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1. Geschichte des Alterthums - S. 195

1852 - Weimar : Albrecht
195 tendste Stadt. In derselben herrschte oft blutiger Bürgerzwist, und deshalb ernannten 590 v. Chr. die Mytilenäer ihren weisen Mit- bürger Pittakus zum Aesymileten, zum unumschränkten Herrscher auf unbestimmte Zeit, damit er Ordnung und Ruhe wiederherstelle. Es gelang dem Pittakus, welcher sich mit großer Uneigennützigkeit benahm, durch Verbesserung der Gesetze einen geordneten Zustand wieder herbeizuführen. Er regierte zehn Jahre und legte dann die Herrschaft freiwillig nieder. Zur Zeit des Pittakus erreichte Myti- lene und die ganze Insel die höchste Blüthe; der Weinbau und der Handel verbreiteten einen großen Wohlstand und eine heitere Be- haglichkeit, und damals lebte die berühmteste griechische Dichterin Sappho und der durch seine Freihcitsliebe wie durch seine Dichtun- gen berühmte Alkans. Ebenfalls aus Lesbos stammte der etwas äl- tere Dichter Terpander, welcher die griechische Musik durch einige Erfindungen verbesserte. Kurze Zeit nach Pittakus mußte sich My- tilene den Persern unterwerfen. Auch der ionischen Pstanzstädte waren zwölf und sie bildeten einen Bund, welcher bei dem Panionium, einem Tempel des Po- seidon auf dem Vorgebirge Mykale, Versammlungen aller Bürger der Bundesstädte hielt, um über allgemeine Angelegenheiten Beschlüsse zu fassen. Die wichtigsten ionischen Städte waren Milet, Kolophon, Teos, Phokäa, Samos und Chios. Die reichste und mächtigste ionische Stadt der älteren Zeit war Milet. Die Umgegend von Milet trieb starke Schafzucht, und die milesische Wolle, sowie die milesischen Teppiche und Kleidungsstücke waren im Alterthume sehr- berühmt. Die Milesier trieben nicht nur Handel in das Innere von Asien, sondern ihre Schiffe durchseegelten das ganze Mittelmeer bis über die Säulen des Hercules hinaus, besonders nahmen sie ihre Richtung nach dem schwarzen Meere. An den Küsten desselben grün- deten sie gegen achtzig Kolonien und vertauschten an die halbwil- den Bewohner Wein, Tuch und andere Produkte gegen Häute, Pelz- werk, Wolle und Sklaven. Auch blühte in Milet schon früh die höhere geistige Bildung und daselbst waren die Philosophen Thales, Anaximander und Anaximenes und die Logographen Kadmus und Hekatäus geboren. — Phokäa trieb einen bedeutenden Handel nach den westlichen Theilen des Mittelmeeres und brachte zuerst griechische Bildung und den Wein- und Oelbau nach Gallien und Spanien. Unter den zahlreichen Kolonien dieser mächtigen See- und Handels- stadt ist Massilia im südlichen Gallien die berühmteste. (Vergl. S. 148). — Die Stadt Samos auf der gleichnamigen Insel wuchs, schon durch ihre Lage auf Schifffahrt und Handel angewiesen, bald zu einer bedeutenden Macht heran, so daß sie nicht nur verschiedene Punkte des Festlandes gewann, sondern auch viele Kolonien grün- dete. Die Samier verdankten ihren Wohlstand größtentheils ihrer frühzeitig ausgebildeten Seemacht, welche sie, trotz ihrer Neigung zum Wohlleben, ebensowohl zu kriegerischen als zu Handelsunter- nehmungen befähigte. Ihr Handel scheint besonders mit der afri- kanischen Küste lebhaft betrieben worden zu sein. Samos war, ehe Athen sich erhob, eine der schönsten griechischen Städte und einer der ältesten Sitze griechischer Kunst. Von dem dort gegrabenen Thon wurden sehr beliebte Gefäße gefertiat. Zwei samische Künstler, Rhökus 13*

2. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 7

1849 - Münster : Coppenrath
7 K. 3 Oberitalien. Dieses wurde erst zur Zeit des Augustus zu Italien ge- rechnet und viele Militairkolonien in demselben gegründet. Es umfaßte drei Landschaften: Liguria, Gallia eisalpina oder togata und Venetia nebst Carnia und Jstria. 1. Liguria umfaßte zur Zeit des Augustus den Küstenstrich, welcher im Norden vom Po, im Osten von der Trebia und Macra, im Westen vom Varus und im Süden vom ligustischen Meere begrenzt wird. Die Bewohner btefer, Gebirgsgegend be- schäftigten sich vorzüglich mit der Jagd und trieben auch schon einen ziemlich lebhaften Handel. Genua war ihr Haupthandels- platz. Dahin brachten sie ihre Waaren, besonders Thierfelle, Holz und Honig. Dort erschienen auch schon die Karthager, diese Waaren abzuhohlen, vor allen aber die Massilier, die hier eine eigene Stadt, Nicäa, das heutige Nizza, gründeten. Bei Vada Sabatia, dem heutigen Savöna, fangen die Seealpen an. 2. Gallia cisalpina, d. i. das diesseits der Alpen gelegene Gallien, hat seinen Namen von den Galliern erhalten, die schon in alter Zeit, lange vor dem berühmten Zuge des Hannibal, über die Alpen gegangen waren und die alten Einwohner des Landes, die Tusker, aus diesen fruchtbaren Ebenen vertrieben hatten. Die neuen Bewohner nahmen mit vielen römischen Kolonisten auch römische Sitten und Gebräuche an; und von dem Anlegen der Toga insbesondere, der Nationaltracht der Römer, erhielt das romanisirte Gallien auch den Namen Gallia togata, im Gegen- satz zu dem jenseitigen Gallien, welches liraeoata genannt wurde, weil die Bewohner die bei den Römern ungebräuchlichen Hosen (braoeas) trugen. Die Landschaft war außerordentlich fruchtbar und voll blühender Städte, welche einen lebhaften Verkehr trie- den, der durch den Padus oder Po sehr befördert wurde. Die- ser ist der Hauptstrom des Landes. Er theilt dasselbe der Länge nach in zwei Theile. Der nördliche heißt Gallia transpaüana oder das jenseits des Po gelegene Gallien, der südliche Gallia eispaüana oder das diesseits gelegene. In dem ersteren, dem nördlichen Theile, strömen aus den Alpen mehre Flüsse dem Po zu und nehmen alle ihren Lauf

3. Griechische und römische Geschichte für die 5. Klasse - S. 59

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
59 Stammen bewohnt war, die aus dem heutigen Frankreich der ine Alpen hiniibergekommen waren. An der Westkste folgt daraus die Vau dem-..- Arno und dem Wber durchstroiute Laudjchast Etrurieu, von den x Gtntgfcrn ober Tvrrbenern bewohnt, dem ltesten Kulturvolk hns Brfi friifi an stdtisches Leben gewhnte, Gewerbe und Handel trieb, Reichtum und Macht gewann und einst das nach ihm benannte Tyrrhenish^Meer mit seinen Schiffen beherrschte. Noch sind m der Nhe der Etrnskerftdte viele Grber edler Geschlechter erhalten, und ganze Museen hat man mit T.onaefen, Bronzearbeiten und gol-denen Schmucksachen gefllt, die von Knstlern und Handwerkern dieses Volkes herrhren. " ' Weiter sdlich lag Latium. das Land der Lanner; hier wurde X wenige Meilen oberhalb der Tibermndung Rom gegrndet. Die Latiner gehrten zu dem Volksstamm der jtaliker; zu ihm sind auch we brigen Stmme Mittelitaliens zu rechnen, meist derbe, kriegerische Gebirasvlker, die vorzugsweise Viehzucht trieben, in Drfern wohnten und wenig Städte hatten. Der nrdlichste dieser Stmme war der der Uinbrer.. an den sich nach Sden zu die ^abine.r und ihre Tochterstmme anschlssen; unter diesen sind vor allen die Samniter zu nennen. Bis nach Unteiimien wohnten die Stmme der Jtaliker- aber hier Unteritalien bedeckten sicb seit dem achten Jahrhundert die Ksten mit den Ansiedlungen her nach denen man diesen Teil des Landes Gro-Griechen- y land nannte. Durch Ackerbau und Viehzucht, Gewerbe und Handel blhten diese empor und vermittelten den Ureinwohnern eine bbere Kultur; ihnen verdankten die Jtaliker insbesondere die Kenntnis der 56. Die Inseln. Die grte der italischen Inseln ist das drei-Inseln eckig geformte Sizilien, das nur durch die schmale Meerenge von Messina vom Festlande getrennt wird; an seiner Ostkste erhebt sich vergewaltige Vulkan tna. An den Gestaden Siziliens hatten schon die M^^er Handelsniederlassungen gegrndet. Spter fiel der grere, stliche Tml der ^niel den Griechen zu; die Weltspitze dagegen kam in den Besitz Kartbaaos. der groen und reichen Pflanzstadt der Ph-niker, die an der Kste Afrikas Sizilien gegenber lag. Sardinien und Korsika spielen in der Geschichte des Altertums eine unbedeutende Rolle. Neben ihnen ist noch das erzreiche^Elba an der etruskischen Kste zu erwhnen.

4. Urzeit und Mittelalter - S. 133

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 133 — legenljeiten fcfjritt er in einem golbburcfytoirften J^leibe und mit (Sbel= fteinen befehlen ©d)üf)en einher, mäljrenb er auf dem Raupte die au§ ©olb= und (Sbelfteinen berfertigte ®rone trug. Sbie ®arl in feiner ®leis bung felbft fefjr einfarf) mar, fo fonnte er e§ aucf) nid)t leiben, bafj feine Umgebung ficf) in foftbare au§Iänbifcf)e ©toffe fleibete. ©inft befcf)Iof3 er feine pu£füd}tigen £ofieute gu beftrafen; sie erfcfjienen mit feibenen Kleibern gefcfjmücft, ifjre |jüte fjatten sie mit $fanenfebern gegiert, ifjre (Stiefel mit gierlicijen ^ßurpurftreifen Verbrämt und fidj in <permelin= pelge gefüllt, toäljrenb der ®önig nur einen einfachen ©cfyafpelg trug. £ro£dem e§ ein falter Regentag toar, ritt er mit ifjnen plö^Ucf) auf die $agb. ©tunbenlang burcfyftreifte er mit feinem foftbar gelleibeten ®e= folge ba§ ®i(ficf)t der Sbälber. Ssöflig burdjnäfjt und mit gerriffenen Kleibern festen sie gurücf, mäfjrenb ®arl§ ©cf)afpelg unberfe^rt geblieben mar. ®a fragte sie der ®cmig fpöttifcf), tuelcfje Reibung nun nütjüdjer gemefen märe, die feinige, foeldje er für einen ©filling gefauft, ober die irrige, toelcfje biele Rimberte gefoftet Ijabe. c. ©eine £eben§tt>eife. gn ©peife und £ranf ttar er mäftig, befonbers im Srinfen, und ü£runfenf)eit berabfcfjeute er auf? äufjerfte. 91m liebften mar if)m der Ssilbbraten, melden die Säger am Ssratfpie^e über dem offenen £>erbfeuer gebraten Ratten. 2bäf)renb der Stafel f)örte er gern Sftufif ober einen Ssorlefer, melier die ®efcf)ic£)ten und Saaten der 911ten bortrug. d. ©ein 28o§ltljätigfeit§fiun. Ster djriftlicfjen Religion ttiar er mit frommer Siebe und (££)rfurcf)t gugetf)an. ®en cfyriftlicfjen Sirenen machte er reiche ®efcf)enfe. ^n der llr.terftütjung der Firmen und im ©eben von 9ilmofen mar er gu allen geiten frommen (£ifer§. Unt aucf) den (griffen im 9ftorgenlanbe Unterftii^ung und ^öeiftanb gewähren gu fönnen, fudjte er die greunbfcfyaft der Könige von ©t)rien, 91gt)pten und andern Sänbern gu gewinnen. e. ®te toeife (Ergießung feiner ®inber. ©eine ©öfyte und Söcfjter lie£ er guerft in den Sbiffenfcfjaften unterrichten, auf beren (£r= lernung er felbft biel gleifj bermanbte. £Rac^ der ©itte der granfen mußten die ©öfjne reiten, ficf) in den Söaffen und auf der ^ngb üben, die £öcf)ter aber ficj) mit Ssoharbeit abgeben und mit ©pinnrocfen und ©pinbel befcf)äftigen, bamit sie fic£) nic^t an Shiüfjiggang gewöhnten. 9?iemaf§ fpeifte er gu §aufe oljne feine ®iuber, nie machte er o|ne sie eine freife; feine ©öl)ne ritten il)m gur ©eite, feine Softer folgten iljm, und eine ©cf)ar von Seibwädjtern tuar gu iljrer 93efcf)üf$ung beftellt. f. ©ein @nbe. 91m ©nbe feines 2eben§ berief er feinen ©of)n Subttng gu ficfy, berfammelte die ©rofjen feine§ 33olfe§ gu 91ac(}en und frönte ityn felbft gum Sfaifer. hierauf gog er ficf) von den £jerrfd}erge= fcfjäfteu gurücf, ba er fd§on burcf) Filter und ßranffyeit gebeugt mar. üftad) furger 3eit aber befiel tfyn eine fernere ®ranff)eit, melcfje feinen 5£ob f)erbeifü§rte. 9j?an falbte feinen Seicfjnam ei,n und beftattete iijn in

5. Alte Geschichte - S. 43

1842 - Berlin : Sander
Schifffahrt und Seehandcl der Phönicier. 43 so wenig, daß ihre gewöhnlichsten Geräthschaften davon verfertigt waren. Erst das Nachfragen der Phönicier und die Begierde, es zu besitzen, lehrten sie denselben kennen; und die Ankunft und die Nieder- lassungen dieser neuen Gäste konnten ihnen nicht anders als erwünscht sein, da sie ihnen zugleich eine Menge Maaren zuführten, die sie gegen ein Metall, das sie wenig achteten, eintauschen konnten. Allein als der erste Vorrath erschöpft war, und die gewinnsüchtigen Fremden sich genöthigt sahen, Gruben zu öffnen, mochte das Loos der Iberer schlimmer werden. Daß die spanischen Bergwerke durch Sklaven bearbeitet wurden, ist klar aus Diodor, der ihr trauriges Loos be- schreibt. Und wenn diese Nachricht bei ihm sich auch zunächst auf die römische Zeit bezieht, so ist es doch kaum zu bezweifeln, daß es früher eben so gewesen sei. In wie fern die Eingebornen selber dazu ge- nöthigt wurden, wissen wir zwar nicht bestimmt, aber schwerlich wer- den sie doch diesem Schicksal entgangen sein; wenn auch der ans- gebreitete Sklavenhandel der Phönicier es ihnen erleichterte, fremde einzuführcn. Und wären sie auch nur als bloße Arbeiter gebraucht worden, so war doch ihr Schicksal hart genug. Daß aber der dortige Bergbau nachmals nicht bloß in Schürfe bestand, sondern Schachte angelegt waren, in denen man die unterirdischen Gewässer durch kunst- reiche Maschinen bewältigte, ist schon aus Diodor klar, wenn man auch nicht die im Buch Hiob über den Bergbau enthaltenen Nach- richten auf die Phönicier beziehen will» Die Bergwerke der eigentlichen Phönicier scheinen sich auf das jetzige Andalusien beschränkt zu haben. Zufolge der Nachrichten des Strabo waren ihre ältesten Gruben auf dem Gebirge angelegt, wo der Baetis oder Guadalquivir entspringt, auf dem südlichen Theile der Sierra Morena, der an der Grenze von Andalusien und Murcia den Namen Sierra Segura trägt. Einen größern Umfang erhielten sie erst, als die Karthager ihre Nachfolger wurden, und mit größerer Macht, als sie, als Eroberer in Spanien auftreten konnten. Silber war übrigens zwar die vornehmste, aber gar nicht die einzige Aus- beute. Man fand auch Gold, Blei und Eisen, und außerdem wurden an der Nordküste von Spanien, oberhalb Lusitanien, auch Zinngruben voir den Phöniciern angelegt. Alle diese Metalle nennt schon der Prophet Ezechiel als den Ertrag spanischer Bergwerke. „Spanien handelte mit Dir, wegen der Menge Deiner Güter; mit Silber, Eisen, Zinn und Blei bezahlte es Deine Maaren."

6. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 255

1906 - Leipzig : Brandstetter
— 255 — Kaiserhauses, das an Glanz und Herrlichkeit alle andern Fürstenhäuser überstrahlte, das aber durch seine unaufhörlichen Kämpfe in Italien und durch die Allgewalt des Papsttums zu Fall gebracht wurde. An den Staufern bewährt sich die Wahrheit des Sprichwortes: „Wer hoch steigt, fällt tief." (Vergleiche den Ausgang der Karolinger, der sächsischen und staufischen Kaiser!) ______________ 2. Anhang: Das Aufblühen der Städte. a) Handel. Nicht nur die lombardischen Städte, sondern die Städte überhaupt waren seit den Kreuzzügen mächtig emporgeblüht. Von Italien aus erhielten Schiffahrt und Handel damals den ersten Aufschwung. Städte wie Venedig, Pisa und Genua unterstützten die Kreuzfahrer auf ihren Zügen durch Lieferung von Transportschiffen, Lebensmitteln und Kriegsbedürfnissen und benutzten diese Gelegenheit, sich zugleich in den neuen Erdteilen Handelszweige zu verschaffen, die man vorher gar nicht gekannt hatte. Reich beladen kehrten die Schiffe mit den kostbarsten Waren des Morgenlandes zurück und verschickten sie nebst den Erzeugnissen ihres eigenen Landes durch alle Staaten Europas. Durch die Kreuzzüge kam unter anderen Safran, Indigo und das Zuckerrohr nach Europa. Aus den griechischen Städten kamen die ersten Seidenarbeiter nach Palermo auf Sizilien, das dadurch die Mutterstadt aller abendländischen Seidenfabriken geworden ist. Von da kam der Seidenhandel in die Lombardei, in das südliche Frankreich und so nach und nach in die übrigen Staaten Europas. „Der gewöhnliche Landweg der Kreuzfahrer ging längs der Donau nach Konstantinopel. Durch die fast ununterbrochenen Züge entstand im südlichen Deutschland ein lebhafter Verkehr, und die dort gelegenen Städte, besonders Wien, das die Verbindung mit Konstantinopel vermittelte, ferner Nürnberg, Augsburg und Regensburg, erwarben sich großen Reichtum. Aber auch im Norden war der Handel recht blühend. Für alles, was in den großen süddeutschen Städten gefertigt oder eingehandelt wurde, eröffneten sich zu Erfurt und Braunschweig neue Lagerstätten, und so zog sich nun ein neuer, lebendiger Handel vom adriatischen Meerbusen bis an Niedersachsens Küsten durch das Herz von Deutschland hinab. Insbesondere gaben die Waldungen an den Küsten der Ostsee das herrlichste Holz zum Schiffsbau; in Schweden und Norwegen fand man das trefflichste Eisen. Auch wurde großer Handel getrieben mit Pelzwerk und Bernstein. Vorzüglich verschaffte der Fischfang einen sehr reichen Erwerb; denn damals wurden die Küsten der Ostsee noch häufiger als jetzt von Heringen besucht. Den Handel im Norden trieben vorzüglich Lübeck, Hamburg, Bremen und Wisby. In Wisby, jetzt nur ein un-

7. Die vorchristliche Kulturwelt - S. 94

1911 - München : Oldenbourg
94 Die Rmer. nach und nach Acker- und Gras land, dann vorwiegend Wein-und Garten land. Die Fruchtbarkeit ist am grten in der Poebene und in Kampanien. In der ltesten Zeit lieferte Italien vor allem Holz und sonstige Waldprodukte, dann Getreide und Vieh, sehr frh auch schon Wein und l (Olivenl). Noch in der ersten Kaiserzeit war teilten eine der Kornkammern Italiens, während damals auf der eigentlichen Halbinsel die Grogrundbesitzer die Viehzucht dem Ackerbau vorzogen. An sonstigen Bodenschtzen ist Italien verhltnismig arm: Eisen fand sich in Etrurien und auf der Insel Elba, Ton und Kupfer gleich-falls in Etrurien (daher die etruskische Vasen- und Bronzeindustrie), seiner^ weier Marmor bei Luna (unweit des heutigen Carrara) und Schwefel in Sicilien. c) Der Einflu der natrlichen Verhltnisse auf die Bevlkerung. Die natrlichen Verhltnisse des Landes wiesen die Bewohner vor allem auf die Landwirtschast. Diese erweckte die Liebe zur heimatlichen Erde, den Sinn fr Ordnung und geregelte Verwaltung sowie die Ehrfurcht vor der Obrigkeit und ihren gesetzlichen Vertretern, den Beamten. Fr Kunst, Wissenschaft, Literatur u. dgl. hatten die Jtaliker ursprnglich wenig Sinn. Ans knstlerischem und wissenschaftlichem Gebiete blieben die Grogriechen in Italien lange Zeit fast die alleinigen Vertreter. Zu dieser langsamen Entwicklung trug noch der Umstand bei, da die geringe Aufgeschlossenheit der Kste die Binnenbewohner wenig zur Schiffahrt einlud und die vorhandenen guten Hfen grtenteils an der Westkste, also von dem fortgeschritteneren Osten abgewendet lagen. Da berdies die Westseite auch die breiteren Ebenen, die greren Flsse sowie die nennenswerten greren Inseln in gnstiger Entfernung aufzuweisen hatte, waren hier die Voraussetzungen fr eine bedeutendere Staatenbildung gegeben. (!) Die politische Gliederung Italiens. Italien ist viel einheitlicher ausgebaut als Griechenland, so da die politische Gliederung weniger auf die natrliche Abgrenzung der ein-zelnen Gebiete als vielmehr auf die Stammesunterschiede ihrer Bewohner und die verschiedenartige geschichtliche Entwicklung zurckgeht. Die greren Landschaften waren 1. in Dvetttolien1): Gallia Cispadana, sdlich vom mittleren und unteren Po, mit der rmischen Kolonie Placentia (Piacenza) sowie den Stdten Bononia (Bologna), Mutma (Modena) und dem Kriegshafen Ravenna. Gallia Trans-padana, nrdlich des Po, mit Mediolanum (Mailand), Augusta Taurinomm (Turin), von Augustus angelegt, Eremna (rm. Kolonie), Mantua und Verona (rm. Kolonien). Ligurien, zwischen dem oberen Po und dem Golf von Genna mit dem Hafen Genua. Venetien und Jstrien, zwischen den Ostalpen und dem Adriatischen Meere, mit Patavium (Padua), Aquileja (rm. Kolonie) und der Hafenstadt Tergeste (Trieft). J) Gallia Cisalpina genannt im Gegensatze zu Gallia Transalpina, dem Hauptlande der Gallier.
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