangen, das heilige Grab aufzufinden, und ihr Wunsch wurde erfüllt. Auf ihren Befehl riß man einen Tempel nieder, durch welchen die Heiden die heilige Stätte entweiht hatten, räumte die Erde weg und fand endlich das heilige Grab. Es fanden sich, wie die Sage berichtet, drei Kreuze samt den Nägeln, mit denen der Leib des Herrn angeschlagen worden war, und die Inschrift, die über dem Kreuz gestanden hatte. Da diese aber vom Kreuze getrennt lag, so wußte man das Kreuz Christi von den beiden anderen nicht zu unterscheiden. Man brachte es daher zu einer Sterbenden. die durch dessen Berührung ihre Gesundheit wiedererlangt haben soll, wodurch das rechte Kreuz erkannt wurde. Nun ließ Helena an der Stätte eine prächtige Kirche bauen, welche die Kirche des heiligen Grabes heißt. Seitdem pilgerten Tausende, dahin, um am Grabe des Erlösers zu beten und Vergebung der Sünden zu erflehen. Nachdem Helena auch die anderen heiligen Stätten besucht und viele Werke der Barmherzigkeit geübt hatte, kehrte sie nach Rom zurück, wo sie im Jahre 328 starb. Ihre irdischen Überreste ruhen in einem ihr zu Ehren erbauten Turm in einer Urne, und Konstantin ließ zu Konstantinopel ein Kreuz mit zwei Bildsäulen errichten, von denen eine ihn selbst, die andere seine Mutter vorstellte. Monika, die Mutter des Augustinus. Auch der frommen Monika, der Mutter des Augustinus, sei hier gedacht. Sie wurde im Jahre 322 geboren und erhielt eine christliche Erziehung. Zur Jungsrau herangewachsen, vermählte sie sich mit Patricius, einem

2. Geschichte des Altertums - S. 59

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kapitel Iv. Die Entwickelung römischer Kultur. 59 Marsfeld, auf und marschierte nach dem Marktplatz von Rom auf der Triumphstraße entlang. An der Spitze gingen die höchsten Magistratsbeamten und die Senatoren. Dann folgten die schönsten Beutestücke und Darstellungen des besiegten Landes. Dann wurden die Ehrengeschenke für den Feldherrn daher getragen. Auf diese folgten die Opfer für die Götter (weiße Stiere) und die Gefangenen, von denen in der Regel die Vornehmsten getötet wurden. Nun kam der Triumphwagen mit dem Feldherrn, dem seine Liktoren (die Beilträger), d. H. seine Leibwache, unmittelbar voranschritten. Der Feldherr stand auf einem von vier Schimmeln gezogenen Wagen in dem Gewände des kapitolinischen Jupiter, der goldgestickten Purpurtunika und einer ebensolchen Purpurtoga. In einer Hand hielt er das elfenbeinerne Adlerzepter, in der anderen einen Lorbeer- oder Palmenzweig. Das Haupt Zierte ein Lorbeerkranz; über ihn hielt ein Sklave den goldenen Kranz des höchsten Gottes. Nun kamen die höheren Ossiziere, denen endlich das Heer selbst folgte. Die Soldaten fangen meistens fröhliche Lieder. Ein großes Festmahl und Opfer schloß das Fest. Auch eine Flotte hatten die Rötrrer. Aber sie selbst waren zu wasser- Die gtotte. scheu und dienten nicht gern als Seeleute. Dazu bestimmten sie meist Bundesgenossen oder arme Leute, die kein volles Bürgerrecht hatten. Trotzdem hat die römische Flotte oft große Siege erfochten. 4. Die Religion. Das Wort Religion ist ein römisches und heißt eigentlich Verpflichtung. Man glaubte sich die Götter günstig zu stimmen, wenn man im Verkehr möglichst genau alle Vorschriften befolge. Nichts wurde unternommen, ohne Verehrung, den Willen der Götter erkundet zu haben. Auch in der Familie herrschte dieser fromme Sinn. Der Hausvater war in der Familie der Priester. Im Hause opferte man in der älteren Zeit keine Tiere. Die Römer aßen überhaupt nur an Festtagen Fleisch, sonst gewöhnlich nur Kohl und Mehlbrei. Die Hausgötter bekamen ein Schrotbrot und Salz geopfert, den Hauptgöttern des Staates wurdeu Tiere dargebracht. Jede Gottheit hatte ihr bestimmtes Tier, und zwar war Gattung, Geschlecht, Alter, Farbe genau vorgeschrieben. Von dem geopferten Tiere bekamen die Götter in der Regel Herz, Leber, Lunge, Galle und Netzhaut; das Fleisch aßen die Opfernden. Götterbilder hatten die Römer ursprünglich nicht. Man verehrte die Götter in bestimmten Gegenständen (Symbolen), z. B. den Kriegsgott Mars Die ©atter. in einer Lanze, den Himmelsgott Jupiter in einem Stein. Die römischen Göttervorstellungen und die der italienischen Stämme überhaupt sind von Anfang au mit den griechischen nahe verwandt gewesen. Als die griechische Kultur immer mehr sich ausbreitete, sind die römischen Götter schließlich dieselben geworden wie die griechischen. So ist der höchste römische Gott Jupiter gleich dem griechischen Zeus, seine Gattin Juno gleich der Hera, der Kriegsgott Mars gleich dem Ares, der Meergott Neptun gleich dem

3. Griechische und römische Geschichte für die 5. Klasse - S. 17

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
uere Ansicht des Pantheon. Agrippa, der Feldherr des Kaisers Augustus, r 12 v. Chr., erbaute das Pantheon als Tempel, der verschiedenen Gttern geweiht war und zugleich zur Verherrlichung des Geschlechtes der Julier diente. Im Jahre 110 n. Chr. brannte das Gebude nieder. Kaiser Hadrian lie einen Rundbau mit halbkugelfrmiger Kuppel errichten, der heute als christliche Kirche benutzt wird. 17 t

4. Geschichte der Römer - S. 372

1836 - Leipzig : Baumgärtner
572 ein thatiger Feldherr war, der die Armee in Ordnung hielt und ihr eine Verfassung gab, die sie bis Constantias Zeiten behalten hat; so wollte er doch nicht als Eroberer glanzen, sondern erhielt den Frieden aus der Ueberzeugung, daß er dem Reiche nütze. Daher gewann er auch Zeit, um im Innern manche Verbesserungen einzuführen, z. B. im Gerichtswesen, wozu er die alten Gesetze oder Edicte der Prätoren durch den Rechtsgelehrten Salvius Julianus sammeln und als Hdictum perpetuum d. h. als bleibendes Gesetzbuch bekannt machen ließ, woran sich die Richter zu halten hatten. Seitdem horten die Edicte der Pratoren auf, auch die Senatsconsulte wurden seltner, und an ihre Stelle trat der kaiserliche Wille, der in Briefen, Rescripten, Edicten, Decreten und Constitutionen als Gesetz bekannt gemacht wurde. Aus den Rechtsgelehrten, die den Kaiser als geheime Rathe umgaben, bildete sich der Reichsrath oder das Ministerium, Konsistorium ?rin- oipis. Eine durchgreifende Veränderung erfuhr uuter Hadrian auch die Form der Reichsverwaltung, indem er Staats- Hof- und Kriegsämter (oificia publica, palatina und militaria) so einrichtete, wie sie bis auf Constantin blieben, der sie nur vermehrte oder mit neuen Titulaturen versah. Ungeachtet der rastlosen Thatigkeit schrieb der belesene und in allen Wissenschaften und Künsten bewanderte und auf seine Gelehrsam- keit etwas eitle Kaiser doch noch eine Menge Werke, poetische, histo- rische, militairische, rhetorische, sprach gern und viel mit gelehrten Männern und beförderte die Gelehrsamkeit. In Rom stiftete er das Athenäum mit einer Bibliothek, worin Lehrer der Beredtsamkeit, Phi- losophie und Grammatik unterhalten wurden. Auch war er ein Lieb- haber des Bauens, und besaß selbst architektonische Kenntnisse. Daß er aus Eifersucht einen Baumeister Apollodorus tödtete und vom Zorn sich zur Ungerechtigkeit Hinreißen ließ, gereicht ihm freilich zum Vor- wurf. Unter seinen vielen Bauten sind berühmt sein Grabmal in Rom, die Noles Hadriani, jetzt die Engelsburg, und die Villa bei Tibur, aus einer Menge von Gebäuden in ägyptischen und griechischen Ge- schmack, jetzt ein Labyrinth von Ruinen, das sieben Meilen im Um- fang hat, die unerschöpflichste Fundgrube von Kunstwerken für die neuern Zeiten, und der herrlichste Natur- und Kunstgarten, den je die Welt sah. Unter Hadrian lebte auch der reiche und großherzige Kunst- freund, Herodes Atticus aus Marathon, zugleich ein berühmter Redner, der in Athen und Rom große Prachtgebäude aufführen ließ. Eine in Wahnsinn ausbrechende Krankheit verdüsterte die letzten Tage seines Lebens, das er im 63sten Jahre im Bade zu Vajä am 12. Juli 138 beschloß. Da er kinderlos war, hatte er nach dem

5. Geschichte der Römer - S. 35

1836 - Leipzig : Baumgärtner
vor Numa hatten die Städte Veji, Tibur und Tuskulum khre Salier. In Rom übergab ihnen der König die Obhut über den heiligen, vom Himmel gefallenen Schild, An eile, welcher zu den Reichskleinodien gehörte. Damit er nicht verloren ginge, ließ Numa durch den Schmid Mamurius Veturius noch elf andere Antillen nachbilden, wofür der Künstler zur Belohnung seinen Namen in die salischen Gesänge einschalten durfte. Es sind diese Denkmäler altrömischer Sprache und Poesie bis auf wenige Bruchstücke untergegangen. Au Ouintilians Zeit (im 1. Jahrh. n. Ehr.) verstanden kaum noch die Priester diese Lieder gehörig. Be- rühmt waren auch die reichen Mahlzeiten der Salier, daher dapes, epulae Saliares. Die Fecialen machten das siebente Priestercollegium aus, die Numa nach dem Beispiele der Acquicoler oder Ardeaten einsetzte, um nach gewissen Vorschriften Krieg anzukündigen, Bündnisse und Frieden zu schließen, so wie über deren Beobachtung und über die Heilighal- tung des Eides zu wachen. Sie waren priesterliche Herolde, die im Namen des Staates handelten. Das achte und höchste Collegium bildeten die Pontifices, Brückenbauer, weil zu ihren Geschäften auch die Sorge für die Ausbesserung der Pfahlbrücke über die Tiber gehörte. Weil diese aber erst unter dem spätern Könige Ancus erbaut wurde, so muß auch erst nach Numa jener Name entstanden seyn. Sie waren Lehrer, Vorsteher, Bewahrer und Ausleger aller Ceremonien und Reli- gionssachen. Alle bürgerlichen Obrigkeiten und Priester waren ihrer Prüfung unterworfen und sie entschieden alle heiligen Rechtsfälle zwi- schen Privatleuten, Staatsdienern und Priestern. Sie selbst waren keinem Gerichte, keiner Strafe unterworfen und gaben weder dem Senate noch dem Volke Rechenschaft. Sie selbst ergänzten ihr Colle- gium, dessen Vorsteher der Pontifer Marimus war, den die Curiat- comitien zur Zeit der Republick ernannten. Er hatte die Staatsjahr- bücher (daher Annales maximi genannt) zu führen; unter seiner Aufsicht standen alle Priestercollegien und das der Vestalinnen; über- haupt das ganze Religionswesen. Nächst der Religion war besonders der Ackerbau ein Gegenstand der besondern Fürsorge des Königs. Er vertheilte das Ackerland um Rom in Bezirke (pagi) und setzte über jeden einen Aufseher, der das Feld öfters besuchen, die gut oder schlecht gebauten Fluren bezeichnen und dem Könige darüber berichten mußte, der dann die Fleißigen be- lohnte, die Trägen bestrafte. Um jedem Bürger den Besitz seines Feldes zu sichern, weihete Numa alle Grenzsteine (terwim) dem Ju- piter Terminalis, und stiftete das Fest der Terminalien, welches die 5*

6. Griechische Geschichte - S. 181

1882 - Nördlingen : Beck
Anfeindungen des Phidias nrtd Anaxagoras. 181 reichen Thränen, die ihm während seiner Rede flößen, erwirkten Aspasias Lossprechung. Auch Phidias, auch Anaxagoras, beide mit ihm durch innige Freundschaft verbunden, wurden von seinen Feinden angeklagt. Ein gewisser Menon, welcher bei den künstlerischen Arbeiten des Phidias mit-thätig gewesen war, erhob auf ihre Veranstaltung auf öffentlichem Markte ein Geschrei: er habe den Phidias wegen jener Arbeiten an dem Bilde der Göttin im Parthenon zu verklagen; das Volk möge ihn dabei in Schutz nehmen. Er fand mit seiner Forderung williges Gehör: man berief eine Volksversammlnng, um seine Anklage zu vernehmen. Da hätten denn die Feinde des Perikles gar zu gerne den Künstler bezichtigt, daß er von dem von Staatswegen ihm zngewogenen Golde, welches er zum Bilde der Stadtgöttin brauchte, einen Teil veruntreut habe. Aber Perikles forderte die Ankläger auf, das Gold, welches jeden Augenblick abgenommen werden konnte, nachzuwägen. Weil nun weder dem Künstler noch seinem Gönner in dieser Sache beizukommen war, so wurde die Anklage darauf gegründet, daß Phidias sein eigenes Bild und das des Perikles aus dem Schilde der Göttiu angebracht habe. Auf demselben war nämlich der Kampf des Theseus und der Amazonen dargestellt; und Phidias hatte einem besonders schönen Kämpfer die Gesichtsbildung des Perikles gegeben, sich selbst aber als einen alten kahlen Streiter abgebildet, der einen großen Stein mit beiden Händen aufhebt, um ihn auf die Feinde zu werfen. Dies wurde als eine Entweihung des heiligen Bildes durch deu Künstler gedeutet und der Greis ius Gefängnis geworfen, woselbst ihn eine Krankheit hinraffte. Dieselbe gehässige Gesinnung gegen Perikles, welche sejne Gegner bei der Verfolgung des Phidias leitete, ließ sie auch deu Anaxagoras als Gottesleugner vor Gericht ziehen. Der Philosoph, welchen feilt Freund nicht mehr im stände war zu halten, verließ Athen und verbrachte feine letzten Tage in Lampsakus au der asiatischen Seite des Hellesponts, geehrt von den Bürgern dieser Stadt. Als die Vorsteher von Lampsakns ihn fragten, womit sie ihm gefällig fein könnten, antwortete er: wenn man nach feinem Tode alljährlich den Monat, in dem er gestorben, den Kindern zum Spielen frei gebe. Dieser fein Wunsch wurde erfüllt: noch im dritten Jahrhundert nach Christo, also siebenhundert Jahre später, hatte die Jugend von Lampsakns Ferien in dem Monat, in welchem Anaxagoras gestorben war.

7. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 170

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
170 wischt. Kaiser Hadrian, von dessen hoher Begabung schon früher die Rede war, hatte in seiner Jugend mit solcher Vorliebe dem griechischen Studium' sich gewidmet, daß ihn seine Kameraden geradezu „das Griechlein" titulierten; das Latein sprach er noch als Quästor so sehr mit dem Accent seiner spanischen Heimat, daß er ausgelacht wurde, als er zum erstenmal eine Botschaft des Kaisers Traian im Senate zur Verlesung bringen mußte. Auch nach seinem Regierungsantritt zeigte er sich mit Vorliebe als Anhänger und Förderer des Griechentums: er ist der erste der Imperatoren gewesen, der entgegen der bisherigen römischen Sitte noch griechischer Art einen Bart trug; wofür damals gerade der Philosoph (Spielet Propaganda machte: denn der Bart sei nicht nur ein schöner und würdiger Schmuck, sondern auch ein von der Vorsehung zur Unterscheidung der Geschlechter bestimmtes Zeichen, das wegzuwerfen nicht erlaubt sei. — Diesem Beispiele folgten die späteren Kaiser. Von Hadrian datierte die Stadt Athen eine neue Ära des Aufschwungs; der Kaiser vollendete hier den weltberühmten Säulentempel des olympischen Zeus, den mehr als sechshundert Jahre früher Pisistratus begonnen und viele Geschlechter seitdem weiter geführt hatten. Er errichtete ferner eine Menge anderer Heiligtümer und Gebäude, besonders im südwestlichen Teile, der den Fig. 65, Kaiser Hadrian.

8. Geschichte der Griechen für Gymnasien und Realschulen - S. 192

1873 - Münster : Coppenrath
192 ken, marmornen Sulen ruhete. In dieser Halle sah man auch, als Weihgeschenk fr die rettende Gttin, den Thron, auf wel-chern Xerres während der Schlacht bei Salamis sa und die Flucht und die Niederlage der Seinen sah. In dem Tempel selbst stand wieder eine Bildsule der Gttin, in voller Rstung. Sie war dreiig Fu hoch, von blendendem Golde und Elfen-bein. Die knstlerische Hand des Phidias hatte dieses Meister-stck hervorgebracht. Anfangs sollte die Bildsule aus Marmor verfertiget werden, und das Volk hatte es sich auf den Rath des Phidias schon gefallen lassen. Als aber dieser noch hinzu-setzte, Marmor wrde auch wohlfeiler sein; da entschied sich so-gleich das ganze Volk fr Gold und Elfenbein! Die Kosten zu solchen Prachtwerken wurden grtenteils aus dem durch die Beitrge der Bundesgenossen entstandenen Schatze bestritten, welcher, wie bereits oben bemerkt ist, durch Perikles von Samos nach Athen verlegt und auf sechshundert Talente erhhet worden war. Seine Feinde warfen es ihm freilich als einen schmhlichen Gewaltstreich vor, da er die ge-meinschaftlichen Gelder der Hellenen ohne Zustimmung Aller nach Athen habe bringen lassen, und da er das, was zur Fortsetzung des Perserkrieges und zum Schutze bedrngter Bundesglieder bestimmt sei, ungerechter Weise zur prunkenden Ausschmckung der Stadt Athen verschwende. Da aber trat Perikles auf und bewies dem Volke, da es den Bundesgenossen von der Verwendung der Gelder keine Rechenschaft schuldig sei, so lange die Athener fr sie Krieg fhrten und die Barbaren von ihnen ab-hielten. Die Bundesgenossen sprach er geben weder Schiffe, noch Rosse, noch Mannschaft, sondern blo Geld, welches nicht den Gebern, sondern den Empfngern gehrt, wenn diese nur das leisten, wofr sie die Zahlung erhalten. Da aber der Staat mit Kriegesbedrfnissen hinreichend versehen ist, so mu man den berschu zu Dingen anwenden, welche ihm nach ihrer Vollendung bleibenden Ruhm, und bei ihrem Entstehen Wohlstand verschaffen. berall zeigt sich dann Thtigkeit; die Menge der Bedrfnisse hebt die Knste, alle Hnde kommen in Bewegung, und der ganzen Stadt wird Verdienst gegeben, in-dem sie sich selbst schmcket und nhret." Das Volk berlie sich vertrauungsvoll ganz der Leitung dieses groen Mannes;

9. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 4

1909 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
4 Orientalische Geschichte. lichen, bernatrliche Krfte zu finden glaubte; so stellte man denn die Gottheiten, welche die einzelnen Städte und Gaue verehrten, meist in Tiergestalt dar, daher die Götter mit Ibis-, Sperber-, Hundsaffenkpfen u. a.; als heilig betrachtet wurden auch Krokodile, die Apisstiere u. a. Zu dem Range allgemein verehrter, nationaler Götter erhoben sich allmhlich die verschiedenen Gestalten, unter denen man die Macht der Sonne verehrte: R e, die Sonne in ihrer alles bezwingenden Majestt; Osiris, in dem man die untergehende, von der Finsternis (Set, Typhon) besiegte Sonne personifizierte und der daher zum Beherrscher der Unterwelt und Totenrichter wurde; H o r u s, der in Gestalt eines Sperbers dargestellte Sohn des Osiris und der Himmelsgttin Isis, der heldenhafte Kmpfer gegen Set, der das immer neu erstehende Sonnen-licht darstellt. Mehr und mehr entwickelte sich spter eine monotheistische Auffassung, die in jeder Gottheit nur eine Gestalt des Sonnengottes sah. a3mchtiere 4. Das mittlere und neue Reich. Allmhlich verfiel das alte Reich von Memphis; zu Beginn des zweiten Jahrtausends beginnt eine neue Periode, die des mittleren Reiches, dessen Hauptstadt Theben in Obergypten war, von der die kolossalen Ruinen dieser Stadt noch heute einen hohen Begriff geben. Man bezwang die ruberischen Stmme im Norden und im Sden (Nubien) und gab dem Reiche eine feste Grenze um zweiten Nilkatarakt. Wichtiger sind Werke des Friedens, so die An-Fayum. lge eines groen Sees (M e r i) im Faym, der die berflle des Wassers des angeschwollenen Nilstroms aufnahm und in anderen Zeiten wieder verteilte. Er trug die Fruchtbarkeit des Nils bis an die Wste. Die Könige dieser Dynastie bauten Tempel und Palste mit mchtigen Hfen und Sulenhallen. Am meisten angestaunt wurde das sog. Labyrinth in der Nhe jenes Sees, das durch seine Ausdehnung und Hhe wie durch die Zahl der Gemcher noch mehr die Bewunderung der Griechen weckte als selbst die Pyramiden. Dieser Bltezeit ward ein Ende bereitet durch das Eindringen Hykss.semitische? Hirtenstmme, der Hykso s (Schasu). Diese blieben mehrere Jahrhunderte die Herren des Landes, aber eigneten sich die Kultur des Landes an. Doch drang auch manches Wort und mancher Brauch von ihnen in gypten ein, mit ihnen kam das Pferd und der Streitwagen; und weiter kam es zu einem Berufstand von Kriegern, der fast die Ge-schlossenheit einer Kaste besa. Im 16. Jahrhundert wurden die Hyksos von Sden her vertrieben, wo die nationale Gegnerschaft erstarkte. 150 Jahre hatte der Kampf mit den Hyksos gewhrt, in dieser Zeit

10. Griechische und römische Geschichte - S. 57

1911 - Leipzig : Hirt
36. Vierte Periode. Die Kaiserzeit. 57 fand; die allgemeine Bildung befrderte das Verstndnis der christ-lichen Lehren; die griechische Sprache, in der die Schriften des Neuen Testaments geschrieben sind, war in den stlichen Provinzen die herrschende und wurde im ganzen Reiche von den Gebildeten verstanden. 2. Entstehung und Ausbreitung des Christentums. Da sandte Gott seinen Sohn Jesum Christum, den Heiland der Welt, der von sich sagen konnte: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben." Er ist der Mittelpunkt der Weltgeschichte: er brachte die Wahrheit, die das Altertum vergebens gesucht hatte, er lehrte besser als Sokrates und besser als alle Gesetzgeber den Menschen ihre Pflichten. Nachdem seine Lehre durch den Kreuzestod besiegelt und durch die Auferstehung besttigt war, wurde sie seit dem ersten Psingstseste durch die Apostel und ihre Schler im Morgenlande und Abendlande verbreitet. 3. Das Leben der ersten Christen. In den ltesten Christengemeinden bewies die Religion der Liebe, da ihr Reich nicht von dieser Welt sei. Sie wetteiferten miteinander in heiliger Hingabe an den Erlser, in werkttiger Nchstenliebe, welche die Unterschiede der Stnde milderte, und in freiwilliger Entsagung, die im Hinblick auf das Jenseits die Nichtigkeit dieses Lebens erkannte. Bald aber zogen sich die Christen die Feindschaft der Heiden zu, besonders in der Hauptstadt des Reiches. Denn sie behaupteten die alleinige Wahrheit ihrer den Heiden nicht verstndlichen Religion; sie weigerten sich, den Bildern der Kaiser gttliche Ehre zu erweisen; sie wandten sich mit Abscheu von den Heid-nischen Opfern und Spielen; sie erregten Verdacht durch ihre gottes-dienstlichen Zusammenknfte, die sie, um ungestrt zu sein, in den Kata-komben (unterirdischen Hallen, die zu Begrbnissttten dienten, Bild 33) abzuhalten pflegten. Der Ha der Heiden artete in frmliche Ver-folgungen aus, die aber, da die Staudhaftigkeit der Mrtyrer auch bei den Heiden die hchste Bewunderung erregte, dem Christentum nur immer neue Anhnger zufhrten. 4. Die Gotteshuser. Als sich der Gottesdienst aus den Kata-komben ans Licht des Tages wagen konnte, erbauten die Christen als Ver-sammluugsorte der Gemeinden gerumige Kirchen, die nach ihrer hnlich-keit mit den rmischen Markthallen Basiliken genannt wurden. (Bild 35, 36 und 37.) Die Innenwnde schmckten sie mit farbenprchtigen Mosaik-bildern, die der andchtigen Gemeinde die heiligen Gestalten in groen, einfachen Zgen zeigten (Bild 38). Seit dem 7. Jahrhundert pflegte man neben die Kirche einen Glockenturm zu setzen. In der Umgebung der Kirche lagen die Grabsttten. Doch wurden die Leichen der Bischse und anderer geistlichen, auch weltlichen Wrdentrger vielfach in der Kirche selbst beigesetzt, meist in kostbaren Sarkophagen (Steinsrgen). (Bild 39.) Auer dieser Beisetzung lieen die Christen von jeher nur das Begrabeu, nicht das Verbrennen der Leichen zu (vgl. 4, 8).
   bis 10 von 72 weiter»  »»
72 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 72 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 14
1 119
2 1
3 7
4 155
5 136
6 5
7 60
8 4
9 72
10 864
11 215
12 2
13 2
14 520
15 3
16 65
17 6
18 0
19 24
20 354
21 16
22 15
23 178
24 32
25 16
26 182
27 135
28 26
29 4
30 8
31 23
32 54
33 143
34 9
35 0
36 56
37 1671
38 25
39 67
40 0
41 5
42 87
43 307
44 0
45 725
46 95
47 13
48 97
49 5

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 3
2 62
3 25
4 19
5 0
6 24
7 0
8 2
9 13
10 0
11 3
12 13
13 299
14 42
15 3
16 35
17 72
18 0
19 2
20 2
21 10
22 116
23 11
24 2
25 77
26 24
27 7
28 6
29 0
30 6
31 27
32 5
33 8
34 1
35 57
36 9
37 0
38 0
39 2
40 8
41 7
42 8
43 83
44 0
45 110
46 6
47 26
48 3
49 8
50 1
51 0
52 11
53 107
54 7
55 19
56 2
57 2
58 0
59 5
60 0
61 0
62 0
63 26
64 0
65 23
66 59
67 0
68 13
69 3
70 20
71 52
72 14
73 0
74 0
75 31
76 109
77 11
78 0
79 4
80 0
81 5
82 17
83 1
84 6
85 0
86 0
87 32
88 26
89 8
90 1
91 107
92 165
93 0
94 11
95 5
96 0
97 1
98 14
99 2

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 77
1 3
2 4
3 6
4 0
5 7
6 5
7 4
8 2
9 0
10 1
11 0
12 4
13 2
14 0
15 4
16 0
17 0
18 0
19 23
20 0
21 0
22 18
23 3
24 2
25 3
26 3
27 2
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 50
34 1
35 0
36 0
37 4
38 0
39 8
40 0
41 0
42 1
43 16
44 0
45 0
46 1
47 15
48 2
49 2
50 5
51 6
52 6
53 0
54 16
55 0
56 6
57 0
58 5
59 43
60 1
61 0
62 19
63 11
64 5
65 2
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 20
73 1
74 9
75 2
76 0
77 0
78 0
79 0
80 2
81 82
82 8
83 0
84 0
85 16
86 0
87 0
88 0
89 4
90 0
91 17
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 2
99 3
100 50
101 0
102 6
103 0
104 5
105 27
106 1
107 5
108 7
109 2
110 9
111 0
112 11
113 2
114 3
115 275
116 4
117 0
118 0
119 3
120 127
121 3
122 0
123 10
124 12
125 5
126 6
127 23
128 7
129 2
130 0
131 15
132 0
133 3
134 0
135 0
136 55
137 1
138 1
139 0
140 2
141 0
142 23
143 29
144 0
145 16
146 14
147 0
148 2
149 4
150 0
151 3
152 14
153 0
154 6
155 0
156 3
157 1
158 0
159 0
160 0
161 0
162 10
163 7
164 2
165 16
166 13
167 22
168 6
169 14
170 0
171 0
172 16
173 29
174 0
175 71
176 0
177 31
178 0
179 43
180 2
181 71
182 4
183 21
184 0
185 1
186 2
187 13
188 1
189 38
190 6
191 0
192 8
193 0
194 7
195 10
196 6
197 0
198 0
199 1